Hallo Wilfried, Hallo Lockwood!
Lendas, Kreta – 26.06.2007
Es ist 23 Uhr und ich sitze einmal wieder auf der Terrasse in brütender Hitze. Es geht zwar heute Abend ein leichter Wind, aber der scheint direkt aus einem Heißluftbackofen zu kommen. Vor ein paar Stunden habe ich mit meiner Freundin von der Tierschutzorganisation in Chania telefoniert, dort waren heute 43°C. Zum Glück konnte sie letzte Woche noch kurzfristig eine Klimanalage in die Quarantänestation einbauen lassen, die Tiere wären ihr sonst diese Woche umgekippt. Die Hitzewelle hat Kreta fest im Griff und wird wohl noch ein paar Tage andauern.
Wie immer hat sie es geschafft, mir mehr Katzen auf’s Auge zu drücken, als ich nehmen wollte. Einmal habe ich sie angerufen um zu sagen, dass ich zwei Kätzchen nehmen könnte, und nach dem Telefonat hatte ich sechs Katzen an der Backe. Ganz so schlimm war’s diesmal nicht, statt vier bekomme ich jetzt halt fünf. Silke wird auch von niemandem gefragt, wieviele Katzen sie nehmen will. Kürzlich hat sie in einer Woche 35 Kätzchen reinbekommen, alle mutterlos und die meisten davon noch mit der Flasche aufzuziehen – es ist zum K***rank werden. Ach übrigens: Wenn man die Kinder mal aus dem Gröbsten raus hat, kann man durch Anschaffung ein bis mehrerer Katzen dafür sorgen, dass man nie aus dem Gröbsten rauskommt. Ich könnte Euch diesbezüglich weiterhelfen.
Aber ich denke ich sollte langsam wieder zum Thema zurückkommen. Um vielleicht doch noch eine kleine Nachlese zum Konzert vom Samstag zu betreiben: Ich hatte Euch ja von meinem kleinen Malheur mit den Sandalen erzählt. Nun, sie waren am Samstag morgen wieder weitgehend trocken, hatten allerdings ein paar weiße Salzränder. Ich hoffe nur, dass es Mr. Anderson nicht weiter aufgefallen ist, dass ich mit salzigen Sandalen in seinem Konzert saß – das wäre mir sonst peinlich…
Da wir ja erst das Thema „Gitarrensoli“ hatten, habe ich auch versucht ein wenig auf Mr. Barre’s Gitarrenkünste zu achten. Nun ja, es gibt Gitarrensoli bei Jethro Tull, und Mr. Anderson weist sogar üblicherweise extra darauf hin. Während Mr. Barre dann im Spotlight steht und sein Bestes gibt, trinkt er einen kräftigen Schluck aus der Pulle (in diesem Fall kein „Could You bring me a glass of water, Ray“, sondern Selbstbedienung, und die Flasche sah auch wirklich nach Wasser aus), oder verschwindet überhaupt kurz hinter den Kulissen. Was Mr. Barre dann zu bieten hat, ist nicht schlecht, wäre mir aber ohne extra Hinweis von Mr. Anderson nicht aufgefallen. Es klingt für mich zu sehr nach Background-Sound, es sticht klanglich nicht wirklich heraus. Aber – auch um Lockwood noch einmal zu trösten, den ich ja neulich mit meiner Aussage über startende Düsenjets erschüttert hatte – live ist selbst ein startender Düsenjet nicht unbedingt zu verachten, solange er für die richtige Vibration sorgt. Live wirkt manches schon allein durch die Lautstärke.
Lendas, Kreta – 27.06.2007
Ich möchte Euch nicht schon wieder damit langweilen, wie heiß es ist. Mir wird es langsam auch langweilig. Und deshalb mache ich jetzt gleich mit dem Thema weiter.
Das Bühnen-Outfit des Mr. Anderson lässt mir keine Ruhe, bzw. die Frage, wie man es mit seinen „Bühnenaktivitäten“ besser in Einklang bringen könnte. Prinzipiell sind es doch nichts anderes als Kriegstänze, was er da zu seiner Musik vollführt. Schon als ich das erste Mal dieses Video (Thick As A Brick live 1972, besonders die Schluss-Szenen ab 8:30) gesehen habe, habe ich mir gesagt: Früher sind junge Männer, die zuviel überschüssige Energie hatten, in den Krieg gezogen und haben sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen. Heute springen sie auf einer Bühne herum, machen laute Musik und schwingen dazu eine Flöte. Das nenne ich Fortschritt! Ich weiß nicht, ob das schon jemals ausreichend gewürdigt worden ist.
