Kategorie-Archiv: Musik und mehr

Von Musik und allem Drumherum

Beatless: Sgt. Pepper’s

Wenn der Sohn wie der Vater eines Tages begonnen hat in die Saiten zu hauen, kommt der nächste Tag, an dem er auch gern in einer Band spielen möchte. Nun mein Großer hat fleißig geübt und hat mit anderen Schulfreunden eine Band namens „Beatless“ (könnte man mit „taktlos“ übersetzen) zusammengestellt, um an dem Schulprojekt „Song & Dance Contest 2007“ am Gymnasium in Tostedt teilzunehmen. Am Mittwoch war es soweit: „Beatless“ hatte mit einer Cover-Version von Sgt. Pepper’s (natürlich von den Beatles – mit einem ’s‘) ihren ersten Auftritt.

Beatless: Sgt. Pepper's Beatless: Sgt. Pepper's
Beatless: Sgt. Pepper's Beatless: Sgt. Pepper's
Beatless: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

Bedenkt man, dass die meisten der Bandmitglieder erst seit kurzer Zeit dabei sind, Musik zu machen, so lässt sich das Ergebnis durchaus hören und sehen. Das eigentliche Problem war, dass man keinen Sänger hatte. Aber auch dieses Probleme wurde gelöst. Übrigens war „Beatless“ die einzigste Gruppe an dem Schulwettbewerb, die live und selbst in die Saiten und Tasten schlug. Alle anderen Teilnehmer bedienten sich eines Playbacks. Schon von daher ist es mehr als verdient, dass die Band in die nächste Runde einzog. Hier der Auftritt vom 25.04.2007 in der Aula des Gymnasiums Tostedt:

Nachtrag: Was noch fehlt, ist die Besetzung der Gruppe. Also Frontman (Gitarre und Gesang) ist Julian, am Keyboard (leider etwas versteckt, aber unüberhörbar) Philip Johann. Für den nötigen Drive sorgen Jan am Bass und Per-Olaf an den Drums. Markus und Eike runden den Sound auf ihren Gitarre ab.

Beatless - Gym Tostedt

Die älteste Rockband der Welt

Wer öfter bei youtube.com hineinschaut, wird sie längst schon kennen – die mit Sicherheit älteste und größte Rockband der Welt: The Zimmers mit einer Cover-Version des Who-Titels „My Generation“.

Vorsicht, alte Leute!

Im Mai d.J. gehen die Zimmers im Rahmen einer Dokumentation über vereinsamte alte Menschen und solchen, die in heruntergekommenen Pflegeheimen leben, im britischen Fernsehen BBC auf Sendung.

Es mutet etwas seltsam an, wenn Alf, der 90-jährige Sänger der Gruppe „I hope I die before I get old“ intoniert, aber es kommt eben darauf an, was man unter alt versteht. Alf ist allerdings nicht der Älteste; da gibt es noch Mitstreiter, die 99 und sogar 100 Jahre alt sind.

Stinkefinger!!! That 's rock ...

Das Lied ist ab 21. Mai käuflich erhältlich und der Erlös dient guten Zwecken, ist klar. Ich sehe schon, wie die alten, aber vitalen Leutchen die Hitparade stürmen. Übrigens: Das Lied wurde von namhaften Größen der Pop- und Rockwelt unterstützt.

Wolfgangs Schatzkammer

Bill Graham war in der Frühzeit der Rockmusik ein wichtiger Konzertveranstalter in den USA, der Musiker und Publikum zusammenbrachte und damit auf seine Art viel für die Musikrichtung getan hat. Bekannt sind bis heute seine Musiktheater Fillmore West in San Francisco und Fillmore East in New York. Dort trat nicht nur die Creme der Creme der Rockmusik auf (von Clapton über Hendrix bis zu Zappa), sondern viele der Konzerte wurden aufgezeichnet und als Schallplatten veröffentlicht. „Live at Fillmore East …“ (oder Fillmore West“) ist geradezu ein Markenzeichen guter Live-Musik. Leider wurden beide Clubs 1971 bzw. 1972 geschlossen (die Gagen der Musiker wurden unbezahlbar).

