Kategorie-Archiv: Bahn fahren

Bahn (DBAG usw.) fahren ist Sch…

Zug entgleist in Rotenburg

Güterwaggons springen Nahe des Bahnhofs von den Schienen – Ursache unklar

Rotenburg (oer). Ineinander verkeilte Waggons, umgeknickte Masten, wild herumliegende Eisenteile, herabhängende Oberleitungen: Der Unglücksort in der Nähe des Rotenburger Bahnhofs glich gestern einem Trümmerfeld. Ein Güterzug ist dort gegen 12.15 Uhr aus noch unbekannten Gründen entgleist.

Ein lauter Knall war über dem Stadtgebiet zu hören, als im hinteren Bereich des in Richtung Hamburg fahrenden Güterzugs Waggons von den Schienen sprangen und sich teilweise in- und übereinander schoben. Laut einem Bahnsprecher sind fast die Hälfte der 42 Waggons entgleist. Darunter drei Kesselwagen für Mineralöl – die aber seien zum Glück leer gewesen. Eine Gefahr für die Umgebung bestand somit nicht.

Während der 46-jährige Zugführer bei dem Unglück unverletzt blieb, erlitt ein Passant im Bereich des etwa 300 Meter entfernten Bahnhofs leichte Verletzungen, die im Krankenhaus behandelt wurden. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann von einem herumfliegenden Zugteil getroffen wurde, was darauf hindeuten könnte, dass die Ursachen für das Unglück bereits vor der eigentlichen Unfallstelle lagen.

Woran es genau gelegen hat, stand gestern noch nicht fest. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärte Lutz Gaebel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden, die wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Menschliches Versagen kommt somit ebenso infrage wie ein technischer Defekt oder eine mutwillige Manipulation an den Gleisen. Geprüft wird zum Beispiel auch, ob der Zug zu schnell unterwegs war. Gewöhnlich rollen Güterzüge in dem Bereich etwa mit Tempo 100 über die Gleise.

Aufgrund des Unfalls wurde der Gleisabschnitt Rotenburg-Scheeßel komplett gesperrt. Züge zwischen Bremen und Hamburg wurden über Hannover umgeleitet, bis Lauenbrück wurden Busse eingesetzt. Die Bahn hofft, bis heute Morgen wenigstens eins der drei Gleise wieder freigeben zu können. Ob die Personenzüge dann schon wieder nach Fahrplan verkehren, ist jedoch fraglich. Die Bergung des Zugs hat bereits in der Nacht begonnen.

aus: Zevener Zeitung

Verkeilte Güterwaggons beim Bahnhof Rotenburg/Wümme

Anmerkung: Heute Morgen noch gab es im Nahverkehr zwischen Hamburg und Bremen erhebliche Verspätungen. Ganz toll fand ich es, dass keine Ansage auf dem Bahnhof durchgegeben wurde. So steht man 20 Minuten herum und weiß nicht, was Sache ist. Ich hoffe, dass bis Freitagabend die Bergung des Zuges beendet ist – ich möchte am Samstag nach Bremen.

Anmerkung vom 02.03.2007: Heute Morgen das gleiche Spiel: Nach 10 Minuten kam dann wenigstens die Durchsage, dass sich der Zug aus Bremen verspätet. Am Ende hatte ich dann 30 Minuten Verspätung am Hamburger Hbf. Da zeigt sich, was ein ‚gutes‘ Krisenmanagement bei der Deutschen Bahn wert ist: Selbst nach über 2 1/2 Tagen schafft man es nicht, wenigstens ein Gleis in Rotenburg/Wümme so frei zu räumen, damit der Nahverkehr ohne größere Verspätung durchkommt. Und wenn das nicht möglich ist, wäre es doch ganz nett, zwischen Deutscher Bahn und Metronom Eisenbahngesellschaft mbH einen entsprechenden Ersatzverkehr zu vereinbaren, damit die Fahrgäste nicht 30 Minuten im Regen und Sturm stehen müssen. Als besonderst tauglich erweisen sich da nämlich die im Zuge der Bahnhofsanierung in Tostedt aufgestellten ‚Wartehäuschen‘, durch die der Wind pfeift und die nur wenig Schutz gegen Regen bieten.

