Archiv für den Monat: März 2010

Das größte Foto der Welt

Die digitale Fotografie ermöglicht Fotos von einer Größe und Detailgenauigkeit, wie sie bisher nicht möglich war. Dabei muss wohl ein Rekord den anderen jagen, was die Größe eines solchen Bildes angebt. Das Abendmahl von Leonardo da Vinci (Der gepixelte Jesus) habe ich vor einiger Zeit einmal vorgestellt. Es besteht aus unglaublichen 16 Milliarden Bildpunkten, Pixel genannt. Das hochaufgelöste Vancouver (Austragungsort der Winterolympiade 2010) des Kunstfotografen Eric Dies kommt mit 2,5 Milliarden Pixel aus.

Es ist natürlich geradezu klein gegen die Aufnahmen, die im letzten Jahr in Dresden und in Paris gemacht wurden. Das größte Digitalfoto ist übrigens das von Paris der beiden Fotografen Arnaud Frich und Martin Loyer mit ihrem Team. Am 8. September 2009 um 8 Uhr morgens bezogen sie Stellung auf dem Turm der Pfarrkirche Saint-Sulpice in Stadtteil Saint-Germain-des-Prés. Sie verwendeten zwei 21-Megapixel-Kameras mit 600-Millimeter-Zoomobjektiven. Ein motorisiertes Spezialstativ half bei der Ausrichtung, um eine gleichmäßige Überlappung der Einzelbilder von 30 Prozent zu erreichen. Nach fünf Stunden waren sämtliche Bilder im Kasten: Damit speziell am Himmel keine zu großen Lichtunterschiede sichtbar wurden, war jedoch einiges an Nachbearbeitung nötig. 26.763 Megapixel ist das Bild groß und wurde aus 2346 Einzelbildern zusammengesetzt

Paris - 26 Gigapixel

Zu sehen sind die Top-Sehenswürdigkeiten von Paris – und Schuhe, Blumenkübel und Haustiere der Einwohner. Die französische Hauptstadt ist hier in nie da gewesener Detailtreue abgebildet. Bei der Gelegenheit wurden dann noch ein paar so genannte „Easter Eggs“ eingebaut: Wer genau hinschaut, kann unter anderem eine Pistole, eine Schildkröte sowie zwei Ufos am Himmel über Paris entdecken. Viel Spaß beim Suchen!

Dresden - 26 Gigapixel

Nicht ganz so groß ist ein Motiv der Stadt Dresden, das im Dezember 2009 eine ähnliche Stadtansicht aus mehr als 1600 Einzelfotos präsentierte, die nur ein paar hundert Megapixel kleiner ist als die Pariser Rekord-Ansicht.

Amy Macdonald: A Curious Thing

Mit ihrem Debüt-Album „This Is The Life“ (2007) erschien sie mir als neue Stimme am Folkrock-Horizont. In diesem Tagen ist nur ihre neue CD A Curious Thing erschienen, auch als A Curious Thing (Limited Deluxe Edition), also Doppel-CD, auf der zweiten Scheibe mit einem Live-Konzert, das am 14. Dezember 2007 im Barrowland Ballroom in Glasgow aufgenommen wurde.

Amy Macdonald

Um es gleich zu sagen: Ich bin vom neuen Album eher enttäuscht. Sicherlich enthält auch dieses einige schöne, eingängige Lieder, auch mögen einzelne Songs mit vielleicht einem Hauch mehr Individualität daherkommen – und dem schon angekündigten deutlich rockigeren Sound. Aber nur in den Balladen ist Amy Macdonald sie selbst und unverkennbar. Die anderen Stücke sind mir zu aufgepeppt und die Keyboardeffekte fast immer unpassend – zu viel Tüdelkram, wie man hier in Norddeutschland sagt.

