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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Heute Ruhetag (42): Der duftende Garten des Scheik Nefzaui

Scheik Nefzaui ist der Nachwelt nur als der Verfasser des Duftenden Gartens bekannt geworden; es ist das einzige Buch, das er überhaupt geschrieben hat. Obgleich sich in diesem Buche viele Irrtümer und Fehler finden, die größtenteils der Nachlässigkeit und Unwissenheit der Abschreiber zur Last zu legen sind, und obgleich auch der Gegenstand des Buches nicht nach jedermanns Geschmack sein wird, entstammt es doch offenbar der Feder eines Mannes von gründlicher Bildung, der auf den Gebieten der Literatur und Medizin tiefere Kenntnisse besaß, als man sie im allgemeinen bei Arabern anzutreffen gewohnt ist.

Aus der historischen Bemerkung in der Einleitung dieses Buches können wir, obgleich der Name des zu jener Zeit in Tunis regierenden Beys offenbar falsch angegeben ist, doch schließen, daß das Werk ungefähr zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung – etwa um das Jahr 925 der Hedschra – verfaßt worden ist.

Vorbemerkungen des französischen Übersetzers

    Der duftende Garten des Scheik Nefzaui

Der parfümierte Garten (auch Der duftende Garten) ist der deutsche Name eines arabischen Ehehandbuchs aus dem frühen 15. Jahrhundert, das aufgrund seiner erotischen Geschichten und freizügigen Behandlung menschlicher Sexualität schon im 19. Jahrhundert auf ein ähnlich großes Interesse wie das indische Kamasutra stieß. Der vollständige lautet „Der duftende Garten zur Erbauung des Gemüts“.

Heute Ruhetag = Lesetag!

Ich schrieb dieses herrliche Werk auf Grund eines Büchleins betitelt »Die Fackel der Welt«, worin die Geheimnisse der Zeugung behandelt werden. Dieses Werkchen kam zur Kenntnis des Wesirs unseres Herrn Abd-el Aziz, des Beherrschers von Tunis. Dieser erlauchte Wesir war sein Dichter, sein Genosse, sein Freund und Geheimschreiber. Er war wacker im Rat, treu, klug und weise, der gelehrteste Mann seiner Zeit und wohl bewandert auf allen Gebieten. Er nannte sich Mohammed ben Uana ez Zonaui. Er war in Algier aufgewachsen, und in dieser Stadt hatte unser Herr Abd-el Aziz el Hafsi seine Bekanntschaft gemacht.

An dem Tage, da Algier erstürmt wurde, floh der Herrscher mit ihm nach Tunis – möge Gott dieses Land beschützen bis zum Tage der Auferstehung! – und ernannte ihn zu seinem Großwesir. Als er das oben erwähnte Buch in die Hände bekam, sandte er zu mir und lud mich dringend ein ihn zu besuchen. Unverzüglich begab ich mich in sein Haus, und er empfing mich auf höchst ehrenvolle Weise.

Drei Tage später kam er zu mir, zeigte mir mein Buch und fragte: »Ist dies dein Werk?« Und da er mich erröten sah, fuhr er fort: »Du brauchst dich dieses Buches nicht zu schämen; alles, was du darin gesagt hast, ist wahr; niemand braucht sich über deine Worte zu entrüsten. Übrigens bist du nicht der erste, der diesen Gegenstand behandelt hat; und ich schwöre bei Gott: wahrlich, die Kenntnis dieses Buches ist notwendig. Nur ein schamloser Ignorant oder ein Feind aller Wissenschaft wird es nicht lesen oder sich darüber lustig machen, nachdem er es gelesen hat. Aber es sind verschiedene Dinge, mit denen du dich noch wirst beschäftigen müssen.« Ich fragte, was für Dinge das seien, und er antwortete: »Ich wünsche, daß du deinem Buch noch einen Anhang beifügst, worin du die Heilmittel behandelst, von denen du noch nichts gesagt hast; führe alle Tatsachen an, die in dieses Kapitel hineingehören, und lasse nichts aus. Du wirst darin beschreiben, wie der Akt der Zeugung zustande kommt, sowie auch, wie er sich verhindern läßt. Du wirst die Mittel anführen, durch die das zeitweilige Unvermögen behoben wird, sowie die Mittel, durch die man das männliche Glied, wenn es zu klein ist, größer macht und ihm einen stattlichen Anblick verleiht. Ferner wirst du angeben, wie man den unangenehmen Geruch der weiblichen Achselhöhlen und Schamteile beseitigt und wie man die Schamteile enger macht. Ferner wirst du von der Schwangerschaft sprechen, damit dein Buch vollkommen und lückenlos sei. Mit einem Wort: wenn dein Buch allen Wünschen entspricht, dann erst wird deine Arbeit beendigt sein.«

Ich antwortete dem Wesir: »O! mein Herr und Meister, alles, was du hier gesagt hast, ist nicht schwer zu machen, wenn es Gott in der Höhe gefällt.« Unverzüglich ging ich an die Abfassung dieses Buches, nachdem ich Gott um seinen Beistand angefleht hatte – (möge er seinen Segen über seinen Propheten ausströmen, und möge Glückseligkeit und Gottes Liebe bei diesem weilen!).

