Kategorie-Archiv: Tostedt

Tostedt – Kuh- und Schweinekaff in der Heide – 900 Jahre alt – und Umgebung

Metronom aufs Abstellgleis?

Auch wenn ich nicht immer mit dem Service der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH zufrieden bin, die folgende Meldung, die in der Kreiszeitung Nordheide, Elbe & Geest Wochenblatt überrascht und entsetzt mich dann doch:

Die Deutsche Bahn hat nach Arriva-Kauf die Chance, einen lästigen Konkurrenten loszuwerden

(jd). Stehen die Signale für den Metronom bald auf Rot? Die milliardenschwere Übernahme des britischen Verkehrskonzerns Arriva durch die Deutsche Bahn (DB) hat offenbar gravierende Auswirkungen auf die Uelzener Metronom Eisenbahngesellschaft.

Metronom-Zug

An dem Regionalbahnbetreiber aus der Heide ist die Arriva-Gruppe über die Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) mehrheitlich1 beteiligt (die Beteiligung der Arriva-Bachstein GmbH an der OHE beträgt 87,5 %). Mit dem Arriva-Ankauf erhält die DB die Chance, den lästigen Konkurrenten Metronom aufs Abstellgleis zu schieben. In Bahnkreisen wird schon über eine Zerschlagung des Uelzener Unternehmens gemunkelt. Die DB schielt seit längerem neidisch auf den Metronom. Während das Staatsunternehmen bei der Bewerbung um den Betrieb regionaler Bahnlinien immer wieder den Kürzeren zog, fuhr der Metronom seit der Firmengründung 2002 auf der Erfolgsschiene. Erst im März bekamen die Uelzener Privatbahner den Zuschlag bei der Neuvergabe des „Hanse-Netzes“ (siehe hierzu auch: Pressemitteilung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)), das die Bahnlinien von Hamburg nach Bremen bzw. nach Uelzen umfasst. Wir vor drei Jahren im Wettbewerb um die Verbindung Hamburg – Cuxhaven blieb die DB auf der Strecke.

Wurde das Unternehmen im Machtkampf der Eisenbahn-Manager um den lukrativen Markt des Schienennahverkehrs gezielt geschwächt? In der vergangenen Woche mussten auf Betreiben der OHE die Metronom-„Gründerväter“ Carsten Hein und Henning Weize ihre Chef-Büros Hals über Kopf räumen.

In der schockierten Belegschaft herrschen seitdem Unsicherheit und Zukunftsangst. „Die Namen Hein und Weize waren aufs Engste mit unserer Erfolgsgeschichte verbunden“, sagt ein Mitarbeiter. Er fürchtet, dass mit den beiden beliebten Chefs auch deren Firmenphilosophie verschwindet. Bislang habe der Name Metronom für ein gutes Betriebsklima, anspruchsvolle Ausbildung und Schulung sowie anständige Bezahlung gestanden.

aus: Kreiszeitung Nordheide, Elbe & Geest Wochenblatt Nr. 17a vom 01.05.2010 – 39. Jg. – Seite 7

1 Gesellschafter sind die in Celle ansässige NiedersachsenBahn GmbH (NB) zu 69,9 %, die in Hamburg ansässige BeNEX GmbH zu 25,1 % und die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) zu 5 %. Die NB setzt sich zusammen aus den beiden Gesellschaftern „Osthannoversche Eisenbahnen AG“ (OHE), Celle, zu 60 % und „Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH“ (EVB), Zeven, zu 40 %.

Für mich deutet alles darauf hin, dass die Deutsche Bahn AG (DB) über die Arriva-Tochter OHE Einfluss auf die Geschäftspolitik des Metronom nehmen wird. Ab morgen werden zwar die heute gelb-blauen Züge des Metronom nicht rot überstrichen werden, aber bereits jetzt dürfte in der Chefetage ein anderer Wind wehen. Das muss nicht unbedingt zum Nachteil der Fahrgäste sein. Vorteile lassen sich aber auch nicht erkennen. Alles beim Alten? Als Fahrgast des Metronom werde ich weiterhin ein waches Auge auf die weitere Entwicklung haben.

