Archiv für den Monat: Februar 2015

Es ‚wurmt‘ weiterhin …

Mit der Bahn zu fahren ist kein Honiglecken. Wer glaubt, dass es schlimmer nicht mehr kommen kann, dem sei gesagt: Schlimmer geht immer! Bei der Bahn (hier speziell der Metronom Eisenbahngesellschaft) sowieso …

War letzte Woche noch so gut wie alles ziemlich gestört, so sind es in dieser Woche die Bereitstellungen der Züge am frühen Morgen. Am Dienstag (24.2.) war laut Durchsage eine ‚fehlerhafter Betriebsplanung‘ Grund für die ‚verspätete Bereitstellung‘ des Zuges ab Bremen (ich denke: Der Lokführer hat einfach verpennt). Auf jeden Fall ist dieser Terminus technicus bahnii (‚fehlerhafter Betriebsplanung‘) ganz neu für mich.

Gut 10 Minuten Verspätung nimmt man ja fast schon in Kauf. Aber heute (26.2.) verzögerte sich die Ankunft des Zuges aus Bremen in Tostedt um geschlagene 40 Minuten (schon am Freitag, den 20.2., waren es angeblich 30 Minuten).

Auch beim übernächsten Zug aus Bremen Richtung Hamburg klappte es mit der Bereitstellung nicht wie gewünscht. Was ist los mit diesen vermurxten Metronom-Zügen? Es ‚wurmt‘ und ‚wurmt‘ und ‚wurmt‘ …!

Nachtrag 27.02.2015: Es ist unglaublich: Aber auch heute hatte mein Zug nach Hamburg am frühen Morgen ‚wegen verspäteter Bereitstellung’ eine Verspätung von knapp 40 Minuten. Geht noch was beim Metronom?

Glück den Tüchtigen

Die Hanseaten verpassten zwar ihren sechsten Bundesliga-Sieg in Folge. Die Mannschaft von Coach Viktor Skripnik bewies aber auch auf Schalke ihren steilen Aufwärtstrend und dominierte phasenweise das Spiel. „Wir sind sehr glücklich mit dem Punkt, jeder ist an seine Grenze gegangen“, sagte Skripnik.

Jung-Nationalspieler Max Meyer brachte die Gelsenkirchener unter tatkräftiger Mithilfe des Bremer Torwarts Raphael Wolf in Führung (61.). „Das war mein Fehler. Zum Glück konnte ich meiner Mannschaft noch helfen. Das war auch das Mindeste nach diesem Scheiß-Tor“, sagte Wolf. Sebastian Prödl glich in der Nachspielzeit aus. „Wenn der Prödl eingewechselt wird, muss man auf ihn aufpassen. Das ist uns auch ganz gut gelungen, in der einen Szene aber nicht“, sagte Schalkes Tranquillo Barnetta enttäuscht (Spielbericht siehe sportschau.de).

Manchmal ist das Glück eben doch mit den Tüchtigen. Sicherlich wäre eine Niederlage auf Schalke kein Beinbruch. Aber dieses Last-Minute-Tor passt in die Landschaft. Der SV Werder Bremen, um den geht es natürlich, ist auf einem guten Weg, zeigt attraktiven Fußball (fast) wie in alten Tagen. Die Mannschaft hat ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen. Und mit der entsprechenden Lockerheit und auch dem Quentchen Glück geht’s endlich wieder bergauf.

Schalke 04 – Werder Bremen 22. Spieltag 2014/15: Prödl erzielt den Ausgleich per Kopfball

Was hat denn Bremens Abwehrchef im Sturm zu suchen? Ganz einfach. Nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause wechselt Werders Trainer Viktor Skripnik auf Schalke in der 85. Minute Sebastian Prödl ein – als Stürmer für Fin Bartels. Skripniks Rechnung geht auf: Der 1,94 Meter große Innenverteidiger köpft in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Was für ein Comeback, effektiver geht es kaum. – So wurde Sebastian Prödl sogar bei der ARD-Sportschau in die Elf des 22. Spieltags gewählt, obwohl er keine zehn Minuten auf dem Platz war. Der dem Tor vorausgehende Freistoß wurde übrigens von Prödls österreichischen Landsmann Zlatko Junuzović getreten.

Dreh und Angelpunkt des ‚neuen‘ Werder-Spiels ist eben jener Zlatko Junuzović. Dabei prägt er das Spiel des SV Werder auf seine Weise. Als Dauerläufer und Freistoßkünstler, als Stratege und Wortführer. Nach dem Spiel beim FC Schalke 04 war der 27-jährige Mittelfeldspieler letzten Samstag zu Gast im aktuellen Sportstudio des ZDF. Man interessiert sich plötzlich wieder für Werder.

