500 Jahre Reformation

Heute vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen ans Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg, die sich gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche richteten, und läutete damit die Reformation der christlichen Kirche ein. Grundlage dieser Reformation ist das Prinzip der Gerechtigkeit Gottes sola gratia (allein aus Gnade) gemäß des Briefes des Paulus an die Römer 1,17: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“

    Martin Luther (aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1529)

Entgegen Luthers ursprünglicher Absicht kam es zu einer Kirchenspaltung, zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus.

Luther ist gerade aus heutiger Zeit für viele eine zwiespältige Person – besonders in Bezug auf die Bauernaufstände, die er ‚als Werk des Teufels‘ verdammte, oder in seinem Verhältnis zu den Juden, die die Gottes Gnade im gekreuzigten Jesus Christus verleugneten und damit den wahren Glauben gefährdeten. Sicherlich kann das nicht allein aus dem zeitlichen Zusammenhang entschuldigt werden.

Luther war der, der „dem Volk aufs Maul“ geschaut hatte. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche ist eine literarische Meisterleistung. Und bis heute finden sich Ausdrücke und Redensarten in unserer Sprache, die auf Luther zurückgehen. Bis heute ist Luther sprachprägend.

Nun zum heutigen Reformationstag, der bundesweit in diesem Jahr ein Feiertag ist, gibt es diverse Filme im Fernsehen zu sehen, die sich mit Luthers Leben und Schaffen auseinandersetzen – so wie diesen, den das ZDF bereits gestern ausstrahlte:


Zwischen Himmel und Hölle – Historische Verfilmung
Martin Luther schlägt vor 500 Jahren seine 95 Thesen an und stellt damit die Welt auf den Kopf. Thomas Müntzer schließt sich Luther und seinen Ideen anfangs begeistert an.

Nach desolater Vorstellung: Werder trennt sich von Trainer Nouri

Am Mittwoch im DFB-Pokalspiel hatte der SV Werder Bremen im Spiel gegen Hoffenheim noch ungehörig viel Glück auf seiner Seite und gewann das Spiel mit 1:0. Zwei durchaus berechtigte Elfmeter wurden den Kraichgauern verwehrt. Gestern nun aber war das Ende der Fahnenstange erreicht. Auch im zehnten Spiel der laufenden Saison konnten die Bremer nicht siegen und unterlagen nach desolater Leistung dem FC Augsburg zu Hause mit 0:3. Heute nun hat sich der Verein von Cheftrainer Alexander Nouri getrennt. U23-Coach Kohfeldt und Borowski übernehmen vorerst.

    Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Nouri übernahm im September 2016 das Traineramt von Viktor Skripnik beim SV Werder. Der Coach hatte es in der Folge geschafft, die Mannschaft defensiv zu stabilisieren und führte die Bremer zu einem achten Tabellenplatz in der vergangenen Saison. Die Werderaner schnupperten sogar am europäischen Geschäft.

In dieser Spielzeit lief es bei den Grün-Weißen jedoch alles andere als rund. Was nützt eine stabile Abwehr, wenn vorn keine Tore erzielt werden. Zwar hatte Nouri die Mannschaft gegen Augsburg mit zwei Spitzen (Belfodil und Kruse) endlich etwas offensiver aufgestellt. Aber die Verunsicherung war von der ersten Minute an trotz des Sieges gegen Hoffenheim (oder gerade deshalb, denn von Hoffenheimer Seite gab es harsche Kritik am destruktiven Spiel der Bremer) zu spüren.

Nouri war es nicht gelungen, neben der defensiven auch eine offensive Komponente einzurichten. Besonders das Umschaltspiel in die Spitze klappte nicht. Wenn der Erfolg mager ausfällt, die Mannschaft dann im entscheidenden Spiel eine dermaßen bescheidene Leistung zeigt, dann stellt sich natürlich die Frage, ob der Trainer noch der richtige ist. Nicht nur sein taktisches Konzept scheint fehl am Platze zu sein, sondern auch seine Gabe, die Mannschaft hinreichend zu motivieren.

Fußball ist ein kurzlebiges Geschäft. Das gilt besonders für Trainer. Werder hatte in dieser Saison den Anspruch, einmal nicht gegen den Abstieg kämpfen zu müssen. Genau dort sind sie aber gelandet und kommen nicht weg. Nach fast einem Drittel der Spielzeit besteht nun die akute Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Werder musste handeln und hat es getan. Jetzt stellt sich natürlich die Frage nach dem Nachfolger. Als heiße Kandidaten gelten Bruno Labbadia, Markus Weinzierl, Andre Schubert, Marcel Koller und U23-Coach Florian Kohfeldt, der zusammen mit Tim Borowski erst einmal die Mannschaft übernimmt. Kohfeldt ist jetzt schon der dritte U23-Trainer (nach Skripnik und Nouri), der Cheftrainer der ersten Mannschaft wird. Bei einem Namen wie Labbadia wird mir gleich ganz schwindelig. Er mag zwar schon die eine oder andere Mannschaft vor dem Abstieg gerettet haben (was jetzt vielleicht tatsächlich das Wichtigste bei Werder ist), aber für Nachhaltigkeit steht er nicht gerade, ein Punkt, der bei Werder von Bedeutung ist (siehe Otto Rehhagel oder Thomas Schaaf). Aber vielleicht ist das heute auch gar nicht mehr so das Ding.

