Kategorie-Archiv: Jethro Tull

Ian Anderson und seine Jungs

Geburtstagsständchen von Herrn Anderson & Co.

Im Jethro Tull Board @ www.laufi.de habe ich die Info gefunden: Unter dem Motto „putting show biz into your biz“ kann man bei grabow.biz ‚zeitgenössische’ Künstler seiner Wahl buchen, wenn man z.B. zu größeren geschäftlichen Meetings, Jahresfeiern oder Galavorstellungen mit Preisverleihungen lädt.

Hier findet man alles, was Rang und Namen hat. Und da darf unser Herr Ian Anderson mit seiner Combo namens Jethro Tull natürlich nicht fehlen. Speziell Jethro Tull kann man hier auch für private Feierlichkeiten wie Hochzeiten, auch großangelegte Geburtstagsfeiern und ‚Christmas Parties’ buchen.

Natürlich wird für alles Notwendige wie Beschallung, Beleuchtung etc. gesorgt und ist dann im sicherlich exorbitanten Preis enthalten. Wer also über das nötige Kleingeld (wahrscheinlich im fünfstelligen Euro-Bereich) verfügt, sollte sich sputen, bestimmt sind während des Tourabstechers von Jethro Tull nach Deutschland noch Termine Anfang April verfügbar. Ein Geburtstagsständchen von Herrn Anderson – das wäre doch etwas.

Jethro Tull 1988 mit Martin Barre, I.A., Doane Perry, Maartin Allcock & Dave Pegg (aufgenommen bei Ians Haus in der Nähe von Stokenchurch)
Jethro Tull 1988 mit Martin Barre, I.A., Doane Perry, Maartin Allcock & Dave Pegg (aufgenommen bei Ians Haus in der Nähe von Stokenchurch)

Maartin Allcock tourte mit JT von 1988 bis 1991 und spielte Keyboards (eigentlich ‚gelernter’ Bassist bzw. Gitarrist); Allcock hatte gerade zwei Wochen Zeit, um das neue Instrument zu erlernen.

Excalibur – auf Tour 2010

Von Excalibur – The Celtic Rock Opera habe ich ja bereits berichtet. Nach einer fulminanten Premiere am 24. und 25. Juli 2009 in der Kaltenberg Arena wird die Legende im Januar 2010 auf Tour gehen (Mitwirkende u.a. der Jethro Tull-Gitarrist Martin Barre):

02.01.2010 – Bremen AWD Dome
04.01.2010 – Mannheim – SAP Arena
07.01.2010 – Hamburg Colorline Arena
08.01.2010 – Leipzig Arena
09.01.2010 – Hannover TUI Arena
13.01.2010 – München Olympiahalle
16.01.2010 – Berlin Max-Schmeling-Halle
18.01.2010 – Köln Lanxess Arena
19.01.2010 – Stuttgart Schleyerhalle
21.01.2010 – Zürich Hallenstadion
22.01.2010 – Oberhausen Arena
23.01.2010 – Frankfurt Festhalle
26.01.2010 – Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung

Neues aus Ians Werkstatt?

Wer fürs Weihnachtsfest sich oder seine Lieben mit Werken von Ian Anderson und dessen Gruppe Jethro Tull eindecken will, wird einiges alte „Neue“ auf dem Markt finden. Die eigentliche Frage bleibt: Gibt es in absehbarer Zeit wirklich einmal etwas Neues aus Ian Andersons Werkstatt?

Einiges deutet darauf hin, denn bei den letzten Konzerten spielte der Meister einige Titel, die bisher auf keinem Album zu finden sind. So geschehen am 13. Oktober d.J. im Beacon Theater in New York City. Mitstreiter waren dort neben dem deutschen Gitarristen Florian Ophale und den Bandmitgliedern John O’Hara und David Goodier der farbige Schlagzeuger Mark Mondesir und die Violinistin Meena Bhasin. Mondesir kommt eigentlich aus der Jazz-Szene und hat u.a. mit Größen wir Ian Carr, John McLaughlin und Larry Coryell zusammengespielt.