Junuzovic‘ Vertrag sollte eigentlich in diesem Sommer auslaufen. Am 13. Februar 2015 wurde schließlich bekannt gegeben, dass er seinen bis Juni 2015 datierten Vertrag bei Werder Bremen bis 2018 verlängert hat. Obwohl er mit Sicherheit auch Angebote anderer Vereine erhalten hat, die höher dotiert waren, so hat er sich doch für Bremen entschieden.

Mit Viktor Skripnik, dem Trainer, mit Zlatko Junuzović, dem Prototypen für den Aufbruch Werders zu besseren Zeiten, mit den ‚jungen Wilden‘ wie Selke und Spielern wie di Santos, Vestergaard und auch Fin Bartels zeigt Werder Bremen wieder das, was man von der Mannschaft aus früheren Jahren kennt: sehenswerten Offensivfußball! So soll das ja auch sein …!

Neben Werder ist auch der VfL Wolfsburg Mannschaft der Stunde, deren Spieler Naldo, Kevin de Bruyne und Aaron Hunt sowie deren Manager Klaus Allofs keine Unbekannten in Bremen sind. Am Sonntag (1. März) treffen beide um 17 Uhr 30 aufeinander. Man darf auf ein hoch interessantes Spiel gespannt sein.

Alles ziemlich gestört …

Es ist wieder einmal ‚der Wurm drin‘ … bei der Bahn. Und nicht nur ein Wurm. Viele Würmer. Wurmstichig nennt man das. Nachdem ich dank der Orkane Elon und Felix und dank des nicht vorhandenen Krisenmanagement der Deutschen Bahn AG und insbesondere auch der Metronom Eisenbahngesellschaft bereits vor sechs Wochen stundenlang durch Norddeutschland geirrt war, nein wurde, kam es in den letzten Tagen nicht ganz so dicke, wie der Berliner sagt, aber fett genug:

Letzte Woche Donnerstag (12.2.) hatte ich Glück im Unglück (was kein Verdienst der Bahn war), als am Hamburger Hauptbahnhof das dortige Stellwerk eine Störung aufwies. Trotz Massenauflauf auf dem Südsteg – ich schlug mich erfolgreich durch die Menschentraube – erreichte ich noch einen längst um 30 Minuten verspäteten Zug Richtung Bremen, der als erster nach Behebung der Störung den Bahnhof verließ (wow, ein Regionalzug, sonst haben doch die Fernzüge Vorrang, wie kommt denn das? – wir Pendler sind doch eigentlich der letzte Dreck, von deren Konten Monat für Monat die Kosten für das Jahresabonnement abgebucht werden, um DIE braucht man sich nicht weiter zu kümmern …). So kam ich ohne größere Verspätung zu Hause an. Andere hatten nicht so viel Glück und waren noch gut bedient, mit gut 30 Minuten Verspätung nach Hause zu kommen. Dafür war mein Zug allerdings brechend voll, denn in Hamburg-Harburg quoll der Bahnsteig geradezu über mit Fahrgästen, die in meinen Zug wollten.

Wäre es dabei geblieben, ich hätte hier kein Wort verfasst. Aber in dieser Woche nahm das Übel seinen weiteren Lauf. Montags ist es schon Routine, wenn mein früher Zug minutenlang vor dem Hauptbahnhof warten muss, weil angeblich kein Gleis frei ist (morgens um 6 Uhr, ich lache!). Diesen Montag dauerte es besonders lang.

Der nächste Höhepunkt dann am Dienstagmorgen (17.2.). Mein Zug hatte schon etwas Verspätung aus Bremen kommend, was wohl dazu führte, dass wir vor Buchholz zum Stillstand kamen, weil ein Güterzug unseren Zug kreuzte (‚Zugkreuzung‘ im Fachjargon der Bahn). Nach Buchholz dann Bummelfahrt und erneut Stillstand: Signalstörung! Wie der ‚dienstliche‘ Ablauf bei einer Signalstörung ist, kann in meinem Beitrag Das Stellwerk ODER Da wundere ich mich überhaupt nicht mehr …!!! nachgelesen werden. Am Ende waren es dann doch ‚nur‘ 15 Minuten Verspätung.

