Kategorie-Archiv: Weihnachten

Frohe Weihnachten allen Leut‘

Vorweihnachtszeit (2): Big Business: X-mas

Sämtliche Urheberschaft für folgenden Beitrag weise ich entschieden von mir. Wer auch immer das verfasst hat, ich war es nicht – trotzdem viel Spaß:

Wie die Weihnachten in den Vorjahren im Internet gezeigt haben, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann auch X-man sein! Da X-mas 2011 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens seit September höchste Zeit mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen – Verzeihung: das diesjahrige Weihnachts-Roll-Out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just in time vorzubereiten.

Hinweis:
Die Kick-off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für das diesjährige SANCROS (SANta Claus ROad Show) fand bereits am 27. November 2011 statt.

Daher wurde das offizielle Come-Together des Organizing Committees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) schon am 6. Januar abgehalten. Erstmals haben wir ein Projektstatus-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickelte „To-Do-Liste“ und einheitliche Job Descriptions erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Events und optimierte Give-Away-Allocation geschaffen werden, was wiederum den Service-Level erhöht und außerdem hilft, „X-mas“ als Brandname global zu implementieren.

Dieses Meeting dient zugleich dazu, mit dem Co-Head Global Christmas Markets (Knecht Ruprecht) die Ablauf-Organisation abzustimmen, die Give-Away-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Centers sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch sogenannte Geschenk-Units über das Internet angeboten werden. Via Trusted Third Parties bei einem Third-Party-Processor darf man dann mit einer Purchasing Card die Geschenk-Units bezahlen. Die Service-Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core-Competences
vergeben.

    X-mas Girls

Ein Bündel von Incentives und ein separater Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln.

Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gecancelt. Statt dessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Testbezirk als Pilotprojekt eine Hotline (0,30 c / Minute Talkline) für kurzfristige Weihnachtswünsche, sorry X-mas Requirements, einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen.

Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MISt) ist auch Benchmark-orientiertes Controlling für jedes Private-Schenking-Center möglich. Nachdem ein neues Literatur-Konzept und das Layout-Format von externen Consultants definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 2.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das laufende Updating. Hochauflagige Lowcost-Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahme.

Ferner wurde durch intensives Brain Storming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet „Let’s keep the candles burning“ und ersetzt das bisherige „Frohe Weihnachten“. Santa Claus hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate-Redesigns, akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation-Manager.

In diesem Sinne …
… noch erfolgreiche X-mas Preparations für das Jahr 2011.

Vorweihnachtszeit (1): Santa, reich mal die Buddel ‘rüber

Mit Beginn dieser Woche beginnt nun auch ‘offiziell’ die Weihnachts- bzw. Vorweihnachtszeit. Alles Volkstraurige, Gebüße und Totensonntägliche haben wir hinter uns gelassen, um verstärkt an Weihnachtsgeschenke zu denken (kaufen wäre auch nicht schlecht), Kekse zu backen und bald zu essen (bevor sie hart und ungenießbar sind) – und alles in Weihrauch- und Kerzengestank zu ersticken.

    Ian Anderson 2003 - Christmas Song

Aus allen Lautsprecherboxen dröhnt Weihnachtsmusik. Da will ich nicht hintanstehen und habe das Lied ‘Christmas Song’ von Ian Anderson (Jethro Tull) ausgegraben. Zu beachten ist die Textpassage, in der darauf hingewiesen wird, dass der weihnachtliche Geist nicht das ist, was man trinkt (that Christmas spirit is not what you drink) – in diesem Sinne wünsche ich eine schöne Vorweihnachtszeit:


