Archiv für den Monat: September 2012

Götz von Berlichingen

Von Götz von Berlichingen wissen die meisten nur sehr wenig, obwohl ein Spruch von ihm in ‚aller Munde’ ist. Dieser wird auch kurz als das Götz-Zitat bezeichnet. Und in Richtung Süden wird der Spruch als schwäbischer Gruß geführt. Überliefert hat uns diesen Spruch kein anderer als Johann Wolfgang von Goethe in einem Stück mit der „Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand“. Dort sagt (bzw. antwortet) Gottfried:

    Mich ergeben! auf Gnad und ungnad! Mit wem redt ihr! Bin ich ein Räuber! Sag deinem Hauptmann vor ihro Kaiserlichen Maj[estät]. hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber sag s ihm, er kann mich im Arsch lecken.
    | : schmeißt das Fenster zu : |

aus: Johann Wolfgang von Goethe: Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand – Dritter Aufzug

    Schwäbischer Gruß: LmaA

Apropos schwäbischer Gruß: Dort wird der Spruch nicht als direkte Aufforderung verstanden, sondern eher im Sinne von Überraschung oder auch, um ein Gespräch, das ins Stocken geraten ist, zu beleben. Unbedingt lesenswert ist die Interpretationshilfe bei de.wikipedia.org.

Dass Mozart (noch so ein Wolfgang!) den Spruch auch noch vertont hat (Wolfgang Amadeus Mozart – Leck mich im Arsch – KV 382c), wissen wir bereits aus einem früheren Beitrag von mir (leider sind nicht mehr alle dort aufgeführten Videos auch heute noch im Netz vorhanden).

Was bleibt mir da noch anders übrig für heute, als Euch allesamt zum Abschluss schwäbisch zu grüßen und allen ein schönes verbleibendes Wochenende zu wünschen: LmaA!

Eine Nacht in Rom (Room in Rome)

Eine Nacht in Rom (Originaltitel: Habitación en Roma) ist ein 2010 von Regisseur Julio Médem inszeniertes spanisches Erotikdrama, zu dem er auch das Drehbuch verfasste. In den Hauptrollen sind Elena Anaya und Natasha Yarovenko zu sehen.

Elena Anaya kennen wir bereits als Belén aus dem Film Lucía und der Sex (ebenfalls in der Regie von Julio Médem) und zuletzt aus Hierro – Insel der Angst.

    Eine Nacht in Rom (Room in Rome)

Zum Film Eine Nacht in Rom: Zwei junge, attraktive Frauen – die Spanierin Alba (Elena Anaya) und die Russin Natasha (Natasha Yarovenko) – begegnen sich an ihrem letzten Abend in Rom. Alba lädt Natasha auf ihr Hotelzimmer ein. Im Laufe der Nacht gehen sie zusammen auf eine körperliche Abenteuerreise, während sich ihre Seelen anfangen zu berühren. Am nächsten Morgen stehen beide vor der unausgesprochenen Frage: War dies mehr als nur ein unvergesslicher One Night Stand …?

aus: filmstarts.de


Room in Rome – Trailer Deutsch (Ofizieller Trailer) 2010

Was sich zunächst wie nach einen dieser vielen öden Softpornos anhört, ist eines der poetischsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe (vielleicht „Lucía und der Sex“ ausgenommen, aber der Film stammt ja auch von Julio Médem). Es ist ein erotisches Kammerspiel von sommerlicher Leichtigkeit. „Dass sie [die beiden Frauen] fast die ganze Zeit nackt sind und sich wiederholt lieben, wirkt im Halbdunkel des Raums weder exhibitionistisch noch voyeuristisch und wird von der Kamera dezent wiedergegeben.“ (Quelle: dieterwunderlich.de)

Es ist „ein mit leichter Hand inszenierter erotischer Film über die Lust des Augenblicks und die Angst emotionaler Verbindlichkeit.“ (Quelle: 3sat.de) Es geht um Intimität und Identität, um die Frage, wie viel ich bereit bin, von mir selbst preiszugeben. Wie weit traue ich mich in einem intimen Moment mit einem Menschen, der mir auf Anhieb sympathisch ist? Médem thematisiert Fragen unserer Existenz auf leichte, dabei immer auch hintergründige Art.

Einen weiteren spanische Filme mit Elena Anaya werde ich mir wohl in den nächsten tagen anschauen. Es ist der neueste Film von Pedro Almodóvar: Die Haut, in der ich wohne – u.a. mit Antonio Banderas.

Nicht amazon.de allein … Oder: Wie kündige ich ein Amazon-Konto

Haben Sie schon etwas bei amazon.de in den Warenkorb gelegt, ein größeres Teil, und dann aus dem Adressbuch mit „An diese Adresse verschicken“ eine (meist ist es ja nur eine) Adresse ausgewählt, um zu erfahren:

    Bei Ihrer Bestellung ist ein kleines Problem aufgetreten (siehe unten).
    Dieser Artikel kann leider nicht an den von Ihnen gewünschten Ort versandt werden. Sie können entweder die Versandadresse ändern oder den Artikel aus Ihrer Bestellung löschen, indem Sie die Stückzahl auf 0 setzen und anschließend auf „Aktualisieren“ klicken.