Dem nicht genug: Am Mittwoch (18.2.) auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gab es eine Oberleitungsstörung zwischen Bienenbüttel und Lüneburg. Die Strecke fahre ich eigentlich nicht. Aber mein Metronom-Zug, der abwechselnd im Dreieck Uelzen – Hamburg – Bremen unterwegs ist, kam aus Uelzen und der fährt über Lüneburg und sollte laut Reiseauskunft trotz der Oberleitungsstörung sogar pünktlich sein. War es aber nicht. Sollte laut Anzeige erst zehn Minuten Verspätung haben und außerhalb der Bahnhofshalle auf Gleis 14 B ankommen. Da kam dann auch ein Zug, der nach Bremen fahren sollte – fuhr aber in den Bahnhof ein – und war dann schon der nächste Zug nach Bremen. Mein Zug kam natürlich auf Gleis 11 B an (auch außerhalb der Bahnhofshalle), wo noch ein Bummelzug nach Tostedt stand, den zu nehmen ich gewillt war – aber nicht der Zug. Dank der Menschentraube, die mir den Weg versperrte, konnte ich ihm nur noch hinterherwinken. Dann war mein Zug endlich da – und am Ende kam er zeitgleich mit dem genannten Bummelzug in Tostedt an. Verspätung 13 Minuten. Bei dem Tohuwabohu fast noch ‚in der Zeit‘.

Auch dem noch nicht genug: Heute (20.2.) fiel mein Zug morgens wohl ganz aus. Die Anzeige verhieß zwar eine Verspätung von 30 Minuten (aus Bremen kommend), der nächste Zug fährt aber schon 24 Minuten später, war sogar pünktlich bis kurz nach Buchholz. Denn dort bummelte er auf der Schnellfahrtrasse – die Signalstörung vom Dienstag schien mir noch nicht so ganz behoben zu sein. Gestern Abend wurden nämlich Züge wegen einer Signalstörung zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg wieder einmal über Maschen und Jesteburg (Güterzugstrecke) umgeleitet. So hatte ich also neben der Verspätung von 24 Minuten (weil ich den nächsten Zug nehmen musste) noch zusätzlich einige Minuten Verspätung. Und wenn man auch noch der S-Bahn hinterherwinken muss, so summiert sich das auf gesamt 33 Minuten.

Ich schlage vor (angesichts der wiederholten Bummelfahrten der Metronom-Züge) Hinweisschilder, wie es diese wohl vor rund 100 Jahren gegeben haben soll, wieder einzuführen. Neben den Rauchverbots- und Alkoholkonsumverbotsschildern macht sich so ein Schild doch wirklich gut:

Blumenpflücken während der Fahrt verboten!
Blumenpflücken während der Fahrt verboten!

Alles neu macht der ‚kalte Februar‘ …

Wer schon öfter auf meinem Blog gelandet ist, wird es bestimmt festgestellt haben: DAS sieht irgendwie anders aus. Und es ist auch anders. Nicht nur das so genannte Layout, auch so und überhaupt. Leider läuft es noch nicht so ganz rund. Das passiert meist, wenn etwas neu ist. So können noch Bildchen fehlen, die bisher DA waren. Die sind noch da, aber noch nicht so richtig ‚verlinkt‘.

Also bisschen Geduld (die muss ich auch aufwänden). DAS wird schon werden … 😉

Nachtrag (19.02.2015): Wider Erwarten habe ich es doch ziemlich schnell auf die Reihe gebracht: Die zu diesem Blog dazugehörige Datenbank, in der neben diesen Beiträgen alle relevanten Daten und Einstellung gespeichert sind, ist nicht nur neu aufgesetzt, upgedatet, konfiguriert und der Sicherheit halber als Export-Datei gesichert worden, auch habe ich all die Widgets dort untergebracht, wo ich sie gern hätte. Natürlich gab es kleinere Schwierigkeiten (dieses neue Blog hatte ich mit einer 2. Datenbank angelegt, die dazugehörige ‚Software‘ in einem neuen Verzeichnis/Ordner abgespeichert – da passt manchmal nicht das eine zum anderen …), aber wie man hoffentlich sieht: Alles ist bestens … (wie gut, dass ich nicht so ganz auf den Kopf gefallen bin – und als DBA, also Datenbankadministrator, habe ich natürlich die nötige Ahnung, um zu wissen, ‚was ich tue‘).