Zu diesem Thema passt auch das folgende Video (Live-Ausschnitte und kurzes Interview von 1969), das ich bei TullTapes gefunden und heruntergeladen habe. Was Mr. Anderson hier über seine Aggressivität sagt, spricht Bände, war mir aber auch schon längst vorher klar. Dabei wirkt er doch so harmlos, eigentlich sieht er richtig süß aus.
Es ist schon seltsam, wie die Zeit die Fronten verschiebt. In den 70ern waren Herren wie Anderson, Fogerty und Co. für mich respektable, junge Männer, ungefähr doppelt so alt wie ich, die ich in die Kategorie „ungefähr so alt wie mein Bruder“ (der ist Jahrgang 1948) einordnen konnte. Wenn ich die gleichen Bilder heute sehe, sind das junge Kerle, ungefähr halb so alt wie ich und kaum älter als mein Sohn, da bekomme ich fast mütterliche Gefühle (wie sich Mr. Anderson in diesem Video quer vor den Mikrophon-Ständer auf den Boden schmeisst und mit den Beinen strampelt, erinnert mich wirklich stark an meinen Sohn, im Alter von 5 bis 6 Jahren hatte der auch solche Phasen). Zeitreisen a la YouTube machen’s möglich.
Dieses Video von 1969 hat mich in einem weiteren Punkt persönlich erwischt. Hier kommt auch Mr. Anderson senior ins Bild, und bei seinem Anblick traf mich fast der Schlag. So sah mein Vater auch aus! Dann diese „Stereoanlage“, wie nannte man die doch damals? Ich glaube wir sagten „Musiktruhe“. Vermutlich hatte jede bessere Familie um 1970 so ein Möbelstück mit eingebautem Radio und Plattenspieler im Wohnzimmer stehen, wir jedenfalls auch, wobei unseres nicht unter sondern neben dem Fenster stand. Erst recht unheimlich wurde mir dann aber, als ich gesehen habe wie Mr. Anderson senior dieses Gerät bedient. Platte auflegen, Klappe zu. Dann in gebeugter Haltung neben dem Apparat verharren und lauschen – Lautstärkeregler noch 1,324 mm nach links drehen – lauschen – nein, das war zuviel, 0,436 mm zurück usw… Das war mein Vater, wie er leibte und lebte, ich dachte ich sehe Bilder aus unserem Wohnzimmer. Zeitreisen a la YouTube…
Lendas, Kreta – 28.06.2007
Luft – Frischluft! Ich sitze auf der Terrasse und lasse mir den angenehm kühlen Wind um die Nase wehen. Bei solchem Wetter kann man endlich einmal eine kleine Wanderung wagen. Auch hier gibt es eine Schlucht – soger mit Ziegen und Strand! Das ist zwar ein Fußmarsch von zwei bis drei Stunden, aber bei solchen Temperaturen kein Problem.
Heute möchte ich auf einen weiteren Aspekt der Rock- und Pop-Musik kommen: Musikerinnen. Sängerinnen im Rock- und noch mehr im Pop-Bereich gibt es wie Sand am Meer. Sucht man Solche, die dazu auch noch ein Instrument spielen können, lichten sich die Reihen schon deutlich. Wenn es gar darum geht, welche davon selbst Songs schreiben, muss man anfangen mit der Lupe zu suchen. Die Damen, die mir da einfallen, kann man an den Fingern einer Hand abzählen.
Da ist naürlich die von uns schon mehrfach erwähnte und allseits geschätzte Kate Bush (hier mit Wuthering Heights, das übrigens auch ein sehr hörenswertes Gitarrensolo enthält). In meiner Plattensammlung befindet sich noch eine Scheibe von Melanie Safka (hier ihre Woodstock-Hymne Lay Down). Die anderen beiden Rock-Damen sehen schon aus wie Männer: Patti Smith (Because The Night) und Annie Lennox (Sweet Dreams), wobei die Zweite, wenn sie wollte, schon aussehen könnte wie ein Frau – will sie aber anscheinend nicht. Kennt Ihr noch mehr Rockerinnen? Kennt Ihr eine bedeutende Komponistin, so in der Größenordnung von Bach, Mozart oder Beethoven? Ich kenne nicht einmal eine völlig unbedeutende.