So ist ein Hidden Track (es ist wohl neuerdings Mode, mindestens ein Lied auf der CD zu ‚verstecken’), „Dancing In The Dark“, eine herrliche live aufgenommene, akustisch vorgetragene Folk-Ballade, die nur von Amy’s Gesang mit unaufdringlicher Gitarrenbegleitung lebt, wohl das heimliche Juwel der CD.

Lohnenswert ist dagegen die Limited Deluxe Edition, die zweite CD mit dem Live-Mitschnitt (als DVD, also als Video wäre es noch interessanter). Die Live-Performance sprüht vor Energie, und die etwas rockigere Interpretation der bekannten Songs reißt noch mehr mit als die bekannten Albumversionen; die Coverversionen von The Killers‘ „Mr. Brightside“, Oasis‘ „Rock’n’Roll Star“, The Pogues‘ „Fairytale of New York“ und Dougie MacLeans „Caledonia“ sind auf jeden Fall die paar Euro extra Wert, auch wenn der männliche Lead auf „Fairytale of New York“ (Bassist Jamie Sefton?) bei weitem nicht mit Amy mithalten kann. Die Bonus-CD schließt mit einer besonders virtuos und furios vorgetragenen Darbietung von „Barrowland Ballroom“, das ja nach dem Ort des Konzertes benannt ist.

Unverkennbar ist auf alle Fälle die Stimme von Amy Macdonald: manchmal kraftvoll, dann auch wieder eher verletzlich, mit einem besonderen Timbre, leicht erregt und doch robust, in den Live-Aufnahmen.


Amy Macdonald – Don’t Tell Me That It’s Over

Hier noch eine eher traurige Mitteilung: Die Live-Konzerte auf Abruf vom www.fabchannel.com gibt es leider nicht mehr (dort hatte ich Amy Macdonald auch zum ersten Mal gesehen/gehört). Man kann sich denken, warum. Wirklich schade!

Wickie und die starken Männer

So manch einer baut sich beizeiten ein Denkmal (wenn er in die Jahre kommt), andere erfüllen sich Kindheitsträume, wenn sie können. Michael „Bully“ Herbig dürfte zu denen gehören, die beides geschafft haben. Mit seinen Filmen lässt Herbig Gestalten aus der Kindheit auferstehen, wenn er auch ziemlich respektlos mit ihnen umgeht – und erreicht damit ein Millionenpublikum im deutschsprachigen Raum (apropos Denkmal).

Nach „Der Schuh des Manitu“, einer Winnetou-Veräppelung, „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ (hier wurde die Serie „Raumschiff Enterprise“ auf dem Arm genommen), dem 3D-Animationsfilm „Lissi und der wilde Kaiser“, eine Parodie auf die Sissi-Trilogie mit Romy Schneider, sind es nun Wickie und seine starken Männer, die von Herbig aufs Korn genommen werden.

Wickie, der Sohn des Wikingerhäuptlings Halvar von Flake, ist von Natur aus hochintelligent, aber ängstlich und macht seinem bärbeißigen Vater kaum Freude. Als jedoch eines Tages feindliche Wikinger das Dorf überfallen und alle Kinder außer Wickie entführen, schmuggelt er sich heimlich auf Halvars Drachenboot und fährt mit auf die abenteuerliche Verfolgungsjagd.

Der Film verwendet immer wieder Elemente und Szenen aus der Zeichentrickserie, kombiniert sie jedoch zu einer neuen Handlung. Die sorgfältig entworfenen Requisiten und Aufbauten stimmen bis ins Detail mit den gezeichneten Vorlagen überein, historische Genauigkeit darf der Zuschauer andererseits nicht erwarten. Regisseur Herbig tritt in einer Nebenrolle als Chronist auf und kommentiert die Geschehnisse als Schreiber vom Königlich-Spanischen Depeschendienst mit spanischem Akzent.

