Archiv für den Monat: Juli 2010

Männer, die auf Ziegen starren

Als Kleinstadtreporter Bob Wilton (Ewan McGregor) den bei seiner Mutter wohnenden Frühpensionär Gus Lacey (Stephen Root) interviewt, ist er überzeugt, einen Verrückten vor sich zu haben. Lacey behauptet, vom Militär in Fähigkeiten wie Gedankenlesen, durch Wände gehen und dem Töten durch Blicke geschult worden zu sein. Zu absurd, um wahr zu sein. Doch Wilton wird bald eines Besseren belehrt: Als ihn seine Frau (Rebecca Mader) verlässt, geht er als Journalist in den Nahen Osten, um über den Irak-Krieg zu berichten. Doch er bekommt keinen Zugang zu den Truppen und ist dazu verdammt, in einer Kuwaiter Hotelbar abzuhängen. Dort trifft er auf Lyn Cassady (George Clooney), den er aus Laceys Erzählungen kennt. Cassady gilt als bester Mann einer geheimen, parapsychologisch geschulten Militäreinheit unter Führung des Hippie-Ausbilders Bill Django (Jeff Bridges). Der Jedi-Krieger und Supersoldat beschließt, den jungen Journalisten zu einer ultra-geheimen Operation in den Irak mitzunehmen…

Männer, die auf Ziegen starren ist ein wunderbar absurder Film und urkomisch. Regisseur Heslov kann sich dabei absolut auf seine Schauspielerriege verlassen. George Clooney ist sowieso immer großartig, wenn er sich selbst auf die Schippe nimmt. Sein Auftritt mit Old-School-Schnautzer, weit aufgerissenen Augen und bedeppertem Blick erinnert an seine Zusammenarbeiten mit den Coen-Brüdern bei Burn After Reading und O Brother, Where Art Thou?. An die Kooperation mit den Spezialisten für schräge Figuren aus Minnesota erinnert auch der Auftritt von Jeff Bridges. Bill Django ist der „Dude“ aus The Big Lebowski mit mehr Energie und einer Militäruniform. Ewan McGregor (Illuminati, Trainspotting) hat den undankbarsten Part, da er im Gegensatz zu seinen Mitspielern nicht auf die Pauke hauen darf. Umso höher ist es ihm anzurechnen, dass auch die lustigen Momente seiner durch das Szenario stolpernden Figur funktionieren. Es ist schon amüsant, dass der Obi-Wan aus George Lucas‘ „Star Wars“-Prequel-Trilogie keine Ahnung hat, was Jedi-Krieger sind. Kevin Spacey (Superman Returns, American Beauty) streut als Unsympath wunderbar sarkastische Spitzen, während Stephen Lang, der in James Camerons Avatar – Aufbruch nach Pandora noch den Prototyp eines harten Militärs gegeben hat, nun genau dieses Image persifliert.

aus: filmstarts.de

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb (zum Film Up in the Air): Filme mit George Clooney sind in der Regel gute Filme. Dieser Film ist sogar ein sehr guter Film – und jetzt auch auf DVD Männer, die auf Ziegen starren erhältlich. Bemerkenswert finde ich besonders, wie der Betrachter des Films geschickt im Ungewissen gelassen wird, ob das eben Gezeigte unglaublich wahr oder alles doch nur völliger Unsinn ist. Und genau aus diesem ‚inneren Konflikt’ des Betrachters heraus bezieht der Film seinen Witz. Natürlich weiß jeder, das hier Unsinn offeriert wird. Aber eigentlich würde man es doch gern glauben wollen.

Es gibt diverse Analogien zu Star Wars. Cassady bezeichnet sich und seine Kameraden in seinen Erzählungen als Jedi. Wilton fragt Cassady, was das sei – Darsteller Ewan McGregor spielte in den Star-Wars-Episoden 1 bis 3 selbst einen Jedi. Wie in den ersten drei Episoden gibt es mit Hooper einen Jedi-Schüler, der auf die dunkle Seite der Macht wechselt: Hooper zerstört die Einheit und bricht seinen Lehrer durch den Verrat emotional, außerdem belegt er Cassady mit einem Fluch (ach ja, die Geschichte mit dem Todesstoß – selten habe ich so gelacht).

