Archiv für den Monat: Januar 2006

Schottland 2005: Rob Roy MacGregor

Als ich mit meinen Lieben im letzten Jahr während unseres Schottland-Urlaubs auch in die kleine Stadt Callander kam, um dort die Highland Games zu besuchen, guckten wir uns auch die Ausstellung zum Freiheitshelden Rob Roy MacGregor im Visitor Centre zu Callander an.

Heute nun sendet das ZDF ab 22 Uhr 15 den 1994 gedrehten Film „Rob Roy“ (USA/GB, Regie: Michael Caton-Jones).

    Rob Roy MacGregor

Die schottischen Highlands, Anfang des 18. Jahrhunderts: Robert Roy MacGregor (Liam Neeson) ist eine Art „schottischer Robin Hood“ (oder eher ein Michael Kohlhaas – aus deutscher Sicht). Die 1.000 Pfund, die der Clan-Führer sich von dem intriganten Marquis de Montrose (John Hurt) leiht, will er nämlich keinesfalls für sich, sondern für seine Leute, die zum großen Teil schon Hunger leiden. Der Marquis schickt das Geld auch auf den Weg, lässt aber gleichzeitig den Boten durch seinen Neffen Archibald Cunningham (Tim Roth) ermorden. Rob Roy glaubt aber keiner, dass er das Geld nie erhalten hat und der Marquis fordert ihn zur Rückzahlung auf.

Als Roy nicht zahlen kann, macht sein Gläubiger ihm ein Angebot: Er soll falsch gegen den Herzog von Argyll (Andrew Keir) aussagen – was Rob Roy strikt ablehnt. Nun hilft ihm nichts mehr: Der Marquis fordert Robs Kopf und der muss in die Highlands fliehen. Um ihn unter Druck zu setzen, setzt Cunningham derweil seiner Frau Mary (Jessica Lange) zu. Roy gelingt es, Kontakt zu ihr zu halten und als er erfährt, dass der Neffe des Marquis nicht nur Mary vergewaltigt hat, sondern auch ihr Haus abbrennen ließ, kennt er nur noch ein Ziel: Rache…

siehe auch: moviemaster.de

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Eröffnung von Schincklass‘ Runde

Hiermit sei sie eröffnet: Schincklass‘ Runde! Wer trifft sich nicht gern bei einem Krug Bier oder Schoppen Wein, um über Gott und die Welt herzuziehen. Schincklass, wer immer er ist, soll unser Gastgeber sein. Schincklass? Das erinnert mich doch an etwas! Aber lassen wir den Schinken …?! Ach, ja: Hamlet, der mit dem Totenkopf und seiner weltverschmerzten Frage nach allem Sein (und Werden): To be or not to be … (Schinken engl. ham, lassen engl. let – Schincklass = Hamlet oder umgekehrt).

    Sein und Werden

Okay, Schincklass ist imaginär, der Phantasie entsprungen. Aber hüpfen nicht allerorts solche Schimären durch die Welt, besetzen unsere Köpfe, die über Ideen und Daseinsfragen ins Rauchen geraten.

Schincklass, der Gastgeber, stellt die Fragen … In illustrer Runde sitzt er am Kopf des Tisches, muss aber nicht der Kopf der Runde sein. Zu ihm gesellen sich wechselnde Partner, je nach Tagesfrage oder Tagesgericht! Er setzt ‚die Suppe‘ auf, lässt gern aber andere in ihr rühren. Ist nur zu hoffen, dass nicht zu viele Kochlöffel die Suppe verderben.

Kommet also herbei, ihr rühmlichen Ausnahmemenschen. Schincklass schenket ein …

Weiß‘ du ‚was?!

Jan, mein im Jahre 1995 fast fünfjähriger Sohn, kam oft zu mir mit diesem Spruch. Er wusste natürlich, daß ich vieles weiß. Vielleicht wusste er auch schon, daß ich mehr weiß als er selbst. Wenn er aber dieses „weiß‘ du ‚was?“ fragte, dann hieß das, daß er mir etwas erzählen wollte, von dem ich noch nichts wusste. Man konnte es auch so deuten: „Ich weiß ‚was, was du nicht weißt. Und das erzähle ich dir jetzt!“.