Bahn-Chaos nach Orkan „Kyrill“

Das hat es wohl noch nie gegeben, dass der gesamte Bahnverkehr in Deutschland lahm gelegt war. Orkan ‚Kyrill‘ forderte nicht nur mindestens 10 Menschenleben im Land und verursachte hohe Sachschäden, sondern er sorgte auch dafür, dass Bahn-Chef Mehdorn den gesamten Schienenverkehr einstellen ließ. Zehntausende Fahrgäste mussten so die Nacht auf den Bahnhöfen, teilweise nur unzureichend versorgt, verbringen. Und gestern Abend nach 22 Uhr brach am Berliner Hauptbahnhof ein zwei Tonnen schwerer Stahlträger aus der seitlichen Glasfassade und stürzte herab. Menschen wurden nicht verletzt. Der Bahnhof musste aber evakuiert werden und ist auch heute für den Bahnverkehr vollständig gespeert.

heruntergestürzter Stahlträger - Berlin Hbf.
Da wäre selbst Herr Mehdorn ‚platt‘

Auch sonst müssen zunächst Oberleitungen repariert und Gleise von umgeknickten Bäumen befreit werden. Es dürfte noch einige Zeit dauern, bis die Deutsche Bahn AG wieder einen normalen Zugverkehr aufnehmen kann. Da bin ich heute Morgen mit 15 Minuten Verspätung auf meinem Weg nach Hamburg noch sehr glimpflich davon gekommen.

Bahnfahren mit Dampf

Als Pendler bin ich nicht immer ein Freund des Bahnfahrens, nämlich dann wenn ich im Regen stehe und auf den Zug warten muss, weil sich dieser verspätet – oder wenn Schienenersatzverkehr angesagt ist. Es gibt aber auch Zeiten, dann lehnt man sich ganz entspannt zurück und geniesst eine Bahnfahrt, wenn ’s z.B. mit Dampf voran geht und man Urlaub hat.

So geschehen im Sommer 1997, als ich mit meinen Lieben Urlaub im östereichischen Zillertal machte. Einige der Impressionen habe ich auf Video gebannt, diese leicht stilisiert überarbeitet und mit den wohl unumgänglichen „Locomotive Breath“ von der Gruppe Jethro Tull (live eingespielt am 25. November 2001 im Hammersmith Apollo, also heute vor genau 5 Jahren) unterlegt.

weitere Videos …

Die Zillertalbahn kommt Zillertalbahn - 'Kinderbahn' Fahrt mit der Achenseebahn
Die Zillertalbahn kommt Zillertalbahn: Mit der Kinderbahn Fahrt mit der Achenseebahn

Schienenersatzverkehr

Neben dem herrenlosen Gepäckstück habe ich noch einen Vorschlag zum Unwort des Jahres 2006: Schienenersatzverkehr.

Wer öfter mit der Bahn fährt, wird vielleicht wissen, was ich meine und welche Drohung dieses Wort beinhaltet: Jegliche terminliche Planung kann man vergessen, wenn man ein bestimmtes Ziel zu einer bestimmten Zeit erreichen möchte. Fahrpläne werden kurzfristig außer Kraft gesetzt.

Schienenersatzverkehr

Durch Störungen in der Oberleitung (nicht Oberstübchen) kam es innerhalb von weniger als einer Woche (nämlich am Freitag, den 08.09. und Mittwoch, den 13.09. – macht in der Summe einen Freitag, den 13.) zu längeren Verzögerungen im Betriebsablauf der deutschen Bahn (DBAG) auf der Strecke Hamburg – Bremen, wie es so schön im Sprachgebrauch der DBAG heißt.

Der Kelch ging an mir gerade noch vorüber: Der Einsatz eines Schienenersatzverkehrs (allein das Wort als solches ist ein Ungetüm, also Unwort) wurde angedroht, aber nicht vollstreckt. Noch rechtzeitig wurde der Schaden behoben.

Übrigens: Die genannte Störung der Oberleitung wurde im Bereich der Baustelle des Tostedter Bahnhofs verursacht. Irgend so ein Spezialist ist mit dem Bagger an das Kabel gekommen und hat es gekappt.

Und da ich gerade beim Thema Baustelle bin: Ich möchte mich da ausdrücklich für den Lärm der letzten Nächte bedanken. Jetzt wird auch am Wochenende in der Nacht gewerkelt. Das Getute, Geramme und Geklopfe ist markerweichend. Wenn das so weitergeht, dann werde ich zum Tier!

Herrenloses Gepäckstück

Wenn es um die Wahl des Unwortes des Jahres 2006 geht, dann habe ich bereits einen Vorschlag, der sicherlich gute Aussichten hat, das Rennen zu machen: herrenloses Gepäckstück.

Die Angst vor Terroranschlägen ruft zz. Trittbrettfahrer auf den Plan, die entweder telefonisch falsche Bombenwarnungen verkünden oder die „so zum Spaß“ irgendwelche Gepäckstücke, Koffer oder Taschen, auf Bahnsteigen oder in Bahnen abstellen, um damit möglichst für Stunden den Bahnverkehr lahmzulegen.

Herrenloses Gepäckstück

Gestern nun passte mir folgendes: Ich war schon spät dran und fuhr mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof Hamburg. An der Haltestelle Dammtor nun stieg ein Herr mittleren Alters aus, den Kopf mit einen Käppi bedeckt (Türke? Araber? Welche Vorurteile steigen da in einem gleich auf?). Auf der Bank nun, auf der er in der Bahn eben noch gesessen hatte, lag eine größere blaue Sporttasche, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Die konnte nur dem Herrn gehören. Da die Bahn noch stand, guckte ich hinaus und sah den Mann und rief laut hinterher: „Hallo, Sie haben Ihre Tasche vergessen!“. Er drehte sich um, sprang in den Zug zurück und während der Zug bereits abfuhr, kam er ziemlich irritiert auf mich zu. Ich zeigte auf die Tasche. Da sagte er deutlich, fast ohne Akzent: „Das ist nicht meine!“. Ich zuckte nur mit den Schultern und entschuldigte mich. Nächste Station Hauptbahnhof. Ich stieg schnell aus, um noch meinen Zug zu bekommen.

Was nun mit der Tasche geschehen ist, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich weder in den Nachrichten gehört, noch im Internet gelesen, dass ein herrenloses Gepäckstück in die Luft geflogen ist. Immerhin …

Link: Unwort des Jahres 2005

Anonymer Anruf legt Hamburger Bahnhof lahm

Unser Sohn Jan fuhr mit seinem Schulfreund Philipp ‚Krausebart‘ mit dem Zug zum „Ska-im-Park“ Festival nach Boizenburg (davon später mehr) mit einem „Schöne-Wochenend-Ticket“. Und da auf diesem Ticket insgesamt 5 Personen fahren können (und Jan und Philipp erst am nächsten Tag, also heute, mit einem neuen Ticket nach Hause zurück kamen), entschloss ich mich mit meiner Frau, mit den beiden Jungen bis Boizenburg und dann weiter nach Schwerin zu fahren (von dem Besuch Schwerins später ebenfalls mehr).

Auf dem Rückweg mit einem Regionalexpress (RE) war dann plötzlich in Büchen Schluss. Von einem Polizeieinsatz im Hamburger Hauptbahnhof war die Rede. Spät abends las ich dann bei abendblatt.de, dass es eine Bombenwarnung gab. „Wir haben einen anonymen Anruf erhalten“, berichtete Polizeisprecher Andreas Schöpflin. „Diesen Anruf haben wir sehr ernst genommen und sorgfältig geprüft.“ Das gesamte Gebäude wurde gegen 17.50 Uhr evakuiert. Von Schwerin abgefahren waren wir pünktlich um 18 Uhr 18 – in Büchen waren wir gegen 19 Uhr 15.

Polizeieinsatz im Hauptbahnhof

Nach den fehlgeschlagenen Bombenanschlägen auf zwei Regionalzüge vor rund zwei Wochen herrscht natürlich allgemeine Nervosität. Innenminister Schäuble fordert auch gleich wieder schärfere Massnahmen, u.a. eine Anti-Terror-Datei. Ich frage mich aber, warum der Hamburger Hauptbahnhof zwei Stunden gesperrt werden muss. Und welche Anhaltspunkte gab es, dass man den anonymen Anruf nach ’sorgfältiger Prüfung‘ als ’sehr ernst‘ eingestuft hat. Es konnte am Ende nichts Verdächtiges gefunden werden. Ein Tretbrettfahrer hat für reichlich Chaos bei der Bahn gesorgt. Wenn jeder Halbidiot jetzt die Polizei alarmiert, dann wird das öffentliche Leben bald völlig lahmgelegt. Schöne Aussichten – zumal die Bahn nicht in der Lage ist, ein halbwegs vernünftiges Notfall-Szenario abzurufen.

Gegen 19 Uhr 15 wurde auf dem Bahnsteig in Büchen mitgeteilt, dass sich durch einen Polizeieinsatz die Abfahrt voraussichtlich um 10 bis 25 Minuten verzögert. Erst nach einer längeren Zeit kam dann auch endlich im Zug selbst diese Durchsage. Dann nach über 30 Minuten eine Durchsage (wieder nur auf dem Bahnsteig, nicht im Zug), dass auf einem anderen Gleis um 20 Uhr 02 eine Regionalbahn nach Aumühle fährt, von wo aus man Anschluss an das S-Bahnnetz in Hamburg hat. Dabei wies man daraufhin, in der Station Berliner Tor umzusteigen, da der Hauptbahnhof weiterhin nicht angesteuert würde. Um 20 Uhr 11 setzte sich dann endlich dieser Zug in Bewegung. In Aumühle mussten wir weitere 20 Minuten warten, bis die S-Bahn losfuhr. Ob nun der Hauptbahnhof wieder zugängig war, wusste in der Bahn bis dahin keiner – es kam auch keine entsprechende Durchsage. Um 21 Uhr 20, als wir endlich den Hauptbahnhof erreichten, lief der Zugverkehr dort schon fast wieder nach Fahrplan.

Mit etwas Glück erreichten wir über Harburg noch eine Regionalbahn nach Tostedt – und hatten dort genau 90 Minuten Verspätung. Hätten wir den nächsten Zug nach Tostedt ab Hauptbahnhof genommen, so hätten wir drei Stunden Verspätung.

Es ist nicht das erste Mal, dass etwas Unvorhergesehenes bei der Bahn passiert. Und es zeigt sich weiterhin, dass die Bahn nicht in der Lage ist, ihre Fahrgäste in solchen Notfällen schnell und umfassend zu informieren. Und es fehlte wie immer die Präsenz der Bahn vor Ort als Ansprechpartner und Auskunftgeber. Die Schaffner waren überfordert und selbst nicht ausreichend informiert. Es kann wiederum nur ein Armutszeugnis sein, das man der Deutschen Bahn ausstellen muss.

mit-db-fahren-ist-scheisse@wilfriedalbin.com Teil 3

Die Hitze in meinem Büro ist kaum auszuhalten. Da flüchtet man möglichst bald nach Hause. Was nützt es aber einem, wenn man mit der Bahn fährt und diese auf halber Strecke stecken bleibt, weil es Probleme mit der Oberleitung gibt. Kaum steigen die Temperaturen, da beginnt auch wieder das Chaos bei der Deutschen Bahn – so geschehen gestern zwischen Hamburg Hbf. und Hamburg-Harburg. Mit über 45 Minuten Verspätung kam ich gestern Nachmittag von Hamburg kommend in Tostedt an.

Bahnfahren ist wirklich Scheiße

Weitere Verzögerungen gab es gestern auch bei der S-Bahn Hamburg in Richtung Bergedorf durch einen Böschungsbrand. Und heute wollte die S-Bahn in Hamburg auch nicht so, wie sie sollte. Es gab am frühen Morgen im Bereich Hauptbahnhof Verspätungen zwischen 10 und 20 Minuten.

