April, April – der macht, was er will … Den Spruch kennt jedes Kind. Man meint das wettermäßig. Und gleichsam aprilwettermäßig hat sich der März verabschiedet. Als Krönung dann zwei Tiefs, die nicht nur Bäume zum Umstürzen (und damit fast zwangsläufig Züge zum Stillstand) brachten, sondern auch in Deutschland mehrere Tote forderten, von den Milliardenschäden ganz zu schweigen. Besonders gruselig Orkantief Niklas gestern am letzten Märztag, da hätte man gleich zu Hause bleiben sollen, wenn man hätte bleiben können …
Gestern habe ich bereits um 12 Uhr 30 die Koffer auf der Arbeit gepackt und bin dann auch gut mit meinem Zug nach Hause gekommen. Es stürmte zwar schon kräftig, aber der große Orkan stellte sich bei uns hier in Norddeutschland erst später ein: Die Züge durften so ab 15 Uhr nur noch mit Tempo 80 km/h fahren. Kurz nach 17 Uhr war die Strecke Bremen-Hamburg gesperrt (noch um 19 Uhr war kein ‚Schienenersatzverkehr‘ durch Busse eingerichtet; wäre ja auch zu schön … bei der Metronom Eisenbahngesellschaft ist es irgendwie nicht angekommen, dass ein Orkantief nach dem anderen über Niedersachsen fegen wird).
Froh bin ich so, ab heute meinen Osterurlaub zu haben. Da lassen mich Graupelschauern und Gewitter völlig ‚kalt‘. Man ist dann fast erstaunt, wenn plötzlich die Sonne hervorkommt. Aber so ist das Wetter nun einmal im April. Immerhin ist Orkantief Niklas weitergezogen und spätestens ab Karfreitag soll sich das Wetter beruhigt haben, auch wenn’s durch kalte Polarluft eher frisch werden soll.
Die Orkane Elon und Felix hatten am Wochenende besonders Norddeutschland fest im Griff. Ein solch doppeltes Sturmtief kommt selbst im hohen Norden nur selten vor.
So hieß es besonders am Freitag fast immer „Baum im Gleis“, wenn man mit dem Zug unterwegs war. Sicherlich war es mehr als Pech, was mich auf dem Weg von Hamburg (Arbeit) nach Hause ereilte. Mein Zug sollte um 13 Uhr 15 losfahren, kam aber schon mit größerer Verspätung aus Uelzen an. Dass ich mehrmals den Bahnsteig wechseln musste, ist nichts Neues. Dann ging es mit knapp 20 Minuten Verspätung also los von Hamburg Hbf. nach Hamburg-Harburg. Dort war dann erst einmal Feierabend. Die reguläre Strecke Harburg – Buchholz in Richtung Bremen war gesperrt (wohl: „Baum im Gleis“). Immerhin gibt es eine Ausweichstrecke über Maschen und weiter über die Gleise, die sonst vom Güterverkehr genutzt werden. Und tatsächlich wurde nach reiflicher Überlegung entschieden, dass nicht nur Züge des Fernverkehrs, sondern auch der Nahverkehrszug des Metronoms (also meiner) nach Bremen diese Route einschlagen soll. Kaum hatte dieser Zug nun Maschen passiert, da standen wir schon wieder, angeblich wegen eine Störung (nur wer oder was war gestört, wohl die ansagende Zugbegleiterin). Nach ungefähr 30 Minuten Stillstand, dann die Durchsage: jetzt wäre auch diese Strecke („Baum im Gleis“) auf unbestimmte Zeit gesperrt. SUPER!
Inzwischen ging es schon auf 15 Uhr zu, da hatte man sich entschieden, unseren Zug bis Stelle (das liegt auf der Strecke nach Uelzen) vorfahren zu lassen, um ihn dann zurück nach Harburg zu beordern. Dort kamen der Zug dann gegen 15 Uhr 15 an. Anderthalb Stunden Bahnfahrt, um wieder dort anzukommen, wo man los gefahren ist.
Nun, bis hierhin konnte man das alles unter „Höhere Gewalt“ abhaken, auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum immer wieder Bäume ins Gleis fallen und meist dabei Oberleitungen kappen (so viele Bäume sollte es doch längst der Bahnstrecken nicht mehr geben). Was nun kam, möchte ich eine „bodenlose Frechheit“ nennen: Wie schon in früheren Notfällen so zeigte sich auch an diesem Freitag wieder einmal, dass weder die Deutsche Bahn AG noch die Metronom Eisenbahngesellschaft so etwas wie ‚einen Plan’, sprich Notfallplan hat.
wegen Bäumen im Gleis ist nun die Strecke über Jesteburg auch gesperrt. Dadurch verkehren die Züge von Bremen nur noch bis Buchholz. Von
Ab Harburg bis Buchholz sollte es einen ‚Schienenersatzverkehr’ geben (von dort fuhren wiederum Züge bis Bremen). Inzwischen hatten weitere Züge ihre Fahrgäste in Harburg entladen, aber von Bussen zeigte sich nirgends eine Spur. Der Bahnhofsvorplatz war mit Menschen übersät. Der Bahnhof selbst war bereits überfüllt. Obwohl Bahn wie Metronom seit 14 Uhr wussten, dass nichts mehr in Richtung Bremen geht, soll der erste Ersatzbus gegen 16 Uhr in Harburg eingetroffen sein: EIN Bus, der in null Komma Nichts brechendvoll war. Gegen 16 Uhr 45 war ich dann nochmals beim Harburger Bahnhofsvorplatz – und da spielte sich das gleiche Schauspiel ab: EIN bereits überfüllter Bus und eine Menschentraube davor.
Ich bin dann von meinem Sohn mit dem Auto abgeholt worden und war endlich gegen 18 Uhr 40 in Tostedt, da die Ausfallstraße zur Autobahn in Harburg durch die Feuerwehr blockiert und nur Stopp-and-Go-Verkehr möglich war. Ein Unglück kommt ja selten allein.
Bei der Metronom Eisenbahngesellschaft weiß man sehr genau, wodurch es zu Verspätungen im Bahnverkehr kommen kann: Was war da denn los? Wie man mit solchen Situationen umgeht, davon versteht man aber dort – so scheint’s – nicht allzu viel: Die Durchsagen im Zug und dann auf den Bahnsteigen waren etwas für die Katz. Nirgends zeigte sich ein Verantwortlicher des Metronoms. Informationen an die wartenden Fahrgäste gleich null! Zu viele Köche (Deutsche Bahn AG, Metronom sowie viele weitere inzwischen privatisierte Bahnunternehmen) rühren im Brei, sodass die nötige Kommunikation zwischen den einzelnen Stellen nicht klappt, zumindest nicht zu klappen scheint.
Man muss wissen, dass sich solche Ereignisse in letzter Zeit eher häufen: Im Juni 2013 gab es Abenteuerfahrten mit dem Metronom, im Oktober 2013 dann den Stillstand durch Orkantief ‚Christian’ und erst im Juni 2014 waren Fahrgäste und Zugpersonal wohlauf, nachdem morgens ein morscher Baum auf die Strecke Buchholz – Hamburg-Harburg gestürzt war und dabei die Oberleitung heruntergerissen hatte. Und dieser Ereignisse sind lediglich die Spitze des ‚Eisberges’.
Wie auch immer: Dieser Freitag geht in die Annalen der Metronom-Geschichte ein und übertrifft eindeutig mein bescheidenstes Erlebnis mit den Zügen dieser Eisenbahngesellschaft.
Für viele Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft wird es Zeit, dass sich das Jahr dem Ende zuneigt. Morgen, am Dienstag in Vigo geht es noch einmal gegen Spanien. Da will man zeigen, dass es auch besser geht, obwohl einige Spieler (z.B. Özil, Neuer und Boateng) verletzt ausfallen. Dann ist erst einmal Pause angesagt. Die Helden vom Maracanã-Stadion sind müde.