Ich habe spaßeshalber eine neue Adresse meinem Adressbuch zugefügt und dann diese ausgewählt. Da hätte ich problemlos bestellen können. Nur hätte dann meine Schwiegermutter die Ware in Empfang nehmen müssen.

Amazon.de muss ein Problem mit meiner Adresse haben. Es liegt wohl daran, dass ich zwei Konten bei amazon.de habe – und seit Neuestem (aus bestimmten Gründen) auch meine Frau. Kleinere Bestellungen funktionieren wohl noch, aber keine Bestellungen von größeren Teilen (Heimkinosystem, TV-Gerät), selbst wenn diese von amazon.de direkt geliefert werden (und nicht über Drittanbieter, die es inzwischen auch reichlich bei amazon.de gibt).

    amazon.de

Warum amazon.de mir an meine Adresse nicht liefern kann, habe ich angefragt. Das dürfte wahrscheinlich nur sehr diffizil zu beantworten sein. Es kann nicht daran liegen, dass ich erst vor kurzem ein ähnliches Teil zurückgesendet hatte. Inzwischen habe ich das gewünschte Teil anderweitig zum gleichen Preis gekauft.

Jetzt habe ich versucht, ein Konto von mir bei amazon.de zu löschen. Nur wie und wo finde ich den ‚entscheidenden’ Button, der mein Konto unwiderruflich schließt (aus kaufmännischen Gründen ist ein schnelles Löschen wohl nicht möglich, wenn bereits Bestellungen abgewickelt wurden, z.B. wegen Garantieansprüchen usw.). Um ein Konto zu schließen, rufe man zunächst die „Hilfe“ auf und gebe über Hilfeseiten durchsuchen: „Konto löschen“ ein. Ein Link führt dann zu Hinweisen zum Thema: Konto schließen. U.a. steht dort:

    Möchten Sie Ihr Konto bei uns schließen, setzen Sie sich bitte mit unserem Kundenservice in Verbindung. Rechts sehen Sie die Box „Hilfe zur Selbsthilfe“ – klicken Sie dort einfach auf den Schaltknopf „Kontaktieren Sie uns“.

Eine direkte Auswahlmöglichkeit „Ich möchte mein Konto bei Ihnen schließen“ gibt es natürlich nicht. Man klickt sich also irgendwie durch und gibt dann am Ende unter „Zusätzliche Informationen eingeben:“ einen Text ein, der verdeutlich, dass man ‚sein Konto schließen/löschen’ möchte und verschickt die Nachricht z.B. per E-Mail. Ich schrieb:

Ich möchte mein Konto bei Ihnen schließen
Bemerkungen: Ich habe ein 2. Konto bei Ihnen, dass ich endlich schließen, also löschen möchte. Warum machen Sie es einem dazu so schwer?

Ziemlich schnell kam eine Antwortmail mit vielen erläuternden Hinweisen, die ich hier nur z.T. wiedergebe:

    Guten Tag,
    vielen Dank für Ihr Schreiben an Amazon.de.
    Ihren Entschluss akzeptieren wir selbstverständlich.
    Ein Hinweis: Sobald Ihr Konto geschlossen ist, ist kein Zugriff mehr möglich auf:
    – Ihr Kundenkonto für Online-Einkäufe bei Amazon.de
    – Ihr Verkäuferkonto für die Plattform Amazon.de Marketplace
    – Ihr Konto beim Amazon.de Partnerprogramm (falls ein solches Konto besteht)
    Möchten Sie Ihr Konto dennoch schließen, geben Sie uns doch kurz Rückmeldung über den folgenden Link:
    Bitte klicken Sie für Ihre Antwort an uns gleich hier:
    https://www.amazon.de/
    xxxxx

Zuletzt erfolgen Hinweise zu den Cookies, die amazon.de auf dem Rechner hinterlegt hat und deren Löschung. Usw. usf. Dann stand da noch:

    Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein.

Ziel verfehlt …?!

Nun ich habe den Link aufgerufen und durfte nochmals meinen Namen und meine Mailadresse eingeben. Zusätzlich schrieb ich, dass ich mein Konto gern schließen möchte.

Amazon.de hat sicherlich seine Vorteile. Die Bestellung geht einfach, die Lieferung erfolgt durchweg schnell. Reklamationen und Rücksendungen lassen sich auch sehr einfach abwickeln. Die Palette der angebotenen Waren ist inzwischen sehr groß geworden und wird vornehmlich durch Drittanbieter gedeckt, was kein Nachteil sein muss. Allerdings ist amazon.de (und die Mutter amazon.com) zu einer Krake geworden, die über unendlich viele Daten verfügt und gerade im Warenhandel eine Art Monopol aufgebaut hat. Natürlich kann sich jeder Anbieter bei amazon.de anmelden und dort seine Ware verkaufen. Und viele machen das längst (als weiteres Standbein sozusagen), um nicht ganz von amazon.de vom Markt verdrängt zu werden.

Weil ja meine Ware nicht geliefert werden kann, habe ich diese woanders geordert. Und es zeigte sich mir, dass es natürlich doch noch viele andere Händler gibt, die ihre Waren zu ordentlichen Preisen anbieten. Ich will hier nichts unbedingt empfehlen, aber z.B. über testsieger.de kommt man an eine Vielzahl von Waren aus dem Elektro- und Elektronikbereich usw. und damit auch an viele Händler.