Ich nannte dieses Werk: »Der duftende Garten für die Erlustigung der Seele« (Er Roud el Aater p’nezaha el Khater).

Und wir beten zu Gott, der alles zum besten lenkt – (und es ist kein anderer Gott außer ihm, und alles Gute kann nur von ihm herkommen) –, er möge uns seine Hilfe leihen und uns auf rechten Wegen führen; denn es ist keine Kraft und keine Freude außer in dem hohen und mächtigen Gott.

Die Entstehung dieses Werkes

Scheik Nefzaui: Der duftende Garten für die Erlustigung der Seele

Der neue Schimanski: Loverboy

Er ist wirklich unverwüstlich. Am kommenden Sonntag, den 10.11.2013, sendet die ARD um 20:15 Uhr die neueste Folge der Sendereihe Schimanski: Loverboy.

Nach 29 Folgen Tatort seit dem 28. Juni 1981 ermittelt Schimanski nun bereits zum 17. Mal seit 1997 in einer eigenen Filmreihe. Schimanski alias Götz George ist in die Jahre gekommen. 75 Lenze zählt er bereits. Aber er kann’s nicht lassen „… und macht sich auf die Suche.“

Schimanski  (Bild: WDR/ Uwe Stratmann)

Vor einem Club in Duisburg wird der 20-jährige Daan erschossen aufgefunden. Nichts deutet auf einen Raubmord hin, zumal der junge Mann auch noch ein Briefchen mit Heroin bei sich hatte. Derweil treffen Schimanski und Marie-Claire in ihrer Wohnung auf zwei Typen, die soeben ihre Wohnzimmereinrichtung zu Bruch geschlagen haben. Wie sich herausstellt, hat der einsitzende Gangsterboss Kaijewski seine Handlanger auf Schimanski angesetzt, allerdings nur, um ihn für einen Auftrag zu gewinnen.

Im Gefängnis trifft Schimanski zu seinem Erstaunen auf einen verzweifelten Kaijewski. Dieser bittet ihn, seine verschwundene 14-jährige Tochter Jessica zu finden. Dass Kaijewski ein Kind hat, wusste bislang niemand, und das soll auch so bleiben. Schimanski und Jessicas Mutter, Claudia Pollack, die mit ihrem Mann Thomas eine Motorradwerkstatt betreibt, kennen sich noch aus alten Zeiten. Auch sie bittet Schimanski inständig, ihr die Tochter zurückzubringen.

Schimanski erfährt, dass das Mädchen mit ihrem Freund Nils scheinbar von zu Hause abgehauen ist. Doch wer dieser Nils eigentlich ist und wo er lebt, weiß Jessicas Mutter nicht. Während seiner Recherchen trifft Schimanski auf Hänschen und Hunger, die mit dem Mord an Daan befasst sind. Sie sind genervt von dem alten Haudegen, der wieder einmal im Alleingang im gleichen Fall wühlt, mit seinen gewonnenen Erkenntnissen hinterm Berg hält und vor allem Hunger nicht ernst nimmt.

Von einem Mitschüler Jessicas weiß Schimanski, dass Nils offenbar häufiger zusammen mit Daan am Strich in der Vulkanstraße gesehen wurde. Was verband die beiden jungen Männer miteinander, und welche Rolle spielt ein weiteres Mädchen namens Laura? Alle Spuren führen nach Rotterdam, wohin Nils offenbar mit Jessica verschwunden ist. Gemeinsam mit der verbitterten Gemüsehändlerin Susanne Mellert, die gesteht, auch seit Jahren ihre Tochter zu vermissen, macht sich Schimanski dort auf die Suche.

100. Geburtstag von Albert Camus

    „Um einer angeborenen Gleichgültigkeit die Waage zu halten, wurde ich halbwegs zwischen das Elend und die Sonne gestellt. Das Elend hinderte mich zu glauben, dass alles unter der Sonne und in der Geschichte gut sei; die Sonne lehrte mich, dass die Geschichte nicht alles ist.“
    Albert Camus

Gut (oder nicht gut), ich habe es nicht „auf dem Zettel“ gehabt: Heute ist ein für mich eigentlich besonderer Jahrestag. Vor 100 Jahren wurde in Mondovi, Französisch-Nordafrika, heute Dréan, Algerien, Albert Camus geboren. Er war ein Schriftsteller und vor allem Philosoph, der nachhaltig mein Denken beeinflusst hat. So ist es nicht verwunderlich, wenn ich Albert Camus hier öfter erwähnt habe, mich zu ihm und seine Werke geäußert habe.