aus: de.wikipedia.org


Wickie und die starken Männer

Nun, der Film Wickie und die starken Männer, den ich mir am Wochenende mit meinen Lieben angesehen habe, richtet sich in erster Linie an Kinder und ist soweit ein liebenswert sympathischer und auch lustiger Abenteuerfilm für diese. Zwar versucht Herbig auch die Erwachsenen in sein Boot resp. Wikingerschiff zu holen, aber der von Herbig persönlich verkörperte Reporter Ramon Martinez Congaz vom spanischen Depeschendienst, der zwar wie ein Wasserfall plappert, dabei aber für kaum einen Lacher gut ist, nervt am Ende einfach nur. Mindestens ebenso überflüssig ist die Chinesin Lee Fu (Ankie Beilke), die ein wenig amourösen Schwung in die Angelegenheit bringen soll, aber genau wie Congaz stets wie ein Fremdkörper wirkt, der von der eigentlichen Story ablenkt, ohne selbst etwas zum Geschehen beizutragen.

So erfüllt sich Herbig wieder einen Kindheitstraum, an dem Kinder gern teilnehmen dürfen (und die Erwachsenen, die die Trickfilmserie aus Kindheitstagen her kennen). Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Übrigens erinnert mich Wickie äußerlich stark an Kevin alias Macaulay Culkin u.a. in Kevin – Allein zu Haus.

Wie schwul ist Fußball?

Der Skandal um Schiedsrichter Amerell zeigt erschreckend deutlich auf: Das Thema Homosexualität ist im Profi-Fußball ein Tabu. Schwule bedrohen das archaische Männerbild des Fußballs. Und der Deutsche Fußball-Bund (DFB), allen voran sein Präsident Theo Zwanziger, tut sich schwer. „Schwulsein wird mit Schwäche gleichgesetzt“ und es gibt eine Homophobie im Fußball, die nicht nur die Fans betrifft.

Homosexualität (bzw. Homophilie) ist eine sexuelle Orientierung, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich oder vorwiegend für Personen des eigenen Geschlechts empfunden werden. Das gilt für Männer wie Frauen. Umgangssprachlich versteht man unter einem Homosexuellen meist immer noch einen männlichen Homosexuellen. Und obwohl in vielen Ländern Europas gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich anerkannt sind, werden Homosexuelle in vielen Gesellschaftskreisen weiterhin ausgegrenzt. Das gilt natürlich besonders auch bei männlichen Mannschaftssportarten, allen voran im Fußball. Es herrscht ein archaisches Männerbild vor, nachdem Männer u.a. besonders stark, mutig, dominant und angriffslustig sind („Ein Mann weint nicht!“). Männliche Homosexuelle gelten dagegen als weiblich und somit als verweichlicht und schwach.

Sigmund Freud bezeichnete Homosexualität zwar „als Abweichung der sexuellen Funktionen, hervorgerufen durch eine gewisse Stockung der sexuellen Entwicklung“, bezog aber andererseits mehrfach und öffentlich Stellung gegen Kriminalisierung und Pathologisierung. Welche Faktoren beim Einzelnen zu Homosexualität führen, lässt sich nicht sicher sagen; es werden zwar immer wieder angeblich körperliche oder psychische Faktoren „entdeckt“, diese ließen sich jedoch bisher in keinem Fall empirisch bestätigen.

Zum einen wird behauptet, dass die sexuelle Orientierung schon vor der Geburt angelegt ist. Eine andere Behauptung ist, dass sich Homosexualität erst durch gewisse Identifikationsprozesse in der frühen Kindheit oder auch besondere Abläufe in der Pubertätsphase oder auch später ausprägen würde. Außerdem werden Mischtheorien vertreten, die besagen, dass eine Kombination von beidem vorläge.

