Kategorie-Archiv: Jethro Tull

Ian Anderson und seine Jungs

Jethro Tull in Schottland 2005: Dun Ringill

Schottland 2005Kehren wir noch einmal zu der Isle of Skye auf unserer Schottland-Reise zurück. Von Broadford kommend geht es die B8083 in Richtung Elgol. Wir erreichen Kilmarie, wo früher einmal Ian Anderson, der Kopf der Gruppe Jethro Tull lebte.

„When you reach Kilmarie take a left off the main road, signed to Kilmarie Old Burial Ground. Park just around the corner by the graveyard. Just back around the corner is a bridge over the stream. Cross this and then head out along the coast. You’ll need to follow the coast path for about a mile to reach Dun Ringill.“

    Dun Ringill

Dun Ringill ist die Ruine einer Art Festung (befestigter Platz = schottisch-gälisch: dun) aus der Eisenzeit:

Dun Ringill was the original seat of the Clan Mackinnon, before they moved to Castle Moil at Kyleakin.“

Glossar und viele weitere Infos über altertümliche Festungen in Schottland:

  • Dun – Gaelic for „fortified place“. A small drystone fortification, usually dating to the Iron Age or later, and found mainly in western Scotland
  • Broch – Round tower-like drystone defensive structure, confined mainly to the North and West of Scotland, and dating back to the Iron Age. There are often galleries and cells within its walls.
  • Dun Ringill ist auch in einem Lied von Jethro Tull verewigt:

    >> In the wee hours I’ll meet you
    down by Dun Ringill –
    watch the old gods play
    by Dun Ringill.

    We’ll wait in stone circles
    ‚til the force comes through –
    lines join in faint discord
    and the Stormwatch brews
    a concert of Kings
    as the white sea snaps
    at the heels of a soft prayer
    whispered. < <

    Jethro Tull: Dun Ringill (live Oktober 1987 in London at Hammersmith’s)

    siehe auch hierzu das Video: Dun Ringill

    Jethro Tull in Schottland 2005: Mayhem, Maybe

    Schottland 2005Das Lied „Mayhem, Maybe“ erzählt aus der Sicht von ‚fairy folks’ (Märchengestalten), wie diese ‚in vielleicht böser Absicht’ (engl. mayhem, maybe) den dunklen Geist freisetzen und ihren Schabernack mit den Menschen treiben. Dieses Lied von der Gruppe Jethro Tull wurde 1981 bereits aufgenommen, aber erst 1988 für das Album „20 Years of Jethro Tull“ neu gemischt. Es stammt, wie die meisten Lieder der Gruppe, von Ian Anderson, der in Schottland geboren wurde. Und so passt dieses Lied auch sehr gut zu Schottland, das wir in diesem Sommer besuchen werden.

    >> … but never a eye to see
    as us fairy folks sweep from the hill.
    Never caught us and never will.
    Pulling roses and daffodils
    mayhem in the high degree.


    We ride the thin winds of the night
    and set dark spirits free.
    … < <

    Jethro Tull 1981/88: Mayhem, Maybe

    Schottland 2005: Ian Andersons Geburtsort: Dunfermline

    Schottland 2005Von Edinburgh, Start und Ziel unserer Reise, werden wir nach Inverness fahren. Dabei kommen wir nach Überquerung des Firth of Forth zunächst in einen Ort, der Dunfermline heißt. Es ist u.a. der Geburtsort von Andrew Carnegie (1835 – 1919), der mit 13 Jahren Schottland verließ, um in den USA als Industrieller (Stahlproduktion) zum reichsten Mann seiner Zeit zu werden. Er wurde besonders als Philanthrop bekannt, da er einen Großteil seines Vermögens unterschiedlichsten Stiftungen spendete. Die Carnegie Hall, ein Konzertsaal in New York, trägt seinen Namen. Andrew Carnegie finanzierte den Bau.

      Dunfermline in Schottland Abbot Hause und Town House von Dunfermline

    Im November 1970 trat eben in dieser Carnegie Hall eine britische Rockgruppe namens Jethro Tull auf. Der Mitschnitt zweiter Musikstücke findet sich auf der 1972 erschienenen LP „Living in the Past“. Kopf, Sänger und Flötist der Gruppe ist bis heute Ian Anderson. Auch Anderson wurde in Dunfermline geboren.

