Kategorie-Archiv: Reisen

AlbinZ Urlaubsreisen

Auf nach … Pellworm

Nach unserer Tagestour nach Friedrichstadt (liegt übrigens auch im Kreis Nordfriesland) geht es heute auf die Insel Pellworm. Pellworm (dänisch Pelvorm, friesisch Pälweerm) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein und eine nordfriesische Insel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Zum Gemeindegebiet gehören neben der Insel Pellworm die Halligen Süderoog und Südfall. Pellworm ist ein Nordseeheilbad.

Pellworm ist die drittgrößte nordfriesische Insel. Ihre Ausdehnung beträgt sieben Kilometer in West-Ost- und sechs Kilometer in Nord-Süd-Richtung.

Sie besteht aus dem Westteil der ehemaligen Insel Strand, die 1634 in der Burchardiflut zerstört wurde. Pellworm, Nordstrand und einige der Halligen sind Bruchstücke der ehemaligen Insel. Heute liegt Pellworm im Schnitt etwa einen Meter unter Normalnull. Die Insel wird daher von einem 8 Meter hohen und 25 Kilometer langen Deich geschützt.

Nordfriesische Insel Pellworm

Meine Vorliebe für Inseln (und die meiner Familie) dürfte hinlänglich bekannt sein. Heute zu Himmelfahrt will ich mit meiner Frau (und ihrer Mutter) einmal die Insel Pellworm erkundschaften. Die Fahrt geht über Husum, Nordstrand und mit der Fähre von dort zum Anleger Ostersiel. Dort gibt’s dann eine Inselrundfahrt.

Bis Nordstrand bin ich schon einmal gekommen. Jetzt also Pellworm. Vielleicht gefällt uns die Insel so sehr, dass wir einmal einen längeren Aufenthalt dort planen (und natürlich auch ausführen) werden.

Auf nach … Friedrichstadt

Mit der Fahrt vor zwei Jahren nach Graal-Müritz an der Ostsee mit dem DRK Ortsverein Tostedt e.V. (meine Frau ist Mitglied, ich arbeitet ja nur beim DRK …) hatte es bei mir ja nicht geklappt. Dafür fuhren wir (meine Frau und ich samt Sohn und Schwiegermutter) im August 2012 als Tagesausflug an die Nordseeküste nach Büsum.

Heute nun geht es wieder auf Tagestour (diesmal meine Frau und ich allein) und diesmal in das so genannte Holländerstädtchen Friedrichstadt.

Die Stadt Friedrichstadt (dänisch Frederiksstad, friesisch: Fräärstää, plattdeutsch: Friesstadt, Frieestadt, niederländisch Frederikstad aan de Eider) liegt zwischen den Flüssen Eider und Treene im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Friedrichstadt wurde 1621 durch den gottorfschen Herzog Friedrich III. gegründet und ist heute ein hochrangiges Kulturdenkmal. Herzog Friedrich III. zielte auf die Errichtung einer Handelsmetropole und holte dazu niederländische Bürger, besonders die verfolgten Remonstranten, an den Ort und gewährte ihnen Religionsfreiheit. Infolge dieser Maßnahme siedelten sich auch Mitglieder vieler anderer Religionsgemeinschaften in Friedrichstadt an, so dass der Ort als „Stadt der Toleranz“ galt. Heute sind noch fünf Religionsgemeinschaften aktiv.

Friedrichstadt/Nordfriesland: ‚Holländerstädtchen’ mit Grachten

Die Bauten der niederländischen Backsteinrenaissance und Grachten prägen das Stadtbild des heute vor allem vom Tourismus lebenden „Holländerstädtchens“ mit knapp 2.500 Einwohnern.

(Quelle: de.wikipedia.de)

Nach dem Hochsommereinbruch der letzten Tage mit Temperaturen bis zu 30 ° C soll es heute deutlich kühler werden – mit bedecktem Himmel (aber hoffentlich doch trocken). Friedrichstadt ist ein beliebter Ausflugsort hier im Norden. Ich bin nur einmal vor vielen Jahren auf einer Radtour hier durchgefahren. Heute werde ich mir den kleinen Ort also einmal genauer anschauen können (später mehr, vielleicht auch im Video).

Vorweihnachtszeit 2013 (9): Weihnachtsmarkt Göttingen 2013

Am letzten Wochenende weilte ich mit meiner Frau und dem jüngeren meiner beiden Söhne in Göttingen und besuchte dort zwei Jahre nach unserem ersten Besuch meinen älteren Sohn, der jetzt schon seit über drei Jahren in der Studentenstadt weilt. Mit meiner Frau hatte ich ein Doppelzimmer im dortigen Hotel Kasseler Hof gebucht, da es genau auf halbem Weg zwischen Innenstadt und der Wohnung meines Sohnes liegt. Und wir lagen damit richtig: ein kleines, ruhiges Hotel, bei dem der Preis in einem guten Verhältnis zu den Leistungen steht. Und für 8 € pro Person frühstückten dann auch meine Söhne und die Freundin meines Ältesten im Hotel gleich mit (nach Absprache gab es auch veganes Essen).

