Kategorie-Archiv: Musik und mehr

Von Musik und allem Drumherum

Herman van Veen: Hofnarr und Moralist

„Herman, Ich erkenne in dir
die Weisheit des Hofnarren,
die Brutalität des Moralisten,
während du vorgibst,
nur das Ziel zu verfolgen,
uns zu unterhalten.“

Georges Moustaki über Herman van Veen

Ich weiß es eigentlich auch nicht, weshalb ich ein solches Faible für niederländische Musiker habe. So oft war ich bisher noch nicht in Holland. Es muss eine Art Seelenverwandtschaft sein, die bekanntlich keine Grenzen kennt. Neben Bots, den Gruppen Focus und Flairck ist es besonders einer, der mich auf verschiedene Weise beeindruckt hat: Herman van Veen. Es ist zu einem der Sänger mit dieser warmen Stimme: „Ich hab ein zärtliches Gefühl“, 1973 die erste Plattenveröffentlichung auch in deutscher Sprache. 1972 war er von Alfred Biolek und Thomas Woitkewitsch für das deutsche Publikum entdeckt worden. Woitkewitsch übersetzte die niederländischen Lieder ins Deutsche. Das ist es sicherlich der Clown oder wie die Niederländer sagen, der Harlekijn, der auf der Bühne seine Späße treibt.

Herman van Veen

Es ist aber auch ganz einfach der Mensch Herman van Veen, der ein großes Herz für die Kleinsten unter uns hat, den Kindern. Alfred J. Kwak, die kleine Ente aus Büchern und Zeichentrickfilmen, ist sein geistiges Kind. Und die Herman Van Veen Stiftung nimmt sich den Kindern an, die geistig oder körperlich benachteiligt sind oder eine psychische Extremsituation durchleben mussten.

Eines der schönsten Lieder findet sich auf dem ersten deutschsprachigem Album „Inzwischen alles Gute“ aus dem Jahre 1973. Ich habe es von der Original-LP digitalisiert – viel Besinnlichkeit beim Hören:

Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl
für jeden Nichtsnutz, jeden Kerl,
der frei herumzieht ohne Ziel,
der niemands Knecht ist, niemands Herr.

Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl
für den, der seinen Mund auftut,
der Gesten gegenüber kühl,
und brüllt, wenn ’s ihm danach zumut.

Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl
für den, der sich zu träumen traut,
der, wenn sein Traum die Wahrheit trifft,
noch lachen kann – wenn auch zu laut.

Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl
für jede Frau, für jeden Mann,
für jeden Menschen, wenn er nur
vollkommen wehrlos lieben kann.

Erik van der Wurff – Orgel, elektrisches Piano, Akkordeon
Harry Sacksioni – Gitarre, elektrische Gitarre
Hans Koppes – Tuba, Euphonium
Herman van Veen – Geige und Gesang


Herman van Veen: Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl (1973)

Bei Youtube habe ich das folgende kleine Video gefunden. Es zeigt Herman van Veen in einer Parodie als Konzertpianisten. Ich finde es einfach köstlich … Fast ebenso witzig finde ich den Kommentar, den jemand hierzu abgegeben hat. Herman van Veen dürfte sich amüsieren:

He stole this piece from my little brother and my mother, he MUST have!! He just copied what I always heard when my brother improvised on the piano and my mother cleaned it afterwards… 😉

Aus dem Werk von Herman van Veen

siehe auch als einstimmung auf das kommende Weihnachtsfest: Herman van Veen: Adeste fidelis

Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

In diesen Tag ist die CD „Kugelkreuz“ erschienen: Es handelt sich dabei um ein Projekt der evangelischen Jugend im Sprengel Lüneburg – realisiert durch die Ev. Jugend im Kirchenkreis Hittfeld (das entspricht in etwa dem Landkreis Harburg bei Hamburg). Kugelkreuz ist ein Jugend-Bandwettbewerb gegen rechte Gewalt und für ein gewaltfreies Miteinander aller Menschen. Inzwischen haben 13 Bands an diesem Bandwettbewerb aus dem Sprengel Lüneburg teilgenommen. Die CD wurde im Tonstudio GrohPA in Bendesdorf und Flatfork in Hamburg-Wandsbek aufgenommen. Das Booklet der CD enthält neben den Liedtexten kurze Gedanken der Bands zum Thema Gewalt.

    Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

Mit dieser CD will die evangelische Jugend für Fremdenfreundlichkeit, für ein friedliches Miteinander aller Kulturen, für Demokratie, Toleranz und Akzeptanz einsetzen. Das Kugelkreuz ist dabei gleichzeitig christliches Symbol als auch Zeichen des Widerstandes gegen (neo-)nationalsozialistische ‚Umtriebe‘.

Ohne finanzielle Unterstützung, z.B. durch den Lions-Club Rosengarten und Generation 2.0 wäre die CD natürlich undenkbar gewesen.

Die CD ist als Gegenentwurf zu den in den letzten Jahren häufig auftauchenden Schulhof -CDs der rechten Szene gedacht. Die CD soll jedoch bewusst nicht an Schulen verteilt, sondern Konfirmanden sowie interessierten Jugendlichen als Geschenk von der evangelischen Jugend überreicht werden. Konfirmanden, Jugendliche und junge Erwachsene sollen über die CD einen eigenen Zugang zu den Themen Rechtsextremismus, rechter Gewalt an sich und ihrer Aktualität in unserem Alltag finden.

    Setlist der CD

Auch meine beiden Söhne haben mit ihrer Band „herr nachbar“ an diesem Projekt teilgenommen. Besetzung der noch ziemlich neuen Gruppe:

Philipp (der das folgende Lied auch geschrieben hat): Gitarre, Gesang
Jan: Gitarre, Keyboards
Lukas: Bassgitarre
Dennis: Schlagzeug

herr nachbar: Planet
(Der Text ist leider nicht ganz vollständig)

herr nachbar: Gedanken der Band

Woche gegen Gewalt – Bandabend Tostedt 2011

Die evangelische Jugend im Kirchenkreis Hittfeld (das entspricht dem Landkreis Harburg) hat zum ersten Mal vom 3. bis 10. November eine „Woche gegen Gewalt“ organisiert. Damit soll gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Andersdenkende aufgerufen werden (siehe meinen Beitrag: Tostedt – Jugendliche gegen rechte Szene); u.a. findet am Dienstag, den 8.11., in der St. Johannis-Kirchengemeinde in Buchholz, Wiesenstraße 25, von 18 bis 21 Uhr ein Deeskalationstraining statt; am Donnerstag, den 10.11., gibt es an gleicher Stelle um 18 Uhr das Theaterstück „Feindberührung 2.0“. Am Mittwoch, den 9.11., wird ab 18 Uhr in der Tostedter Johanneskirche der Film „American History X“ gezeigt (bitte Hinweis beachten!). Eintritt ist natürlich kostenlos.

Woche gegen Gewalt 2011
Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt Nr. 44 vom 02.11.2011/40. Jg.

In diesen Tag ist dann auch die CD „Kugelkreuz“ erschienen: Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Projekt der evangelischen Jugend. Kugelkreuz ist ein Jugend-Bandwettbewerb gegen rechte Gewalt und für ein gewaltfreies Miteinander aller Menschen. Inzwischen haben 13 Bands an diesem Bandwettbewerb aus dem Sprengel Lüneburg teilgenommen. Die CD wurde im Tonstudio GrohPA in Bendesdorf und Flatfork in Hamburg-Wandsbek aufgenommen. Das Booklet der CD enthält neben den Liedtexten kurze Gedanken der Bands zum Thema Gewalt. Auch meine beiden Söhne haben mit ihrer Band „herr nachbar“ an diesem Projekt teilgenommen. In den nächsten Tagen etwas mehr zu „Kugelkreuz“.

    Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

Am Freitag, den 11.11., ist es dann auch wieder soweit. Im Gemeindehaus der Johanneskirche in Tostedt startet um 19 Uhr wieder der Bandabend. Mit diesem Bandabend wird jungen Bands aus der Umgebung die Möglichkeit gegeben, aus ihren Proberäumen herauszukommen und vor Publikum spielen zu können. Und junge Menschen aus der Umgebung können so neue Bands kennen lernen und mal einen Abend kostengünstig aus ihren Partykellern herauskommen.

