Kategorie-Archiv: Olympia

Olympische Spiele Turin 2006 – Peking 2008 – Vancouver 2010 – London 2012

Olympische Winterspiele 2010 in Vancouver

Die ersten olympischen Winterspiele, an die ich mich bewusst erinnere, waren die von 1964 in Innsbruck. Es waren die insgesamt 9. Winterspiele. Erfolgreich war damals ein gesamtdeutsches Team besonders im Rodeln und Eiskunstlauf; dort gab es Gold bei den Herren durch Manfred Schnelldorfer und Silber im Paarlauf durch die sehr populären Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler nach einem Zweikampf mit dem russischen Paar Ljudmila Beloussowa und Oleg Protopopow. Außerdem gewann Ludwig ‚Luggi’ Leitner die Kombination im alpinen Ski.

Im Eishockey gab 1964 es für die deutsche Mannschaft vernichtende Niederlagen gegen die Tschechoslowakei (11:1), die USA (8:0), die UdSSR (10:0) und Schweden (10:2) – immerhin Siege gegen Finnland (2:1) und die Schweiz (6:5). Die UdSSR holte am Schluss olympisches Gold.

Nach den Olympischen Spielen musste das deutsche Eiskunstlaufpaar Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler ihre Silbermedaillen wieder zurückgeben, da sie vor den Spielen einen Profivertrag unterschrieben hatten. Erst 1987 erhielten sie ihre Medaillen zurück.

XXI. Winterolympiade Vancouver 2010 Winterolympiade Vancouver 2010 - Maskottchen
XXI. Winterolympiade Vancouver 2010 Winterolympiade Vancouver 2010 – Maskottchen

Heute nun beginnen die 21. olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver mit der Eröffnungsfeier um 18 Uhr Ortszeit (3 Uhr MEZ am 13.02. – es bestehen neun Stunden Zeitunterschied). Vier Jahre nach den Winterspielen in Turin, die für das deutsche Team besonders erfolgreich waren, geht es also in sieben Sportarten in 86 Wettbewerben um Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. Aber für die meisten dürfte allein die Teilnahme an den Wettkämpfen Ehre genug sein.


Vancouver/Kanada (Übersicht der Wettkampfstätten)

Winterspiele 2010 im Netz/TV
ZDF: Winter-Olympiade Vancouver
ARD: Winter-Olympiade Vancouver
Olympia @ willizblog

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 14

Bald ein Volk von Analphabeten?

Ganz so weit ist es noch nicht. Aber ich finde es schon alarmierend, wenn festgestellt wird, dass jeder Vierte nie Bücher liest. Hinzu kommt, dass 45 Prozent der 14- bis 19- Jährigen erklärten, als Kind nie ein Buch geschenkt bekommen zu haben.

Olympia: Halbherzig gegen Doping

In Peking wurde getestet, was das Zeug hält, aber nur acht Sportlern wurde die Einnahme verbotener Substanzen nachgewiesen. Inzwischen wird deutlicher warum: Auf neue Nachweismethoden wurde entgegen vollmundiger Ankündigungen verzichtet.

Digitale Produkte am Web-Pranger

Das „digitale Rechtemanagement“ (DRM) ist eigentlich eine Maßnahme gegen illegale Kopien von Musik und Filmen. Kritiker sehen darin eine Gängelung des Verbrauchers und prangern auf der Webseite „35 Days Against DRM“ bis Jahresende täglich ein Produkt an.

Das Ende der Spiele

Die olympischen Spiele in Peking sind zu Ende. Peking sei der beste Olympia-Gastgeber der vergangenen hundert Jahre gewesen. So feiert man sich selbst in China. Und: Der Spitzenplatz der chinesischen Athleten in der Goldmedaillenwertung sei ein historischer Durchbruch und hat ein neues Kapitel in der Entwicklung des Sports in China geschrieben, verkünden die chinesischen Printmedien. Oder anders gesagt: Ein rigoroses Sportsystem, das in dieser Art bei uns nicht denkbar ist, liefert den geplanten Erfolg: Es zählt nur Gold!