Der wissenschaftliche Streit über die Ursachen ist sehr alt. Solange jedes homosexuelle Verhalten strafbar war, waren die Argumentationen in diesem Streit oft von dem Bestreben geleitet, entweder die „Unausweichlichkeit“ homosexuellen Verhaltens zu belegen und damit die Forderung nach dessen Straflosigkeit zu begründen oder aber es als freie Entscheidung für „moralischen Verfall“ zu kennzeichnen, dem mit Bestrafung entgegengewirkt werden müsse.

aus: de.wikipedia.org

Komme ich zurück zum Fußball: Potenzielle Pyromane werden ‚bekanntlich’ Feuerwehrleute, mögliche Kleinkriminelle Polizisten – und latente Homosexuelle Fußballtrainer oder Schiedsrichter? Die ‚Volksmeinung’ ist sehr krass. Und so wird sehr oft Homosexualität auch mit Pädophilie gleichgesetzt. Ich denke, man muss hier ganz klar trennen: Unabhängig von der sexuellen Orientierung gibt es Pädophile. Und sexuelle Belästigung ist ebenso unabhängig davon. Wenn also ein Homosexueller einen anderen Mann sexuell belästigt, so ist das genauso zu ahnden wie die Belästigung einer Frau durch einen Mann.

Der Suizid von Robert Enke sollte zum Umdenken führen. Auch ein Fußballspieler ist nur ein Mensch, dem auch Schwächen zugestanden werden müssen. Und daher kann es auch nicht von Belang sein, wie seine sexuelle Orientierung aussieht. So wie Fremdenhass nichts beim Fußball zu suchen hat, so hat auch Homophobie dort nichts verloren. Leider ist Letzteres noch nicht vollständig im deutschen Fußball angekommen: Werder Bremen hat zum Beispiel eine Ethik-Charta resp. einen Fan-Ethik-Kodex, die ausdrücklich Homophobie und Sexismus untersagt. Das haben längst nicht alle Vereine. Genauso wenig wie einen schwulen Fanclub, so wie es ihn in Bremen, Berlin und sogar auf Schalke gibt.

Das eine Art von Gespenst ‚Homosexualität’ durch die Hirne deutscher Fußballfans geistert, zeigt die Suche bei Google. Gibt man dort den Namen des Bundestrainers ein (und ein Leerzeichen – so als wolle man einen weiteren Begriff eingeben), dann erhält man folgende automatische Ergänzung des Suchbegriffs:

Ist Löw schwul?

Windows bittet zur Browser-Wahl

Es ist eine von der EU zwangsverordnete Wahl, denn die EU-Kommission stellte Anfang 2009 einen wettbewerbswidrigen Vorteil zugunsten von Microsoft fest. Die fast untrennbare Verbindung von Windows und dem Browser „Internet Explorer“ (kurz IE) benachteilige die Anbieter anderer Surfprogramme. Sprach’s – und verdonnerte Microsoft dazu, schnellstmöglich für Abhilfe zu sorgen.

Webbrowser-Wahl 2010

Jetzt, mehr als ein Jahr später, setzt Microsoft die Vorgabe aus Brüssel endlich um. Seit dem ersten März liefert das Unternehmen per Windows-Update britischen, belgischen und französischen Anwendern von XP, Vista und Windows 7, die standardmäßig mit dem IE surfen, ein Auswahlfenster mit zwölf Browsern, aus denen sie einen (oder mehrere) auswählen sollen.

Deutsche Windows-Anwender bekommen das Auswahlfenster – wie die User in den restlichen EU-Staaten – dagegen erst nach einer kurzen Testphase ab dem 17. März offiziell zu Gesicht. Und auch nur dann, wenn außer dem Internet Explorer kein weiteres Browser-Programm auf ihrem Rechner installiert ist.

Siehe auch zdf.de: Anwender können sich für alternative Surfprogramme entscheiden

Erste Frühlingsboten

Der Frühling lässt weiterhin auf sich warten. Zwar haben sich die von uns mühevoll von der Straße gekratzten Eisplacken inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst, aber der heute durch vom Sturm gepeitschte Regen soll gegen Abend bei sinkenden Temperaturen in Schnee übergeben. Und so soll es die nächsten Tage weitergehen: Bei Graden um null soll es hin und wieder immer wieder schneien. Am Donnerstag soll dann tatsächlich die 10-Grad-Grenze geknackt werden, um dann in der Nacht zum nächsten Sonntag wieder auf unter null Grad zu fallen.

