Kategorie-Archiv: Tostedt

Tostedt – Kuh- und Schweinekaff in der Heide – 900 Jahre alt – und Umgebung

Flohmarkt in Tostedt 2013 – Töster Markt

(Fast) jedes Jahr gehören zwei Beiträge in diesem Blog einem besonderen Ereignis – als Vorankündigung und Einstimmung (wie hier) und quasi als Aufarbeitung (filmisch, fotografisch usw.) des Events:

Jetzt am Samstag, den 05.10., ist es im kleinen Tostedt – halbwegs zwischen Bremen und Hamburg – wieder soweit:

Der größte Flohmarkt Norddeutschlands ist ein absoluter Höhepunkt im regionalen Veranstaltungskalender. Die Aktion zieht nicht nur Besucher aus dem Umland an. Aussteller und Gäste kommen sogar aus dem benachbarten Ausland. Dänen, Holländer und Polen gehören seit vielen Jahren zum festen Bestandteil des Töster Marktes dazu. Rund 700 Aussteller bieten auf dem Flohmarkt auf ca. 6.580 Metern Standfrontfläche ihre Waren an.

Leider sind die Wetteraussichten ausgerechnet fürs Wochenende nicht allzu gut – Regen ist (bisher) angesagt. Trotzdem auf nach Tostedt …

Hier filmische Impressionen „aus dem Handgelenk“ vom Töster Markt 2011, wie man den Flohmarkt in Tostedt nennt – unter dem Motto: Ründ üm de Kark …


Filmische Impressionen vom Flohmarkt in Tostedt 2011

Flohmarkt in Tostedt - Töster Markt 2011/ Luftbild von Markus Lohmann www.gyrocopter-fly.de

Flohmarkt in Tostedt – Töster Markt
Bilder aus den Jahren 2001, 2004, 2006, 2007, 2009 und 2010

Wenn’s das Wetter nicht allzu schlimm treibt, dann sehen wir uns vielleicht ….!

Erste Töster Kulturtage

Am Freitag ist es soweit: Um 18 Uhr werden mit der „Langen Nacht der Chöre“ in der Johanneskirche die ersten Töster Kulturtage in Tostedt eröffnet. Bereits am Samstag, den 24. August, gibt es um 15 Uhr mit dem internationales Büfett (nach 2008), veranstaltet vom Forum für Zivilcourage, und dem Bandabend in der Schützenhalle (bis 24 Uhr) die ersten Höhepunkte.

    Töster Kulturtage 2013

Viel ist es nicht, was kulturell in Tostedt los ist, besonders die Angebote an Konzerten und Theateraufführungen sind ‚dünn’ gesät. Von Autorenlesungen u.ä. ganz zu schweigen. Ein Kino gibt es nicht. Da wurde es endlich Zeit, die Töster Kulturtage ins Leben zu rufen. Viel ist es nicht, was da geboten wird und leider ist das Programm teilweise sehr ‚vage’. Aber es ist ein Anfang – und hoffentlich sind diese ersten Kulturtage in Tostedt kein einmaliges Ereignis.

„Das Kulturleben ist wichtig für eine Gemeinde“, so Hanscarl Hoffmann, Vorsitzender des Kultur- und Sportausschusses. Dem kann ich nur zustimmen. So ist es auch der Kultur- und Sportausschuss der Gemeinde Tostedt, der diese Kulturtage organisiert. Anlass ist die Idee, all denen eine Bühne zu geben, die sich in Tostedt in den Bereichen Musik, Theater und Kunst engagieren.