Gestern habe ich mir den Film mit meinen Lieben mit Genuss angeschaut. Was soll ich sagen: Der Film ist wirklich witzig und unterhaltsam. Ich kann ihn nur weiterempfehlen.


Männer, die auf Ziegen starren – dt. Trailer

Hier ein etwas längerer Trailer samt Kommentierung von www.sputnik.de bei YouTube.

Jethro Tull: A Passion Play – Update

Vier Jahre ist es bereits her, dass TullTapes bei YouTube sein Projekt JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE vorstellte (ich berichtete darüber). Er hatte altes 8mm-Filmmaterial digitalisiert und zusammengeschnitten. Nun hat er dieses alte Material noch einmal aufgearbeitet und erneut bei YouTube ins Netz gestellt.

Ian Anderson (Jethro Tull): A Passion Play live 1973

Wer wenigstens einige Vorstellungen davon hat, welche Arbeit darin steckt, ein solches Video zusammenzustellen, wird mir zustimmen, dass das Ergebnis wirklich gelungen ist. Gegenüber seinem ersten Versuch verfügt TullTapes (inzwischen 40 Jahre alt, lebt in den USA) jetzt über eine Videobearbeitungssoftware, die mehrere Video- bzw. Tonspuren zulässt. Das eröffnet natürlich neue Horizonte. Ich kann mich bei ihm auf diesem Weg nur herzlich für die Arbeit und die Bereitstellung der insgesamt vier Videos (Gesamtlänge knapp 32 Minuten) bedanken (einzigstes Manko: die öfteren Einblendungen von TullTapes’ Mailadresse und der Hinweis „Not for Sale“ nerven etwas).

Das meiste Filmmaterial stammt von den Konzerten in Oakland (23.07.1973 – an diesem Tag erschien das Album „A Passion Play“ in den USA) und im Madison Square Garden (28. bzw. 29.08.1973). Der Sound des gesamten Films ist aus Oakland.

Gestern habe ich mir die Videos in aller Ruhe zu Gemüte geführt. Bedenkt man, dass das Ursprungsmaterial mit damals handelsüblichen Gerätschaften (z.B. 8-mm-Kameras) aufgenommen wurde, so ist das Ergebnis der digitalen Überarbeitung bestens gelungen. So sind die Videos auch im Vollbildformat noch gut zu betrachten. Überraschend gut ist auch der Ton. Dank TullTapes darf man auch 37 Jahre nach den Konzerten an diesem ungewöhnlichen Ereignis teilhaben und verspätet „A Passion Play“ live im Video sehen


Jethro Tull 1973: A Passion Play Oakland CA, New York NY (Playlist)

Up in the Air

Ryan Bingham (George Clooney) liebt seinen Job, den 99 Prozent aller Menschen wahrscheinlich nicht einmal geschenkt haben möchten: Für eine Firma in Omaha, Nebraska feuert er amerikaweit Leute aus ihren Jobs. Immer dann, wenn ein Manager kalte Füße bekommt, tritt Bingham auf den Plan und eröffnet den Mitarbeitern, dass es ihre Stelle nicht länger gibt oder dass sie freigestellt werden. Er ist der Beste seines Fachs. Eiskalt, aber dennoch einfühlsam, soweit dies möglich ist. Seine Welt liegt über den Wolken und in anonymen, austauschbaren Flughafen-Hotels. Er hasst Verpflichtungen, hat aber ein großes, persönliches Ziel: Er will als siebter Mensch die Zehn-Millionen-Bonusmeilen-Schallmauer durchbrechen. Als Bingham in der Geschäftsfrau Alex (Vera Farmiga) eine Seelenverwandte erkennt, gerät seine kleine Welt, die er gerade der ehrgeizigen Jung-Geschäftsfrau Natalie (Anna Kendrick) im Auftrag seines Bosses Craig (Jason Bateman) erklärt, ins Wanken…

aus: filmstarts.de

Up in the Air ist eine US-amerikanische Tragikomödie von Regisseur Jason Reitman aus dem Jahr 2009. Der Spielfilm basiert auf dem Roman „Mr. Bingham sammelt Meilen“ von Walter Kirn. Die Hauptrollen wurden von George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick gespielt. Der Film ist jetzt auch auf DVD Up in the Air erhältlich.