Es sind zwei Stücke, die neu sind: Tea with the Princess und Change of Horses.

Neues aus Ians Werkstatt?

Der instrumentale Part der Stücke überwiegt, was auch besser so ist – angesichts Ian Andersons Stimme. Alles klingt nicht schlecht, hat aber mit Jethro Tull nach meinem Geschmack nichts mehr zu tun. Es erinnert mich u.a. am die niederländische Gruppe Flairck, die schließlich auch mit Flöte, Geige und Akustikgitarre aufwartet – allerdings ohne E-Bass und Schlagzeug.

Einen großen Teil nimmt bei diesen beiden Stücken „the German Instrument of Hell“, wie Ian Anderson es einmal nannte, ein: The Squeezy Thing resp. die Quetschkommode, also das Akkordeon.

Es sind wohl noch einige neue Stücke mehr, die Ian Anderson, je nach Lust und Laune, bei Konzerten aufführt. Wann diese aber zusammen als ein neues Album auf den Markt kommen, steht weiterhin in den Sternen. Wie gesagt: Nach Jethro Tull klingen diese Lieder lange nicht mehr – sollte es also ein neues Ian Anderson-Soloalbum werden? Wenn überhaupt – und eben wann?

Übrigens: In dem neuen Stück „Change of Horses“ zitiert sich Anderson musikalisch selbst. Man hörte einmal in „In the Times of India (Bombay Valentine)“ von dem Soloalbum „Divinities“ hinein – so um die sechste Minute – das ist zwar etwas flotter dort und anders arrangiert – aber es ist das Gleiche.

Altes „Neues“ von Jethro Tull (4)

Es weihnachtet sehr … Und da darf Ian Anderson & Co. nicht fehlen, wenn es darum geht, Kasse zu machen. Erstaunlich ist es, wie der Meister mit neuen Scheiben und Konzerten in der Vorweihnachtszeit aufwartet.

Zunächst noch einige Worte zum letzten Produkt: Jethro Tull live at Madison Square Gardens 1978 DVD/CD. Die ersten Videobilder, die ich von einem Live-Konzert von Jethro Tull kenne, stammen aus diesem Konzert. So hatte ich nun mit dieser DVD wirklich gehofft, endlich die supertollen Aufnahmen käuflich zu erwerben. Nicht dass ich enttäuscht bin, aber wirklich glücklich bin ich eben auch nicht. Das mag auch an dem amerikanischen Farbübertragungssystem für Fernsehsignale NTSC liegen, das nicht die satten Farben wie das PAL-System hatte. Auch der Ton, sosehr daran geschraubt wurde, ist nicht ganz so sauber wie gewünscht.

Aber kommen wir zu dem, was jetzt den Jethro Tull-Fan und Käufer Neues (altes „Neues“) erwartet. Vom Auftritt der Gruppe beim AVO Session Festival in Basel/Schweiz hatte ich berichtet (Jethro Tull live in Basel/Switzerland 2008 bzw. AVO-Session-Night: Jethro Tull). Am 13. November ist das Konzert als DVD erhältlich: Jethro Tull – Live at Avo Session 2008

Instrumental sicherlich ein schönes Konzert (gesanglich die bekannte Katastrophe), aber für mich kein Muss, zudem ich die Aufnahmen, wenn auch nicht in DVD-, so doch in halbwegs ansehnlicher Qualität vorliegen habe (und bei YouTube die Videos zu sehen sind).

Das Weihnachtsfest übt auf Herrn Anderson wohl eine besondere Affinität aus. Früher wäre er gut als Weihnachtsmann durchgegangen (mit Rauschebart und langer Matte). Das Christmas-Album kennen wir ja. Jetzt kommt dieses Album am 27. November als Doppel-CD zusammen mit dem Live-Auftritt in der St Bride’s Kirche in der Fleet Street in London vom 22.12.2008 heraus (damals wohlweißlich aufgenommen – zur späteren kommerziellen Verwendung): The Christmas Album+Live Christmas at St. Brides.

Ian Anderson wünscht Frohe Weihnachten

Die Einnahmen des so genannten ‚Jethro Tull Christmas Carol Service‘ (2006 zum 1. Mal veranstaltet – ist also schon fast Tradition); kamen der St Mungo’s charity for the homeless (Stiftung für Obdachlose) zugute.

Hierzu die Setlist der 2. CD:

1. Weathercock
2. Introduction: Rev. George Pitcher/Choir: What Chee
3. A Christmas Song
4. Living In These Hard Times
5. Choir: Silent Night
6. Reading: Marmion by Ian Anderson (aus Sir Walter Scott’s “Marmion”- Dichtung in sechs Gesängen (A Tale of Flodden Field in six Cantos))
7. Jack In The Green
8. Another Christmas Song
9. Reading: God?s Grandeur by Gavin Esler
10. Choir: Oh, Come All Ye Faithful
11. Reading: The Ballad Of The Breadman by Mark Billin
12. A Winter Snowscape
13. Reading: Christmas by Andrew Lincoln
14. Fires At Midnight
15. We Five Kings
16. Choir: Gaudete
17. God Rest Ye Merry Gentlemen / Thick As A Brick

Dem ist noch nicht genug: Ian Anderson plays The Christmas Jethro Tull an fünf Abenden in Deutschland, die Tickets ab 38,60 € (in Berlin einheitlich 68,15 €). Mit dabei sind (sollen sein): Pete Riley (Schlagzeug), Meena Bhasin (Violine) und der deutsche Gitarrist Florian Opahle:

München – Herkulessaal der Residenz München – 01.12.2009
Berlin – Passionskirche Kreuzberg – 02.12.2009
Hannover – Theater am Aegi – 04.12.2009
Bochum-Zentrum – Christuskirche Bochum – 05.12.2009
Offenbach am Main – Stadthalle Offenbach – 06.12.2009

Süßer die Kassen nie klingen …. als zur Weihnachtszeit. Was die 2. Hälfte des Doppelpacks mit dem St Bride’s Kirchenlivekonzert betrifft bin ich fast versucht (aber auch nur das), mir dieses käuflich zu erwerben. Ansonsten habe ich ja noch das ‚alte’ Christmas-Album von Jethro Tull; das sollte genügen.

Original & Fälschung: Pastime With Good Company

Ich neige manchmal dazu, die Überschriften der Beiträge in diesem Blog auf ‚reißerische Weise’ zu formulieren – und begebe mich damit fast auf Bildzeitungsniveau. Die Gegenüberstellung von Original und Fälschung ist natürlich unsinnig – wie überhaupt in der so genannten E-Musik eigentlich nur von Interpretationen eines Musikstückes gesprochen werden kann, auch wenn die eine dem Original (den Noten und der Instrumentalisierung entsprechend) näher kommt als eine andere.

Mancher Herrscher dieser Welt, ob Monarch oder Präsident, hat nicht nur einen Drang nach Macht, sondern auch eine musische Seite. Fridericus Rex spielte leidlich die Querflöte (sic!) und komponierte auch das eine oder andere Stück. Vom ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton wissen wir, das er des Öfteren zum Saxophon grifft, um seine Gäste zu unterhalten.

Gehen wir noch einige Jahrhunderte zurück (ins 16.), dann treffen wir dort auf König Heinrich VIII Tudor, ja den mit den (ich glaube es waren) sechs Frauen, von denen die eine oder andere einen Kopf kürzer gemacht wurde, weil sie dem potenten Potentaten keinen Sohn gebar. Und der sich, weil die katholische Kirche etwas gegen seine Vielweiberei hatte, von Rom lossagte, um die Anglikanische Kirche zu gründen.

Nun auch Heinrich VIII hatte eine poetische Ader. Uns bekannt ist u.a. das Madrigal „Pastime With Good Company“, an dem sich schon meine/unsere Lieblingsband Jethro Tull unter dem Titel „King Henry’s Madrigal“ früh versuchte. Auf den letzten Tourneen der Gruppe spielten Ian Anderson und Co. diesen Titel wieder vermehrt. Zunächst aber das ‚Original’ (im Sinne oben ausgeführter Bemerkung), dann die Anderson’sche ‚Fälschung’ („Pastime With Good Company“, Herr Anderson – ‚with’ nicht ‚in’).