    Ian Anderson wurde 1947 in Dunfermline geboren (nicht in Blackpool, wie in einigen Biografien vermerkt). Mit 12 Jahren zog er mit seiner Familie nach Blackpool im Norden Englands und absolvierte hier die traditionelle Grammar School-Ausbildung (entspricht bei uns dem Gymnasium).

    Ian was born in 1947 in Dunfermline, Fife, Scotland. After attending primary school in Edinburgh, his family relocated to Blackpool in the north of England in 1959. Following a traditional Grammar school education, he moved on to Art college to study fine art before deciding on an attempt at a musical career.
    [aus: The Official Website Jethro Tull]

    Andersons Wurzeln – besonders im musikalischen Bereich – liegen aber in Schottland.

    Schottland 2005: Was trägt Herr Anderson unterm Schottenrock?

    Schottland 2005Was Schotten unter ihrem Kilt tragen, ist wohl individuell und von der Länge abhängig (des Schottenrocks). Schottland, das weiß fast jedes Kind, ist irgendwie anders. Da gibt es z.B. die Clans, also Stammesverbände, die sich über ihre Nachnamen bestimmen, der meist in anglifizierter, aber auch in gälischer Form existiert. Ein Clan definiert sich weiter über ein Motto, einen sog. Badge (ein Wahrzeichen), seinen Tartan (das Webmuster, das v.a. im Kilt zu finden ist) und seine Ländereien – sofern noch im Clanbesitz.

    Ich und meine Familie (Albin) sind zwar keine Schotten, aber es gibt doch einen Clan, McAlpine, dessen Tartan (es gibt sogar zwei davon) uns ganz gut gefällt. Und so fühlen wir uns, wenn wir dieses Jahr in Schottland Urlaub machen, den McAlpines wahlverwandt.

    McAlpine. McAlpine.
    McAlpine (1) McAlpine (2)
    Anderson Anderson (Mac Ghille Aindrais)

    Diese Reise ist für mich auch eine Reise zu den musikalischen Quellen von Ian Anderson und seiner Band Jethro Tull. Herr Anderson ist bekanntlich Schotte. Und so gibt es auch einen Tartan des Clans Anderson (gälisch: Mac Ghille Aindrais – ich denke auch McAndrew ist nicht falsch; Mc- oder Mac- steht für Sohn wie auf englisch auch -son, vergl. in den skandinavischen und friesischen Sprachen die Endung -son, -sen bzw. -sson, z.B. Hansen, Jonsson oder Johnson), was soviel wie Sohn von Andreas heißt. Ende der 70er Jahre trat Ian Anderson oft in Kleidung mit dem Anderson-Muster auf.

      Ian Anderson (Jethro Tull) 1978

    Live 1978 Madison Square Garden in New York: Thick as a Brick (‚Dumm wie Bohnenstroh‘)

    Jethro Tull in Schottland 2005: Kelpie

    Schottland 2005Wer kennt nicht das berühmte Monster aus dem Loch Ness, zärtlich Nessie genannt. Aber es gibt noch andere Monster, die sich in schottischen Seen tummeln und sich gelegentlich sogar an Land wagen wie z.B. Kelpie.

      Kelpie

    Auch Ian Anderson widmete vor über 25 Jahren mit seiner Gruppe Jethro Tull dieser monströsen Gestalt ein kleines Lied:

    „Up, ride with the kelpie.
    I’ll steal your soul to the deep.
    If you don’t ride with me while the devil’s free
    I’ll ride with somebody else.“

    Kelpie, das ist ein Verführer junger Frauen, der seine Opfer in das feuchte Grab zu locken versteht. Wir werden auf unserer Reise durch Schottland in diesem Jahr also nicht nur Ausschau nach Nessie am Loch Ness halten, sondern auch gucken, nicht von Kelpie in die Tiefen schottischer Seen gelockt zu werden.

