Archiv für den Monat: März 2009

„Wie von einem fremden Stern“

Der Samstagabend ist bei uns meist Fernsehabend. Leider gibt es gerade am Samstagabend oft nichts Berauschendes, sodass wir auf ältere Videos bzw. DVDs zurückgreifen. Letzten Samstag hatte es nun auch den Anschein, als gäbe es wieder einmal nur Müll im Fernsehen. Aber da war der Film über einen Außerirdischen auf Erden, immerhin mit Jeff Bridges und Kevin Spacey – so schlecht sollte der Film also nicht sein.

So schauten wir also den Film K-Pax (USA 2002) in der Regie von Iain Softley mit Kevin Spacey als Prot und Jeff Bridges als Dr. Mark Powell. Und wir sollten es nicht bereuen. Wenn ich so etwas wie eine Top Ten für Filme hätte, dann würde dieser Film mit Sicherheit zu diesen 10 besten Filmen zählen.

Wie gesagt: Der Film handelt von einem Außerirdischen, ist aber kein Science-Fiction- oder sonst wie Fantasy-Film, sondern durchaus realistisch.

Plötzlich steht er da, unrasiert, mit Sonnenbrille (angeblich ausgeliehen bei Bono, dem Sänger von U2), ein bisschen unbeholfen, ruhig, gelassen, erzählt den Polizisten, die auf den Bahnhof gerufen wurden, weil eine Frau überfallen wurde, er komme von K-Pax und heiße Prot (Kevin Spacey). Ein klarer Fall für die Cops, einer für die Psychiatrie. Prot lässt sich widerstandslos abführen in das Reich, über dessen Regeln u.a. Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) wacht. Natürlich glaubt ihm keiner. Die Diagnose allerdings ist auch äußerst schwierig, denn Prot ist nicht nur intelligent, selbstbewusst und verhält sich so normal wie man sich nur normal verhalten kann. Er reagiert zudem auf eine starke Dosis eines Medikaments, das man ihm verabreicht hat, überhaupt nicht. Die Ärzte sind ratlos, diskutieren Theorien und verwerfen sie wieder. Inzwischen nimmt Prot Kontakt zu den anderen Patienten auf und gibt ihnen Ratschläge, wie sie wieder gesund werden könnten. Prot ist sympathisch, strahlt eine überlegene Ruhe aus. Die Patienten glauben seine Geschichte und konkurrieren darum, wer von ihnen in einigen Wochen mit ihm zusammen nach K-Pax „reisen“ darf. Denn eine Person kann Prot auf seine Licht-Reise gen Heimat mitnehmen.

K-Pax mit Jeff Bridges und Kevin Spacey

Powell hört sich an, was Prot von seinem Planeten zu erzählen hat. Das klingt für den Arzt zwar unglaubwürdig, weil Powell die Möglichkeit ausschließt, dass ein Alien sich tatsächlich auf die Erde verirrt hat, aber nichtsdestotrotz in sich plausibel ist. Auf K-Pax gebe es keine Familien. Wenn jemand – per x-facher Lichtgeschwindigkeit – den Planeten verlasse, würde niemand ihn vermissen. Es gebe keine Kriege, keine Gewalt, und zum Alltagswissen der Einwohner auf K-Pax gehörten Selbstverständlichkeiten, die auf der Erde völlig unbekannt seien. Auch die anderen intelligenten Lebewesen im All wüssten, dass sich die Menschen gnadenlos in ihrer Zivilisation verrannt hätten. Powell hört sich die Geschichten von Prot mit steigendem Interesse an. Als Prot schließlich Wissenschaftlern die genaue Lage seines Planeten und der Galaxie aufzeichnen kann, kommen die aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Powell ist jedoch weiterhin überzeugt, dass Prot ein Mensch ist. Er beschließt, ihn auf eine Familienfeier mitzunehmen und genauestens zu beobachten. Prot überrascht Powell, seine Frau Rachel (Mary McCormack) und deren Kinder mit der Feststellung, der Hund der Familie würde auf einem Ohr sehr schlecht hören, sie sollten sich deshalb nicht an ihn heranschleichen. Dann allerdings passiert das, worauf Powell gewartet hat. Als eines der Kinder die Rasensprinkleranlage betätigt, gerät Prot in Panik. Hat er es doch gewusst! Powell ist entschlossen, dem vermuteten traumatischen Ereignis, das dieser Reaktion zugrunde liegen müsse, auf den Grund zu gehen. Hypnose soll helfen. Dabei stößt Powell auf einen Mann namens Robert Porter …

