Kategorie-Archiv: Musik und mehr

Von Musik und allem Drumherum

Riff – Another Monkey

Schon Beethoven hatte eine Vorliebe für Riffs. Eigentlich kennt man diesen Begriff im Jazz und in der Rockmusik. Aber bereits die 5. Sinfonie von Beethoven beginnt mit einem Riff, einer sich ständig wiederholenden, rhythmisch prägnanten Phrase: Tam-tam-tam—taaaaaam!

Der Begriff kommt von englischen Wort für Refrain. Dank einprägsamer Riffs sind einige Lieder bis heute Klassiker der Rockmusik. Das fängt mit den Beatles (z.B. Day Tripper) und mit „Sunshine of Your Love“ von Cream an, geht über Stücke aus der Hardrock-Ecke (u.a. Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath) und findet sich z.B. auch bei Jethro Tull und Aqualung. Anlässlich der Neueinspielung des Aqualung-Albums live für XM Radio äußerte sich der Kopf der Gruppe, Ian Anderson, zu Riffs wie folgt:

Angesprochen habe ich bereits „Sunshine of Your Love“ von Cream. Hier ein Ausschnitt aus dem Stück, das im letzten Jahr bei der Reunion der Gruppe bei Konzerten in London (und New York) eingespielt wurde:

Ein immer wieder gern gewähltes Stück ist „In a Gadda da Vida“ von Iron Butterfly. Die Gruppe machte Ende der 60-er und Anfang der 70-er Jahre das, was man Psychedelic Rock nennt. „Im Garten des Lebens“ (das soll ja wohl der Titel meinen) wird ein Riff über eine ganze LP-Seite gestreckt und ab und wann mit Schlagzeug-Soli gewürzt. Hier der Beginn des Stücks:

Zuletzt eine Übersicht der besten und bekanntesten Gitarrenriffs (auch mit weiteren Beispielen in Audio-Clips)

Translation english

Robert Burns: A Man’s A Man for A’ That

Dieser Tage bin ich (wie bereits an anderer Stelle erwähnt) über alte Musik-Kassetten mit Aufnahmen gestolpert, die ich mit meinem Bruder Armin und anderen Anverwandten vor vielen Jahren eingespielt hatte. Unsere Band nannte sich Black Out. Dabei bin ich auch auf eine Aufnahme mit dem Titel „A Man’s A Man for A’ That“ gestoßen, ein schottisches Lied aus der Feder von Robert Burns, dem Poeten schottischen Liedgutes schlechthin. Ich habe die Aufnahme etwas mühselig dank eines alten Walkmans auf meinen Rechner überspielt (digitalisieren nennt man das heute), auch ein bisschen aufpoliert, denn die 30 Jahre alte Aufnahme klang doch recht dumpf.

Hier nun das Ergebnis. Das einleitende Gitarrensolo spielt mein Bruder Armin, die Blockflöte seine damalige Frau Ellen. Am Schlagzeug findet sich Jochen (Ellens Bruder), die Rhythmusgitarre schrammelt mein (ehemaliger) Schwager Heinz – und ich versuche mich an einer Bassgitarre und bin der leidvolle Sänger des Stückes:

Weiteres zu Robert Burns (u.a. auch ein Link auf ein Video anlässlich der Eröffnung des schottischen Parlaments 1999, als ebenfalls das Lied „A Man’s A Man for A’ That“ angestimmt wurde)

Nicht nur zum Mitsingen gedacht – hier der Text des Liedes in schottischer Mundart:

Robert Burns: A Man’s A Man For A‘ That

Is there for honest Poverty
That hings his head, an‘ a‘ that;
The coward slave-we pass him by,
We dare be poor for a‘ that!
For a‘ that, an‘ a‘ that.
Our toils obscure an‘ a‘ that,
The rank is but the guinea’s stamp,
The Man’s the gowd for a‘ that.

What though on hamely fare we dine,
Wear hoddin grey, an‘ a that;
Gie fools their silks, and knaves their wine;
A Man’s a Man for a‘ that:
For a‘ that, and a‘ that,
Their tinsel show, an‘ a‘ that;
The honest man, tho‘ e’er sae poor,
Is king o‘ men for a‘ that.

