Kategorie-Archiv: Reisen

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Weitere Bockbiere

Fastenzeit, man glaubt es kaum, ist Starkbierzeit, genauer: Doppelbockbierzeit. Biere dieser Gruppe haben in Anlehnung an den ältesten Doppelbock, den Salvator der Paulanerbrauerei München, meist die Endsilben -ator im Namen (Palmator, Optimator, Helyator, Celebrator, Triumphator, Maximator usw.).

Zur Verbreitung des Bockbieres trugen zum großen Teil die Klöster bei, die in den Fastenzeiten, nach dem Motto „Flüssiges bricht Fasten nicht“, dieses besonders süffige und nahrhafte Getränk bevorzugten. Anderswo habe ich gelesen, dass während der Fastenzeit die Einnahme von drei Bissen Brot, drei Schluck Wasser und drei Schluck Bier erlaubt war. Damit die Mönche halbwegs bei Kräften blieben, braute man in dieser Zeit ein besonders gehaltvolles Bier.

Mit Doppelbockbieren aus Klöstern hatte ich mich schon einmal befasst. Letzte Woche nun habe ich meinen bescheidenen Biervorrat wieder einmal auffrischen müssen und habe mir erlaubt, einen gemischten Kasten mit dunklem Doppelbock zu kaufen. So habe ich neben dem bereits genannten Kloster Scheyern Doppelbock mit 7,4 % Vol. Alkohol zwei andere alte Bekannte ausgegraben: das Weltenburger Kloster Asam Bock (6,9 % Vol.) und das hammerharte Gut Mergenthauer Dunkler Doppelbock (8,9 % Vol.) der Privatbrauerei Lauterbach L. Ehnle, also einmal kein Klosterbier.

Weltenburger Kloster

Privatbrauerei Lautenbach

Weltenburger Kloster

Privatbrauerei Lautenbach L. Ehnle

Der Weltenburger Kloster Asam Bock erinnert mit seinem Namen an die genialen Baumeister des Barocks, die Gebrüder Asam. Die Klosterbrauerei Weltenburg ist vermutlich die älteste Klosterbrauerei der Welt (seit 1050), wobei die Brauerei Weihenstephan diesen Titel ebenfalls für sich in Anspruch nimmt. Im Klosterhof befindet sich ein großer Biergarten, in dem die Erzeugnisse der Brauerei ausgeschenkt werden. Das Kloster Weltenburg ist eine Benediktinerabtei in Weltenburg, einem Ortsteil von Kelheim an der Donau.

Das Gut Mergenthauer dunkler Doppelbock wird nach einer Original-Rezeptur seit 1651 gebraut. Es wird nach dem Gut Mergenthau genannt, das bereits seit 1919 von den Großeltern der Brauereibesitzer bewirtschaftet wurde. Dieses wirklich sehr gehaltvolle Doppelbock wird in der Privatbrauerei Lauterbach L. Ehnle, 86647 Lauterbach, gebraut und in Bügelflaschen abgefüllt.

Die Frage nun, wie schmecken diese Biere? Das selbst für ein Bier hochprozentige Gut Mergenthauer dunkler Doppelbock ist das hellste von den drei genannte und daher nicht ganz so malzig im Geschmack wie die anderen. Von den beiden anderen Bockbiere hat das Kloster Scheyern einen etwas herberen Geschmack als das Kloster Weltenburger Asam Bock. Alle drei schmecken mir trotz der kleinen Unterschiede ausgesprochen gut. Da das Kloster Scheyern zudem preislich das günstigste ist, so empfehle ich dem Bockbierneuling gern dieses Bier.

Müller-Meyer-Schulze

Namen sind eigentlich Schall und Rauch, oder nicht? Nomen est Omen? Manchmal schon. Damit es nicht zu kunterbunt in Deutschland mit der Namensgebung hergeht, gibt es ein Namensrecht, das sowohl den Gebrauch von Familien- wie Vornamen regelt. Ansonsten bestimmen Gerichte, ob ein Name (Vorname) zulässig ist oder nicht.

