Der Duden z.B. meint: Tradition [lat.], das, was im Hinblick auf Kenntnisse, Fertigkeiten, Ideen, Kultur oder auch Verhaltensweisen von Generation zu Generation weitergegeben (und entwickelt) wird.
Um es gleich zu sagen, dass meine ich nicht oder nur bedingt. Ich verstehe unter ‚Tradition‘ die kleinen Dinge, die aus dem alltäglichen Leben herausfallen und gepflegt werden, weil sie ein Stück Lebensfreude beinhalten, also alles das, was sich wiederholend abspielt und doch immer wieder neu eine Art von Bekenntnis der gegenseitigen Verbundenheit gedeutet. Traditionen pflegen wir nicht der Tradition wegen, also weil Generationen vor uns in gleicher Weise bestimmte Dinge getan haben, sondern eher wie einen Ritus, also einen Handlungsablauf nach ‚festgelegten‘ Regeln, wobei die Regeln keine festgeschriebenen Vorschriften oder Normen darstellen (Änderungen, kleine Abweichungen sind immer möglich, sogar wahrscheinlich), eher eine Art Zeremonie, eine Gewohnheit, die dann auch nur im eingeweihten Kreis, nämlich der Familie oder im engsten Freundeskreis, ‚gefeiert‘ wird. Ja, es ist ein Fest!
Das klingt ziemlich abstrakt und ist doch sehr konkret, also ‚wirklich‘.
Diese neue ‚Kategorie‘, diesen neuen Themenkreis habe ich mit einer ‚finnischen Tradition‘, die des Flusskrebsessens begonnen. In lockerer Zeitfolge werde ich auf die unterschiedlichsten Traditionen zu sprechen (bzw. zu schreiben) kommen, die sich im kleinen Kreis meiner Lieben finden.