Innerhalb von 24 Stunden sind dann auch die Antworten von amazon.de eingetroffen. Also schnell. Mein zu löschendes Konto ist tatsächlich inzwischen nicht mehr aufrufbar. Zum ‚Lieferstopp’ lautete die Antwort:

    Guten Tag,
    es tut mir leid, dass es hier zu Schwierigkeiten kam.
    Ich habe versucht mit der gleichen Adresse diese Bestellung aufzugeben bekam zwar einen Korrekturvorschlag, aber es gab ansonsten keine Probleme.
    Ich kann also leider nicht feststellen, woher die Probleme bei Ihnen resultieren.
    Sollte dies wiederholt auftreten, bitte ich Sie uns während der Bestellung telefonisch zu kontaktieren.
    Ich wünsche einen schönen Abend.

Tatsächlich scheint es jetzt zu klappen. Ich habe allerdings zuvor auch alle Cookies auf meinem Rechner gelöscht. Vielleicht ist er dadurch ins Straucheln gekommen (immerhin hatte ich mit mehreren Amazon-Konten ‚gearbeitet’).

‚Die Toten Hosen’ wird’s freuen

Nach dem 5. Spieltag in der Fußball-Bundesliga kann man sagen: Jeder kann gegen jeden gewinnen – nur nicht gegen die Bayern. Und so wundert ’s eigentlich schon keinen, wenn es den Aufsteigern Eintracht Frankfurt und der Fortuna aus Düsseldorf gelingt, vorn mitzumischen. Die Toten Hosen aus Düsseldorf als prominenteste Fans der Fortuna dürften erfreut sein, zumal die Düsseldorfer nach fünf Spieltagen noch ohne Gegentor sind (irgendwie ist das sogar ein Rekord). Aber das wird sich natürlich alles noch zurechtrücken. Vorn weg allerdings jetzt schon die Bayern. Mit über 70 Millionen Euro haben sie allerdings auch weit überdurchschnittlich in neue Spieler investiert (allein für Javi Martínez wurden bekanntlich 40 Millionen € gezahlt). Ein Misserfolg wäre verheerend.

Auf zu neuen Ufern?

Was ist indem mit Werder? Nach ersten guten Spielen, bei denen allerdings wichtige Punkte liegengeblieben sind (schon in Dortmund bei der 1:2-Niederlage war mehr drin – dann das unglückliche 2:3 in Hannover – und zuletzt zu Hause gegen Stuttgart das dann schon fast glückliche 2:2 trotz 2:0-Führung zur Halbzeit), gab es gestern einen wenig verdienten, dafür aber clever erspielten und hart erkämpften ‚Dreier’ in Freiburg. Zumindest stimmte es diesmal mit der Effektivität. Mit diesem 2:1-Sieg ist der Anschluss an die Spitze wenigstens nicht schon frühzeitig abgebrochen (Platz 7 gleich hinter dem Meister Dortmund). Aber am Samstag kommen die bisher siegreichen Bayern. Da kann schnell Boden wieder verloren gehen. Hannover 96 bleibt auf jeden Fall weiterhin die Nummer Eins im Norden.

Einige Worte zu Tim Wiese, der glaubte, in Hoffenheim sein Glück zu finden: Er hat auch schon in Bremen öfters die Bude voll gekriegt. Aber jetzt in Hoffenheim erlebt er sein Waterloo – in den ersten vier Pflichtspielen 15 Tore und zudem miese Noten zu kassieren, ist schon bitter. Aber kaum verletzt und durch Koen Casteels ersetzt, können die Kraichgauer doch noch gewinnen. Der Wechsel in das Fußballdorf war nicht die beste Wahl, guter Tim.

Wohin geht also die Reise? Die Bayern sind ganz klar vorn. Natürlich werden auch sie Punkte verlieren (vielleicht schon am Samstag in Bremen, das wäre schön und würde den kleinen Willi erfreuen). Aber sie sind ganz eindeutig Meisterschaftsfavorit Numero Eins. Dahinter positionieren sich bereits die üblichen Verdächtigen: Hannover 96, Schalke und Dortmund. Denen folgen Werder, Leverkusen und schon mit Abstand Mönchengladbach, denen nach der letzten guten Saison etwas die Luft ausgegangen ist. Abstiegskandidaten gibt es auch schon mit der SpVgg Greuther Fürth, dem FC Augsburg – und dem VfB Stuttgart, der zwar zurecht auf seinen Nachwuchs setzt, was aber allem Anschein nach dann doch etwas zu wenig ist (ein Abgang wie der von Julian Schieber wurde nicht gleichwertig ersetzt). Auch Mainz und Freiburg sind gefährdet. Der Rest dümpelt wie gewohnt im Mittelfeld herum.

Hierro – Insel der Angst

Auf 3sat lief im Rahmen der Spielfilmreihe „Emoción – Neues spanisches Kino“ der 2009 in der Regie von Gabe Ibáñez gedrehte Film: Hierro – Insel der Angst. Ich gestehe, dass ich allein schon wegen Elena Anaya, die die Hauptrolle spielt, den Film gesehen habe. Elena Anaya kennen wir als Belén aus dem Film Lucía und der Sex (Regie: Julio Médem).