„K-Pax ist ein Planet. Aber haben Sie keine Angst, ich werde nicht aus ihrer Brust herausspringen“, beruhigt Prot den etwas konsternierten Erdenbewohner, der ihn unbedingt heilen will. Je mehr sich die Geschichte um diesen merkwürdigen Mann dem Ende nähert, desto unwichtiger wird die Frage, ob er nun Alien oder kranker Mensch ist. Prot steht in gewisser Weise für ein Wunder. Die Normalität, in der er auftaucht, wird in Frage gestellt – und das ausgerechnet in der Psychiatrie. Dafür genügt es, dass Prot eine in sich plausible Geschichte erzählt und Kenntnisse verbreitet, die über das hinausgehen, was seine Umgebung für möglich gehalten hat.

Prot verhält sich nicht außergewöhnlich, sieht normal aus, ist sympathisch, zuvorkommend, über ein gewohntes Maß hinaus hilfsbereit, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Als Powell ihn auffordert, es zu unterlassen, seine Patienten therapieren zu wollen, das sei seine Aufgabe, entgegnet ihm Prot nüchtern: „Warum tun sie es dann nicht?“ Powell ist sprachlos, zumal es einigen Patienten aufgrund des Kontakts mit Prot besser zu gehen scheint: Eine Frau verlässt das Zimmer, das sie bisher nie verlassen hat. Ein andere Frau fängt wieder an zu reden. Und ein Mann, der mit Mundschutz herumläuft, weil er überall Vergiftetes vermutet, wagt sich aus dem Gebäude. Mehr noch: Die Patienten sehen in Prot eine Art Erlöser ihrer Leiden, zumindest eröffnet er ihnen anscheinend einen Weg, zu sich selbst zu finden, mit ihren Psychosen und Neurosen besser umzugehen. Sie sehen keinen Heiland in ihm, glauben ihm einfach das, was er sagt, wo er herkommt, hoffen, dass er sie mitnimmt auf K-Pax. Als er schließlich zurückgekehrt zu sein scheint, sind die Dagebliebenen nicht enttäuscht, dass sie nicht mit ihm durften. Sie glauben an ihn und das, was er erzählt hat.

„K-Pax“ zeigt auf eine nüchterne, intelligente und in jeder Hinsicht ruhige Art, wie brüchig unsere Normalität ist. Es bedarf lediglich der richtigen Kratzer an den richtigen Stellen und alles gerät in Unordnung, ins Wanken. Powell scheint dies einerseits zu spüren, andererseits verfängt er sich in seinen gewohnten Vorstellungen, vor allem darüber, dass es sich bei Prot um einen Menschen handeln muss. Powell zweifelt, aber er bekämpft seine Zweifel mit dem Erlernten, dem Gewohnten, dem scheinbar sicheren Wissen. Die Patienten verhalten sich anders. Sie sind aus dieser Normalität „herausgefallen“, leiden unter Erlebnissen, die sich ihres Lebens bemächtigt haben, greifen nach etwas, was mehr ist als nur ein Strohhalm: Sie hoffen und beginnen, wieder an sich selbst zu glauben. Nein, am Schluss werden nicht alle als geheilt entlassen. Aber so einige von ihnen sind aus einer Art Lethargie der Normalität erwacht. Diese drei Komponenten stehen sich gegenüber: die feste Überzeugung von der Sicherheit, die das menschliche Leben beherrschen soll, verkörpert durch Powell, die Fähigkeit, an einen Weg zu glauben und daran zu arbeiten, der die Möglichkeit impliziert, keine absolute Sicherheit bekommen zu können, und Prot, einer der viel mehr über die Menschen zu wissen scheint, als sie selber.