Na, das kann angesichts der weiter bestehenden hohen Temperaturen ja noch witzig werden …

Lebensmüde Studenten

Bahnfahren ist immer wieder ein ‚Abenteuer‘. Ich habe reichlich hier und anderswo darüber berichtet. Mal sind es die ‚betrieblichen‘ Störungen der Bahn selbst, dann Störungen, die durch andere verursacht werden: durch Selbstmörder – und jetzt durch Studenten!

Nach einem Demonstrationszug von Hamburg-Dammtor in die Innenstadt löste sich eine kleinere Gruppe von Studenten, um über die Gleise des Hauptbahnhofs von Hamburg zu hüpfen und damit für längere Zeit den Fernverkehr lahm zu legen.

Ich habe viel Verständnis für unsere studierenden Mitmenschen. Und die jetzt auch in Hamburg in Aussicht gestellten Studiengebühren finden nicht meine Zustimmung. Schließlich habe ich selbst noch Kinder, die eines Tages studieren wollen. Und angesichts der so oder so vorhandenen Bildungsmisere in unserem Land (ich wage es schon gar nicht mehr, hier die Pisa-Studien anzuführen) sind diese Gebühren eher kontraproduktiv.

Aber ist die Lage einzelner Studenten schon so aussichtslos, dass diese in geradezu selbstmörderischer Absicht über Bahngleise springen müssen? Haben sie nicht gelernt, dass das wahrlich lebensgefährdend sein kann. Wenn da jetzt gerade ein Zug angeprescht kommt … Nicht auszudenken!

Also liebe Politiker! Vergesst die Studiengebühren und lasst unsere Studenten weiterhin am Leben! … und uns arme Pendler, die ermütet von der Arbeit das anheimelnde Nest ansteuern, zeitig heimkehren. Danke!

Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs

Berlin war bekanntlich schon immer eine Reise wert. Jetzt auch via Schiene mit der Bahn. An diesem Wochenende öffnet der nagelneue Hauptbahnhof in Berlin seine Pforten. Dann gute Reise!

Berlin Hbf.

siehe auch zdf.de

Mit der Einweihung des neuen Hauptbahnhofs endet gleichzeitig ein Stück Bahngeschichte, das gleichzeitig ein Stück deutscher Geschichte war: Der Bahnhof Zoo wird vom Fernverkehr abgekoppelt, weil ein Extra-Stopp dort vier weitere Minuten verschlingen würde. Zumindest ein Argument von Herrn Mehdorn für das Aus. Und das, obwohl dieser Bahnhof mit zwei U-Bahn-, sechs S-Bahn- und 23 Buslinien die Stadt deutlich besser an den Nahverkehr anschließt als dies beim neuen Hauptbahnhof in den kommenden Jahren zu erwarten ist.

siehe hierzu: In letzten Zügen – bei zdf.de

Nachtrag vom 29.05.2006: Zugverkehr in Richtung Berlin erheblich eingeschränkt Oberleitungsschaden in Weimar

Freitag ist Selbstmord-Tag

In Hamburg wird der Freitag so langsam zum öffentlichen Selbstmord-Tag. Letzten Freitag kurz vor 13 Uhr lief ein potenzieller Selbstmörder zwischen Hamburg Hbf. und Hamburg-Harburg über die Schienen der DB  (Deutschen Bahn AG) und blockerte längere Zeit den S-Bahn- und eigentlichen Zugverkehr für längere Zeit. Und heute das Gleiche zur gleichen Zeit, nur diesmal im Gleisdreieck Hamburger Hbf., Berliner Tor und Hammerbrock. Da ich von Sternschanze fahre, konnte ich nicht die S-Bahn nehmen, sondern musste umständlich mit der U-Bahn über Landungsbrücken fahren. Und da viele, die eigentlich mit der S-Bahn nach Harburg wollten, jetzt den Zug benutzten, war dieser natürlich brechend voll.

Liebe Selbstmörder, warum wollt ihr es immer am Freitag tun, zu einer Zeit, da ich unterwegs bin? Warum sich schmerzvoll von einem Zug überrollen lassen? Kauft euch eine Pistole oder erhängt euch: Und wenn es schon spektakulär sein muss, dann springt doch von der Köhlbrand-Brücke. Da habt ihr noch einige Augenblicke des freien Falls, Zeit, um euch euer bisher unnützes Leben vor dem geistigen Auge vorbeiziehen zu lassen.