    Hierro – Insel der Angst

„Die alleinerziehende Mutter Maria reist mit ihrem Sohn Diego zu der Kanareninsel El Hierro. Während der Schiffspassage verliert sie den Jungen kurz aus den Augen, und plötzlich ist er nicht mehr aufzufinden. In Panik durchsucht sie das Schiff, aber ohne Erfolg. Auch die Polizei auf der Insel kann ihr nicht helfen. Diego bleibt verschwunden. Gebrochen und verzweifelt kehrt Maria zurück. An ein normales Leben ist nicht mehr zu denken – bis sich die Polizei bei ihr meldet: Ein Junge in Diegos Alter wurde tot aufgefunden. Noch einmal reist Maria nach El Hierro, doch der tote Junge ist nicht Diego. Maria beginnt eine verzweifelte Suche nach der Wahrheit, die immer mehr zum Albtraum wird als sie merkt, dass auch die schroffen Inselbewohner ihr feindlich gesinnt sind.“

Quelle: 3sat.de

Im Mittelpunkt des Films Hierro – Insel der Angst (der deutsche Titel ist ziemlich unpassend) – hierzu der Trailer – steht eine junge Frau auf der Suche nach ihrem Sohn – und die Insel El Hierro selbst, die kleinste der Kanaren. Es ist besonders und gerade die eigenwillige Naturkulisse der Insel, die für eine eher bedrückende Atmosphäre, für die düstere Grundstimmung des Films sorgt. Die spärliche Pflanzenwelt und das dunkle Lavagestein vermitteln den Eindruck, am Ende der Welt angekommen zu sein. Man vermutet sich auf einer einsamen Insel des Nordens. Diese Atmosphäre, die visuelle Kraft der Landschaft ist die Essenz des Films, in dem selten ein Wort fällt. „Stattdessen wird eine verzweifelte und aufreizende Elena Anaya durch eine experimentierfreudige Kamera in Szene gesetzt.“ (Quelle u.a. horrorpilot.com)

Obwohl der Film oft die Stilmittel des Horrorfilms benutzt, ist es ein sehr realer Film und alles andere als ein Mystery-Film. Er ließe sich vielleicht unter der Rubrik psychologischer Thriller einordnen, wobei Thriller schon wieder übertrieben wäre. Die Hauptperson des Films ist Maria (Elena Anaya) und als Zuschauer ist man ständiger Begleiter von ihr. Wie sie, so erlebt man die Ereignisse aus ihrer eigenen, sehr subjektiven Sicht. Dabei vermischen sich immer wieder Realität und (Wunsch-)Traum, bis auch für den Beobachter die Grenzen verschwimmen.

Das spurlose Verschwinden einer Person, besonders das eines Kindes, ist sicherlich kein neues Filmthema. Die Auflösung des Falles mag zunächst verwirren, hängt aber unmittelbar mit der Sicht der Dinge der suchenden Frau zusammen, bei der das Wunschdenken die Wirklichkeit überlappt. Neben den Bildern von der Insel ist gerade diese bereits angesprochene Subjektivität des Betrachtens, die auf den Zuschauer übertragen wird, das wesentliche Element des Films. Ich hoffe, damit insgesamt nicht zuviel vom Ende verraten zu haben.

Ich bin kein ausgesprochener Freund von Mystery- und Horrorfilmen. Unter diesen Genres wurde der Film mangels genauerer Zuordnung durch einige Kritiker eingeordnet. Dem habe ich widersprochen. Mir hat der Film eben durch die angesprochenen Komponenten gut gefallen. Zum einen fand ich die Bilder von der Insel El Hierro (ich habe ein besonderes Verhältnis zu Inseln) sehenswert, wenn sie vielleicht auch kaum als Werbefilm für die Insel geeignet erscheinen. Zum anderen ist es das sich eigentlich zunächst unbewusste Hineinversetzen in eine andere Person ein suggestives Moment, der einen gefangen hält.

Übrigens: Ich habe noch zwei weitere spanische Filme mit Elena Anaya in petto. Zum einen ist es ein erotisches Kammerspiel in der Regie von Julio Médem: Eine Nacht in Rom. Zum anderen ist es der neueste Film von Pedro Almodóvar: Die Haut, in der ich wohne – u.a. mit Antonio Banderas. Dazu später mehr.

Tostedt: Ein Freibad für ein Parkhaus (Teil 2)

Keine Angst – es wird weiterhin das Freibad in Tostedt geben: Bürgerwille hat die Politik zum Einlenken veranlasst. Auch der Herr Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann (CDU) ‚bekennt’ sich, wenn auch mit innerlichem Widerwillen, zum Freibad. Aber ein Parkhaus wird es auch geben – und einen neuen Kindergarten gleich neben dem Jugendzentrum. Von Freibädern, Parkdecks & HVV-Tarifen, von Kitas und S-Bahnlinien bis Tostedt – könnte mein Beitrag auch gut lauten, denn irgendwie ist in Tostedt zum einen die Baulust ausgebrochen, zum anderen möchten bestimmte Landkreispolitiker Tostedt via S-Bahn noch etwas näher an Hamburg heranführen. Da kommt die satte Fahrpreiserhöhung zum neuen Jahr gerade recht: die HVV erhöht kräftig um durchschnittlich 3,5 % die Preise – gerade wegen besonders im Landkreis Harburg deutlich gestiegener Fahrgastzahlen ist das ein Unding.