Ob ich einen Wunschkandidaten habe? Zunächst sollte Kohfeldt seine Chance bekommen. Auf Dauer könnte ich mir einen Mann wie den Schweizer Marvel Koller, ehemaliger Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, oder Markus Weinzierl (zuletzt Schalke 04) vorstellen. Wir dürfen gespannt sein.

Bereits am Freitagabend werden wir sehen, ob Werder endlich die Kurve bekommt. Da steht das Spiel in Frankfurt an. Die Frankfurter haben bisher das erreicht (einen gesicherten Mittelfeldplatz), was sich die Bremer eigentlich erträumt hatten.

Sturmtief ‚Herwart‘

Am Sonntagmorgen stürmte der Orkan ‚Herwart‘ über Deutschland und brachte wie seine inzwischen zahlreichen Vorgänger Paul im Juni, Sebastian im September und Xavier am Anfang des Monats den Bahnverkehr zum Erliegen. Gestern fuhr kaum kein Zug. Städte wie Hamburg, Hannover und Bremen waren auf Stunden komplett vom Bahnverkehr abgeschnitten. Immerhin schaffte es die Eisenbahngesellschaft Metronom heute Morgen, die Verbindung Bremen-Hamburg wieder zu bedienen. So kam ich, wenn auch mit einer halben Stunde Verspätung, doch noch zur Arbeit.

    Metronom – Engagiert auch bei Stillstand

Wieder waren Bäume auf Oberleitungen und in die Gleise gefallen. Nach dem Orkan Xavier hatte die zuständige Stelle zwar schon geschaut, welche Bäume an den Gleisen weiterhin eine Gefahr darstellen, und diese mit roten Punkten markiert. Aber wenn sie nicht jetzt dem Orkan Herwart zum Opfer fielen, so stehen sie wohl noch, wenn das nächste Sturmtief über unser Land hinwegfegt.

Steuerbetrug: Wie der Staat bei Rentnern zweimal kassiert

Lange ist es nicht mehr hin, dann gehe ich in den ‚Ruhestand‘, werde Rentner. Da ich u.a. eine Ausbildung in der Finanzverwaltung absolviert habe und mich so ein wenig auskenne, gibt es da ein Thema, das mir sehr, sehr sauer aufstößt: die Besteuerung der Renten!

Der frühere Grundgedanke der Besteuerung von Renten war, dass nur der Zinsanteil zur Einkommensteuer herangezogen wird, so wie ja auch nur Zinserträge, nicht aber das Kapital einkommensteuerpflichtig ist. Wer also Beiträge in die Rentenversicherung einzahlt, legt gewissermaßen Kapital an. Wird die Rente dann ausgezahlt, so besteht diese zum großen Teil aus dem zurückgezahlten Kapital und einem Zinsanteil – der schon früher steuerpflichtig war. Durch den Grundfreibetrag wurden aber in den überwiegenden Fällen keine Steuern fällig.

2005 gab es bei der Besteuerung der Renten eine Systemumstellung. Bis dahin waren sie nahezu steuerfrei, doch seitdem steigt der Anteil der Rente, der besteuert wird, kontinuierlich. 2040 soll er bei 100 Prozent liegen. Die Rente wird dann also komplett besteuert. Gleichzeitig müssen die Rentenbeiträge während des Arbeitslebens schrittweise steuerfrei durch den Anzug als Sonderausgaben gestellt werden. Doch das passiert nicht in gleichem Maße – zum Nachteil der Rentner. So wird in einem Fall die Rente bereits mit 74 Prozent besteuert. Dabei waren die Rentenbeiträge während des Arbeitslebens nur zu 56 Prozent steuerfrei. Ein Teil der Rente wird also doppelt und somit zu viel besteuert.