Selbstmord Köhlbrand-Brücke Hamburg
Selbstmord durch Erhängen Köhlbrand-Brücke Hamburg

Wenn ’s denn doch der Zug sein muss, dann fahrt doch mit der letzten Regionalbahn RB 24436 abends um 23 Uhr 50 von Hamburg-Harburg in Richtung Tostedt (samstags fährt auch noch eine Regionalbahn RB 24440 um 0 Uhr 31 ab Harburg). Steigt in Hittfeld, Klecken oder Sprötze aus, denn das sind kleine, wenig frequentierte Bähnhöfe. Schon bald kommt ein Güterzug, vor den ihr springen könnt.

Sich am hellichten Tage vor den Zug zu werfen, hat zudem meist wenig Erfolg. Aber das kann dann verdammt teuer werden, selbst wenn es klappt, ihr aber überlebt!

Kleine Nachtmusik

Der Bahnhof meines Wohnortes wird umgebaut. Und diese Bauarbeiten beginnen meist dann, wenn der Normalbürger sich schlafen legt. Und morgens, wenn ich gegen 6 Uhr zur Arbeit fahre, enden sie. Klar, in der Nacht ist am wenigsten Verkehr (Bahnverkehr meine ich).

Und dann tuten sie wieder. Und rödeln. Und hämmern usw. Es hat schon etwas, wenn man morgens auf dem Bahnsteig auf seinen Zug wartet und mindestens vier der sieben Bauarbeiter damit beschäftigt sieht (beschäftigt?), wie diese über die Sicherheit der anderen wachen. Nähert sich ein Zug, dann wird getrötet: Trööööötööööt!

Der eine achtet auf den Verkehr von links, der andere von rechts. Und die beiden anderen unterhalten sich in der Mitte ganz angeregt. Worüber wachen denn die? Der eine guckt aufs Gleis, als könnte sich die Erde auftun, um tausend Teufel zu entlassen. Klar, wäre eine echte Gefahr für die anderen (und auch für die Fahrgäste). Der vierte obachtgebende Geselle schaut gen Himmel. Himmel? Ach, ja Vogelgrippe! Könnten vielleicht vorbeifliegende Zugvögel gefährlich werden.

Bauarbeiten bei der DB

Immerhin zwei arbeiten noch wirklich. Wirklich ist gut. Der eine raucht erst einmal eine genußvoll. Und der siebte im Bunde (wie im Handball besteht ein Bautrupp wohl aus sieben Leuten) kurvt mit einem Baufahrzeug auf dem einen Gleis hin und her, als würde er dafür bezahlt werden, die Beschleunigung seines Fahrzeugs von 0 auf 100 km/h zu testen – und den Bremsweg.

Aber der eine (von mir aus rechte) baut bereits seine Tröte wieder ab (wie nennt man dieses mark-und-bein-erschütternde Hupgerät eigentlich im Fachjargon?). Feierabend! Er hat ja mit seinen Kollegen auch lang und oft genug des Nachts getutet, sodass auch der letzte Einwohner meines Wohnortes aus dem Bett gefallen ist.

Die Bahn will ja jetzt diese weckfunktionalen Tröt-Warn-und-Alarmierungsgerät mit harmonischeren Tonfolgen ausstatten, z.B. mit den ersten zwei Takten aus Mozarts ‚Kleiner Nachtmusik‘. Ein Versuch mit handelsüblichen Klingeltönen ging leider daneben, weil zwei Bauarbeiter fast ums Leben gekamen, als diese zu ihren Handys griffen, statt sich aus dem Gefahrenbereich zu entfernen.

Um die durch die Umrüstung entstehenden Kosten zu decken, plant die Bahn weiterhin, die alten Tröt-Töne als Klingelton zu vermarkten. Damit in Zukunft keiner ohne Getute auskommen muss.

siehe auch meinen Beitrag: Nun tuten sie wieder