Albert Camus

Welche Bedeutung Camus auch heute noch für viele Menschen hat, ist an der Resonanz abzulesen, die der heutige Jahrestag in vielen hervorruft. Über Twitter habe ich einige dieser Äußerungen festgehalten und möchte diese – ohne weitere Kommentare von mir – zum Aufruf bereitstellen:

Metronom-Züge enden in Harburg

Metronom-Fahrgäste auf dem Weg nach Hamburg müssen sich auf Behinderungen einstellen: Ab dem 6. November werden südlich des Hauptbahnhofs insgesamt 22 Weichen erneuert. Schwerpunkt der Bauarbeiten ist der Zeitraum zwischen Freitag, 15. November, und Sonntag, 24. November. Dann beginnen bzw. enden viele Metronom-Züge bereits in Harburg. Die Fahrgäste können ohne Zuschlag in die Fernverkehrszüge (IC/ICE) der Deutschen Bahn umsteigen. Zudem wird das S-Bahn-Angebot ab Harburg in die Hamburger Innenstadt verstärkt. (Quelle: Nordheide Kreiszeitung Wochenblatt vom 06.11.2013)

    Baustellenreport Metronom

Pendler müssen sich auf verlängerte Fahrzeiten einstellen. Die ganze Aktion begann übrigens schon am 6.11.2013 und geht dann bis einschl. Sonntag, den 1.12. Genauere Informationen stellt der Metronom-Baustellenreport bereit. Da gibt es die Einzelfahrpläne sowie einen Infoflyer aller ausfallenden Teilstrecken zwischen Hamburg Hbf. und Hamburg-Harburg.

Außerdem kann es auch bei den Zügen, die Hamburg Hbf. ansteuern, zu Verspätungen kommen: „Alle anderen Züge laut Fahrplan fahren je nach BAUSTELLENSITUATION. Bitte achten Sie auf die Ansagen.“ Hierzu sollte man im Vorfeld die aktuellen Meldungen bzw. die Meldungen über den Metronom-Twitter-Account bzw. Facebook-Account anschauen. Leider werden auch hier nicht immer oder nicht immer rechtzeitig Zug(teil)ausfälle gemeldet. Hoffen wir, dass es in diesen Tagen besser funktioniert.

Das Tote Meer trocknet weiter aus

Der tiefste Landpunkt der Erde liegt jetzt noch tiefer: Das Niveau des Toten Meeres liegt inzwischen 427,71 Meter unter Meereshöhe, meldet der Hydrologische Dienst in Jerusalem. Der Wasserspiegel des Salzmeeres sei in den vergangenen zwölf Monaten um 1,04 Meter gesunken, allein im November um 14 Zentimeter. Zuletzt sank der Meeresspiegel durchschnittlich einen Meter pro Jahr. 1970 befand er sich noch 395 Meter unter Normalnull, also rund 33 Meter höher als heute.

    Das Tote Meer

Grund für das Absinken ist die Wasserentnahme aus dem Jordan, dem Hauptzufluss, und weiterer Zuflüsse für die landwirtschaftliche Bewässerung und industrielle und zum Teil auch für die private Wasserversorgung. Folglich gelangt immer weniger Frischwasser in den Salzsee. Zudem lähmt auch der israelisch-palästinensische Konflikt und das ohnehin politisch angespannte Verhältnis zwischen Israel und Jordanien die Bereitschaft zu einer Lösung des Problems (siehe hierzu auch den Beitrag auf hagalil.com mit abweichenden Zahlen).


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Bereits vor einigen Jahren berichtete ich hier vom Schrumpfen des Aralsees und schrieb:

Der Aralsee ist kaum wieder zu erkennen, wenn man aktuelle Luftbilder mit vierzig Jahre alten Karten vergleicht. Heute hat der Aralsee nicht einmal mehr die Hälfte der ursprünglichen Ausdehnung (früher war er einer der größten Seen unsere Erde mit über 65.000 qkm). Eine Fläche so groß wie die Schweiz ist trocken gefallen. Das Wasservolumen ist sogar auf einen Fünftel von früher geschrumpft. Und der Grund: Bewässerung der Felder zur Produktion von Baumwolle für unsere Kleider. Dabei werden besonders die Zuflüsse zur Bewässerung umgeleitet. Mittlerweile ist der abflusslose Aralsee in mehrere Teile zerfallen.

Aber es soll Hoffnung geben: Seit einigen Jahren versucht man den kleineren (nördlichen) Teil des Aralsees wieder zum Leben zu erwecken. Deshalb wurde ein Damm gebaut. Dieses Projekt brachte bereits erste Erfolge: Die Fischbestände haben wieder ein wirtschaftlich relevantes Maß erreicht, so dass nun wieder Fisch exportiert werden kann. Weitere Resultate sind vermehrte Regenwolken und Veränderungen am Mikroklima, die eine Verbesserung im landwirtschaftlichen Sektor erwarten lassen.

siehe auch: Schmelzende Gletscher

Die taktischen Feinheiten des Robin Dutt

Man kann ihm einiges vorwerfen, nur nicht, dass er nicht alles Taktische versucht, um den Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen in die Erfolgsspur zu bringen. Nach drei Remis (gegen Nürnberg, Stuttgart und Freiburg) gab es dann aber die 0:3-Schlappe in Wolfsburg. Da ging das Konzept, mit drei wechselnden Spitzen zu spielen, doch gehörig in die Hose. Am Sonntag daheim gegen Hannover 96 klappte es dann schon wesentlich besser. Werder siegte mit 3:2:

Cedrick Makiadi kam auf der Halbposition zum Einsatz. Ganz vorn hatte Robin Dutt mit Eljero Elia und Zlatko Junuzovic zwei sehr laufstarke Spieler eingesetzt, die von den Pässen und der Übersicht von Aaron Hunt profitierten.

