Konfirmation – was bedeutet das eigentlich für die Konfirmanden und ihre Familien? In nur wenigen Fällen, davon gehe ich aus, sind religiöse Gründe die Hauptursache, Kinder konfirmieren zu lassen. Meist ist es lediglich ein familiäres Ereignis, um deren Feier man schlecht herumkommt. So werden auch Jugendliche konfirmiert, deren Eltern schon lange aus der Kirche ausgetreten sind.
Ein wichtiger Grund, weshalb sich Jugendliche für die Konfirmation entscheiden, ist die Aussicht auf Geldgeschenke. Aus der Verwandtschaft, Bekanntschaft, ja auch aus der Nachbarschaft kommen Glückwünsche ins Haus, die kleinere bis größere Summen Geldes enthalten. Wer lässt sich das schon gern entgehen?

Konfirmation hat etwas von Initiation, also die durch bestimmte Gebräuche geregelte Aufnahme der jungen Menschen in eine Standes- oder Altersgemeinschaft. Als Ersatz gibt es bekanntlich die Jugendweihe. Je nach Herkunft (regional und/oder sozial) entscheidet man sich für das eine oder andere. Mit der Konfirmation bzw. Jugendweihe beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ich denke, dass dieser kulturelle Hintergrund, ob bewusst oder unbewusst bedacht, der eigentliche Grund ist, sich für die Konfirmation zu entscheiden.




Im letzten Jahr feierte Gretna Green Jubiläum, denn seit 250 Jahren wird dort auf die Schnelle geheiratet. Hintergrund hierfür war ein englisches Gesetz von 1754, nach dem junge Leute unter 21 Jahren nicht ohne Zustimmung der Eltern heiraten durften. Gretna Green, direkt hinter der schottischen Grenze gelegen, hieß die Heiratslustigen willkommen und machte ein Geschäft daraus. Übrigens hat auch Joschka Fischer 1967 dort die erste seiner Ehefrauen geheiratet. Noch immer ist der kleine Ort auf Hochzeiten spezialisiert.