Was die Walpurgisnacht im Frühjahr, das ist genau ein halbes Jahr später Halloween für den Herbst: ein Abend, eigentlich schon die Nacht, in der Volksbräuche gepflegt werden, die sich von heidnischen, keltischen, meist vorchristlichen Traditionen ableiten und bei denen versucht wird, sie in das christliche Brauchtum (zu Halloween das Hochfest Allerheiligen) zu integrieren. Das Wort Halloween leitet sich von „All Hallows’ Eve“ ab, also „Vorabend zu Allerheiligen“. „Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im katholischen Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.“
„Seit den 1990er Jahren verbreiten sich Bräuche des Halloween in seiner US-amerikanischen Ausprägung von Frankreich und dem süddeutschen Sprachraum aus auch im kontinentalen Europa. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So wurden insbesondere im deutschsprachigen Raum heimatliche Bräuche wie das Rübengeistern in das kommerziell erfolgreiche Umfeld Halloween adaptiert, genauso nahmen traditionelle Kürbisanbaugebiete wie der Spreewald Halloween schnell auf.“
Nun seit etwa 20 Jahren, kaum ist es draußen dunkel geworden, kommen am Abend des 31. Oktober kleine Quälgeister an die Wohnungs- oder Haustüre und fordern „Süßes oder Saures“ – auch bei uns im kleinen Heideort Tostedt. Daran bin ich mit meiner Familie, zumindest in Tostedt, nicht ganz unschuldig.
1995 zog ich nämlich mit meiner Familie von Hamburg nach Tostedt in eine neu angelegte Straße, in der hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern lebten (inzwischen sind die meisten groß geworden und haben teilweise schon eigene Kinder). Es war ein Jahr später, da kamen wir hier auf die Idee, einen Halloween-Umzug zu veranstalten.
„Am Donnerstag war ja der 31. Oktober, Halloween (Vortag zu Allerheiligen), das in den angelsächsischen Ländern durch Umzüge (Kinder als Gespenster – mit Kürbismonstren) gefeiert wird. Auch bei uns wird Halloween immer beliebter. Und da wir ja einen Kürbis im Herbst immer parat haben, so machten wir mit den größeren Kindern [unserer] ….straße auch einen Umzug, wenn auch um einen Tag verspätet. Am Freitag kurz nach 18 Uhr trafen wir uns also und zogen durch …straße, kurz durch die …straße und durch die …straße. Mit dem Wetter hatten wir Glück – es blieb trocken. Und so wurde es ein ganz großer Erfolg. Fast zwei Stunden waren wir unterwegs. Am Ende waren unsere Rabauken erschöpft und müde. L. [damals gerade drei Jahre alt] verließen förmlich die Kräfte – er sackte in den Knien ein.“
Wenn auch um einen Tag verspätet (damals sah das noch keiner so genau), so zogen wir Eltern mit den lieben Kleinen los. Unsere Kinder bedingten sich dabei alter Bettlaken, in die sie zwei Löcher für die Augen schnitten und als Gespensterkostüm benutzten. In den folgenden Jahren reichte das natürlich nicht mehr aus. Da wurde gebastelt und genäht – und die Gesichter bemalt.
Natürlich standen in der Herbstzeit auch immer Kürbisse bei uns im Vorgarten, die Halloween gemäß gestaltet wurden.
Viele Kürbisse [1] [2] im Garten – und auch auf dem Teller. Und Kinder, die an der Türe „Süßes (haben) oder Saures (verteilen)“ wollen.
Und auch in die herbstliche Dekoration in Haus und Garten flossen zwangsläufig Halloween-Motive mit ein:
In seinem Kalender für das Jahr 2006 zeichnete dann der ältere unserer beiden Söhne ein schaurig-schönes Kalenderblatt für den Monat Oktober. Hier noch einmal zur Ansicht: