Worte zum Wochenende (20. KW 2016)

Eigentlich habe ich keine Lust mehr. Nein, dieses dumme Geseire dieser allzu besorgten Bürger, das täglich im Netz abgeladen wird, berührt mich nicht. Es ärgert mich nicht. Stammtischgeschwafel gab es immer schon und wird es weiterhin geben. Die ‚sozialen Netze‘ bieten leider auch solchen Hohlköpfen die Plattform, um über die Grenzen des Stammtischs und ihrer geistigen Horizonte hinaus ihren Dreck in die Welt zu tragen. Ich habe keine Lust mehr, mich auf so viel Dummheit einzulassen. Gut zu wissen, dass manche Hassrede nicht ohne Konsequenz bliebt. Am ehesten schmerzt es eben, wenn es das Portemonnaie trifft.

Worte zum Wochenende (20. KW 2016 – WilliZBlog)

Aber auch sonst bin ich ziemlich lustlos und froh, dass es endlich wieder Wochenende wird. Ist es das Wetter, ist es ein Rest von Frühjahrsmüdigkeit? Oder ist es die Arbeit, die mich schlaucht? Vielleicht habe ich zu viel um die Ohren und finde nicht den Absprung ins süße Nichtstun. Und jünger werde ich natürlich auch nicht (wer schon)!

Manchmal muss man sich geradezu zwingen, um einmal für längere Zeit alles liegen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Zwinge ich mich … 😉

Geschafft!

Was für ein Saisonende für den SV Werder Bremen. Bis zur 88. Spielminute im ‚Endspiel‘ gegen die Eintracht aus Frankfurt sah es so aus, als müsse Werder in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg ‚nachsitzen‘. Dann fiel das erlösende Tor durch eine Gemeinschaftsaktion von Anthony Ujah und Papy Djilobodji. Am Ende der Saison finden sich die Bremer plötzlich sogar auf Platz 13 mit 38 Punkten wieder. Insgesamt war es ein Spiel auf des Messers Schneide, zumal den Frankfurtern ein Unentschieden genügt hätte, um sich zu retten. So bleibt der SV Werder weiterhin der Fußballbundesliga erhalten.

SV Werder Bremen: Die Fans feiern den Klassenerhalt 2016

Ohne Zweifel haben die Werder-Fans großen Anteil an diesem Erfolg. Besonders jetzt in der Endphase standen sie hinter der Mannschaft und unterstützten diese lautstark. Schon allein der Empfang des Mannschaftbusses am Weserstadion war sensationell.


WAHNSINN!!! THIS IS OSTERDEICH (Werder TV)

Werder ist Bremen und Bremen ist Werder. Es ist gar nicht auszudenken, was wäre, wenn sich die Mannschaft in der 2. Liga wiedergefunden hätte. Neben den finanziellen Einbußen litte auch das Renommee der Stadt Bremen. Nicht nur Werder-Fans dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein.

Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Nachdem Clemens Fritz bereits ein weiteres Jahr dranhängt, hat auch Claudio Pizarro nachgezogen und bleibt weitere 12 Monate an der Weser. Mit seinen 14 Treffern (Platz 6 der Torjägerliste 2015/2016) hat der Oldie aus Peru einen erheblichen Anteil am Klassenerhalt. Dafür werden Papy Djilobodji (Ausleihe von FC Chelsea) und Levin Öztunali (Ausleihe von Bayer Leverkusen) den Verein wieder verlassen. Auch Jannik Vestergaard dürfte Werder den Rücken kehren, was angesichts der weiterhin vorhandenen Abwehrmisere der Bremer sicherlich ein herber Verlust wäre. Allerdings will man ihn nur für eine hohe Ablösesumme gehen lassen.

Erste Verstärkung kündigten sich ja bereits vor Wochen an: Justin Eilers vom Aufsteiger in die 2. Liga, Dynamo Dresden, und Torschützenkönig der 3. Liga kommt nach Bremen (vielleicht ein 2. Jamie Vardy, Leicester City?), ebenso Thanos Petsos von Rapid Wien fürs defensive Mittelfeld. Mit den Rückkehrern Felix Kroos und Levent Aycicek dürfte es da in der nächsten Saison ein ziemliches Gedränge im defensiven Mittelfeld geben – wie auch in der Mitte des Sturms mit Lennart Thy, der sich diese Position mit Ujah, Pizarro und dem hoffentlich bald genesenen Aron Jóhannsson streitig machen dürfte.

Eine Verstärkung der Abwehr, besonders wenn Vestergaard gehen sollte, tut mehr als Not. Es droht der Innenverteidigung ein kompletter Umbau.

Dann stellt sich natürlich die Trainer-Frage. Es sieht so aus, als könnte es hier einen Machtkampf zwischen Marco Bode (Aufsichtsratschef und Pro Skripnik) und Eichin (Sportchef und Kontra Skripnik) geben. Viktor Skripnik wird vorgeworfen, er hätte „kein Spielkonzept, keine klare Linie bei Personalentscheidungen und kein Trainingsprogramm, das die Mannschaft weiterbringt.“ So habe in der Endphase der Saison „die Mannschaft quasi das Zepter übernommen – mit Führungsspielern wie Clemens Fritz und Claudio Pizarro an der Spitze. Zudem wurde Sportpsychologe Prof. Dr. Andreas Marlovits ganz eng zu den Profis geholt – gegen den Willen von Skripnik.“ Und weiter: „Skripnik ist mit der Aufgabe des Cheftrainers überfordert. Er kann Mannschaft und Mitarbeiter nicht führen, er muss selbst geführt werden. Er betrachtet die Medien als Feinde und verweigert sich damit einer im Jahre 2016 sehr wichtigen Aufgabe eines Bundesliga-Trainers: der Öffentlichkeitsarbeit. – Skripnik hat auch den Kontakt zur Basis verloren, er nimmt überhaupt keinen Einfluss auf die Nachwuchsarbeit. Das kann nicht der Werder-Weg sein, von dem auch der Aufsichtsrat immer wieder spricht.“
(Quelle: kreiszeitung.de: Ein gefährlicher MachtkampfDie Mannschaft rettet sich selbst)