Aus Wolfgangs Schatzkämmerlein: Richie Havens – Paradise

Heute nicht viel Gedöns, wie man in Norddeutschland sagt, Getue, Getöse, unnötiger Aufwand … Heute wieder einmal etwas aus Wolfgangs Schätzkämmerlein: Richie Havens – in die Jahre gekommen (wie viele von uns). Aber die Stimme ist wie vor über 40 Jahren:


Richie Havens: Paradise

Recorded live on Aug 2, 2008 at Newport Folk Festival (Newport, RI)
(hier findet Ihr auch das ganze Konzert bei Wolfgang’s Vault)

Siehe auch: Aus Wolfgangs Schatzkämmerlein: Jethro Tull at Tanglewood Jul 7, 1970

Black Out plays the Music of The Shadows (2)

Manchmal dauert es eben einwenig: Aber jetzt habe ich fünf Musikstücke der Shadows, wie sie vor inzwischen vielen Jahren (zwischen 1977 und 1989) von der Gruppe Black Out, deren Bassist ich war, eingespielt wurde, ins Netz gestellt, ungnädig wie ich bin – zu Eurem Ohrenleid. Okay, ganz so übel waren wir eigentlich gar nicht, ich, mein Bruder Armin und zwei weiteren ‚Anverwandten‘ (Heinz Besch und Jochen Landwehr, auch bekannt als Jo Lander). Da alles live eingespielt wurde, sind schon einige Schnitzer zu vernehmen. Aber wir waren nun einmal alles andere als Profis und haben im Wesentlichen nur zu unserem Privatvergnügen musiziert.

Black Out – 1972 – 1989 (Bremen)

Wie bereits berichtet: Mein Bruder, der die Lead- bzw. Sologitarre spielte, brachte sozusagen die „Shadows“ mit in die Band. Er war ein Fan von dieser britischen Gitarren-Instrumentalband, die zunächst als Begleitgruppe von Cliff Richard auftrat, um dann eigene Wege zu gehen und besonders Anfang der 60er Jahre auf der britischen Insel sehr erfolgreich war. Mit der Zeit erarbeiteten wir uns einen kleinen Fundus an Gitarrenstücken dieser Band. Das war auch ganz gut so, denn zunächst verfügten wir nicht über eine Gesangsanlage – und waren auch noch nicht so firm auf unseren Gitarren (bis auf meinen Bruder).


Black Out plays the Music of The Shadows

Hierbei handelt es sich um folgende Instrumentalstücke – und gleichzeitig zum Vergleich (verlinkt) die Originale von den „Shadows“ (eine bunte Auswahl, mal im Original von der Scheibe, mal live in alten Tagen, mal live aus neueren Tagen):

Atlantis
Midnight
Apache
Theme for Young Lovers
Rise and Fall of Flingel Bunt

Black Out plays the Music of The Shadows (1)

Bis 1989 spielte ich die Bassgitarre in einer Musikband (erst noch namenlos), die ich mit meinem Bruder Armin und zwei weiteren ‚Anverwandten‘ (Heinz Besch und Jochen Landwehr, auch bekannt als Jo Lander) im Januar 1972 gründete. Mein Bruder hatte schon zuvor in einer Band gespielt. Auf einem Dachboden in Bremen-Oberneuland ging es im Januar 1972 los. Grundstock wurden dabei die Gitarrenstücke von den Shadows. Später, als wir uns Black out nannten, kamen mehr und mehr andere Stücke hinzu, dann auch eigene. Als der Dachboden uns zu eng wurde, wechselten wir in die Kellerräume eines Hauses in Oyten, einem kleinen Ort bei Bremen. Dort richteten wir uns dann auch ein kleines Tonstudio ein. Wir waren also so etwas wie eine Schweine-Dachboden-und-Keller-Mucke-Band. Auftritte hatten wir u.a. bei den unterschiedlichsten Bürgerfesten.

Black Out – 1972 – 1989 (Bremen)

Mein Bruder, der die Lead- bzw. Sologitarre spielte, brachte sozusagen die „Shadows“ mit in die Band. Er war ein Fan von dieser britischen Gitarren-Instrumentalband, die zunächst als Begleitgruppe von Cliff Richard auftrat, um dann eigene Wege zu gehen und besonders Anfang der 60er Jahre auf der britischen Insel sehr erfolgreich war. Mit der Zeit erarbeiteten wir uns einen kleinen Fundus an Gitarrenstücken dieser Band. Das war auch ganz gut so, denn zunächst verfügten wir nicht über eine Gesangsanlage – und waren auch noch nicht so firm auf unseren Klampfen (Gitarren) (bis auf meinen Bruder).