Das deutsche Team muss sich erst einmal mit der Rolle des Gejagten anfreunden. Durch die vielen Belobigungen, Auszeichnungen mit silbernen Lorbeerblättern und jede Menge Shakehands kann der Blick aufs eigentlich Wesentliche schon einmal verloren gehen. Im nächsten Jahr wird alles anders (erst am 25. März 2015 geht’s weiter mit einem Freundschaftsspiel gegen Australien in Kaiserslautern und dann am 29. März in der Qualifikation zur EM 2016 in Tiflis gegen Georgien).
In einem Punkt dürfen sich die deutschen Spieler getröstet wissen: Gegen vermeintlich kleine Mannschaften, oft als Fußball-Zwerge oder gar Gnome abgetan, tut sich mancher schwer. Eigentlich sollte man nach dem 4:0-Sieg gegen Gibraltar froh sein, die einkalkulierten Punkte auch tatsächlich eingefahren zu haben. Natürlich geht es um das Wie, und da kann man nicht zufrieden sein. Aber da hat es in den bisherigen Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich andere viel schlimmer erwischt. Die Niederlande verlieren in Island (das leider gestern Abend 1:2 in Pilsen gegen die Tschechen verliert – schade), Spanien verliert in der Slowakei und Griechenland, immerhin Europameister 2004 und FIFA-Ranglisten-18., verliert zu Hause gegen den Ranglisten-187., die Färöer mit 0:1. Der Torschütze Jóan Símun Edmundsson dürfte wohl als Nationalheld in die Geschichtsbücher der Inselgruppe im Nordatlantik eingehen.
Aber auch andere Mannschaften, die als Favoriten zu gelten haben, tun sich schwer. Belgien (zz. 4. der Weltrangliste) liegt hinter Israel zurück. Und die Russen verlieren gegen Österreich, die auf einem guten Weg sind, die Qualifikation zu schaffen.
Was noch nicht gerichtet ist, wird sich bestimmt im nächsten Jahr richten. Und selbst für Gruppendritte ist ja noch nicht alles verloren (gilt für Island wie für Deutschland). 😉
Wenn’s kommt, dann kommt’s dicke … In den letzten Tagen hatte ich einiges um die Ohren und bin zu wenig anderem gekommen. Aber heute ist mein letzter Arbeitstag. Zwei Wochen Urlaub liegen vor mir, was will ich mehr …
… und es herbstelt. Die Blätter färbeln, bevor sie von den Bäumlein plumpsen. ‚Stormgebrus’ peitscht dir bald die ‚Regendroppen’ um die ‚Nees’. Aber das sorgt für gesunde Durchblutung der ‚Snutpell’, glov’ mi dat!
Ja, ‚kieken’ wir mal, was dieser ‚Harvst’ uns so bringt. Die ‚Wedderutsichten’ sind für die nächsten Tage eher gemischmascht. Die ‚Frücht’ von dem Aesculus hippocastanum ‚drüppelt’ dir auf den ‚Deets’, wenn du nicht ‚oppasst’.
Aber genug verwuselt hochdeutsch-geplattdeutscht. Wenn Ihr die nächsten Tage nicht viel von mir hören (lesen) werdet (Futur I), dann weil ich es mir gemütlich gemacht haben werde (Futur II – kommt selten vor).
Da fährt Sohnemann unser Auto zu Schrott (gottlob kein Personenschaden, alles andere ist bereits geregelt), und da versucht ‚ein neuer Besen besonders gut zu kehren’ (neue Mitarbeiterin beim ‚Jugendamt’ des Landkreises drangsaliert meine Frau, die in der Kindertagespflege als so genannte Tagesmutter tätig ist). Vielleicht später mehr …
Bei manchen Pflanzen in unserem Garten wissen wir gar nicht, wie sie dort hingekommen sind. Die Natur ‚besorgt’ es sich selbst. So haben wir jetzt zwei Pflanzen, die wir zunächst für Disteln hielten, die sich aber als Karden, genauer als wilde Karden ‚entpuppten’:
Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum L., Syn.: Dipsacus sylvestris Huds.) ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae) gehört. Der Name Dipsacus kommt aus dem griechischen dipsa für Durst: Nach Regen sammelt sich in den Trichtern der Stängelblätter das Wasser, das Vögel oder Wanderer trinken können.
