Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!

Frei nach dem altrömischen Motto Panem et circenses (Brot und Zirkusspiele), wohl besser: Blut und Spiele, auf Chinesisch 鲜血与游戏, finden seit letzten Freitag die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking (Beijing) statt.

Dass diese Olympiade äußerst umstritten ist, brauche ich wohl nicht mehr zu schreiben. Die Menschenrechtslage in China ist verheerend. Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Pekings militärisches Säbelrasseln vor Taiwan. Tibet ist besetzt. Seit 2014 die Sinisierung (Verfolgung und Umerziehung) der Uiguren. China ist der Überwachungsstaat schlechthin. Und es ist das Land, aus dem das Coronavirus kommt. Angeblich wurde der Patient null, eine Verkäuferin vom Tiermarkt in Wuhan, ausfindig gemacht, was immerhin den monatelangen Spekulationen widerspricht, dass es sich beim Ausbruch des Virus auch um einen Laborunfall gehandelt haben könnte.

    Olympia 2008 in Peking: Nein, danke!
    Olympia 2008 in Peking: Nein, danke!

Wie schon 2008, als die Sommerspiele ebenfalls in Peking stattfanden, wurde in den westlichen Ländern über einen Boykott der Spiele 2022 diskutiert. 1980 gab es einen Boykott vieler Länder der Sommerolympiade in Moskau nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan ab Dezember 1979, was die USA nicht abschreckte, im Oktober 2001 ebenfalls eine Invasion Afghanistans mit Hilfe eines Militärbündnisses unter ihrer Führung zu beginnen. Wie das endete, haben wir Ende Juli 2021 nach dem Ende des NATO-Einsatzes mit dem Vormarsch der Taliban gesehen.

Bei der nächsten Sommerolympiade 1984 in Los Angeles folgte die Retourkutsche: Die Sowjetunion boykottierte die Spiele, da die Sicherheit ihrer Sportler in Los Angeles nicht gewährleistet sei – 18 Staaten schlossen sich dem Boykott an und veranstalteten als Gegenveranstaltung die Wettkämpfe der Freundschaft.

Zur Olympiade 2008 in Peking hatte ich in diesem Blog einiges geschrieben:

Olympischer HandschlagDie perfekten SpieleDas Ende der SpieleTour de Dopage

Im Grunde gilt das damals Geschriebene auch heute noch. Vieles ist zudem eher schlimmer geworden – dank neuerer Technik. Und durch das Coronavirus ist es besonders fatal: Die Sportler leben in einer abgeschotteten Blase: Über 300 Olympioniken wurden nach Ankunft in Peking in die Isolation geschickt. Dass die PCR-Tests ausschließlich von chinesischen Laboren durchgeführt werden, macht zumindest misstrauisch. – Und der Schnee kommt aus Kanonen. Peking ist bekanntlich ein ‚Wintersportort‘.

Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!
Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!

Olympia ist wie alle sportlichen Großveranstaltungen zur Farce verkommen (die Fußball-WM in Katar folgt zum Jahresende). Das IOC, vorne weg ihr Präsident, Herr Thomas Bach, liebäugelt mit autokratischen Machthabern und tritt damit den olympischen Gedanken mit Füßen. Was zählt, ist Geld, das durch TV-Gelder immer noch fleißig fließt, auch durch deutsche TV-Sender. Die Sportler verkommen geradezu zum Beiwerk. So gilt für mich, was bereits 2008 gültig war: Ich werde meinen persönlichen Boykott durchführen, d.h. ich werde jegliche Berichterstattung zu Olympia tunlichst ignorieren. Kein TV, kein Internet, keine Zeitung in Sachen Olympia. Medaillenspiegel sind für mich passé!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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