    Norbert Blüm: ‚Die Rente ist sicher‘ – ‚Denn eins ist sicher: Die Rente‘

Die Gründe der Systemumstellung mögen vielschichtig sein. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes verlangte die steuerliche Gleichbehandlung von Pensionen und Renten. Ein wesentlicher Grund ist sicherlich die Finanzierung von versicherungsfremden Leistungen, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit den Einzahlungen in die Rentenversicherung zu tun haben. Im Grunde muss die Rentenversicherung wie ein Bankinstitut gesehen werden: die Rentenbeiträge entsprechen Einzahlungen wie auf ein Sparbuch, das verzinst wird. Einzahlungen und Auszahlungen sollten sich so immer decken. Durch versicherungsfremde Leistungen wurde dieses System ausgehöhlt. In den 1990er Jahren geriet „die gesetzliche Rentenversicherung zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Eine Ursache war die Übertragung des Systems auf die neuen Bundesländer: Da es in der DDR nahezu keine offene Arbeitslosigkeit gegeben hatte, erwarben die dortigen Rentner und Versicherten nach einer Hochrechnung ihrer in der DDR erzielten Einkommen anhand eines festgelegten Faktors auf annähernd vergleichbare Westverdienste vergleichsweise hohe Rentenansprüche an die GRV, während aufgrund der Wirtschaftslage aus den neuen Bundesländern nur relativ geringe Rentenbeiträge erwirtschaftet wurden. Verschärft wurden die Probleme durch eine sprunghafte Erhöhung der Erwerbslosenzahlen.“ Hinzu kommt der demografische Wandel.

Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind Rentenanwartschaften durch die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes geschützt, soweit sie auf eigenen Rentenbeiträgen beruhen. Die Rentenversicherung hat aber keinen Kapitalstock gebildet, aus dem eingezahlte Beiträge ausgezahlt werden könnten. Einige der Gründe hierfür sind oben genannt. Deshalb ist die folgende Generation dazu verpflichtet, die Altersversorgung der aktuellen Rentenbezieher zu sichern (Generationsvertrag).

Ich will es hierbei belassen. Wie zu sehen ist, so spielt das Thema Rente in alle Altersgruppen hinein. Wir alle sind direkt oder indirekt davon betroffen. Nur noch so viel: Laut einer Berechnung kann das augenblickliche Rentenniveau nur gehalten werden, wenn sich das Eintrittsalter in den kommenden Jahren erhöht. Bis 2035 soll es demnach auf 73 steigen. Wie gnädig ist dagegen die Empfehlung der Bundesbank, die eine Rente mit 69 fordert.

Werder kommt nicht aus den Startlöchern

Ein Fußballspiel beginnt mit einem 0:0. Und was das Spiel des SV Werder in Köln betrifft, fürchtete ich, dass ein Fußballspiel auch so enden kann. Meine Befürchtung wurde wahr. Okay, immerhin nicht in Köln verloren. Aber wirklich weitergekommen sind die Bremer auch nicht. Neun Gegentore in neun Spielen, da sind selbst die Bayern und Dortmund mit sieben Gegentreffern kaum besser. Aber mit nur drei geschossenen Toren – und seit 394 Minuten ohne Tor (das letzte Werder-Tor fiel in Wolfsburg in der 56. Minuten am 5. Spieltag) – sind nur die Kölner gleich schlecht. Daher ja auch meine Befürchtungen … das 0:0.

Alexander Nouri, der Trainer, hatte zuletzt die Abwehr verstärkt (daher nur die 9 Gegentore), dabei aber den Angriff vernachlässigt. Zudem kam die Verletzung von Werders besten Stürmer, Max Kruse, hinzu. Gegen Köln versuchte es Nouri nun endlich offensiver. Aber die Kölner erstickten die anfänglichen Offensivbemühungen der Bremer sehr schnell. Sie setzten ebenfalls wie Werder auf ein 4-2-3-1-System. Defensiv wurde dieses System zu einem 4-4-2. So wurde verhindert, dass Bremen effektiven Raumgewinn erzielen konnte. Das Ergebnis kennen wir. Die wenigen Torchancen wurden vergeben. Aber auch die Kölner trafen das einmal sogar leere Tor nicht.

Bundesliga 2017/2018: 1. FC Köln – SV Werder Bremen 0:0 (9. Spieltag) – Johannes Eggestein stürmt

Werders Trainer konnte noch einmal seine Haut retten. Die Diskussionen um ihn werden nach dem 0:0 in Köln aber nicht weniger. Am Mittwoch geht es gegen die TSG Hoffenheim im DFB-Pokal um das Erreichen des Achtelfinales, dann am Sonntag ebenfalls zu Hause gegen Augsburg bereits schon ‚um die Wurst‘. Gelingt auch hier kein Sieg, dann … dann dürfte die Luft um Alexander Nouri nicht nur sehr dünn, sondern wahrscheinlich leer geworden sein.

Ein Hoffnungsschimmer gibt es aber wieder: Max Kruse spielte nach seiner schweren Schulterverletzung wieder wenige Minuten in Köln. Im Pokalspiel sollte er vielleicht noch geschont werden, um dann gegen Augsburg bereits in der Startelf zu sein: Dann kommt wieder Wind in die Segel! Und Nouris Arsch ist (erst einmal) gerettet!