AlbinZ Sommergarten 2014: wilde Karde
Bemerkenswert sind die hell-lila Blüten. Die Blüte beginnt in der Mitte des Blütenkopfes ringartig und wandert dann nach oben und unten. Die Früchte werden ca. 5 mm lang und braun-schwarz gefärbt. Die kleinen Nüsse werden bei einer Berührung der Pflanze weit herausgeschleudert, da der Stängel jeder Berührung federnd nachgibt (siehe: natur-lexikon.de).
Früher wurden die getrockneten, stacheligen Kardenköpfe zum Karden (Kämmen) der Wolle benutzt, eine wichtige Vorbereitung vor dem Spinnen zu Garn. Als Heilpflanze ist die Karde relativ unbekannt. Durch die Fähigkeit ihrer Wurzel gegen Borreliose zu helfen, gewinnt die Karde jedoch zunehmend an Bedeutung (siehe: heilkraeuter.de).
Die wilde Karde ist besonders bei Hummeln sehr beliebt. Im Winter sind es Vögel (z.B. Distelfinken), welche die Samen der Pflanze verzehren. Die getrockneten Blütenstände werden auch gern von Blumenhändlern für Gestecke genutzt. Vielleicht sind die Pflanzen auf diesem Weg (über ein Blumengesteck) zu uns in den Garten gelangt.
So langsam wird es wieder heiß, sommerlich-heiß. Da es Wochenende ist, so soll uns das erfreuen. Schließlich ist es Sommer, wenn mein Urlaub auch noch in einiger Ferne liegt (aber er kommt langsam mit größer werdenden Schritten auf mich zu …). Mag der Urlaub also noch auf sich warten lassen, so hält es mich nicht davon ab, mich an frühere Urlaube oder Ferien im Sommer zu erinnern (so z.B. an einen Sommer im Jahre 1965).
Sommer – da gibt es natürlich viele „Worte mit Flügeln“, wie das von der Schwalbe, die (im Umkehrschluss) in Mengen dann doch einen Sommer macht. Sommer ist ja die Zeit, in der wir die Arbeit Arbeit sein lassen und uns zu entspannen suchen – vielleicht bei einem guten ‚Stück’ Literatur im Liegestuhl.
Blumenpracht und Früchte in AlbinZ Garten
Bei Sommer denke ich irgendwie auch immer an Shakespeare und seinem Sommernachtstraum (und auch in diesem Zusammenhang an Emma Peel aka Diana Rigg). Und welche Dichter haben sich nicht irgendwann einmal der vier Jahreszeiten angenommen – und dabei besonders des Sommers. Eigentlich ist Sommer die pure Lebensfreude (zumindest, wenn die Sonne scheint). Manchmal neigen aber gerade Dichter zu Schwermut – auch (oder gerade) im Sommer. Hier einige Gedichte von Rilke bis Goethe, die den Sommer im Schilde, sprich: Titel führen.
Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet,
So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet.
Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet,
So ist der Berge Pracht darum verbreitet.
Daß sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget,
Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget;
Wie so das Jahr verweilt, so sind des Sommers Stunden
Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.
Nun fallen leise die Blüten ab,
Und die jungen Früchte schwellen.
Lächelnd steigt der Frühling ins Grab
Und tritt dem Sommer die Herrschaft ab,
Dem starken, braunen Gesellen.
König Sommer bereist sein Land
Bis an die fernsten Grenzen,
Die Ähren küssen ihm das Gewand,
Er segnet sie alle mit reicher Hand,
Wie stolz sie nun stehen und glänzen.
Es ist eine Pracht unterm neuen Herrn,
Ein sattes Genügen, Genießen,
Und jedes fühlt sich im innersten Kern
So reich und tüchtig. Der Tod ist so fern,
Und des Lebens Quellen fließen.