Das sind natürlich heftige Vorwürfe. Der Chefcoach ist ein Schüler von Thomas Schaaf. „Er war damals dabei, als Werder für berauschenden Offensivfußball stand. Dominant. Druckvoll. Mit Raute und tollen Spielmachern. Diesen Fußball liebt auch Viktor Skripnik. Sein Problem: Wenn er so spielen ließ, mit Raute, mit Zehner und ausgerichtet auf Ballbesitz, dann hatte Werder keinen Erfolg, weil die Mannschaft in dieser Besetzung so nicht spielen kann.
Doch wofür steht Werder heute? Das Team hat fußballerische und taktische Defizite. Es fehlte lange die Disziplin, auch defensiv zu denken und zu handeln. Werder war in dieser Saison nur dann gut, wenn der Gegner den Ball hatte. Wenn Werder sein Umschaltspiel spielen konnte – was ursprünglich nicht Skripniks Plan gewesen ist.
Einzig die starke Rückrundenoffensive und der starke Endspurt haben den Klub im Abstiegsstrudel über Wasser gehalten. Spektakel und Debakel – es war alles dabei in dieser Spielzeit. Die unerwarteten Erfolge im DFB-Pokal haben überdies vieles kaschiert. Fakt ist aber: Werder ist im Mai 2016 eine große Baustelle.“

(Quelle: weser-kurier.de: Jetzt braucht Werder einen Schnitt)


Werder-Fans im Freudentaumel (Radio Bremen – buten und binnen)

Skripnik ist ein altgedienter Werderaner, den man natürlich nicht so ohne Weiteres vor die Tür setzt. Aber die alten Zeiten sind nun einmal vorbei. Bekommt er eine Kehrtwendung hin? Wer sollte sonst statt Skripnik den SV Werder trainieren? René Breitenreiter wäre gerade frei … Es sieht so aus, als gäbe man Viktor Skripnik eine weitere Chance.

Nachtrag: Natürlich habe ich Werders U23-Mannschaft nicht vergessen. Nachdem diese letztes Jahr in die 3. Liga aufgestiegen sind, haben sie den Klassenerhalt geschafft. Okay, knapper geht’s nicht: Mit den Stuttgarter Kickers hat Werder Bremen II gleiche Punktzahl und Tordifferenz. Aber die Werder-Jungs haben mehr Tore geschossen. Das zählt. – Leider nicht geschafft haben es die Frauen des SV Werder. Während wie bei den Männern die Frauen des FC Bayern erneut Meister wurden, müssen die Werder-Frauen aus der Bundesliga wieder absteigen.

Abriss von “Tostedts Schandfleck” – Teil 2

Wie bereits berichtet, so geht es dem ‚Schandfleck‘ in Tostedt (O-Ton Gerhard Netzel, SPD, Bürgermeister der Gemeinde Tostedt) an den Kragen. Seit nun drei Wochen wird der Gebäudebestand auf dem Grundstück in der Nähe des Tostedter Bahnhofs niedergemacht. Und mit ihm auch Tiere, die auf dem seit Jahrzehnten brachliegendem Grund und Boden ein Zuhause gefunden haben, wenn wie jetzt auch nur Vögel zum Brüten.

Okay, es lässt sich nicht verhindert (und soll auch nicht), dass zukünftig bis zu 106 Wohneinheiten auf diesem Grundstück errichtet werden. Aber dass z.B. der Abriss in einer ‚Hauruck‘-Aktion ausgeführt wird, macht uns Anrainer hellhörig. Da sind einfach zu viele Fragen offen. Zudem ist es bei diesem warmen, sonnig-trockenem Wetter nicht gerade angenehm, täglich in einer Staubwolke zu versinken, die durch diese Abrissarbeiten die nähere Umgebung einhüllt. Der Krach vom Pressluftgehämmere tut sein Übriges.

Wir werden sicherlich nicht die Einzigen sein, die sich bisher an die Gemeinde Tostedt, an den Landkreis oder an den neuen Eigentümer gewandt haben. Und damit das ganze Bauvorhaben ‚nicht aus dem Ruder‘ läuft, so haben meine Frau und ich uns an den Samtgemeindebürgermeister und den Bürgermeister der Gemeinde Tostedt mit folgendem Schreiben gewandt, damit auch von Verwaltungsseite her ein kritischer Blick auf den Fortschritt der Bebauung geworfen wird:

Sehr geehrter Herr Dr. Dörsam,
sehr geehrter Herr Netzel,

nachdem seit etwa Anfang April d.J. ein Trupp Arbeiter auf dem Dörnbrack-Gelände Am Bahnhof 9-9A (ehemaliges Fabrikgelände), das seit mehreren Jahrzehnten brach liegt und lediglich gelegentlich für Lagerzwecke genutzt wurde (Lagerhalle aus Wellblech), Büsche ausgerissen und Bäume beschnitten hat, rückten am 22. April Arbeiter der Firma ATR Jodeit GmbH aus Sottrum an, um die Wellblechlagerhalle und alle weiteren Gebäude auf dem Grundstück samt der Fundamente abzureißen. Es wäre angebracht gewesen, die Anwohner in der Morlaasstraße zuvor davon zu informieren, zumal es gerade in diesen warmen und trockenen Tagen zu erheblichen Belastungen durch Staubentwicklung kam:

Tostedt, Am Bahnhof  9/9a – Abriss diverser Gebäude (Staubwolke)

Die Abrissarbeiten sollen sowohl beim Landkreis Harburg als auch bei der Gemeinde Tostedt (rechtlich nicht erforderlich) angezeigt worden sein. Lt. einer Nachbarin von uns, die sich mit dem Landkreis telefonisch in Verbindung gesetzt hatte, wurde das von dem Landkreis nicht bestätigt.