Wolfgang's Vault - Wolfgangs Schatzkammer

Bill Graham hieß eigentlich Wolfgang Grajonca und wurde 1931 in Berlin geboren, floh vor den Nazis in die Staaten und anglisierte seinen Namen mit 18 Jahren. 1991 starb er bei einem Hubschrauberabsturz. Trotzdem ist er wohl immer statt Bill Wolfgang geblieben. Denn im Internet ist das umfangreiche Konzertarchiv von Graham digitalisiert und wird als MP3-Stream angeboten – unter dem Namen Wolfgang ’s Vault. Hier lassen sich viele musikalische Schätze entdecken. Man muss sich nur auf der Website anmelden, das natürlich kostenlos.

Joan Armatrading live im Rockpalast am 15.02.1979

Hier ein Nachschlag – und auch gleich ein dicker. Gestern berichtete ich über die neue CD von Joan Armatrading und ihre Tourneetermine in Deutschland – alles für den April geplant. Hier nun von einem Konzert aus der Rockpalast-Reihe des WDR, am 15. Februar 1979 im kleinen Studio L zu Köln vor gerade einmal 80 jungen Zuhörern aufgezeichnet, satte 17 Stücke der damals 28-jährigen Songwriterin und Sängerin (10 Lieder habe ich als Video ‚wiedergefunden‘).

Joan Armatrading

Hier die Setlist des Konzertes:

01 Down To Zero
02 Barefoot And Pregnant
03 Cool Blue Stole My Heart
04 Baby I
05 Mama Mercy
06 Opportunity
07 Let It Last
08 Woncha Come On Home
09 Steppin‘ Out
10 Love And Affection
11 Show Some Emotion
12 You Rope You Tie Me
13 Kissin‘ And A Huggin‘
14 Tall In The Saddle
15 Takin‘ My Baby Uptown
16 Back To The Night
17 Help Yourself

Joan entdeckt den Blues

Wenn man wie ich die längsten Jahre seines Lebens hinter sich hat (es sei denn, ich werde über 100 Jahre alt – schnell den Rechenschieber heraus: so alt ist der Willi also mindestens schon?), dann hat man sich als Musikinteressierter in der weltweiten Musikszene hinreichend herumgehört. Bis heute zählt daher (woher? weil es wirklich gute Musik denn doch nicht so häufig gibt?) Joan Armatrading zu meinen Favoriten, wenn sie wie ich natürlich auch in die Jahre gekommen ist und ihren Zenit längst überschritten haben dürfte. Ihre große Zeit war in den 70-er Jahren, vielleicht noch Anfang der 80-er. Aber auch alte Eisen bleiben lange noch warm. Und im Alter entdeckt der oder die eine oder andere beizeiten den Blues. So geschehen auf der neuen CD von Joan Armatrading, die am 13. April bei uns auf den Markt kommt: Into the Blues.

Joan Armatrading: Into the Blues

Und nicht das allein. Joan geht bei uns in deutschen Landen auch noch auf Tour. Kurz nach Ostern und mit Erscheinen der neuen CD darf man sie in folgenden Lokalitäten live bewundern:

April 12th Fabrik Hamburg
April 18th Stadthalle – Tuttlingen
April 19th Capitol – Mannheim
April 20th Brueckenforum – Bonn
April 21st Jahrhunderhalle – Bochum
April 23rd Prinzregententheater – München

siehe auch meine Beiträge: Joan ArmatradingJoan Armatrading: Steppin‘ Out

Um sich entsprechend einzustimmen, gibt es unter Wolfgangs Dach („Wolfgang’s Vault“) den Zugang zu Audio-Aufnahmen eines Konzertes, das Joan Armatrading vor fast genau 30 Jahren im Bottom Line zu New York, NY, gegeben hat – über eine Stunde Musik vom Feinsten.

Außerdem: Joan Armatrading bei myspace.com

The Johnstons: Ye Jacobites by Name

Während der 18. Jahrhundert erlebte Schottland, wie andere europäische Länder auch, eine tiefgehende wirtschaftliche, gesellschaftliche, religiöse und politische Revolution: Er verwandelte sich von einem Agrar- in einen Industriestaat, und von einem unabhängigen Staat faktisch in eine Provinz Englands: Das alte System wurde vor allem von den kriegerischen Stämmen des Hochlands und den Großgrundbesitzern verteidigt – Vorkämpfer der neuen Ordnung waren z.B. die protestantischen Bürger der Städte im Flachland, die vom Wirtschaftswachstum, das der Kapitalismus brachte, profitierten.