Up in the Air (dt. Trailer)

Filme mit George Clooney sind in der Regel gute Filme. Obwohl ich nach dem Lesen der Inhaltsangabe zu diesem Film erst skeptisch war, so kann ich jetzt „Up in the Air“ nur wärmstens empfehlen. Welchem Genre der Film genau zuzuordnen ist, vermag keiner so recht zu sagen: Tragikomödie dürfte aber am besten passen.

Ryan Bingham lebt nach einer eigenen Philosophie: Danach ist jeglicher Ballast von Bord zu werfen, sowohl materielle Güter als auch persönliche Verbindungen. Und so lebt er über 320 Tage im Jahr nur aus einem Trolley, den er von Hotel zu Hotel mit sich führt, und meidet Kontakte, die zu engeren Beziehungen führen könnten. Lediglich mit der Geschäftsfrau Alex, in der Bingham eine Seelenverwandte zu erkennen meint, wird er intim, soweit es beider Terminkalender zulassen.

Als sein Job plötzlich via Internetkonferenzen erledigt werden soll und die Reisen dadurch hinfällig werden, gerät Binghams Welt zum ersten Mal ins Wanken. Nach und nach erkennt es, dass seine so feine Philosophie nur Vorwand und er eigentlich ein einsamer Mensch ist.

Regisseur Jason Reitman hat die Rolle des Ryan Bingham ganz auf George Clooney zugeschnitten, der sich unglaublich charmant, aber gleichzeitig auch arrogant gibt. Seine Seele scheint ein Stahlbad durchlaufen zu haben, trotzdem ist er nicht unverletzbar. Er liebt seine Unabhängigkeit und ist dennoch insgeheim auf der Suche nach Geborgenheit, selbst wenn er sich das auf seiner Odyssee durch die USA nicht eingestehen will.

Sodom und Gomorrha in Duisburg

Frau Eva Herman hat einen Traum:

Den Traum eines Landes mit glücklichen Menschen, ohne Drogen, ohne übermäßigen Alkohol, ohne eine sexualisierte Gesellschaft, sondern eines Landes, in dem Menschen leben, denen Verlässlichkeit und gegenseitiger Respekt wichtig sind. Wünschenswert wäre ein Land, in dem die Menschen sich füreinander verantwortlich fühlen, ein Land, in welchem Politiker nicht mehr die Unwahrheit sagen dürfen, ein Land mit Medien, die wahr berichten. Ein Land mit geistiger Freiheit und Hilfe sowie Liebe für den Nächsten.

Auch ich halte Verlässlichkeit und gegenseitigen Respekt, ein Land mit geistiger Freiheit für wünschenswert. Menschen sollten sich füreinander verantwortlich fühlen. Wahrheit und Gerechtigkeit sollten regieren. Vor fast 47 Jahren, am 28. August 1963, hatte ein anderer ebenfalls einen Traum (ich hoffe nur, Frau Herman bezieht sich nicht auf diesen Traum, das wäre eine unverschämte Anmaßung): Martin Luther King (siehe meinen Beitrag: 40. Todestag von Martin Luther King) hatte einen Traum, in dem die Menschen am Tisch der Brüderlichkeit sitzen und in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.

Frau Eva Herman, die zuvor die Loveparade in Duisburg für ein Sodom und Gomorrha mit katastrophalen Folgen erklärt hatte, für eine riesige Drogen-, Alkohol- und Sexorgie, versucht in einem zweiten Artikel (Große Resonanz auf »Loveparade«-Artikel) u.a. mit ihrer Traumvorstellung ihre Aussagen zu relativieren. Aber was sie da zuvor behauptet hat, steht in keinem Verhältnis zum Unglück, das am Wochenende 20 (inzwischen 21) Menschen das Leben gekostet hat.