Nach zehn Jahren ‚im Netz‘ wurde es Zeit, dem Ganzen einen neuen Anstrich zu verpassen …

Der Schritt ins Leere

Es ist erst einige Tage her, da berichtete ich aus meiner Alptraumwelt, in der abstürzende Balkone öfter eine Rolle spielen. Das Ganze hat etwas mit Akrophobie, also Höhenangst zu tun, der Angst vor Höhen, in denen der nächste Schritt wie ein Schritt ins Leere anmutet, von denen der Blick ins Bodenlose zu gehen scheint. Konturen und Horizonte lösen sich auf. Ein unvermeidliches Fallen steigt als Vision in einem auf.

Fast drei Jahre ist es inzwischen her, dass ich mit meiner Familie für knapp zwei Wochen in Grainau, dem Zugspitzdorf, Urlaub machte und dabei auch diesen x-förmig angebrachten Skywalk für Schwindelfreie, diese über dem Höllental bei Garmisch-Partenkirchen erbaute Aussichtsplattform namens Alpspix ‚inspizierte‘. Auf dieser 13 Meter scheinbar ins Nichts ragenden Stahlkonstruktion hat man einen schwindelerregenden Blick in tausend Meter Tiefe. Wenn man nicht lange überlegt, dann getraut man sich auch als nicht Schwindelfreier, diese stählerne Plattform zu betreten. Dem Ganzen wohnt ein Reiz inne, ein Kitzel, dem man sich nicht völlig entziehen kann.

Vor über einem Jahr blätterte ich in einem Nachrichtenmagazin (Focus Nr. 52/01 vom 23.12.2013) und fand dort als eines der Fotos der Woche ein Bild mit zwei jungen Frauen, die auf der gläsernen Aussichtsplattform mitten in der Mont-Blanc-Gruppe stehen. Dagegen ist die Alpspix fast nichts

Blick ins Bodenlose: Auf einer gläsernen Brücke am Gipfel des Aiguille du Midi genießen zwei Mitarbeiterinnen der Seilbahngesellschaft den Blick auf die Region um den Montblanc
Blick ins Bodenlose: Auf einer gläsernen Brücke am Gipfel des Aiguille du Midi genießen zwei Mitarbeiterinnen der Seilbahngesellschaft den Blick auf die Region um den Montblanc. Und den bedrohlichen Kitzel, so hoch über dem Abgrund zu stehen.

Ein, wie ich finde, faszinierendes Foto. Interessant auch der kurze Wortbetrag zu diesem Foto unter der Überschrift Höhenangst ist purer Hoch-Genuss (verfasst von Borwin Bandelow, Angstforscher an der Universität Göttingen), der meinen Eindruck von Reiz und Kitzel erklärt:

„Zwei Damen stehen auf der Aussichtsplattform auf dem Aiguille du Midi 3842 Meter über dem französischen Wintersportort Chamonix.“

„Durch den gläsernen Boden fällt der Blick in die Tiefe – und weckt unsere Urangst, ins Bodenlose zu stürzen. Diese Sorge stammt aus entwicklungsgeschichtlich sehr alten Regionen unseres Gehirns. Die Höhenangst signalisiert uns: Du hast ein Problem. Du bist kein Vogel. Du bist im freien Fall! Dieses primitive Angstzentrum weiß nicht, was Glas ist. Denn das wurde erst vor 3500 Jahren erfunden.

Die Folge ist der Fluchtreflex. Unser Herz beginnt zu rasen, der Atem stockt. Und der Körper schüttet Endorphine aus. Wenn der Absturz dann doch nicht erfolgt, erzeugt dieses körpereigene Opiat ein Wohlgefühl, sodass wir den Moment über dem Abgrund auf eine verwirrende Art genießen. Die gute Nachricht lautet: Wer diesen Kitzel empfindet, ist nicht verrückt. Im Gegenteil, sein Gehirn funktioniert bestens.“

Dieses Foto findet sich auch auf der Website zum Wintersportort Chamonix (zu Garmisch-Partenkirchen besteht übrigens eine Städtepartnerschaft – so schließt sich der ‚Kreis‘). Dort steht unter der Überschrift: Der Schritt ins Leere:

Einfach umwerfend! Wer Nervenkitzel mag, wird von dieser neuen Attraktion begeistert sein: Eine technologische Meisterleistung und ein unvergessliches Erlebnis! Über tausend Meter Leere tun sich unter Ihren Füßen auf, wenn Sie erstmal in diesem an 5 Seiten [links, vorn, rechts, oben und unten] verglasten Kasten stehen … Ein kleiner Schritt für den Besucher, aber ein großer Schritt in der Geschichte der Aiguille du Midi! Nervenkitzel garantiert…

Und als Ergänzung (wenn auch nur auf Englisch) der Hinweis für alle, die jetzt Lust auf diesen Nervenkitzel bekommen haben und einen Abstecher nach Chamonix planen, dass dieser „Schritt ins Leere“ wegen Renovierungsarbeiten voraussichtlich bis zum 26. Juni 2015 geschlossen sein wird:

From September 15th 2014, the access to the summit terrace and to the “Step into the Void” will be closed for further renovation & refurbishment work. The opening is planned for June 26th 2015.