Was mich wirklich erstaunt, ist die Feststellung, wie unüberschaubar die Unternehmen im Transportwesen auf der Schiene über viele Ecken miteinander verwoben sind. Durch die neue Konstellation (Arriva-Kauf durch die DB) ist die DB mit über 30 % plötzlich größter Anteilseigner beim Metronom.

Europäische Lautenmeister – Konzert in Tostedt

Heute Abend besuche ich erneut in diesem Jahr ein Konzert in der Johanneskirche in Tostedt – heute zusammen mit meinem älteren Sohn. Im Februar hatte ich mit meiner Frau Georg Friedrich Händel: Der Messias gesehen und gehört. Heute Abend ab 20 Uhr ist der Lautist Sigurd Schmidt unter dem Titel „Europäische Lautenmeister und die Botschaft des Himmels“ zu hören. Der Eintritt ist frei; es wird aber um eine angemessene Spende gebeten.


“Opus Sacrum Vol.I“ by Sigurd Schmidt

Die Laute ist ein Zupfinstrument ähnlich der Gitarre, das aber leider heute kaum noch gespielt wird. Aus der Rockmusik kenne ich nur ein Beispiel: Bei einem Konzert der niederländischen Gruppe Focus in Londoner Musikclub Rainbow 1973 spielte der Gitarrist der Gruppe, Jan Akkerman, ein kurzes Solo auf der Laute.

Als ich mich vor längerer Zeit einmal auf die Suche nach Bach machte, berichtete ich auch über Julian Bream, dem die Gitarre Beruf, die Laute aber geliebtes Hobby ist – hier noch einmal das kleines Beispiel des Meisters auf der Laute:


My Lord Willoughby’s Welcome Home played by Julian Bream

Lebendige Bäche und Flüsse

Mein Wohnort Tostedt grenzt an den nördlichen Teil der Lüneburger Heide, auch kurz Nordheide genannt, und liegt inmitten der Natur, wenigstens mehr oder weniger. Und so gibt es hier in Tostedt auch eine Menge Naturburschen, wenn ich so sagen darf, denen der Erhalt der Natur auf die Stirn geschrieben steht. Einer davon ist Ludwig Tent. Ich kenne ihn, wenn auch nur sehr flüchtig, durch seine Frau, die mit meiner Frau eine Legislaturperiode lang die Grünen im Gemeinderat von Tostedt vertrat.

Ludwig Tent ist beruflich (noch) Leiter der Ansprechstelle Umweltschutz (Technischer Umweltschutz, Wohnraumschutz) beim Umweltschutz des Bezirks Wandsbek in Hamburg und ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um bezirksspezifische Umweltprobleme geht.

Osmerus (Ludwig Tent)

Daneben widmet sich Ludwig Tent dem Schutz von Bächen und Flüssen und hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Blog ins Netz gestellt mit dem Titel: Osmerus – Lebendige Bäche und Flüsse – Der gute Zustand ist das Ziel. Osmerus ist der Gattungsname für die Stinte, einem Meeresfisch in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya. Eine im Süßwasser lebende Form, der Binnenstint, ist in den großen Seen von Nordeuropa verbreitet.

Das Blog kann ich nur empfehlen. Es enthält nicht viel Bla-bla, sondern Bilder, die schon so fast für sich selbst sprechen. Viele der Fotos sind natürlich in der Gegend rund um Tostedt entstanden. Außerdem zeichnet Ludwig Tent, zusammen mit Bent Lauge Madsen, verantwortlich für ein Buch mit dem Titel Lebendige Bäche und Flüsse. Kurze Einleitung aus dem Buch:

Die bisherige Nutzung unserer Bäche und Flüsse hat diese früher reich besiedelten Lebensräume vielerorts in verödete, unbewohnbare „Linien in der Landschaft“ verwandelt, Fische wurden daran gehindert, aufwärts zu ihren Laichplätzen zu wandern und früher gewundene Gewässer verwandelten sich zu eintönigen Kanälen, die unnötig hart unterhalten wurden.