11. Spieltag 2013/2014: Werder – Hannover 96 3:2

Der Cheftrainer erklärte seine Umstellungen auf der Pressekonferenz nach dem Schlusspfiff so: „Ja, wir haben uns diesmal für eine andere Grundausrichtung entschieden. Wir mussten kompensieren, dass uns die Stürmer fehlen und uns entschieden, zwei Pressing-Stürmer zu bringen. So haben wir das mal genannt. Dann hatten wir einen Theo Gebre Selassie, der schon länger gut drauf ist und in dieser Woche wieder eine Trainingsleistung ablieferte, die mir das Gefühl gab, dass ich ihn unbedingt auf dem Platz haben wollte.“ Auch Gebre Selassie kam im Mittelfeld zum Einsatz. So kam dann auch zeitweise die von früher her bekannte Raute zustande. (weitere Quelle u.a. werder.de)

Von taktischen Feinheiten kann man halten, was man will. Robin Dutt überrascht vor allem auch durch den Einsatz neuer – und ich muss gestehen: bisher unbekannter Leute. Özkan Yildirim kennt man natürlich schon. Aber an Namen wie Martin Kobylanski oder jetzt Davie Selke als Auswechselspieler gegen Hannover muss man sich noch gewöhnen. Und Davie Selke hätte sich fast als Torschütze hervorgetan.

Das Entscheidende ist, wie die Mannschaft taktische Konzepte des Trainers umsetzt. Sicherlich hat Robin Dutt da einiges in petto. Aber wenn die Spieler sich nicht an die Vorgaben halten, dann nützten selbst die besten Vorgaben des Trainers nichts. Notfalls muss dann Einsatz und Kampfeswille das ‚verloren gegangene Konzept’ ersetzen. Am Sonntag, so denke ich, stimmte Taktik und Kampf.

Nach elf Spieltagen wieder in der ersten Tabellenhälfte zu stehen (Platz 8 ) deutet vielleicht dahin, Werder könne doch noch einen Europa League-Platz erhaschen. Aber es geht jetzt weiterhin erst einmal darum, den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern. Das Mittelfeld ist auf jeden Fall eng gedrängt. Werder hat in der Hinrunde noch einige sehr schwere Spiele zu bestreiten, da ist jeder Punkt wichtig.

Die Kultfilme der Brüder Coen auf Arte

Zu den Brüdern Coen brauche ich eigentlich nicht mehr viel zu schreiben. Die Filme der beiden sind bei uns (bei meinen beiden Söhnen und mir) ganz oben in der Rangliste gern gesehener Filme. Heute nun bringt der TV-Sender arte gleich zwei Filme am Stück (unter dem Titel „Filmreihe Cohen“ – leider ein h zuviel des Guten, also Cohen mit Glatze 😉 ). Und es folgen dann am Mittwoch und in der nächsten Woche weitere vier Filme.

Hier im Einzelnen:

heute, den 4.11., um 20 Uhr 15: The Big Lebowski (1998)
anschl. um 22 Uhr 05: A Serious Man (2009)

Mittwoch, den 6.11., um 20 Uhr 15: O Brother, where art thou (2000)

Montag, den 11.11., um 21 Uhr: Fargo (1996)
Montag, den 11.11., um 22 Uhr 35: Blood Simple – Eine mörderische Nacht (1984)

Mittwoch, den 13.11., um 20 Uhr 15: Hudsucker – Der große Sprung (1994)

Die Filmreihe beginnt also heute mit der Komödie „The Big Lebowski“. Jeff Bridges gerät dabei als Althippie in eine absurde Entführungsgeschichte – Lakonischer Witz und coole Charaktere:

    Jeff Bridges als ‚Dude’ in The Big Lebowski von den Coen-Brüdern

Wollten Sie schon immer wissen, wie eine Bowlingkugel die Welt sieht? Dann sollten Sie die Story des Althippies „Dude“ (Jeff Bridges), der seinen angepinkelten Teppich rächen will, unbedingt einschalten! Am besten genießt man dazu einen „White Russian“, das Hauptnahrungsmittel „Seiner Dudeheit“: 2-4 cl Wodka, 2-3 cl Kaluha (Kaffee-Likör), Schlagsahne oder Milch und Eis.