Sicherlich waren es außergewöhnliche olympische Spiele, ein perfekt inszeniertes Spektakel, begleitet von kontrollierter Ausgelassenheit. China hat keine Kosten gescheut, um der Welt zu zeigen, zu was es fähig ist. 43 Milliarden Dollar hat das Land in die olympische Infrastruktur investiert. London in vier Jahren wird gerade mit einem Drittel des Geldes auskommen müssen. Es zeigt sich eben, dass nur ein totalitäres Regime so viele Milliarden Dollar locker machen kann, obwohl gleichzeitig mehrere Hunderte Millionen seiner Bürger in tiefster Armut leben.

Olympia: Ende der Spiele?

Immerhin gesteht IOC-Chef Rogge die Machtlosigkeit des IOC in Sachen Zensur und Unterdrückung von Protesten ein. Hier hat China nicht das eingehalten, was es versprochen hat. „Durch Olympia hat die Welt mehr über China gelernt und China mehr über die Welt.“ Was die Welt über China gelernt hat, entspricht kaum der Wirklichkeit. Kann man nur hoffen, das China tatsächlich etwas mehr über die Welt gelernt hat. Besonders was Menschenrechtsfragen betrifft. Zu wünschen ist, dass die Machthaber in Peking ihre bisher sture Haltung aufgeben und die nötigen Reformen in Gang setzen, um China auf den Weg zu einem Rechtsstaat zu bringen.

Nach der zunehmenden Kommerzialisierung der Olympiade erreichten die Spiele in Peking also eine neue Dimension. In London 2012 dürfte sich das wieder normalisieren. London hofft, Olympia etwas zu geben, was in Peking vielleicht ein wenig zu kurz kam: mitreißende Spiele, auch außerhalb der Sportstätten, Party-Stimmung und Humor. „Funky“ und modern, gut organisiert, aber nicht klinisch soll es werden.

Die Mehrheit der Athleten scheint bei den Spielen 2008 sauber. Nur 10 Dopingfälle trüben den Gesamteindruck. Immerhin werden die Blutproben acht Jahre lang aufbewahrt. Bis dahin sollten auch die Dopingmittel nachzuweisen sein, die heute nicht aufgedeckt werden können. Erst dann wird man wissen, was die Spiele 2008 wirklich wert waren. Ob dann Superstars wie der jamaikanische Sprinter Usain Bolt und der US-Schwimmer Michael Phelps weiterhin als denkwürdige Olympioniken gelten können? Was bleibt von den 51 Goldmedaillen für China?

Sicherlich ist es ein hehrer Gedanke, Sportler aller Welt zum friedlichen Wettkampf miteinander alle vier Jahre zusammenkommen zu lassen. Aber wenn ein solches Großereignis wie auch immer zu entgleisen droht, dann muss die Frage gestellt werden, ob so etwas überhaupt noch zeitgemäß ist. Es ist dann längst nicht mehr eine Frage des Geldes (welches Land kann olympische Spiele überhaupt noch finanzieren?). Schauen wir, wie es in London zugeht. Manchmal ist das Ende schneller da, als man denkt.

siehe auch zdf,de – Olympia-Satire-Videos:

Hart, aber unfair – Teil 7

Hart, aber unfair – Teil 8

Teil 1-6 siehe auch: Olympische Beobachtungen

Chinesische Anhaltspunkte

Wenn ich mich kritisch zu China im Zusammenhang mit den olympischen Spielen in Peking äußere, so soll doch niemand denken, ich hätte grundsätzlich etwas gegen China und seine Menschen. Besonders gegen die Menschen in China, die einfachen, die normalen Menschen, habe ich nun wirklich nichts.

ZDF: Anhaltspunkte

Und wenn ich auch meinen „eigenen Olympiaboybott“ weiterhin aufrecht erhalte, so lasse ich mich gern doch über die Menschen in Peking informieren. Kleine Einblicke biete z.B. die Videoserie „Anhaltspunkte“ bei zdf.de. Zu welch artistisch-athletischen Leistungen Kochgehilfen fähig sind, zeigt z.B. das folgende kleine Video:

Der mit den Maultaschen
Bodenturnen mit Nudeln, Boxen mit Maultaschen – Im Restaurant „Glücklicher Mund“ in Peking ist die Zubereitung von Nudeln und Teigtaschen Schwerstarbeit. In der Küche werden geradezu olympische Leistungen vollbracht.