    Tales of the kelpie as a seducer of women are less common. However, as a shape-shifting demon, he may appear as a handsome young man with wet seaweedy hair, wooing his victims into a watery grave („I’ll steal your soul to the deep“). Even today, an official document published by ScotRail (Scottish Railways) refers to the legend of a kelpie residing in Loch Garve, West of Dingwall in the Highlands. To me, though, Ian [Anderson]’s kelpie sounds suspiciously like that old rocker Ray Lomas in ‚Pied Piper‘.

    Annotation von Jan Voorbij – www.cupofwonder.com

    Jethro Tull in Schottland 2005: Ears of Tin (Rock Island)

    Schottland 2005Bei unserem Urlaub in Schottland auf der Isle of Skye werden wir mit der Fähre wieder auf das Festland (Mainland) nach Kyle of Lochalsh übersetzen. Mit Bus oder Auto fahren wir die A 87 in Richtung Osten am Loch Duich vorbei und kommen ins Glen Shiel. Im Norden befinden sich mehrere Berge, als ‚Five Sisters of Kintail‘ bekannt.

    Glen Shiel mit 'Five Sisters of Kintail'

    Mit Ian Anderson von Jethro Tull stimmen wir auf der Strecke dorthin den Mainland Blues an: ‚Ears of Tin‘ von der CD ‚Rock Island‘ von 1989.

    „Now the sun breaks through rain as I climb Glen Shiel
    on the trail of those old cattlemen who drove their bargain south again.
    And in the eyes of those five, five sisters of Kintail
    there’s a wink of seduction from the mainland.“

    Jethro Tull 1989: Ears of Tin

    Tsunami – Nachtrag

    Die Bilder von der Flutkatastrophe haben uns alle berührt. Aber schnell haben sich diese auch wieder aus unseren Köpfen verflüchtigt. Zu Spenden ist reichlich aufgerufen worden – und reichlich gespendet wurde sicherlich auch, z.B. bei der Spendengala des ZDF ‚Wir wollen helfen‘ am 04.01.2005 …

      Flutkatastrophe in Südasien

    Von diesem Abend haben wir die Auftritte der ‚Toten Hosen‘ und der All-Star-Band ‚Soulmates‘ mit Ian Anderson (Jethro Tull) als Video festgehalten – als kleines Dankeschön für Eure großen und kleinen Spenden:

    ‚Soulmates‘ with Ian Anderson: Imagine (No need for greed or hunger, a brotherhood of man)
    ‚Die Toten Hosen‘: Alles wird vorübergehen (Wenn der Boden unter deinen Füßen bricht … Alles wird vorübergehen)

    Und wer noch etwas Knete übrig hat, darf auch gern etwas davon spenden!

    Jethro Tull in Schottland 2005: Broadford Bazaar

    Schottland 2005In diesem Jahr geht es im Sommer nach Schottland. Dabei werde ich mit meinen Lieben auch einen Abstecher zur Isle of Skye machen. Von Inverness kommt man ziemlich bequem mit dem Zug nach Kyle of Lochalsh und setzt von dort mit der Fähre nach Kyleakin auf die Insel über. Ob nun mit dem Auto oder mit dem Bus – der nächste größere Ort ist Broadford. Broadford? Ja, da gibt es doch von Ian Anderson (Jethro Tull) ein Lied auf der CD Nightcap: Broadford Bazaar.

      Broadford without Bazaar?!

    Ich gucke bisschen im Internet und finde einiges:

    Im Süden der Insel Skye (Isle of Skye) liegt die Halbinsel Strathaird mit dem Ort Elgol. Fast die gesamte Spitze der Halbinsel gehört dem Leadsänger der Rockgruppe „Jethro Tull„, Ian Anderson, der selbst in K*** wohnt. Das Land hat er an Bauern vermietet.

    Ich erinnere mich: Strathaird, das ist doch irgendwie der Name einer Lachsfarm, die Ian Anderson betrieb (inzwischen hat er diese wohl wieder verkauft, oder?!). Und weiter:

    To get to Elgol you take the B8083 single track road that heads south west from Broadford.

    Irgendwo finde ich dann noch etwas über Dun Ringill (ist doch auch ein Lied von Jethro Tull):

    Dun Ringill was the original seat of the Clan Mackinnon, before they moved to Castle Moil at Kyleakin.” —

    Ich glaube nicht, dass wir Herrn Anderson über den Weg laufen werden. Er ist wohl wieder auf Tournee (wenn nicht sogar in Deutschland). Aber ich werde mir einige der besagten Lieder auf meinen MP3-Player abspeichern, um sie mir anzuhören, wenn wir z.B. durch Broadford fahren.