König Sommer auf rotem Roß
Hält auf der Mittagsheide,
Müdigkeit ihn überfloß,
Er träumt von einem weißen Schloß
Und einem König in weißem Kleide.
Auf einmal ist aus allem Grün im Park
man weiß nicht was, ein Etwas fortgenommen;
man fühlt ihn näher an die Fenster kommen
und schweigsam sein. Inständig nur und stark
ertönt aus dem Gehölz der Regenpfeifer,
man denkt an einen Hieronymus:
so sehr steigt irgend Einsamkeit und Eifer
aus dieser einen Stimme, die der Guß
erhören wird. Des Saales Wände sind
mit ihren Bildern von uns fortgetreten,
als dürften sie nicht hören was wir sagen.
Es spiegeln die verblichenen Tapeten
das ungewisse Licht von Nachmittagen,
in denen man sich fürchtete als Kind.
Wie Feld und Au
So blinkend im Thau!
Wie perlenschwer
Die Pflanzen umher!
Wie durch’s Gebüsch
Die Winde so frisch!
Wie laut im hellen Sonnenstrahl
Die süßen Vöglein allzumal!
Ach, aber da,
Wo Liebchen ich sah,
Im Kämmerlein,
So nieder und klein,
So rings bedeckt,
Der Sonne versteckt,
Wo blieb die Erde weit und breit
Mit aller ihrer Herrlichkeit!
Brüder! lobt die Sommerszeit! Ja, dich, Sommer, will ich loben!
Wer nur deine Munterkeit,
Deine bunte Pracht erhoben,
Dem ist wahrlich, dem ist nur,
Nur dein halbes Lob gelungen,
Hätt er auch, wie Brocks, gesungen,
Brocks, der Liebling der Natur.
Hör ein größer Lob von mir,
Sommer! ohne stolz zu werden.
Brennst du mich, so dank ichs dir,
Daß ich bei des Strahls Beschwerden,
Bei der durstgen Mattigkeit,
Lechzend nach dem Weine frage,
Und gekühlt den Brüdern sage:
Brüder! lobt die durstge Zeit!
Im Sinne von Lessing also Brüder! lobt die Sommerszeit! Brüder! lobt die durstge Zeit! Dann Prost!!!
In einem Grimm’scher Märchen„kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas [ein Frosch] die Marmortreppe herauf gekrochen“. Und am Ende (nicht dem im Märchen): klatsch, gelang dem Frosch beim Sprung ins Wasser nur ein Bauchklatscher. Dabei wurde er klatschnass. Laut Duden ist dieses Klatschen unter Vielem „ein [helles] schallendes Geräusch durch das Aufschlagen von etwas [weichem] Schwerem auf etwas Hartes“ bzw. „(umgangssprachlich) (etwas Feuchtes o.Ä.) durch Werfen o.Ä. klatschend auf etwas auftreffen lassen.“
Blättert man im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm erfährt man, dass Klatschen„ein wesentlich mitteldeutsches Wort [ist], das erst seit dem 17. Jahrhundert erscheint“.
Nun die Brüder Grimm kannten Klatschen auch schon als Klatsch und Tratsch, dem Kaffeeklatsch, mit dem Damen (durchaus auch Herren vielleicht bei einem Bier als Bierklatsch?) über Bekannte und Nachbarn herziehen.
Sind wir schon bei Damen, so benennt Klatsch auch eine Damenhandtasche ohne Henkel aus dem Englischen kommend (Clutch).
Das Geräusch des Klatschens kennen wir besonders aber auch beim Applaus, den wir nach gelungener Vorführung den Aufführenden zukommen lassen, eben als Klatschen. Dabei kann das Klatschen durchaus auch tödlich sein. Fragt doch einmal die Fliege, der durch eine Fliegenklatsche das Leben ausgehaucht wurde.
Dann gibt’s da noch den Abklatsch, m., „‘(unvollkommene) Nachbildung, Nachahmung’, in der Druckersprache ‘Rohabzug, Probeabdruck’ (18. Jh.), weil dieser ohne Presse nur durch Klatschen und Klopfen mit der Bürste hergestellt wird, auch Bürstenabzug“.