„K-Pax“ lebt vom Spiel zwischen Jeff Bridges als selbstbewussten, souveränen Psychiater, der keine grundlegenden Zweifel wirklich akzeptieren kann, obwohl er selbst zweifelt, und Kevin Spacey, der als Alien-Mensch grandios auftrumpft. Die Dialoge zwischen beiden gehören zum Besten dieses Streifens.

aus: filmstarts.de

Zuletzt bleibt es offen, ob Prot nun tatsächlich ein Alien ist (einiges spricht dafür) oder doch ‚nur’ ein Mensch. Der Zuschauer mag sich entscheiden. Aber diese Frage spielt wahrscheinlich keine große Rolle mehr.

Zurück im Spiel

Spätestens seit gestern Abend sollte es Gewissheit sein: Die Fußballmannschaft von Werder Bremen ist zurück im Spiel. Im Schongang schaffte Werder im Rückspiel bei AS St. Etienne den Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cup, auch wenn in der 2. Halbzeit ein 2:0-Vorsprung noch vergeben wurde (Endstand 2:2). Bereits im DFB-Pokal erreichte man das Halbfinale, das nun am 22. April allerdings wieder auswärts, diesmal beim HSV zu bestreiten sein wird. Und in der Bundesliga geht es nach dem 4:0-Sieg am letzten Wochenende gegen Stuttgart auch wieder vorwärts.

Pizarro zum 0:2 für Werder gegen As St. Etienne

Trotz Amigo-Affäre (der inzwischen zurückgetretene Vereinsboss Jürgen L. Born soll bei Spielertransfers in die eigene Tasche gewirtschaftet haben) und trotz eines Claudio Pizarro in Erklärungsnöten (er steht u.a. im Verdacht als Spielervermittler tätig geworden zu sein, was ihm als Spieler verboten ist – außerdem geht es um Geldwäsche und Steuerhinterziehung in Peru) hat sich die Mannschaft endlich berappelt und aus der Krise gespielt. Will man auch im nächsten Jahr international vertreten sein, dann muss in dieser Saison entweder der UEFA-Cup oder der DFB-Pokal gewonnen werden. Werder Bremen ist auf gutem Wege …

Ry Cooder: The UFO Has Landed

Entgegen meiner Ankündigung, meine Beitragsreihe zu Ry Cooder mit dem Beitrag Zu den Wurzeln des Blues zu beenden, komme ich heute doch noch einmal auf ihn zu sprechen zurück. Was auch immer der Anlass war: Ende des letzten Jahres erschien von Ry Cooder eine Anthologie seiner Lieder und Musikstücke, die sein Sohn Joachim Cooder zusammenstellte: Ry Cooder Anthology: The Ufo Has Landed.

Ry Cooder: The UFO Has Landed

Ich habe bereits viele Alben des Meisters der Slide-Gitarre, wenn wohl längst noch nicht alle, und war verwundert, wie wenige Stücke ich tatsächlich von dieser Doppel-CD kenne; u.a. enthält es auch einige musikalische Beispiele für seine Arbeit als Komponist von Filmmusik. Nach dem Gitarrenduell: Crossroads – Pakt mit dem Teufel war mir eigentlich nur die seine Arbeit für den Film Paris, Texas in der Regie von Wim Wenders bekannt. Daneben gibt es weitere Filme, oft mit Walter Hill als Regisseur, für die Ry Cooder die Musik geschrieben hat: Long Riders (1980), The Border (1980), Johnny Handsome (1989), Trespass (1992), Geronimo – An American Legend (1993) und Last Man Standing (1996). Auf diesem Doppelalbum hören wir nun die Themen zu den Filmen ‚Southern Comfort’ (1981), ‚Paris, Texas’ (1985) und ‚Alamo Bay’ (1985).

Eigentlich halte ich nicht viel von solchen „The Best Of …“-Alben, aber da das musikalische Feld von Ry Cooder so weit gestreut, zudem einiges auch nicht mehr im normalen Handel erhältlich ist, so kann ich jedem, der sich ganz allgemein für amerikanische Musik, speziell für Musik mit Slide-Gitarre interessiert, dieses Doppelalbum anempfehlen. Es ist sein Geld wert.