    Ian Anderson (solo) 1978: Broadford Bazaar

    Jethro Tull Videos

    Unter electrocutas.co.uk sind einige interessante Videos von Jethro Tull im Windows Media-Format zu finden, die man sich an Ort und Stelle angucken kann.

    Hier die direkten Links auf einige der Videos (mit rechter Maustaste – „Ziel speichern (unter) …“ lassen sich diese Videos auch herunterladen):

    Dez. 1968 The Rolling Stones ‚Rock an Roll Circus‘ – A Song for Jeffrey
    23.11.69 Franz. TV – A Song for Jeffrey
    1970 Beat Club dt. TV – The Witches Promise
    28.(29.)05.82 Dortmund Westfalenhalle (dt. TV) rund 42 Min. (ich dachte immer, die Aufnahmen stammten aus München)
    24.11.99 Sheffield City Hall – The Witches Promise
    2004 Alessia D’Andrea Featuring Ian Anderson (Rome) – Locomotive Breath

    Dank an Pete McHugh von electrocutas.co.uk!

    Joan Armatrading

    Es ist viele Jahr her, da besuchte ich mit Freunden/Verwandten einige Konzerte von der auf St. Kitts in der Karibik geborenen und in Birmingham aufgewachsenen Joan Armatrading. Bis heute hat die Sängerin/Songschreiberin, die man in der Intensität ihres persönlichen Ausdrucks am besten mit Van Morrison vergleichen kann, von dem sie auch stark beeinflusst worden ist, eine heftig zugeneigte Fan-Gemeinde. Bekannt wurde sie durch zwei Konzerte im Rahmen des WDR-Rockpalastes. Das war 1979 im WDR-Studio L. Zugelassene Kapazität: achtzig Zuschauer. Ein Jahr später war die Plattform ungleich größer: Die Rockpalast-Nacht in der Grugahalle Essen (1980) war mit 8.000 Zuschauern ausverkauft und wurde live im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) und über Eurovision in neun europäische Länder übertragen.

    Beide Konzerte liegen jetzt als eine DVD vor. Wirklich sehens-, vor allem hörenswert!

      Joan Armatrading Joan Armatrading at WDR-Rockpalast

    Übrigens wurde Joan Armatrading die Ehre zuteil, einen Tribute Song für den ehemaligen Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, zu schreiben, den sie ihm bei seinem Privatbesuch in London im Jahre 2000 mit dem Kingdom Choir als Background darbot. Mandela lächelte und tanzte zu „The Messenger„.

    Ich bin ein Fan besonders der frühen Joan Armatrading (‚Back to the Night‘, ‚Show some Emotion‘). Übrigens gibt es einige Querverweise zu Jethro Tull. So hat z.B. Dave Mattacks sowohl bei Joan als auch bei Jethro Tull (z.B. bei der Live-CD ‚A Little Light Music‘) die Trommeln gerührt. Und auch Gerry Conway kennen wir an der Schießbude bei Joans ‚Back to the Night‘ und Jethro Tulls ‚The Broadsword and the Beast‘.

    Ian Anderson & Herbie Mann

    Beide Bart und auf dem Kopf spärliches Haar. Man könnte meinen, es wären Brüder- zumindest im Geiste! Beides sind/waren hervorragende Flötisten:

      Ian Anderson Herbie Mann

    Ian Anderson, der wohl bekanntere von beiden, gibt nach wie vor bei Jethro Tull den Ton an. Der andere, Herbie Mann, ist leider 2003 an Krebs gestorben und gilt wohl als der beste Jazz-Flötist aller Zeiten. Ob sie sich jeweils begegnet sind, weiß ich nicht. Aber beide zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Könnerschaft aus, beide sind Zauberer auf der Querflöte mit einem filigranen Ton.

    Hörprobe – Herbie Mann: Chain of Fools (vom ‚Memphis Underground‘ Album, August, 1968)
    Hörprobe – Ian Anderson: Eurology (vom Album „Rupi’s Dance‘, 2003)