Inzwischen ist uns bekannt geworden, dass die Fa. Planungsgemeinschaft Nord GmbH aus Rotenburg (PGN) Eigentümer dieses Grundstücks zwischen Morlaasstraße und der Straße „Am Bahnhof“ geworden ist. Geplant sind demnach ein mehrstöckiges Wohngebäude längst der Straße „Am Bahnhof“, dahinter mehrere so genannte Stadthäuser ähnlich dem Bauvorhaben „Apfelhof“ an der Bahnhofstraße (voraussichtlich aber mit mindestens einem Stockwerk mehr). In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschuss am 23.08.2016 soll das Bauvorhaben vorgestellt werden. Da sich viele der Anwohnern der Morlaasstraße und den betroffenen Teilen der Poststraße sowohl an Landkreis, Gemeinde und auch an den neuen Eigentümer gewendet haben, kündigte die Fa. PGN bereits für die 23. Kalenderwoche (6. – 10. Juni) eine Informationsveranstaltung an, zumal inzwischen weitere Details zum Bauvorhaben bekannt geworden sind. Weitere Informationen sollen folgen.

Tostedt, Am Bahnhof  9/9a – Abriss diverser Gebäude (Staubwolke)

Inzwischen sind die Gebäude abgerissen und damit auch Federmäuse, die sich nach Auskunft verschiedener Anwohner der Morlaasstraße in den Gebäuden angesiedelt hatten, ‚platt‘ gemacht worden. Von brütenden Vögeln auf dem Gelände ganz zu schweigen. Auch wurden Bäume bei den Abrissarbeiten beschädigt. Wir gehen davon aus, dass weitere Bäume ‚geopfert‘ werden, denn sonst macht das Bauvorhaben durch den teilweise engen Baumbestand keinen Sinn. Wir brauchen Ihnen nicht zu sagen, dass wir als Anwohner der Morlaasstraße eine Genehmigung einholen müssen, wenn ein Baum gefällt bzw. auch nur ein Ast abgeschnitten werden soll. Der neue Bauherr darf das?

Das genannte Grundstück ist lt. Bebauungsplan Nr. 22 ‚Karlstraße‘ ein Mischgebiet, auf dem lediglich zweigeschossige Wohnungen für Betriebsinhaber und -leiter, Aufsichts- und Bereitschaftspersonen gebaut werden dürften. So sind auch alle anderen bisher errichteten Wohngebäude im Bereich dieses B-Plans nur zweistöckig. Zu diesem B-Plan ist allerdings im Jahre 2014 ein Grundsatzbeschluss des Rates getroffen worden, der eine Änderung bzw. Anpassung des Areals zur Wohnbebauung vorsieht.

Bereits aus heutiger Sicht sind bei uns und vielen anderen Anwohnern deutliche Bedenken gegen dieses Bauvorhaben der PGN entstanden:

    – Die Zufahrt zumindest zu den ‚Stadthäusern‘ soll zweispurig über die Poststraße erfolgen. Dafür dürfte der Grundstücksteil (Zuwegung) eigentlich viel zu schmal sein. Außerdem ergäbe das eine erhöhte Lärmbelästigung durch den zusätzlichen Verkehr.
    – Durch eine Bebauung (von 106 Wohneinheiten ist die Rede), die über die bisher maximal erlaubte Höhe von zwei Stockwerken der Häuser hinausgeht, ergibt sich eine Beeinträchtigung der Privatsphäre der Anrainer. Auch ist damit zu rechnen, das weniger oder gar keine Sonne in die Gärten der Anwohner fällt.
    – Nachdem der Bestand an Fledermäuse irreversibel vernichtet scheint, ist damit zu rechnen, dass auch der Baumbestand (besonders der an Eichen) deutlich reduziert wird.

Zudem ist zu beachten, dass das Grundstück früher einmal als Fabrik zur Herstellung von chemischen Artikeln genutzt wurde. Eine entsprechende Belastung des Grund und Bodens ist nicht auszuschließen. So soll eine Begutachtung vom neuen Eigentümer in Auftrag gegeben sein. Wie wir erfahren haben, ist ein Zustandekommen des Kaufvertrags von der Unbedenklichkeit der Bodenprobe abhängig. Allerdings verstehen wir in diesem Zusammenhang nicht, warum bereits vor der Begutachtung der Altbestand an Gebäuden niedergerissen wurde.