Buxtehude – wo die Hunde mit dem Schwanze bellen

Letzten Samstag machte ich mit meiner Frau einen Abstecher nach Buxtehude. Die Kleinstadt liegt auf der anderen Elbseite gegenüber von Hamburg, genauer von Wedel, an der Este, die in dem Ort eine grachtartige Flethanlage bildet. Diese war in dieser Jahreszeit natürlich durch herbstlich gefärbte Bäume gesäumt.

Buxtehude 2017: Herbstliche Impression am Fleth

Buxtehude gehört allem Anschein nach zu den Orten, die viele für einen fiktiven Ort halten, so wie Kleinkleckersdorf oder Hintertupfingen. Warum auch immer. Aber es gibt ihn, diesen Ort, in der das Märchen vom Wettlauf zwischen Igel und Hase beheimatet ist.

    Buxtehude und Kraxtepellen –
    wo die Hunde mit dem Schwanze bellen.

Ja, auch das ist so eine Sache, die Buxtehude gewissermaßen anlastet (und den Ort daher wohl ins Fiktive gleiten ließ – Kraxtepellen liegt übrigens im ehemaligen Ostpreußen). Nur sind es nicht eigentlich Hunde, die bellen, sondern Glocken, die schon in frühen Jahren mit einem Seil geläutet wurden. „Die ‚Hunt‘ ist die Glocke und ‚bellt‘ kommt aus dem Englischen von ‚Läuten‘. Das Seil wurde zum Schwanz.

    Dackel-Denkmal in Buxtehude [Quelle: Radio Bremen]

Und Stadtarchivar Bernd Utermöhlen erklärt: Buxtehude wurde von holländischen Wasserbauern gebaut und war damals die modernste Hafengründung auf deutschem Boden. „Die Stadt bekam auch eine Kirche mit einem hohen Kirchturm. In diesem Turm wurden die Glocken schon mit einem Seil geläutet, auf dem platten Land dagegen wurden zu der Zeit die Glocken noch mit einem Hammer angeschlagen. Das Seil franste aus und erinnerte dann an einen Hundeschwanz. Die Glocken wurden Hunde genannt, und so entstand der Schnack ‚Die Hunde bellen in Buxtehude mit dem Schwanz‘, wobei damit eben das Glockengeläut gemeint ist. Dies kündet letztlich von dem fortschrittlichen Geist der Buxtehuder Bürger, die hier diese moderne Technik schon eingeführt hatten.“

Tatsächlich erinnert die Altstadt von Buxtehude einer holländischen Stadt mit Fleth und dem Festungsgraben, dessen Name mit dem niederländischen Wort Viver (vijver; dt. Weiher, Teich).bezeichnet wird. Sie lädt ein zum Bummeln und Entspannen. So fanden wir idyllisch am Westviver gelegen eine Cafébar, die auch außen Sitzmöglichkeiten in Form von Strandkörben, Liegestühlen und Korbsesseln anbot: Entlein! Meine Frau und ich ließen sich in einem Strandkorb nieder und genossen Tee bzw. eine Kaffeespezialität des Hauses zu Waffeln mit Rote-Grützsoße.

Buxtehude 2017: Buxtehuder Bürgerhaus

Buxtehude liegt noch im HVV-Bereich und lässt sich mit S-Bahn und dem Metronom-Zug Richtung Cuxhaven ziemlich schnell von Harburg erreichen.

40 Jahre Deutscher Herbst – der Tatort

Es ist ein Teil unserer Geschichte. Und hierzu ist viel geschrieben worden. Es gibt Filme, ob nun als Dokumentation oder als Spielfilm, die diese Tage im Oktober vor 40 Jahre thematisieren:
Im Oktober 1977 fand der Deutsche Herbst seinen traurigen Höhepunkt. Nach der Ermordung von Hanns-Martin Schleyer und der Befreiung der gekaperten „Landshut“ nehmen sich die RAF-Gründer Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober im Gefängnis Stammheim das Leben. Hier ein Überblick von Radio Bremen

Fahndungsfoto der RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe. | Bildquelle: rb / picture-alliance/dpa

40 Jahre liegen der Deutsche Herbst und die Todesnacht von Stammheim zurück. Die Folgen dieser traumatischen Zeit beeinflussen den aktuellen Fall der Kommissare Lannert und Bootz.