Video: Ian Anderson 2003 – Christmas Song

siehe auch: meine Xmas-Seite Jethro Tull

Der Club der Weihnachtshasser

Zu Weihnachten 2009 bekam ich den Roman Der Club der Weihnachtshasser von Michael Curtin geschenkt. Augenzwinkernder Wink mit dem Zaunpfahl? Sicherlich, denn ich habe etwas gegen diesen kollektiven Wahnsinn zu Weihnachten (Kaufrausch, kooperative Besinnlichkeit), noch mehr zu Silvester mit den gemeinsamen Besäufnissen und der gemeinschaftlich begangenen Ruhestörung zur Schlafenszeit mit Böller und Silvesterraketen (siehe meinen Beitrag: Kollektiver Wahnsinn beendet). Trotzdem fühle ich mich nicht durch und durch als Weihnachtsverächter. Denn wenn man Frau und Kinder hat, dann kann die Weihnachtszeit eine sehr schöne Zeit sein.

Letzteres ist auch der Grund dafür, dass ich dieses Buch erst jetzt zur feiertagsfreien Zeit gelesen habe:

Die Achtziger Jahre waren ein trauriges Jahrzehnt – jedenfalls in England. Die eiserne Lady ließ nicht gerade Träume wahr werden, und so blieb vielen im Vereinigten Königreich nichts anderes übrig, als im Pub um die Ecke in die gutgemischten Karten zu schauen.

Auch die Solorunde trifft sich in jenen Jahren an jedem Mittwochabend im The King`s Arms im Londoner Stadtteil Sheperd`s Bush zum Kartenspiel (Solo ist ein Kartenspiel, das unserem Skat ähnelt; es wird im Buch ziemlich ausführlich erklärt): Percy Bateman, irischer Außenseiter und Herumtreiber, der in seiner Jugend ein spektakuläres Desaster auf dem Rugby-Feld zu verantworten hatte; Kenneth Foster, ein Buchhalter, der sich gern in Frauenkleider hüllt; Arthur Ellis, ehemals Londoner Gebietsleiter der NatWest Bank, der die Welt davon überzeugen will, sich Linoleumböden anzuschaffen und der zu diesem Zweck immer ein Stück dieses nicht gerade populären Materials mit sich herumträgt; Ernie Gosling, Hilfskellner im The King`s Arms, der nie so recht weiß, ob er eher für sich oder seine Frau den Totoschein ausfüllt; und Diana Hayhurst, die Schulterpolster tragende Herausgeberin von „Unipolitan“, der Zeitschrift für die moderne Frau.

Keiner von ihnen führt ein leichtes Leben, soviel ist klar, aber das schlimmste daran, so stellen sie eines Tages fest, ist in jedem Fall Weihnachten – die Besuche bei den Verwandten, die teuren Geschenke, die jeder erwartet, die schrecklichen Papierhüte, in denen man aussieht wie auf einem Kindergeburtstag, und überhaupt, für wen soll Weihnachten gut sein?

Und so macht sich der Club der Weihnachtshasser auf nach Irland, um mit den Ersparnissen ehrenwerter irischer Bürger ein Exempel gegen Weihnachten zu statuieren, wobei es zu folgenreichen Verwechslungen kommt.

Um es gleich zu sagen: „Der Club der Weihnachtshasser“ ist nur vordergründig ein Buch für all diejenigen, die sich mit dem Weihnachtsfest nicht anfreunden können und ebenfalls schwer genervt sind von Konsum und monatelangem Hype. Eigentlich geht es nicht wirklich um die Abneigung gegen das Fest und die Sabotage desselben, sondern durchgängig mehr um die Konstellation der fünf so unterschiedlichen Personen, die sich hier zusammenfinden, und deren Lebensgeschichten, die Autor Michael Curtin vor dem Leser ausbreitet. Im Mittelpunkt steht dabei Percy Bateman, der jahrelang unter seinem Vater litt. Der Diebstahl der Sparclub-Einnahmen soll in diesem Sinne nicht nur eine Weihnachtssabotage sein, sondern vielmehr die Rache am übermächtigen Vater.