Fachliche Erkenntnisse und geänderte Wassergesetze haben uns jedoch die Möglichkeit gegeben, den Schaden wiedergutzumachen. Häufig genügt bereits die Veränderung der Unterhaltungspraktiken, speziell beim Mähen und Räumen von Pflanzen, so daß die Gewässerdynamik wieder wirksam werden kann.

Übrigens: Die Erträge aus dem Verkauf dieses Buches erhält die Stiftung Natur und Pflanzen (Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt) für Maßnahmen des Fließgewässerschutzes.

Wenn die Wildgänse kommen

Wenn man den Zeichen der Natur trauen darf, dann ist der Frühling nicht mehr weit. Gestern zogen innerhalb kürzester Zeit mindestens ein halbes Dutzend Vogelschwärme über Tostedt hinweg in Richtung Nordosten. Die Wildgänse kommen.

Vogelflug über Tostedt

Und damit kommt sicherlich – trotz Regenwetter und weiterhin angekündigter Nachtfröste – der Frühling. Wer hat nicht längst die Nase voll von diesem wochenlangen Winter.


Joan Armatrading – Flight Of The Wild Geese

Georg Friedrich Händel: Der Messias

Es war Otto, unser Nachbar und pensionierter Pastor („Otto find ich gut!“), der uns die Karten überließ. Er hatte Freunde eingeladen, die aber wegen der Wetterlage nicht nach Tostedt kommen konnten. Und bevor die Karten verfielen, fragte es uns, ob wir Interesse an dem Konzert hätten. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt in einem Konzert mit klassischer Musik war. Von Händel haben wir einige Schallplatten (Wassermusik und die Feuerwerksmusik), sodass meine Frau und ich sehr gern einmal Händels Oratorium „Der Messias“ sehen und hören wollten.

So waren wir, meine Frau und ich, gestern Abend also in der Johanneskirche zu Tostedt, um Händels Messias in einer gekürzten Fassung (die Aufführung beschränkte sich auf die Teile 1 und 2 von drei Teilen) zu lauschen. Vorgetragen wurde das Werk von dem Lüneburger Bachorchester und der Johanneskantorei Tostedt (u.a. mit Otto als kraftvollem Bariton) – unter der Leitung von Wiebke Corleis, Kantorin resp. Kreiskantorin aus Tostedt. Als Solisten wirken mit: Ilse-Christine Otto (Sopran), Tiina Zahn (Alt), Sven Olaf Gerdes (Tenor) und Konstantin Heintel (Bass).

Es ist schon beeindruckend, ein solches Werk live und unter den besonderen akustischen Bedingungen einer Kirche zu hören. Besonders die Einzelstimmen kamen zu besonderer Geltung. Lediglich bei den Koloraturen in den Arien offenbarten sich bei allen vier Sängern und Sängerinnen leichte Schwächen, die aber den Gesamteindruck in keiner Weise schmälerten: Der nicht enden wollende Applaus am Schluss belohnte eine wunderbare musikalische Leistung, die im Chorwerk „Halleluja“ – auch mit Pauken und Trompeten – seinen Höhepunkt und Abschluss fand.


G. F. Handel – Messiah – Halleluja – Karl Richter

Für meine Frau und mich war das ein wunderschöner Abend, der Anlass sein wird, öfter einmal ein Konzert zu besuchen – so sicherlich demnächst wieder in der Johanneskirche Tostedt – 27. März 2010, 20 Uhr: „Europäische Lautenmeister und die Botschaft des Himmels“ – Sigurd Schmidt, Laute

Deutsche Kleinstaaterei

Mein jüngster Sohn beendet im Sommer die Realschule. Was seine weitere Zukunft betrifft, hat er ziemlich klare Vorstellungen. Er möchte zunächst die zweijährige Fachoberschule im Bereich Wirtschaft und Verwaltung besuchen, Schwerpunkt möglichst Verwaltung und Rechtspflege.