Hier: Hörbeispiele CD 1Hörbeispiele CD 2

Schießwut und Waffenwahn

Nach dem Amoklauf in Winnenden mag man wieder einmal über Verschärfungen des Waffenrechts plaudern. Für mich stellt sich einfach nur die Frage, wie es möglich ist, dass sich Millionen von Gewehren und Pistolen, also Handfeuerwaffen aller Art, in privaten deutschen Haushalten befinden. Da haben wir geradezu amerikanische Verhältnisse. So ist es für mich kein Wunder, wenn sich in Deutschland auch die Amokläufe häufen. Amok ist längst kein amerikanisches Phänomen mehr. Zwischen beiden, Häufigkeit der Amokläufe und Anzahl der Waffen, sehe ich durchaus einen Zusammenhang. Auch der Amokschütze aus Winnenden bediente sich aus einem reichhaltigen Arsenal.

Und ich frage mich daher, was eigentlich die Faszination von Schusswaffen ausmacht? Vielleicht kann mir da jemand helfen. Ich verstehe das nicht. Gewinnt man dadurch Macht oder bekommt Lustgefühle, wenn man ein solches kaltes Eisen in Händen hält?

Es ist schwer nachzuvollziehen, was einen jungen Menschen veranlasst, eine Tat wie den Amoklauf in Winnenden zu begehen. Es müssen mehrere Dinge zusammentreffen, die eine solche Handlung auslösen. Die Beschäftigung mit Computerspielen wie Counter Strike und ähnlicher Baller-Spiele und das Sehen von Horrorfilmen allein dürfte dazu kaum genügen. Dann wäre jeder zweite Jugendlichen ein potenzieller Amokschütze.

Ein wesentlicher Punkt ist wohl der völlige Verlust des Bezugs zu realen Umwelt. Solche Täter schotten sich vor der Tat meist mehr und mehr von ihrer Umgebung ab. Im stillen Kämmerlein steigern sie sich in unwirkliche Gewaltszenarien, die sie dann real werden lassen. Psychologen werden die Mechanismen, die eine solche Bluttat auslösen, genauer erklären können.

Für mich ist die Reaktion erschreckend, die Sportschützen und Waffenindustrie zeigen. Sportschützen fühlen sich angesichts der Diskussion ums Waffenrecht „zu Unrecht in die Ecke gedrängt“. Und auf der weltweit größten Fachmesse für Schusswaffen, der IWA in Nürnberg, die ausgerechnet in diesen Tagen stattfindet, herrscht Business as usual. „Das hier ist eine ganz normale Waffenmesse“, sagte der Besitzer eines Waffengeschäftes. Wenn diskutiert wird, dann nur über die Frage, wie eine möglichst risikofreie Unterbringung der Schusswaffen gewährleistet ist, um den gesetzlichen Vorschriften endlich gerecht zu werden. Warum aber überhaupt Waffen in dieser großen Anzahl vorhanden sein müssen, darüber macht sich keiner Gedanken. Und: Woher leitet sich eigentlich ein Recht auf Waffenbesitz ab?

Wenn man den millionenfachen Waffenbesitz nicht in Frage stellt, dann nützt auch die erneute Wertedebatte wenig. Sicherlich ist es wichtig, den Jugendlichen Werte wie Toleranz, Höflichkeit, Fleiß und Disziplin zu vermitteln. Auch sind die Eltern in die Pflicht zu nehmen. Manchen Eltern fehlt die ausreichende Kompetenz oder die Bereitschaft zur Erziehung ihrer Kinder. Wenn die Union nun den Ausbau der Familien-Beratung vom Kindergarten an fördern will, dann ist das aber viel zu wenig.

Zurück zu Schießwut und Waffenwahn vieler Deutscher: Sicherlich haben Schützenvereine in Deutschland eine lange Tradition. Ich lebe auf dem Lande und natürlich hat auch mein Wohnort einen Schützenverein. Wenn man nun bei diesen Schützenfesten sieht, wie die ‚Schützen’ in ihren Phantasieuniformen angetrunken dahertorkeln, diese oft genug im Suff in der Gegend herumballern, dann fragt man sich spätestens, was das Ganze soll. ‚Vorbilder’ sind solche Scharfschützen bestimmt nicht. Tradition hin, Tradition her – Schützenvereine sind für mich nicht mehr zeitgemäß. Oder sie sollten auch ohne Schusswaffen auskommen können.

Blättert man in der einzigsten regionalen Tageszeitung bei uns vor Ort, dann gewinnt man in manchen Zeiten den Eindruck, dass die Aktivitäten der hiesigen Schützenvereine von außergewöhnlicher Wichtigkeit sein müssen. Mich interessiert das aber nur einen feuchten Kehricht.