– Los Angeles, 1991: Jeff Lebowski, von allen nur der Dude genannt, verbringt seine Tage, indem er White Russians trinkt, Marihuana raucht, in der Wanne liegt oder mit seinen Freunden Donny und Walter Bowling spielt. Seine Hippie-Idylle wird getrübt, als zuhause zwei Schläger auf ihn warten. Sie haben ihn mit einem reichen Namensvetter verwechselt. Der Dude sucht den Millionär auf, um Schadensersatz zu fordern. Zwar kann er nur einen Teppich abstauben, aber er macht die Bekanntschaft mit Jeff Lebowskis reizender junger Frau Bunny. Als diese entführt wird, vermutet ihr Ehemann die beiden Schläger hinter der Tat, die den Dude überfallen haben. Er soll nun die Lösegeldübergabe organisieren. Dass der Dude seinen vom Vietnamkrieg traumatisierten, in Waffen vernarrten Freund Walter in die Sache einweiht, stellt sich bald als großer Fehler heraus. Denn als Walter die Geldübergabe verpatzt, steht dem Dude bei seiner Suche nach den verschwundenen Millionen ein skurriler Trip durch Los Angeles bevor …

Am 5. Dezember kommt der nächste Genie-Streich der Coen-Brüder in die Kinos: Inside Llewyn Davis

Llewyn Davis, der „Folksänger mit der Katze“, ist auf den ersten Blick eine fiktionale Figur, die in der Folkmusikszene von Greenwich Village zu Beginn der 60er Jahre versucht, ihren Weg zu finden. Die Figur soll eine Kopie von Dave Van Ronk sein. Der Film der Coen-Brüder stützt sich auf dessen 2005 veröffentlichte Memoiren „The Mayor of McDougal Street“. Dave Van Ronk war ein einflussreicher Musiker der damaligen New Yorker Szene und brachte Bob Dylan das Gitarre-Spielen bei (um im familiären zu bleiben: Dylan wurde 1961 kurzzeitig von Terri Thal, Van Ronks Frau, gemanagt). (Quelle: arte.tv)

Siehe auch meine Beiträge zu folgenden Filmen der Coen-Brüder:

The Big Lebowski — No Country for Old Men (No movies for an old man) — Burn After ReadingA Serious ManTrue Grit

Die Filme der Coen-Brüder sollten in keiner guten DVD-Sammlung fehlen: Joel & Ethan Coen

Martin Barre: Away with Words

    “Arranging and representing the Tull songs featured on the album became a very peasant and rewarding task. These lesser known songs have always been amongst my favourite pieces of music and reworking them brought back many good memories. My own compositions have been written to compliment and enhance these pieces.
    Composing and arranging is my passion, and bringing together the many acoustic instruments was a delight for me, but of course, the electric guitar, couldn’t be totally left out of the picture!
    I hope you enjoy the results of this project as much as I have.
    Martin Barre”

So steht es in bescheidenen Worten im Inlay-Text zu Martin Barres neuester CD: Away With Words, die in diesen Tagen erschienen ist (bzw. am 8. November auch direkt auf den deutschen Markt kommt).

Martin Barre hat sich also einige weniger bekannte, dafür aber von ihm favorisierte Lieder von Jethro Tull vorgenommen und diese um eigene Kompositionen erweitert. Komponieren und Arrangieren ist seine Leidenschaft. Auf dieser Scheibe nun versammelt Barre viele akustische Instrumente, konnte aber die elektrische Gitarre nicht ganz verleugnen. Und obwohl die CD „Away with Words“ heißt (Hinweg/Fort mit Wörtern), so konnte er selbst auf Gesang (der Titel deutet eigentlich daran hin, keine Wörter zu benutzen) in „Hymn 43“ nicht ganz verzichten.

    Martin Barre: Away with Words (2013)

Nun das neue Album von Martin Barre habe ich mir während seines Konzertes mit seiner neu formierten Band in Buchholz/Nordheide gekauft und noch am gleichen Tag, sozusagen zum Ausklang eines gelungenen Abends, mit meiner Frau und meinen Söhnen angehört. Meine Frau dazu: Und dass habt Ihr heute im Konzert gehört? Nein, haben wir nicht oder nur zum Teil, denn im Konzert fetzte es gewaltig. Gehört haben wir Paparazzi (instrumental), Hymn 43 und Home (beide mit Gesang) in ähnlicher Form.

Das neue Album ist also eher das Gegenteil vom Konzert. Martin Barre nimmt sich dort wie bereits erwähnt einiger alter, meist dem Folkrock verpflichteter Tull-Stücke an, arrangiert sie zum großen Teil neu und verbindet diese mit eigenen Kompositionen zu geradezu neuen Stücken. Das Ganze klingt in vielen Teilen wie klassische Gitarrenmusik (Julian Bream & Co. lassen grüßen).

Barre sprach dann leider von „Desaster“ und meinte vor allem wohl die Verkaufszahlen und die ersten Kritiken, wenn’s denn welche gibt (und die Verzögerung bei der Veröffentlichung – immerhin gab es das Album bei den Konzerten zu kaufen).. So wie Konzertankündigungen für die Martin Barre Band fast ungehört in der Weite des Raums verhallen, so ignorant ist die Musikwelt auch gegenüber Veröffentlichungen eines der besten Rockgitarristen der Welt. Schade, denn dieses Album, gerade weil es in wunderschönen akustischen Arrangements daher kommt, gefällt mir ausgesprochen gut. Natürlich ist es das Ergebnis eines eher intimen Projektes.