Ich selbst bin kein Fan des Techno. Es ist einfach miese Musik. Und schon allein das Wort Loveparade stört mich gewaltig, weil Parade für mich ein ursprünglich militärischer Begriff ist (Militärparade), der nicht im Einklang mit dem Wort Liebe stehen kann. Und inwieweit man bei einer solchen kommerzialisierten Großveranstaltung überhaupt von Liebe reden kann, bei der es nur um Spaß geht, ist mir auch schleierhaft. Aber die wirren Thesen der Frau Herman dürften selbst jeden wirklichen Christen aufschrecken. So schreibt sie: Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen. Steckt also Gott hinter dem Unglück? Diese Art eines christlichen Fundamentalismus ist ein verbaler Fußtritt nicht nur gegen die Opfer und ihre Angehörigen, es ist auch ein Fußtritt gegen jeden aufrichtigen Menschen, der für Aufrichtigkeit, Wahrheit, Freiheit, aber auch für Toleranz und Gerechtigkeit einsteht.

Denn Frau Hermans Traum könnte sich schnell als Alptraum erweisen, ihre Sichtweise von heiler Welt und Ordnung impliziert Elemente, die diese schnell zu einer totalitären Weltschau verengt. Beispiele hierfür (nicht nur literarische wie Orwells 1984 oder Margaret Atwoods Geschichte einer Dienerin) gibt es reichlich. Hermans Wunsch nach Friede, Freude, Eierkuchen ließe sich nur in einem totalitären Staat verwirklichen. Ich denke, dass selbst Frau Herman das nicht wünscht.

Noch ein Wort zur Loveparade als Massenveranstaltung: Die Bedenklichkeit solcher Events ist längst erkannt. Wenn Hunderttausende sich auf engstem Raum treffen, dann ist nie auszuschließen, dass es zu einer Massenpanik kommt. Beispiele dafür gibt es genügend. Wer sich also zu einer solchen Veranstaltung aufmacht, sollte sich dessen bewusst sein. In Duisburg hätte es auch noch viel schlimmer kommen können, denn eine Massenpanik fand dort eigentlich nicht statt. Es wurden nur zu viele Menschen durch das Nadelöhr Tunnel auf engsten Raum zusammengepfercht. So traurig es ist: Bei einer wirklichen Panik hätte es weit mehr Opfer gegeben. Wer nun wirklich Schuld an dem Unglück von Duisburg hat, wird zz. in einem miesen Schwarze-Peter-Spiel zwischen Veranstalter und Öffentlicher Hand ausgetragen. Eines steht aber fest: Die Loveparade hätte niemals stattfinden dürfen. Wer hierfür sein Okay gegeben hat, trägt auch Verantwortung.

Rolling Sheeps

Das Verkehrszeichen, das vor Steinschlag warnt, sieht eigentlich anders aus. Unter Steinschlag versteht man meist den Niedergang von Steinen als Geröll oder Schutt an einem Hang. Auf dem Rückweg vom Gipfel des Drachenfelses sahen wir nun das folgende Hinweisschild. Auch hier warnt es vor Geröll, das einen Anhang herunterkommen kann … und auch vor herabfallenden Schafen?

Steinschlag und mehr: Rolling Sheeps

Weitere kuriose Verkehrs- und Hinweisschilder in diesem Blog:
Mind your headAutowaschanlagePer Rad zur Hölle(K)eine Hundekotablage

Ein ehrenvoller Abgang sieht anders aus

Zum dritten Mal heißt der Sieger der Tour de France Alberto Contador. Er wiederholte damit seinen Sieg vom Vorjahr, musste aber bis zuletzt gegen seinen Rivalen Andy Schleck aus Luxemburg um den Sieg kämpfen.

Wohl zum letzten Mal nahm der US-Amerikaner und siebenfache Tour de France-Sieger Lance Amstrong an der Frankreich-Rundfahrt teil. Mit seinem 23. Platz und fast 40 Minuten Rückstand auf den Sieger war Armstrong allerdings nur noch ein Schatten seiner selbst. Mit Armstrong tritt einer der umstrittensten Sportler von der Bühne ab (siehe auch meinen Beitrag zur Tour 2009: Weiter auf Tour).

