In einem früheren Beitrag Von Archaismen und Neologismen schrieb ich über das Wandelbare unserer Sprache: „So wie Tier- und Pflanzenarten leider für immer aussterben, so verschwinden auch Wörter mit der Zeit. Aber dank eines Darwinismus in der Linguistik entstehen immer wieder neue Arten, d.h. Wörter, die unseren Wortschatz erweitern, zumindest den Schwund der Wörter, die untergegangenen, kompensieren.“
Weiter schrieb ich: „Interessant ist auch, wie bestimmte Begriffe durch Markennamen ersetzt wurden. Klebstoff, Klebestreifen, Papiertaschentuch, Suppenwürze oder Getreideflocken kennt kein Mensch, aber Uhu, Pattex, Tesa, Tempo, Maggi oder Kellegg’s.“
„Markennamen geben dem ansonsten anonymen Produkt einen „Namen“ und erhöhen dadurch die Unterscheidungsfähigkeit zu Produkten der gleichen Kategorie.“ So steht es in einem Lexikon der Marken.
Leider ist es heute so, dass fehlender Individualismus durch ein Bevorzugen bestimmter Markenartikel kaschiert wird. Dies gilt z.B. beim Kauf von Kleidung. So wird man in einer Gruppe schnell zum Außenseiter, wenn man es wagt, sich mit „namenlosen“ Hosen, Shirts, Jacken oder Schuhen zu kleiden. Je teurer, desto besser. Qualität spielt eher eine untergeordnete Bedeutung.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die so genannte Markentreue. Wer sich schon als Kind mit einer Zahnpasta einer bestimmten Marke die Zähne geputzt hat, tut dies oft bis ins hohe Alter. Was für Zahnpasta gilt, gilt um so mehr auch bei Waren ‚im höheren Preissegment’, also für ‚höherpreisig positionierte’ Artikel.
Komme ich aber auf die Marken und ihre Namen zurück. Das angesprochene Lexikon gibt u.a. neben einer Übersicht der Firmenlogos und Werbesprüche (Slogans) einen interessanten Einblick in die Herkunft bestimmter Markennamen, hier nur ein Beispiel: Google.
Wer hat sich nicht längst einmal gefragt, woher der Name kommt bzw. was er bedeutet. Hierzu das Lexikon:
Der Firmenname entstand als Wortspiel auf den von Eward Kastner geprägten Begriff. Kastner, ein amerikanischer Mathematiker, hatte seinen 8-jährigen Neffen gebeten, ein Wort für eine Zahl mit einer 1 und 100 Nullen zu erfinden: Googol.
Page und Brin wählten hiervon abgeleitet den Namen „Google“ (manchen Quellen zufolge aufgrund eines Schreibfehlers), da er perfekt die Mission des Unternehmens reflektierte, die immense, unendlich erscheinende Menge verfügbarer Informationen im Internet zu organisieren.
So erfährt man also vieles von Aldi bis hin zu Zewa und darüber hinaus: Ein durchaus aufschlussreicher Rundgang durch die Entstehungsgeschichte der Markennamen.