Wir hatten überlegt, was wir unternehmen könnten, und entschieden uns dann doch schnell, den Göttinger Weihnachtsmarkt zu besuchen. Zuletzt waren wir gemeinsam 2010 auf dem Weihnachtsmarkt in Goslar. Und ähnlich wie in Goslar ist der Weihnachtsmarkt in Göttingen allein durch sein Umfeld, die Innenstadt mit vielen alten Häusern, sehr schön gelegen. Diesmal gönnten wir uns auch ein alkoholisches Heißgetränk (Feuerzangenbowle), was ich aber – ehrlich gesagt – keinem empfehlen möchte. Anschließend war mir schlecht von dieser klebrigen Brühe.

Göttinger Weihnachtsmarkt 2013

Dafür tranken wir Kaffee bei Cron & Lanz, dem traditionsreichen Göttinger Kaffeehaus. Natürlich probierten wir auch jeweils eine der leckeren Torten. Obwohl das Cafe proppenvoll war, bekamen wir doch innerhalb kurzer Zeit einen Tisch für fünf Personen. Wer in Göttingen Kaffee trinken geht, kommt an Cron & Lanz wohl nicht vorbei.

Fürs Abendessen entschieden wir uns, es mit Sushi zu versuchen und reservierten im Busumo, einer kleinen Sushi-Bar in der Groner Straße, einen Tisch. Nachdem jeder seine Suppe gelöffelt hatte, gab es jeder Menge Sushi-Maki und Nigiri – alles frisch zubereitet und lecker. Der Abend endete bei einem Bier in der Wohnung meines Sohnes.

Nun Weihnachtsmärkte sind für mich einfach zu überlaufen. Und neben den vielen Fress- und Saufbuden gibt es nur wenige Kaufstände, die wirklich interessantes Handwerkliches anbieten. Den Weihnachtsmarkt von Göttingen kann ich aber durchaus empfehlen, weil eben auch das ganze Drumherum, das Ambiente, wie man sagt, sehr schön ist. Und am Abend gibt es in der Innenstadt zahlreiche Restaurants und Kneipen, in denen man in gemütlicher Runde den Tag ausklingen lassen kann. Leider gab es in Göttingen keinen Schnee (wie noch am Samstagmorgen bei uns in Tostedt).

Nun wir haben nicht nur gegessen und getrunken, sondern machten am Sonntagmittag auch einen ausführlicheren Spaziergang entlang der Leine, die bekanntlich auch durch die niedersächsische Landeshauptstadt fließt (‚Warum ist Hannover eine wilde Stadt?“ – ‚Weil sie an der Leine liegt!’). Mit dem Zug ging es am späteren Sonntagnachmittag dann wieder nach Hause.

Willi und die Swinging Sixties

Mitte der 60-er Jahre (des letzten Jahrhunderts) entstand ein modischer Trend, der auch die Kultur und die Politik beeinflusste und einen ganz besonderen Zeitgeist schuf: die Swinging Sixties, deren Mittelpunkt London als Swinging London war.

„Beginnend mit politischen Konflikten wie beispielsweise der Kubakrise und dem bereits schwelenden Vietnamkrieg setzte sich eine neue Sicht- und Denkweise in der Gesellschaft durch, welche sich in politischem Denken der Friedensbewegung, in der Kultur, der Mode und einem völlig neuen Freiheitsdenken äußerte. Indes zeigte sich ein Wechsel in der Musikszene, der gleichzeitig neue Modetrends setzte (Woodstock). Am engsten verbunden mit dem Begriff der Swinging Sixties dürfte allerdings die Londoner Straße Carnaby Street sein, welche in den 1960ern durch ihre unzähligen Mode- und Musikgeschäfte bekannt wurde und als ‚Trendmeile’ im westlichen Europa galt. Wer ‚hip’ oder Hippie sein oder einfach nur Drogen kaufen wollte, ging dort ‚shoppen’.“ (Quelle: de.wikipedia.org)


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Carnaby Street, London

Und Swinging London hatte ein Gesicht mit der magersüchtigen Twiggy, über die besonders die Modetrends gesetzt wurden. Twiggy Lawson ist bis heute im Geschäft.

Ich habe die Swinging Sixties als auslaufendes Modell erlebt, da ich mehr oder weniger einer Zwischengeneration (Mitte der 50-er Jahre geboren) angehöre, die nicht mehr der 68er-Bewegung zuzurechnen ist und noch nicht ganz der Boomgeneration (ab 1955 in Deutschland). Aus sozialpsychologischer Sicht gehöre ich wohl mehr den Baby-Boomern an, die in Deutschland als desillusioniert galten. Ihr Lebensmotto könnte man mit „Leben und leben lassen“ definieren. (siehe hierzu meinen Beitrag zum Roman von Georg Heinzen – Uwe Koch: Von der Nutzlosigkeit, erwachsen zu werden). Aber so ganz sind die Swinging Sixties (wie auch die sich daraus ableitenden 68-er) an mir nicht vorbeigerauscht.

Was waren die ‚Aushängeschilder’, die diese Zeit ausmachten? London als Mittelpunkt und dort der Stadtteil Soho mit der Carnaby Street als Modezentrum, in dem Minirock und Twiggy das Bild bestimmten, habe ich Anfang der 70-er Jahre besucht. So ganz mein Ding war das nicht. Mich interessierte in erster Linie die Musikszene der Stadt.