Und es ist ein irisches Buch (nicht nur der Autor ist Ire), auch wenn das Ganze hauptsächlich im London der Ära Margaret Thatcher spielt. So kommt der Humor manchmal leise und verschroben, dann auch schon ziemlich derb und deftig daher – man muss schon ein Faible für irische Romane und den damit verbundenen Humor haben. Außerdem braucht es am Anfang einige Geduld beim Lesen, bis sich die Geschichten der Protagonisten ‚entwickelt’ haben. Einen Spannungsbogen sucht man vergeblich, obwohl sich zumindest gegen Ende die Ereignisse skurril und auch traurig zuspitzen. Der Schwerpunkt liegt beim „Club der Weihnachtshasser“ eben auf den skurrilen und durchaus sehr interessant entwickelten Lebensläufen der hier vorgestellten Personen.

Insgesamt ist es ein Buch, das nicht, wie der Titel auf den ersten Blick andeutet, eine böse, lustige Geschichte für Weihnachts-Verächter darstellt, sondern vielmehr eine durch und durch irische, bisweilen sehr skurrile Geschichte, deren Humor man entweder mag oder nicht. Ich fand den Roman auf jeden Fall ganz witzig.

Weihnachten bei AlbinZ 2010

Wer hat nicht seine kleinen Bräuche zu Weihnachten? Bei uns gehört auf jeden Fall ein Weihnachtsbaum dazu – nicht erst, seitdem wir Kinder haben, die inzwischen groß geworden sind. Am Wochenende vor Heiligabend fährt meine Frau mit unseren beiden Söhnen nach Dohren-Gehege, um dort unseren Baum höchst persönlich zu ‚schlagen’ – wie man sagt. Neben Bratwurst gehört ein Hektoliter Glühwein dazu … Dieses Jahr haben wir einen besonders schönen Baum erwischt:

Weihnachtsbaum bei den AlbinZ 2010

Und nach dem Gottesdienst (dieses Jahr um 16 Uhr 30) und dem Essen gegen 18 Uhr gibt es dann die ‚Bescherung’. Seit einigen Jahren machen wir es ganz spannend: Wir verpacken die Geschenke gleich mehrmals und benutzen dafür hauptsächlich altes Geschenkpapier u.ä. Auf dem ersten Papier kommt der Name dessen, der das Geschenk wirklich erhalten soll. Auf den weiteren ‚Verpackungen‘ können dann die Namen der anderen stehen. Jetzt wird reihum gewürfelt. Wer eine sechs (oder eins) würfelt, der darf sich ein Geschenk mit seinem Namen nehmen und es auspacken. Ist es ein weiteres Mal eingewickelt, so legt er das Geschenk zurück. So geht das, bis alle Geschenke den eigentlich Beschenkten erreichen und von diesem ausgepackt wurden.

Das Mehrfacheinpacken der Geschenke kommt traditionsgemäß aus Schweden: Zum Julfest (Wintersonnenwende) schenkt man sich kleine Sachen (Julklapp), die von unbekannten Gebern einfach in die gute Stube geworfen werden. Diese Geschenke verpackt man auch mehrmals (so kann sich ein zunächst großer Karton am Ende als ganz kleines Geschenk entpuppen).

siehe hierzu auch: Weihnachten bei AlbinZ (2005)

Wunder einer Winternacht

Es ist wohl der größte finnische Kinoerfolg aller Zeiten: „Wunder einer Winternacht“ nach einem Buch von Marko Leino, der auch das Drehbuch schrieb.

Hoch oben im Norden lebt ein kleiner Junge. Nikolas ist sein Name. Ein tragischer Unfall am Weihnachtsabend hat ihn zum Waisenkind gemacht. Die Menschen im Dorf nehmen sich seiner an und schenken dem schüchternen Jungen Wärme und Geborgenheit. Ein Jahr darf Nikolas bei jeder Familie bleiben, doch wenn der Weihnachtsabend naht, nimmt ihn das nächste Haus auf. Voller Dankbarkeit schnitzt Nikolas Jahr für Jahr heimlich Geschenke für all seine „Geschwister“. Doch als er zum bösartigen Tischlermeister Iisakki in die Lehre kommt, scheint sein neu gewonnenes Glück unwiederbringlich vorbei. Denn der bärbeißige alte Mann hasst Kinder…