So kommt man also vom Kuchenbacken (wieder einmal) auf Pobacken, wie eine meiner Ex-Schwägerinnen (armer Bruder) zu sagen pflegte. Eigentlich wollte ich nur etwas über Klatschmohn an dieser Stelle schreiben. Denn an mehreren Stellen in unserem Garten erblüht in diesen Tagen diese Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Meine Frau und ich, wir mögen diese zarten Blüten, die meist nur zwei bis drei Tage ihre scharlachrote Pracht zeigen. Aber kaum ist eine Pflanze verblüht, knospen schon die nächsten Blüten.
Und es summt und brummt in diesen Blüten. Bienen und Hummeln sind wie wild her hinter den Pollen des Klatschmohns. Die rot gefärbten Kronblätter werden von den rotblinden, dafür aber UV-Licht wahrnehmenden Bienen wegen ihrer starken UV-Reflexion wahrscheinlich blauviolett gesehen.
Warum heißt der Klatschmohn eigentlich Klatschmohn? Es soll das „Geräusch [sein], das entsteht, wenn die in einem gefalteten Blütenblatt befindliche Luft dieses beim Zerdrücken sprengt“. Womit wir wieder beim Klatschen wären und sich der Kreis für heute schließt.
Ich guck’ gerade aus dem Fenster: Die Sonne scheint … Das kann nicht sein! Ab heute läuft doch wieder das Hurricane Festival unmittelbar vor unserer Haustür am Eichenring in Scheeßel zwischen Bremen und Hamburg. Hurricane sagt doch alles: Sturm und Regen: ein Matschbad gehört mit zur Tradition. Aber was nicht ist, soll ja noch werden 😉
Vielleicht sollten die Veranstalter das Festival einfach mal umbenennen: Fair Weather Festival oder so.
Wer unbedingt nach Scheeßel will und keine Karten hat, dem sei gesagt: Das Festival ist ausverkauft: Sold Out! {Vielleicht aber mal ins Netz gucken – da werden immer wieder Karten angeboten)
Bereits gestern ging es ja los. Die ersten Fans reisten an. Und das heißt: Wohnwagenkolonnen auf der B75, voll besetzte Metronom-Züge zwischen Hamburg und Bremen.
Gestern hatte ich einen unfreiwilligen freien Tag. Was gibt es Schöneres, als frühmorgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit zu erfahren, dass der Zug vor dem eigentlichen Fahrziel (in Hamburg-Harburg statt Hamburg Hbf.) endet und die Strecke ‚bis auf Weiteres’ vollständig gesperrt ist. Das gilt dann natürlich nicht nur für den Fern- und Nahverkehr sondern auch für alle S-Bahnen.
Gestern sollte es erst ein Leichenfund auf der Strecke Harburg-Hauptbahnhof gewesen sein. Dann hörte ich etwas von einem Lebensmüden, der von einem Zug erfasst sein sollte. Am Ende sprach man mehr oder weniger offiziell von einem Notarzteinsatz. Die Leiche lebte also noch.
Die genannte Strecke liegt ziemlich frei zugängig und wurde leider schon öfter von Unbefugten betreten, die dann den gesamten Bahnverkehr – teilweise bis zu mehreren Stunden – lahm legten (siehe: Freitag ist Selbstmord-Tag).
Wie also von Harburg in die Innenstadt kommen? Bis der Schienenersatzverkehr durch Busse ins Rollen kommt, vergeht meist schon soviel Zeit, dass man getrost am Bahnhof stehen bleiben kann, bis der nächste Zug wieder fährt. So oder so vergeht oft viel Zeit. Da mein Zug, der mich bis Hamburg-Harburg gebracht hatte, den gleichen Weg auch wieder zurückfuhr, setzte ich mich in diesen, nachdem ich mich zuvor eine halbe Stunde durch die Traube der wartenden Reisenden geschlagen hatte, und fuhr zurück nach Hause. Ich muss mir ein solches Gezerre nicht mehr antun (auf der Arbeit hatte ich auch nichts Wichtiges zu erledigen).