Pastime with Good Company (Henry Tudor VIII.)


Jethro Tull – Pastime With Good Company

Wenn der Ian nicht mehr singt

Zuletzt war ich 2005 in einem Konzert von Ian Anderson und seinen Jungs von Jethro Tull. Eigentlich hatte ich mir schon zuvor geschworen, kein Konzert mehr von dieser Gruppe zu besuchen. Es sollte bei dieser Ausnahme bleiben. Grund: Seit einigen Jahren ist die Singstimme von Ian Anderson buchstäblich im Arsch Eimer. Er krächzt und ächzt nur noch herum. Einige Lieder hat er bereits um einige Töne nach unten transponiert, um diese halbwegs singen zu können. Es ist zum Heulen. In Laufis Jethro Tull Board wird immer noch ausgiebig darüber diskutiert. Wer sich so etwas antun will, soll es machen. Ich nicht …

Nun stellt sich die Frage, wie es wäre, wenn der gute Ian darauf verzichten würde, seine Zuschauer mit dieser kaputten Stimme zu malträtieren, z.B. in dem ein anderer für ihn singt (oder eine andere). Zunächst kam mir da sein Sohnemann James Duncan in den Sinn, der ja auch schon öfter für seinen Herrn Papa die Schlagstöcke gerührt hat. Seine Stimme könnte vielleicht so ähnlich klingen, oder?

Denn das ist das Problem: Jethro Tull ohne die besonders geartete Stimme von Ian Anderson ist nicht wirklich Jethro Tull (Es ist aber auch nicht Jethro Tull, wenn Anderson heiser krächzt). Alte Videoaufnahmen belegen, dass der damalige Bassist John Glascock wohl eine ähnliche Stimme wie Ian Anderson hatte. Leider ist Glascock, der an einem Herzfehler litt, nach einer Operation vor inzwischen fast 30 Jahren gestorben.

Lange Rede, kurzer Sinn: in diesen Tagen sind mir zwei Videos über den Weg gehoppelt, die Jethro Tull in Konzerten zeigen, bei denen der Meister einmal die Schnauze hält und eine Frau singen lässt: die Italienerin Alessia D`Andrea. Es sind nicht die ersten Aufnahmen, die ich sehe, bei denen die ansehnliche Alessia dem Ian etwas vorsingt. Wäre die gute Alessia etwas weniger attraktiv und stimmlich dafür noch etwas besser disponiert, dann könnte man sich ausmalen, wie gut es Herrn Anderson und seinen Mannen ankäme, die Lieder von jemand anderem singen zu lassen. Hier zunächst die beiden Videos:


Jethro Tull & Alessia D’Andrea – Pistoia Blues Festival – 05.07.2008


Wond’ring Aloud – Alessia D’Andrea & Ian Anderson – Live In Rome ca. 2007

Und? Was denkt Ihr? Es gibt bestimmt arbeitslose Sänger oder Sängerinnen, die sich als Vertreter für Ian Anderson eignen. Aber dann würden sie dem Meister gewissermaßen die Show stehlen, denn welcher Sänger hielte sich diskret im Hintergrund. Das ist nämlich der Punkt: Musiker, die es wagten, eigene Bühnenpräsenz zu zeigen, wurden ausnahmslos gefeuert. Auf der Bühne regiert nur einer: Ian Anderson! Bis man ihn im Sarg von der Bühne holen muss … Das werde ich aber wohl verpassen!