Vier Biere der Ratsherrn Brauerei, Hamburg

So langsam müsst Ihr mich für einen Säufer halten. Sei es drum. Zu meinem Geburtstag erhielt ich in diesem Jahr von meinen Arbeitskollegen nicht die obligatorischen Blümchen, die ich gern an meine Frau weitergeleitet hatte, sondern ein Viererpack Bier, genauer die so genannte Hamburger Lieblingsbox. Das stammt von der Ratsherrn Brauerei, Schanzenhöfe/St. Pauli, Lagerstraße 30a, Hamburg. Bei der Marke Ratsherrn klingelt es bei einigen Bierkennern bestimmt. Genau: Die Marke Ratsherrn Pilsener wurde seinerzeit von der Elbschloss-Brauerei gebraut. Mit der Integration der Elbschloss-Brauerei wanderte die Marke zur Bavaria-St. Pauli-Brauerei und anschließend zu der Holsten-Brauerei. Durch einen Entscheid des Bundeskartellamtes musste die Marke im Jahr 2000 wieder abgegeben werden.

Wie auch immer: Seit 2012 gibt’s nicht nur wieder ein Ratsherrn Pilsener, sondern noch einige Biere mehr. Vier dieser Biere durfte ich nun verkosten: Ratsherrn – ein Hamburger Original aus den Schanzenhöfen

    Hamburger Lieblingsbox: Ratsherrn Lager – Weißbier – Rotbier – Pale Ale

Lager 5,4 % Vol.wunderbar fruchtig mit geballten Malzaromen

Beschreibung lt. Etikett: Lagerbier, eigentlich in Österreich erfunden, wurde schon vor über 150 Jahren in Hamburg gebraut. Und wir fanden, wer in der Lagerstraße braut, sollte auch ein anständiges Lager am Start haben. Auf das Ergebnis sind wir echt stolz: Hopfige Wuchtigkeit, leichte Fruchtnoten und eine ganz feine Würze perlen gut gekühlt aus der Flasche. Das frische, dezent-kräftige Aroma des untergärigen Klassikers entsteht übrigens bei unserer ganz speziellen Kellerhopfung. Da geht was!

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh, Hersbrucker Spät, Tradition, Herkules)

Das fing schon einmal gut an: Oft ist untergäriges Lagerbier vom Geschmack her ziemlich labberig. Aber hier finden Hopfen und Malz bestens zusammen, nicht zu aufdringlich, aber eben noch lagerbiermäßig, auch mit dezenten Fruchtnoten (Limette lässt sich herausschmecken). So ein Bier schmeckt besonders gut zum Abendbrot mit Wurst und Käse.

Weißbier 5,4 % Vol.sommerfrisch, spritzig und mit famosen Fruchtaromen

Beschreibung lt. Etikett: Ein Weißbier aus Hamburg? Ganz genau! Denn bereits im 14. Jahrhundert wurde hier ein fantastisches Weißbier gebraut. Unsere Braumeister haben diese Tradition wiederbelebt. Obergärige Hefe, sechs Malzsorten und der neuseeländische Aromahopfen Topaz haben ein spritziges, sommerfrisches und naturbelassenes Weißbier mit feinen Fruchtaromen hervorgebracht. Ahoi!

Zutaten: Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh, Herkules, Tradition, Saphir, Topaz), Hefe

Weißbier resp. Weizenbier trinke ich eigentlich im Sommer, weil’s meist ziemlich fruchtig im Geschmack ist. Dieses naturbelassene Weißbier verhält sich damit eher dezent, auch wenn es feine Fruchtaromen nicht leugnet. Malz und Hopfen halten sich auch hier elegant die Waage, sodass so ein Bier auch mal im Winter genossen werden kann und gut zu ‚hellen‘ Gerichten (Suppen, Spargelgerichte, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte) passt.
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Rotbier 5,2 % Vol.betörende Malznoten mit einem Hauch Karamell

Beschreibung lt. Etikett: Rotbier, weißer Schaum, bernsteinrote Bierfarbe. Mit viiiel Traditon. Joachim von Lohe löste bereits 1536 mit dem Ausschank seines „fewrrothen“ Bieres im heutigen St. Pauli eine Bewegung aus. Die Hamburger kamen in Scharen. So soll es auch heute wieder sein. Eine ausgesuchte Spezialmalzmischung und der Aromahopfen Saphir münden bei unserem Rotbier in einem harmonischen, wohltemperierten Gesamteindruck. Aromatisch, mit einer Spur Karamell. Wunderbar!