Es kann nicht nur um eine allgemeine Verschärfung des Waffenrechts und dabei z.B. um schärfere Kontrollen der Waffen in Privatbesitz gehen, es geht vielmehr darum, den Waffenbesitz insgesamt drastisch einzuschränken. Nicht jeder Hans und Franz sollte zu Hause ein ganze Waffenarsenal ansammeln dürfen.

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag Schießen ist Scheiße betiteln. Ich weiß nicht, ob beide Wörter die gleiche Etymologie, also Wortherkunft, haben. Denkbar wäre es aber.

siehe auch meine Beiträge: AmokMassaker & Amoklauf

Meine Digitalfotografie

Ich muss gestehen, dass mich allzu viel technischer Schnickschnack beim Fotografieren nicht so sehr interessiert. Früher hatte ich mit meiner Frau eine Spiegelreflexkamera mittlerer Preisklasse und dazu einige zusätzliche Objektive (z.B. Tele). Analog versteht sich. Und natürlich haben wir die Kamera auch heute noch. Dank Digitalfotografie benutzen wir sie nur nicht mehr.

Unsere erste Digitalkamera kauften wir Ende 2001 für 600 DM (plus 2 x 80 DM für 64 MB Speichereinheiten). Dem damaligen Preis entsprechend war es eine Kleinbildkamera von HP. Sie tut auch heute noch ihre Dienste, ist allerdings technisch längst überholt. Vor knapp zwei Jahren (im Mai 2007) kauften wir uns eine neue Fotokamera beim Versandhandel Quelle – eine Revue DC 80 Superzoom 8,1 Megapixel für 199 € (einschl. 512 MB Speichereinheit SecureDigital) für 199 €. Die Kamera ist baugleich mit der Traveler DC 8600. Normalerweise kauft man Kameras nicht bei Quelle und Co., aber das war damals ein Schnäppchen.

Revue DC 80 - Traveler DC 8600

Natürlich ist das auch noch keine Spiegelreflexkamera. Aber Zoom- und Makrofunktionen sind für das, was wir fotografieren, durchaus ausreichend. Die Frage ist ja immer, was will ich fotografieren. Da ich keine professionellen Ambitionen habe und bisher fast immer das auch so auf den Speicherchip bannen konnte, wie es mir vorschwebte, bin ich mit der genannten Kamera zufrieden.

Ein zweite Frage ist, wofür brauche ich die Fotos. Die Aufnahmen, die ich hier ins Netz stelle, bedürfen selbstredend nicht einer allzu großen Auflösung. Und für den Hausgebrauch sind die Fotos auch mehr als hinreichend. Ansonsten lässt sich mit einer halbwegs brauchbaren Bildbearbeitungssoftware noch einiges aus den aufgenommenen Bildern herauskitzeln. Als Software habe ich Paint Shop Pro und Photo Impact, beides in schon älterer Version. Da ich mich nebenbei eher mit Videobearbeitung beschäftige, bleibt mir nicht ganz so viel Zeit für Bildbearbeitung. Allerdings dürfte ich in den vielen Jahren, in denen ich Bilder bearbeite, mehr als die grundlegenden Kenntnisse erlangt haben.

Nun gibt es im Internet neben vielen Foren auch Websites, die mit Tipps zur Digitalfotografie nicht geizen. Eine dieser Seiten, Foto Howto, offeriert neben diesen auch grundsätzliche Gedanken zur Fotografie. Über digitalkamera.de bekommt man Informationen zu den Fotokameras selbst. Wer suchet, der findet im Internet.

Hier zuletzt ein kleiner Hinweis zu einem Programm, mit dem Diashows für YouTube zu erstellen sind: Diashow 6 für YouTube von aquasoft.de. Möchte man allerdings den vollen Umfang der Software nutzen, dann müssen doch einige Euros auf den Tisch gelegt werden. Ansonsten ist die Software kostenlos. Es lässt sich auch Hintergrundmusik zur Diashow einfügen. Wer wie ich über Videobearbeitungsprogramme verfügt, kann natürlich diese für die Erstellung von Diashows mit Hintergrundmusik nutzen.