Daraus ergeben sich für uns u.a. folgende Anforderungen:

    – Bei Änderung des Bebauungsplans Nr. 22 sollte der augenblickliche Baubestand berücksichtigt werden, d.h. es dürfen keine mehr als zweistöckigen Häuser gebaut werden.
    – Eine Zufahrt zu den Stellplätzen der ‚Stadthäuser‘ sollte über die Straße „Am Bahnhof“ erfolgen, evtl. über eine Durchfahrt durch das ‚Hauptgebäude‘ „Am Bahnhof“. Der dann evtl. ungenutzte Grundstücksteil (Zuwegung Poststraße) könnte z.B. an die Anwohner der Morlaasstraße verkauft werden. Der neue Eigentümer wurde bereits entsprechend informiert.
    – Die Bodenbegutachtung sollte durch einen von der Gemeinde Tostedt ausgewählten Gutachter erfolgen (Kosten trägt der Eigentümer).
    – Die Gemeinde hat darauf zu achten, dass der bestehende Baumbestand auf dem Grundstück erhalten bleibt.

Soweit wir Termin und Ort der in der 23. Kalenderwoche (6. – 10. Juni) vorgesehenen Informationsveranstaltung durch die PGN kennen, werden wir Ihnen dieses mitteilen, damit auch von der Gemeinde Tostedt ein Vertreter an dieser Veranstaltung teilnehmen kann.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Sicherlich ist es an der Zeit, dass der ‚Schandfleck‘ – wie Sie, Herr Netzel, dieses Grundstück bezeichnet haben, verschwindet. Allerdings sollte eine Bebauung nicht zu Lasten der Anwohner gehen. Leider gibt es Anzeichen, die darauf hindeuten, dass hier nach der ‚Hauruck-Methode‘ vorgegangen wird und schnell ‚Tatsachen‘ geschaffen werden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung bei einer für alle befriedigenden Planung.

Mit freundlichen Grüßen

‘Endspiel’ gegen Frankfurt

Eigentlich gucke ich nicht, wie die 2. Liga gespielt hat. Aber als Werder Bremen-Fan kommt man in diesen Tagen nicht umhin, einen Blick auf die Tabelle der 2. Liga zu werfen, immerhin droht den Fußballern von der Weser als möglicher Tabellensechzehnter die Relegation gegen den Dritten eben dieser 2. Liga. Und das wäre der 1. FC Nürnberg (SC Freiburg und der Brausegetränkeverein aus Leipzig haben den Aufstieg in die Bundesliga bereits geschafft).

Immerhin: was bisher in dieser Bundesligasaison den Bremern nicht geglückt ist, nämlich einmal kein Gegentor einzufangen, haben sie am Samstag in Köln geschafft. Allerdings ging der Sturm auch leer aus: 0:0. Zu danken haben es die Spieler ihrem Torwart, Feilx Wiedwald, der auch Fehler seiner Vorderleute ausbügelte und alles hielt, was es zu halten gab.

Felix Wiedwald (SV Werder Bremen) hält und hält und hält …

Eigentlich kann man mit dem Ergebnis in Bremen zufrieden sein, wäre da nicht der 1:0-Sieg von Eintracht Frankfurt gegen den neuen Vizemeister aus Dortmund. Denn dadurch sackte der SV Werder wieder auf eben diesen undankbaren 16. Tabellenplatz ab. Allerdings haben es die Bremer am letzten Spieltag in eigenen Händen, wenn es nämlich zu Hause im Weserstadion gegen die Frankfurter geht. Aber ein Sieg muss her, ein Unentschieden nützt nichts (wäre aber nötig, wenn Stuttgart in Wolfsburg gewinnt): Werder müsste in die Relegationsspiele gegen Nürnberg.

Nun hat Frankfurt mit drei Siegen hintereinander einen guten Lauf und wird alles darangeben, auch in Bremen zu punkten. Und bei den Bremern fällt Fin Bartels aus, der unnötigerweise in Köln seine fünfte gelbe Karte bekam und das Spiel gesperrt sein wird.

Es wird also am Samstag ein ‚Endspiel‘ werden zwischen Bremen und Frankfurt, auch wenn es nur um den Klassenerhalt geht. Dem Verlierer bleibt immerhin der Trost, gegen Nürnberg ‚nachzuziehen‘. Werder sollte die erste Chance (am Samstag) nutzen. Daumendrücken ist angesagt!

Abriss von “Tostedts Schandfleck”

Es tut sich etwas im Städtchen Tostedt: Das bisher brachliegende Gewerbegrundstück am Bahnhof Tostedt zwischen Morlaasstraße und der Straße „Am Bahnhof“ (allgemein als ‚Fabrikgelände‘ bezeichnet) hat mit der Planungsgemeinschaft Nord GmbH aus Rotenburg (PGN) einen neuen Eigentümer gefunden. Auf dem vom Bürgermeister der Gemeinde Tostedt, Herrn Netzel (SPD), als „Schandfleck“ bezeichnetem Grund und Boden soll nun Wohnraum entstehen. Eigentlich ist das Grundstück (ausgewiesen als „Am Bahnhof 9/9a“) wie auch die Häuser in der Morlaasstraße lt. Bebauungsplan Nr. 22 ‚Karlstraße‘ ein Mischgebiet, auf dem lediglich zweigeschossige Wohnungen für Betriebsinhaber und -leiter, Aufsichts- und Bereitschaftspersonen gebaut werden dürften (ich berichtete am 06.03.2015 bereits davon: “Tostedts Schandfleck” zum Kauf angeboten).

Laut Hamburger Abendblatt vom 14.01.2014 hatte der damalige Eigentümer, die Familie Koch-Dörnbrack, bereits eine Wohnbebauung auf dem Gelände vorgesehen:

Seit langem hoffen die Tostedter darauf, dass die Gewerbebrache an der Straße „Am Bahnhof“ in Tostedt verschwindet. Jetzt scheint es endlich so weit zu sein. Der Gemeinderat hat dafür jetzt die Voraussetzungen geschaffen, indem er sein Okay gegeben hat, den Bebauungsplan zu ändern.