So bummelte ich also gestern unfreiwillig Überstunden ab. Immerhin war das Wetter noch sehr schön. So habe ich u.a. die Zeit genutzt, mich bei einem großen Becher Cappuccino auf der Terrasse entspannt, um Pflanzen und Blumen in unserem Garten zu filmen – diesmal dann auch in Full-HD.
Die unsägliche Sommerzeit haben wir ja schon längst (seit dem 30, März, also seit neun Wochen), jetzt sollte es endlich Sommer werden. Astronomisch beginnt der Sommer mit der Sommersonnenwende – dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis der eigenen Erdhälfte steht und die Tage am längsten sind. Der Sommerbeginn ist auf unserer Nordhalbkugel in diesem Jahr am 21. Juni. Aber es gibt ja auch den meteorologischen Sommer, dem man bei uns die Monate Juni, Juli und August zuordnet. Danach beginnt also heute auf der Nordhalbkugel der meteorologische Sommer.
Einige schöne Sonnentage, auch Sommertage mit um die 30 ° C hatten wir ja bereits, aber was wir wohl alle wollen, ist ein Sonnensommer von längerer Dauer. Gerade heute nun (also am 1. Juni) soll es wirklich nicht so toll werden, bei bedecktem Himmel erstarrt die Quecksilbersäule bei gerade einmal gut 10 ° C. Schon die letzten Nächte kamen von der Temperatur dem Nullpunkt bei uns hier im Norden sehr nahe. Das erinnerte fast an die Eisheiligen (durchwachsen soll es weitergehen).
Ja, das Wetter ist und bleibt ein beliebtes Wetter. Eines wissen wir aber gewiss, wir können daran nichts ändern. Wenn’s regnet, dann regnet es halt. Trotzdem beschwören wir gern das Wetter, wie z.B. Eduard Mörike, der zwar nicht (wie in der Überschrift verkündet) des Junis, sondern des Frühlings blaues Band flattern lässt (blauer, wolkenloser Himmel – was wollen wir mehr). Wenn dann die Luft auch noch wohltemperiert ist, dann mögen wir den Sommer genießen.
Es hat schon etwas Gespenstiges – das Gespinst einer Ansammlung von Raupen, die bei uns einen ganzen kleinen Busch kahl gefressen haben. Neben der Flora ‚gedeiht’ bei uns die Fauna, jetzt im Mai eben in Form von Raupen, den Larven der Schmetterlinge. Die Raupe ist das eigentliche Fressstadium des Schmetterlings. Bei manchen ist es sogar das einzige, in dem sie überhaupt Nahrung zu sich nehmen. Die Falter dieser Arten leben dann nur für die Fortpflanzung und sterben schon bald nach ihrem Schlupf.
Ist die Raupe erwachsen, beginnt sie mit der Verpuppung, indem sie sich zum letzten Mal häutet. Danach findet die Metamorphose zum Schmetterling statt. Bei den Schmetterlingen ist die Puppe entweder von einer dünnen Hülle, der Puppenhaut, oder von einem von der Raupe selbst gesponnenen Gespinst oder Kokon umgeben.
Bei den Raupen in unserem Garten handelt es sich wohl eindeutig um eine Art der Gespinst- und Knospenmotten (Nachtfalter). Die Gespinste dieser Raupen können ganze Bäume und auch Bänke umfassen. Einige Arten wie die Apfelbaumgespinstmotte schädigen Obst- und Gartengehölze und werden deshalb bekämpft.
Natürlich dienen Raupen auch Vögeln als Nahrung. Wenige Tage nach den Fotoaufnahmen war das Gespinst leer. Nicht eine Raupe war mehr zu sehen. Ob die Raupen nun gefressen wurden oder sich ‚abgeseilt’ haben und auf neue Futterpflanzen übergesiedelt sind, konnte ich nicht feststellen.