Da es nichts mit einer möglichen Black Out-Reunion werden wird, so möchte ich an dieser Stelle dem werten Besucher unsere eingespielten musikalischen Ergebnisse aus dieser Zeit nicht vorenthalten. Hier aber zunächst nur kurze Ausschnitte (a 30 Sekunden) von insgesamt neun Shadow-Stücken – gespielt also von der legendären Band „Black Out“. Später gibt es dann die Stücke in vollständiger Fassung:


Black Out plays the Music of The Shadows (in excerpts)

Hierbei handelt es sich um folgende Instrumentalstücke – und gleichzeitig zum Vergleich (verlinkt) die Originale von den „Shadows“ (eine bunte Auswahl, mal im Original von der Scheibe, mal live in alten Tagen, mal live aus neueren Tagen):

Atlantis
Midnight
Apache
Quatermaster’s Stores
Shadoogie
Man of Mystery
Rise and Fall of Flingel Bunt
Savage
Theme for Young Lovers

Irgendwann eines der Stücke schon einmal gehört? Das kann durchaus sein. Der Sologitarrist der „Shadows“ ist übrigens Hank Marvin. Kein Geringerer als Mark Knopfler (siehe meinen Beitrag: Dire Straits: Sultans of Swing) sagt von sich, in seinem Spiel stark durch das von Hank Marvin beeinflusst worden zu sein.

Natürlich gibt es die Musik von The Shadows auch heute noch im Handel zu erwerben …

Und zuletzt eine traurige Nachricht: Terence „Jet“ Harris (* 6. Juli 1939), Gründungsmitglied der ‚Shadows’ und in den ersten frühen 60er Jahren Bassgitarrist der Gruppe, verstarb vor nicht allzu langer Zeit am 18. März 2011 in Winchester.

Black Out-Reunion?!

Wow, was ist das? Kündigt sich da eine Reunion der Gruppe „Black Out“ an?

Wer ist „Black Out“?, werden sich viele fragen. Also Leute, die ihr hier öfter einmal vorbeischaut. Ihr solltet es eigentlich wissen. „Black Out“ ist die Schweine-Dachboden-und-Keller-Mucke-Band, bei der ich, Euer Willi, die Bassgitarre gezupft habe (und auch ab und wann ins Mikrophon hauchen durfte). Okay, bis in die Annalen der Rockgeschichte haben wir es nicht geschafft. Existiert hat die Gruppe ab Januar 1972, trat öfter einmal bei Bürgerfesten auf, fristete aber meist ihr Dasein auf dunklen Dachböden oder in noch dunkleren Kellern. Ende der achtziger Jahre (1989 oder so) löste sich die Gruppe nach längeren Kunstpausen dann auf.

Nun wurden Mitte Mai d.J. drei etwas ältere, angegraute Herren gesichtet, die es nicht unterlassen konnten, aus voller Brust ein Liedchen anzustimmen. Ja, richtig, die Herren sind jede Gitarrenzupfer aus alten Tagen, Mitglieder dieser legendären Gruppe (wie war der Name noch gleich, ach, ja:) Black Out! (Nur der Schlagzeuger fehlte).

Black Out 1972

Black Out 1972

Black Out 2011

Black Out 2011

Black Out 1972-1989

Okay, die Herren sind inzwischen nur älter, aber nicht schöner geworden. Und um es gleich zusagen: Eine Reunion ist nicht geplant. Zwei der Herren befinden sich bereits im ‚Zustand der Gnade’ (sind Rentner), die Hände zittern allen dreien und die Stimmen lassen sich kaum noch ölen.

Immerhin: Fast 40 Jahre nach Gründung der Band gibt es uns noch. Und meine Wenigkeit plant, nach und nach vielleicht das eine oder andere Liedchen hier dem verehrten Publikum zum Lauschen bereitzustellen. Hier schon einmal eine kleine Kostprobe aus dem Jahre 1982 (man mag die Bild- und Tonqualität entschuldigen, aber die Aufnahmen stammen nun einmal aus der aufnahmetechnischen Steinzeit):


Black Out: Lay Down, Sally (1982)

Black Out mit der Cover-Version von Eric Clapton: „Lay Down, Sally“ – Musikaufnahme: 1982 mit Fotos aus den Jahren 1972 – 1983
Besetzung: Armin Albin (Leadguitar), Heinz Besch (Rhythm Guitar), Jochen „Joe Lander“ Landwehr (Drums) & Wilfried Albin (Bass & Vocals)

Udo wird 65

Udo ist eine Hamburger Institution. Geboren wurde er allerdings heute vor 65 Jahren in Gronau/Westfalen und kam erst 1968 in die Hansestadt. Nun, alles Gute zum Renteneintritt. Aber auf Rente macht er erst einmal nicht. Keine Panik! „65 – nur eine Zahl von der Firma Scheißegal“.