In der Nacht zum 18. Oktober 1977, nach Befreiung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ in Mogadischu und der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, fand der sogenannte Deutsche Herbst seine Zuspitzung in der „Todesnacht von Stammheim“, in der Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Gefängniszellen den Tod fanden und Irmgard Möller sich lebensgefährlich verletzte. Diese historische Situation, die sich in diesem Herbst zum 40. Mal jährt, bildet den Hintergrund für Dominik Grafs Stuttgarter „Tatort: Der rote Schatten“. Die langen Schatten jener Nacht und des Kampfs gegen den RAF-Terrorismus reichen in dem Tatort bis in die Gegenwart. Genauso wie die ungeklärten Fragen, die damit verbunden sind, zum Beispiel: Wie kamen die Waffen wirklich in den Hochsicherheitstakt des Stammheimer Gefängnisses? Wie weit reicht der Spielraum für den Verfassungsschutz? Warum ist es nicht möglich, die Ereignisse in der Nacht zum 18. Oktober zweifelsfrei zu klären? Dominik Graf beschäftigt sich in seinem ersten Stuttgarter „Tatort“ mit diesen Fragen. Vergangenheit und Gegenwart greifen ineinander. Dafür nutzt Dominik Graf historisches Material, das er virtuos mit nachgedrehten Szenen verschränkt.


Tatort 1031 aus Stuttgart (2017): Der rote Schatten (ARD-Mediathek – verfügbar bis 14.11.2017)

siehe auch meinen Beitrag: 30 Jahre „Deutscher Herbst“

SPD siegt in Niedersachsen – FDP ziert sich

Vergleiche hinken bekanntlich. Trotzdem habe ich die Ergebnisse der Bundestagswahl mit der Landtagswahl in Niedersachsen verglichen, da zwischen beiden Wahlen gerade einmal drei Wochen liegen.

Hatte bei der Bundestagswahl die SPD gerade noch 27,4 % der Zweitstimmen in Niedersachsen erhalten, so ist sie jetzt im Land mit 36,9 % stärkste Kraft geworden. Die Grünen bleiben gleich bei 8,7 %, verlieren aber 5 % gegenüber der letzten Landtagswahl 2013. Damit ist eine Fortsetzung einer rot-grünen Landesregierung nicht mehr möglich. Die CDU verliert mit 33,6 % gegenüber der Bundestagswahl leicht (dort 34,9 %) und etwas mehr gegenüber der Landtagswahl 2013, dort 36,0 %.

Ergebnis der Landtagswahl 2017 in Niedersachsen

Auch die FDP verliert mit 7,5 % gegenüber Bundestagswahl (9,3 %) und Landtagswahl 2013 (9,9 %). Die Linke kann zwar gegenüber 2013 zulegen (damals 3,1 %), verpasst aber den Einzug in den Landtag mit ihren 4,5 %. Die AfD schafft auf Anhieb 6,2 %, verliert aber rund ein Drittel gegenüber der Bundestagswahl (9,1 %), und spielt nur dadurch eine Rolle, weil sich die Mehrheitsbeschaffung für eine Regierung verkompliziert.

Es ist eigentlich traurig, dass in einem Land wie Niedersachsen, das stark durch die Landwirtschaft geprägt ist, die Grünen, die u.a. gegen Massentierhaltung und Belastung des Bodens durch Nitrat kämpfen, diesmal kein zweistelliges Ergebnis erlangten. Viele der Wähler haben diesmal die SPD gewählt.

Rot-Grün kann allein nicht weiterregieren. So muss Ministerpräsident Stephan Weil also die FDP mit an Bord holen. Nur, die wollen nicht. FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner schloss am Wahlabend erneut eine Ampel-Koalition mit SPD und Grünen aus. CDU-Spitzenkandidat und Wahlverlierer Bernd Althusmann wiederum tat kund: „Wir haben einen klaren Gestaltungsauftrag für Niedersachsen.“ Mögen FDP und CDU vor der Wahl von einer schwarz-gelben Koalition geträumt haben, so ist der Traum natürlich ausgeträumt. Der Ball liegt jetzt „im Feld der SPD“. Da die FDP eine Ampel-Koalition ausschließt, bliebe nur noch eine große Koalition aus SPD und CDU übrig. Denn, liebe Grüne, Jamaika auf Bundesebene ist schon mehr als gewagt. Aber auf Landesebene? Undenkbar!

Ich denke, dass Herr Birkner aus der Bundeszentrale seiner Partei beizeiten zurückgepfiffen wird. Die FDP will mitregieren. Und wenn sie das Feld nicht der SPD und der CDU überlassen will, dann müssen sie in den sauren Apfel namens Ampel (Rot-Gelb-Grün) beißen. Wir dürfen gespannt sein.

Achtung Russland: Die Wikinger kommen

Eigentlich sollte Fußball in diesen Tagen für einen echten Fan aus Deutschland wenig Spaß machen. Sowohl in der Champions League wie auch in der Europa League haben die deutschen Mannschaften bisher enttäuscht. Okay, die Nationalmannschaft hat sich locker für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifiziert.