Erste Frühlingsboten zeigen sich aber im Garten: Schneeglöckchen und Krokusse strecken ihre Köpflein gen Himmel – und eine größere Schar an Wildgänsen hat ja auch bereits den Weg über Tostedt in Richtung Norden gefunden.

Sollte der Frühling spätestens zu Ostern endlich Einzug finden? Alle hoffen es, denn alle haben vom Winter die Nase voll. Angeblich klagen Wintersportorte über mangelnde Gäste: Weil keiner mehr Schnee sehen kann.

Überbleibsel (Schnee & Eis) des Winters Überbleibsel (Schnee & Eis) des Winters
Überbleibsel (Schnee & Eis) des Winters 17.02.2010
Erste Frühlingsboten: Schneeglöckchen Erste Frühlingsboten: Krokusse
Erste Frühlingsboten: Schneeglöckchen & Krokusse 14.03.2010

Taking Woodstock

Der 34-jährige Elliot Teichberg arbeitet als Innenarchitekt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village und lebt noch immer bei seinen Eltern, die in der Kleinstadt Bethel im US-Bundesstaat New York ein eher erfolgloses Motel betreiben. Um das Geschäft anzukurbeln hatte Teichberg bereits in den Vorjahren kleine Musikabende organisiert und daher als einziger eine Lizenz um im Ort Musikfestivals abzuhalten. Diese hatte er sich als Präsident der lokalen Handelskammer auch selbst ausstellen können. Für dieses Jahr hatte er eine kleine experimentelle Theatergruppe eingeladen, die in einer Scheune hinter dem Motel unterbracht ist.

Als Teichberg erfährt, dass der Musikproduzent Michael Lang plant, ein großes Musikfestival auf die Beine zu stellen, nimmt er Kontakt mit Lang auf, und bietet ihm an, dieses auf dem Areal des Motels seiner Eltern abzuhalten. Das Gelände erscheint den Organisatoren aber als ungeeignet, stattdessen stellt der befreundete Farmer Max Yasgur seine Weiden zur Verfügung.

Quelle: de.wikipedia.org

Taking Woodstock ist ein 2009 produzierter Historienfilm, der, anlässlich des 40. Jahrestages, die Geschichte des Woodstock-Festivals zum Thema hat. Die Handlung basiert auf dem Roman und der wahren Geschichte von Elliot Tiber. Regie führte Oscar-Preisträger Ang Lee.

Gestern sah ich mit meinem jüngsten Sohn den Film über eines der größten Festivals, die die Welt gesehen hat. Mit seinen 16 Jahren ist selbst meinem Sohn Woodstock ein Begriff, obwohl Woodstock (oder genauer Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York) eigentlich ein kleiner Punkt in sehr weiter Ferne für ihn sein müsste. Der Film des taiwanesischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Ang Lee ist eine Hommage an die Organisatoren des Festivals und fängt wunderbar das Gefühl dieses ereignisreichen und generationsdefinierenden Festivals ein. Für jeden Rockbegeisterten ist dieser Film neben der dreistündigen Dokumentation ein absolutes Muss.


Taking Woodstock

Ein harter März

Wie im Vorjahr so dümpelt die Fußballmannschaft des SV Werder Bremen auch in diesem Jahr in der Bundesliga vor sich hin. Nach dem 25. Spieltag ist man auf Platz 6 – drei Punkte hinter Dortmund, vier hinter dem HSV (beide belegen die Plätze, die für die Teilnahme an der UEFA Europa League berechtigen) – und bereits 14 Punkte hinter den führenden Bayern. Champions League ade (11 Punkte sind es bis zu Platz 3, der immerhin noch für eine Qualifikationsrunde zur Champions League ausreichen würde)!