Wissen ist Macht, hat ein schlauer Kopf einmal festgestellt. Man müsste das schon etwas genauer betrachten, denn ich denke mir, daß Wissen viel bedeutet, daß man aber mit Wissen nicht automatisch Macht erlangt. Wer machtbesetzen ist und dabei viel weiß, der wird die Macht schneller erlangen, als wenn er ein Dummkopf ist. Aber auch der Dummkopf kann zur Macht kommen. Gerade der viel weiß und nicht nur allein ein mit Wissen aufgeblähtes Gehirn hat, sondern das Wissen „im Zusammenhang“ zu betrachten versteht, also ein analytischer und zudem kreativer Kopf – dieser ist oft an Macht gar nicht interessiert. Ihm genügt sein Wissen.

Amadeus, der Größte

Das neue Jahr beginnt gleich mit einem Jahrestag besonderer Art: Am 27. Januar feiern wir den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart. Am 27. Januar 1756 wurde Mozart als Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus (lat. Amadeus) Mozart in Salzburg geboren.

Mozart ist musikalisch ohnegleichen, ein Genie, das höchstens mit Einstein vergleichbar ist. Diese ungeheure, schier übermenschliche Leichtigkeit beim Komponieren, hingeben dieses rotzige, unerwachsene Nachlässigsein, dies Vom-Teufel-geritten-Werden – das ist es, was das Wesen des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ausmacht.

hierzu mehr unter Tagesspiegel

    Wolfgang Amadeus Mozart

Und genau das wird eindrucksvoll in dem Film „Amadeus“ von Milos Forman aus dem Jahre 1984 belegt. Der Film geht zwar von der schwer zu belegenden These aus, das der mittelmäßige Komponist Salieri Mozart in den Tod getrieben hat, aber das erhöht nur den Reiz des Filmes. Mozart, dargestellt durch Tom Hulce, sehen wir sowohl in seiner Besessenheit als auch in seiner Leichtlebigkeit. Über allem thront die Musik Mozarts, die auch einen Nicht-Klassik-Liebhaber beeindrucken sollte.

Hier nun ein kleiner Ausschnitt aus dem Film:

Video: Amadeus von Milos Forman (1984)

Übrigens: Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull wird an dem Festival „24 Stunden Mozart“ teilnehmen, das wohl am 14. Januar aufgezeichnet und am 27. Januar, zu Mozarts Geburtstag, in einer internationalen Fernsehübertragung im Rahmen der Eurovision ausgestrahlt wird. Anderson tritt im Rahmen des Crossover-Konzerts „Spirits of Mozart“ auf. Pop-, Jazz- und Klassik-Stars vitalisieren die Musik Mozarts auf ungewöhnliche und überraschende Weise. Die Übertragung soll um 22 Uhr 25 beginnen (und um 0 Uhr 10 enden).

    Spirits of Mozart: Ian Anderson (Jethro Tull)

siehe hierzu: 24 Stunden Mozart

Mit 50 zum alten Eisen

Ich muss froh und glücklich sein, ich habe doch einen halbwegs attraktiven Job und verdiene genug, um Frau und Kinder zu ernähren (und ein bisschen mehr). Man bedenke dabei, dass ich ein ‚alter Sack‘ von bereits über 50 Jahren bin.

    Willi, der alte Sack

Denn: Wer in Deutschland mit Mitte 50 seinen Job verliert, hat nur noch geringe Chancen auf eine neue Stelle. Viele Personalchefs leben im Jugendwahn. Sicherlich mögen junge Bewerber meist kostengünstiger erscheinen. Berücksichtigt man aber die Erfahrung, die ein älterer Mitbewerber mitbringt, dann relativiert sich das schnell wieder.