Die Geschlechterverteilung in der Musikbranche sieht ungefähr so aus wie in der Gruppe Abba: Die Mädels stehen vorne am Mikrophon, schwingen die Hüften und singen, die Jungs im Hintergrund spielen die Instrumente und schreiben die Songs.
Was will mir das sagen? Musik schreiben ist männlich, es muss irgend etwas mit typisch männlichen Eigenschaften zu tun haben. Was und warum, ist mir allerdings noch nicht so ganz klar. Sicher ist es, besonders was Rock-Musik betrifft, ein Ventil für Aggressivität. Wie schon die Texte der meisten Lieder vermuten lassen – in mehr als der Hälfte aller Songs geht es doch immer nur um ein Thema – spielt die Kanalisation erotischer Energien eine Rolle. Warum auf diesem Gebiet die Männer aber so dermaßen dominieren, habe ich trotzdem noch nicht ganz durchschaut.
Auch in angrenzenden Bereichen herrscht Frauenmangel. In Laufi’s Jethro Tull Forum konnte ich bislang nur zwei Frauen entdecken – ich zähle nicht. In Willi’s Jethro Tull Weblog sieht es noch magerer aus – wie gesagt, ich zähle nicht. Jethro Tull scheint kein Thema für Frauen zu sein. Das ist aber vermutlich kein spezielles Jethro Tull Phänomen. Ich gehe davon aus, dass es bei anderen Rock-Gruppen nicht anders aussieht. Auch Fan-Pages werden üblicherweise von Männern gestaltet – ich kenne jedenfalls keine von einer Frau. Worauf ich hinaus will? Frauen scheinen sich üblicherweise anderweitig zu beschäftigen. Was tue ich hier eigentlich? Warum schreibe ich mir seit Wochen die Finger wund über die Farbe von Anderson’s Bart und das Muster von Fogerty’s Hemd – habe ich nichts Besseres zu tun? Aber die Frage könnt Ihr mir wahrscheinlich auch nicht beantworten. Ich gehe jetzt an den Strand!
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Es war ein schöner, aber anstrengender Tag. Auch wenn die ganze Zeit vom Meer her eine frische Brise weht, sollte man doch die Hitze nicht unterschätzen, die von einer glühend heißen Staubstrasse aufsteigt. Dabei habe ich für die Stecke – trotz 15 Minuten Pause unter einer Tamariske am Strand von Loutra – nur 1 Stunde und 40 Mnuten gebraucht. Früher habe ich für diesen Fußmarsch immer zweieinhalb bis drei Stunden eingeplant. Da merkt man erst, was die lieben Kleinen ausmachen – „Mama, ich habe Durst – Mama, ich habe Hunger – Mama, ich kann nicht mehr“ usw…
Direkt vor dem Aufstieg zur Schlucht, in einer ehemals sandigen, flachen Bucht, in der mein Sohn und ich im letzten Urlaub noch geschnorchelt haben, habe ich dann das entdeckt: Einen pikobello frisch betonierten Fischereihafen. Eine große Holztafel gibt darüber Auskunft, dass er über 3,2 Mio. EUR gekostet hat und zu 75% von der EU bezahlt wurde. Griechen sind nämlich ein wenig seltsam, sie hassen die Hand, die sie füttert. Damit sie sie zumindest nicht ständig beissen, werden sie schon seit Jahren durch entsprechende Schilder an jedem von der EU gesponserten Projekt darauf hingewiesen, wieviel Geld man ihnen wieder geschenkt hat.