Anders als die pompösen amerikanischen Weihnachtsmann-Geschichten zeigt dieser Film nicht nur atemberaubende Aufnahmen des winterlichen Finnlands, sondern auf ganz schlichte Weise eine herzerwärmende Geschichte, die nicht nur Kindern gefallen sollte. Der Film ist auf DVD Wunder einer Winternacht – Die Weihnachtsgeschichte erhältlich und nicht umsonst auch in Deutschland ein großer Erfolg.


Wunder einer Winternacht – Trailer

Jetzt wissen wir es also ganz genau: Der Weihnachtsmann ist ein Waisenkind aus Finnland. Und die rote Mütze trägt er, weil er dadurch die Rentiere besser unter Kontrolle hat.

Frohe Weihnachten 2010

Fliegender X-man

Fröhliche Weihnachten ...

Fliegender X-man

Auch dieses Jahr möchte ich an dieser Stelle allen danken, die meinen Blog besucht haben. Ich wünsche Euch ein geruhsames, friedvolles Weihnachtsfest mit möglichst wenig Stress. Und ich wünsche Euch ein gutes Neues Jahr 2011, in dem alles für Euch in Erfüllung geht, das Ihr Euch wünscht. Schöne Feiertage!

Nun denn, entspannen wir uns in diesen Tagen und lassen uns verwöhnen (oder besser noch: verwöhnen wir die Menschen, die uns etwas bedeuten, sie haben es verdient).

Merry Christmas & Happy New Year (englisch)
Joyeux Noël et Bonne Année! (französisch)
Feliz Navidad y Próspero Año Nuevo (spanisch)
Buon Natale e Felice Anno Nuovo (italienisch)
Nollaig chridheil huibh (schottisches Gälisch)
Nadolig LLawen a Blwyddyn Newydd Dda (walisisch)
Vrolijk Kerstfeest en een Gelukkig Nieuwjaar! (niederländsich)
Prejeme Vam Vesele Vanoce a stastny Novy Rok (tschechisch)
Glaedelig Jul (dänisch)
Gledileg Jol og Farsaelt Komandi ar! (isländisch)
Wesolych Swiat Bozego Narodzenia (polnisch)
Hristos s-a Nascut si Anul Nou Fericit (rumänisch)
Meri Kirihimete (Maori)
Sinifesela Ukhisimusi Omuhle Nonyaka Omusha Onempumelelo (Zulu)
Natale hilare et Annum Nuovo! (latein)

Wenn Weihnachtswichtel witzeln

In zwei Tagen ist Heiligabend. Da denke ich an fette Gänsebraten, vielleicht Glühwein und manches Süße, das für eine gewisse Trägheit nicht nur des Körpers sorgt. Es kann dann nicht schaden, das Hirnschmalz etwas zum Sieden zu bringen. Hier eine kleine Denksportaufgabe zum Anregen der kleinen grauen Zellen:

Die Weihnachtswichtel haben sich einen Scherz erlaubt: Sie haben in der Bäckerei die Beschriftungen an den Zutaten vertauscht. Nun steht der Weihnachtsmann vor den drei Säcken und muss wieder für Ordnung sorgen.

Nüsse

In einem Sack sind Mandeln, in einem anderen Sack sind Nüsse, und im dritten Sack ist eine Mischung aus Mandeln und Nüssen. Die Wichtel haben die drei Schilder an den Säcken vertauscht, so dass keines mehr an dem richtigen Sack hängt.

Der Weihnachtsmann greift, ohne in den Sack hineinzusehen, in einen bestimmten der drei Säcke und holt eine einzelne Frucht heraus. Sofort weiß er mit Sicherheit, welches Schild an welchen Sack gehört.

Welches falsche Schild hängt an dem Sack, in den der Weihnachtsmann gegriffen hat?