Schon früh übte sich Klein-Udo mit dem Trommeln. 1969 wurde Udo Lindenberg Schlagzeuger bei den City Preachers (Sängerin Inga Rumpf), der ersten Folk-Rock-Band Deutschlands. Bevor Udo Lindenberg von Rudi Ratlos oder Bodo Ballermann sang, betätigte es sich zwar auch schon gesanglich, nur mit englischen Texten – und er saß in den Jahren 1970/71 an der Schießbude bei keinem Geringeren als Klaus Doldinger, dem Jazz-Saxophonisten, der neben Volker Kriegel und Wolfgang Dauner zu einem der wichtigsten Vertreter der Verbindung zwischen Jazz- und Rockmusik wurde.

1970 war es die Scheibe „Doldinger’s Motherhood“, auf der Lindenberg neben Schlagzeugkünsten seinen damals wie heute unverwechselbaren nasalen Gesang vorstellte. Auch bei der von Doldinger komponierten Titelmusik der ARD-Fernsehserie Tatort ist Lindenberg als Schlagzeuger zu hören.


Doldinger’s Motherhood feat. Udo Lindenberg: Song of Dying

Udo Lindenberg, nochmals alles Gute zum Geburtstag!

Blues Guitar Women

Ruf Records ist ein deutsches Blues-Labels, das 1994 in Lindewerra von Thomas Ruf gegründet wurde und inzwischen ein weltweites Renommee genießt. 2007 wurde Ruf von der ehrwürdigen, amerikanischen Blues Foundation mit „einem der wichtigsten Preise der Blues-Musik-Szene“ (Berliner Zeitung), dem „Keeping the Blues alive Award“, ausgezeichnet. Ruf Records war damit einer der ersten europäischen Preisträger überhaupt. Die musikalische Ausrichtung der Plattenfirma war entscheidend: „Geografische oder enge stilistische Grenzen sind Firmengründer Thomas Ruf fremd“, lobte die Blues Foundation. Getreu dem Firmenmotto „Where Blues crosses over“; erscheinen bei Ruf Records Alben von traditionellem Blues bis bin zu Bluesrock und modernem Blues.

Namhafte Musiker haben sich unter der Obhut dieses Blues-Labels gefunden, die zudem nicht nur für sich Musik machen, sondern sich auch ‚cross over’ zusammenfinden, teilweise bei Produktionen oder jährlich im Rahmen des Blues Caravan-Projekts, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Bemerkenswert finde ich den Anteil von Frauen, die bei Ruf Records veröffentlichen.

Bei den Frauen handelt es sich dabei nicht nur um Sängerinnen, sondern auch um Gitarristinnen, die außergewöhnliches Talent zeigen. Ich habe einmal im Netz etwas weiter recherchiert und dabei eine Handvoll ‚Blues Guitar Women’ zusammengetragen, die ich Euch hiermit näher vorstellen möchte. Zur jeweiligen Biografie gibt es nicht allzu viel zu berichten. Ich denke, die jungen Damen überzeugen durch ihr Können.

Zunächst Sue Foley (eigene Website: suefoley.com), die 1968 in Ottawa, Ontario, Kanada) geborene kanadische Bluessängerin, Gitarristin und Songschreiberin.


Sue Foley – Blues In D Natural / Queen Bee

Audio-CDs/DVDs/MP3-Downloads: Sue Foley

Aus Helsinki, Finnland, stammt Erja Lyytinen und zeigt, dass nicht alle Finnen Tango tanzen, sondern durchaus auch dem Blues zugetan sind (Erja Lyytinen – Voracious Love PROMO zu letzten CD):


Erja Lyytinen – Oil And Water

Audio-CDs/DVDs/MP3-Downloads: Erja Lyytinen

Ana Popović (eigene Website: anapopovic.com) stammt aus Serbien und wurde 1976 in Belgrad geboren. Sie wohnt heute in den Niederlanden:


Ana Popovic – My Man

Audio-CDs/DVDs/MP3-Downloads: Ana Popovic

Ebenfalls aus Kanada stammt Roxanne Potvin (eigene Website: roxannepotvin.com), die 1982 in Regina, Saskatchewan geboren wurde und zweisprachig aufwuchs.