Das Architektenbüro Renner Hainke Wirth aus Hamburg hatte die Pläne in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Tostedt vorgestellt. Danach soll zur Bahnseite hin ein mehrgeschossiges Gebäude entstehen, um vom Lärm auf den Schienen abzuschirmen. In dem Gebäude soll Platz für 30 Wohneinheiten sein, in denen sowohl Familien als auch Alleinstehende und ältere Bürger unterkommen können. „Wir haben erfahren, dass es in Tostedt besonders an kleinen Wohnungen mangelt“, sagte Architektin Karin Renner.

Die Verwaltung unterstützt die Bemühungen. Auch die Politik hat mit ihrem einstimmigen Votum pro Wohnbebauung ein positives Signal gegeben. Neben den Wohnungen sollen aber auch Geschäfte in dem Gebäude ihren Platz finden wie beispielsweise eine Apotheke. Aber auch ein Ärztezentrum ist im Gespräch.

Die Pläne haben sich dann zerschlagen und der Eigentümer wechselte. Heute vor zwei Wochen rückten nun Bagger an, um die alte Lagerhalle aus Wellblech und diverse bereits teilverfallene Gebäude auf dem Grundstück abzureißen. Die Abrissarbeiten sind sowohl beim Landkreis Harburg als auch bei der Gemeinde Tostedt (rechtlich nicht erforderlich) angezeigt worden. Die Planungsgemeinschaft Nord GmbH (PGN) will nun ihre Planung für die Realisierung von Wohnraum, in Anlehnung an die bereits zum Grundsatzbeschluss des Rates zu diesem Areal im Jahre 2014 vorgestellten Planung, in Sitzung des Planungs- und Umweltausschuss am 23.08.2016 vorstellen.

Tostedt, Am Bahnhof  9/9a – Abriss diverser Gebäude

Nach unseren bisherigen Erkenntnissen soll wie in der Planung der Architektenbüro Renner Hainke Wirth aus Hamburg zur Bahnseite hin ein mehrgeschossiges Gebäude mit rund 36 Wohneinheiten entstehen. Vor dem Haus sind PKW-Stellplätze vorgesehen. Dahinter sollen so genannte Stadthäuser entstehen. Von 16 Stück ist die Rede. Die Zufahrt hierzu soll über die Poststraße erfolgen. Insgesamt wird mit über 100 Wohneinheiten gerechnet. Das Grundstück hat die Größe von etwa 7000 m².

Tostedt, Am Bahnhof  9/9a – hier stand früher eine Lagerhalle aus Wellblech

Inzwischen sind weitere Termine angekündigt. So ist durch die PGN für die 23. Kalenderwoche (6. – 10. Juni) eine Informationsveranstaltung geplant. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein.


Tostedt – Am Bahnhof

Problematisch dürfte der Baumgestand und die Tierwelt sein, die sich in den Jahrzehnte lang leerstehenden, halb verfallenen Gebäuden niedergelassen hat. In den inzwischen abgerissenen Gebäuden sollen sich zumindest zeitweise Fledermäuse aufgehalten haben. Auf dem Gelände selbst sind Haselmäuse gesichtet worden. Die Bäume sollen möglichst erhalten bleiben (siehe weiter Teil 2).

Himmelfahrt/Vatertag 2016

In verschiedenen Religionen, besonders aber auch in Mythen, finden wir die Himmelfahrt als das höchste Ziel, nämlich mit allem, was einem eigen ist, ins Jenseits einzutreten. Am heutigen Feiertag feiert die Christenheit Christi Himmelfahrt, also die Rückkehr des Jesus von Nazareth als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel, nachdem er zu Karfreitag gekreuzigt und zu Ostern wiederauferstanden war von den Toten.

Grundlage der Himmelfahrt Christi ist das Evangelium von Lukas 24 Verse 50 ff.:

Jesu Himmelfahrt
50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude
53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.

Vatertag ist der Ehrentag der Väter so wie es den Muttertag für die Mütter gibt. Er geht zurück auf die Amerikanerin, Louisa Dodd, deren Vater im Sezessionskrieg (1861-65) gekämpft hatte. Sie rief 1910 eine Bewegung zur Ehrung von Vätern ins Leben. Diese Aktivitäten wurden so erfolgreich, daß Präsident Calvin Coolidge 1924 eine Empfehlung für die Einführung eines besonderen Feiertages an die Einzelstaaten der USA herausgab. Die Akzeptanz des Vatertages ist bei weiten Schichten der amerikanischen Bevölkerung so groß, daß Präsident Nixon ihn 1974 endgültig in den Rang eines offiziellen Feiertages für jeweils den zweiten Sonntag im Juni erhob. (Quelle: vaterglueck.de)

In Deutschland fällt der Vatertag jeweils mit dem Himmelfahrtstag (Christi Himmelfahrt) zusammen und variiert somit jedes Jahr. Bisher hat er hier allerdings nicht denselben Stellenwert gefunden wie in den USA, sondern ist eher wegen mancher Saufgelage potenzieller Väter verschrien. Apropos Vatertag:

Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.
Ersteres wird gern geübt,
weil es allgemein beliebt.
Selbst der Lasterhafte zeigt,
daß er garnicht abgeneigt.
Nur will er mit seinen Sünden
keinen guten Zweck verbinden,
sondern, wenn die Kosten kommen,
fühlet er sich angstbeklommen.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Und damit sich so ein Feiertag auch wirklich lohnt, nehmen wir am morgigen Freitag einen Brückentag, den wir hier in, um und rundum Hamburg auch gern Hummeltag zu nennen pflegen, um mit einem vier Tage langen verlängerten Wochenende die angekündigte Sonne genießen können. Und wer will und kann, der darf den 827. Hamburger Hafengeburtstag diese vier Tage lang feiern.