Siehe auch:
Erste Töster Kulturtage – Tostedt im Premierenfieber (han-online.de)
Kultur in Tostedt erlebbar machen (kreiszeitung-wochenblatt.de)

Flyer Programm Töster Kulturtage direkt zum Download (313 KB PDF – Quelle: tostedt.de)

Frontbesuch in Tostedt

Die Auseinandersetzungen um den Neubau einer Kindertagesstätte/eines Kinderhortes in Tostedt sind weiterhin nicht ausgestanden. Inzwischen schlägt dieser Streit in den Medien auch bundesweit Wellen. So gab es gestern in der ZDF-Sendung drehscheibe Deutschland einen kurzen, daher leider auch wenig aussagekräftigen Beitrag: Dorf wehrt sich gegen Kita-Neubau. Ausführlicher ist dagegen ein Artikel in der taz vom 25.07.2013 zum Thema Rechtsanspruch auf Kita-Plätze mit dem Titel: Der Kampf um den Ortskern. Der Artikel beginnt wie folgt:

„Wir sind nicht gegen Kitas“, sagt Nadja Weippert, die selbst ein Kind hat. Sie ist nur gegen diese Kita, an dieser Stelle. Ein Frontbesuch in Tostedt.

Ja, ein Frontbesuch …, denn die Fronten sind weiterhin verhärtet. In Lüneburg ist noch eine Klage anhängig. Sicherlich kann man diesen Streit aus vielerlei Sicht sehen. Der taz-Artikel hilft vielleicht einwenig für eine klarere Sicht, denn er ist durchaus objektiv verfasst. So oder so bleibt viel Porzellan zerschlagen, weil manchmal leider auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen wurde. Hier zunächst der Ausschnitt aus der ZDF-drehscheibe von gestern:


ZDF-drehscheibe am 30. Juli 2013: Tostedt wehrt sich gegen Kita-Neubau

Über Twitter ist dann auch der taz-Artikel einsehbar:

siehe zum KiTa-Streit auch meine weiteren Beiträge:
Seltsame Methoden
Tostedter Politposse
Der Sieg der Gleichgültigkeit

Mit dem Rad rund um Tostedt

Meinen Sommerurlaub habe ich bereits hinter mich gebracht. Ziemlich früh in diesem Jahr. Und es war ein Urlaub auf Terrassien und Umgebung. Umgebung hieß, z.B. in der ersten Woche mit dem Fahrrad kleinere Touren rund um Tostedt zu machen. Wir hier am Rande der Nordheide können Urlaub zu Hause machen. Andere bezahlen dafür. Und Touren mit dem Rad lohnen sich, denn die Landschaft ist hier nicht nur ‚platt’, wenn auch keine größeren Anhöhen zu bewältigen sind. Weit gekommen sind wir zwar nicht; auf den drei Touren dürften wir zusammen höchstens 100 km zurückgelegt haben. Aber wir wollten ja auch eher schauen und weniger für die Tour de France trainieren.

    Rund um Tostedt

So fuhr ich bei meiner Frau zunächst bei wechselhaftem Wetter mit leichten Regenschauern am ersten Tag (Montag, den 24. Juni) von uns aus in Richtung Süden nach Welle, wir kurvten dort etwas herum, um anschließend über Otter, Riepshof und Quellen zurück nach Tostedt zu fahren. Im Ort ließen wir uns bei Kaffee und Kuchen nieder.

Den folgenden Tag (Dienstag, den 25. Juni) war es zwar meist trocken, aber eine steife Brise wehte uns um die Nase. Es ging wieder Richtung Welle, diesmal aber von der Niedersachsenstraße abbiegend zunächst nach Hoinkenbostel, einem Ort jenseits der großen Straßen in aller Ruhe. Kurz vor Welle überquerten wir dann die Landstraße Richtung Kampen. Erwähnenswert ist hier die Windmühle. Dann ging es weiter über Todtshorn und Otter zurück nach Tostedt.