Trotzdem ist Werder wie vor einen Jahr ‚gut’ im Geschäft, immerhin spielt man in der Europa League und steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Und daher ist der März wieder ein Monat, der der Mannschaft nur wenig Luft zum Verschnaufen lässt. Nach dem gestrigen Achtelfinalhinspiel beim FC Valencia (mit 1:1 hat man sich eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel geschaffen, wenn das Unentschieden am Ende auch glücklich ausfiel) geht es am Sonntag in der Bundesliga nach Hoffenheim. Bereits kommenden Donnerstag steht dann das Rückspiel gegen die Spanier an. Samstag wieder Bundesliga (zuhause gegen Bochum). Und am Dienstag, den 23.03., empfängt man im DFB-Halbfinale die Mannschaft des FC Augsburg, die zz. die 2. Bundesliga aufmischt und auf Platz zwei, einem Aufstiegsplatz zur 1. Liga steht. Das wird kein Selbstrennen. Abschluss des Märzes ist das Bundesligaspiel zuhause gegen den 1. FC Nürnberg am 27.03., der immerhin Bayer Leverkusen nach 24 Spieltagen die erste Niederlage beibrachte.

FC Valencia – SV Werder Bremen 1:1 (nach Frings’ Führungstreffer)

Ein solcher Spielplan fordert der Mannschaft viel Substanz ab. So wird man nicht immer den ansonsten an Werder so zu bewundernden Angriffsfußball sehen. Nach dem Hänger (fünf Spiele in Folge verloren) scheinen die Jungs aber wieder in Fahrt zu kommen. Mesut Özil, nach dem Abgang von Diego (der eigentlich fast schon vergessen erscheint) Spielgestalter der Bremer, findet zu alter Spielstärke zurück. Aaron Hunt und Marko Marin empfehlen sich im WM-Jahr weiterhin für die Nationalmannschaft. Und ohne Tim Wiese hätte der SV Werder in Valencia gestern sicherlich etwas älter ausgesehen.

Freuen wir uns auf hoffentlich schöne Spiele und auf ein Weiterkommen der Bremer. Die UEFA Europa League entpuppt sich als durchaus attraktiver Wettbewerb mit vielen großen Teams (Liverpool, Juventus Turin, Benfica und Sporting Lissabon, um nur einige der Großen zu nennen), zu denen natürlich auch der SV Werder Bremen zu zählen ist.

Bildbearbeitung kostenlos

Programme gibt es wie Sand am Meer. Besonders für die Bearbeitung von digitalen Fotos. Die sind dazu oft auch noch kostenlos und im Netz als Download zu beziehen: zdf.de hat einige kostenlose Bildbearbeitungsprogramme zusammengestellt. In der Summe hat man das Werkzeug beisammen, um aus seinen Fotos das Optimale herauszuholen.

Besonders interessant ist dabei PosteRazor, ein Programm, das aus kleinen Digitalfotos Ausdrucke im XXL-Format erzeugt. Der Trick dabei: Weil der heimische A4-Drucker keine übergroßen Papierformate verarbeitet, unterteilt die Software das ausgewählte Bild einfach in mehrere A4-Häppchen. Die werden, mit Klebemarkierungen versehen, als PDF-Dokumente abgespeichert und lassen sich problemlos am Drucker ausgeben. Der User muss die Einzelteile nur noch zusammenfügen – fertig ist das Riesenposter, das bis zu fünf Meter groß sein darf. Außer natürlich, die Tinte geht vorher aus.

Weitere Tipps zur Bildbearbeitung bei Spiegel Online:
So klappt die Porträtretusche
Wie Gratis-Software Porträts aufbrezelt
hierzu (eher für Fortgeschrittene): der freie Kostenlos-Bildbearbeiter Gimp

Sendung im Fernsehen verpasst?