Bemerkenswert ist zunächst, dass 1996 bei Armstrong Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, es hatten sich bereits Lymphknotenmetastasen im Bauchraum sowie in der Lunge und zwei Tumore im Gehirn gebildet. Zwei Operationen und eine vier Zyklen beinhaltende Chemotherapie schlossen sich an, die Krebserkrankung konnte schließlich erfolgreich behandelt werden. Der rechte Hoden musste operativ entfernt werden. Hätte Armstrong die übliche Chemotherapie (PEB) gewählt, so wäre an eine Fortsetzung seiner Radsportkarriere nicht zu denken gewesen; so ist eine der Nebenwirkungen eines der Wirkstoffe eine potentielle Verringerung der Lungenkapazität. Aus diesem Grund entschloss sich Armstrong für eine im Behandlungszeitraum wesentlich belastendere Chemotherapie (VIP), welche jedoch keine Auswirkungen auf seine langfristige Leistungsfähigkeit hatte.

Trotz dieser schweren Krebserkrankung kehrte Lance Armstrong im Frühjahr 1998 in den Radsport zurück und gewann 1999 erstmals die Tour de France sowie vier einzelne Etappen. Auf den Bergetappen und besonders im Zeitfahren baute er seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Armstrongs Sieg wurde weltweit als das „Comeback des Jahrhunderts“ gefeiert.

Aber schon früh wurde Armstrong bezichtigt, gedopt zu haben. Unter anderem beschuldigte Armstrongs früherer Teamkameraden und der ehemalige Tour-de-France-Sieger Greg LeMond Armstrong des Dopings mittels EPO (Erythropoetin). Der später disqualifizierte Tour-Sieger 2006, Floyd Landis, erneuerte diese Vorwürfe. „Diese Anschuldigungen sind es nicht wert, kommentiert zu werden. Ich verschwende nicht meine Zeit“, reagierte Armstrong auf die ihn belastenden Aussagen von Landis.

Inzwischen droht Armstrong wirklich Ärger: Wie die „New York Times“ berichtet, könnten sich die Doping-Untersuchungen der US-Behörden gegen Armstrong und anderer von Landis der Einnahme unerlaubter Mittel beschuldigter Fahrer womöglich auf weitere Kriminal-Ermittlungen ausweiten. Die Tageszeitung zitiert zwei in die Untersuchungen eingebundene, nicht namentlich erwähnte, Personen, die betonen, dass die staatlichen Ermittler erwägen, den Fall um die Punkte Betrügerei und Verschwörung auszudehnen.

Greg LeMond bezichtigt inzwischen Armstrong der versuchten Bestechung und wirft zugleich der UCI, dem internationale Radsport-Verband, mafiöse Strukturen vor: „Er und seine Leute waren meiner Meinung nach mit das Schlimmste, was dem Radsport passiert ist.“

Statt eine gefeierte Abschiedsvorstellung bei der Frankreich-Rundfahrt zu geben, musste sich Armstrong nahezu täglich mit neuen Vorwürfen auseinandersetzen. „Er wird sich inzwischen vielleicht auch fragen, ob er hätte zurückkommen sollen“, meint Tony Martin, ein deutscher Nachwuchsfahrer.

Sicherlich ist Armstrong ein Beispiel dafür, dass sich Krebs bekämpfen lässt. Aber er ist gleichzeitig eine zwiespältige Persönlichkeit, die nur den Erfolg sieht und dafür alles zu tun bereit ist. Warum er noch einmal zur Tour de France zurückgekehrt ist, ist wohl sein persönliches Geheimnis. Vor einem Jahr schaffte er es noch aufs Treppchen und erreichte den 3. Platz. Glaubte er wirklich, in diesem Jahr die Tour noch einmal und damit zum 8. Mal gewinnen zu können? Neben Skrupellosigkeit ist es wohl Größenwahn, der Armstrongs Charakter prägt. Es wird endlich Zeit, dass man ihn seiner Taten überführt und er den Denkzettel erhält, der ihm zusteht.