Am Montag gab es Zeugnisse, mit denen man sich bei den berufsbildenden Schulen anmelden kann. Bis zum 20. Februar haben wir Zeit, einen Platz an einer zweijährige Fachoberschule (FOS) zu finden. Hier beginnt das Problem, denn einige der so genannten BBS (Berufsbildende Schule) bieten nur die 12. Klasse FOS an – eine abgeschlossene Berufsausbildung ist hierfür neben dem Realschulabschluss Voraussetzung. Und wenn man in der Provinz wie ich und meine Lieben wohnen, dann kommt das Problem der Entfernung hinzu. Der Personennachverkehr ist auf dem Lande nicht sehr ausgeprägt und das Erreichen einer Schule außerhalb des eigenen Wohnortes kommt einer Weltreise gleich.

Was die allgemeinbildenden Schulen (Primär- und Sekundarstufe I) betrifft (von Grundschule über Realschule und Gymnasium), so ist unser Wohnort Tostedt noch ganz gut bestückt. Schulen der Sekundarstufe II (außer gymnasiale Oberstufe) befinden sich aber nicht mehr vor Ort. Die nächste BBS ist in Buchholz/Nordheide. Dort wird aber nichts Entsprechendes angeboten. So käme Rotenburg/Wümme in Frage. Und laut Informationsveranstaltung, die an der Realschule, die mein Sohn besucht, abgehalten wurde, vor allem aber laut den Infos auf der Website der BBS Rotenburg sollte genau das (im Antragsverfahren) angeboten werden, was mein Sohn wollte. Sollte, denn wie sich nach telefonischer Rücksprache herausstellte, gibt es dort nur eine einjährige FOS (12. Klasse). Es wird Zeit, dass dieses irreführende Angebot endlich von der Schulwebsite verschwindet.

Deutsche Kleinstaaterei

Nun inzwischen haben wir einige Schulen ausgeguckt, die allerdings vom Fahrweg her nicht so günstig liegen. Am besten wäre die höhere Handelsschule in Harburg, genauer Hamburg-Harburg. Obwohl unser Landkreis den Namen Harburg trägt, leben wir in Niedersachsen, also in einem anderen Bundesland. Zwar rücken Hamburg und die angrenzenden Landkreise (z.B. im Personennahverkehr – bis Tostedt fährt man inzwischen im Hamburger Verkehrsverbund HVV) näher zusammen – nur nicht in schulischen Dingen. Wer in Hamburg zur Schule will (gilt eben auch und insbesondere für berufsbildende Schulen), muss seinen Wohnsitz in Hamburg haben. Und ist der Schüler noch nicht volljährig, so muss auch ein Elternteil in Hamburg gemeldet sein. Klar, Schulwesen ist Ländersache. Aber kann es da nicht Regelungen (z.B. über den Finanzausgleich der Länder) geben, die solche ‚Abschreckungsmaßnahmen’ überflüssig machen (ein Wohnsitzwechsel hat steuerrechtliche Konsequenzen – bis hin zur Zweitwohnungsteuer). Deutschland hatte immer schon einen Hang zur Kleinstaaterei. Föderalismus hin, Föderalismus her: Im Zeitalter der Globalisierung mutet dieses Kompetenzgerangel geradezu mittelalterlich an.