Durch Änderungen im Namensrecht kamen Doppelnamen (im Nachnamen) in Mode. Was wären wir heute ohne Namen wie Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Müller-Lüdenscheid (Loriot) oder Schäfer-Gümbel (SPD). Wie steht es aber mit Dreifach-Namen und mehr, z.B. Müller-Meyer-Schulze? Wie viele Bindestriche sind erlaubt? Nun Namensdrillinge sind verboten in Deutschland. Seit 1993. Und dagegen klagt nun eine Zahnärztin aus München, die unbedingt Thalheim-Kunz-Hallstein heißen möchte, vor dem Bundesverfassungsgericht. Mit dem Urteil wird es wohl noch einige Monate dauern.

Nun, wie steht es mit dem deutschen Namensrecht? Der Regelfall ist heute immer noch so, dass die Frau den Nachnamen des Mannes übernimmt. Aus Frau A wird Frau B, weil ihr Gemahl B heißt. So heißt auch der Nachwuchs B. Als ich heiratete wurde aus meiner Frau, Geburtsname A, eine A-B, weil ich B heiße und weiterhin heiße. Unsere Kinder heißen beide B, weil der Familienname B ist. Sie hätten nach damaligem Recht aber auch A, B, A-B oder B-A heißen können. Das ist heute, wenn ich das richtig sehe (und wer blickt als Außenstehender da schon genau durch), etwas anders. Unsere Kinder könnten nur den Vater- oder den Mutternamen übernehmen (also A-B wie meine Frau oder B wie ich).

Andere Länder, andere Sitten und anderes Namensrecht. In Spanien hat jeder zwei Nachnamen. Der doppelte Nachname ist in Spanien üblich. Der Nachname setzt sich aus dem ersten Nachnamen des Vaters und dem ersten Nachnamen der Mutter zusammen, gebraucht wird dann häufig nur der erste Nachname. Bei der Eheschließung gibt es für Ehepaare keinen gemeinsamen Nachnamen, jeder behält einfach seinen bisherigen und die gemeinsamen Kinder erben dann den ersten Nachnamen des Vaters und den ersten Nachnamen der Mutter.

Von Russland weiß ich, dass es dort drei Namen gibt: einen Rufnamen (also unser Vorname), einen vom väterlichen Namen abgeleiteten Namen (Vatersname) und den Nachnamen; so würde ich Wilfried Hermannowitsch A… heißen. Im engeren Kreise spricht man sich (dank Dostojewski wissen wir es) mit dem Vatersnamen an.

Interessant ist Island, denn das dortige Namensrecht war früher auch in anderen skandinavischen Ländern – und in Norddeutschland verbreitet. Dort gibt es keinen Familiennamen, sondern einen meist vom Vornamen des Vaters (Patronym), aber durchaus auch von der Mutter (Metronym) abgeleiteten Nachnamen: So besteht der zweite Name aus dem Namen des Vaters (im Genitiv) erweitert um -son (Sohn) oder -dóttir (Tochter). Benennungen nach der Mutter waren früher selten (uneheliche Geburt mit unbekanntem Vater), sind aber heute im Zuge der Gleichstellung gesetzlich möglich. So gibt es in Island überhaupt keine durchgehenden Nachnamen. Ich würde so z.B. Vilfríđ Hermannsson heißen, mein ältester Sohn: Jan Vilfríđsson. Meine Frau hieße Christa Klássdóttir (á spricht sich wie au – also Klaus).

Dazu fällt mir eine nette Anekdote ein. 1990 bereiste ich mit meiner Frau und Freunden für gut drei Wochen Island. In Reykjavik, der Hauptstadt, hatte ich für uns alle eine Unterkunft in einem Seemannsheim vorgestellt (Island war und ist teuer, dort war es am billigsten). Nun standen wir mit Sack und Pack an der Rezeption und ich verwies auf die Reservierung unter meinem Namen (ich nannte natürlich meinen Nachnamen). Die junge Frau an der Rezeption, die auch sehr gut deutsch sprach, konnte aber meinen Namen in der entsprechenden Liste nicht finden. Ich wiederholte meinen Namen, nun aber auch mit Vornamen. Da fand sie dann auch gleich unsere Anmeldung – eben unter meinem Vornamen. – Noch eines: Sucht man in einem isländischen Telefonbuch (siehe auch Bild) einen Anschluss, dann sollte man auch hier nach dem Vornamen suchen, der dann aber wiederum nach dem Nachnamen sortiert ist (Kristin Finnbogadóttir steht also vor Kristin Ívarsdóttir und diese vor Kristin Kristmundsdóttir).

