Bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr in Peking enttäuschten die deutschen Leichtathleten und holten gerade einmal eine bronzene Medaille. Das sollte natürlich bei der 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die vom 15. bis 23. August in Berlin stattfand, anders werden.
Medaillen sind natürlich nicht alles. Und von einer Nationenwertung, die sich lediglich in einem Medaillenspiegel in Gold, Silber und Bronze ausdrückt, wird man den Einsatz der einzelnen Athleten kaum ablesen können.
Gut, nicht alle deutschen Athleten konnten ihre Leistung abrufen. Wenn Disziplinen in der Leichtathletik als deutsche Domäne anzusehen sind, dann die technisch anspruchsvollen Wurfwettbewerbe. Genau hier gab es neben positiven Überraschungen auch ‚bittere’ Enttäuschungen. Wenn etwas nicht läuft, dann läuft es eben nicht. So enttäuschte im Diskuswerfen Franka Dietzsch, die Titelverteidigerin, oder Markus Esser im Hammerwurf bei den Herren. Aber mit insgesamt 9 Medaillen konnten die deutsche Mannschaft ihren Heimvorteil, wenn es denn einer war, halbwegs gut nutzen.
Überflieger dieser Weltmeisterschaft war der Sprinter Usain Bolt aus Jamaika, der nicht nur zwei neue Weltrekorde über 100 m (9,58 sec.) und 200 m (19,19 sec.) aufstellte, sondern insgesamt drei Goldmedaillen (wie in Peking 2008) ‚abräumte’. Zu seinem 23. Geburtstag brachte ihm das ganze Stadion ein Ständchen. Überhaupt Jamaika: die Läufer der kleinen Karibik-Insel, männliche wie weibliche, ersprinteten sich hinter den USA den zweiten Platz in der Nationenwertung.
Usain Bolt mit Bürgermeister Klaus Wowereit: Ein Stück Berliner Mauer
Erwähnenswert vielleicht auch noch das Publikum. Dank hoher Preise was das Stadion leider nicht immer voll besetzt. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Und bemerkenswert am Publikum war die große Fairness, z.B. beim Zweikampf der Hochspringerinnen zwischen der Deutschen Ariane Friedrich und der Kroatin Blanka Vlašic unterstützen die Zuschauer beide gleichermaßen.
siehe auch bei zdf.de: Leichtathletik-WM 2009