Bibliotheken haben auf mich schon früh einen großen Reiz ausgeübt. Dabei entschwindet man schnell aus Raum und Zeit und taucht ein in eine andere Epoche. Bemerkenswert sind dabei natürlich auch alte und rare Manuskripte, die man aber nicht in die Hand bekommt, weil sie hinter Panzerglas verborgen oder über die Welt verstreut in anderen Bibliotheken liegen.
Die UNESCO will Abhilfe schaffen – und startete in dieser Woche die digitale Weltbibliothek: „World Digital Library“. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der UNESCO und der amerikanischen „Library of Congress“. Sie stellt kulturell herausragende Dokumente kostenfrei und in mehrsprachigem Format im Internet bereit. Wichtige Manuskripte, Karten, seltene Bücher, Drucke, Fotografien, Musikstücke sowie Aufnahmen und Filme sollen damit weltweit zugänglich gemacht werden.
Bücher, Bilder und Karten liegen in Form von zoombaren PDFs vor, die auch kleinste Details präzise enthüllen. 1170 Objekte sind zum Start in der „World Digital Library“ aufbereitet. Das sind in sieben Sprachen (nicht auf Deutsch) 8190 Webseiten. Das ist noch nicht viel, aber bereits unter diesen Dokumenten habe ich einige Perlen entdeckt, die sich dann auch herunterladen lassen (z.B. ein Buch aus dem Jahre 1746 von Johann Anderson, weiland erster Bürgermeister von Hamburg, mit dem Titel „Nachrichten von Island, Grönland und der Strasse Davis zum wahren Nutzen der Wissenschaften und der Handlung“ – als PDF allerdings satte 301 MB groß – das Buch gibt es übrigens auch bei books.google.de – auch in einer Auflage aus dem Jahr 1747 mit einem „Dictionariolum Danish-German-Eskimo“)
Siehe zdf.de: Rare Kulturschätze in digitaler Weltbibliothek
siehe auch meinen Beitrag: Europas digitale Bibliothek