So nebenbei: Müller bleibt der häufigste deutsche Nachname – Auf Platz zwei und drei kommen Meier und Schmidt

Berlin. London. Sankt Petersburg.

Jede Großstadt hat ihre markanten Punkte, Wahrzeichen. Täglich werden diese Plätze von unzähligen Besuchern aufgesucht und – unzählige Male fotografiert. Und: Auch Großstädte unterliegen dem Wandel. Eine Stadt, wie man diese vor zehn, 20 oder mehr Jahren besucht hat, ist oft nur in diesen markanten Punkten wiederzuerkennen.

Fotos haben für mich etwas immer wieder Faszinierendes. Das gilt für alte Fotos, noch in schwarz-weiß, von Menschen und Gebäuden vor fast 100 Jahren. Das gilt für beeindruckende Landschaften, aber auch für Fotos aus großen Städten. Und dort eben nicht nur die markanten Punkte, aber auch …

Das Internet macht wie so vieles so auch dies möglich: Anhand ungewöhnlicher Bilder kann man sich auf eine virtuelle Stadtrundfahrt begeben. Es gibt für eigentlich jede große Stadt auch mindestens einen Fotoblog.

[sorry, kein Bild]
Berlin – Brandenburger Tor

London - Towerbridge
London – Towerbridge

St. Petersburg heute – Leningrad 1941/44
St. Petersburg heute – Leningrad 1941/44

Hier nur eine kleine Auswahl. Zunächst Berlin in Bildern. Dann weitere Berlin-Fotos, deren Betrachtung sich lohnen [1] [2] [3].

Sehenswert finde ich auf jeden Fall die London-Fotos „London from above, at night” also London abends und von oben [1] [2].

Zuletzt Fotos aus St. Petersburg, die sich mit alten Aufnahmen aus dem früheren Leningrad kreuzen, die aus der Zeit der Belagerung der Stadt von deutschen Truppen vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 stammen: Sankt Petersburg/Leningrad

Helgoland – ist die Insel reif?

Vor knapp 300 Jahren riss eine Sturmflut die natürliche Verbindung zwischen der Hauptinsel und der Düne, den zwei Inselteilen Helgolands, weg. Jetzt plant ein Hamburger Bauunternehmer und Hotelier auf Helgoland, Arne Weber, die Insel wieder zu vereinen und dabei auf fast die doppelte Größe zu erweitern.

Weber will eine Stahlbetonspundwand in den Felsgrund rammen, bis zur gegenüberliegenden Westseite der Düne. Gut fünf Meter hoch über dem Wasser, zwölf Meter tief, 1000 Meter lang. Sand braucht Weber auch. Zehn Millionen Kubikmeter davon will er mit Baggern aus dem Dreieck zwischen Elbmündung, Wesermündung und Helgoland saugen lassen und auf das Helgoländer Felsenwatt aufspülen. Und damit Helgoland um 100 Hektar erweitern, auf fast die doppelte Fläche. 80 Millionen Euro soll das kosten, sagt Weber. Das Kieler Umweltministerium hält die Zahlen für realistisch und das Projekt „aus wasserwirtschaftlicher Sicht“ für möglich.

Dort, wo im Moment nichts als Wasser ist, sieht Weber schon Hotels, einen Golfplatz, den Anleger für Kreuzfahrtschiffe, den Badestrand. Er will die Insel wiedervereinen – und spaltet sie zugleich.

Im vergangenen Jahr kamen 334000, fast ein Fünftel weniger als 2006. Das liegt nicht nur am Wetter, denn wenn es stark stürmt, fallen Fähren und Flüge aus. Es liegt auch am verschnarchten Image, der dem „Fuselfelsen“, dem Duty-Free-Shop im Meer, anhaftet. Die zollfreie Zone gilt als Einkaufsparadies für Kaffeefahrten. Wegen des Fusels kommen die Tagestouristen aber längst nicht mehr.