Auflösung

Dies ist der 2000. Beitrag in WilliZ Weblog

Schlimmer geht immer

Das Jahr geht dem Ende entgegen und ich kann nur sagen: Gottlob, denn es war in vielerlei Hinsicht ein mieses Jahr, ein echtes Scheißjahr. Natürlich hoffe ich, dass das nächste Jahr besser wird, aber – wie mein Bruder so gern sagt: Schlimmer geht immer! Kann’s aber wirklich noch schlimmer kommen?

Ich will mich erst gar nicht über all die privaten Sorgen und Nöte hier auslassen. Meiner Frau geht es nach ihrer Erkrankung wieder ganz gut – das ist das Wichtigste! Und so können wir Weihnachten in Ruhe und auch wieder in etwas mehr Zufriedenheit erleben.

Das Wetter ist zz. wirklich winterlich. Nach dem Schnee haben wir jetzt Frost. Aber schon ab Mittwochabend soll es regnen (gefrierend), um am Heiligabend wieder in Schnee überzugehen. Mit Einschränkungen könnte es eine weiße Weihnacht werden. Froh bin ich darüber, dass ich nur noch heute und morgen arbeiten muss (auch meine beiden Söhne haben ab Mittwoch frei), denn was uns die Bahn, und bei uns die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH, zumutet, ‚das geht auf keine Kuhhaut’. Natürlich liegt es am Wetter und es liegt an den Schönwetterzügen, die für diese Witterungsbedingungen einfach nicht ausgelegt sind und am laufenden Band ‚streiken’. Erst heute Morgen blieb mein Zug liegen, erreichte ‚mit knapper Not’ noch den nächsten Bahnhof, von dem ich mit dem nächsten, bereits überfüllten Zug, der natürlich hat schon über 10 Minuten Verspätung hatte, weiterfahren konnte. Oder am Freitag, der sich am Hamburger Hauptbahnhof zur Mittagszeit auch an wärmeren Tagen als Chaostag entpuppt, ging teilweise gar nichts mehr. Bedenkt man, dass der Winter erst anfängt, dann kann man nur das Schlimmste befürchten, denn: Schlimmer geht wirklich immer. Natürlich ist das nichts dagegen, was Fahrgäste letzten Donnerstag auf der Fahrt von Hamburg nach Lübeck erlebten, als sie stundenlang im Zug ohne Strom ausharren mussten.

Dass die Fans des Fußballbundesligisten Werder Bremen in dieser Saison auf eine harte Probe gestellt werden, habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt (Die fetten Jahre sind vorbei). Auch wenn der Abschluss in der Champions League Gruppenphase mit dem 3:0-Sieg gegen den Titelverteidiger Inter Mailand immerhin versöhnlich war , ausgeschieden ist man damit trotzdem aus allen laufenden Pokalwettbewerben. Und in der Bundesliga selbst, auf die sich die Mannschaft jetzt beschränken darf, läuft auch nicht viel. Zur Halbzeit ist es ein für Bremer Verhältnisse kläglicher 14. Tabellenplatz – knappe 4 Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt und satte 24 Punkte von der Tabellenspitze. Werder Bremen steht im Abstiegskampf, da gibt es nichts mehr zu leugnen. Geht’s hier im nächsten Jahr vielleicht noch schlimmer?

Ach ja, Weihnachten steht vor der Tür – und einige freie Tage. Da kann mich Werder und der Fußball ‚gern haben’ und ich werde einen großen Bogen um Bahn und Busse machen. Wenigstens für diese wenigen Tagen wird alles wieder gut.

Anruf vom Meister gewinnen

Ach wie liebe ich diese ‚sparsamen’ weihnachtlichen Preisausschreiben (Christmas Contest) des Herrn Ian Anderson. Als besondere Überraschung (A spezial Holiday Treat for Tull Fans) erwartet dem glücklichen 1. Gewinner u.a. ein ‚phone call from Ian’ himself. Wenn das nichts ist? Wer auch ohne Preisausschreiben Herrn Anderson an die Ohrmuschel haben möchte, please call no. 0180-35518-25246 (sorry, ist nur ein Anrufbeantworter ohne Rückrufgarantie).