Guten Morgen

    Morgenstund‘ hat Blei im Hintern.
    Erkenntnis eines Arbeitnehmers

Montag ist schon grausam. Der Morgen sowieso. Ein Montagmorgen ist die Krönung der Grausamkeit. Selbst ein Mittwochmorgen hat noch viel von diesem Gruseln, das sich frühestens nach der ersten Tasse Kaffee (was ist mit Tee?!) legt, eigentlich aber erst nach Feierabend (wenn ich’s recht bedenke). Der heutige Morgen hat den Vorteil, obwohl er ein Mittwochmorgen ist, schon wie ein Freitagmorgen zu sein – dank Feier- und Brückentag. Immerhin! (Fast ein guter Morgen)!

So ein Morgen ist doch gut
wenn es ein guter ist.
Die Nacht war ruhig und gleichmäßig
durchblutet
die Beine gehorchen bei einem
kleinen Trab durch die Wohnung.
Wer bei offenem Fenster gurgelt
der macht auch ein paar Kniebeugen
und bewegt sich gleichgültig
in einem Hauch von Chlorophyll und Minze
fühlt lange noch das Wasser
eiskalt im Nacken abfrottiert
trägt frische Wäsche und ist ganz
gelöst von Schmutz und Schuppen.

Moin, die Damen und Herren! Hoffe, gut geruht zu haben!

Milch steht vor der Tür es ist
nicht Sonntag keiner redet
kein Persilkritiker vermiest
das Weiß des Tischtuchs
der Kaffee dampft die rote
Marmelade ist so rot
keiner hält Anspielungen
für angebracht.
Er ist allein aber er könnte
rufen und wäre es nicht mehr.
Nichts kann ihn hindern nach der ersten
Zigarette alles prima zu finden.
Mach dir nichts vor du bist in Ordnung
dieser Morgen war lange verdient.
Wenn du erst deinen Kopf durch die Straßen trägst
sieht alles
wieder anders aus
nach Morgenzeitung
Mittelwelle und wenn du
dem ersten Arschloch von nebenan
begegnet bist: Guten Morgen!

Von Nicolas Born. Gezogen aus Die feiernden Deutschen: 789 brauchbare Gedichte – durch den Tag, durch das Jahr und durch das Leben von Gerd Haffmans (Hrsg.)

Noch zweimal tief durchatmen …

Nach dem Spiel in Hamburg gegen den HSV musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Was die Bremer da besonders in der ersten Halbzeit boten, war die Katastrophe pur. Aber es geht auch anders. Und wenn gleich zwei Spieler des SV Werder in die Elf des 32. Spieltages gelangen (Fin Bartels und Zlatko Junuzović), dann muss schon etwas Besonderes am dem Rasen des Weserstadions geschehen sein. Die Bremer können auch zu Hause in der Fußball-Bundesliga gewinnen: 6:2 gegen den VfB Stuttgart, die sich lange im besicherten Mittelfeld wähnten und sich plötzlich auf einem Abstiegsplatz wiederfinden.

Claudio Pizarro, gegen den HSV fast zur tragischen Figur verkommen, spielte in der 10. Minute einen mustergültigen Pass auf Fin Bartels, der den Ball eiskalt zum ersten Treffer der Bremer einnetzte. Und kurz vor seiner Auswechslung gelang dann Pizarro auch noch sein in dieser Saison insgesamt 14. Tor. Allen voran aber der überragende Junuzović, der die Werder-Treffer zum 3:1 und 4:2 vorbereitete. Der Österreicher gab keinen Ball verloren, spulte 11,2 km ab, 70 Prozent seiner Pässe kamen an. Einzig Tytons tolle Parade verhinderte einen Treffer des besten Werderaners

Junuzovic, Spielgestalter: SV Werder Bremen – VfB Stuttgart 6:2 (32. Spieltag 2015/2016)

Jetzt heißt es noch zweimal tief durchatmen: Das rettende Ufer ist zwar in Sicht, aber noch nicht erreicht. In Köln und dann am letzten Spieltag zu Hause gegen Frankfurt müssen weitere Punkte her, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht klappt.


The Untold Story Behind Leicester’s Incredible Season 2015/2016

An dieser Stelle Gratulation an Leicester City um den deutschen Abwehrspieler Robert Huth zum Gewinn der englischen Fußballmeisterschaft. Nicht Scheich-Klub Manchester City, nicht Manchester United um DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger, nicht der FC Arsenal oder Noch-Meister Chelsea – das Low-Budget-Team aus den englischen Midlands stahl allen die Show. Leicester zeigt uns auf, dass nicht Geld allein Tore schießt und Meisterschaften gewinnt, was angesichts der großen Überlegenheit der Münchener Bayern in der Bundesliga nur ein schwacher Trost sein kann. Die haben allerdings – anders als Leicester City – zwei Spieltage vor Saisonende ihre Meisterschaft noch nicht ganz in trockene Tücher gewickelt bekommen.