Roxanne Potvin – A Love That’s Simple

Audio-CDs/MP3-Downloads: Roxanne Potvin

Dani Wilde hatte ihren ersten Auftritt mit 17 Jahren als Opening für Steeleye Span’s Maddie Prior und wurde in England geboren.


Dani Wilde – I Love You More Than I Hate Myself

Audio-CDs/DVDs/MP3-Downloads: Dani Wilde

Soviel zu der Handvoll “Blues Guitar Women“. Eine außergewöhnliche Sängerin scheint in Wien, Österreich, zu Hause zu sein. Meena Cryle, auch nur kurz Meena genannt, erinnert mich sehr stark an Janis Joplin und könnte sehr gut als deren Reinkarnation durchgehen:


MEENA – Rather Be Blind (Video Clip mit Erja Lyytinen)

Audio-CDs/MP3-Downloads: Meena

Zuletzt, damit die Herren nicht ganz so blöde dasteht, hier einen Sänger und Gitarristen, der in der kleinen Stadt Centralia, Illinois/USA, geboren wurde: Corey Stevens (eigene Website: coreystevens.com) erinnert mich sehr stark in Gesang und Gitarrenspiel an keinen Geringeren als Eric Clapton:


Corey Stevens (One More Time)

Audio-CDs/MP3-Downloads: Corey Stevens

weitere Audio-CDs/DVDs/MP3-Downloads: Ruf Records

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Original: Scott Pilgrim vs. the World) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 2010, bei dem Edgar Wright Regie führte; er basiert auf der Comicbuchserie Scott Pilgrim von Bryan Lee O’Malley.

Der 22-jährige Titelheld Scott Pilgrim (Michael Cera) lebt in Toronto eine klassische Slacker-Existenz ohne Job oder größere Ambitionen. Seine wenig intensive Beziehung (erotischer Höhepunkt: Spontan-Umarmungen) zum deutlich jüngeren Schulmädchen Knives (Ellen Wong) wird von all seinen Freunden und zunehmend auch von ihm selbst als Fehler angesehen. Und seine Band Sex Bob-omb sollte es wohl nie über den Status eines Lo-Fi-Hobbyprojekts hinausschaffen. Aufregend wird Scotts Leben erst, als er auf einer Party seine Traumfrau Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) trifft. Die zeigt zwar – nach einem katastrophalen ersten Annäherungsversuch – tatsächlich Interesse an ihm, hat aber auch Altlasten der besonderen Art im Gepäck: Sieben Verflossene haben sich zu einer Liga der teuflischen Ex-Freunde formiert und stellen sich Scott der Reihe nach in Duellen auf Leben und Tod in den Weg…

aus: filmstarts.de


Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt – offizieller Trailer

Nach Die Legende von Aang schon wieder eine Realverfilmung einer Comic-Serie? Das schon, aber eine, die durchaus Spaß macht. Meine Söhne fanden den Film zwar ziemlich ungewöhnlich, aber ansonsten ‚ganz cool’. Ab Donnerstag gibt es den Film jetzt als DVD Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt bzw. als Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Limited Edition im Metallic-Schuber) [Blu-ray] im Handel zu kaufen.

„Das herausstechendste Merkmal an Scott Pilgrim ist aber, wie diese Geschichte erzählt wird. Wright überträgt Scotts Fantasie und Gefühlswelt direkt auf die Leinwand und wertet das winterlich-triste Kanada durch schier endlose optische Spielereien auf, die direkt aus Comics und Videospielen zu entstammen scheinen – da werden Geräusche durch animierte Lautwörter unterstützt, rollenspielartige Erfahrungswerte den Charakteren zugeordnet und auf der Toilette gar ein gelber Pixelbalken eingeblendet, der sich simultan zu Scotts Blase entleert. Basierend auf der sechsbändigen, im Manga-Stil gehaltenen Graphic Novel ‚Scott Pilgrim’ ist Wrights Film somit die visuell eindrucksvollste Comic-Verfilmung seit „Sin City“. Die Detailverliebtheit setzt sich auch auf der Tonspur fort, für die unter anderem Soundeffekte aus den ‚Zelda’- und ‚Street Fighter’-Spielen lizensiert wurden, während die Musik von den Indieveteranen wie Beck (der die Songs der Filmband ‚Sex Bob-omb’ beigesteuert hat), Broken Social Scene und Metric stammt.