Martin Barre live 2013 Bamberg – Martin’s Jig/Hymn 43
(leider mit wilden Schwenks und etwas viel Geklatsche)

siehe auch: Martin Barre live beim Cropredy-Festival: Air: Lament Of The Spalpeen/Martin’s Jig/Hymn 43

Was Martin Barre hier bietet, ist Gitarrenmusik vom feinsten. Manchmal streift er vielleicht die Grenze zur Süßlichkeit. Dabei lässt er immer einen klaren Ton erklingen, spielt manchmal in Stakkato, dann wieder perlen die Töne förmlich über das Griffbrett. Aber nie ist es Selbstzweck, kein Jagen nach Geschwindigkeitsrekorden. Barre spielt eher dezent und offenbart doch eine ungewöhnliche Technik dabei. Es ist die reinste Freude. Für Spieler wie Zuhörer.

Bass und Schlagzeug kommen nur sporadisch zum Einsatz, nämlich dann wenn sie einem Stück zusätzliche Fülle verleihen sollen. Dass Barre zudem ein guter Flötist ist, wissen wir von Konzerten mit Jethro Tull, denn wer sonst außer Ian Anderson durfte dieses Instrument spielen.

Ähnlich wie Ian Andersons Divinities – Twelve Dances With God hat diese Musik nur noch wenig mit Rockmusik zu tun. Und doch ist gerade diese Mischung aus Folk und Klassik ein nicht unerheblicher Bestandteil der Musik von Jethro Tull. Ja, wer dieses Album hört, erkennt schnell, welch großen Anteil Martin Barres Gitarrenspiel bei Jethro Tull gehabt haben muss.

Fürs Anhören, dass sei gesagt, braucht es Ruhe. Nur wer ganz aufmerksam den Stücken lauscht, bekommt die vielen Feinheiten des Barre’schen Gitarrenspiels mit. Es muss nicht immer rocken und fetzen. Wer Jethro Tull mag (besonders die eher leisen Stücke), der wird auch an dieser Scheibe Gefallen finden. Aber auch wer klassische Gitarrenmusik liebt, wird vielleicht seinen musikalischen Horizont um diese aus der Populärmusik gereichte Klangwelt erweitern wollen.

Personnel:

Martin Barre: Acoustic/Classical/Electric Guitars, Bouzouki, Mandolin, Bass, Flute & Bass Clarinet
Dan Crisp: Vocals
Frank Mead: Blackwood Flute, Whistles, Bodhran, Blues Harp
Jonathan Noyce: Bass
George Lindsay: Drums & Percussion
James Bragg: Engineer

Recorded at The Garage Studio, Devon
Excerpt drums at Middle Farm Studio, Devon

Setlist:

1. At First Light (Barre)/Moths (Anderson) 3:10
2. Its My Round (Barre)/Requiem (Anderson) 6:04
3. One Brown Mouse (Anderson)/Fatcat (Barre) 3:15
4. Air: Lament Of The Spalpeen (Traditional)/Martin’s Jig (Barre)/Hymn 43 (Anderson) 6:11
5. All Bars Hold (Barre) 1:12
6. Pussy Willow (Anderson) 3:43
7. Snapshot (Barre)/Paparazzi (Barre/VetteseAnderson) 4:14
8. Long Ago (Barre)/Home (Anderson) 4:54
9. Fire At Midnight (Anderson)/From The Ashes (Barre) 4:05
10. Protect And Survive (Anderson) 3:05
11. Spare A Thought (Barre)/From A Dead Beat To An Old Greaser (Anderson) 4:03
12. Sundown (Barre) 4:03

Schon wieder November …

„Alte deutsche Namen für den November sind Windmond (eingeführt von Karl dem Großen im 8. Jahrhundert), Wintermonat und Nebelung. In den Niederlanden wurde der Monat auch Schlachtmond oder Schlachtemonat genannt, da zu dieser Zeit das Einschlachten der Schweine üblich war. Aufgrund der zahlreichen Anlässe des Totengedenkens trägt der November auch die Bezeichnung Trauermonat.

Im römischen Kalender war der November ursprünglich der neunte Monat (lat. novem = neun). Im Jahr 153 v. Chr. wurde der Jahresbeginn allerdings um zwei Monate vorverlegt …“ (Quelle: de.wikipedia.de)

Ja es ist schon wieder November. Ein Monat, der zwar noch dem Herbst angehört (daher auch früher Dritter Herbstmond genannt), der aber meist den trüben Übergang zum Winter bildet, da er oft genug geprägt ist von Nebel und einem dunkel verhangenen Himmel (daher früher neben Nebelung auch Nebelmond genannt). Wer nun denkt, gerade im November würden sich mehr Menschen selbst umbringen als in den helleren Monaten, der irrt. Vielleicht sind dann viele schlauer und bringen den um, für den sie ihr Elend verantwortlich machen.