Tostedt (A)/Hoinkenbostel (B)/Kampen (C)/Todthorn (D)/Otter (E)/zurück Tostedt (F)

Am 3. Tag (Mittwoch, den 26. Juni) fuhren wir Richtung Norden, zunächst am Baggersee entlang nach Bötersheim. Von dort radelten wir den Estewanderweg an der Bötersheimer Quelle vorbei, dann den ‚Butterberg’ entlang bis Drestedt, um über Triftweg und Mühlenweg zurück nach Bötersheim zu kommen. Bei der dortigen 1000-jährigen Eiche machten wir einen kurzen Halt, um zunächst Richtung Tostedt zurück dann noch einen Abstecher nach Dohren zu machen.


Tostedt (A)/Bötersheim (B)/Drestedt (C/D)/Bötersheim (E/F)/Dohren (G)/zurück Tostedt (H)

Leider lassen sich bei Google Map nicht alle Straßen (z.B. Feldwege) darstellen bzw. berechnen. Deshalb entsprechen die Streckendarstellungen oben nicht ganz den tatsächlich gefahrenen Strecken. Eigentlich wollten wir dann auch noch einmal ins Büsenbachtal, sind dann aber ‚wenigstens’ einmal mit dem Auto nach Handeloh gefahren, dort wo nicht nur die Heide, sondern auch die Nordheide-Touristik blüht.

Kabel Deutschland Kopfstation Rosengarten

Es hat ja etwas gedauert, bis Kabel Deutschland alle allgemein bekannten Free-TV-Sender in seiner Grundversorgung (‚Grundpaket’, also ohne zusätzlichen Vertrag) bei uns unverschlüsselt und digital in die Haushalte einspeist. ‚Bei uns’ heißt im Netz Rosengarten mit dem Versorgungsgebiet: Apensen, Beckdorf, Bendestorf, Bliedersdorf, Buchholz in der Nordheide, Buxtehude, Dollern, Handeloh, Hanstedt in der Nordheide (Weihe), Harmstorf, Horneburg, Jesteburg, Jork, Neu Wulmstorf, Neuenkirchen im Alten Land, Nottensdorf, Otter, Rosengarten, Seevetal, Tostedt, Wistedt. Seit Anfang Mai sind dann auch die Privatsender dabei (von den mir bekannten Free-TV-Sendern fehlt jetzt eigentlich nur noch „Das Vierte“): Endlich unverschlüsselt: Privatsender bei Kabel Deutschland

    Kabel Deutschland

Da Kabel Deutschland es bisher nicht geschafft hat, diese Information auch ihren Kunden mitzuteilen (dafür deckt man uns ansonsten mit Werbung im großen Stil ein), kann ich jedem Kunden nur den KDG Helpdesk empfehlen (das gilt für ALLE Kunden, also nicht nur für die im Landkreis Harburg). Hier findet man alles Wichtige zur Senderbelegung, zum Netzausbau, zu den Preisen usw. – und kann sich über ein Forum auch individuelle Hilfe holen.

    Digitale unverschlüsselte Sender im Netz Rosengarten/Kabel Deutschland

Zurück zum Netz ‚bei uns’, zum Netz Rosengarten:

Über den KDG Helpdesk gibt es schöne Übersichten über die Senderbelegung: Netz Rosengarten, dazu Übersichten aller analogen und digitalen (auch der verschlüsselten) Sender als PDF-Dateien zum Ausdrucken. Als Ergänzung hierzu noch eine PDF-Datei von mir mit allen digitalen und unverschlüsselten Sender in alphabetischer Reihenfolge: DTV-Sender Rosengarten (die Programmbelegung müssen selbst eingetragen werden).

Willst Lakritz? Otto Kopka ist tot

Es gibt nicht viele Menschen, vor denen ich wirklich Hochachtung habe. Jetzt ist so ein Mensch, Otto Kopka, letzte Woche, am 23. Mai, im 82. Lebensjahr verstorben. Bevor Otto Kopka mit seiner Frau Christa 1995 wie ich mit meiner Familie nach Tostedt zog, war er 30 Jahre als Pastor in Marschacht an der Elbe tätig. In Tostedt verbrachte er seinen Lebensabend.