Freude kam für mich aber auf, als ich gesehen habe, wie die isländische Mannschaft für diese leider mehr als umstrittene Weltmeisterschaft im nächsten Jahr die Quaifikation erlangt hat.

Gylfi Sigurdsson (l) mit Birkir Bjarnason  | Bildquelle: picture alliance/ AP Photo/ Brynjar Gunnarson

Denn: Island ist erstmals bei einer WM-Endrunde dabei. Gegen den Kosovo ließen die Nordländer nichts mehr anbrennen. Damit setzt Islands Fußball-Nationalmannschaft ihr Fußballmärchen fort und hat sich zum ersten Mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Mit dem 2:0 (1:0) über Tabellenschlusslicht Kosovo sicherte sich das Team von Trainer Heimir Hallgrimsson am letzten Spieltag der Gruppe I den ersten Platz und das Ticket für die Endrunde im kommenden Jahr in Russland.


Sie haben es noch drauf: Isländer feiern die Qualifikation zur WM 2018

Der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson brachte die Gastgeber am Montag (09.10.2017) in der 40. Minute in Führung, Johann Gudmundsson traf zum Endstand (67.). Bereits im vergangenen Jahr hatte das 330.000-Einwohner-Land in Frankreich das EM-Debüt gefeiert und mit dem Achtelfinal-Sieg über das Fußball-Mutterland England überrascht. Erst im Viertelfinale war damals gegen den Gastgeber Endstation gewesen.

So darf ich also im nächsten Sommer wieder mein Island-T-Shirt herausholen. Dann heißt es auch für mich: Áfram Ísland! Und: Huuuh!

Bisher haben sich für die WM in Russland neben dem Gastgeber folgende Mannschaften qualifiziert, wobei es einige Überraschugnen gab. Die Niederlande verpasst nach der EM 2014 nun auch die WM. Ebenso Wales. Und auch Chile mit seiner ‚goldenen Generation‘ muss zu Hause bleiben. Dagegen schaffte es Argentinien dank der drei Tore von Messi gerade noch, das Ticket für Russland zu lösen.

aus Europa:

Russland als Gastgeber
Frankreich
Portugal
Deutschland
Serbien
Polen
England
Spanien
Belgien
Island

Vier Plätze sind noch frei und werden in einer Playoff-Runde unter den acht besten Zweitplatzierten der Gruppenphase ausgemacht:

Schweden
Schweiz
Nordirland
Irland
Dänemark
Italien
Griechenland
Kroatien

aus Nord- und Mittelamerika:

Mexiko
Costa Rica
Panama

Die USA sind draußen. Honduras muss noch in einem interkontinentalen Playoff gegen den Asien-Fünften Australien antreten.

aus Südamerika:

Brasilien
Uruguay
Argentinien
Kolumbien

Wie gesagt. Chile hat es nicht geschafft. Peru muss noch in einem interkontinentalen Playoff gegen den Ozeanien-Vertreter Neuseeland antreten.

aus Asien:

Iran
Südkorea
Japan
Saudi-Arabien

aus Afrika:

Nigeria
Ägypten

Drei Mannschaften stehen noch aus und werden erst im November ermittelt.

Und zwei Mannschaften finden über interkontinentale Playoffs noch den Weg nach Russland: Die Sieger aus Honduras gegen Australien und Peru gegen Neuseeland.

Literaturnobelpreis 2017 für Kazuo Ishiguro

    Ich füllte meine Kaffeetasse beinahe bis zum Rand. Dann machte ich mich, die Tasse vorsichtig in der einen, meinen großzügig beladenen Teller in der anderen Hand balancierend, auf den Weg zurück zu meinem Platz.
    Kazuo Ishiguro: Die Ungetrösteten (letzter Satz des Romans)

Vor 16 Jahren, 2001, hatte ich mir einen Roman von Kazuo Ishiguro gekauft: Die Ungetrösteten. in der Übersetzung von Isabell Lorenz – 1. Auflage September 1996 – Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg. Bis in der Herbst hinein hatte ich dann das rund 730 Seiten umfassende Werk gelesen:

Müde und erschöpft betritt der berühmte Pianist Ryder nach einem anstrengenden Flug sein Hotel. Am liebsten möchte er sich in den drei Tagen bis zu seinem großen Konzert einfach nur entspannen. Aber schon in der Lobby wird er von Menschen bedrängt, die ihn um den einen oder anderen Gefallen bitten: Hoffman, der Hotelmanager, fragt, ob Ryder sich nicht einmal die Musikaliensammlung seiner Frau ansehen könnte, die ihr ganzer Stolz ist. Stephan, Hofmmans Sohn, möchte ein fachmännisches Urteil über seine Klavierkünste. Der alte Page Gustav bittet Ryder, zwischen ihm und seiner Tochter Sophie zu vermitteln, mit der er seit Jahren nur noch über seinen kleinen Enkel Boris Kontakt hat.

