Weitere Bockbiere

Fastenzeit, man glaubt es kaum, ist Starkbierzeit, genauer: Doppelbockbierzeit. Biere dieser Gruppe haben in Anlehnung an den ältesten Doppelbock, den Salvator der Paulanerbrauerei München, meist die Endsilben -ator im Namen (Palmator, Optimator, Helyator, Celebrator, Triumphator, Maximator usw.).

Zur Verbreitung des Bockbieres trugen zum großen Teil die Klöster bei, die in den Fastenzeiten, nach dem Motto „Flüssiges bricht Fasten nicht“, dieses besonders süffige und nahrhafte Getränk bevorzugten. Anderswo habe ich gelesen, dass während der Fastenzeit die Einnahme von drei Bissen Brot, drei Schluck Wasser und drei Schluck Bier erlaubt war. Damit die Mönche halbwegs bei Kräften blieben, braute man in dieser Zeit ein besonders gehaltvolles Bier.

Mit Doppelbockbieren aus Klöstern hatte ich mich schon einmal befasst. Letzte Woche nun habe ich meinen bescheidenen Biervorrat wieder einmal auffrischen müssen und habe mir erlaubt, einen gemischten Kasten mit dunklem Doppelbock zu kaufen. So habe ich neben dem bereits genannten Kloster Scheyern Doppelbock mit 7,4 % Vol. Alkohol zwei andere alte Bekannte ausgegraben: das Weltenburger Kloster Asam Bock (6,9 % Vol.) und das hammerharte Gut Mergenthauer Dunkler Doppelbock (8,9 % Vol.) der Privatbrauerei Lauterbach L. Ehnle, also einmal kein Klosterbier.

Weltenburger Kloster

Privatbrauerei Lautenbach

Weltenburger Kloster

Privatbrauerei Lautenbach L. Ehnle

Der Weltenburger Kloster Asam Bock erinnert mit seinem Namen an die genialen Baumeister des Barocks, die Gebrüder Asam. Die Klosterbrauerei Weltenburg ist vermutlich die älteste Klosterbrauerei der Welt (seit 1050), wobei die Brauerei Weihenstephan diesen Titel ebenfalls für sich in Anspruch nimmt. Im Klosterhof befindet sich ein großer Biergarten, in dem die Erzeugnisse der Brauerei ausgeschenkt werden. Das Kloster Weltenburg ist eine Benediktinerabtei in Weltenburg, einem Ortsteil von Kelheim an der Donau.

Das Gut Mergenthauer dunkler Doppelbock wird nach einer Original-Rezeptur seit 1651 gebraut. Es wird nach dem Gut Mergenthau genannt, das bereits seit 1919 von den Großeltern der Brauereibesitzer bewirtschaftet wurde. Dieses wirklich sehr gehaltvolle Doppelbock wird in der Privatbrauerei Lauterbach L. Ehnle, 86647 Lauterbach, gebraut und in Bügelflaschen abgefüllt.

Die Frage nun, wie schmecken diese Biere? Das selbst für ein Bier hochprozentige Gut Mergenthauer dunkler Doppelbock ist das hellste von den drei genannte und daher nicht ganz so malzig im Geschmack wie die anderen. Von den beiden anderen Bockbiere hat das Kloster Scheyern einen etwas herberen Geschmack als das Kloster Weltenburger Asam Bock. Alle drei schmecken mir trotz der kleinen Unterschiede ausgesprochen gut. Da das Kloster Scheyern zudem preislich das günstigste ist, so empfehle ich dem Bockbierneuling gern dieses Bier.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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