Otto Kopka (1931-2013)

Als gute Nachbarn hatten wir oft genug Kontakt miteinander und wurden auch öfter von Otto und seiner Frau, nach deren Tod von ihm und seiner Lebensgefährtin, zum Kaffee eingeladen. Bei den anregenden Gesprächen über „Gott und die Welt“ verging die Zeit wie im Fluge. Da sowohl mein Vater wie auch der Vater meiner Frau aus Ostpreußen stammten und Otto Kopka ebenfalls in Masuren 1931 geboren wurde, so haben wir auch über Flucht und Vertreibung während des 2. Weltkrieges und danach gesprochen (siehe auch: Wie konnte es geschehen?).

Wir sprachen auch über die zwischen Ende 1989 und Mai 1991 verstärkt aufgetretenen Leukämie-Erkrankungen in der Samtgemeinde Elbmarsch (8.000 Einwohner), zu der die Gemeinde Marschacht gehört. Fünf Kinder zwischen einem und neun Jahren sowie ein junger Erwachsener waren erkrankt. Die Samtgemeinde Elbmarsch liegt im Urstromtal der Elbe. Das gegenüberliegende Elbufer, an dem das AKW Krümmel liegt, steigt bis zu 70 Metern steil an. Die Krankheitsfälle traten alle entlang der Elbe auf niedersächsischer Seite auf, fünf direkt gegenüber dem Atomkraftwerk Krümmel, in dessen Nachbarschaft sich einer der ältesten deutschen Kernforschungsreaktoren befindet (siehe hierzu: Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch – Buchbeitrag: Die Leukämie in der Elbmarsch). Otto Kopka, damals noch Pastor im Amt, traute den hoffnungslos an Blutkrebs erkrankten Sönke und seine Verlobte Anke: „Anfang Oktober tritt er mit seiner Verlobten vor den Traualtar. Trauer und Glück in einem, Pastor Kopka spricht die Dinge so an, wie sie sind. Daß auch ihm die Stimme zeitweise versagt, ist nur zu verständlich. Auch wenn Sönke im Rollstuhl fährt – die Hochzeit wird im ‚Marschachter Hof’ gefeiert.“

Otto Kopka sang lange Jahre mit kraftvollem Bariton in der Johanneskantorei Tostedt und auch im Heidenauer Kirchenchor. Im Februar 2010 durfte ich mit meiner Frau ihn mit dem Chor und weiteren Mitwirkenden beim Oratorium Der Messias von Georg Friedrich Händel sehen und hören. Die Karten hatten wir von ihm.

    Pastorin Ruth Stalmann-Wendt mit Otto Kopka (Pastor i.R.)

Adventskonzert in der ev.-luth. Maria-Magdalena-Kirche Heidenau am 13.12.2010
Pastorin Ruth Stalmann-Wendt mit Otto Kopka (Pastor i.R.) – Quelle: Gemeindebrief der Kirchengemeinde Heidenau

Otto Kopka, der uns später das Du anbot, war ein aufrechter Christ, der sich vor keinen Karren spannen ließ, vor allem keinen kommunalpolitischen. Er war engagiert in Dingen, die ihn interessierten. So lernte er ausdauernd Polnisch, um mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Tostedts polnische Partnerstadt Lubasczów zu besuchen.

Zum Ende einer Begegnung mit ihm las Otto Kopka uns immer gern etwas vor. Was war da Näherliegendes als eine Erzählung aus Siegfried Lenz’ „So zärtlich wie Suleyken“:

… oder kratzten sich am Fuss oder am Bein.
Dann, nach angemessener Weile, erfolgte wieder etwas Ungewöhnliches. Joseph Gritzan langte in die Tasche, zog etwas Eingewickeltes heraus und sprach zu dem Mädchen Katharina Knack: «Willst», sprach er, «Lakritz?»