Eher erwähnenswert erscheint mir da die frohe Kunde, dass es die DVD Jethro Tull – Live at the London Hippodrome aus dem Jahr 1977 jetzt für schlappe 8 € käuflich zu erwerben gibt. Ich habe davon eine japanische Fassung – und die Qualität ist dem Alter entsprechend hervorragend. Also schnell ordern, damit die Scheibe noch unterm Weihnachtsbaum kommt.

Langsam zur Ruhe kommen …

Heute beginnt meine letzte, die ein Wochenende einbeziehende Arbeitswoche in diesem Jahr. Von Weihnachtsstimmung kann angesichts der noch bestehenden Jahresendhektik keine Rede sein. Aber mag es der Schnee draußen sein, der auch die Sinne besänftigt, oder die durch die Kälte hervorgerufene Müdigkeit: Ich komme so langsam zur Ruhe.

Es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren, die die schönste des Jahres sein kann, wenn es einem gelingt, sich von all den Einflüssen, die in diesem Jahr auf einen eingeströmt sind, zu befreien. Es sollte die Zeit der Ruhe, auch des bewussten Genießens sein. Genießen kommt von ‚etwas nutzen’. Und wer etwas bewusst genießt, hat davon einen wirklichen Nutzen. Ich meine nicht nur den kulinarischen Genuss (denn allerdings auch), ich denke auch an geistigen Genuss, an gute Musik oder einen guten Film. Die kurzen, kalten Tage dieser Jahreszeit laden dazu ein. Natürlich sollten auch die geruhsamen Tage im Kreis unserer Lieben genossen werden. Und den Winter sollte man genießen, wenn denn die Tage in dieser Hinsicht genießbar sein werden.

Ein Blick heute schon auf die Wetterprognose für Weihnachten verheißt zunächst weitere Tage der Kälte und (ab morgen) auch des Schneefalls. Zu Weihnachten selbst soll es wohl wärmer werden, aber trocken bleiben und sogar teilweise leicht bewölkt nur sein. Kommt also bis Weihnachten noch Schnee hinzu, dann sollte es wirklich eine weiße Weihnacht (auch hier im Norden Deutschlands) werden: Wenn das keine Einladung zu einem schönen Winterspaziergang ist!

Eben bin ich auf eine interessante Seite mit Bildern vom Winter in Russland gestoßen. Wenn wir uns über zu viel Schnee beklagen sollten, dann sollten wir uns diese Bilder vor Augen halten; solche Massen an Schnee werden wir mit Sicherheit nicht bekommen:

Winter in Russland

Winter in Russland

Schneemassen: Winter in Russland

Winter in Russland

Also noch wenige Tage Arbeit warten auf uns. Lassen wir diese ruhig angehen (soweit das möglich ist) und freuen uns auf ein schönes Weihnachtsfest und die Tage danach.

Ian Anderson liest aus Sir Walter Scott: Marmion

Vor drei Jahren gab es hier einen Beitrag u.a. mit dem Titel „Weihnachtliches mit Onkel Ian“, in dem Ian Anderson von der Gruppe „Jethro Tull“ etwas der jetzigen Weihnachtszeit Gemäßes vortrug. Hier noch einmal aus gegebenen Anlass und weil ich es natürlich schön finde:

Apropos Weihnachten! Da habe ich doch auch etwas Nettes und komme so auch wieder auf unser eigentliches Thema zurück: Vielleicht kennt Ihr es ja bereits. Der Herr Anderson, wenn seine Singstimme auch nicht mehr das Wahre ist …, wenn er spricht, so finde ich die Stimme noch voll in Ordnung (wenn sie hier auch etwas kratzig klingt):