Das überholte Feudalsystem wurde repräsentiert durch die „Jacobites“, die Anhänger des katholischen Königs James (= Jacob), der 1688 vertrieben worden war, und seiner Nachkommen, die weiterhin Anspruch auf den Thron erhoben.

Jacobites

Gegen sie richtet sich dieses Lied, das den nüchternen Pragmatismus einer neuen Zeit ausdrückt: Das aufstrebende Bürgertum hat keine Lust, sich in die feudalen Fehden der untergehenden Klasse zu verstricken, und zerreißt ihre Ideologie.

Ye Jacobites by name, lend an ear, lend an ear,
Ye Jacobites by name, lend an ear;
Ye Jacobites by name, your faults I will proclaim
Your doctrines I must blame,
You shall hear, you shall hear,
Your doctrines I must blame, you shall hear.

Hier eine Interpretation der irischen Gruppe The Johnstons, aus deren Dunstkreis Paul Brady ‚erstand‘, einem Musiker, der auch zu meinen musikalischen Lieblingen gehört. Ich muss gestehen: Den ich etwas aus den Augen verloren habe. Aber so findet man sich wieder (später sicherlich etwas mehr zu Paul Brady).


The Johnstons: Ye Jacobites by Name

Lyambiko: Inner Sense – Look into the Sun

Im Internet bin ich der Sängerin Lyambiko und ihrer Band schon öfter begegnet. Ende Februar veröffentlichte sie nun ein neues Album: Inner Sense und geht damit auf Deutschland-Tour. Lyambikos musikalische Heimat ist der Jazz – und anzusiedeln ist sie irgendwo zwischen Norah Jones und Diana Krall. Ihre Stimme hat viel Power und gefällt mir als solches schon sehr gut. Allerdings stehe ich insgesamt nicht so sehr auf die Musik. Warum ich Lyambiko & Band hier trotzdem erwähne? Nun es geht um mindestens eines der Lieder, die die Sängerin auf der neuen CD interpretiert: „Look into the Sun“ von Jethro Tulls „Stand Up“-Album (und für alle Queens-Fans interessant: „Somebody To Love“). Man mag von der Musik halten, was man will, die Interpretation von „Look into the Sun“, ein Lied, das mir in der Originalfassung schon sehr gut gefällt, finde ich in dieser Interpretation (im Stile des Modern Jazz) wirklich hörenswert.

Lyambiko: Inner Sense


Lyambiko: Look into the Sun

Musikalische Vielfalt mit ethnischen Hintergrund

Wie so oft, so bin ich auch diesmal durch Zufall auf zwei junge Sängerinnen aufmerksam geworden, die in diesen Tagen mit ihren ersten Solo-Alben auf den Markt gekommen sind: Ayo mit „Joyful“ und Mayra Andrade mit „Navega“. Bei beiden jungen Damen finden wir etwas, das man heute als ethnischen Hintergrund bezeichnet und das sehr stark in die Musik einfließt. Bei Mayra Andrade kommt noch hinzu, dass sie die Lieder in Kriolu, der kapverdischen Kreol-Sprache, singt. Hier aber im Einzelnen:

Ayo: Joyful

Ayo heißt in Wirklichkeit Joy. Beides bedeutet „Freude“, doch trotz fröhlichen Gemüts muss eine Lebensgeschichte wie ihre erst mal verarbeitet werden: Ayos rumänische Mutter war drogenabhängig, aufgewachsen ist sie bei ihrem Vater in Köln und Nigeria. Seitdem pendelt sie wie eine Nomadin durch die Welt; eine feste Heimat hat die 26-Jährige nur im Land der Musik. Ihr sanfter Soulgesang kommt so direkt daher, dass man einfach innehalten und zuhören muss. In „Life is real“ erzählt sie, wie sie ihr Leben führt – und macht uns ganz nebenbei klar, wie wir alle es tun sollten: nämlich stark und ehrlich zu uns selbst. Die Klänge, die ihre Texte begleiten, sind vielfältig: hier ein Reggae-Offbeat, dort ein Chanson-Akkordeon, sogar dem Motownstil der Jackson Five wird gehuldigt.