Nein, ich will hier keine Trübsal blasen. Noch hat der November seine guten, herbstfarblichen Seite. Und mancher Herbst hat sich auch als sonnig, als eine Art verspäteter goldener Oktober (also goldener November) erwiesen. Ich blicke gern zurück (nein, nicht im Zorn) und habe geschaut wie z.B. der November vor einem Jahr war. Im Großen und Ganzen entsprach er dem Obengenannten. Er begann verregnet und stürmisch (daher früher ja auch Windmond genannt). Es gab dann einige Tage, an denen sich auch schon ’mal die Sonne blicken ließ. Zur Mitte hin kam Frost auf – und Nebel. Weiterhin Regen, dann am letzten Tag den ersten Schnee. Die Quecksilbersäule kam übrigens im November 2012 bei uns in Tostedt/Niedersachsen nicht über 12,0 ° C hinaus. Dafür hatten wir eine Tiefsttemperatur von -1,9 ° C.

Lufttemperatur Tostedt/Niedersachsen im November 2012

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt: Unser Wetterfrosch Hubert (der Einsiedler aus dem Wald) hatte zwar einen goldenen Oktober versprochen, der sich dann nur an wenigen Tagen zeigte (immerhin!), sagte dann einen frühen und lange anhaltenden Winter voraus. Das würde bedeuten, dass bereits zum Ende des diesjährigen Novembers Schnee fallen sollte. Ich habe nichts gegen Schnee. Und Frost in Maßen verhindert eine Mückenplage im nächsten Jahr. Aber wenn man z.B. mit dem Auto oder wie ich viel mit der Bahn unterwegs ist, dann hätte man es schon lieber trocken. Zu Weihnachten, lieber Hubert, da darf es endlich wieder einmal schneien. Ein Heiligabend mit frühlingshaften Temperaturen will eigentlich keiner von uns.

Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

„Eigentlich hat Allan Karlsson allen Grund zum Feiern: Er wird 100 Jahre alt. Das Problem ist nur, dass er im Altersheim festsitzt, noch alle Fünf beisammen hat und sein Körper sich weigert, das Zeitlich zu segnen – und zu allem Überfluss hat sich auch noch der Bürgermeister samt Presse angekündigt. Allan hat auf all das überhaupt keine Lust. Er steigt kurzerhand aus dem Fenster und verschwindet – zum Busbahnhof. Dort soll er nur kurz auf den Koffer eines jungen Mannes aufpassen, doch als sein Bus einfährt, beschließt Allan, den Koffer (der zum Glück Räder hat) mitzunehmen – nicht ahnend, dass sich darin keineswegs die erhoffte Wechselwäsche, sondern 50 Millionen Kronen aus Drogengeschäften befinden. Und mit einem Mal sind nicht nur Polizei und Presse hinter dem Hundertjährigen her, sondern auch die schwedische Mafia. Allan denkt jedoch gar nicht daran, die Millionen zurückzugeben und reumütig ins Altenwohnheim zurückzukehren. Niemals!

Das ist der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise: Allan gewinnt durchaus gleichgesinnte Freunde – mit dem 70-jährigen Gelegenheitsdieb Julius lässt er die Leiche des Kofferbesitzers verschwinden, der reiche Imbissbudenbetreiber Benny wird ihr Chauffeur, und auch die Besitzerin eines entlaufenen Elefanten schließt sich ihnen an, will ihre Sonja auf der Flucht aber nicht zurücklassen.“
(aus dem Klappentext)

Nach jeder Menge Martin Walser wollte ich in meinem herbstlichen Urlaub wieder einmal etwas ‚Leichtes’ lesen. Da meine Frau gerade das Buch zu Ende gelesen hatte, so nahm ich es mir vor – von Jonas Jonasson den Roman Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, eines der erfolgreichsten Bücher der letzten Jahre. Der Roman findet sich seit über 100 Wochen auf den Bestsellerlisten und wurde allein in Deutschland bereits über zwei Millionen Mal verkauft.

    Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Noch einmal ausführlicher zum Inhalt: An seinem einhundertsten Geburtstag, dem 2. Mai 2005, klettert Allan Karlsson aus dem Fenster seines Zimmers im Altenheim und drückt sich so vor der eigenen Geburtstagsfeier. Sein erstes Ziel ist der Busbahnhof, von dem er mit dem erstbesten Bus fährt, soweit ihn seine 50 Kronen bringen – und da der ungepflegte junge Mann, dessen Koffer Allan in der Zwischenzeit beaufsichtigt, nicht rechtzeitig von der Toilette zurückkehrt, nimmt Allan das Gepäckstück gleich mit. Unglücklicherweise ist „Bolzen“, der junge Mann, Mitglied einer kleinen Gangstergruppe und der Koffer prall gefüllt mit Geld. Die Verfolgung beginnt und da leider auch nicht jeder Kleinkriminelle, der sich auf die Suche nach Allan und seiner wachsenden Reisegemeinschaft (inklusive Elefant Sonja) macht, das Zusammentreffen überlebt, ist bald auch die Polizei an Allan interessiert.