Janoschs Traumstunde: Schnuddelbuddel

Beim Aufräumen bin ich auf die inzwischen auch schon zwanzig Jahre alten VHS-Kassetten mit den Geschichten von Janosch gestoßen. 1985 und 1989 wurden seine Kindergeschichten als Janoschs Traumstunde fürs Fernsehen (WDR) produziert. Ich hatte diese damals auf Band ‚gebannt’. In einer Mußestunde (oder Traumstunde) habe ich mich jetzt daran gemacht, einiges davon auf meinen Rechner zu spielen. Neben „Oh, wie schön ist Panama“ sind es die Geschichten von Schnuddel (bzw. Schnuddelbuddel), die besonders meinem Ältesten immer sehr gefallen haben.

Hier nun drei Episoden mit dem kleinen Kobold. Auch als jung gebliebener Erwachsener kann man sich über die liebevoll dargestellten Geschöpfe aus Janoschs Hand amüsieren:


Schnuddel: Wolkenzimmerhaus


Schnuddel fängt einen Hasen


Schnuddel: Hasenmotorantrieb vorn

Und noch mehr aus Wolfgangs Schatzkämmerlein (2)

Wolfgangs musikalische Schatzkammer (Wolfgang ’s Vault) bietet immer wieder neue Konzertaufnahmen aus alten Tagen. Und darunter finde ich natürlich auch für mich (und sicherlich auch Ihr) immer wieder Hörenswertes.

Wolfgang 's Vault

Herbie Mann – Bottom Line (New York, NY) – 1/21/1978

Fleetwood Mac mit Peter Green – Roundhouse Chalk Farm (London, England) – 4/24/1970

Golden Earring – Cobo Arena (Detroit, MI) – 11/3/1974

Ian Dury & The Blockheads – Bottom Line (New York, NY) – 5/2/1978

Weather Report – Karl Marx Theater (Havana, Cuba) – 3/2/1979

Mothers of Invention – Fillmore West (San Francisco, CA) – 11/6/1970

Mahavishnu Orchestra – Barton Hall, Cornell University – 11/29/1973

Das Gitarrenduell: Crossroads – Pakt mit dem Teufel

Es ist eigentlich die alte Geschichte, die wir von Faust her kennen: Ein Mann verkauft seine Seele an den Teufel, um sich einen bisher unerfüllten Wunsch zu erfüllen. Willie, ein schwarzer Bluesharp-Spieler, ist ein alter Mann und lebt in einem Altenheim für Strafgefangene. Eugene ist ein junger Musiker. Beide verbindet die Liebe zum Blues. Auf der Suche nach einem verschollenen Song von Blueslegende Robert Johnson kommen beide zusammen. Willie möchte zurück zu der Wegeskreuzung, an der er als Jugendlicher seine Seele an den Teufel verkauft hatte, um von ihm den Blues zu lernen.

Schließlich gelangen beide zu der Wegeskreuzung, wo sie auf einen Mann namens Legba (Hüter der Wegeskreuzungen aus der Voodoo-Religion) treffen. Willie verlangt von Legba, dass er den Vertrag rückgängig macht, damit er seine Seele retten kann. Dieser bietet ihm einen Wettstreit an. Eugene soll sich mit einem anderen Gitarristen duellieren. Sollte er gewinnen, erlischt der Vertrag mit Willie. Sollte er verlieren, muss auch Eugene seine Seele dem Teufel versprechen.

Es geht um den Film „Crossroads“ aus dem Jahre 1986 in der Regie von Walter Hill. Die Filmmusik stammt (zum größten Teil) von Ry Cooder, der auch schon bei vielen anderen Filme für die Musik verantwortlich zeichnete. Also doch schon wieder Ry Cooder und wieder der Blues (Zu den Wurzeln des Blues).

Der andere (namenlose) Gitarrist ist kein anderer als Steve Vai, der in der 80er Jahren lange Zeit als „Stunt-Gitarrist“ (O-Ton Zappa) bei Frank Zappa spielte und jetzt auch im Projekt „Zappa plays Zappa“ zu sehen und zu hören ist (siehe auch: Nachtrag zur Grammy-Verleihung 2009).