Freibad Tostedt – Postkarte aus den 60er Jahren

Nun ums Freibad gab es lange ein großes Trara mit Bürgerbefragung usw. Zwar soll das Freibad weiterhin bestehen bleiben, aber die eigentliche notwendige Sanierung ist auf die lange Bank geschoben. Vorerst werden lediglich die nur unbedingt notwendigen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, mehr nicht. Dafür gab es um das Parkhaus direkt am Bahnhof keinen Protest. Der Deutschen liebstes Spielzeug ist und bleibt eben das Auto! Und dafür tut man alles … Die Verwaltung schätzt die Gesamtkosten des Projekts auf 4,1 Millionen Euro, die über Fördergelder der niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) mit 2,2 Millionen Euro mitfinanziert werden sollen (übrigens auch unsere Steuergelder!). Der Förderantrag ist gestellt. So darf der Tostedter Steuerzahler immerhin noch 1,9 Millionen Euro für ein Projekt aufbringen, dass vor allem auch Nichttostedtern zugute kommt.

Hierzu schrieb ich bereits: „Die Engpässe bei den vorhandenen PKW-Stellplätzen ist übrigens vor allem eine Folge der HVV-Erweiterung bis Tostedt. Viele auswärtige Pendler, die früher in Lauenbrück, Scheeßel oder gar Rotenburg zustiegen, nutzen heute u.a. die kostengünstige ProfiCard des HVV, die allerdings erst ab Tostedt gültig ist. So kommen diese mit dem Auto nach Tostedt, um hier in den Metronom einzusteigen. Es sollten daher andere Lösungen bedacht werden als die, Tostedt mit Parkhäusern einzudecken.“

Bedenkt man dabei, dass vorgesehen ist, das Parkhaus kostenlos zur Verfügung zu stellen, während bei einer wirklichen Sanierung des Freibades dort Eintrittsgelder verlangt werden sollen, dann sträuben sich mir die Nackenhaare.

Wie in Buchholz so sollten auch in Tostedt Parkgebühren erhoben werden. Und bei den Fahrpreiserhöhungen des HVV könnten feinere Unterschiede gemacht werden; z.B. sollte man endlich die Proficard ‚herunterfahren’. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wenn Fahrgäste mit Proficard bis zu 800 € im Jahr gegenüber normalen Abo-Kunden an Fahrkosten sparen.

    Herr Schönecke und der ‚metronom’

Und dann gibt es im regelmäßigem Abstand die Forderungen nach einer Erweiterung der S-Bahn bis Tostedt und Lüneburg (zuletzt im Wirtschaftsausschuss des Landkreises).Während der CDU-Mann Heiner Schönecke auf Wolke sieben zu entschweben scheint, wenn es um das Thema geht, halten andere das Ganze einfach für Mumpitz auf Schienen. Dem kann ich mich nur anschließen, solange eine S-Bahnverbindung bis nach Tostedt kein eigenes Gleisbett hat. Und hierzu wird es allein aus finanziellen Gründen nicht kommen. Bereits heute muss sich der Metronom in das sehr schmalen Zeitfenster zwischen Güter- und Fernverkehr Richtung Ruhrgebiet quetschen. Und als schwächstes Glied in der Kette muss er warten, wenn z.B. ein IC Verspätung hat. Zudem macht eine S-Bahn nur Sinn, wenn mehr Haltepunkte als bei der Regionalbahn angesteuert werden. Das wiederum verlängert die Fahrtzeit, was kein Fahrgast wirklich will (Carsten-Wilm Müller, Professor an der Hochschule Bremen und Lehrbeauftragter für Eisenbahnwesen an der TU Harburg).


Bahnverkehr in Tostedt

Und dann wurde im Gesamtgemeinderat Tostedt mit deutlicher Mehrheit ein rund 2,5 Millionen teurer Kita-Neubau beschlossen. Die Grünen bezweifeln den Bedarf. Außerdem ist die Wahl des Standorts ein Streitpunkt. Während SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Feindt sagte, der Neubau zwischen Jugendzentrum, Turnhalle und Grundschule sei so etwas wie ein I-Tüpfelchen, ist Burkhard Allwardt (fraktionslos) der Auffassung, der bislang geschützte freie Raum für Schüler und Jugendliche werde mit dem Neubau erheblich eingeschränkt. Ein tolles I-Tüpfelchen, Herr Feindt. Konflikte sind vorprogrammiert.

Ja, Kommunalpolitik kann spannend sein. Dass man es nicht jedem recht machen kann, ist mir klar. Aber ich finde es schon ‚überraschend’, wenn z.B. der Samtgemeindebürgermeister Parkhäuser aus dem einen Ärmel schüttelt, während er Freibäder am liebsten mit dem Sand aus dem anderen zuschütten möchte. Auf welch wackeligem Grund dann ein Parkhaus stehen kann, wird sich vielleicht schon nach der kommenden Fahrpreiserhöhung und vielen weiteren Verspätungen im öffentlichen Personennahverkehr zeigen, wenn viele Pendler wieder ihr Auto aus der Garage holen. Sicherlich ist es sinnvoll, den Pendler von der Straße zu holen. Aber dann muss es aus allen Richtungen stimmen. Dann kann man nicht utopische, da unbezahlbare oder nicht durchführbare S-Bahnpläne entwickeln und Parkhäuser bauen und gleichzeitig das Ganze durch satte Preiserhöhungen torpedieren.