Was mich gewundert hat: Wozu braucht man hier am Ende der Welt, mehr als 5 km entfernt vom nächsten Ort und vom letzten asphaltierten Straßenabschnitt, einen völlig neuen Fischereihafen? Es gibt sowieso keine Fische mehr, das griechische Meer ist leergefischt. Immerhin liegt hier gerade ein kleiner Fischkutter am Kai, aber die anderen Boote sehen mir nach Hobby-Fischern aus, die sich am Wochenende oder im Urlaub die Zeit mit Angeln verteiben. Als nächstes wird jetzt natürlich die Straße asphaltiert werden müssen, sicher auch wieder mit EU-Geldern. Auch die Ziegen, die hier in der Mittagssonne wiederkäuend von den frisch planierten Terrassen auf den neuen Hafen herabschauen, scheinen sich zu fragen, was das soll. (Gesamtansicht: Fischereihafen am Ende der Welt – Lendas liegt übrigens in der Bucht vor dem großen „liegenden Löwen“, der dem Ort den Namen gab: Leondas = Löwe
Der Strand am Ausgang der Schlucht ist schattenlos, nur in der westlichen Bergwand gibt es zwei Felsspalten, die ab mittags im Schatten liegen. Die größere war schon von einer Familie belegt, aber die kleinere war noch frei, und so fand ich ein angenehm klimatisiertes Plätzchen. Nach der ersten Schnorchel-Runde bin ich dann auch prompt in meiner Höhle eingeschlafen und erst abends nach 18 Uhr wieder aufgewacht – eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den ganzen Nachmittag zu verpennen.
Während ich die Kinder der Familie aus der Nachbarhöhle beobachtete, fiel mir wieder ein, wie ich vor 15 Jahren zum ersten Mal in diese Schlucht gekommen war, zusammen mit meinem Sohn und einer Freundin mit Mann und Kind. Die Jungs waren damals 5 Jahre alt. Zum Zeitvertreib für die Kinder hatten wir zuvor eine Schmalspur-Angelausrüstung gekauft – Nylonschnur, zwei Haken, Gewicht und Schwimmer, alles auf eine Korkplatte gewickelt. Am späten Nachmittag sind wir über die Felsen am westlichen Berghang zu einer Stelle geklettert, wo das Wasser schon relativ tief war und wir die „Angel“ auswerfen konnen. Als Köder hatten wir zuvor einige Muscheln gesammelt. Und dann – oh Schreck – hing tatsächlich nach kurzer Zeit ein Fisch am Haken. Damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet.
Große Aufregung, die Kinder waren natürlich begeistert, aber jetzt: Was tun? Zuerst wurde der Fisch mal photographiert, aber dann musste er irgendwie vom Haken. Man glaubt garnicht, wie glitschig diese Tiere sind, wenn man noch nie etwas mit ihnen zu tun hatte. Etwa 5 Minuten lang kämpften 3 Erwachsene und 2 Kinder, um ein 15 cm Fischlein vom Haken zu bekommen. Zum Glück war niemand vom Tierschutz anwesend, ich war damals noch nicht so aktiv. Schließlich hatten wir den Fisch von der Angel befreit, und – was hätten wir sonst schon mit ihm machen sollen – haben ihn ins Meer zurück geworfen. Ich weiß nicht, ob er danach noch sehr alt geworden ist, ein bißchen Schlagseite hatte er schon.
Es war schon gegen 19:30 Uhr, als ich mich auf den Rückweg gemacht habe. In der Schlucht habe ich dann noch ein paar Ziegen photographiert, deshalb gibt’s hier noch ein Suchbild mit Ziege. Es ist schon erstaunlich, wie sich auch diese Tiere farblich bereits ihrem Untergrund angepasst haben. Nach einem Souvlaki (schwesterlich geteilt mit den Katzen) in einer neuen Taverne in der Bucht von Loutra gegenüber dem neuen Hafen, bin ich schließlich im Mondenschein (es ist fast Vollmond) zurück nach Lendas marschiert, wo ich gerade noch rechtzeitig eintraf, um im „Supermarket“ mein Frühstück für morgen einzukaufen.
Das war jetzt alles ziemlich „Off Topic“, aber ich denke mein Thema heißt „Jethro Tull auf Kreta“, und das war jetzt der „auf Kreta“-Teil.
Lendas, Kreta – 29.06.2007
Inzwischen ist die Brise vom Meer aufgefrischt, man könnte es auch als windig bezeichnen. Die Temperatur ist seit vorgestern bestimmt um mindestens 10 Grad gefallen, es ist jetzt richtig angenehm. Trotzdem mache ich heute nicht gleich wieder einen Gewaltmarsch, heute wird gefaulenzt.