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Herkules, Tradition, Saphir)

Das Auge isst bzw. trinkt bekanntlich mit. So hüpft das ‚Säuferherz‘ schon beim Anblick des bernsteinroten Bieres, wenn es ins Glas fließt. Auch hier findet sich ein unaufdringliches Bier, harmonisch und wohltemperiert, das durch Malznoten glänzt.

Pale Ale 5,6 % Vol.himmlich blumige, fruchtige Hopfennoten

Beschreibung lt. Etikett: Pale Ale, ursprünglich eine urenglische Erfindung im 17. Jahrhundert. Die Seeleute brachten es mit nach Hamburg. Prompt spezialisierte sich die Hamburger Brauerei Deetjen & Schröder auf die Produktion meist englischer Biersorten. Und heute? Unmengen von Hopfensorten und ale-typische Malze führen zu einem waldhonig-farbenen, naturtrüben Pale Ale mit einem wunderbaren, an trockene Beeren und frische Zitrus-Früchte erinnernden, Aroma. Himmlisch!

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Herkules, Tradition, Cascade, Saphir, Hallertauer Mittelfrüh)

Das Pale Ale habe ich als letztes dieser vier Biere verkostet. Ich muss gestehen, dass ich etwas enttäuscht war. Vielleicht stehe ich mehr auf Malz- als auf Hopfenaromen. Hier sind gleich mehrere Hopfensorten verbraut worden und die Zitrusfrische (mich erinnert das stark an Grapefruit) drängt sich – zumindest für mich – etwas zu sehr in den Vordergrund und korrespondiert nicht ganz so gut mit der Bitternote des Bieres. Aber das ist Geschmackssache.

Insgesamt war ich doch angenehm überraschend darüber, welche Bierbraukunst mitten in Hamburg zu finden ist. Und in einem angenehmen Ambiente lassen sich die Biere auch vor Ort zwischen Fernsehturm und Fleischgroßmarkt, zwischen Schanzenbahnhof, vielen Gleisen und den Messehallen in den Schanzenhöfe genießen.

Ratsherrn Brauerei bei facebook

Etwas verschwommen: Gruppenbild mit Willi

Huihuuu, ich bin keine Dame, ich bin Willi. Und so heißt das Bild natürlich auch ‚Gruppenbild mit Willi‘ und nicht ‚… mit Dame‘. Und wer mich halbwegs kennt, der weiß, dass es mir natürlich nicht um die Darstellung einer bestimmten Gruppe geht (hier der Klan, die Mischpoke meines Ehegesponst), sondern vielleicht, wahrscheinlich, bestimmt um das Bild (hier ein Foto) selbst.

Willi mit dem K…-Klan in Todtglüsingen Mai 2014

Ich habe nämlich meinen Spieltrieb nachgegeben und mich dank Bildbearbeitungsprogramm zur Erstellung des obigen Bildes hinreißen lassen. Wer denkt, ich hätte mich selbst an exponierter Stelle ‚eingefügt‘, dem sei versichert: ich stand dort tatsächlich – natürlich rein zufälligerweise, unbeabsichtigt (vielleicht nur von meinen Unterbewusstsein gesteuert und dorthin platziert …).

Neben der Arbeit mit Videos spiele ich also ganz gern mit Bildern. Ich bin nun einmal ein visueller Typ (mit einem unübersehbaren Touch ins Auditiv-Digitale). Wenn mir mein Brotberuf mehr Zeit ließe (und die Familie), dann würde ich mich einmal so richtig austoben (visuell wie auditiv – und ganz digital). Freunde, die Zeit wird kommen … Haaah 🙂

Es geht aufwärts …?!

Nun ja, der SV Werder Bremen hat immer noch die schlechteste Abwehr der Bundesliga (40 Gegentreffer nach 19 Spieltagen), aber mit 30 Toren mehr Treffer erzielt als z.B. der Tabellendritte Borussia Mönchengladbach (nur 27). Zahlenspiele, ist klar, die keinen in Bremen jucken.