Jethro Tull live at Madison Square Garden 1978 DVD/CD

Wer denkt, er hätte schon alles von unserer Lieblingsgruppe Jethro Tull im Plattenschrank, dem darf ich folgenden Nachschlag (dank an Laufis Jethro Tull Diskussionsforum für die Info) empfehlen:

Jethro Tull live at Madison Square Garden, New York 1978

Das Label EMI veröffentlicht ab 21.09.2009 zwei Scheiben (eine DVD und eine CD), zunächst wohl erst einmal im Vereinigten Königreich – die DVD ist mit Dolby 5.1 Surroundklang ausgestattet. Viele kennen die Aufnahmen von YouTube oder haben diese als Bootleg in ihrer Tull-Schatzkammer. Aber die Qualität ist nicht so besonders. Das sollte mit dem veröffentlichten Material mit Sicherheit anders werden. Ich bin gespannt.


Jethro Tull – Thick as a Brick complete – Madison Square Garden 1978

Hier die Tracks im Einzelnen:

CD
1. Bagpipe Intro (Live At Madison Square Garden)
2. Sweet Dream (Live At Madison Square Garden)
3. One Brown Mouse (Live At Madison Square Garden)
4. Heavy Horses (Live At Madison Square Garden)
5. Opening (Live At Madison Square Garden)
6. Thick As A Brick (Live At Madison Square Garden) (2009 Digital Remaster)
7. No Lullaby (Including Flute Solo Of God Rest Ye Merry Gentlemen) (Live At Madison Square Garden)
8. Songs From The Wood (Live At Madison Square Garden)
9. Band Intro (Live At Madison Square Garden)
10. Quatrain (Live At Madison Square Garden)
11. Aqualung (Live At Madison Square Garden)
12. Locomotive Breath (Including Dambusters March) (Live At Madison Square Garden)
13. Too Old To Rock ‚N‘ Roll (Live At Madison Square Garden)
14. My God/Cross Eyed Mary (Live At Madison Square Garden)
15. Locomotive Breath (Encore) (Including Dambusters March) (Live At Madison Square Garden)
16. Aqualung (Encore) (Live At Madison Square Garden)

DVD
1. Sweet Dream (Live At Madison Square Garden)
2. One Brown Mouse (Live At Madison Square Garden)
3. Heavy Horses (Live At Madison Square Garden)
4. Opening (Live At Madison Square Garden)
5. Thick As A Brick (Live At Madison Square Garden) (2009 Digital Remaster)
6. No Lullaby (Including Flute Solo Of God Rest Ye Merry Gentlemen) (Live At Madison Square Garden)
7. Songs From The Wood (Live At Madison Square Garden)
8. Band Intro (Live At Madison Square Garden)
9. Quatrain (Live At Madison Square Garden)
10. Aqualung (Live At Madison Square Garden)
11. Locomotive Breath (Including Dambusters March) (Live At Madison Square Garden)
12. Too Old To Rock ‚N‘ Roll (Live At Madison Square Garden)
13. My God/Cross Eyed Mary (Live At Madison Square Garden)

Unreleased Tull 1969 – 2001

Im Netz kursieren allerhand Mitschnitte von Aufnahmen der Gruppe Jethro Tull (siehe auch meinen Beitrag: Coverversionen & Bootlegs von Jethro Tull). Jetzt hat sich wohl einer die Mühe gemacht, das ganze bisher unveröffentlichte Material der Gruppe zu sammeln und ebenfalls im Netz bereitzustellen. Es handelt sich dabei nicht etwa um Aufnahmen von Stücken, die wir von offiziellen Ton- und Bildträgern, sprich CDs und DVDs, her kennen, sondern um ‚Tunes’, die meist für eine bestimmte Tournee mit ins Programm genommen wurden (z.B. Bach’s Double Violin Concerto).

Unreleased Tull 1969-2001

So sind 49 Stücke zusammengekommen, einiges an Intros (Ouverture wäre zuviel gesagt) und Ends, Instrumentals, also Soli von Gitarre und/oder Keyboards und Drums; Dave Peggy bringt Fairport-Conventionelles mit (einige Jigs), auch ein Stück von Andy Giddings darf nicht fehlen (Parrot) und das allwegs bekannte Girl from Ipanema, das am 08.08.1988 in São Paulo, Brasilien, angestimmt wurde. Fast zuletzt ist das Stück „Drive“ zu hören, ein Orchesterstück von und mit Ian Anderson an der Flöte, das 1999 zu einem Soundtrack zu dem Film „Mystery, Alaska“ gehörte. Die Qualität ist nicht immer die beste, aber für echte Tull-Fans ist diese Sammlung natürlich schon so etwas wie ein Schmankerl.