Marvel’s The Avengers

Marvel’s The Avengers ist ein US-amerikanischer Action- und Science-Fiction-Spielfilm aus dem Jahr 2012, der als Comicverfilmung auf dem Superheldenteam The Avengers (in früheren deutschen Übersetzungen „Die Rächer“) des Verlages Marvel basiert. Regie führte Joss Whedon, die Hauptrollen spielen Chris Evans, Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Jeremy Renner und Robert Downey Jr..

Marvel’s The Avengers ist der sechste Film nach Iron Man (2008), Der unglaubliche Hulk (2008), Iron Man 2 (2010), Thor (2011) und Captain America – The First Avenger (2011), der direkt in Eigenfinanzierung von der zu Marvel gehörenden Produktionsgesellschaft Marvel Studios produziert wurde.

    Marvel’s The Avengers

Es ist noch keine vier Wochen her, als ich mir aus dem Marvel’schen Comickosmos den Vorgänger Thor anschauen musste. Und wie befürchtet 😉 kam ich an Marvel’s The Avengers nicht vorbei. Gut, wer diesen Film sieht, kann sich die anderen Filme eigentlich ersparen. Vielleicht ist Iron Man noch halbwegs empfehlenswert (Teil 1 eher noch als Teil 2). Mit „Avengers“ sollte dann der ganze Superhelden-Zirkus auch endlich ein Ende finden.

Zum Inhalt: „Loki (Tom Hiddleston), Adoptivsohn des Gottes Odin, hat sich nach seinem gescheiterten Angriff auf die Erde mit einer außerirdischen Rasse verbündet. Er ist nun mächtiger als je zuvor und es gelingt ihm, Professor Erik Solveig (Stellan Skarsgard) sowie Agent Clint Barton (Jeremy Renner), genannt Hawkeye, in seinen Bann zu ziehen. Mit deren Hilfe stiehlt Loki den Würfel Tesseract, eine grenzenlose Energiequelle, aus dem Bunker der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D für seine finsteren Zwecke. S.H.I.E.L.D.-Direktor Nick Fury (Samuel L. Jackson) reaktiviert zur Rettung der Menschheit den Supersoldaten Captain America (Chris Evans), der über Jahrzehnte im Eis eingefroren war. Furys Spionin Black Widow (Scarlett Johansson) holt zudem den Wissenschaftler Bruce Banner (Mark Ruffalo) ins Team, der den Tesseract aufspüren soll. Und auch Milliardär Tony Stark (Robert Downey Jr.) alias Iron Man wird um Hilfe gebeten. Schneller als erwartet erscheint Loki im deutschen Stuttgart wieder auf der Bildfläche. Dort gelingt es Captain America und Iron Man, ihn gefangen zu nehmen. Doch auf dem Rücktransport werden sie attackiert: Donnergott Thor (Chris Hemsworth) will seinen Adoptivbruder befreien, um ihn selbst in der Götterwelt Asgard zu bestrafen. Doch Loki will gar nicht gerettet werden, denn in den Reihen der Helden wartet eine ungeheure Zerstörungskraft auf ihre Entfesselung, die er sich zunutze machen will: der unglaubliche Hulk!“

Quelle: filmstarts.de


Marvel’s The Avengers | Trailer & Filmclips

Okay, auf großer Leinwand gibt der Film ein enormes Spektakel her. Und einige Selbstironie der Helden sorgt auch für den geistigen Anspruch noch für einiges Futter. Mehr dann aber nicht. Es ist sicherlich eines jeden notwendiges Bedürfnis, unseren Planeten in Frieden durch das All sausen zu sehen. Wären da nicht die vielen Bösewichte, denen wir nichts Gutes wünschen. Wer soll uns also erretten, wenn nicht eine Ansammlung von Superhelden. Nur haben die im Zusammenspiel oft auch ihre Probleme. Nicht jeder ist teamfähig und werkelt lieber allein für sich. Am Ende, soviel weiß man bereits zu Beginn eines solchen Films, wird dann alles gut. Das Böse wird bekämpft (es sei denn, es taucht einen Film später wieder auf) und die Helden, die sich gar nicht so gern feiern lassen, versammeln sich in einer Spelunke, um eher gelangweilt ihren Imbiss zu verdrücken (siehe die kurze Filmsequenz nach dem Abspann).

Das kann dann so weitergehen, bis die Helden alt geworden sind. Oder wir, die Zuschauer. Aber vielleicht ist schon früher Schluss, wenn keiner mehr mag. Die Helden nicht oder wir die Zuschauer, die übersatt von solchen Superheldenepen geworden sind. Für die Unersättlichen gibt es notfalls die Comics, die Videospiele oder die x-te Wiederholung der Filme.

Dahlien, die Herbstblumen

Wir haben keine Rosen im Garten. Dafür blühen jetzt die Dahlien (aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae)), die für mich die Rosen des Herbstes sind. Ihr Grün ist vielleicht nicht gerade schön. Dafür gefallen mir ihre großen Blüten. Herbst war schon als Kind für mich eine Zeit der Dahlienblüte. In ihnen verbinden sich alle herbliche Farben von gelb über braun bis zu rot.