Ye see yon birkie, ca’d a lord,
Wha struts, an‘ stares, an‘ a‘ that;
Tho‘ hundreds worship at his word,
He’s but a coof for a‘ that:
For a‘ that, an‘ a‘ that,
His ribband, star, an‘ a‘ that:
The man o‘ independent mind
He looks an‘ laughs at a‘ that.

A prince can mak a belted knight,
A marquis, duke, an‘ a‘ that;
But an honest man’s abon his might,
Gude faith, he maunna fa‘ that!
For a‘ that, an‘ a‘ that,
Their dignities an‘ a‘ that;
The pith o‘ sense, an‘ pride o‘ worth,
Are higher rank than a‘ that.

Then let us pray that come it may,
(As come it will for a‘ that,)
That Sense and Worth, o’er a‘ the earth,
Shall bear the gree, an‘ a‘ that.
For a‘ that, an‘ a‘ that,
It’s coming yet for a‘ that,
That Man to Man, the world o’er,
Shall brothers be for a‘ that.

Translation english

Schweine-Dachboden-und-Keller-Mucke

An diesem Wochenende stolperte ich über alte Musik-Kassetten mit Aufnahmen der legendären Gruppe Black Out. Noch nichts davon gehört? Kein Wunder! Black Out ist eine Band, in der ich vor vielen Jahren die elektrische Bassgitarre gezupft und dazu gesungen habe. Es war wohl im Januar 1972 (so lange ist das schon her), als ich mich mit meinem Bruder Armin und weiteren Anverwandten zusammengefunden hatte, um so aus Spaß an der Freude zu musizieren. Das Produkt dieser Betätigung wird in Musikerkreisen als Schweinemucke bezeichnet. Und da das Ganze zunächst auf einem Dachboden startete und fast 20 Jahre später in einem Keller endete, passt der obrige Titel ganz gut.

    Black Out 1972

Nun alles war nicht nur Schweinemucke (Musik, die man eigentlich nicht mag, aber spielt, um damit bisschen Geld zu verdienen). Wir spielten auch Sachen, die uns selbst gut gefielen bzw. auch einiges aus eigener Feder. Vor vier Jahren hatte ich alte Fotos ausgegraben, gescannt und zu einem Video zusammengefügt. Und eine Aufnahme (Lay down, Sally – Bass und Gesang meine Wenigkeit) von einer der besagten Musik-Kassetten ‚digitalisiert‘. Zu finden war und ist dieses Video (und zwei weitere Musikstücke zum Abspielen) auf meiner, eben WilliZ Musike-Seite.

Ich habe inzwischen auch die Arbeitsdatei des Videos wiedergefunden, das Stück „Lay down, Sally“ nochmals auf den Rechner gespielt (mit Hilfe eines alten Walkmans) und mit einer Audiosoftware (Nero Wave Editor – findet sich wohl bei der Brennsoftware ‚Nero Burning Rom(e)‘) etwas überarbeitet.

Hier nun das etwas verbesserte Ergebnis (Musikaufnahme von 1981 mit noch älteren Fotos): Black Out spielt „Lay down, Sally“.

Happy birthday, Amadeus!

Wolfgang Amadeus Mozart Heute vor 250 Jahren wurde der wohl weltweit größte Musiker aller Zeiten in Salzburg geboren: Wolfgang Amadeus Mozart
Da kann man nur sein Glas erheben und dem Meister zuprosten:
Happy birthday, Amadeus! Und alles Gute für die nächsten 250 Jahre – dir und deiner Musik!
Mozarts Kleine Nachtmusik Alle Welt feiert ihn – selbst Google schmückt sein Logo mit Perücke und Violinenschlüssel und einem Suchlink auf Mozart – und so kommt man auf rund 27.400.000 Einträge und mehr (43.600.000) im Internet zu Mozart … (Google ist auch nicht mehr, was es einmal war)

siehe auch meinen Beitrag zum Film ‚Amadeus‘ von Milos Forman: Amadeus, der Größte

Cream 2005: Crossroads

Auf den ersten Blick wirkten sie wie eine Rentnerband, etwas hinfällig, zerknittert (Jack Bruce) und zittrig sogar (Ginger Baker). Als sie dann aber loslegten, war klar: Da ist eine Crew zusammengekommen, wie man sie nicht alle Tage zu sehen und vorallem: zu hören bekommt: Cream 2005 – das sind Eric ‚Slowhand‘ Clapton, der Gott aller Gitarristen, Jack Bruce, ebenso Meister seines Fachs, dem Bass, und Ginger Baker, trotz Eintritt ins Rentenalter immer noch der Derwisch der Trommeln und Zimbeln.

