Es gibt für mich eine Vorliebe für Wasser: Ich mag Flüsse, noch mehr Seen und besonders das offene Meer, ob nun vom Festland betrachtet oder von einer Insel. So manchen Urlaub haben wir dort verbracht, wo auch Wasser in der Nähe ist. Selbst in den tiefen Süden Deutschlands an die Zugspitze zog es uns, weil es dort neben Wildgewässern auch den Eibsee gibt.
Mit diesem Beitrag will ich eine neue Kategorie, einen neuen Themenkreis, eröffnen, der sich mit Brücken beschäftigt. Bekanntlich gibt es Städte wie Venedig, die vor allem durch ihre Brücken bekannt sind. Hamburg, so sagt man, hätte allerdings mehr Brücken als Venedig. Und wer Hamburg kennt, wird dort über viele Brücken gegangen sein, die oft gar nicht als solche erkennbar sind (z.B. viele Bahnbrücken). Ich weiß nicht, über wie viele Brücken ich bereits gegangen bin. Brücken haben etwas Verbindendes. Nicht nur, dass sie ein Ufer, ob nun das von Flüßen oder das über Meeresengen, mit dem anderen verbinden. Sie verbinden gewissermaßen auch Menschen.
Ein kleiner Abstecher: Neben Brücken verbinden auch Fähren Gestade miteinander. An die erste Fähre, an die ich mich erinnere, ist die Sielwallfähre in Bremen, die in wenigen Minuten über die Weser führt und die Neustädter z.B. schnell zum Weserstadion führt. Aber das ist schon ein Thema für sich. Eine der letzten Fähren, mit der ich mit meiner Frau gefahren bin, ist die zur Hallig Hooge.
Komme ich zu den Brücken zurück: Während meiner kleinen Touren mit dem Rad durch das Umfeld meines Wohnortes Tostedt bin ich auch über verschiedenen Brücken gekommen. Wenige Kilometer westlich von Tostedt befindet sich eine Wasserscheide. Die einen Flüsse fließen in Richtung Weser, andere enden in der Elbe. Die Wümme (plattdeutsch Wümm) ist der 118 km lange Hauptquellfluss der Lesum, die ab der Vereinigung mit der von Nordosten (rechts) herankommenden Hamme noch weitere 10 Kilometer bis zur Mündung in die Unterweser zurücklegt. Die Quelle der Wümme liegt im höchsten Teil der Lüneburger Heide im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide südlich von Niederhaverbeck. Nur wenige Kilometer von der Quelle entfernt entspringt auch die Este, die allerdings in die Elbe mündet.
Plan von Riepshof mit Schafstall und Wümme
Um von Tostedt über Riepshof nach Königsmoor zu kommen, muss die Wümme über eine kleine Brücke überquert werden. Hier ist der Fluß noch schmal.
Brücke über die Wümme bei Riepshof
Durch das Wäldchen Düvelshöpen fließt der Tostedter Graben, der in die Oste mündet, die wiederum in die Elbe fließt. Neben einer kleinen Brück als Stein ….
Steinbrücke über den Tostedter Graben in Düvelshöpen
… gibt es mehrere Holzbrücken, die über das kleine Gewässer führen. Gerade solche Brücken fügen sich wunderbar in die herbstliche Waldlandschaft ein.
Eine von mehreren Holzbrücken über den Tostedter Graben in Düvelshöpen
In der Nähe von Tostedt gibt es den kleinen Ort Bötersheim, das zur Gemeinde Kakensdorf gehört. Es ist ein stller, geradezu idyllischer Ort, durch den die Este, ebenfalls ein Nebenfluss der Elbe (siehe oben), fließt. Neben einer Steinbrücke gibt es auch den unten gezeigten Steg, der aber nur zu finden ist, wenn sich der Wanderer durch ein Wäldchen schlägt, in dem er auch die Bötersheimer Quelle findet, aus der angeblich heiliges, magisches Wasser entspringt und in der manche ein rituelles Bad in dem eiskalten Wasser nehmen. Wohl an!
Steg über die Este bei Bötersheim