Kategorie-Archiv: Weihnachten

Frohe Weihnachten allen Leut‘

Wenn ’s auf Weihnachten zugeht …

Es ist unverkennbar: Es geht langsam, aber sicher auf Weihnachten zu. Viele Häuser und Läden sind weihnachtlich geschmückt. Und mancher Mensch wird zunehmend rührselig. Für mich gibt es dazu bisher keinen Grund. Zwar setzt bei mir auf der Arbeit wieder jenes Dezemberfieber ein – Haushälter in öffentlichen Verwaltungen werden wissen, wovon ich spreche -, das unzweifelhaft andeutet, dass es dem Jahresende entgegen geht und die verbliebenen Haushaltsmittel unbedingt ausgegeben werden müssen. Aber viel hat das mit Weihnachten nicht zu tun. Eher spricht dafür, dass wir am Donnerstag Weihnachtsfeier auf der Arbeit haben. Aber die Stimmung ist bei mir trotz winterlicher Witterung noch nicht weihnachtlich.

Dabei bedeutet mir Weihnachten durchaus einiges, ohne sentimental zu werden. Wer Kinder hat, wird vielleicht den Grund erraten, weshalb ich Weihnachten für eine schöne Zeit halte. Natürlich mag ich auch nicht den ganzen Rummel, diesen Konsumterror – und diesen scheußlichen Kitsch. Vielleicht ist es gar nicht einmal Weihnachten als solches, sondern die winterliche Zeit, in der es abends früh dunkel wird und der Tag morgens lange braucht, bis er ‚in die Puschen kommt’, wie man hier sagt. Und wenn wenigstens etwas Schnee liegt, dann dämpft das manchen Lärm. Und es ist vielleicht auch das Jahresende, dem wir entgegenstreiten: Es geht etwas zu Ende, um neu zu beginnen, etwas, was wir manchmal auch für unser Leben wünschen.

Tannenbaum bei AlbinZ 2009

Weihnachten also als Zeit der Besinnung, wenn es die allgemeine weihnachtliche Hektik zulässt. Man muss es einfach zulassen. Es ist auch eine Zeit der Rückschau. Wir ziehen Bilanz und analysieren das alte Jahr, die Fehler, die wir gemacht haben und im nächsten nicht wiederholen möchten. Wir blicken aber auch auf das Gute, das uns das zu Ende gehende Jahr gebracht hat, wenn es vielleicht auch nicht viel genug war.

Deshalb habe ich Weihnachten hier eine eigene Rubrik gegeben. Als Vater von zwei inzwischen fast erwachsenen Söhnen wusste ich Weihnachten immer zu schätzen. Es war schön zu sehen, wie sich die beiden kindlich freuen konnten. Und dieses Jahr Weihnachten kommen wir zusammen, um nicht allein Geschenke ‚auszutauschen’, sondern ‚uns’ – um beieinander zu sitzen und miteinander zu sprechen. Da mag das Essen noch zu gut schmecken, dass ist nicht das Wichtigste.

Nun, noch sind es 16 Tage bis zum Heiligabend. Mein Ältester hat am 17. seinen letzten Schultag, mein jüngerer Sohn und ich haben ab 22. frei. So kommen wir also bald unter einem Dach zusammen. Darauf freue ich mich: z.B. morgens am Frühstückstisch zusammenzusitzen, zu klönen und zu lachen. Oder abends ‚unterm Tannenbaum’ gemeinsam einen guten Film sehen. Dann ist auch für mich Weihnachten!

Weihnachtsmarkt in Goslar

Auf unserem kleinen Abstecher in den Oberharz hatten wir zunächst einen schönen Tag in Clausthal-Zellerfeld, einer alten Bergwerksstadt (Wintereinbruch im Oberharz). Am folgenden Tag, dem Sonntag vor einer Woche, standen wir zeitig auf und stärkten uns bei einem ausgiebigen Frühstück in Wolfs Hotel, einer einfachen, aber sauberen und preiswerten Unterkunft.

Um 10 Uhr 15 nahmen wir den Bus nach Goslar, der uns über Bockswiese-Hahnenklee führte, einen Ort, der mehr noch als Clausthal-Zellerfeld vom Wintertourismus lebt. Da die direkte Straße nach Goslar gesperrt war, musste der Busfahrer einen Umweg wählen. Kurz nach 11 Uhr kamen wir dann in Goslar an.