    Cream 2005

Als sich die drei Mannen nach immerhin 38 Jahren entschlossen, wieder gemeinsam für einige Konzerte in der Royal Albert Hall zu London im Mai 2005 (und dann auch noch im Oktober 2005 im Madison Square Garden in New York) aufzutreten, da hatte ich schon gemischte Gefühle. Aber das Ergebnis spricht für sich. Und das es die drei gereiften Herren nicht allein der Kohle wegen gemacht haben, sieht man, wenn man sich die DVD zu den Konzerten anschaut. Da gibt es oft ein Augenzwinkern zwischen ihnen, da strahlt selbst Ginger Baker, der eher verschlossene. Alles ist frisch und strotzt vor Spiellust. Neben ‚White Room‘ und ‚Sunshine of my Love‘ ist besonders ‚Crossroads‘ eines der Stücke, die aus den anderen noch ein bisschen mehr herausragen:

Video: Cream 2005: Crossroads

Amadeus, der Größte

Das neue Jahr beginnt gleich mit einem Jahrestag besonderer Art: Am 27. Januar feiern wir den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart. Am 27. Januar 1756 wurde Mozart als Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus (lat. Amadeus) Mozart in Salzburg geboren.

Mozart ist musikalisch ohnegleichen, ein Genie, das höchstens mit Einstein vergleichbar ist. Diese ungeheure, schier übermenschliche Leichtigkeit beim Komponieren, hingeben dieses rotzige, unerwachsene Nachlässigsein, dies Vom-Teufel-geritten-Werden – das ist es, was das Wesen des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ausmacht.

hierzu mehr unter Tagesspiegel

    Wolfgang Amadeus Mozart

Und genau das wird eindrucksvoll in dem Film „Amadeus“ von Milos Forman aus dem Jahre 1984 belegt. Der Film geht zwar von der schwer zu belegenden These aus, das der mittelmäßige Komponist Salieri Mozart in den Tod getrieben hat, aber das erhöht nur den Reiz des Filmes. Mozart, dargestellt durch Tom Hulce, sehen wir sowohl in seiner Besessenheit als auch in seiner Leichtlebigkeit. Über allem thront die Musik Mozarts, die auch einen Nicht-Klassik-Liebhaber beeindrucken sollte.

Hier nun ein kleiner Ausschnitt aus dem Film:

Video: Amadeus von Milos Forman (1984)

Übrigens: Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull wird an dem Festival „24 Stunden Mozart“ teilnehmen, das wohl am 14. Januar aufgezeichnet und am 27. Januar, zu Mozarts Geburtstag, in einer internationalen Fernsehübertragung im Rahmen der Eurovision ausgestrahlt wird. Anderson tritt im Rahmen des Crossover-Konzerts „Spirits of Mozart“ auf. Pop-, Jazz- und Klassik-Stars vitalisieren die Musik Mozarts auf ungewöhnliche und überraschende Weise. Die Übertragung soll um 22 Uhr 25 beginnen (und um 0 Uhr 10 enden).

    Spirits of Mozart: Ian Anderson (Jethro Tull)

siehe hierzu: 24 Stunden Mozart

Kate is back

„The Queen is dead – Long live the Queen!“ Nun, gestorben ist sie nicht. Aber 12 Jahre nach ihrem letzten Album ist es wie eine Wiedergeburt: Kate is back! Kate Bush hat ein neues Album veröffentlicht, zudem eine Doppel-CD: Aerial

Nun ich kenne Kate Bush vom Anfang her. Das war 1978 mit den beiden Platten ‚The Kick Inside‘ und ‚Lionheart‘. Besonders ein Lied fiel damals auf: ‚Wuthering Heights‘ (deutsch: Sturmhöhe) nach dem Roman von Emily Brontë. Eine Stimme wie klares Kristall, wie eisiges Quellwasser!