So richtig spektakulär wird es aber erst, wenn es zu den hyperkinetischen Kämpfen mit Ramonas Ex-Freunden kommt, die von Wright irgendwo zwischen Prügelspielen, ‚Dragonball’-Animes und ‚Guitar Hero’ inszeniert werden.“

Nun da mir sowohl „Dragonball“-Animes als auch „Guitar Hero“ durchaus ein Begriff sind, konnte ich mit dem Film durchaus etwas anfangen. Ansonsten ist es ein Film für eher junge Zuschauer, denn es ist ein „überdrehte(r), knapp zweistündige(r) Sturm auf die Sinne“ mit vielen „kleinen Anspielungen – seien es Querverweise zu Videospielen, Seitenhiebe auf Hipster- und Indie-Attitüden oder augenzwinkernde Kommentare zu Hollywood“.

Wer sich noch nicht völlig zum alten Eisen zählt, wird an diesem Film ebenfalls Spaß haben. Empfehlen kann ich den Film auch Eltern, die Kinder im Alter so um die 20 Jahre haben. Ich fand die Tricks durchaus gelungen. Vielleicht sind es dem Ende zu etwas zu viele ‚Kampfszenen’ – das ermüdet dann doch. Witzig fand ich als alter Bassgitarrist auf jeden Fall die „Bass Battle“ (Guitar Hero lässt grüßen).

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 29

Gary Moores Welthit „Still got the Blues“ war geklaut

Am 6. Februar starb der nordirische Sänger und Gitarrist Gary Moore. Er war dem Blues zugetan, aber auch sonst musikalisch viel ‚unterwegs’: 1975 gründete Moore zusammen mit dem Keyboarder Don Airey, den wir u.a. von Jethro Tull her kennen, dem Schlagzeuger Jon Hiseman, dem Bassisten Neil Murray und dem Sänger Mike Starrs die Jazzrock-orientierte Formation Colosseum II.

Für gewisse Aufregung sorgte Moore durch seinen Hit Still Got the Blues, dessen Gitarrenpart plagiiert ist, ob bewusst oder nicht.

„Europa setzt auf schauerliche Strategien“

Nach dem Ende des bisherigen Schreckensregimes in Tunesien bricht auch das zusammen, was die EU mit den Mittelmeer-Anrainerländern ausgehandelt hat – nämlich, dass sie gefälligst für uns die Grenzen dicht machen. So ist das Flüchtlingsdrama auf der italienischen Insel Lampedusa als Abschreckung politisch gewollt:

Auf Lampedusa herrscht zurzeit Chaos, was auch politisch gewollt ist seitens der italienischen Regierung. Sonst hätte sie umgehend die dort bereitstehenden Einrichtungen öffnen können. Es gibt hier eine Strategie der Abschreckung. Man versucht, Menschen in eine unwürdige Situation hineinlaufen zu lassen, um andere davon abzuhalten, es ihnen gleichzutun. Das ist nur ein Teil der Abwehrstrategien Europas, aber ein besonders schauerlicher.

Mubarak reicher als Bill Gates?

Von Mubarak und seinem Geld fehlt weiter jede Spur. Angeblich soll er mehr als 70 Milliarden Dollar angehäuft haben, das ist mehr als das Vermögen von Bill Gates. Offenbar hat Kairo die EU jetzt offiziell darum gebeten, diese Gelder einzufrieren.

Guttenberg soll bei Doktorarbeit abgeschrieben haben

Und noch ein Plagiat-Vorwurf: Es gibt in Guttenbergs Dissertation einige Passagen, die er ohne Angabe von Quellen wörtlich zitiert. Nach den jüngsten Bundeswehrskandalen wird Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg nun neue Kämpfe ausfechten müssen.

Die Doktorarbeit sei an mehreren Stellen „ein dreistes Plagiat“ und „eine Täuschung“, sagte der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, der die Parallelen mit anderen Texten bei einer Routineprüfung entdeckt hat. Fischer-Lescano lehrt an der Universität Bremen Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht.

Lesenswert ist in diesem Zusammenhang ein Kommentar in der Financial Times Deutschland: Guttenbergs Wandel vom Gladiator zum Plagiator