So gingen von London in den Swinging Sixties nicht nur die Mode- sondern auch die musikalischen Trends aus, die natürlich nicht nur in die USA, sondern auch zu uns nach Deutschland überschwappten. Der Beat-Club, ab 1965 von Radio Bremen produziert, war die Musiksendung für junge Leute schlechthin. Hier wurde die Musik gespielt, die sonst nur in der Londoner Musikszene zu hören war. In London selbst wurde der Marquee Club Dreh- und Angelpunkt dieser neuen Musik. Er diente vielen Gruppen als Sprungbrett ins internationale Musikgeschäft. Die Rolling Stones gaben dort am 12. Juli 1962 ihr erstes Konzert unter ihrem Bandnamen. Im Marquee Club traten Bands und Musiker auf wie Steamhammer, Jimi Hendrix, Iron Maiden, John Mayall mit Eric Clapton, Peter Green, Queen, Oasis, The Who, Pink Floyd, Marillion, The Nice, Rory Gallagher – und natürlich auch Jethro Tull, zunächst noch als „Navy Blue“. Schon mit der „John Evan Band“ hatte Ian Anderson zuvor im Marquee Club einen Auftritt. An meinem Geburtstag, den 2. Februar 1968, traten Ian Anderson und Co. dann als Jethro Tull zum ersten Mal auf.

So kam es dann auch, dass beim 8. National Jazz and Blues Festival vom 9. bis 11. August 1968 im Kempton Park Racecourse zu Sunbury die Gruppe Jethro Tull auftreten durfte (das Festival wurde 1961 vom Gründer des Londoner Marquee Club, Harold Pendleton, ins Leben gerufen) und ihren ersten großen Erfolg feierte.

Aber ich schweife ab. Nur soviel: Leider ist der Marquee Club seit 2008 nur noch Geschichte. Immerhin habe ich es Ende der 70-er Jahre wenigstens einmal besucht und bei einem gepflegten Ale die Hardrockgruppe UFO sehen und hören dürfen. Auch das war zwar nicht so ganz mein Ding. Trotzdem genoss ich den Aufenthalt in dem für die Rockmusik geschichtsträchtigen Räumlichkeiten (damals wie zu Zeiten der Auftritte von Jethro Tull in der Wardour Street No. 90).

Später, Anfang der 80-er Jahre besuchte ich dann mit einem Kumpel noch den 100 Club in der Oxford Street (Hausnummer 100, daher der Name). Ebenfalls ein geschichtsträchtiger Ort (siehe hierzu auch meine Beiträge Was ist bloß mit Ian los? Teil 2: Wie ich zu Jethro Tull kam und Ska im Park). Hier traten all die Blues-Größen auf, die großen Einfluss auf die Musikszene der Swinging Sixties hatten. Hier wurde mit dem ersten 100 Club Punk Festival am 20. und 21. September 1976 auch der Punk gewissermaßen hoffähig.

Wer sich heute an die Swinging Sixties erinnert (erinnern kann), denkt natürlich vor allem an den Minirock, Anfang der 60-er Jahre von der Modedesignerin Mary Quant kreiert. Und natürlich an Twiggy, dem ersten internationalen Superstar unter den Models. In diesen Jahren (ab 1962) kamen dann auch die James Bond-Filme ins Kino. Meinen ersten Bond-Film sah ich übrigens 1967 in Schweden. Es muss „Feuerball“ gewesen sein, denn „Man lebt nur zweimal“ kam erst im Herbst 1967 in die Kinos. Es war in Stockholm (im Original mit schwedischen Untertiteln!), wo ich mit meiner Schulklasse zwei Wochen anlässlich eines Schüleraustauschs weilte. Erwähnenswert ist, dass Schweden kurz zuvor vom Links- auf Rechtsverkehr umgestellt hatte, was z.T. für chaotischen Verhältnissen auf den Straßen sorgte.

Und ohne Zweifel darf und werde ich meine Lieblings-TV-Serie Avengers (Mit Schirm, Charme & Melone) hier nicht vergessen. Auch die gehört spätestens mit der 4. Staffel (John Steed und Emma Peel), die ab Ende 1966 im deutschen Fernsehen zu sehen war, zu dem Bild, das die Swinging Sixties (nicht nur) bei mir geprägt haben. Im Jahr 1967 gab es so ein Fotoshooting, bei dem die Stilikonen dieser Jahre vereint abgebildet wurden: Patrick Macnee, der John Steed in der Serie verkörperte, zusammen mit Twiggy (Diana Rigg wurde gesondert abgelichtet). Die Aufnahmen erfolgten in den Teddington Studios zu London und präsentieren die neuen Entwürfe zu „Avengers by Pierre Cardin and Alun Hughes. Fotos: Terry O’Neil (hier weitere Fotos mit Twiggy & Steed). Die Klamotten, die Diana Rigg als Emma Peel trug, verkauften sich nämlich auch nicht schlecht.