Mit Hilfe eines freien BitTorrent-Clients wie Vuze (kostenloser Download von Vuze) kann die gut 200 MB große Sammlung heruntergeladen werden (Quelle bei piratebay, genau: die bösen Piraten, die jetzt auch noch einen Sitz im Europaparlament für Schweden erobern konnten); weitere Infos zur Handhabung siehe auch in einen meiner früheren Beiträge.

zuletzt: Jethro Tull bei lastfm.de (u.a. mit alten Fotos usw.)

Ian Anderson: Sitting on a Park Bench

Sitting on a park bench
eyeing little girls with bad intent.
Snot running down his nose
greasy fingers smearing shabby clothes.

(Lyrics by Jennie Franks – Aqualung)

Rock Dreams: Ian Anderson (Jethro Tull)

Ian Anderson (Jethro Tull). Troll, Satyr, alter Schmutzfink: kleine Mädchen werden gewarnt, von so einem Typ Bonbons anzunehmen. Aus dem Nichts hinter einer Parkbank tauchte er auf, aus Büschen sprang er hervor, streckte übermütig ein Bein in die Luft, um auf dem anderen im Kreis herumzutaumeln, kaum sichtbar unter all seinen Haaren. Von Zeit zu Zeit blitzte aus dem Gewuschel ein wildes Auge hervor, manchmal konnte man sogar etwas Gepöbel hören, ein Grammeln oder einen ausgeprägten Rülpser. Das war der Augenblick, wo er eine Flöte aus seinem schmutzigen Regenmantel zog und ihr Töne von außergewöhnlicher Zartheit entlockte: seine Opfer konnten nicht anders, sie folgten ihm, wohin immer er sie führte.

Aus: Schober, Ingeborg : Rock Dreams: Rock Lexikon : wer, wo was wann? Alle Namen, alle Platten. 20 Jahre Popmusik von A bis Z. – München : Schünemann, 1973, ungez.

Ingeborg Schober/Guy Peellaert: Rock Dreams - 1973

Dieses Buch vereinigt Guy Peellaerts phantastische, bereits weltberühmte Bildergeschichte des Rock-Zeitalters und Ingeborg Schobers Rock-Lexikon mit der umfassenden Discographie zu einem einzigartigen Nachschlagewerk.- viele Farbbilder (Fotos künstlerisch verfremdet, z.T. doppelseitig) und unzählige s/w Fotos

Guy Peellaert (Brüssel, Belgien, April 6, 1934 – Paris, Frankreich, November 17, 2008) war ein belgischer Künstler, Maler, Illustrator, Comic-Zeichner und Fotograf; u.a. malte er die Plattencover für David Bowie (Diamond Dogs) und The Rolling Stones (It’s Only Rock ’n‘ Roll). Außerdem entwarf er die Film-Poster für Filme wie Taxi Driver, Paris, Texas (Wim Wenders) und Short Cuts. Sein Stil war beeinflusst von Psychedelic Art and Pop Art.

Durch das Bild Nighthawks von Edward Hopper erinnerte ich mich an diese Bildgeschichte von Guy Peellaert, weil stilistisch (auch in der Farbgebung) viele Ähnlichkeiten zwischen den beiden Künstler vorhanden sind. Ich musste in Schränken und alten Truhen kramen, bis ich das großformatige Buch wieder gefunden hatte.

Unsinnige Wikipedia

Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. Ohne Humor hätten sich wahrscheinlich die meisten Menschen längst schon erschossen, erhängt oder sonst wie das Leben genommen. So hangeln wir uns oft dank Humor (Galgenhumor!) durch den Alltag. Und wenn uns das Lachen nicht gerade im Halse stecken bleibt, dann hat es befreiende Wirkung. Humor als Therapie. Lachen als Überlebensstrategie.