Die perfekten Spiele

Was tut Peking nicht alles, um die perfekte Show zu bieten. Da ist man durchaus gewillt, auch gelegentlich zu mogeln. Besonders für die Eröffnungsfeier wurde aus der Trickkiste gezaubert, was nur zu zaubern war. Selbst das Wetter wurde mit Hilfe von Silberjodid beeinflusst, um nur keinen Regen über das Stadion ziehen zu lassen.

Andere Länder, andere Mentalitäten. Hat das aber noch etwas mit der Denkart von einfachen chinesischen Menschen zu tun – oder verbirgt sich dahinter nur der Ehrgeiz von Apparatschiks, die der Welt ein „geschöntes“ Bild ihres Landes zeigen wollen?

siehe zdf.de: Olympia-Wettermacher kämpfen für klaren Himmel
Schwindel und Windeln bei Olympia

Olympische Beobachtungen

Die Existenz der öffentlich-rechtlichen TV-Sender will ich hier nicht unbedingt in Frage stellen. Aber es ist immerhin eine Tatsache, dass viel Geld für die Senderechte und überhaupt für die Berichterstattung der olympischen Spiele aus Peking gezahlt wird, das der Gebührenzahler zu tragen hat. Eben für Spiele, die sehr umstritten und längst nicht mehr als reine Sportveranstaltung zu betrachten sind. Sport und Politik lassen sich in unseren Zeiten leider nicht mehr trennen.

Immerhin sollen sich auch kritische Töne in der Berichterstattung finden. Und bei zdf.de nimmt der Frontal21-Satireexperte Werner Doyé Programm und Wettkampfgeschehen in „hart, aber unfair“ unter die Lupe. Satire ist vielleicht eine stumpfe Waffe, aber vielleicht weckt sie doch den einen oder anderen Sportbegeisterten, der lediglich auf Medaillenspiegel schielt. Lustig ist es auf jeden Fall – hier die Videos:

Hart, aber unfair! Teil 1

Hart, aber unfair! Teil 2

Nachtrag:
Hart, aber unfair – Teil 3

Hart, aber unfair – Teil 4

Hart, aber unfair – Teil 5

Hart, aber unfair – Teil 6

Hart, aber unfair – Teil 7

Hart, aber unfair – Teil 8

Olympischer Handschlag

Die Olympischen Spiele in Peking beginnen nun, und die Welt betrachtet sie mit gemischten Gefühlen. Dies ist ein Moment, der uns einander näher bringen soll, und wir sollten den Menschen in China ihre Freude zugestehen – aber die chinesische Regierung hat immer noch keinen nennenswerten Dialog mit dem Dalai Lama eingeleitet oder ihre Haltung gegenüber Burma, Darfur oder anderen drängenden Fragen geändert.

Was noch schlimmer ist: Extremisten in China verbreiten die Auffassung, dass olympischer Aktivismus wie der unsere gegen China gerichtet sei. Wir können nicht schweigen, aber wir dürfen es auch nicht zulassen, dass unsere Bemühungen dazu missbraucht werden, Menschen in Lager zu spalten. Was können wir also tun? Die Antwort gibt uns der Dalai Lama selbst, mit einer unmissverständlichen Geste des olympischen Geistes und der Freundschaft: einem Handschlag.

Er begann in London und wurde von Tausenden von uns von Hand zu Hand weitergereicht. Nun ist der Handschlag online gegangen und geht kreuz und quer über den Erdball auf seinem Weg nach Peking. Wir alle können mitmachen, ob wir Chinesen sind oder nicht, und er kommt mit einem Versprechen: dass wir ALLE unsere Regierungen zur Rechenschaft ziehen, wenn sie versagen, sei es in Tibet, im Irak, in Burma oder anderswo. Wir werden unsere Nachricht in einer kühnen Medien-Kampagne in Hong Kong und auf der ganzen Welt verkünden: Klicken Sie hier, um zu sehen, wie der olympische Handschlag begann, registrieren Sie sich, um mitzumachen, und sehen Sie zu, wie er rund um die Welt geht:

Olympischer Handschlag

Olympischer Handschlag

Wir haben eine letzte Chance, den olympischen Gedanken wieder aufleben zu lassen, mit der Botschaft der Freundschaft und des Dialogs, die uns mit dem Dalai Lama verbindet. Je mehr Menschen bei dem globalen Handschlag mitmachen, umso mehr Wirkung wird unsere Botschaft zeigen, wenn sie die chinesischen und internationalen Medien erreicht. Also senden Sie diese Email bitte weiter, rufen Sie alle Menschen auf mitzumachen. „Eine Welt, ein Traum“ ist ein Ideal, das größer ist als die Olympischen Spiele – es ist Zeit, dass alle Menschen der Welt es für sich in Anspruch nehmen.

Hochachtungsvoll

Paul, Ricken, Ben, Milena, Graziela, Iain, Pascal, Veronique und das ganze Avaaz Team

„Vogelnest“ im Visier? – 20 Jahre al-Kaida

Trotz extremer Sicherheitsmaßnahmen ist es einigen ausländischen Aktivisten gelungen, ihren Protest für ein freies Tibet durch das Anhängen größerer Plakate öffentlich in Peking kundzutun. Inzwischen ist ein Piratensender in Peking auf Sendung gegangen, um die Menschenrechtslage in China anzuprangern. Mit weiteren Aktionen ist zu rechnen.

Olympia in Peking: Nein, danke!

Die umfassenden Sicherheitsvorkehrungen sollen aber natürlich nicht nur verhindern, dass politisch motivierte Aktivisten auftreten können, sondern dienen vor allem auch der Abwehr von Terroranschlägen. Vor 20 Jahren, am 11. August 1988, trafen sich die Anführer zahlreicher Terrorgruppen im pakistanischen Peshawar, um die Globalisierung des Heiligen Krieges zu beschließen. Dieser Tag gilt aus Gründungsdatum der al-Kaida und jährt sich also in diesen Tagen zum 20. Mal. Dieses Jubiläum und die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA, so fürchten Fahnder in aller Welt, könnten die Terroristen anspornen, ihre Handlungsfähigkeit auf internationaler Ebene unter Beweis zu stellen. Also vielleicht auch bei den olympischen Spielen in Peking? Ist das „Vogelnest“, das Olympiastadion in Peking, vielleicht Ziel von terroristischen Anschlägen?

siehe auch zdf.de: Bedrohung für die Olympischen Spiele?

Unerlaubtes Entfernen von der Truppe

Beim „Bund“ wird es mit Knast bestraft. Und früher wurden Übeltäter dieser Art standrechtlich erschossen. Nun ganz so schlimm wird es nicht kommen. Die brasilianischen Fußballprofis Diego von Werder Bremen und Rafinha von Schalke 04 wollen beide für ihr Heimatland beim olympischen Fußballturnier antreten. Aber ihre Vereine erlauben das nicht, weil beide für die Vorbereitung zur neuen Fußballsaison gebraucht werden, die am 15. August startet und sich mit Olympia überschneidet. So haben sich beide unerlaubt von ihrem Arbeitsplatz entfernt. Zumindest im Fall des Herrn Rafinha droht der Verein mit einer drastischer Geldstrafe.

Diego & Rafinha nach Peking

Nach längerem Zögern hat nun die zuständige FIFA-Kommission am Mittwoch die Haltung ihres Präsidenten Joseph Blatter bestätigt, der eine Freistellung der Spieler für Peking angemahnt hatte. Im Urteil berief man sich auf die seit 1988 praktizierte Regelung, dass Spieler unter 23 Jahren von ihren Vereinen für Olympische Spiele freigestellt werden.

Schalke sucht indes nach wie vor die Entscheidung vor der höchsten Sportinstanz. Das CAS wird also vermutlich am kommenden Montag das letzte Wort haben. Werder Bremen zögert noch und lässt ihrem Verteidiger Dusko Tosic nach Peking zu fliegen, um dort für die serbische Olympia-Mannschaft anzutreten.