Geschmeichelt begibt sich Ryder in ein nahe gelegenes Café, um dort mit Sophie und Boris zu reden. Zu seiner Verblüffung begrüßen ihn die beiden wie einen intimen Freund – und er ist sich plötzlich selbst nicht mehr sicher, ob man sich vielleicht tatsächlich von früher kennt.

Als Ryder verwirrt das Café verläßt, weiß er aus einmal nicht mehr, wo er sich befindet. Er glaubt zu träumen oder gar den Verstand zu verlieren, denn rätselhafte Mächte nehmen sein Schicksal in die Hand und schicken ihn auf eine Reise durch die Stadt so unüberschaubar und voller Sackgassen wie ein Labyrinth. Wie durch Geisterhand hetzt es ihn von hier nach da, mysteriöse Figuren kreuzen seinen Weg: Bekannte und Freunde, Lebende und Totgeglaubte, sie alle Ungetröstete, die sich von ihm als Künstler Hilfe oder gar Erlösung erhoffen – wie die Frau, die ihn bittet, auf der Beerdigung eines Hundes Klavier zu spielen, oder der alkoholabhänige Dirigent Leo Brodsky, der von Ryder verlangt, daß er seine ehemalige Geliebte wieder für ihn zurückerobert. Am Abend von Ryders Konzert kommen schließlich die Schicksale aller zusammen, und der große Pianist muß bitter erfahren, wie schnell gute Taten plötzlich vergessen sein können. (aus dem Klappentext)

„‚Die Ungetrösteten‘ ist ein Meisterwerk, anspruchsvoll und von außerordentlicher Originalität, nicht nur, weil die Idee so meisterhaft ausgeführt ist, sondern in erster Linie, weil dieser Roman Grundlegendes über die menschliche Seele erzählt.“ („The Times“)

    Kazuo Ishiguro (2005)

Kazuo Ishiguro wurde 1954 in Nagasaki geboren. Er ist also mein Jahrgang. Mit fünf Jahren kam er mit seiner Familie nach England. Ishiguro studierte Amglistik und Philosopie und lebt heute als freier Schriftstelle in London. Sein Roman „Was vom Tage übrigblieb“ wurde 1993 von James Ivory verfilmt. Sein 2005 erschienener Roman Alles, was wir geben mussten über menschliche Klone als Organspender bzw. „Ersatzteillager“ galt für viele Kritiker als die wichtigste Erzählung des Jahres 2005. So schreibe Ishiguro gegenwärtig das vielleicht schönste Englisch. Der Roman wurde 2010 unter der Regie von Mark Romanek und mit Carey Mulligan, Andrew Garfield und Keira Knightley in den Hauptrollen verfilmt. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich den Film mit meiner Familie gesehen.

In der letzten Woche wurde nun Ishiguro den Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Die Schwedische Akademie würdigte ihn als einen Schriftsteller, „der in Romanen von starker emotionaler Wirkung den Abgrund in unserer vermeintlichen Verbundenheit mit der Welt aufgedeckt hat“

Es mag ein gewisses Gespür sein, das ich für hervorragende Literatur habe, bevor es z.B. durch eine Preisverleihung wie den Literaturnobelpreis gewürdig wird. Lange vor der Vergabe dieses nach wie vor wohl bedeutendsten Literaturpreises hatte ich Autoren wie den Ägypter Nagib Machfus, Jean-Marie Gustave Le Clézio oder den Peruaner Mario Vargas Llosa, übrigens einer meiner Lieblingsautoren, gelesen. Und Kazuo Ishiguro schließt in gewisser Hinsicht diesen Kreis. Vielleicht erlangt in den nächsten Jahren auch ein gewisser Javier Marías diese Ehre (nur so als kleiner Tipp von mir).

Ishiguros Roman „Die Ungetrösteten“ steht übrigens in dem Bücherregal am Kopfende meines Bettes. Dort befinden sich Bücher, die ich in der nächsten Zeit (erneut) zu lesen gedenke. Vielleicht war das ja ein gutes Omen, denn Ishiguro galt schon viele Jahre als Anwärter auf den Nobelpreis für Literatur.

Eine halbe Woche Stillstand

Am Donnerstag war ich kurz nach 12 Uhr zur Mittagspause hinausgegangen, um Kleinigkeiten einzukaufen. Es regnete noch leicht und es wehte ein leichter Wind. Nach mir ging dann mein Arbeitskollege hinaus und hatte Glück, als ihn ein herabstürzender Ast nur leicht streifte. Orkan Xavier war wie aus dem Nichts aufgezogen und sorgte innerhalb kürzester Zeit für ein Verkehrschaos durch unzählig umgestürzte Bäume, die auf Straßen, Oberleitungen und Gleise der Bahn fielen. Und das gerade drei Wochen nachdem das Sturmtief Sebastian über Norddeutschland fegte und den Bahnverkehr rund um Hamburg total zum Erliegen brachte.