Nun ist nicht alles, was sich als Humor ausgibt, auch wirklich zum Lachen. Da gibt es reichlich Krudes, Blödsinniges und Infantiles. Und das natürlich auch im Netz. Von stupidedia.org, der „Enzyklopädie ohne Sinn“, hatte ich bereits schon einmal berichtet. Da gibt es noch weitere Sammlungen im Gewand eines Wiki, in denen sich Parodie, eben auch Derbes, Satire und Nonsens die Hand geben. Erwähnenswert ist da uncyclopedia.org, content-frei und unzyklopädisch (‚unkreisförmisch’?). Erwähnenswert auch schon allein der englischen Ausgabe wegen.

Als Fan der Musikgruppe Jethro Tull gefällt mir da natürlich der Beitrag über diese Band besonders. Selbst um solchen Blödsinn zu verfassen bedarf es eines gewissen Grundwissens, das der Autor einbringt. Ich erwähne das hier, weil nämlich eine bestimmte Art des Humors (z.B. die Parodie) speziell davon lebt, besonderes Wissen überspitzt darzustellen. Viel Spaß beim Lesen!

siehe auch zdf.de: Wikipedia für Blödsinn

Coverversionen & Bootlegs von Jethro Tull

Von der Gruppe Jethro Tull gibt es jede Menge Cover-Versionen, also Lieder der Gruppe, die von anderen Musikern ‚nachgespielt’ werden. Besonders beliebt ist dabei natürlich der größte Hit „Locomotive Breath“. Im Internet habe ich jede Menge solcher Cover-Versionen gefunden – in unterschiedlichster Qualität. Besonders bei YouTube lassen sich solche Stücke en masse aufrufen.

Jetzt bin ich auf ein Konto bei YouTube gestoßen, dessen Inhaber rayblue69 aus den Niederlanden sich besonders auf die akustisch vorgetragenen Stücke von Jethro Tull gestürzt hat – und auf Titel, die bisher sehr wenig gecovert wurden.

Youtube - Playlists - rayblue69

Es ist schon ein großes Wagnis, sich auch an Stücke heranzutrauen, die in ihrer Struktur sehr komplex sind. Und dem guten Raymond geht so trotz musikalischer Fertigkeiten instrumentaler wie gesanglicher Art doch einiges in die Hose. Trotzdem finde ich seine ‚Interpretationen’ ziemlich interessant. Und sei es nur, um festzustellen, welche Leistung die Herren Anderson und Co. vollbringen.

Ein beliebtes Thema ist das der so genannten Bootlegs. Bei Bootlegs handelt es sich um nicht autorisierte Tonaufzeichnungen, die zumeist bei Konzerten entstanden sind. Davon gibt es von Jethro Tull eine geradezu unüberschaubare Anzahl. Da die Aufnahmen in der Regel nicht mit professionellen Aufnahmegeräten erfolgten, ist die Qualität meist eher bescheiden.

Besonders in Italien gibt es eine große Tull-Fan-Gemeinde. Da wundert es nicht, dass auch von dort die Website bootlegstullianos kommt, die eine umfangreiche Liste solcher Bootleg-Aufnahmen präsentiert und dazu die Möglichkeit, solche Aufnahmen auch herunterzuladen.

Da mich besonders alte Aufnahmen von Jethro Tull interessieren, so kann ich u.a. folgende Bootlegs empfehlen:

1972 – My God * (21/01/1972, Essen, Germany)

Setlist: My God (including elements of Soirée, By Kind Permission Of and Bourée) / Thick As A Brick / Aqualung / To Cry You A Song / A New Day Yesterday / Cross-eyed Mary / Tomorrow Was Today, Hymn 43 (medley) / Nothing Is Easy.

1973 – A Live Passion * (17/05/1973, Hampton, Va. USA)

Setlist: A Passio Play Part 1 / A Passion Play Part 2 / Phone Call / Instrumental / A New Day Yesterday

Jethro Tull: A live Passion 1973

Für weitere Bootleg-Quellen siehe auch Jethro Tull Board @ www.laufi.de mit weiteren Link-Angaben.