    Twiggy und John Steed (Patrick Macnee) 1966 bei einem Mode-Fotoshooting

Von dem Fotoshooting gibt es auch ein kleines Video bei British Pathé (britishpathe.com): Avengers meet Twiggy 1967 (Rigg’s new rigs – [Diana] Riggs neue ‚Ausrüstung’):

    Avengers meet Twiggy 1967 (Rigg’s new rigs)

Die Swinging Sixties endeten, wenn man so will, mit Monty Python, die ihren Flying Circus 1969 ins britische Fernsehen brachten. Während ich Paris und Madrid nur einmal bisher besucht habe (Rom habe ich nicht einmal aus der Ferne gesehen), war ich in London unzählige Male (das letzte Mal ist allerdings schon etwas her: 1996 war ich dort mit dem älteren meiner beiden Söhne, er war damals gerade fünf ½ Jahre alt und begeisterte sich für Peter Pan und Dinosaurier, da war London durchaus das Richtige – immerhin war ich ja 2005 mit meiner Familie u.a. in Edinburgh). Es ist natürlich nicht die Stadt also solche, die mich interessiert, sondern das typisch Britische mit seinem schwarzen Humor, seiner Musik und dieser besonderen Mentalität der Menschen, die irgendwo zwischen Unterstatement und weltmännischer Arroganz angesiedelt ist. Viele Briten (Engländer, sonders aber Schotten und Waliser) mögen London eigentlich nicht so sehr. Denen ist die Stadt einfach zu groß, alles dort zu teuer und wahrscheinlich auch zu ‚bunt’. Hier habe ich aber zum ersten Mal kennen gelernt, was multikulturelle Vielfalt ist. So etwas wie z.B. Chinatown gab es nicht (und gibt es auch heute noch nicht) bei uns. Hamburg und München sind sicherlich ganz schöne Städte. Aber eine Weltstadt wie London ist keine von beiden. Berlin kommt vielleicht an die englische Hauptstadt einwenig heran. Natürlich ist mir klar, dass es ein großer Unterschied ist, in einer Stadt wie London (oder Berlin) Urlaub zu machen oder dort zu arbeiten und zu leben.

Meine Fresse: Da wollte ich eigentlich nur so einen kleinen Beitrag zu den Swinging Sixties schreiben und bin wieder einmal vom Hundertsten ins Tausendste gekommen.

Klaus Höppner, ein Orient-Romantiker

In jungen Jahren habe ich wie viele andere Jungen Karl May gelesen. Und wie schon geschrieben, interessierten mich die Orient-Abenteuer mehr als die Abenteuer von Winnetou und Co. im Wilden Westen.

Wüsten, besonders Sandwüsten, üben eine ungewöhnliche Faszination aus. Wer zur Abendstunde, wenn die Sonne untergeht, über eine Sanddüne wandert, erlebt einen Wechsel der Farben, wie man diesen sonst nirgendwo erlebt. Strahlt der rote Sand zunächst noch im knalligstem Rot, so wechselt dieser urplötzlich in einen grau-roten Farbton, so als stürbe die Wüste. So schrieb ich einmal, um zu begründen, warum ich die Wüste zu meinen Lieblingsplätzen zähle.

In der Wochenendausgabe unseres Wochenblattes Nordheide erschien nun ein Bericht über Klaus Höppner, der „auf seinen ausgedehnten Reisen nach Afrika und Asien … insgesamt 7.000 Kilometer … während verschiedener Reisen in den Jahren 1976 bis 1987 meist auf dem Kamelrücken zurückgelegt [hat]. Er durchquerte die Thar-Wüste in Indien und die Nubische Wüste in Ägypten, begleitete die Salzkarawanen der Tuareg im Niger, trieb Kamele vom Sudan nach Ägypten und fuhr in Mali mit einer Piroge auf dem Niger bis Timbuktu.“

Schon als Kind habe ihn diese fremde Welt fasziniert. Das kann ich also sehr gut nachempfinden. Und es ist bereits viele Jahr her, meine Söhne waren noch klein, da zeigte uns Klaus an einem längeren Nachmittag einen kleinen Teil seiner Bilder (Dias) von seinen Reisen. Er hat dabei ein seltenes Talent die endlos vielen Geschichten und Anekdoten auf spannende und plastische Weise zu erzählen.

Von einer dieser Reisen mit einer Kamelkarawane durch den Sudan hat er auch vor langer Zeit ein Buch veröffentlicht: Cowboys der Wüste. Im Klappentext dazu heißt es: Wie die Cowboys im Wilden Westen treiben die Kameltreiber ihre Kamelkarawane quer durch den Sudan nach Ägypten. Klaus Höppner war einer von ihnen.Während des 1000 km langen Rittes lernte er Hitze und Kälte, Hunger und Krankheit kennen und überlebte nur, weil er sich den Bedingungen der Karawane total unterwarf. Sein fesselnder Bericht vermittelt einen lebendigen Eindruck von Land und Leuten und beweist, daß Reisen auch heute noch ein Abenteuer sein kann.

    Klaus Höppner: Cowboys der Wüste

So ganz glücklich ist Klaus Höppner nicht mit dem Bericht in der Zeitung. Zum einen sind es nicht Hunderte von Dias, die er auf seinen Reisen zwischen 1976 bis 1987 gemacht hat, sondern über 15 Tausend. Zum anderen hatte er neben dem im Bericht Erwähnten von zwei Reisen erzählt, die ihn besonders beeindruckt hatten. Davon leider kein Wort.