Sicherlich kann man die Vereine verstehen, die auf wichtige Leistungsträger zum Start der neuen Saison nicht verzichten wollen. Es stellt schon eine Art Wettbewerbsverzehrung dar. Trotzdem sollten die Vereine ihren Spielern diese einmalige Chance zugestehen, an einem so einmaligen Sportereignis teilzunehmen. Der „öffentliche“ Schaden, den die Vereine durch ihre „kleinliche“ Weigerung erfahren, ist nicht zu unterschätzen. Ihr Renommee hat in meinen Augen gelitten. Werder und Schalke gebärden sich als Bonzenvereine. Und genau das will z.B. der SV Werder Bremen nicht sein. Es sieht nun so aus, dass man an der Weser umdenkt. Ich hoffe es wenigstens …

Übrigens: Der CAS nimmt die Klage der beiden Bundesligisten nicht an und begründet dies damit, dass sich die Clubs als Profi-Vereine nicht auf die olympische Charta berufen dürften. Gleichwohl ist damit der Streit noch nicht beendet. Über die Berufungsverfahren beider Vereine muss das Gericht nämlich noch entscheiden. Schalke und Bremen hatten laut CAS-Mitteilung die Klage in eine Berufung umgewandelt.

Tour de Dopage

Heute ruht das Peloton bei der Tour de France. Aber bereits morgen berichten ARD und ZDF weiter von dem längsten und bedeutendsten Radrennen unseres Globusses, das leider wie in den Jahren zuvor zu einer Tour de Dopage, einer Radtour des Dopings verkommen ist. Inzwischen sind vier mehr oder weniger namhafte Radprofis des Dopings mit EPO überführt worden. EPO ist ein Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt (siehe auch Video bei zdf.de). Je mehr rote Blutkörperchen ein Athlet hat, desto mehr Sauerstoff kann sein Blut aufnehmen und um so dauerhafter wird seine Leistung. Gerade beim Radsport ist das eine Voraussetzung, um vorn an der Spitze mitfahren zu können.

Wer im gelben Trikot des Führenden fährt, wer eine Etappe gewinnt – wen interessiert das noch? Wichtiger ist die Frage: Sind die Gewinner wirklich clean oder haben sie auch Dreck am Stecken und sind gedopt?

Aber es ist nicht nur die Tour, die immer wieder durch Doping-Skandale überschattet ist. Inzwischen haben wir uns geradezu daran gewöhnt, vermeintliche Olympiasieger im Nachhinein als Dopingsünder entlarvt zu sehen. Und auch im Fußball steht das Thema Doping plötzlich doch auf der Tagesordnung.

Aber bleiben wir bei Olympia. Am 8. August beginnen in Peking die 29. Olympischen Spiele. Und was da als Dopinglawine auf den interessierten Zuschauer zukommt, ist durchaus heute schon absehbar. China, der Gastgeber, gilt vielen als Weltmeister des Dopings. Und es kommt wohl noch schlimmer: Gen-Doping!

Heute Abend bringt die ARD ab 21 Uhr die Sendung Olympia im Reich der Mittel – Doping in China – einen Film von Hajo Seppelt und Jo Goll.

In einem chinesischen Krankenhaus tritt ein ARD-Reporter als Schwimmtrainer auf. Unumwunden bieten die Ärzte ihm Unglaubliches an: eine Stammzellenbehandlung zur Leistungssteigerung.

Olympia in Peking 2008: Nein, Danke!

Gen-Doping gilt zwar schon längere Zeit als die nächste Generation des Sport-Betrugs, dass es aber bereits angewendet wird, galt als ausgeschlossen. Die Gesundheitsrisiken seien unkontrollierbar. Aber: Generell können mit Hilfe molekularem Doping so ziemlich alle physischen und psychischen Prozesse im Körper verändert werden. Kraft, Ausdauer, Konzentration, Schmerzempfinden, Aggressivität, Erschöpfungszustand, Erholung – alles könnte frisiert werden. Und: Eine Kur mit genetischem EPO ist ein Vielfaches billiger als konventionelles EPO.

Der Sportbetrug in einer neuen Dimension – düstere Zeiten für den Sport, die in Peking ihren Anfang finden.

Nachtrag: siehe auch zdf.de: Gendoping-Kur für 24.000 Dollar