Wieder war es ein sehr kalter Tag. Krabbelkälte nennt man das bei uns: Die Kälte kriecht (krabbelt) förmlich in einen hinein. Aber auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt von Goslar gab es immer wieder Möglichkeiten, sich aufzuwärmen. Mehrere Kirchen hatten geöffnet und luden nicht nur zur inneren Andacht, sondern auch zum Aufwärmen ein.

Durch das Ambiente, dem Umfeld aus wunderschönen Fachwerkhäuser, ist der Weihnachtsmarkt in Goslar lohnenswert. Er ist vielleicht klein, aber eben fein. Zum weiteren Aufwärmen machten wir einen Abstecher zur Kaiserpfalz. Das Kaiserhaus ist der größte, älteste und zugleich besterhaltene Profanbau des 11. Jahrhunderts in Deutschland. Er diente insbesondere den Salierkaisern als bevorzugte Aufenthaltsstätte. Aber auch der Staufer Friedrich I. Barbarossa muss sich hier aufgehalten haben.

Nachdem wir uns auf dem Weihnachtsmarkt noch einmal gestärkt hatten, ging es wieder auf den Weg nach Hause.

Weihnachtsmarkt Goslar/Harz 28.11.2010

Weihnachtsmarkt Goslar/Harz 28.11.2010

Weihnachtsmarkt Goslar/Harz 28.11.2010

Weihnachtsmarkt Goslar/Harz 28.11.2010

Weihnachtsmarkt Goslar/Harz 28.11.2010

Zwischen den Jahren

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nennt man die Zeit „zwischen den Jahren“ (die Nächte, die längsten des Jahres, nennt man Raunächte). Die Medien nutzen diese Zeit für Rückblicke auf das nun fast vergangene Jahr. Einen solchen Rückblick, gar ein Resümee, will ich mir nicht anmaßen. In dem kleinen Video Absurdistan 2009 – Der Jahresrückblick findet sich aber alles trefflich zusammengefasst, was uns in diesem Jahr ‚auf den Geist’ gegangen ist.

AlbinZ Weihnachtsbaum 2009

Aber heute ist ja noch Weihnachten, der 2. Weihnachtsfeiertag, der uns dank der Bismarckschen Sozialgesetzgebung bis heute erhalten geblieben ist. Daher aus Wolfgangs Schatzkammer (Wolfgang’s Vault) 22 Christmas Tunes (kostenlose Anmeldung ist erforderlich) mit einigen weihnachten Musikschätzen aus Rock und Pop.

Frohe Weihnachten 2009

Fliegender X-man

Fröhliche Weihnachten ...

Fliegender X-man

Ein turbulentes Jahr geht dem Ende entgegen. Sowohl auf der Arbeit als auch ‚in deutschen Landen’ hat sich einiges getan. Nicht umgedingt zum Guten, leider. Aber jetzt zu Weihnachten wollen wir nicht klagen. Wer halbwegs gesund ist, wer im Kreis seiner Lieben Halt und die ‚Wärme’ findet, die uns sonst im Alltagsleben immer mehr verloren zu gehen scheint, kann sich glücklich schätzen. Die Weihnachtszeit bietet sich dazu an, uns all der ‚positiven’ Dinge unseres Lebens bewusst zu werden – und dafür den Menschen zu danken, die maßgeblich ihren Beitrag hierzu geleistet haben. Nun, denn … Ich wünsche Euch allen ein geruhsames, friedvolles Weihnachtsfest und danke für Euren Besuch meines Blog. Und ich wünsche Euch ein gutes Neues Jahr 2010, in dem alles für Euch in Erfüllung gehen möge, das Ihr Euch wünscht. Man liest voneinander!

Schöne Weihnachtsgrüße 2009

Weihnachten von A bis Z: Z wie Zwischen den Jahren

Mit dem Buchstaben Z kommen wir heute am Heiligen Abend zum Ende des Weihnachtslexikons von Theo Herrlein. Zimt ist ein wichtiges Weihnachtsgewürz in vielerlei Backwaren, aber auch beim Bratapfel unverzichtbar. Sri Lanka ist die Heimat des Zimtbaumes, der strauchartig kultiviert wird. Von den zweijährigen Trieben schält man die Rinde ab und trocknet sie. Diese ergeben die bekannten Zimtstangen.

Übrigens: Der zweite Weihnachtsfeiertag wird fast nur in Deutschland gefeiert und geht auf die Sozialgesetzgebung Bismarcks zurück, der ihn zusammen mit dem Ostermontag als gesetzliche Feiertage einführte.