7.000 Kilometer durch die Wüste: Unterwegs mit der Salzkarawane im Niger © Klaus Höppner
Unterwegs mit der Salzkarawane im Niger © Klaus Höppner

Klaus Höppner ist nun dabei, diese vielen Dias zu sichten und zu Fotobüchern zu seinem ‚eigenen Vergnügen’ zusammenzustellen. Geplant sind 24 Bücher; sieben davon, beginnend mit den besonders außergewöhnlichsten Reisen, sind bereits fertig. Es ist eine mühevolle Arbeit. Viele Dias müssen vom Staub gefreit und dann am Computer nach dem Scannen aufarbeitet werden. Leider haben die Dias im Laufe der Jahre auch farblich gelitten und sind blaustichig geworden. Während der Reisen hat er natürlich Tagebuch geschrieben. Abends am Lagerfeuer schrieb er, das Büchlein auf den Knien gelehnt, seine Erlebnisse des Tages nieder, manchmal nur Stichworte, denn viel Zeit blieb ihm nicht zum Schreiben. Nach den vielen Jahren ist es heute ein besonderes Problem, das damals Niedergeschriebene wieder zu entziffern.

Klaus Höppner ist ein eher stiller Typ. Aber wenn er auf seine Reisen zu sprechen kommt, dann blüht er auf und erzählt mit einer Lebendigkeit, als wäre das Geschehene erst vor kurzer Zeit passiert. Es muss ein kaum zu beschreibendes Gefühl sein, wenn in einem die für einen Europäer ungewöhnlichen Erlebnisse wieder wach werden. Wer einmal die Wüste ‚erlebt’ hat, den lässt sie das weitere Leben nicht mehr los.

Bremerhaven: Havenwelten (02.07.2013)

Die Arbeitswelt hat mich wieder, wenn auch mit Verspätung. Wie sollte es anders sein: Gleich am ersten Arbeitstag fiel mein Zug, der Metronom, aus (es muss wohl eine Seuche bei den Lokführern ausgebrochen sein) und ich durfte 24 Minuten auf den nächsten Zug warten. Danke!

Noch ‚schöner’ war es während meines Urlaubs, als ich mit meiner Frau einen Ausflug nach Bremerhaven unternahm. Der Zug der zwischen Bremen und Bremerhaven verkehrenden Nordwestbahn endete wegen eines Brandes auf der weiteren Strecke in Bremerhaven-Wulsdorf. Infos, wie man weiterkommt, gab es nicht. Da ich mich etwas in Bremerhaven auskenne, wusste ich, dass von Wulsdorf ein Bus Richtung Innenstadt verkehrt. So kamen wir mit 45 Minuten Verspätung an unser Ziel. ‚Bahnabenteuer’ hatten wir eigentlich nicht gebucht.

In Bremerhaven hatten wir vor, das Deutsche Auswandererhaus und das Klimahaus 8 ° Ost zu besuchen. Beide Häuser beherbergen Ausstellungen, die in ihrer Art einzigartig und daher sehenswert sind, und liegen unmittelbar neben Deutschem Schifffahrtsmuseum und dem Zoo am Meer (ja, der mit den schwulen Pinguinen) beieinander: den Havenwelten!

Bremerhaven: Havenwelten

Da wir zum einen schon etwas Verspätung hatten, sich zum anderen das Wetter an diesem Tag endlich einmal wirklich sommerlich zeigte, so entschlossen wir uns, die beiden Ausstellungen ein andermal zu besuchen und dafür den Weserdeich dem alten und neuen Hafen entlang zu schlendern. Dabei konnten wir u.a. die Funktionsweisen einer Schleuse und einer Hebebrücke genauer beobachten – wie im Video festgehalten.


Bremerhaven: Havenwelten (02.07.2013)

Auf der Rückfahrt gab es dann noch einmal mit dem Metronom-Zug Schwierigkeiten – aber das konnte uns nach diesem schönen Sonnentag nicht mehr erschüttern. Bremerhaven ist eine Reise wert. Wer Bremen besucht, sollte auch den Abstecher an die Wesermündung wagen.

Dies und das von den britischen Inseln

Meine Vorliebe für das Britische schlechthin dürfte inzwischen bekannt sein. Da es mit größer werdenden Schritten auf den Sommer zugeht, sei hier die Gärtnerkunst erwähnt, den green fingers (bei uns ist nur der Daumen grün), die viele Briten haben und die trotz der Witterung auf den Inseln prächtige Gartenanlagen entstehen lassen:

Sommergarten

Die Anlage heißt zwar „The Garden House“, jedoch spielt das Haus eindeutig die Nebenrolle. Einer der schönsten Sommergärten Englands lieft in Devon nahe Plymouth. Unsere Favoriten: der wildromantische „Walled Garden“ und der Cottage Garden.

Quelle meiner Informationen ist ein kleiner Prospekt des British Shops, Deutschlands größten Anbieter für British Lifestyle und einen Spezialisten besonders auch für englische Bekleidung. Hier einige weitere interessante Informationen – selbst wer keine Reise nach England, Schottland oder Wales plant, wird hier mit Sicherheit einiges von Interesse finden – alles ist very british.