Sendung im Fernsehen verpasst? Das ist meist kein Problem. Viele Sender verfügen im Internet über eine Mediathek, die viele ihrer Sendungen dort auch Tage nach der Sendung zum Abruf bereitstellen. Über die Website sendungverpasst.de, Deutschlands größtem TV-Video-Suchportal, gibt man die Sendung vor – und kommt im günstigen Fall auf die gewünschte Seite; zz. sind dort über 100.000 Sendungen von deutschen Sendern indiziert.

Und noch ein Tipp am Rande: Den Film Home gibt es in deutscher Sprache in voller Länge im Internet bei de.sevenload.com zu sehen. Home ist ein freier Dokumentarfilm des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus-Bertrand. Der Film besteht weitgehend aus Luftaufnahmen, die mit einer hochauflösenden Digitalkamera in über 50 Ländern auf allen Kontinenten der Erde gedreht wurden. Am 5. Juni 2009, dem Weltumwelttag, wurde er weltweit gleichzeitig im Kino, auf DVD, im Fernsehen und im Internet veröffentlicht. In Paris wurde er auf Großleinwänden vor dem Eiffelturm gezeigt. Sehr empfehlenswert.

Lobbyisten am Hebel der Macht

Allein ist man machtlos, auch oder gerade in einer Demokratie wie der unseren. Wer bestimmte Interessen politisch durchsetzen will, muss sich entsprechenden Interessengruppen anschließen (oder selbst eine gründen). So gibt es für uns Otto Normalverbraucher z.B. Verbraucherverbände, die im persönlichen Kontakt mit Politikern oder durch die öffentliche Meinung über die Massenmedien mit mehr oder weniger Erfolg versuchen, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.

Daneben haben besonders große Unternehmen und Wirtschaftsverbände ein Interesse daran, politische Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen.

So etwas nennt man Lobbyismus. Lobbyismus ist also eine Methode der Einwirkung auf Entscheidungsträger und Entscheidungsprozesse durch präzise Information im Rahmen einer festgelegten Strategie. Es handelt sich um punktuelle Beeinflussungen spezifischer Sachentscheidungen und weniger um anhaltende Mitgestaltung der (staats-)politischen Rahmenbedingungen.

Lobbyismus

Apropos anhaltende Mitgestaltung: Jetzt warnen Experten vor der zunehmenden Einflussnahme durch Lobbyisten, denn in Deutschland bekommen diese immer stärkeren Einfluss auf die Politik, kritisieren Rechtswissenschaftler und halten das für undemokratisch. So hat die neue Bundesregierung mehrere Spitzenpositionen in Ministerien mit ehemaligen Interessenvertretern großer Unternehmen und Wirtschaftsverbände besetzt. Beispiele dafür finden sich im Umwelt-, Gesundheits- und im Verkehrsministerium. So holte beispielsweise Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kurz nach dem Regierungswechsel einen der führenden Atomlobbyisten, Gerald Hennenhöfer, in sein Ministerium und machte ihn zum Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit. Demnach müsste Hennenhöfer auch seinen ehemaligen Arbeitgeber überwachen. Deshalb wirft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Hennenhöfer Befangenheit vor: „Die Berufung von Herrn Hennenhöfer ist ein politischer Fehler“.

Lobbyisten also in Ministerien? Dagegen sprechen nicht nur Bedenken, die der Bürger hat (Verlust des Vertrauens in Verwaltung und Politik), sondern auch rechtliche Gründe: „Paragraf 20 des Verwaltungsverfahrensgesetzes sieht vor, dass ein Beamter nicht tätig werden darf in Angelegenheiten, in der er vorher Partei war.“ „Der Staat wird zur Beute von Spezialinteressen und gibt damit seine Funktion, Repräsentant der Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft zu sein, mehr und mehr auf“ (Verfassungsrechtler Professor Hans Meyer von der Berliner Humboldt-Universität).

Video Experten warnen vor zunehmender Einflussnahme

Nein, zu Westerwelle heute kein Wort.