Altes „Neues“ von Jethro Tull (5)

Wenn es etwas Neues von Jethro Tull gibt, dann ist es meist Altes. Eines der bekanntesten frühen Konzerte der Gruppe, das auch filmisch aufgezeichnet wurde, war das am 07. Juli 1970 in Tanglewood (Lenox, MA). Leider habe ich davon bisher nur Material in beschiedener Qualität. In Wolfgangs Schatzkammer (ich vermelde immer wieder Neuigkeiten von dort – erst zuletzt in meinem Beitrag Und noch mehr aus Wolfgangs Schatzkämmerlein (5)) gibt es das gesamte Konzert jetzt zunächst einmal als Audiostream : Jethro Tull: Tanglewood (Lenox, MA) 07/07/1070

Und die Überraschung: Das Lied „Nothing ist Easy“ bietet Wolfgangs Vault nun auch als Video an: Jethro Tull: Nothing is Easy (07/07/1970) – Das Video lässt vermuten, dass vielleicht auch das gesamte Konzert in einer entsprechend guten Qualität vorhanden sein könnte. Eine Veröffentlichung solchen Videomaterials wäre nun wirklich etwas Neues.

Maestro Dr. h.c. Ian Anderson

Wer durch Hamburgs Straßen geht und einen Blick auf die diversen Plakatwände (z.B. auf den Bahnsteigen der S-Bahn) wirft, kommt an einem Aushang für den Hamburger Kultursommer 2010 nicht vorbei. Dieser findet vom 24. bis 30. August auf der Trabrennbahn Bahrenfeld statt; u.a. am Samstag, den 28. August ab 14 Uhr (Einlass ab 12 Uhr 30) das Rock Classic Festival. Neben Eric Burdon, Roger Chapman und Ten Years After ist die Hauptattraktion niemand anderes als Ian Anderson mit seinen Jungs. So plakativ zeigte sich Jethro Tull schon lange nicht mehr in Hamburg.

Rock Classic Festival mit Jethro Tull

Wechselfieber

Kaum ist die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika beendet, da dreht sich einmal wieder das Transferkarussell auf dem Spielermarkt. Einige Transfers waren schon zuvor eingeleitet und werden jetzt klar Schiff gemacht, andere werden heiß diskutiert und sind noch lange nicht unter Dach und Fach.

Auch in der Bundesliga grassiert das Wechselfieber. Michael Ballack, der von Chelsea nach Leverkusen wechselt, ist vielleicht der namhafteste, aber wohl noch nicht spektakulärste Neuzugang. Da wechselt von den aktuellen Nationalspielern Jérôme Boateng für 12.500.000 € vom HSV zu Manchester City und im Gegenzug kommt Heiko Westermann von Schalke 04 zum HSV für 7.500.000 €. Auch der VfL Wolfsburg vermeldet Wechsel, die nicht ganz billig sind und holt sich für 12.000.000 € Simon Kjær von US Palermo und Mario Mandzukic von Dinamo Zagreb für 7.000.000 € – dafür geht Obafemi Martins zu Rubin Kazan für 9.000.000 €.

Und beim SV Werder Bremen? Der Wiener Marko Arnautovic wechselt offiziell mit 1. Juli von Twente Enschede zum deutschen Topklub Werder Bremen. Sportdirektor Klaus Allofs ließ für den 21-Jährigen, der in der letzten Saison an Inter Mailand verliehen wurde und noch ein Jahr Vertrag bei den Niederländern besaß, 6,2 Millionen Euro springen und machte Arnautovic damit zum teuersten ÖFB-Akteur aller Zeiten. Für den fünffachem Teamspieler ist der Wechsel an die Weser ein Neubeginn nach einer verkorksten Saison unter Starcoach José Mourinho und die Chance auf die Etablierung in einer europäischen Topliga, nachdem es beim Champions-League-Sieger nicht klappte.

Die bisher teuerste Fehlinvestition der Bremer, Carlos Alberto, damals für 8,5 Millionen € geholt, wechselt nun endgültig zum CR Vasco da Gama ablösefrei, die ihn bisher ausgeliehen hatten. Hoffentlich konnte man in Bremen mit den Ausleihprämien die verfehlte Geldanlage wieder halbwegs wettmachen. Außerdem geht Martin Harnik zum VfB Stuttgart für 300.000 € (war ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf) und Aymen Abdennour zurück zu Etoile Sportive du Sahel (er war bisher von Werder ausgeliehen).

Großes Rätselraten gibt es nach wie vor um Mesut Özil, den 21-jährigen offensiven Mittelfeldspieler, der es immerhin in die Liste der 10 Anwärter für den Goldenen Ball (bester Spieler) bei der Fußball-WM in Südafrika geschafft hat und dessen Marktwert seit dem bis auf 27.000.000 € gestiegen ist (siehe auch meine Beiträge aus 2009: Das Spieler-Karussell dreht sich wieder: Diego geht nach TurinPoker um Mesut Ozil).

Hier die letzten Meldungen zu Özil aus der Gerüchteküche:

17.07.2010: Werder Bremens Clubchef Klaus Allofs rechnet mit Angeboten für Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und zeigt sich erstmals verhandlungsbereit. «Ich kann mir schon vorstellen, dass in den nächsten Wochen oder kurz vor Ende der Transferfrist der ein oder andere Verein versuchen wird, konkret zu werden», sagte Allofs gegenüber Journalisten. Noch gibt es nach Angaben des Werder-Chefs aber keine offizielle Anfrage.

17.07.2010: Nach Sami Khedira hat Real Madrid nun angeblich auch Mesut Özil und Mario Gomez im Visier. Wie die Sportzeitung «As» am Samstag berichtete, habe der spanische Fußball-Rekordmeister eine Verpflichtung des Spielmachers von Werder Bremen bereits in die Wege geleitet. Vergangene Woche seien drei Berater Özils mit Real- Generaldirektor Jorge Valdano, Sportdirektor Miguel Pardeza und Marketingchef José Angel Sánchez zusammengekommen. Demnach verlange Werder eine Ablöse von 16 Millionen Euro.

21.07.2010: Nach Manchester United und Real Madrid soll Inter Mailand nun der nächste europäische Top-Verein sein, der sich um die Dienste von Mesut Özil (Foto) bemüht. Laut „Sport Bild“-Informationen sollen die „Nerazzurri“ in den Transfer-Poker um den Werder-Profi eingestiegen sein. Rafael Benítez, aktueller Trainer des Triple-Gewinners Inter Mailand, soll bereits vor einem Jahr an einer Verpflichtung des 21-jährigen Mittelfeldspielers interessiert gewesen sein. Benítez hätte Özil damals gerne zu seinem damaligen Club FC Liverpool geholt.

Werder-Sportdirektor Klaus Allofs ist in der Zwickmühle. Werder Bremen zählt zwar inzwischen zu den Top-20-Clubs in Europa, hat aber nur wenige finanzielle Polster, um namhafte Spieler zu halten. Zwar will man Özil gern in Bremen halten. Aber dieser hat bisher nicht signalisiert, die ihm angebotene Vertragsverlängerung zu unterzeichnen. Damit läuft sein Vertrag Mitte 2011 aus. Bleibt Özil ohne Vertragsverlängerung, so guckt Werder am Ende der neuen Saison in die Röhre was Transfereinnahmen für ihn betrifft, Özil könnte ablösefrei wechseln. Dann bleibt nur ein baldiger Wechsel zu einem großen Club wie Real Madrid, damit sich die Kassen der Bremer füllen. Bremen müsste ohne ihn weiterplanen. Als Werder-Fan darf man gespannt sein, wie Allofs die Aufgabe löst. Ich fürchte aber, dass Özil kein weiteres Spiel für den SV Werder Bremen mehr machen wird. Schade drum!

Ach ja und noch eins: Ailton kehrt wahrscheinlich nach Bremen zurück, allerdings nicht zum SV Werder Bremen, sondern zum Regionalligisten FC Oberneuland. Der KFC Uerdingen 05 hat dem Wunsch von Ailton entsprochen und den Vertrag des 37-jährigen Brasilianers vorzeitig aufgelöst.

Am Rhein 2010

Nach dem Erklimmen des Drachenfelses suchte ich mit meinen Söhnen in Königswinter ein lauschiges Plätzchen am Rhein.


Fähre Königswinter/ Mehlem

Da wir in Königswinter keinen direkten Zugang zum Rhein fanden, wechselten wir mit einer Fähre das Rheinufer und konnten nun auf der Bonner Seite an einem kurzen Strandabschnitt die Füße ins Wasser stellen. Bei der Bullenhitze war das sehr erfrischend.