Museum of London Transport

Im Untergrund

Die Londoner U-Bahn feiert ihr 150-jähriges Bestehen auch mit einer Ausstellung ihrer schönsten Werbeplakate. Noch bis 27. Oktober sind diese Schmuckstück – genau 150, ausgewählt unter 3.300 aus dem Archiv – im Museum of London Transport in Covent Garden zu sehen. Einige erklären, wie man sich in der „Tube“ zu benehmen hat, andere versuchen die Londoner für Ausflüge zu gewinnen oder bewerben das Nachtleben.

TV-Rezepte

Kennen Sie die „Hairy Bikers“, die haarigen Motorradfahrer? Diese Herren, die ihren Namen zu Recht tragen, haben eine sehr beliebte Sendung bei der BBC, eine Mischung aus Reisemagazin und Kochshow. Rezepte – auch aus anderen Kochsendungen – finden Sie in reicher Auswahl auf bbc.co.uk/food

Krönungskleid der Queen

Es ist kaum zu glauben, aber wir feiern noch immer ein Jubiläumsjahr der Queen: Im Juni 1953 wurde Elizabeth II. offiziell gekrönt, nachdem sie im Jahr zuvor die Nachfolge ihres überraschend verstorbenen Vaters angetreten hatte. Buckingham Palace zeigt aus diesem Anlass während des „Summer Opening“ vom 27. Juli bis 29. September eine Ausstellung, die viele Menschen begeistern wird. Zu sehen ist das Krönungskleid der jungen Königin, neben zahlreichen anderen Roben. Auch Gemälde, Fotos und besondere Stücke wie etwa der Füller aus Gold, mit dem die Königin unterschrieb, werden gezeigt. Es empfiehlt sich, Tickets zu reservieren: royalcollection.org.uk/exhibitions

Single Malt

Während meines Urlaubs im Jahre 2005 mit meinen Lieben in Schottland besuchten wir natürlich auch eine Whisky-Brennerei – in Keith das Stammhaus von Chivas Regal, die Strathisla Distillery (siehe auch bei de.wikipedia.org). Diese Destillerie gehört zur Region Speyside (allein in Dufftown, der Whiskyhauptstadt der Speyside, das in der Nähe von Keith liegt, gibt es wohl auch heute noch sieben Brennereien, daher der Spruch: „Rome was built on seven hills, Dufftown stands on seven stills.“ – „Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut, Dufftown steht auf sieben Brennblasen“).

Im meinem Beitrag Schottland 2005: Whisky habe ich kurz beschrieben, wie Whisky hergestellt wird. Scotch Whisky darf sich ein Destillat nennen, das in einer schottischen Destillerie hergestellt wurde, mindestens 40 Volumenprozent Alkoholanteil hat und mindestens drei Jahre in Eichenholzfässern unter Zollverschluss in Schottland gereift ist. Es gibt drei Arten von schottischen Whisky: Grain Whisky, der aus Weizen, ungemälzter Gerste und anderen Getreiden (u.a. auch Mais) gebrannt wird. Meist wird dieser Whisky verschnitten, also zu Blended Whisky verarbeitet. Ein Blended Whisky ist eine Mischung (Verschnitt) aus mehreren verschiedenen Whiskys. Ein Blend kann Whiskys aus über 50 verschiedenen Malt und Grain Brennereien enthalten. Dabei ist der Anteil von Malts gegenüber den Grains aus Kostengründen meist sehr gering, diese bringen aber den Charakter und die Aromen in den Whisky, die den Blend prägen. Die Krönung ist natürlich der Whisky aus gemälzte Gerste, der Malt Whisky.

Der Malt Scotch Whisky untergliedert sich in den Vatted Malt Whisky (heute eher als Blended Malt Whisky bezeichnet), dessen Destillate aus mehreren Brennereien stammen, und den Straight Malt Whisky, dessen Destillate aus nur einer Brennerei stammen. Im Gegensatz zum Blended Scotch Whisky hat jeder Malt Whisky einen eigenen und arttypischen Geschmack, der sich nach der Herkunft, dem Jahresklima und der Reifung richtet. Whiskykenner schätzen diesen, da er bei gleichem Markenproduktnamen je nach Jahrgang und Reifeklima des Getreides immer eine andere Geschmacksvariante bietet.

Der Straight Malt Whisky unterteilt sich in

Single Malt (ausschließlich aus den Produkten einer Destillerie)
Single Single Malt (aus einem Brenndurchlauf)
Pure Single Malt (ein Destillat, mehrere Fässer)
Single Cask Malt (aus einem Fass, also eine stark limitierte Abfüllung) – die Flaschen sind oft einzeln nummeriert.

Ja, es ist schon eine eigene Wissenschaft, das Wissen um schottischen Whisky (von der Herstellung ganz zu schweigen). Aber warum schreibe ich das hier? Ich bin doch um einiges davon entfernt, ein Säufer zu sein. Zum einen habe ich ein durchaus positives Verhältnis zu Getreide und damit zu Getreideprodukten. Brot besteht nun einmal aus Getreide, meist aus Weizen – und bei uns oft auch aus Roggen und sogar Gerste. Deutschland ist ein Paradies für Brotliebhaber (wie mich). Nirgendwo gibt es wohl so viele Brotsorten wie bei uns. So ist es auch kein Wunder, wenn Deutschland und speziell Bayern ein Bierland ist. Bier wird nicht umsonst spöttisch gern Gerstensaft genannt, denn bekanntlich bestehen die meisten Biersorten aus Wasser, Hopfen und – Gerstenmalz. Okay, auf der Isle of Skye habe ich einmal ein Haferbier getrunken, das übrigens sehr lecker und von goldener Farbe war (Hebridean Gold). Wie an anderen Stellen in diesem Blog verkündet, mag ich besonders Bockbiere (natürlich in Maßen, nicht in Massen). Und deren Geschmack wird besonders durch Gerstenmalz geprägt.