„Gängelei macht Arbeit unmöglich“

Aus der Kreiszeitung-Wochenblatt Nordheide vom 30.04.2016

Leider kein Einzelfall: Tagesmütter aus Seevetal geben Job auf, weil die Zusammenarbeit mit dem Landkreis nicht funktioniert

„Wir geben auf. Wenn man immer die Drohung im Nacken hat, dass einem die Pflegeerlaubnis entzogen wird, kann man nicht gut arbeiten.“ Die beiden Tagesmütter Nicola Kariofilis (37) und Ramona Kipp (35) aus Seevetal finden klare Worte. Vor einigen Wochen waren die beiden ausgebildeten Erzieherinnen noch auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für ihr„Kinderhaus“ in Fleestedt (das WOCHENBLATT berichtete). Jetzt haben sie die schwere Entscheidung getroffen, ihre Großtagespflege zum 31. Juli zu schließen. „Die Umstände zwingen uns zu diesem Schritt“, sagt Nicola Kariofilis.

Neben den Schwierigkeiten, neue Räume zu finden – derzeit ist das „Kinderhaus“ noch im Sporthaus in Fleestedt untergebracht, das Gebäude soll bald abgerissen werden – waren es vor allem Probleme in der Zusammenarbeit mit dem Landkreis, die den Erzieherinnen die Freude an der Arbeit als Tagesmutter verleidet haben. „Es gab überhaupt kein Miteinander, die Atmosphäre war schlecht, wir fühlen uns gegängelt und kontrolliert, obwohl wir Unterstützung bräuchten“, beschreibt Ramona Kipp die Situation. „Bei diesen Rahmenbedingungen geht man einfach nicht gern zur Arbeit“, sagt Nicola Kariofilis.

Die beiden Frauen aus Seevetal sind nicht die einzigen, die ihren Job als Tagesmutter an den Nagel hängen, weil es Schwierigkeiten mit der zuständigen Abteilung der Kreisverwaltung gibt. Auch im Bereich Winsen gibt es ähnliche Fälle.

Auf Nachfrage des WOCHENBLATT, ob die Stadt wisse, dass Tagesmütter aufgegeben haben, weil die Kooperation mit dem Kreis problematisch war, bestätigt Stadtsprecher Theodor Peters: „Klare Antwort: Ja. Das ist bei uns an verschiedenen Stellen aufgelaufen.“ Vor allem Eltern hätten sich bei der Stadt über die Zustände beschwert. „Wir haben uns deswegen auch schon an den Landkreis gewandt“, so Peters. Die Probleme führen derzeit dazu, dass in Winsen einige Betreuungsplätze für Kinder fehlen.

Dass es im Getriebe der zuständigen Abteilung „Besondere Leistungen für Kinder und Jugendliche“ knirscht, ist auch bei Kreissprecher Johannes Freudewald angekommen. „Wir wurden in den vergangenen 14 Tagen auf aktuelle Probleme in der Zusammenarbeit angesprochen und führen dazu Gespräche mit verschiedenen Stellen“, so Freudewald. Die Kritik nehme man sehr ernst. „Wir prüfen jeden Einzelfall genau und werden uns auch mit den zuständigen Mitarbeitern zusammensetzen.“ Personelle Veränderungen seien derzeit nicht geplant, so Freudewald auf Nachfrage. Grundsätzlich stünden im Bereich der Kindertagesbetreuung Qualität und Verantwortung für das Kindeswohl absolut im Vordergrund.

Nicola Kariofilis und Ramona Kipp haben ihre Verantwortung in den vergangenen Jahren immer sehr ernst genommen. Der Schritt, das „Kinderhaus“ nach insgesamt sieben Jahren zu schließen, fiel ihnen schwer. „Wir verstehen, dass der Kreis die Qualität im Auge hat, aber derzeit wird das Gegenteil erreicht. Viele Dinge werden unnötig verkompliziert“, sagt Nicola Kariofilis. Einen neuen Job zu finden, war für die beiden Frauen übrigens kein Problem. Gut ausgebildete Erzieherinnen werden überall händeringend gesucht.

Ausschnitt aus Kreiszeitung-Wochenblatt Nordheide vom 30.04.2016 (S. 36)

Das kritisieren die Tagesmütter

• Die Auflagen für Wohnungen bzw. Häuser, in denen eine Großtagespflege eingerichtet werden darf, sind nur sehr schwer zu erfüllen. Der vorhandene Ermessensspielraum wird von den zuständigen Mitarbeitern des Bauamtes nicht ausgenutzt. Notar, Architekt, Anträge – das alles kostet zu viel Zeit und Geld.
• Auch als ausgebildete Erzieherin sollte Ramona Kipp nach knapp einem Jahr „Babypause“ u.a. noch einmal einen Kursus absolvieren, einen Eignungstest ablegen, die Pflegeerlaubnis beantragen und ein Konzept erstellen.
• Trotz regelmäßiger Gespräche zwischen den Tagesmüttern und der zuständigen Abteilung hielt die Sachbearbeiterin es nicht für nötig, darauf hinzuweisen, dass der notwendige Kursus nur zweimal im Jahr stattfindet und ließ es drauf ankommen, dass Ramona Kipp die Anmeldefrist um wenige Tage ver- passt. Dass sie nachträglich in den Kurs hineinrutscht, konnte nicht ermöglicht werden.
• Die Betreuung der Kinder wird durch immer mehr Bürokratie begleitet, Abläufe werden verkompliziert. Der Arbeitsaufwand abseits der Tagespflege wird immer größer.