Winter in Tostedt Teil 3

Als hätten wir noch nicht genug Schnee abbekommen, so schneite es gestern den ganzen Tag, an die 15 Zentimeter, wenn nicht noch mehr. Für norddeutsche Verhältnisse mehr als ungewohnt. So gab es heute im Landkreis Harburg auch wieder schulfrei. Und ich nahm mir auch gleich einen freien Tag, nicht nur zum Schneeschippen, sondern auch, um mit meinem jüngsten Sohn seinen weiteren schulischen bzw. beruflichen Weg zu ebnen. Letzteres hat mich fast den ganzen Tag in Anspruch genommen (und einiges an Nerven gekostet – dazu in den nächsten Tagen etwas mehr), sodass ich heute hier nur einige Bilder ins Netz stelle, die (noch bei Sonnenschein aufgenommen, denn inzwischen schneit es wieder in dicken Flocken) für die Nachwelt dokumentieren sollen, dass es auch in niedersächsischen Niederungen kräftig schneien kann:

Schneeberg im Vorgarten

PKW-Stellplatz schneemäßig zweckentfremdet

Schneeberg im Vorgarten

PKW-Stellplatz schneemäßig zweckentfremdet

Hecke mit Schneefüßen

Schnee überragt Terrasse

Hecke mit Schneefüßen

Schnee überragt Terrasse

Winter in Tostedt Teil 2

Der Winter kann einen ganz schön geschäftigen: Schneefegen ohne Ende, aber auch winterliche Spaziergänge durch Wald und Flur. Da lässt man seinen Rechner gern einmal Rechner sein. Heute spazierte ich bei leichtem Schneefall mit meiner Frau durch das Wäldchen namens Düvelshöpen (Düvel ist der Teufel, Höpen ist die Hoffnung – wenn ich das Plattdeutsche richtig übersetze) – in kurzer Zeit von unserem Haus erreichbar:


Düvelshöpen – Tostedt

Durch das Wäldchen Düvelshöpen
Durch das Wäldchen Düvelshöpen

Winter in Tostedt

Ja, das Wetter bleibt ein beliebtes Thema: Der gestrige Tag hat uns hier in Tostedt wieder jede Menge Schnee gebracht. Auch heute Morgen musste ich noch einmal mit dem Besen die Wege vom Schnee befeien. Aber bereits zu Mittag brach der Himmel auf und ließ für einige Stunden sogar die Sonne hervorkommen. Da die Temperatur erträglich ist (nur einige Grade unter Null), kann man sich durchaus im Freien zeigen und Sauerstoff tanken. Anders ist es weiter Richtung Osten, wo „Mini“-Daisy den Verkehr lahm legt. Die weiteren Wetteraussichten: In der Nacht wird es wieder etwas kälter. Und morgen Mittag soll es wieder leicht schneien: Winter goes on!

Willkommen im Töster Winter Vereiste Pflanzen
Willkommen im Töster Winter Vereiste Pflanzen
Schneeiger Strauch Licht aus Schneebällen
Schneeiger Strauch Licht aus Schneebällen
Winterliche Straße in Tostedt Johannes-Kirche im Töster Winter
Winterliche Straße in Tostedt Johannes-Kirche im Töster Winter

Weiter Winter

Spätestens am morgigen Tag soll die Temperatur wieder in den positiven Bereich klettern. Dafür ist ab heute Mittag fast überall Schnee angekündigt. Die Wetteraussichten: Am Donnerstag gibt es im Norden einen Mix aus vielen Wolken, häufigen Schneeschauern und etwas Sonne. Im Süden bleiben die Wolken meist dicht und es schneit immer wieder. Es weht ein lebhafter, an der See auch starker West bis Nordwestwind. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus 2 und plus 4 Grad. Am Wochenende soll es dann wieder frostig werden – bei uns im Norden bis zu – 9 °C. Und wenn man den Prognosen für die nächsten 16 Tage glauben darf, dann ist schon wieder mit einer ähnlichen Kältewelle wie die jetzt Richtung Westen ziehenden zu rechnen.