Steve Vai spielte für den Soundtrack beide Gitarrenparts des Duells ein, nur der Slidegitarrenpart wurde von Ry Cooder aufgenommen. Der Schauspieler Ralph Macchio (Eugene) war zwar auch Gitarrist und spielte während der Filmaufnahmen die zuvor aufgenommenen Stücke nach, seine Aufnahmen wurden jedoch nicht verwendet.

Das Stück, mit dem Protagonist Eugene am Ende das Duell gegen den Gitarristen des Teufels gewinnt, ist als Eugene’s Trick Bag berühmt geworden. Bekannt ist vor allem das Bending (Dehnen der Saite) in die Tonlage eines imaginären 29. Bundes einer Gitarre.

Tabulatur: Eugene's Trick Bag aus Crossroads

(wenn es mit dem Bending nicht klappt, soll man beim letzten Ton die Saite gegen den Tonabnehmer drücken bzw. „… fretting the string against the bridge position pick-up on a Tele …)


Gitarrenduell aus “Crossroads” 1986 (Steve Vai versus Ry Cooder)

Film-DVD Crossroads – Pakt mit dem Teufel

Musik-CD von Ry Cooder Crossroads

Oh, wie schön ist Panama

Es ist eines der bekanntesten, aber auch eines der schönsten Kinderbücher, die ich kenne: Oh, wie schön ist Panama von Janosch. 1979 erhielt Janosch dafür den Deutschen Jugendbuchpreis. Eigentlich kauft man sich im zarten Alter von Mitte zwanzig Jahren keine Kinderbücher, es sei denn für die eigenen Kinder. Vor dreißig Jahren kam ich aber nicht umhin, das Buch MIR zu kaufen.

1985 und 1989 wurden dann seine Kindergeschichten als Janoschs Traumstunde fürs Fernsehen (WDR) produziert und meine Frau und ich kamen dank Kabelfernsehen in den Genuss die jeweils halbstündigen Traumstunden aufzunehmen und zu sehen. Und als dann unserer beiden Jungen geboren wurden und alt genug waren, so guckten wir gemeinsam manchen frühen Abend die Geschichten vom Tiger und Bären, von Hannes Strohkopf und Lukas Kümmel (man beachte die Vornamen) – und natürlich von Schnuddelbuddel, dem kleinen Kobold.

Beim Aufräumen bin ich jetzt auf die inzwischen auch schon zwanzig Jahre alten VHS-Kassetten mit den Janosch-Geschichten gestoßen und habe mich in einer Mußestunde (oder Traumstunde) daran gemacht, einiges davon auf meinen Rechner zu spielen. Neben „Oh, wie schön ist Panama“ sind es die Geschichten von Schnuddel (bzw. Schnuddelbuddel), die besonders meinem Ältesten immer sehr gefallen haben (hierzu später einmal mehr). Hier zunächst also die Geschichte vom Tiger und dem Bären, die sich auf den Weg nach Panama machen. Ich musste eine kleine Szene von wenigen Sekunden herausschneiden (als die beiden Freunde die Maus nach dem Weg fragen), damit YouTube mit seiner Beschränkung auf 10 Minuten Videolänge befriedigt wurde:


Janoschs Traumstunde: Oh, wie schön ist Panama

Von diesem Video gibt es bei YouTube übrigens auch eine englische Version: The Trip to Panama. Wie es der Zufall so will, sind Ende des letzten Jahres alle 43 Folgen von der TV-Produktion Janoschs Traumstunde auf insgesamt 4 DVDs (Laufzeit: ca. 718 Min – zum Preis vom 35 €) auf dem Markt erschienen. Wer also Appetit auf Janoschs phantasievolle Geschöpfe bekommen hat, hier gibt es viel zu sehen.

Übrigens gibt es von dieser Panama-Geschichte einen abendfüllenden Film, der in Deutschland 2006 entstand, aber von einer amerikanischen Filmfirma vertrieben wurde. Sicherlich mag dieser Film ganz lustig sein (Til Schweiger spricht z.B. den kleinen Tiger) und weitere Janosch-Figuren ‚aufgenommen’ haben. Aber er hat einfach nicht diesen außergewöhnlichen Charme der Vorlage. Und am Ende kommen der Tiger und der Bär auch nicht wieder zuhause an, sondern erreichen tatsächlich Panama. Damit verliert die Geschichte ihre ursprüngliche Botschaft.