Martin Barre & Band in Buchholz/Nordheide 25.10.2013

Hier noch einmal der Hinweis, dass der jahrelange Gitarrist von Jethro Tull und Wegbegleiter von Ian Anderson ab 20. Oktober auf Deutschland-Tour ist: Martin Barre mit Band spielt dabei auch viele alte Jethro Tull-Titel.

    Martin Barre & Band – Live in Europe Tour 2013

Alle Konzertdaten findet Ihr auf Martin Barres Website: Events – EUROPEAN TOUR 2013

Beim Konzert am Freitag, den 25. Oktober 2013, das in Buchholz in der Nordheide und dort in der Empore stattfindet, bin ich mit meinen Söhnen dabei. Die Karten habe ich bereits ‚im Kasten’.

Weitere Infos (ich gebe es zu: leicht ‚geschönte’) zu diesem Konzert gibt es jetzt auch auf der Website der Empore in Buchholz. Und Karten können online bestellt werden.

Eintrittskarten Empore/Buchholz: Martin Barre und Band 2013

Also auf, meine Damen und Herren! Es wäre maßlos traurig, wenn der Saal nicht voll werden sollte. Wir sehen uns also in Buchholz. Spätestens bis dann …

Videos bei YouTube mit Martin Barre & Band – und Audio-Ausschnitte von Martin Barres Website (siehe auch meinen Beitrag: Kontrastprogramm mit weiteren Videos)

    Martin Barre

Musik im Handel von Martin Barre und Martin Barre mit Jethro Tull

Endlich unverschlüsselt: Privatsender bei Kabel Deutschland

Seit vielen Jahren bin ich Kunde bei Kabel Deutschland und habe einen normalen (d.h. alten, damals auf analoges Fernsehen ausgerichteten) Kabelanschluss – ohne weiteren Schnickschnack. Es hat etwas gedauert, bis auch endlich die Öffentlich-rechtlichen Sender digital unverschlüsselt zu empfangen waren (siehe meinen Beitrag Digitales Fernsehen – Kabelanschluss). Die Privatsender dagegen waren bisher weiter verschlüsselt (so genannte Grundverschlüsselung) und hätten nur mit einem Zusatzvertrag (einschl. Smartcard bzw. entsprechenden Digital-Receiver) unverschlüsselt empfangen werden können.

    Kabel Deutschland

Seit dem 3. April werden nun auch die folgenden Sender digital unverschlüsselt eingespeist – dem Kartellamt sei Dank: RTL, RTL 2, Super RTL, VOX, n-tv, RTL NITRO, PRO 7, SAT.1, kabel 1 und SPORT1 (das bezieht sich auf das Netz Rosengarten – Versorgungsgebiet: Apensen, Beckdorf, Bendestorf, Bliedersdorf, Buchholz in der Nordheide, Buxtehude, Dollern, Handeloh, Hanstedt in der Nordheide (Weihe), Harmstorf, Horneburg, Jesteburg, Jork, Neu Wulmstorf, Neuenkirchen im Alten Land, Nottensdorf, Otter, Rosengarten, Seevetal, Tostedt, Wistedt)

Und ab 3. Mai werden voraussichtlich folgende Programme ebenfalls unverschlüsselt zu empfangen sein: 1-2-3.tv, Anixe, Bibel TV, Channel 21, DMAX, HSE24, Juwelo TV, N24, Nickelodeon / Comedy Central, QVC, Servus TV, Tele 5 und VIVA.

Übrigens: Fast jede Woche werde ich mit Werbung von Kabel Deutschland eingedeckt (es geht meist um die Vermarktung von Internet- und Telefon-Anschluss übers Kabel), aber zu einer Mitteilung, dass jetzt die privaten Sender unverschlüsselt digital zu empfangen sind, reichte es bisher nicht.