Zwischen den Jahren ist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bzw. Heilige Drei Könige. Dies war früher eine Zeit der Arbeitsruhe. In einigen Gegenden nannte man früher diese Tage auch Zwischen den Zeiten.

Frohe Weihnachten

Zuletzt noch zwei Gedichte. Zum 24. Dezember ist ein Gedicht von Theodor Fontane (1819-1898):

Zum 24. Dezember

Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus all dem Braus
Doch ein richtig Leben heraus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Weihnachten von A bis Z

Und in ganzen acht Zeilen bringt Wilhelm Busch (1832-1908) in seinem Gedicht Zu Neujahr seine Wünsche zum Neujahr trefflich zum Ausdruck.

Zu Neujahr

Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
das, worum du dich bemühst
möge dir gelingen.

Weihnachten von A bis Z: Y wie Yule

Auch zum Buchstaben Y gibt es im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein nur sehr wenige Begriffe. Der arabische Staat Yemen (auch Jemen) ist neben dem Emirat Oman die Heimat des Weihrauchbaumes, von dem das kostbare Aromaharz Weihrauch gewonnen wird.

Weihnachten von A bis Z

Im Norden von England und in Schottland hat sich das alte Yule als Bezeichnung für das Weihnachtsfest erhalten und ist die englische Variante des skandinavischen „Jul“.

Weihnachten von A bis Z: W wie Weihnachten

Das Wangerooger Nikolausspiel hat eine lange Tradition. Vor der Eröffnung des Nikolausmarktes findet in der Kirche traditionell das Nikolausspiel statt. In das Spiel werden hier auch die „Furcht einflößenden Piraten“ mit eingebunden, die in den vorhergehenden Jahrhunderten auf den friesischen Inseln ihr Unwesen trieben. Im Wangerooger Nikolausspiel werden die Piraten natürlich bekehrt.

Das Stichwort Weihnacht nimmt im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein verständlicherweise viel Raum ein. So beginnt es mit dem Hinweis auf Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) und seiner Erzählung Weihnacht, die seine erste abgeschlossene literarische Arbeit darstellt. Weihnachten ist abgeleitet aus dem Mittelhochdeutschen „Ze den wihen nahten“ und bedeutet „in den Heiligen Nächten“. Der Begriff taucht im Deutschen erstmals 1190 beim bayerischen Dichter Spervogel auf.

Weihnachten von A bis Z

Weiter geht es über Weihnachtsaltar, Weihnachtsfasten und Weihnachtsglocken hin zu Weihnachtsinseln, Weihnachtsmann und Weihnachtsschinken, der in Norddeutschland und vor allem in den skandinavischen Ländern traditionell im Mittelpunkt des Weihnachtsessens steht.

Der Begriff Weihnachtssinggeld taucht in alten Klosterbüchern auf und war früher eine Abgabelast für den Schulmeister, also ein Entgelt für dessen weihnachtliches Singen von Haus zu Haus (also eine erste Art von GEMA-Gebühr).

In aller Munde ist zz. das Weihnachtswetter. Schnee ist dabei die absolute Wunschvorstellung, die jedoch immer seltener eintrifft. Noch hoffen wir alle, dass diese Weihnachten ‚weiß’ sein wird.

Speziell in Norddeutschland gehören die Weihnachtswichtel zu den Begleitern des Weihnachtsmannes. Dieser Brauch wurde von der skandinavischen Weihnachtsmythologie übernommen. Wienachtsmann ist der volkstümliche, niederdeutsche Name des Weihnachtsmannes.

Frohe Weihnachten

Der Sage nach haben viele Leute in Schleswig-Holstein und im Herzogtum Lauenburg in den „Zwölften“ (den Raunächten), namentlich am Weihnachtsabend, den Wode auf einem weißen Pferd mit 24 wilden Hunden ziehen sehen. Man tue gut daran, so die Überlieferung, sich in diesen Nächten nicht im Freien aufzuhalten und die Türen gut zu verschließen. Die Wutingnacht ist ein alter deutscher Name für die Nacht auf den 6. Januar. Sie galt einst als die letzte und auch gefährlichste Raunacht.

Weihnachten von A bis Z: V wie Väterchen Frost

Da das Weihnachtsfest der orthodoxen Kirche in Russland erst nach Jahresanfang am 6. Januar gefeiert wird, bringt der Gabenspender „Deduschka Moros“, auch liebevoll Väterchen Frost genannt, den Kindern bereits am 31. Dezember die Geschenke.

Vater Winter ist dagegen eine altdeutsche Bezeichnung für den Weihnachtsmann.