aus: kulturnews.de

Ayo: Joyful

Mayra Andrade: Navega

Die 21-jährige Sängerin Mayra Andrade ist neben Lura die Entdeckung der Kapverdischen Inseln. Auf Kuba geboren, kam sie schon in jungen Jahren um die Welt und wuchs u.a. im Senegal, in Angola, auf den Kapverden und in Deutschland auf. Auf ihrem Debüt-Album „Navega“ zeigt sie, dass sie auch musikalisch eine Weltenbummlerin ist. Sie verbindet brasilianische Einflüsse („Tunuka“) mit Flamenco („Lapidu na bo“) in ein harmonisches Miteinander aus Latin und Jazz, bevor sie wieder in Songs wie „Dispidida“ und „Navega“ die Schönheit der kapverdischen Musik und ihre melancholische Stimmung einfängt.

aus: kulturnews.de

Mayra Andrade: Nevega

Das älteste Lied der Welt

Es war wohl im Jahre 1972, dass Frau Anne D. Kilmer, ihres Zeichen Professorin für Assyriologie an der Uni von Kalifornien, es nach rund 15 Jahre Forschungsarbeit zu Wege brachte, eine in Keilschrift verfasste Notation in heutige Notenschrift zu übersetzen. Der hurritische Text wurde ebenso übersetzt.

Es dürfte sich dabei um das älteste uns bekannte Lied der Welt handeln und stammt etwa aus dem Jahr 1400 v. Chr.; komponiert wurde es in Ugarit im heutigen Syrien als Hymne an die Frau des Mondgottes, Nikkal, und wurde wahrscheinlich mit der Lyra begleitet. Allgemein bekannt ist das Lied als „Hurrian Hymn“ (hurritische Hymne).

Hurritische Hymne - das älteste Lied der Welt

Von dem Lied gibt es verschiedene Arrangements als MIDI-Dateien:

MIDI-Arrangement von der Transkription von Prof. Kilmer

Marcelle Duchesne-Guillemins Transkription als MIDI – hierzu: die Publikation von Marcelle Duchesne-Guillemin als PDF-Datei

M. L. West’s Transkription als MIDI-Datei

siehe hierzu: The Oldest Song In The World

Außerdem liegt mir von blog.wfmu.org ein MIDI-Arrangement vor

weitere Infos auf Englisch

Inzwischen haben wohl tschechische Archäologen in einer 4300 Jahre alten Grabkammer in Ägypten (5. Dynastie von 2504-2347 v. Chr. – dem ‚Alten Reich‘ zugehörig) auf einer Wand ein Lied entdeckt, das somit noch einmal 900 Jahre älter wäre. Das Grab liegt in der Nekropole Abu Sir in der Nähe von Kairo. Die noch nicht vollständig entzifferten Hieroglyphen sind von Sängern und Harfespielern umrahmt und preisen die Schönheit einer Frau, die wahrscheinlich die Ehegattin des Adligen war. In wieweit es sich hier auch um eine Art Notenschrift handelt, konnte ich nicht ausfindig machen.

Live-Konzerte auf Abruf

Nichts gegen youtube.com, aber die Begrenzung auf 100 MB Dateigröße bzw. maximal 10 Minuten Länge eines Videos sorgen dafür, dass z.B. ein Live-Auftritt von Jethro Tull mit dem Stück „Budapest“ gestückelt oder gar in gekürzter Form wiederzugeben ist. Das Stück ist live gespielt nun einmal (fast) immer über 10 Minuten lang. Und ganze Konzerte geht nun gar nicht bei youtube.com …

Ab und wann kaufe ich mir doch noch eine Zeitschrift (das sind diese in der Hand wabbelnden Dinger, in denen man Bildchen und Texte findet, ähnlich den Dingern, die man Bücher nennt, nur nicht so dick), nur so zum Zeitvertreib und zum Lesen, wenn einmal kein Rechner verfügbar ist. Aber auch dort stehen z.B. Links, die man dann mit Mühe und von Hand im Browser eingeben muss und die, wenn man sich nicht vertippt hat, dann auch die richtigen Web-Seiten öffnen. Nun in einer solchen Zeitschrift, Musikexpress genannt und bereits für den März 2007 gedacht, fand ich einen Artikel, der sich mit einer Website beschäftigt, die online, also im Internet, jede Menge (um die 700) Konzerte live als Video zeigt. Alle auf Abruf (on demand) und – kostenlos!

www.fabchannel.com

Also Rechner an und den Link eingehackt: www.fabchannel.com. Okay, viele der Band- und Künstlernamen sagen mir nicht viel. Aber nach und nach findet man auch den einen oder anderen bekannten: John Cale – Simple Minds – Runnin Riot – Nightwish, um nur einige zu nennen. Alles Konzerte in meist ungewohnt guter Bild- und Klangqualität – und in wohl voller Länge (keine 10-Minuten-Schnipsel). Und woher kommt das alles? Da gibt es ein musikbegeistertes Team, das diese Konzerte in den Clubs namens Paradiso und Melkweg, beide in Amsterdam gelegen, aufzeichnet und nach Rücksprache und Genehmigung mit den Musikern und deren Label ins Netz stellt.