Inzwischen hat sich auch die Marktstrategie von Kabel Deutschland entsprechend geändert. Wer bereits einen Kabelanschluss hat, kann jetzt mit Zusatzvertrag und –kosten auf HD-Qualität umsteigen (Kabel Digital HD – Kabel Premium HD usw.). Wer neu ist, der bekommt gleich einen Kabelanschluss HD (der kosten dann 18,90 € statt 16,90 €), der allerdings weiterhin auch analoges Fernsehen beinhaltet.

Da jetzt auch die (meisten) Privatsender digital unverschlüsselt über Kabel zu empfangen sind, riecht das natürlich danach, dass die Versorgung mit analogen TV-Sendern in nächster Zukunft eingestellt werden könnte. Ein Termin liegt aber weiterhin nicht vor. Über Antenne und Satellit gibt es ja schon lange kein analoges Signal mehr.

Martin Barre & Band auf Deutschland-Tour

Nach den Remixen von Aqualung und Thick as Brick (TAAB) plant Ian Anderson, auch die Scheiben „Benefit“ und „A Passion Play“ von Steven Wilson u.a. 5.1-mäßig aufpolieren zu lassen („Benefit“ ist wohl schon ‚im Kasten’). Außerdem soll im nächsten Jahr nun auch noch ein 3. Teil von TAAB eingespielt werden: die öfter schon angekündigte Heavy Metal-Platte. Und damit alte Jethro Tull-Fan nicht darben müssen, darf man wohl auch noch mit einer DVD/BluRay zur aktuellen Tour (TAAB/TAAB2) rechnen (Quelle u.a. Jethro Tull Board @ www.laufi.de). Damit Ian Andersons Klingelbeutel wohltönend läutet (oder so ähnlich, Ihr wisst schon …). Zudem ist der Flötenschrat ab 30. April auch wieder auf deutschen Bühnen zu hören und sehen.

Warum lässt mich das alles als alten Tull-Fan eigentlich so völlig kalt?

Interessanter ist für mich erst einmal die Tatsache, dass Martin Barre (immerhin 43 Jahre Stage left Gitarrist an der Seite von Ian Anderson) mit Band ebenfalls auf Deutschland-Tour sein wird. Das Ganze beginnt am 20. Oktober in Münster. Da der Name Jethro Tull wohl den Geschichtsbüchern angehört (das Porzellan ist wohl nicht mehr zu kleben – Anderson und Barre gehen getrennte Wege), aber Barre natürlich die lange Zusammenarbeit mit Anderson nicht leugnen kann, so wird man von Barre & Co. natürlich auch viele (alte) Stücke von Jethro Tull zu hören bekommen.

    Martin Barre & Band – Live in Europe Tour 2013

Natürlich ist Martin Barre nicht Jethro Tull (Ian Anderson ohne Barre ist es aber auch nicht mehr), und über seine Mitstreiter ließe sich lange (oder auch nicht – evtl. ist Dave Pegg, gleichfalls Ex-Jethro Tuller, am Bass dabei) diskutieren. Hier vielleicht zum Hineinhören einige Videos bei YouTube mit Martin Barre & Band – und Audio-Ausschnitte von Martin Barres Website.

Da aber Barre & Co. im Oktober (und zwar am Freitag, den 25.10.) gewissermaßen vor meiner Haustüre auftritt und die Eintrittspreise mit 25 € moderat sind, da komme ich dann doch ins Grübeln, ob ich mir (möglichst mit meinen Söhnen) den alten Gitarrenfuzzi reinziehen werde. Ist ja noch etwas Zeit bis dahin.

Nun am 25. Oktober tritt Barre mit Band in der Empore in Buchholz in der Nordheide auf. Da die Empore selbst keine Werbung für das Konzert macht, Karten aber schon (eben für 25 € das Stück) erhältlich sind, gehe ich davon aus, dass die Halle für das Konzert lediglich angemietet wurde. Dann dürfte das Konzert unbestuhlt stattfinden. Rund 800 Leute ließen sich so unterbringen.