Es handelt sich hierbei um einen Radio-Beitrag zu einer Sendung namens „A Toss the Feathers Christmas Special 2004“ und wurde eben vor sechs Jahren über den amerikanischen Sender Public Radio International ausgestrahlt. Neben „Another Christmas Song“ und „Ring Out Solstice Bells” (am Ende) liest Ian Anderson aus Sir Walter Scott’s „Marmion“– Dichtung in sechs Gesängen (A Tale of Flodden Field in six Cantos) etwas Weihnachtliches vor:

INTRODUCTION TO CANTO SIXTH

Heap on more wood!-the wind is chill;
But let it whistle as it will,
We’ll keep our Christmas merry still.
Each age has deem’d the new-born year
The fittest time for festal cheer: 5
Even, heathen yet, the savage Dane
At Iol more deep the mead did drain;
High on the beach his galleys drew,
And feasted all his pirate crew;
Then in his low and pine-built hall, 10
Where shields and axes deck’d the wall,
They gorged upon the half-dress’d steer;
Caroused in seas of sable beer;
While round, in brutal jest, were thrown
The half-gnaw’d rib, and marrow-bone, 15
Or listen’d all, in grim delight,
While scalds yell’d out the joys of fight.
Then forth, in frenzy, would they hie,
While wildly-loose their red locks fly,
And dancing round the blazing pile, 20
They make such barbarous mirth the while,
As best might to the mind recall
The boisterous joys of Odin’s hall.

And well our Christian sires of old
Loved when the year its course had roll’d, 25
And brought blithe Christmas back again,
With all his hospitable train.
Domestic and religious rite
Gave honour to the holy night;
On Christmas eve the bells were rung; 30
On Christmas eve the mass was sung:
That only night in all the year,
Saw the stoled priest the chalice rear.
The damsel donn’d her kirtle sheen;
The hall was dress’d with holly green; 35
Forth to the wood did merry-men go,
To gather in the mistletoe.
Then open’d wide the Baron’s hall
To vassal, tenant, serf, and all;
Power laid his rod of rule aside, 40
And Ceremony doff’d his pride.
The heir, with roses in his shoes,
That night might village partner choose;
The Lord, underogating, share
The vulgar game of ‘post and pair.’ 45
All hail’d, with uncontroll’d delight,
And general voice, the happy night,
That to the cottage, as the crown,
Brought tidings of salvation down.

The fire, with well-dried logs supplied, 50
Went roaring up the chimney wide:
The huge hall-table’s oaken face,
Scrubb’d till it shone, the day to grace,
Bore then upon its massive board
No mark to part the squire and lord. 55
Then was brought in the lusty brawn,
By old blue-coated serving-man;
Then the grim boar’s head frown’d on high,
Crested with bays and rosemary.
Well can the green-garb’d ranger tell, 60
How, when, and where, the monster fell;
What dogs before his death he tore,
And all the baiting of the boar.
The wassel round, in good brown bowls,
Garnish’d with ribbons, blithely trowls. 65
There the huge sirloin reek’d; hard by
Plum-porridge stood, and Christmas pie:
Nor fail’d old Scotland to produce,
At such high tide, her savoury goose.
Then came the merry maskers in, 70
And carols roar’d with blithesome din;
If unmelodious was the song,
It was a hearty note, and strong.
Who lists may in their mumming see
Traces of ancient mystery; 75
White shirts supplied the masquerade,
And smutted cheeks the visors made;
But, O! what maskers, richly dight,
Can boast of bosoms half so light!
England was merry England, when 80
Old Christmas brought his sports again.
‘Twas Christmas broach’d the mightiest ale;
‘Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man’s heart through half the year. 85

Eine deutsche Übersetzung habe ich leider bisher nicht gefunden (wahrscheinlich gibt es auch keine), so dürft Ihr Euch selbst mit dem Schottischen herumschlagen (leider spricht Ian Anderson alles mehr oder weniger englisch aus. Schade eigentlich … Oder er kann nicht richtig schottisch).