Da die Bahn und hier besonders die Eisenbahngesellschaft Metronom sicherlich auch weiterhin keinen Norfallplan vorweisen konnte, hatte ich mir einen eigenen Plan zurechtgelegt. Bis Harburg mit der S-Bahn, von dort mit einem Bus Richtung Klecken oder Buchholz. Umstieg in Nenndort in einen Bus, der von den Aibus-Werken kommt und fast vor meiner Haustüre hält.

Leider beinhaltet dieser Plan die S-Bahn-Fahrt bis Harburg (mit Bussen geht es zwar auch, aber mit zweimal Umsteigen dauert das dann rund eine Stunde). Aber diesmal war auch der S-Bahnverkehr eingestellt. Selbst die U-Bahn fuhr auf lange Dauer nicht, so auch die U2, die vor Jungfernstieg auf unbestimmte Dauer (wie es so schön heißt) den Betrieb einstellte. Dort gab es einen Feuerwehreinsatz. Der Feueralarm stellte sich dann später als Fehlalarm heraus. Auch das noch!

Um es kurz zu machen: Stunden später fuhr dann doch wieder die S-Bahn und in Harburg holte mich mein Sohn mit dem Auto ab (Plan B). Kurz vor 14 Uhr 30 hatte ich Feierabend gemacht – und gegen 19 Uhr 30 war ich dann endlich zu Hause.

    Metronom – Engagiert auch bei Stillstand

Orkan Xavier muss derart schlimm bewütet haben – es gab sogar einige Tote -, dass selbst heute noch kein normaler Bahnverkehr auf der Strecke Hamburg – Bremen möglich ist. Immerhin fahren zwischen Rotenburg (über Tostedt) und Hamburg wenigstens stündlich Züge.

Allerdings ist die Inforamtionspolitik des Metronoms eine Katastrophe: Die Metronom-App zeigte heute Morgen eigentlich gar nichts Konkretes an. Auch die Website meldete nichts Genaues (Welcher Zug fährt nun und welcher nicht?!). Da waren die Infos über die Deutsche Bahn (Website und App) schon besser. Die Mitarbeiter des Metronoms haben so früh am Tag noch den Schlaf der Gerechten gehalten (oder sind mangels Zugverkehr nicht zur Arbeit gelangt).

Immerhin in einer Sache ist die Metronom-Leitung wach geworden und fordert die Einrichtung eines runden Tisches „Grünschnitt“.

Kaum ziehen die alljährlichen Herbststürme auf, kommt es entlang der Eisenbahnstrecken in Niedersachsen immer wieder zu massiven Behinderungen durch umgestürzte, auf den Gleisen liegende Bäume oder Äste. Für die metronom Eisenbahngesellschaft ein untragbarer Zustand. Das Uelzener Eisenbahnunternehmen fordert deshalb die Einrichtung eines runden Tisches „Grünschnitt“.

Immer wieder stürzen bei Unwetter Bäume oder große Äste auf die Gleise. Die Folge sind langanhaltende Streckensperrungen und tausende wartende Fahrgäste. „Bisher gab es glücklicherweise noch keine größeren Unfälle, trotzdem ist nicht nur der wirtschaftliche Schade groß“, betont metronom Pressesprecher Björn Pamperin. „Die Strecken müssen in einem Zustand sein, der jederzeit eine sichere, verlässliche und pünktliche Fahrt zulässt. Dazu gehört auch ein regelmäßiger und präventiver Grünschnitt entlang der Strecken. Die von Bäumen auf den Bahnbetrieb ausgehenden Gefahren müssen beseitigt werden. Präventive Betriebseinschränkungen bei stärkerem Wind, die unsere Fahrgäste zusätzlich treffen, sind dazu keine Alternative.“

Auf eine Lösung dieses Problems habe ich schon vor langer Zeit hingewiesen und verweise hiermit auch auf die oft vorkommenden ‚Böschungsbrände‘ im Sommer, die zu längeren Unterbrechungen des Bahnverkehrs führen. Nur fürchte ich, dass das Ganze, so gut es gemeint ist, im Sande verlaufen (oder vom Orkan verweht) wird.

Am Freitag habe ich einen Urlaubstag genommen. Und ab heute hatte ich sowieso Urlaub geplant. Immerhin ist mein Sohn heute Morgen nach Harburg gekommen, um mit einem ICE weiter nach Mannheim zu fahren. Allerdings musste er die Zugbindung für den ICE aufheben lassen, da er den eigentlichen Zug nicht erreicht hätte.