    Martin Barre

P.S. Meine Söhnen wollen auf jeden Fall mit ins Konzert: Dann also auf! Immerhin ist Martin Barre einer der weltbesten Rockgitarristen. Es wäre traurig, wenn der ‚Laden’ nicht voll werden sollte.

Siehe auch meine Beiträge: Meine 10 größten Gitarristen der Rockmusik: Martin Barre100 größten Gitarrensolos der Rockmusik – Plätze 21 – 30

Vorprogrammiertes Chaos am Bahnhof Tostedt

Am Montag, den 8. April ist es soweit. Am Bahnhof Tostedt beginnen die Bauarbeiten für ein Parkhaus, die bis September 2013 dauern sollen. Für die Zeit der Bauphase wird es zu Behinderungen kommen, da die 180 Parkplätze der Baustelle entfallen. Um am Bahnhof Tostedt ersatzweise Parkraum zu schaffen, werden die Straße „Am Bahnhof“ und die „Karlstraße“ zu Einbahnstraßen. Die Straße „Am Bahnhof“ ist dann von der „Bahnhofstraße“ in Richtung „Poststraße“ zu befahren und die „Karlstraße“ in die Gegenrichtung. (weitere Infos über tostedt.de).

    Parkhausansicht - Tostedt

Ich ‚freue’ mich bereits auf die nächste Woche, wenn ich nach meinem Urlaub wieder zur Arbeit muss und morgens zum Bahnhof gehen werde. Mindestens an den ersten Tagen dürfte es ein jetzt schon vorprogrammiertes Chaos rund um den Bahnhof in Tostedt geben, da besonders auswärtige Pendler, die Tostedt mit ihren Autos heimsuchen, erst einmal nicht begreifen, was da vor sich geht: Ach Baustelle? Wo parke ich da nur …?!

Nett finde ich den Appell der Verantwortlichen in Rat und Verwaltung der Samtgemeinde Tostedt, die Anlieger und Pendler bitten, „in den Sommermonaten enger zusammenzurücken und mehr Verständnis füreinander aufzubringen.“ Oder wie Herr Dirk Bostelmann, Tostedts Samtgemeindebürgermeister schreibt: „Pendler und Anlieger werden gebeten, enger zusammenzurücken und für einen begrenzten Zeitraum Verständnis füreinander aufzubringen.“ (nur für einen begrenzten Zeitraum?)

Es ist schon erstaunlich für mich, dass es in Tostedt überhaupt keinen Widerstand gegen diese Baumaßnahme gab. Wenn’s um der Deutschen liebstes Spielzeug, dem Auto, geht, da ist nichts zu teuer: Trotz der Mittel aus dem ÖPNV-Förderprogramm durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) darf der Tostedter Steuerzahler die restlichen etwa 2 Millionen Euro bezahlen. Statt überall Parkhäuser zu bauen, wäre vielleicht eine Erweiterung des HVV-Bereichs bis nach Rotenburg/Wümme keine schlechte Idee.

Und wie ich vermute wird nach all den Baumaßnahmen in Tostedt (PolizeihausKindergarten Dieckhofstraße und jetzt das Parkhaus) kein Geld mehr für eine Sanierung des Freibades bleiben, oder doch, Herr Bostelmann?

Parkhaus ja! Freibad nein?

Die Töste – Dohrener Mühlenbach

Südlich von Tostedt entspringt in der Lüneburger Heide die Este, ein Nebenfluss der Elbe. Bis die Este zum Fluss wird, nimmt sie das Wasser vieler Wassergräben und Bäche in sich auf. So durchfließt ein kleiner Fluss, eigentlich nur ein Bach, die Ausläufer der Stader Geest und mündet dann nordwestlich von Bötersheim in die Este, der hier Dohrener Mühlenbach heißt.

Dieses Fließgewässer hat eigentlich zwei verschiedene Namen: In Tostedt, wo es entspringt, trägt es die Bezeichnung Töste und danach heißt es Mühlenbach bzw. Dohrener Mühlenbach. Die Herkunft des Namens liegt im geschichtlichen Dunkel.