Zum anderen aber schreibe ich hier über schottischen Whisky und speziell Single Malt, weil ich von meinen Söhnen zu Weihnachten eine kleine Holzkiste mit neun verschiedenen Whiskyprobierfläschchen bekommen habe. Die sind natürlich bisher noch unberührt, denn ich werde Schluck für Schluck von dem edlen Zeugs (oder wie der Schotte sagt: a wee dram of whisky) nur zu besonderen Anlässen genießen. Und genau dafür sollten solche Spirituosen sein, nämlich um genossen zu werden, nicht um sich zu betrinken (auch wenn mein Bruder spaßeshalber behauptete: „Halb besoffen ist ’rausgeschmissenes Geld!“).

Bevor ich aber auf die neun kleinen Fläschlein und deren Inhalt zu sprechen komme, doch noch einige Worte zum Whisky:

„Das Wort Whisky, erstmals 1736 erwähnt, leitet sich vom Schottisch-Gälischen uisge beatha ab oder vom Irischen uisce beatha (gesprochen: ischke baha oder ischke ba) und bedeutet Lebenswasser (uisge / uisce = Wasser, beatha = Leben). „Wasser des Lebens“ heißt uisge / uisce na beatha. Die anglisierte Form usquebaugh hat sich aus der gälischen Ausspracheform uskeba entwickelt, wie man es oft auch in Schottland, Irland und Wales bei Ortsnamen vorfindet, wird aber heute uskvebaw (‚u‘ wie in cut, ‚aw‘ wie in law) oder yuskibaw gesprochen. Andere Schreibweisen sind usqu(a)ebach und usquaebae. Der Begriff war bereits im 16./17. Jahrhundert geläufig. Die Engländer anglisierten das gälische Wort uisge beatha zu dem heute gebräuchlichen Wort „Whisky“. Man verstand darunter aber nicht nur Whisky im heutigen Sinne, sondern auch andere Brände mit Würzzusätzen.“ (Quelle: de.wikipedia.org)

Zum schottischen Whisky (und natürlich nicht nur zu dem) gibt es im Internet viele Websites mit weiteren Informationen – sogar ein Whiskywiki; unter scotchwhisky.net/malt/ bzw. whisky.com/brands/ alles über heute produzierten schottischen Single Malt. Und de.wikipeadia.org informiert über Whiskey-Brennereien in Schottland.

Hier nun aber zu dem besonderen Geschenk, das mir meine Söhne zu Weihnachten gemacht haben:

Single Malt – schottischer Whisky

Wie gesagt, verkostet habe ich die Whiskyproben noch nicht. Aber allein der ‚Anblick’ hat ja schon etwas. Hier zu den einzelnen Whisky-Sorten die wichtigsten Informationen – und über die Links erfährt man dann noch einwenig mehr:

Nr Gebiet Destillerie Reifezeit/Vol.-% Besonderheiten
1 Arran Isle of Arran 3 Jahre/40 % junger, unkomplizierter Einsteiger-Whisky
2 Lowland [vatted Malt] 1 11 J./40 % mild, rund, angenehmer Körper, gut als Aperitif
3 Islay Bowmore 13 J./43 % torfig-rauchige Aromen mit sanfter Süße
4 Speyside Aultmore 15 J./43 % feine Frucht, dezente Bitternote, mineralisch
5 Highland Ben Nevis 15 J./43 % fruchtig-süß, etwas pfeffrig, milder Abgang
6 Highland Fettercairn 15 J./40 % malzig-süß, zart nussig, langer Abgang
7 Islay Bunnahabhain 20 J./41 % deutlich rauchig, fruchtig mit malziger Süße, leicht pfeffrig
8 Speyside Benrinnes 11 J./62,6 % ölig, samtig, weich mit schöner Honig-Süße (Cask Strength) 2
9 Highland Teaninich 29 J./43 % komplexe Aromen, ein wunderbarer Whisky für besondere Momente
    1 Blended Malt Whisky (auch Vatted Whisky oder Pure Malt): Der Whisky stammt aus den Fässern unterschiedlicher Destillerien und wurde vollständig aus gemälzter Gerste hergestellt.
    2 Cask strength (Fassstärke): Einem Whisky wurde vor der Abfüllung kein Wasser mehr zugesetzt. Der Alkoholgehalt dieser Whiskys ist unterschiedlich, da er je nach Lagerungsdauer, Umweltbedingungen, der Qualität des Fasses und nicht zuletzt auch nach Alkoholgehalt des Ursprungsdestillats variiert.

Übrigens: Auch ‚die Engel’ bekommen ihren Anteil bei der Whisky-Herstellung: ‚angels share’: Der angels share (Anteil der Engel) ist der Verlust von Alkohol aus den Holzfässern während der Reifung. Durch die Lagerung der Holzfässer verringert sich der Alkoholgehalt um einige Prozent.