Bald darauf hatte ich Kate Bush dann doch aus den Augen verloren, weil andere Musik mich mehr interessierte. Da ich jetzt dabei bin, unter der Rubrik „Starke Frauen … in der Musik“ nach neuen Beiträgen zu forschen, stieß ich zwangsläufig wieder auf Kate Bush. Und wie der Zufall es so will: Just dieser Tage veröffentlicht sie das besagte Doppelalbum.

Was „starke Frauen“ anbelangt, so gehört Kate Bush dazu. Das beweist nicht nur der große Ansturm auf das neue Machwerk, denn immerhin konnte sich die Maxi-Single-Auskopplung „King of the Mountain“ („The King is dead – Long live the King!“ – gemeint ist Elvis!) in den Top-Ten UK platzieren. Die Stimme ist nach wie vor glockenrein, wenn auch gereifter (mit 47 Jahren kein Wunder): Glocke mit Patina! Aber hört (und seht) selbst!

weitere Kurzinfos siehe auch bei Wikipedia

Hier also das Video …

Kate Bush - schon etwas länger her
Noten zu Kate Bushs Wuthering Heights 1978

Video: Kate Bush – King of the Mountain

Björk: Joga

Sie ist klein und aus Island. Ihre Musik aber ist groß und von Welt. Björk Guðmundsdóttir wird am 21. November 1965 in Reykjavik geboren. Vielleicht kennt nicht jeder sie namentlich, aber fast jeder hat sie bereits mindestens einmal singen gehört und gesehen, nämlich am 13. August 2004 eröffnete Björk die Olympischen Spiele 2004 in Athen mit dem Lied Oceania.

    Björk eröffnet die Olympischen Spiele 2004 in Athen

Mir persönlich liegt Björk nicht ganz so. Ihre Kreativität steht zwar für mich außer Frage, auch ihr gesangliches Können. Aber die Musik ist für mich doch etwas zu abgehoben, vielleicht zu ‚esoterisch‘. Als alter Island-Fan und auch -Urlauber (1990 war ich auf Island mit meiner Frau und einigen Bekannten – unser ältester Sohn hat als zweiten einen isländischen Vornamen: Einar) komme ich aber um das Lied Jóga nicht herum, da es als Videoclip Bilder von Island verwendet. Und es gefällt mir sogar ganz gut.

weitere ausführliche Infos bei Wikipedia

Hier aus dem Album Homogenic von 1997 das Lied Jóga:

Video: Björk – Jóga

Aimee Mann: Calling it Quits

Aimee Mann gilt als unterkühlt und spröde. Blondinenwitze passen mit Sicherheit nicht auf diese 1960 in Richmond/Virginia geborene Songwriterin, Sängerin und Multiinstrumentalistin, die Anfang der Achtziger in der Punkband „Young Snakes“ ihre musikalische Laufbahn beginnt und nach einem Intermezzo in der New Wave-Formation „‚Til Tuesday“ mit Beginn der Neunziger ihre Solokarriere startet.

— weitere Infos zur Biographie

    Aimee Mann

Hier ein Ausschnitt aus einem Konzert Ende Juli 2004 im St. Ann’s Warehouse in Brooklyn/New York:

Video: Aimee Mann – Calling it Quits

Joan Armatrading: Steppin‘ Out

Wenn auch etwas in die Jahre gekommen und heute nicht mehr up to date so gilt Joan Armatrading trotzdem zu den starken Frauen der Musikszene und außergewöhnlichen Liedermacherinnen wie Sängerinnen.

    Joan Armatrading: Steppin' Out

Die auf St. Kitts in der Karibik geborene und in Birmingham aufgewachsene Musikerin konnte besonders Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger auch auf Konzerten in Deutschland überzeugen. Hier ein Ausschnitt aus einem ihrer Konzerte vom Mai 1975:

Video: Joan Armatrading – Steppin‘ Out

weitere Infos siehe auch: Joan Armatrading