Helgoland heute
Helgoland heute

Helgoland nach der Sandaufspülung
Helgoland nach der Sandaufspülung

Der Rückgang der Besucherzahlen nagt an der Lebensfähigkeit der Insel. Viele junge Leute sehen keine Perspektive und ziehen weg. Lebten früher einmal fast 3000 Bewohner auf der Insel, so sind es heute nur noch knapp 1300. Im Winter müssen sich etliche Helgoländer arbeitslos melden – doch die Lebenshaltungskosten sind hoch. 16 Prozent gewann die Linke bei den Kommunalwahlen 2008 – so viel wie in sozial gebeutelten Stadtteilen von Großstädten.

Das Projekt Aufspülung spaltet die Helgoländer: Die Jungen sind dafür, die älteren eher dagegen. Ein Argument dagegen: Die mächtige Strömung der Nordsee würde durch die Sandaufspülung umgelenkt und die Badedüne, das Herzstück Helgolands, abtragen. Und riesige Hotelbauten würden den Anblick der Insel auch nicht gerade verbessern.

siehe hierzu „Hamburger Abendblatt“ vom 6. Februar 2009

Wie ein Mercedes ohne Stern
Mein Lieblingsplatz: Am Meer

Mit Olivia Jones auf Kiez-Safari (Video)

In meinen Empfehlungen für einen Kurzurlaub in Hamburg kam ich auf die Kiez-Safari mit der Drag Queen Olivia Jones über die Reeperbahn, der „sündigsten“ Meile Hamburgs, zu sprechen. Der Sender N3 (das Dritte vom NDR) brachte nun vor einiger Zeit ein ausführliches Portrait der Reeperbahn und u.a. auch Ausschnitte aus der genannten Kiez-Tour mit Oliva Jones.

Durchaus passend zum heutigen Silvester-Tag habe ich die Ausschnitte von der Kiez-Tour herausgefischt und in einem kleinen Video zusammengefügt. Wer ‚Appetit’ bekommen sollte, ab März 2009 sind wieder Touren zu buchen.


Kiez-Safari mit Olivia Jones

Wie binde ich einen Turban?

Während des Jahrtausendwechsels 1999 auf 2000 besuchte ich mit meiner Familie den Süden Tunesiens. Dort unternahmen wir auch eine Tour durch die große Erg-Wüste Grand Erg Oriental und hatten als Ziel die Oase Ksar Ghilane.

Dort zeigte uns die Reiseführerin u.a. wie man einen Turban bindet. Eigentlich ist das ganz einfach, man muss eben nur wissen wie:


Wie binde ich einen Turban (Musik: Baaba Maal – Taara (1990))

Hier noch eine Seite, die es anhand von Bildern noch einmal genau beschreibt – das Binden eines Turbans

Das Wasser wäscht den Körper,
die Wüste wäscht die Seele!
Ibrahim al-Koni

Wintergeschichte: Hallig Hooge

Wenn es um meine liebsten Plätze auf dieser Erde geht, dann sollten diese möglichst dicht am Meer sein, am besten sogar auf einer Insel. Meiner Frau geht es ähnlich, was ja auch gut so ist. Sie hat sogar ein ganz bestimmtes Ziel dabei vor Augen: die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer, besonders die Königin unter den Halligen: Hooge.

Die Halligen sind kleine, nicht eingedeichte Inseln im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Die „sichtbare“ Besonderheit einer Hallig besteht darin, dass eine Hallig während einer starken Flut mit Ausnahme der Warften, künstlich aufgeschütteten Hügeln auf denen die Häuser stehen, überspült wird („Landunter“).

Die 10 bis 956 Hektar großen Halligen sind meist Reste des Festlandes oder von Inseln, die als Überbleibsel des in Sturmfluten untergegangenen Landes stehengeblieben sind und teilweise durch Aufschwemmungen der Nordsee entstanden.

Die zehn deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm. Hooge (dänisch Hoge, friesisch Huuge) mit gut 100 Einwohnern ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer und eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland.