Was für mich dabei ’seltsam‘ ist: Guckt man in die Gänge der Führungsetagen großer Unternehmen, so stolpert man dort ‚komischerweise‘ über viele grauhaarige, männliche Gestalten. Aber die machen in der Regel auch nicht die Drecksarbeit.

mehr siehe unter zdf.de

Blodwyn Pig: Sing Me a Song That I Know

Als nach nur einer Plattenveröffentlichung der Gitarrist Mick Abramhams die Gruppe Jethro Tull verließ – als Grund wurden musikalische Differenzen mit Ian Anderson genannt -, gründete er mit Andy Pyle (Bass), Ron Berg (Schlagzeug) und Jack Lancaster (Saxophon und Flöte – sic!) die Gruppe Blodwyn Pig. Der Name ist wohl eine Verballhornung von Goldwyn (der Filmgesellschaft, die von Herren namens Goldfish & Selwyn gegründet wurde, und heute als Metro-Goldwyn-Mayer, kurz MGM, firmiert – ihr wisst, die mit dem brüllenden Löwen) und „blutendem Schwein“. So ist das Sonnenbrille tragende, mit Kopfhörer ausgestattene Schwein mit der Kippe im Mund und dem Ring durch der Nase auch das Logo der Gruppe.

Metro-Goldwyn-Mayer Blodwyn Pig
MGM: Metro-Goldwyn-Mayer Blodwyn Pig

Nach nur zwei LPs (1969 ‚Ahead Rings Out‘ und 1970 ‚Getting to This‘) war dann aber auch mit Blodwyn Pig wieder Schluss. Mick Abrahams gründete die Mick Abrahams Band, mit der sich aber kein Erfolg einstellte, und versuchte sich zwischenzeitlich als Gitarrenlehrer. Inzwischen hat er sich wohl ganz auf den Blues verlegt und veröffentlicht unter den alten Namen, also mal als Blodwyn Pig, dann als Mick Abrahams Band, im regelmäßigem Abstand neue CDs und tringelt so durch die Lande. Mit seinen alten Kumpeln kommt er dabei wohl auch öfter zusammen (z.B. mit Ian Anderson zur ‚The Class of ’68 Reunion‚ von Jethro Tull).

Der wirkliche Knaller war die erste LP ‚Ahead Rings Out‘ (die mit dem Schwein), die dann auch überraschend erfolgreich wurde. Es ist eine Mischung aus Blues, Rock und Jazz, aus der beim ersten Hören besonders die Saxophonsätze von Jack Lancaster herausragen. Und bei einigen Stücken geht das dann schon hammermäßig ab, wenn der Bass mit den Drums einen Klangteppich ausbreitet, der es für damalige Zeiten in sich hatte. Die verquere Stimme von Mick Abrahams setzt dem Ganzen die Krone auf. Dass Abrahams zudem ein hervorragender Gitarrist war und ist, habe ich wohl noch nicht erwähnt.

Noch etwas zu Jack Lancaster. Er ist später u.a. bekannt geworden durch die rockige Neuinterpretation von Sergei Prokofjews ‚Peter und das Wolf‘, einem Projekt, an dem u.a. auch Manfred Mann und Phil Collins teilnahmen. Neben Flöte und diversen Saxophonen (teilweise spielte er zwei Instrumente gleichzeitig) experimentierte er mit elektronischen Instrumenten, u.a. mit dem so genannten Lyricon. Das LYRICON besteht aus einer Art Klarinette und dem dazugehörigen Synthesizer (siehe auch eine englischsprachige Site mit Klangbeispielen).

    Lyricon

Hier nun eine ‚Hörprobe‘ von der ersten LP ‚Ahead Rings Out‘ von 1969: Sing Me a Song That I Know. Das vertreibt endgültig den Neujahrskater …

Töpferkurs mit einem Geist

Heute um 20 Uhr 15 läuft auf Kabel Eins zum x-ten Mal der 1990 in den USA gedrehte Film: Ghost – Nachricht von Sam mit Demi Moore, Patrick Swayze und Whoopi Goldberg, die übrigens für ihre Rolle den Oscar 1990 (beste Nebenrolle) erhielt. Regie führte Jerry Zucker, der für seine Komödien bekannt wurde.

Zum Inhalt: Sam und Molly sind ein glückliches Paar. Da schlägt das Schicksal zu – Sam wird erschossen. Er findet sich als Geist wieder, der selbst alles sieht und hört, aber von den Lebenden nicht wahrgenommen werden kann. Bald erkennt er, dass auch Molly in Gefahr schwebt – aber wie soll er sie warnen? Durch Zufall findet er in der Wahrsagerin Oda ein geeignetes Medium.