Kommen wir noch einmal auf Laufi’s Jethro Tull Forum zurück. Dort hatte ich vor ein paar Wochen ein Schlüssel-Erlebnis. Bis dahin hatte ich gedacht, wie zahlreiche andere Menschen wohl auch, ich könne „objektiv“ gute Musik von schlechter unterscheiden, oberflächliche von tiefschürfender, belangslose von bedeutungsvoller – unabhängig vom „Geschmack“. Dann las ich dort – übrigens geschrieben von einem Jethro Tull Fan, was sonst – die Worte, „Overhang“ sei oberflächliches Gedudel. Das hat mich in meinem Innersten erschüttert. Wie konnte jemand diesen Aufschrei aus meiner tiefsten Seele für „oberflächliches Gedudel“ halten?
Es wird so gerne leichthin gesagt, Musik sei eine Sprache, die jeder versteht. Davon bin ich abgekommen. Es gibt in der Musik vermutlich mindestens so viele verschiedene Sprachen, wie im gesprochenen Wort, und nicht Jeder versteht jede. Wenn sich zwei Menschen auf chinesisch unterhalten, ist das für mich unter Umständen von bedeutunglosem Baby-Gebrabbel nicht zu unterscheiden, dabei kann es sich um ein hochgeistiges Gespräch handeln. In der Musik scheint es ähnlich zu sein. Ich habe mir daher vorgenommen mich davor zu hüten, eine Musik als oberflächlich oder inhaltlos zu bezeichnen, nur weil sie mir nichts sagt. Schon garnicht sollte man jemanden als „hirnamputiert“ bezeichnen (wie bei Laufi geschehen), nur weil ihm eine Musik gefällt, mit der man selbst nichts anfangen kann. Solange es einen ernstzunehmenden Menschen gibt, dem diese Musik etwas bedeutet, ist sie nicht bedeutungslos. Sie drückt nur wahrscheinlich ein Gefühl oder aus, das man selbst nicht kennt.
Allerdings muss ich zugeben, dass mein Verständnis da auf Grenzen stösst, wo in der Musik Gewalt verherrlicht wird, wo sie diskriminierende Inhalte transportiert oder Brutalität ausdrückt. Wobei man sicher darüber streiten kann, ob solche Musik zum Abbau oder zum Aufbau von Aggressionen beiträgt. Es kommt vermutlich auf den Menschen an, der sie hört.
Lendas, Kreta – 30.06.2007
Mein Urlaub geht unaufhaltsam seinem Ende entgegen, morgen früh wird gepackt und dann geht es zurück nach Hause. Mir fällt auch langsam wirklich nichts mehr ein, und ich bin gespannt, was Ihr inzwischen so getrieben habt.
In nächster Zeit werde ich vermutlich kaum zum Schreiben kommen, die Katzen und die Arbeit warten. Vielleicht gibt’s hin und wieder ein kurzes Lebenszeichen von mir – mal sehen.
Ganz liebe Urlaubsgrüße von
Kretakatze
PS.: Es ist der 02.07. und das Arbeitsleben hat mich zurück. Ein paar kleine Programmfehler waren während meiner Abwesenheit aufgetreten, aber nichts so Dringendes, dass man es nicht für mich bis nach meinem Urlaub hätte aufheben können.
Auch meine Katzen hatten eine kleine Überraschung für mich vorbereitet – sie hatten eine tote Maus im Wäschekorb versteckt. Diese nette Idee scheinen sie bereits kurz nach meiner Abfahrt vorausblickend in die Tat umgesetzt zu haben, damit die Maus bis zu meiner Rückkehr auch das nötige Reifestadium erreicht hat. Der dezente Geruch im Badezimmer sowie die zahlreichen gut entwickelten Maden, die sich im der Wäsche tummelten, zeugten davon, dass ihnen das Timing optimal gelungen war. Wie ich schon einmal erwähnt habe: Wenn die Kinder mal aus dem Gröbsten raus sind, muss man deswegen nicht verzweifeln…
Gerade eben habe ich noch dieses Video von Nothing Is Easy gefunden, aufgenommen am 23.06.2007 in Iraklio. Eigentlich müsste ich irgendwo im Bild sein, ich habe mich aber noch nicht entdeckt… Und auch dieses Video (neues Intro zu Aqualung) stammt vom Konzert in Iraklio, offensichtlich aufgenommen von jemandem, der direkt hinter den Steh-Reihen saß. Die Handys scheinen doch nicht so gut zu filmen, wie ich dachte.