Nordfriesisches Wattenmeer mit Hallig Hooge

Nachfolgend einen Ausschnitt aus einer Fernsehsendung, der die Hallig Hooge und einige ihrer Bewohner im Winter zeigt. Es kann schon sehr einsam auf einer solch kleinen Insel werden. Nicht unbedingt etwas für meine Söhne. Aber die sind ja jetzt groß genug, um in den Ferien bzw. im Urlaub eigene Wege zu gehen. So werden sich meine Frau und ich uns in einen der nächsten Sommer (vielleicht auch zu einer anderen Jahreszeit) aufmachen, um eine längere Zeit die Ruhe auf einer Hallig zu genießen:


Wintergeschichte: Hallig Hooge

Mein Lieblingsplatz: Auf einer Insel

Meine Lieblingsplätze sind mit landschaftlichen Gegebenheiten verbunden. Ich liebe Berge, auch Wüsten, den Blick über Eis und auf das Meer. Und wenn ich den Blick auf das brausende Meer liebe, so auch, weil ich Inseln mag.

In meinem bisherigen Leben war ich bereits auf vielen Inseln zu Besuch. Da gibt es die sehr großen Inseln wie Großbritannien (und Schottland ist nur ein Teil davon), Sizilien oder Island. Und unweit von Sizilien liegen die Äolischen Inseln mit der Hauptinsel Lipari und Vulcano bzw. Stromboli.

Und wer nach Schottland kommt, macht einen Abstecher auf die Orkney-Inseln, vielleicht sogar zu den Shetlands oder die Hebriden. Die Isle of Skye (Rückblick auf Sligachan/Isle of SkyeIsle of Skye – Kyleakin und Broadford) ist sozusagen Schottland im kleinen.

Aber auch deutsche Inseln waren dabei: Helgoland, Fehmarn (Insel FehmarnTornado vor Fehmarn) und Rügen (Erste Frühlingstage auf RügenRügen im Nebel). Außerdem Norderney und noch einige andere friesische Inseln.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, könnten meine Frau und ich uns gut vorstellen, unseren Lebensabend z.B. auf Helgoland zu verbringen. Sehr reizvoll ist allerdings auch die schottische Insel Isle of Skye, ein Teil der Inneren Hebriden (unten einige Bilder). Inseln sind sehr stark geprägt vom Wetter. Nirgendwo sonst habe ich so sehr Wetteränderungen erlebt wie auf einer Insel, z.B. auf Island konnte man davon ausgehen, das der kommende Tag wettermäßig ganz anders als der jetzige Tag sein wird.

Brücke zur Isle of Skye

Fährhafen von Uig auf der Isle of Skye

Brücke zur Isle of Skye

Fährhafen von Uig auf der Isle of Skye

Blick auf Kyleakin/Isle of Skye

Drei Herren am Strand von Kyleakin

Blick auf Kyleakin/Isle of Skye

Drei Herren am Strand von Kyleakin

Mein Lieblingsplatz: Durch die Wüste

Zum Jahres- und Jahrtausendwechsel 1999/2000 verbrachte ich zwei Wochen mit meinen Lieben im Süden Tunesiens in der Oasenstadt Tozeur. Von hier unternahmen wir zwei Abstecher in die Wüste. Wüsten nehmen mehr und mehr Raum auf unserem Planeten ein und bestehen nicht allein aus Sand (Sandwüste = Erg), sondern können sowohl als Stein- oder Felswüste, Kieswüste, Salz- oder Eiswüste bestehen. Auf Island z.B. haben wir Stein- und Geröllwüsten sowie Eiswüsten (Gletscher) kennengelernt. Und bei unserem Besuch in Süd-Tunesien sind wir nicht nur durch Sandwüsten, sondern auch durch eine Salzwüste (dem Schott el Djerid – eigentlich ein Salzsee, der aber zum größten Teil ausgetrocknet ist) gekommen.


Oase Ksar Ghilane/Süd-Tunesien

Wüsten, besonders Sandwüsten, üben eine ungewöhnliche Faszination aus. Wer zur Abendstunde, wenn die Sonne untergeht, über eine Sanddüne wandert, erlebt einen Wechsel der Farben, wie man diesen sonst nirgendwo erlebt. Strahlt der rote Sand zunächst noch im knalligstem Rot, so wechselt dieser urplötzlich in einen grau-roten Farbton, so als stürbe die Wüste.

Niemand kommt so aus der Wüste heraus, wie er hineingegangen ist, besagt das Sprichwort. Oder: Das Wasser wäscht den Körper, die Wüste wäscht die Seele! (Ibrahim al-Koni) Wir empfanden es ähnlich. Die Wüste ist wie ein Meer, nur ohne Wasser.