Es ist ein typischer Hollywood-Film. Etwas für eingefleischte Romatiker. Aber der Film hat eben auch seine witzigen und spannenden Seiten. Gut, am Schluss ertrinkt der Film förmlich in ungehemmter Sentimentalität. Aber vielleicht ist es gerade das, was den Film so erfolgreich machte. Und wer möchte nicht einmal so richtig vor Herz und Schmerz heulen können.

Da ich nun auch einer dieser unbelernbaren Romatiker bin, so zählt der Film (trotz Hollywood-Klischees) nach wie vor zu meinen Lieblingsfilmen. Auch Willi braucht ab und zu etwas fürs Herz.

    Ghost - Nachricht von Sam

Filmgeschichte hat die Liebesszene beim Töpfern geschrieben, die in den folgenden Jahren mehrfach in anderen Filmen kopiert oder parodiert wurde (Die nackte Kanone 2 1/2). Hier der Filmausschnitt:


Video: Ghost – Nachricht von Sam (USA 1990)

Kollektiver Wahnsinn beendet

Die dreiteilige Saison des kollektiven Wahnsinns hat endlich ein Ende gefunden. Nach der Adventszeit, dem 1. Teil des gesellschaftlich ausgetragenen Schwachsinns, dem kollektiven Kaufrausch („Geschenke, Geschenke, Geschenke …“), und dem Abschluss der kooperativen Besinnlichkeit, auch Weihnachtsfest genannt, wurde mit dem gemeinsamen Besäufnis und der gemeinschaftlich begangenen Ruhestörung zur Schlafenszeit (Böller, Silvesterraketen) über den Jahreswechsel hinaus auch der dritte Teil abgeschlossen.

Es dauert gottlob wieder ein Jahr, bis dieser Ritus der Massenhysterie erneut die Menschen ergreift.

Wenn es nach mir ginge (geht es aber nicht), dann würde ich alle diese Feiertage, ob Ostern, Nationalfeiertage oder Weihnachten und Silvester, vom Kalender tilgen und den Menschen dafür eine Woche länger Urlaub zugestehen. Wer dann Weihnachten feiern will, der kann sich dann die passende Gelegenheit dazu suchen. Es muss ja nicht unbedingt im Dezember sein.

Neujahr 2006: Wünsch dir was …

Heute ist Neujahr. Für viele jetzt spätestens der Anlass sich Gedanken zu machen, was man/frau im neuen Jahr anders oder besser machen könnte. So nimmt man/frau sich vor, sich im neuen Jahr bestimmte schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen (rauchen, saufen, huren). Dafür will man/frau z.B. endlich mehr für seine Gesundheit tun (Sport treiben, bewußter essen und trinken).

Spätestens nach einer Woche sind diese guten Vorsätze vergessen, denn der Alltag hat einen wieder. Warum eigentlich?

Als ich mit meinen Lieben im vergangenen Jahr im Schottland weilte, kamen wir bei einer kleineren Wanderung in der Nähe der Stadt Callander an einer Wunschquelle (‚Wishing Well‘) vorbei und machten dort kurz Rast. In der Quelle lagen einige Pennystücke von Wanderern, die sich auf diesem Wege die Erfüllung einiger Wünsche erhofften.

Wishing Well (Wunschquelle) bei Callander/Schottland Wishing Well (Wunschquelle) bei Callander/Schottland
Wishing Well, die Wunschquelle, bei Callander/Schottland 2005

Gute Vorsätze sind Wünsche, deren Erfüllung man von sich selbst erwartet. Zustande kommen können aber nur solche Wünsche, deren Erfüllung auch ernsthaft betrieben wird. Als ich mir vor Jahren vornahm, endlich wieder etwas für meine Gesundheit zu tun, gegann ich mit dem Joggen. Seit nun fünf Jahren begebe ich mich mindestens einmal die Woche auf meine Runde …

In diesem Sinne wünsche ich allen, die sich ‚in‘ mein Weblog verirrt haben (oder auch nicht), einen guten Start im neuen Jahr 2006 und dass alle Wünsche und guten Vorsätze erfüllt werden.