Der Name Töste stammt natürlich von dem niederdeutschen Namen für Tostedt her: Töst. Und da der Bach durch die Gemeinde Dohren fließt, trägt der Bach ab dort diesen Namen. Aber warum Mühlenbach, wenn nirgends eine Mühle jemals vorhanden war, bleibt schleierhaft. Vielleicht hat es etwas mit dem niederdeutschen Wort Möhl (für Mühle) zu tun, das wohl auch Maul bedeutet.

Dieser Bach entspringt als Töste in Tostedt. Ich habe mich also auf die Suche gemacht und bin hinter der Johanneskirche fündig geworden (siehe openstreetmap.org). Hinter der Kirche gibt es zwei kleine Teiche – und wohl dazwischen entspringt der kleine Bach:

    Quelle der Töste (Quelle: openstreetmap)

Etwas Anschaulicher wird es, wenn man sich das Quellgebiet bei Google Maps anschaut, wobei ich die Darstellung von Satellit und Karte übereinandergelegt habe, wie das folgende Bild zeigt:

    Quelle der Töste (Quelle: Google Maps)

Ich habe auch ein schönes Bild beim Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt e.V. gefunden. Hier ist die Töste längst zum Dohrener Mühlenbach geworden und hat auch schon eine ‚beachtliche’ Breite erreicht.

Dohrener Mühlenbach

Wie bereits erwähnt durchfließt der Bach die Ausläufer der Stader Geest und mündet dann nordwestlich von Bötersheim in der so genannten Seggerheide in die Este. Hier stoßen wir dann auch auf den Este-Wanderweg, der sich gut mit dem Fahrrad zurücklegen lässt:

    Mündung des Dohrener Mühlenbachs in die Este

Ich denke, die wenigsten Einwohner von Tostedt haben bisher etwas von diesem Bach namens Töste gehört, geschweige wissen, wo dieser Bach entspringt. Selbst die Politik ‚degradierte‘ den Bach zu einem Graben: Die Töste – ein Trauerspiel

„Heute billigt man dem Flüsschen Töste keine große Bedeutung zu. Doch in Wirklichkeit ist die historische Entstehung dieses Ortes maßgeblich von diesem Fließgewässer beeinflusst worden. Bereits eine Landkarte, die vor knapp 100 Jahren gezeichnet wurde, lässt deutlich die siedlungsgeografische Lage in Abhängigkeit von der Töste erkennen. Als noch bessere Kartengrundlage gilt die Kurhannoversche Landesaufnahme von 1769, nach der man das alte Siedlungsgebiet von Tostedt noch besser rekonstruieren kann. Diese Karte reduziert das ursprüngliche Tostedt auf zwei baulich begrenzte Bezirke, die links und rechts des Bachverlaufes der Töste liegen. Im Ort selbst entspringend, verlässt sie in nördlicher Richtung das Dorf. In einer U-Form ist der Ausbau des alten Tostedt erfolgt. Man gewinnt somit den Eindruck, dass die ersten Erbauer der Siedlung sich ganz bewusst nach diesem vorgegebenen natürlichen Gegebenheiten gerichtet haben: Im Mittelpunkt ihrer dörflichen Anlage lag der Bach, der zu allen Zeiten für die wichtige Wasserversorgung zur Verfügung stand, dann folgten links und rechts des Bachlaufes die stets hochwassergefährdeten Hofweiden, und auf höherem Grund sind die ersten Höfe angelegt worden.“ (Historischer Spaziergang durch Tostedt von Klaus-Rüdiger Rose – aus: Die Este: Von der Quelle bis zur Mündung – herausgegeben von Marlis und Hans-Joachim Dammann – 2012 Verlag Atelier im Bauernhaus – Heimatverein Buxtehude und Kulturforum am Hafen – S. 108 f.)