Weniger Bürokratie, mehr Mut und Verstand – Kommentar von Katja Bendig

Kreissprecher Johannes Freudewald spricht von Einzelfällen – doch das Problem ist ein grundsätzliches. Dafür spricht allein schon, dass gleich von mehreren Seiten Ähnliches berichtet wird. Sicher – Tagesmütter und -väter müssen kontrolliert werden, das Kindeswohl muss an vorderster Stelle stehen. Ob man es fördert, wenn man den betreuenden Personen mit Misstrauen begegnet, auf Paragrafen und Verordnungen pocht, statt konstruktive Lösungen im Blick zu haben, darf bezweifelt werden.

Hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben – da kann das Netz aus Kontrollen noch so engmaschig sein. Wenn man diesen Gedanken einmal zu Ende denkt, kann man darauf kommen, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit eindeutig der bessere Weg ist. Dazu braucht es verwaltungsseitig Personal, das in der Lage und mutig genug ist, eigene Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen.

Leidtragende in diesem Fall sind die Eltern. Sie sind darauf angewiesen, einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu finden. Durch die kommunalen Angebote an Krippen und Kitas kann diese Nachfrage schon lange nicht mehr allein befriedigt werden.

Die Kreisverwaltung sollte sich beeilen, das Vertrauen zu den Tagesmüttern und -vätern wieder herzustellen. Weniger Bürokratie, mehr Verstand – das hilft manchmal schon.

400. Todestag von William Shakespeare

    The rest is silence.
    Der Rest ist Schweigen.

    William Shakespeare – Hamlet

Am 23. April jährte sich William Shakespeares Todestag zum 400. Mal. Shakespeare ist ein literarisches Phänomen. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Mit 2 Milliarden bis 4 Milliarden verkauften Buch-Exemplaren seiner Werke ist er der meistverkaufte Autor aller Zeiten.

Ich habe ein erstes Shakespeare-Drama in jungen Jahren im Fernsehen gesehen: König Richard III., in der Titelrolle Wolfgang Kieling (TV-Produktion in S/W 1964), der mich mit seinen Spiel sehr beeindruckte. Er stellte Richard, der von Natur aus hässlich und missgebildet war, als Spastiker dar.

    Diana Rigg 1968 als Helena

Als Fan der englischen TV-Serie ‚Mit Schirm, Charme und Melone‘ und besonders angetan von Diana Rigg als Emma Peel wusste ich natürlich, dass diese Schauspielerin später Mitglied der Royal Shakespeare Company wurde. So spielte sie in einer TV-Inszenierung Helena in der Komödie Ein Sommernachtstraum.

    Ein Sommernachtstraum – Oberon und Titania

Ein Sommernachtstraum habe ich mit meiner heutigen Frau vor vielen Jahren im Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg gesehen. Mitbegründer und bis zu seinem Tod 1995 Intendant dieses Theaters war Friedrich Schütter. Er inszenierte das Stück und spielte selbst mit. Schütter ist auch in vielen Fernsehrollen (z.B. in mehreren Tatorten) zu sehen gewesen. Das ist lange her (Ende der 1980-er Jahre), aber ich erinnere mich noch heute an einen wunderbaren Theaterabend.

Siehe auch:
Sonette auf william-shakespeare.de
Shakespeare auf arte.tv
Was ist bloß mit Ian los? Teil 43: Mondlandung mit Shakespeare
Heute Ruhetag (14): William Shakespeare: Cymbeline

Werder Bremen in Nöten

Sollte Claudio Pizarro zur tragischen Figur des SV Werder werden? Eine ungeschriebene Fußballregel lautet: Lass den gefoulten Spieler niemals den fälligen Elfmeter schießen! Pizarro, der im Strafraum vom HSV-Kapitän Djourou von den Beinen geholt wurde, tritt an wie schon die Wochen zuvor, wenn es einen Strafstoß für die Bremer gab, und … vergibt ziemlich kläglich. Am Ende verliert Werder das Spiel beim HSV 1:2. Und ausgerechnet Lagossa markiert beide Hamburger Tore 🙁 .

Und da Frankfurt zu Hause gewinnt, schmilzt der Abstand zum 17. Tabellenplatz, der den direkten Abstieg bedeutet, auf einen Zähler.

Hinzu kommt diese irrsinnige Terminierung. Bereits das HSV-Spiel am Freitag war unglücklich platziert, da Werder erst am Dienstag das schwere Spiel im DFB-Pokal-Halbfinale bei den Bayern zu bestreiten hatte. Und jetzt das erste Montagsspiel in der langjährigen Bundesliga-Geschichte (am 2. Mai) zu Hause gegen Stuttgart. Alle anderen Teams sind da bereits ‚durch‘.

    Werder Bremen: Wohin geht die Reise?

Natürlich kann es der SV Werder Bremen in den letzten drei Spieltagen aus eigener Kraft schaffen. An Stuttgart, die nach einer Negativserie plötzlich doch wieder gegen den Abstieg zu kämpfen haben, kann sogar der 16. Platz (Relegation) am besagten nächsten Montag abgegeben werden. Das heißt aber: gewinnen! Und wenn es auch dazu nicht reicht, so gibt es am letzten Spieltag zu Hause gegen Frankfurt das endgültig letzte Endspiel – gegen Frankfurt! Zwischenzeitlich spielt Werder dann noch in Köln. Spätestens am 14. Mai gegen 17 Uhr 20 wissen wir, ob die Bremer es geschafft haben, ob sie nachsitzen müssen (in der Relegation voraussichtlich gegen den 1. FC Nürnberg) oder ob der Werder-Fan in der nächsten Saison Spiele gegen Mannschaften wie Heidenheim oder Sandhausen im Weserstadion erleben wird.