Im Mittelalter gab es den Brauch der Verkehrten Welt. Immer am 28. Dezember hatten die Kinder und Jugendlichen das Sagen, und die Erwachsenen mussten ihnen zu Diensten sein (sind es die Erwachsenen nicht das ganze Jahr über?).

Weihnachten von A bis Z

Der erste Montag nach Heilige Drei Könige wurde früher auch als Verlorener Montag bezeichnet. An diesem Tag wurde der Weihnachtsbaum weggeräumt.

Viel Schellische ist ein alter Wunsch zum neuen Jahr auf der Insel Helgoland.

Im Dritten Reich versuchte die nationalsozialistische Partei, zusammen mit dem „Winterhilfswerk“ (WHW), die so genannte Volksweihnacht immer mehr in den Vordergrund zu stellen – raffinierterweise unter Ausnutzung der weihnachtlichen Emotionen, christlicher Elemente, wie auch Besinnlichkeit und Tradition. Nach und nach verschwanden sodann die christlichen Symbole und wurden durch das Sonnenrad und das Julfest ersetzt. Vorweihnachten war der nationalsozialistische Adventskalender in Buchform, der 1942 in München erschien. Darin wurde versucht, die religiösen Weihnachtseinflüsse durch altgermanische Gegenbilder zu ersetzen. Dabei wurde der heilige Nikolaus zu Knecht Ruprecht und erwies sich als wieder auferstandener Schimmelreiter Wotan. Das Christkind verwandelte sich in ein „Lichtkind“, die Weihnachtskrippe unter dem „Julbaum“ wurde zum „Weihnachtsgärtchen“, und der Adventskranz zum „Sonnwendkranz“.

Im norddeutschen Raum wird der Weihnachtsabend, nicht ohne Grund, auch Vullbucksavend, also Vollbauchabend, genannt, denn das Essen spielt an diesem Abend eine besonders große Rolle.

Weihnachten von A bis Z: U wie „Unter dem Tannenbaum“

Zum Buchstaben U gibt es im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein nicht allzu viele Begriffe. Unter dem Tannenbaum ist eine Weihnachtsnovelle von Theodor Storm (1817-1888), in der ausführlich vom Auspacken, Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaumes erzählt wird. In dieser 1865 zum ersten Mal erschienenen Erzählung ist das berühmte Gedicht „Von drauß’ vom Walde komm ich her …“ eingebettet.

Weihnachten von A bis Z

Der reich geschmückte Weihnachtsbaum sollte früher das unvergängliche Leben in der sonst im Winter abgestorbenen Natur darstellen.

Weihnachten von A bis Z: T wie Teddybär

Der Teddybär, ein einem Bären nachempfundenes Plüschtier, ist nach wie vor ein klassisches Geschenk zum Weihnachtsfest. Erstmalig 1902 in den USA und 1903 in Deutschland durch Margarete Steiff (1847 – 1908) gefertigt, erhielt der kuschelige Bär seinen Namen nach den US-Präsidenten Theodore (Teddy) Roosevelt. Meine Frau ist wie berichtet leidenschaftliche Teddybärensammlerin (zz. hat sie mit allen kleinen und großen Bären aus Holz, Metall, Plüsch und anderen Werkstoffen knapp 1000 Exemplare). So wird sie aller Voraussicht nach zu diesem Weihnachtsfest weitere Einzelstücke bekommen.

Christas Bärchensammlung

Auf der nordfriesischen Insel Amrum sind am 21. Dezember Kinder und Jugendliche zum Thamsen unterwegs. Alle Gegenstände, die sich drehen und bewegen lassen oder nicht ordentlich im Haus verwahrt wurden, werden zu ihrer Beute, die versteckt wird. Der Name „Thamsen“ geht zwar auf den heiligen Thomas zurück, doch dürfte sich dieser Brauch in der längsten Nacht des Jahres doch mehr auf das Rad, das uralte Symbol der Germanen, beziehen.

Weihnachten von A bis Z

In der Lüneburger Gegend dagegen geistern in der Dämmerung des 21. Dezember die Thomse durch die Dörfer. Junge Burschen mit vermummten oder geschwärzten Gesichtern erschrecken unartige Kinder und Erwachsene, indem sie ihnen Asche ins Gesicht streuen.

Die Tonttus sind kleine Wichtelmännchen, die in Finnland als ausgezeichnete Handwerker das Weihnachtsspielzeug anfertigen.

Eine Abwandlung der Weihnachtspyramide in Ostfriesland nennt man Tunschere.