In der Winterpause hat sich einiges getan bei Werder. Das Seltsame zuerst: Die Bremer haben eine Art Abo auf Torhüter. Zwar ist Sebastian Mielitz im letzten Sommer zum FC Freiburg gewechselt; und Richard Strebinger wurde bis zum kommenden Sommer an Jahn Regensburg ausgeliehen. Aber neben Raphael Wolf und Raif Husic (kam im Sommer 2014 zu Werder) hat man mit Michael Zetterer und Koen Casteels (ausgeliehen von Wolfsburg) jetzt vier Torwarte, so viele passen gar nicht in ein Tor hinein.

Den vermeidlich spektakulären Wechsel gab es nicht. Mit dem Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali wurde von Bayer Leverkusen bis zum Sommer 2016 ein offensiver Mittelfeldspieler ausgeliehen, der in Bremen Spielpraxis sammeln soll – und hoffentlich die Mannschaft weiter nach vorn bringt. Erwähnenswert, da gerade in den ersten beiden Spielen voll überzeugend: der junge Däne Jannik Vestergaard (aus Hoffenheim kommend), der als Innenverteidiger mit bisher dafür gesorgt hat, das es in diesen ersten beiden Spielen der Rückrunde nur ein Gegentor gab.

Und schon sind wir beim Spielbetrieb. Gucken wir aber erst einmal in die Runde. Bei den Bayern stottert noch ersichtlich der Motor (fünf Gegentore in zwei Spielen sind bereits ein Tor mehr als in der ganzen Hinrunde), Wolfsburg etabliert sich als Bayern-Verfolger, Augsburg mischt weiter vorn mit – und Borussia Dortmund hat bereits eine Lizenz für die Zweite Liga beantragt.

Saison 2014/2015 | Spieltag 19: SV Werder Bremen nach dem 2:1-Sieg in Hoffenheim

Während dem SC Paderborn 07 so langsam die Luft ausgeht und die Mannschaft ‚nach unten durchgereicht’ wird (wie man so schön sagt), schlägt bei Werder das Skripnik’sche Jungbrunnenkonzept langsam, aber sicher durch. In der winterlichen Transferphase hat man zwar einiges Geld investiert (siehe oben), aber den Geldbeutel dabei nicht allzu sehr strapaziert. Den jungen Innenverteidiger Vestergaard habe ich ja bereits erwähnt. Nach heutigem Stand hat man da einen wirklich Guten nach Bremen geholt, der ein Problem (die löchrige Abwehr) minimieren könnte.

Und mit Franco di Santo ist nach längerer Verletzungspause auch endlich wieder ein Topscorer unterwegs, der sich zudem mit Davie Selke, unserem U19-Europameister, bestens zu verstehen scheint. Selke hat gottlob noch bis 2018 Vertrag, di Santo bis 2016, was man aber in absehbarer Zeit ändern sollte. Einziger Wermutstropfen: Der Vertrag von Zlatko Junuzovic, einer der wirklich Guten im Team, geht nur noch bis zum Sommer. Aber vielleicht kann man an dieser Schraube auch noch drehen.

Natürlich sollte und kann man nach diesem gelungenen Rückrundenstart der Bremer (mit dem Hinrundenende drei Siege in Folge) nicht in Euphorie ausbrechen. Aber das Tabellenende hat man erst einmal hinter sich gelassen und was man da bisher auf dem Spielfeld gesehen hat, lässt ‚aufhorchen’. Da überraschen zwar die Meldungen, dass z.B. Mehmet Ekici, der mit Verlust an Trabzonspor weitertransferiert wurde, dort wohl endlich die Leistungen bringt, die man zwar in Bremen von ihm erwartet hatte, die er aber höchstens in zwei oder drei Spielen auch tatsächlich ablieferte. Oder Eljero Elia (ausgeliehen an den FC Southampton) und Nils Petersen (ausgeliehen an den SC Freiburg), die dort mit Toren auf sich aufmerksam machten (Letzerer gleich in seinem ersten Spiel mit einem echten Hattrick). Ich behaupte: das waren Eintagsfliegen! Auch Ludovic Obraniak hat in der türkischen Süper Lig bei Caykur Rizespor endlich eine sportliche Heimat gefunden. Den Bremern lag er nur auf dem Portemonnaie.