Dahlien in AlbinZ Garten - September 2012

Dahlien in AlbinZ Garten - September 2012

Dahlien in AlbinZ Garten – September 2012

StuBu Bremen

Heute ist es eine „Eure-immer-auf-Disco in Bremen“ (Originalton) und wird als Dancehouse mit insgesamt fünf verschiedenen Clubs mit unterschiedlicher Ausrichtung unter einem Dach betrieben: das StuBu. In den letzten Wochen ist das Stubu Dancehouse in die Schlagzeilen geraten: StuBu vor dem Aus. Es geht u.a. um den Geschäftsführer. Wie auch immer. Das StuBu ist längst nicht mehr das, was es bis ca. 1986 war, als es noch in der Ostendorpstraße 2 beheimatet war.

Bis dato hatte das StuBu „weit über die Grenzen Bremens hinaus einen sehr guten Ruf in der Jazz-Szene; Auftritte namhafter Musiker wie Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel, Hannes Wader und vielen mehr zeugten von dieser Beliebtheit. Lag keine Live-Musik an, wurde das StuBu als Disco betrieben, wobei die Musik sich stark von dem Einheitsbrei der üblichen Discos unterschied – auch hier war jeder Abend komplett ausverkauft.“ (Quelle: de.wikipedia.org).

    StuBu Bremen – Mitte der 80-er Jahre

Natürlich kenne ich das StuBu aus alten Tagen, das seinen Namen von Studentenbund ableitet, „da es sich ursprünglich um einen Veranstaltungsort des Studentenbundes Bremen e.V., einer Vertretung der Studenten, handelte.“

Oft war ich mit meinen Mitmusikern (siehe den Beitrag: Schweine-Dachboden-und-Keller-Mucke) nach der Bandprobe am Samstagabend im Bremer Ostertorviertel unterwegs. Meist stärkten wir uns mit einem Giros Pita in dem kleinen Imbiss am Sielwall, um anschließend der Live-Musik bei einem gepflegten Bierchen im StuBu zu lauschen. Zuletzt war ich wohl 1984 mit meinen Musikkumpeln und meiner heutigen Frau dort. Es war schon recht urig, wenn auch ziemlich beengt. Und proppevoll war es immer am Samstagabend. Er gab natürlich die unterschiedlichsten Musikrichtungen – vom Reggae bis zum alten Rock ’n’ Roll. Ich erinnere mich noch an ein Konzert von Franny and the Fireballs aus Hamburg. Bei einem Konzert wurde ein Dichtwettbewerb veranstaltet. Zu einem Lied sollten die Zuschauer einen Text verfassen. Ich habe mich daran beteiligt und am Ende eine Single der Rock ’n’ Roll-Band gewonnen (die muss ich noch irgendwo zu Hause herumflattern haben).


STUBU BREMEN – Foto-Show 1984 bis 1986 !!!

Längst ist das Haus in der Ostendorpstraße, indem sich das alte StuBu befand, abgerissen. „1986 zog das StuBu in die Bremer Innenstadt um und war nun in der Straße Hinter dem Schütting zu finden, in direkter Nähe zum Marktplatz und der Böttcherstraße. 1994 entschied man sich erneut zu einem Umzug, diesmal zum Rembertiring, wo sich die Diskothek heute noch befindet.“

Vorerst letzter Stand: „Am 10. August 2012 wurde bekannt, dass die Diskothek vorerst geöffnet bleiben darf, da es das zuständige Stadtamt versäumt hatte, die Betreiber des StuBu vor Mitteilung der Schließungsanordnung […] anzuhören. Dies soll jedoch nachgeholt werden.“

Topinambur – die etwas andere Kartoffel – Ernte 2012

Es ist wieder einmal soweit. Jetzt im Herbst ist es wieder Zeit für die Ernte einer Pflanze, deren Wurzelknollen wie Kartoffeln gegessen werden können – ihr Name: Topinambur (benannt nach dem Indianer-Stamm Tipinambas). Deutsche Namen gibt es ihrer viele: Erdbirne, Ross-Erdapfel, Borbel, Erdartischocke, Erdschocke, Erdsonnenblume, Ewigkeitskartoffel, Indianerknolle, Jerusalemartischocke, kleine Sonnenblume, Knollensonnenblume, Rosskartoffel, Süßkartoffel, Zuckerkartoffel. Ich würde sie kleine Sonnenblume nennen, dann die Pflanze gehört zur Gattung der Sonnenblumen und hat der Sonnenblume ähnliche, nur viel kleinere Blüten.

    Blüte einer Topinambur-Pflanze mit Biene

Die Pflanze wächst ebenfalls wie Unkraut und wird bei uns über 2 m hoch. Geerntet werden die Knollen, die aber wesentlich kleiner als die der Kartoffel sind. Durch die dünne Haut trocknen sie leicht aus und werden welk. Eine längere Lagerung ist daher nicht sinnvoll. Der Geschmack ist süßlich durch den Inhaltsstoff Inulin, ein Poly-Saccharid, der für Diabetiker besonders verträglich ist. Die Knolle kann sowohl roh in Salaten als auch in Salzwasser gekocht verzehrt werden. Wir bereiten aus den Knollen meist Brei oder Cremesuppen zu, da die Knollen eine wässrige Konsistenz aufweisen. Rezepte gibt es auf jeden Fall genug. Der Eiweiss-Gehalt ist mit 2-3 % relativ hoch. Außerdem enthalten die Knollen viel Kalium.