Zwischen den Jahren 2012 auf 2013

Diesmal hat es mich zwischen den Jahren erwischt: Ich muss die beiden ‚verbleibenden’ Werktage zur Arbeit. Als ‚zwischen den Jahren’ bezeichnet man die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr (die Nächte, die längsten des Jahres, nennt man Raunächte). Aber da ich noch einige Überstunden abzubummeln habe, sind die Tage (gestern und heute) nicht ganz so lang ….

Ein Jahr geht zu Ende, ein neues Jahr steht vor der Tür. Zeit, um auf das zu Ende gehende Jahr zurückzublicken. Aus meiner Sicht war es wieder ein ‚durchwachsenes’ Jahr. Positiv muss man die Wiederwahl Barack Obamas werten. In Syrien dagegen wütet immer noch ein Bürgerkrieg, dem bereits viele Tausend Menschen zum Opfer fielen. Ein Ende der korrupten Wirtschaftspolitik und der Sturz der Baath-Regierung von Präsident Baschar al-Assad ist weiterhin nicht in Sicht. Und Ägypten ist nach dem Sturz Husni Mubaraks ein zerrissenes Land. Europa kämpft weiterhin mit der Euro-Krise.

Im nächsten Jahr stehen diverse Neuwahlen an. Bereits am 20. Januar wählt Niedersachsen einen neuen Landtag. Nach letzten Umfragen dürfte die CDU zwar wieder die stärkste Fraktion bilden, die schwarz-gelbe Koalition unter Ministerpräsident David McAllister sollte aber wohl durch eine rot-grüne Regierung abgelöst werden. Ähnlich verhält es sich im Bund. Die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag wird voraussichtlich im September oder Oktober 2013 stattfinden. Eine Fortsetzung der jetzigen Regierung unter Angela Merkel dürfte nur möglich sein, wenn die FDP dann doch noch die 5 %-Hürde schafft.

Auch für mich persönlich hatte dieses Jahr einige Höhen und sicherlich auch einige Tiefen. Die sicherlich schönsten Tage verbrachte ich bereits in der Zeit vor Ostern bei einem erneuten Aufenthalt mit meiner Familie in Grainau. Von solchen Tagen zehre ich immer lange.

Blick vom Zugspitzplatt Ende März 2012

Was nun das neue Jahr tatsächlich bringt, steht in den Sternen. Wichtig ist und bleibt, dass wir auch das neue Jahr gesund überstehen. Daher wünsche ich Euch allen viel Gesundheit für 2013. Alles andere wird sich schon von selbst regulieren.

Klaus Wagenbach: Kafkas Prag – Ein Reiselesebuch

    Kafka in Prag – Fotomontage von Peter Rink

Es ist nun über dreißig Jahre her, dass ich mit einem Freund Prag besucht habe. Damals waren es wahrlich noch andere Zeiten. Zlatá Praha, das goldene Prag stand bereits vor so langer Zeit für mich auch für Franz Kafka. An seinem Geburtshaus war bereits eine Gedenktafel angebracht. Ansonsten kannte ich da noch keine weitere ‚Adresse’, die ich mit Kafka in Verbindung bringen konnte.

Ich hätte noch gut 11 Jahre warten müssen, denn im Oktober 1993 erschien in der wunderbaren Buchreihe Salto in Klaus Wagenbachs eigenem Verlag ein kleines, aber wunderschönes Büchlein: Kafkas Prag – Ein Reiselesebuch. Ich selbst habe es mir 2 Jahre später gekauft (Verlag Klaus Wagenbach, Berlin – 42. Salto – 21. – 25. Tausend September 1995).

Klaus Wagenbach: Kafkas Prag – Ein Reiselesebuch

Nun Kafka hat seine Heimatstadt Prag nur selten verlassen. Als notorischer Herumtreiber, wie er sich selbst nannte, war er mit ihr bestens vertraut. Klaus Wagenbach ist ihm nachgegangen, besucht mit ihm Schule, Universität und Büro, folgt ihm über die Brücken, ins Theater, in die Cafes und Parks. Viele seiner Erzählungen bekommen so einen konkreten Hintergrund.

„Ein wunderschönes Buch, das den Kritiker verlegen macht: denn er weiß nicht, wo er mit dem Loben und Bewundern beginnen soll. Die alten Fotos sind vielleicht das Schönste – noch nie wurden sie so kenntnisreich präsentiert und so liebevoll kommentiert …
Die Genauigkeit in der Übereinstimmung von Text, Abbildungen und Stadtplänen, die Sorgfalt, mit der Wagenbach seine Stadtreis betrieben hat, ist das beste an dem Buch. Sie hebt es über andere Reisebücher weit hinaus.“
(FAZ, Reiseblatt)

Dem kann ich nur zustimmen. Das kleine Buch animiert (vielleicht nicht nur Kafka-Liebhaber) zu einer Reise in die tschechische Hauptstadt, die nicht nur geschichtsträchtig ist, sondern neben vielen Sehenswürdigkeiten durch ein pulsierendes Kulturleben besticht: Prag! Zlatá Praha!

Kafkas tatsächliche Unterschrift