Rheinfähre bei Königswinter

Rheinfähre bei Königswinter (Mehlem)

Erfrischung im Rhein

Erfrischung im Rhein

Rheinfähre bei Königswinter und Erfrischung im Rhein

Blick auf Drachenfels und Drachenburg

Blick auf den Petersberg (Grandhotel)

Blick auf Drachenfels und Drachenburg

Blick auf den Petersberg (Grandhotel)

Abstecher an den Drachenfels 2010

Da es uns in Düsseldorf zu heiß wurde, flüchtete ich mit meinen Söhnen bei unserer kleinen Rheintour für einen Tag nach Königswinter. Von dort fuhren wir mit einer Zahnradbahn den Drachenfels hinauf, von wo aus man einen schönen Ausblick auf den Rhein hat und bei klarem Wetter selbst den Kölner Dom in der Ferne sehen kann. Oben auf dem Drachenfels gibt es eine alte Ruine der Burg Drachenfels. Hier wehte eine frische Brise, sodass wir endlich wieder einmal durchatmen konnten. Auf dem Rückweg zu Fuß kamen wir dann an dem Schloss Drachenburg vorbei, dass in den Jahren 1882-1884 erbaut wurde.

Für mich war es eine kleine Reise in die Vergangenheit, denn als Kind erklomm ich öfter die 321 m bis an die Spitze des kleinen Berges, der zum Siebengebirge gehört.

Altstadt Königswinter

Altstadt Königswinter

Altstadt Königswinter

Altstadt Königswinter

Zahnradbahn zum Drachenfels

Zahnradbahn zum Drachenfels

Zahnradbahn zum Drachenfels

Rheinblick vom Drachenfels

Rheinblick vom Drachenfels Richtung Bonn

Rheinblick vom Drachenfels

Ruine Burg Drachenfels

Ruine Burg Drachenfels

Ruine Burg Drachenfels

Ruine Burg Drachenfels

Schloss Drachenburg (erbaut 1882-1884)

Ruine Burg Drachenfels (Schloss Drachenburg)

Urlaubstage in Düsseldorf 2010

Drei Wochen ist es nun fast wieder her, dass ich mit meinen beiden Söhnen einen Kurztrip nach Düsseldorf machte. Heute ist bereits mein letzter Urlaubstag, dann geht es wieder an die … (nur nicht daran denken, was für ein Mist da auf mich wartet).

Eigentlich war eine Rhein-Mosel-Tour geplant. Neben dem Aufenthalt in Düsseldorf wollten wir uns längere Zeit am Rhein aufhalten und hatten bereits in Bacharach eine Ferienwohnung gebucht. Nun kam alles anders als geplant. Aber ich wollte wenigstens die kurze Reise nach Düsseldorf nicht abblasen. Meine Jungs haben sich das ja rätlich verdient.

Während unseres Aufenthalts in Düsseldorf war noch die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika im vollen Gange. Außerdem war es in der Stadt brütend-heiß, also fast nur am luftigen Rhein erträglich. In der Altstadt sammelten sich zu den Spielen Hunderte von Menschen, um die Spiele bei Fernsehübertragungen zu verfolgen. Dazu gehörte natürlich ein gepflegtes Altbier.

Natürlich gönnten auch wir uns das eine oder andere Alt, aber schon der Wärme wegen erst am Abend und in Maßen. Und da es so warm war und wir noch etwas mehr vom Rhein sehen wollte, so nutzten wir einen Tag, um über Köln und Bonn nach Königswinter zu fahren und dort den Drachenfels zu erklimmen (davon später mehr).

Königsallee Düsseldorf

Königsallee Düsseldorf

Königsallee Düsseldorf

Düsseldorf am Rhein

Düsseldorfer Radschläger

Düsseldorf am Rhein

Düsseldorfer Radschläger

In der Altstadt

In der Altstadt

In der Altstadt von Düsseldorf

In der Altstadt auf ein Alt

In der Altstadt

In der Altstadt auf ein Alt

In der Altstadt