Bedrohte Sprachen in Deutschland

Wenn Sprachen sterben, dann verschwindet damit ein kulturelles Erbe – von Gedichten über Legenden bis zu Sprichwörtern und Scherzen. Die häufigsten Gründe für das Aussterben von Sprachen sind wohl Kriege und Vertreibungen. Aber auch Einwanderer, die mit ihren Kindern nur noch die Sprache der neuen Heimat sprechen, um ihnen die Integration zu erleichtern, tragen zu dem Verschwinden bei. Ein wichtiger Grund für das Sterben von Sprachen ist heute die Nivellierung zu einer Standardsprache. Das entspricht einer nationalen „Globalisierung“ (Vereinheitlichung) der Sprache. Dialekte und regionale Sprachen verschwinden zugunsten der Hochsprache (bei uns Hochdeutsch). Heute sind auf unserer Erde etwa 2500 von insgesamt schätzungsweise 6000 Sprachen vom Aussterben bedroht.

Vor einige Tagen nun legte die UNESCO einen „Atlas of the World’s Languages in Danger”, also einen Atlas der bedrohten Sprachen der Welt, vor, der auch interaktiv im Internet aufrufbar ist.

Allein im deutschen Sprachraum sind es 13 Sprachen, die als bedroht gelten. Nordfriesisch und Saterfriesisch zählen zu den am stärksten gefährdeten Sprachen. Aber auch Bairisch, Alemannisch, Ostfränkisch, Niedersächsisch (also, die Sprache, die wir hier Plattdeutsch nennen), Sorbisch und Jiddisch. Zum Helgoländer Friesisch (Eigenbezeichnung Halunder), den auf Helgoland gesprochenen Dialekt des Nordfriesischen, habe ich mich in einem eigenen Beitrag (Bedrohte Sprache: Halunder) etwas ausführlicher geäußert.

Die saterfriesische Sprache oder kurz Saterfriesisch (Eigenbezeichnung: Seeltersk) ist die letzte verbliebene Varietät der ostfriesischen Sprache. Das Saterfriesische wird in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg nach unterschiedlichen Schätzungen von 1.500 bis 2.500 Menschen gesprochen. Damit handelt es sich um eine der kleinsten Sprachinseln Europas. Während in Ostfriesland und den anderen friesischen Gebieten östlich der Lauwers die ursprüngliche ostfriesische Sprache durch niedersächsische Dialekte ersetzt wurde (Ostfriesisches Platt, Gronings u.a.), überlebte das Saterfriesische als friesische Sprache im Saterland.

Hier als kleines Beispiel eine Textprobe verschiedener Sprachen:

Hochdeutsch: Der Junge streichelte das Mädchen ums Kinn und küsste sie auf die Wangen.
Englisch: The boy caressed the girl round the chin and kissed her on the cheeks.
Saterfriesisch: Die Wänt strookede dät Wucht uum ju Keeuwe un oapede hier ap do Sooken.
Nordfriesisch (Mooring): Di dreng aide dåt foomen am dåt kan än mäket har aw da siike.
Westfriesisch: De jonge streake it famke om it kin en tute har op ‚e wangen.
Ostfriesisches Platt: De Jung straaktde dat Wicht um’t Kinn to un tuutjede hör up de Wangen.
Niederländisch: De jongen aaide het meisje over haar kin en kuste haar op haar wangen.
Niedersächsisch (Niederlande): De jonge strek ‚t dearntje um de kinne en gaf heur een smok.
Ostfälisch (Niedersachsen): De Jung strakele de Deern umt Kinn un gaww öhr een Säuten up de Wangen.

Im Artikel „Hob Ikh Mir A Mantl – Jiddisch für Anfänger“ habe ich auch schon etwas zur jiddischen Sprache ausgeführt.

Übrigens: Für Großbritannien sind z.B. bereits vier Sprachen gemeldet, die als ausgestorben gelten: Norn, das auf den Shetlands und Orkney gesprochen wurde – Gaelg, also das traditionelle Manx der Insel Man – Kernewek, das traditionelle Kornisch und das Alderney-Französisch. – Zur gälischen Sprache gibt in diesem Blog ebenfalls einen kleinen Beitrag.