Der Winter wird uns also weiterhin fest im Griff halten. In Rumänien und Polen gab es erste Kältetote. In Hamburg wartet man auf das erste Alstereisvergnügen seit 1997 (dazu später sicherlich noch etwas mehr). Dauerfrost und große Eisschollen machen der Schifffahrt in Norddeutschland zu schaffen. Auf Nord- und Ostsee treiben dicke Eisschollen, auch die Elbe friert mehr und mehr zu und wird für die Binnenschifffahrt zum Nadelöhr. Am Montagabend wurde die Oberelbe zwischen der Schleuse Geesthacht und der Süderelbe, wo das Hamburger Hafengebiet beginnt, komplett gesperrt. Der Mittellandkanal ist bereits seit dem Wochenende zwischen Wolfsburg und Magdeburg nicht mehr befahrbar.

Temperaturen in Tostedt/Niedersachsen zwischen 12.12.2009 und heute ...
Temperaturen in Tostedt/Niedersachsen zwischen 12.12.2009 und heute …

Ja, das Winterwetter hält bereits seit sieben Wochen an, sieht man vom dem kleinen „Wärmeeinbruch“ nach Weihnachten (und den kurzzeitigen Plus-Temperaturen am 18./19. Januar) einmal ab. Und ein Ende ist – wie gesagt – noch nicht in Sicht. Da hilft kein Klagen, obwohl auch ich vom Dauerfrost langsam die Schnauze (im wahrsten Sinne des Wortes) voll habe.

Hanse-Netz: Neue Express-Linie zwischen Hamburg und Bremen

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat für das Fahrplanjahr 2010/2011 ein Konzept für das so genannte Hanse-Netz zum Ausbau der an allen Stationen zwischen Bremen, Hamburg und Uelzen haltenden Züge erarbeitet. Für das neue Netz hat die LNVG bereits zusätzliche Doppelstockzüge und Lokimotiven beim Hersteller Bombardier bestellt, damit künftig mehr und längere Züge fahren können. …

Zwischen Bremen und Hamburg wird neben der schon jetzt bestehenden Express-Linie (heute ME), die in den aufkommensstärksten Bahnhöfen hält, eine weitere durchgehende Metropol-Linie mit Halt an allen Stationen geschaffen. Letztere ersetzt die beiden Linien zwischen Bremen und Rotenburg (heute RB) sowie zwischen Tostedt und Hamburg (heute MEr) und schließt so die bestehende Lücke zwischen Tostedt und Rotenburg. Damit sollen alle zwischen Bremen und Hamburg liegenden Stationen ganztags halbstündlich bzw. stündlich schnelle Direktverbindungen in die beiden Metropolen erhalten. Die Zahl der Direktverbindungen zwischen Bremen und Hamburg wird damit fast verdoppelt werden. Für die Pendler aus Richtung Buchholz und Lüneburg sollen in den Hauptverkehrszeiten zusätzliche Züge eingesetzt werden, so dass die heute teilweise sehr stark besetzten Züge entlastet werden und mehr Fahrgäste einen Sitzplatz finden.

Metronom-Zug am Hamburger Hbf.

Mögliche Konflikte mit dem Güterverkehr von und zum Hamburger Hafen konnten zunächst geregelt werden. Ab Dezember 2010 werden alle von Bremen und Hamburg kommenden Züge ganztägig bis zum Hamburger Hbf. durchfahren. … Damit erhöht sich die Anzahl der Direktfahrten zum Hamburger Hauptbahnhof an Werktagen um insgesamt 30 gegenüber den heutigen 134 Durchbindungen. Sollte es aufgrund steigenden Güterverkehrsauskommens aus und in Richtung der Hafenbahnhöfe doch noch zu Trassenkonflikten zwischen Güter- und Personenverkehr kommen, sollen alle Anstrengungen unternommen werden, um die notwendigen Infrastrukturausbauten durchzusetzen.

Da die Ausschreibung für das künftige Hanse-Netz derzeit läuft, kann im Moment noch nicht gesagt werden, durch welches Einsenbahnverkehrsunternehmen diese Strecken zukünftig befahren werden. Selbstverständlich tut die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH alles, um wieder den ‚Zuschlag’ zu erhalten.