Auch wenn man wie ich nicht alle Musikernamen kennt (oder gerade deshalb), so ist es doch eine Fundgrube für jeden, der sich für zeitgenössische Musik interessiert.

P.S. Das soll nichts gegen youtube.com gesagt haben – eher etwas für fabchannel.com!

Robert Burns: A Man’s A Man for A’ That – Teil 2

Ich möchte noch einmal auf Robert Burns und sein Gedicht „A Man’s A Man for A’ That“ (1795) zurückkommen, das wir als Lied zu der Melodie „Lady Macintosh’s Reel“, aus Bremner’s „Reels“ (1759), kennen.

Robert Burns

Burns Werke haben selbst über 200 Jahre nach seinem Tod immer noch einen großen Stellenwert in Schottland, was unter anderem auch daran zu sehen ist, dass zur Eröffnung des schottischen Parlaments 1999 das oben genannte Lied gesungen wurde; siehe hierzu das Video (wer hört schon ein ganzes Parlament singen)

Aber es sind mindestens noch zwei weitere Gedichte von Robert Burns, die als Lieder weltweit bekannt wurden: John Barleycorn (u.a. auch von Jethro Tull live vorgetragen) und Auld lang syne.

„Then let us toast John Barleycorn,
Each man a glass in hand;
And may his great posterity
Ne’er fail in old Scotland!”

Aber zurück zu „A Man’s A Man for A’ That”: Neben einer eigenen Interpretation dieses Lieder bin ich beim Stöbern durch meine alte LP-Sammlung auch auf ein Doppel-Album schottischer Folk-Songs gestoßen, und dort natürlich auch auf eine Aufnahme des Liedes, hier von Ian Campbell.

Bemerkenswert finde ich die sparsame Instrumentalisierung – nur mit Gitarre und Konzertina. Aber erspare ich mir weiteres Geschreibe, hört einfach hinein, ein Lied, das es mir irgendwie angetan hat (und das ich nicht nur für Euch digital eingespielt habe):


Ian Campbell: Robert Burns’ A Man’s A Man For A’ That

Hierzu auch noch der Text, zunächst die 1. Strophe des schottischen Originals:

Is there for honest Poverty
That hings his head, an’ a’ that;
The coward slave-we pass him by,
We dare be poor for a’ that!

Hierzu die gesamte deutsche Übersetzung:

Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kühn den feigen Knecht vorbei;
Wagt’s, arm zu sein trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Gepräge nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!

Und sitzt ihr auch beim kargen Mahl
In Zwilch und Lein und alledem,
Gönnt Schurken Samt und Goldpokal –
Ein Mann ist Mann trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz Prunk und Pracht und alledem!
Der brave Mann, wie dürftig auch,
Ist König doch trotz alledem!

Heißt »gnäd’ger Herr« das Bürschchen dort,
Man sieht’s am Stolz und alledem;
Doch lenkt auch Hunderte sein Wort,
’s ist nur ein Tropf trotz alledem!
Trotz alledem und alledem!
Trotz Band und Stern und alledem!
Der Mann von unabhängigem Sinn
Sieht zu, und lacht zu alledem!

Ein Fürst macht Ritter, wenn er spricht,
Mit Sporn und Schild und alledem:
Den braven Mann kreiert er nicht,
Der steht zu hoch trotz alledem:
Trotz alledem und alledem!
Trotz Würdenschnack und alledem –
Des innern Wertes stolz Gefühl
Läuft doch den Rang ab alledem!

Drum jeder fleh‘, daß es gescheh‘,
Wie es geschieht trotz alledem,
Daß Wert und Kern, so nah wie fern,
Den Sieg erringt trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Es kommt dazu trotz alledem,
Daß rings der Mensch die Bruderhand
Dem Menschen reicht trotz alledem!

Den deutschen Text von Ferdinand Freiligrath hierzu findet ihr u.a. bei Wikipedia

Das war ´ne heiße Märzenzeit,
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit,
Nun ist es kalt, trotz alledem!

usw.