Sanddünen bei Bechri - durch Erosion entstanden

Schattenspiel in der Erg-Wüste bei der Oase Ksar Ghilane

Sanddünen bei Bechri – durch Erosion entstanden

Schattenspiel in der Erg-Wüste bei der Oase Ksar Ghilane

Nach dem Frost in der Nacht am Morgen Raureif

Kamelritt durch die Wüste bei Zaafrane

Nach dem Frost in der Nacht am Morgen Raureif

Kamelritt durch die Wüste bei Zaafrane

Mein Lieblingsplatz: Am Meer

Es sind nicht nur die Berge, die ich liebe. Als Norddeutscher fühle ich mich durchaus dem Meer verbunden. So ist neben dem „ewigen Eis“ Islands und der Bergwelt der Alpen (z.B. die Zugspitze bei Grainau) auch das Meer mit Strand und Wellen ein liebgewordener Platz, um mich von Alltagsnöten zu erholen.

Neben Reisen nach Spanien und Italien (z.B. Sizilien, Kalabrien mit Äolischen Inseln), die mich mit meinen Lieben auch immer ans Meer brachten, sind es besonders zwei Reisen, die ich mit der rauen See verbinde.

Im Jahr 2004 hatten wir keinen großen Urlaub geplant und sind dann mitten in den Ferien und meinem Urlaub spontan für vier Tage zur einzigsten deutschen Hochseeinsel Helgoland gefahren. Wir hatten wundervolles Sommerwetter erwischt, sodass der Aufenthalt dort, trotz der Beengtheit der Insel, zu einem besonderem Erlebnis wurde.

2005 wurde es dann ein größerer Urlaub von knapp vier Wochen in Schottland. Dieses Land besticht durch seine Bens und Lochs, seine Berge und Seen bzw. Fjorde. Die letzten acht Tage verbrachten wir auf der Isle of Skye, also unmittelbar am Meer. Aber schon zuvor waren wir mehrere Tage an der Nordsee im kleinen Ort Stonehaven.

Helgoland 2004

Helgoland 2004

Helgoland 2004

Schottland (Stonehaven) 2005

Schottland (Stonehaven) 2005

Schottland (Stonehaven) 2005

Schottland hat mich immer wieder angezogen. Und die Reise 2005 dürfte nicht unbedingt die letzte gewesen sein. Helgoland habe ich auf ganz spezielle Weise lieben gelernt. Und so können meine Frau und ich uns vorstellen, vielleicht dort eines Tages unseren Altersruhesitz zu wählen.

Mein Lieblingsplatz: Zugspitze

Ein Lieblingsplatz zeichnet sich dadurch aus, dass man den Wunsch hegt, diesen wiederholt aufsuchen zu wollen. Neben dem Blick über das „ewige Eis“ 1990 auf Island gilt mir der Blick auf Deutschlands größten Berg, die Zugspitze, als besonders faszinierend. Nicht umsonst bin ich mit meinen Lieben nach 2002 ein weiteres Mal im letzten Jahr in den kleinen malerischen Ort Grainau in Urlaub gefahren, um den Blick auf diesen Berg zu genießen. Natürlich ist es nicht allein dieser Berg, der eine Reise in die Alpen lohnenswert macht. Es ist diese Komposition aus Bergwelt, Seenlandschaft und sattem Grün der Weiden und Wälder, die nicht nur mich anzieht.

'Alpenglühen' - Waxensteine und Zugspitze

‚Alpenglühen‘ – Waxensteine und Zugspitze (2002)

Zugspitze 2007

Zugspitze 2007

Und ich bin gespannt, wie sich diese Landschaft im Winter zeigt. Bei unseren bescheidenen Winterzeiten in Norddeutschland, mehr mit Matsch als mit Schnee, muss es eine Wohltat für die Sinne sein, eine nahezu unberührte Schneelandschaft zu schauen. Wenn es vielleicht in diesem Jahr noch nichts wird, so werden wir in einem der nächsten Winter den Weg nach Grainau und damit zur Zugspitze finden. Ich freue mich schon darauf!