In Deutschland wird die Pflanze meist zu einem Verdauungsschnaps verarbeitet, dient aber auch zur Fruchtzuckerherstellung oder als Futterpflanze. Aufgrund der guten Anbaueigenschaften und der hohen Biomasseproduktion kann Topinambur auch als Energiepflanze genutzt werden und spielt entsprechend als nachwachsender Rohstoff eine potenzielle Rolle. Dabei lassen sich sowohl die vegetativen Teile als auch die Knollen zu Biogas und Bioethanol vergären oder zu Brennstoff trocknen und verarbeiten. Und eine durchaus ansehnliche Zierpflanze ist die kleine Sonnenblume auch noch.

Abbey Road, London, City of Westminster NW8, UK

Welche bekannte Straße fällt uns ein, wenn wir an einen ganz bestimmten Zebrastreifen denken? Na? Klar! Die Abbey Road in London, gleich bei den Abbey Road Studios, dort, wo die Beatles bevorzugt ihre Scheiben aufnahmen. Das Album „Abbey Road“ sollte ja eigentlich „Everest“ heißen und John, Paul, George und Ringo sollten deshalb zu Fotoaufnahmen zum Himalaya reisen. „Als sich das Album der Fertigstellung näherte, stellten die Bandmitglieder fest, dass sie dazu keine Lust hätten und es bequemer wäre, einfach vor die Tür zu gehen, dort das Foto zu machen und das Album dann Abbey Road zu nennen.“ (Quelle: de.wikipedia.org)

Und so kam es zu einen Photoshooting, bei dem immer wieder die vier Musiker über einen Zebrastreifen in der Abbey Road liefen (siehe Webcam – der Zebrastreifen erfreut sich auch heute noch größter Beliebtheit). Paul McCartney ist dabei manchmal mit Sandalen und dann auch barfuß zu sehen. Im Hintergrund ein weißer VW-Käfer. War es die Barfüssigkeit von Paul (oder ein angebliches leichtes Schweben über dem Boden); es kam das Gerücht auf, Paul McCartney wäre gestorben und die abgebildete Person ein Doppelgänger … Er lebt bekanntlich heute noch und hat John und George längst überlebt.

The Beatles: Abbey Road (1969)

The Beatles: Abbey Road (1969)

The Beatles: Abbey Road (1969)

Im September 1969 erschien dann das Album. Das ist nun 43 Jahre her. Ich habe mir in diesen Tagen das Album nach langer Zeit wieder angehört. Zwei Jahre zuvor hatten die Beatles 1967 ihr wohl bestes Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (ebenfalls in den Abbey Road Studios) aufgenommen und dabei aufnahmetechnisch neue Wege bestritten. Und so gilt dieses Album wohl zurecht als eines der Wegbereiter der Rockmusik, was neue musikalische und technische Möglichkeiten betraf. Auch auf „Abbey Road“ wurde die damals neueste Aufnahmetechnik verwendet.


The Beatles – Abbey Road (1969)

Wenn ich ehrlich bin: „Abbey Road“ enttäuscht mich nach so vielen Jahren. Okay, einige Lieder sind ganz okay (mit Blick auf die damalige Zeit), so der Starter Come together oder die beiden George Harrison-Titel Something und Here Comes the Sun, das später besonders durch Richie Havens erfolgreich neu interpretiert wurde. Aber es gibt auch viel Tralala wie der Titel „Octopus’s Garden“ von Ringo Starr. Instrumental konnten die Beatles nie richtig überzeugen und bedienten sich beizeiten bekannter Gastmusiker. Aber auch aufnahmetechnisch überzeugt das Album kaum. Da findet ich das ebenfalls 1969 erschienene Album „Stand Up“ von Jethro Tull (übrigens in den Morgan Studios, London, aufgenommen, in denen später auch Paul McCartney mindestens ein Soloalbum aufnahm) um vieles besser.

Apropos Jethro Tull. Auch mit dieser Band gibt es Verbindungen zum Abbey Road Studio. So wurde eine der ersten Singles, nämlich ‚Sunshine Day’, hier aufgenommen (6-7.01.1968). Und anscheinend sollen in den Abbey Road Studios sämtliche Tull-Aufnahmen lagern. Hier wurden so unter Leitung vom Ian Anderson einige der alten Scheiben neu zusammengestellt und remastert. Ich hatte einmal gelesen, dass zumindest Martin Barres legendäres Gitarrensolo im Titelstück „Aqualung“ hier aufgenommen worden sei. Das kann ich leider nicht bestätigen. Dieses wie das ganze Album Aqualung wurde von Dezember 1970 bis zum Februar 1971 in den Island Studios, Basing Street, London, eingespielt – zur gleichen Zeit, als Led Zeppelin hier ihr Album IV aufnahm (siehe u.a. Interview mit Martin Barre auf classicrockrevisited.com).

weitere Links:

Abbey Road Studios
Beatlesbible.com (zur Abbey Road-Cover-Fotografiesession)