Das Diminutiv, also die Verkleinerungsform eines Substantivs, dient meist der Verniedlichung eines Begriffs, aber auch zur Bildung von Kosenamen, und wird im Hochdeutschen durch die Suffixe –chen oder –lein gebildet. So wird aus einem Haus ein Knusperhäuschen. Aus Hans wird Hänschen.
Es gibt aber auch Diminutive, die sich gewissermaßen verselbständig haben, wie Mädchen (Verkleinerungsform zu Magd), Kaninchen, Eichhörnchen oder Fräulein. Brötchen ist eigentlich mehr als ein kleines Brot.
Das Fräulein ist inzwischen ein Archaismus, also ein Wort, das kaum noch benutzt wird, da auch unverheiratete Frauen heute als Frau und nicht mehr als Fräulein angesprochen werden möchten.
Das Wort Mädchen fällt besonders aus dem Rahmen. Die Ausgangsform Magd wird heute kaum noch benutzt (ist also auch ein Archaismus), wobei Magd heute eher im Sinne von Haus- oder Dienstmagd, also für eine weibliche Person benutzt wird, die im Haushalt oder auf einem Bauernhof tätig ist – die männliche Form ist Knecht. Früher bezeichnete Magd allgemein eine junge weibliche Person (männlich Bube, Knabe). Übriggeblieben ist dann die Verkleinerungsform Mädchen. Als wären Mädchen allgemein ‚niedlicher’ als Jungen.
Es gibt auch eine Verkleinerungsform zu Junge – Jungchen. Aber man wird aus der „kalten Heimat“ entstammen (z.B. Ostpreußen), um dieses Wort zu benutzen. So haben manche Wörter ihre ganz eigene Geschichte.
Aber wie komme ich auf dieses Thema? Das Foto oben habe ich am Ostermontag aufgenommen, als ein Einhörnchen (ich nenne es dem Thema entsprechend Hänschen Eichhorn) sich über das Nahrungsangebot für die Vögel in einem unserer Futterhäuschen (sic!) hermachte. Eigentlich haben die Eichhörnchen bei uns ihr eigenes Futterhaus. Aber Hänschen Eichhorn wollte wohl testen, ob es vielleicht bei den Vögeln etwas Leckeres zu futtern bekommt.