In Bremen setzt man verstärkt auf Jugend. Und das ist auch gut so. Nach der sportlichen wie finanziellen Talfahrt kann und sollte es nur über sportlichen Erfolg wieder aufwärts gehen. Viktor Skripnik, der Trainer, scheint wirklich das richtige Händchen für die Spieler zu haben. Jedes Vorrücken um weitere Plätze in der Tabelle (jetzt ist es Platz 11) spült Geld in die doch eher klamme Kasse. Profifußball ist nun einmal ein Geldgeschäft.

Noch vor Wochen schaute man in Bremen eher betrübt aus der Wäsche. Wie schnell sich das ändern kann. Wie sehr der Kopf dabei mitspielt, lässt sich an der Borussia aus Dortmund ablesen. Da haben sie einen Trainer, den man vor kurzer Zeit noch über den Klee lobte. Da haben sie dort Spieler, die jeder andere Verein auch gern hätte (nicht nur den Reus). Und doch krebsen die seit Wochen in den Niederungen der Fußball-Bundesliga herum. Noch ist nicht aller Tage Abend. Aber noch scheint die Sonne auch keine 24 Stunden am Tag!

Ten Years After

Ten Years After – so heißt heute noch eine Rockband, die aber längst ihr Aushängeschild, den Sänger und Gitarristen Alvin Lee, an die ewigen Jagdgründe verloren geben musste. Dieser galt einmal als schnellster Gitarrenspieler auf unserem Planeten, was nicht unbedingt viel heißt, nennt man den ‚besten’ seiner Zunft ‚Slowhand’ (Clapton eben). Auffällig ist natürlich die große Ähnlichkeit des Vornamens (Alvin) mit meinen Nachnamen. Zur heutigen Besetzung der Band gehört übrigens der Bassist Colin Hodgkinson, den ich vor vielen Jahren einmal mit seiner damaligen Gruppe Back Door als Vorgruppe live in Bremen gesehen habe – und dem ich als alter Bassquäler, der ich mal war, sogar hier einen kleinen Beitrag gewidmet habe.

Ten Years After wurden durch Woodstock (fand vom 15. bis zum 17. August 1969 statt) dem breiteren Rockpublikum bekannt. Übrigens weilte die in diesem Blog öfter erwähnte Band namens Jethro Tull während dieses geradezu sagenumwobenen Festivals auch in den Staaten (nämlich am 16. August 1969 in den Katakomben, d.h. Catacombs von Houston, Texas), nur hielt ihr Manager Woodstock für zu bedeutungslos, um seine Band dort über die grünen Wiesen jagen zu wollen. Ein fataler Fehler, wie wir heute wissen. Hier also ‚Ten Years After’ mit ihrem Auftritt einen Tag später (‚one day after’, also am 17. August 1969) in der Besetzung Alvin Lee — guitar, vocals, Leo Lyons — bass, Ric Lee — drums, Chick Churchill – organ:


Ten Years After – I’m Going Home (Live) – Woodstock (August 17th 1969)

Willi mit Hut

Hier und HEUTE geht’s natürlich nicht (allein) um Musik. Es geht um diesen meinen Blog, der zehn Jahre nach (Ten Years After) seinem Start immer noch ONLINE ist. Ja, Leute, seit zehn Jahren beehre ich Euch mit meinem Geschreibsel …

In diesen zehn Jahren habe ich es zwar nicht geschafft, JEDEN Tag (wie der Pfadfinder mit seiner guten Tat) etwas Sinnvolles HIER zu hinterlassen. Mit dem Alter setzt man (also ich) die Prioritäten anders. Aber so ganz werdet Ihr mich doch nicht los. Für die Statistiker unter Euch: Immerhin habe ich es in dieser Zeit zu über 3100 Beträgen gebracht. Die Datenbank, die das alles speichert, hat eine erwähnenswerten Größe von 13,6 MB = 14.260.000 Zeichen (alles ja nur Text, die vielen Bildchen usw. nehmen nochmals rund 385 MB ein). Die Bibel kommt lediglich auf 4.410.133 Zeichen (Buchstaben mit Leer- und Sonderzeichen).

Jenen, die immer wieder einen Blick in dieses mein Geschreibsel hineinwerfen, sei gedankt. Ohne Euch wäre es ja ziemlich sinnlos. So ganz aus dieser Welt scheine ich also nicht zu sein. Und ich werde es wohl auch noch einige Zeit bleiben (IN, nicht AUS der Welt!) …

Nochmals vielen Dank fürs Lesen!
Euer Willi

siehe auch meinen Beitrag zum Fünfjährigen