Neben der Flucht quer durch Schweden springt der Roman immer wieder in die Vergangenheit und schildert chronologisch Allans bisheriges Leben. Schon in jungen Jahren begeistert von Sprengstoff (und dadurch verantwortlich für die ein oder andere Kuhfehlgeburt), bereist der politisch eigentlich uninteressierte und überaus gutmütige Allan die ganze Welt, ist „zufällig“ beteiligt an diversen historischen Ereignissen und trinkt Schnäpse mit (unter anderem) General Franco, Präsident Truman und Stalin.

… und wem das noch nicht genügt, der findet auf dieterwunderlich.de eine noch ausführlichere Inhaltsangabe und kurze Kritik.

„Ein Schelmenroman erster Güte!“ (Der Spiegel)

„Ein amüsanter Crashkurs über Sinn und Irrsinn von Geschichte und Gegenwart. Ein Gute-Laune-Schmöker!“ (Denis Scheck, ARD druckfrisch)

„Ganz große Unterhaltung und einfach ein Riesenspaß!“ (Hessischer Rundfunk, hr 1)

„Ein herrliches Buch, das nur so strotzt vor Einfällen und Erzählfreude.“ (Stern)

Der Roman beginnt am Montag, den 2. Mai 2005 in einem Altersheim in der schwedischen Stadt Malmköping. Es ist der 100. Geburtstag eines Mannes, der eine ungewöhnliche Geschichte hinter sich hat und, man glaubt es kaum, eine ebenso unglaubliche Geschichte vor sich. In zwei Strängen erzählt der Roman von einer urkomischen Flucht und zugleich die irrwitzige Lebensgeschichte eines eigensinnigen Mannes, der sich zwar nicht für Politik interessiert, aber trotzdem irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war.

Der Roman von Jonas Jonasson ist wirklich amüsant. Sein deutscher Verleger Johannes Jacob (Carl’s-Books) dazu: „Diese Mischung aus Roadmovie und ‚Forrest Gump’, Krimikomödie und Zeitreise ins 20. Jahrhundert ist einzigartig und von Jonasson perfekt inszeniert.“ Und mir fiel im Zusammenhang mit diesem Buch auch noch der Simplicius Simplicissimus ein.

Natürlich ist fast alles im Roman einfach abwegig und die absolut unpolitische Haltung des dann 100-jährigen Helden äußerst naiv. Aber Jonasson muss ja von Tatsachen ausgehen (die Entwicklung der Atombombe in West wie Ost), um seinen Helden ins Weltgeschehen eines ganzen Jahrhundert einflechten zu können, was ihm auf aberwitzige Art auch gelingt.

Das Buch ist Mainstream im durchaus guten Sinne. Hohe literarische Ansprüche wird es zwar nicht befriedigen, aber für Zwischendurch ist es wirklich genau richtig. Es ist beste Unterhaltung, bei der man aus dem Schmunzeln nicht herauskommt.

Ortschaften in Schweden (am Anfang) des Geschehens:


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Flen (A) – Malmköping (B) – Byringe (Bahnhof) (C) – Åkers Styckebruk (D)

Hier eine Übersicht der wichtigsten Personen des Romans:

Allan Emmanuel Karlsson, 100 Jahre alt – aus dem Altersheim von Malmköping, früher wohnhaft in Flen
Julius Jonsson, der Gelegenheitsdieb (Byringe Bahnhof)
Benny Ljungberg, der ewige Student, ehemaliger Imbissbudenbetreiber von Åkers Styckebruk
Bosse Ljungberg, sein religiös gewordener Bruder und Lebensmittelgroßhändler
Gunilla Björklund aus Sjötorp, die „schöne Frau“, Bennys Verlobte
deren Haustiere Sonja, der Elefant, und der Schäferhund Buster

Per-Gunnar „Chef“ bzw. „Piranha“ Gerdin, ehemaliger Gangsterboss, Präsident von „Never Again“
Bengt „Bolzen“ Bylund, sein Komplize
Henrik „Humpen“ Hultén, sein Komplize
Caracas

Kriminalkommissar Göran Aronsberg aus Eskilstuna
Staatsanwalt Conny Ranelid

Julij Borissowitsch Popow
Larissa Popowa, seine Frau
Der geheime Herr Ryan Hutton, Geheimdienstmitarbeiter (CIA)

Herbert Einstein, Halbbruder von Albert Einstein
Amanda Einstein, seine Frau, eigentlich Ni Wayan Laksmi
Allan, der älteste Sohn der beiden
Mao, der jüngere Sohn

Daneben treten auf u.a. General Franco, Harry Truman, Winston Churchill, Stalin, Kim Il-sung und sein Sohn Kim Jong-il, Mao Zedong, Charles de Gaulle und Lyndon B. Johnson

Jonas Jonassons neues Buch Die Analphabetin, die rechnen konnte erscheint am 15. November im Buchhandel.