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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Google Street View (6): Stonehaven – Inverness – Drumnadrochit – Callander – Isle of Skye

So am Jahresanfang habe ich es immer mit Urlaubsplanungen … und mit Urlaubserinnerungen. Da es ja jetzt Google Street View, den Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth (Google Street View zeigt Ansichten in 360°-Panoramabildern aus der Straßenperspektive) gibt, kann ich mich noch einmal aufmachen, um z.B. die gut dreiwöchige Rundreise durch Schottland im Sommer 2005, die ich mit meiner Familie machte, (wenigstens in Teilen) virtuell zu wiederholen. Wir sind vor fünf einhalb Jahren bekanntlich in Edinburgh gestartet. Die Reise ging dann zuerst nach Inverness (Google Street View (4): Edinburgh & Inverness), dann weiter zu den Orkney Inseln – und zurück über Inverness nach Keith und Stonehaven an der Nordsee (Google Street View (5): Stromness/Orkney – Inverness – Keith – Stonehaven).

Heute nun besuchen wir (von Stonehaven wiederum über Inverness kommend) den kleinen Ort Drumnadrochit am Loch Ness, fahren mit dem Bus weiter bis Callander. Und von hier dann ein Stück zurück und weiter zur Isle of Skye. Bis auf eine kleine, aber feine Ferienwohnung in Kyleakin/Skye hatten wir als Unterkünfte Bed & Breakfast (siehe: Rückblick auf unsere Schottland-Reise 2005 (Unterkünfte)) gebucht:


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Strecke Inverness – Drumnadrochit – Fort William – Callander

Drumnadrochit besuchten wir allein schon des Monsters von Loch Ness wegen: Nessie (Nessiteras rhombopteryx – Nessie). Wir haben es aber nicht gesichtet, wenigstens nicht das ‚echte’ Monster. Unterkunft hatten wir in einem 1810 erbauten Hause, urig und gemütlich – mit einem großartigen schottischen Frühstück – bei Audrey Duff im Haus Greenlea:


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Audrey Duff in Drumnadrochit (Greenlea)

Bereits nach einer Nacht ging es weiter nach Callander, um uns dort einmal auch die Highland Games anzuschauen. (Schottland 2005: Highland Games in Callander). Hier mimten wir auch Highlander (Schottland 2005: AlbinZ als Highlander) und wanderten zur Wunschquelle … Unterkunft fanden wir bei Andy (Guest House Greenbank – irgendwie typisch britisch: schlicht statt kraus) in der Main Street (siehe hierzu auch die YouTube-Videos: Greenbank von außen – von innen):


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Greenbank Guesthouse in Callander, 143 Main Street

Von Callander ging es dann mit dem Bus auf die Isle of Skye. In Kyleakin, gleich am Anfang der Insel hatten wir für acht Nächte eine Ferienwohnung gemietet. Hier wollten wir uns nach der doch manchmal strapaziösen Rundreise erholen. Die Isle of Skye ist gewissermaßen Schottland im kleinen – mit Bens (Bergen) und Lochs (hier als Buchten), eben mit viel Wasser drumherum:


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Strecke Callander – Fort William – Kyle of Lochalsh – Kyleakin/Isle of Skye – Portree

Unterkunft fanden wir bei Greta Macleod Sheedy in Kyleakin (Mo Dhachaidh) – ihr Heim war auch unser Heim (eine wirklich schöne Ferienwohnung für acht Nächte): Mo Dhachaidh – Old Kyle Farm Road, Kyleakin IV41 8PR, Isle of Skye. Den Endpunkt unserer Busreise in Kyleakin habe ich bereits an anderer Stelle Street View-mäßig festgehalten (Google Street View (3): Kyleakin). Die kleine Ferienwohnung war dann auch Ausgangspunkt kleiner Touren, z.B. auch nach Portree, dem Hauptort der Insel:


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Kyleakin – Old Kyle Farm Road

Mit dem Aufenthalt auf der Insel Skye endete dann auch schon fast unser Urlaub. Es ging zurück mit der Bahn von Kyle of Lochalsch nach Inverness (eine lohnenswerte Bahnfahrt: Mit dem Hogwart-Express am Loch Carron entlang) und dann zurück nach Edinburgh:


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Strecke Kyleakin/Isle of skye – Kyle of Lochalsh – Inverness – Edinburgh

Inverness war also wieder einmal Angelpunkt unserer Tour. Vielleicht erkennt einer von Euch in Inverness den Pub auf der rechten Seite wieder (siehe meinen Beitrag: Public houses)?


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Inverness – Huntly Street am River Ness

In Edinburgh blieben wir noch zwei Nächte und ließen den Urlaub in aller Ruhe ausklingen, bevor vor wieder zurück nach Hamburg flogen. Hier ist über Googles Street View die Einmündung der North Bridge (die führt über die Waverley Station, dem Hauptbahnhof Edinburghs) in die Princes Street, der Haupteinkaufstraße im Zentrum Edinburghs, zu sehen:


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Edinburgh – Einmündung der North Bridge in die Princes Street (Haupteinkaufsstraße)

siehe auch Google Street View (1): Torre des Mar
Google Street View (2): Prag
Google Street View (3): Kyleakin
Google Street View (4): Edinburgh & Inverness
Google Street View (5): Stromness/Orkney – Inverness – Keith – Stonehaven

Google Street View (5): Stromness/Orkney – Inverness – Keith – Stonehaven

Die Rundreise durch Schottland im Sommer 2005 führte mich und meine Familie weiter von Inverness hinauf zu den Orkney-Inseln. Nach einem Wochenende dort ging es zurück über Inverness, dem Dreh- und Angelpunkt unserer Reise, dann nach Keith und weiter an die Nordsee nach Stonehaven. Als Unterkünfte hatten wir Bed & Breakfast (siehe: Rückblick auf unsere Schottland-Reise 2005 (Unterkünfte)) gebucht.

Mit Google Street View, einem Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth (Google Street View zeigt Ansichten in 360°-Panoramabildern aus der Straßenperspektive) habe ich erneut die Reiseroute und die Quartiere während unserer Reise zurückverfolgt.


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Reiseroute Inverness über Wick und Thurso – Fähre nach Stromness/Orkney

Nach der Anreise mit Bahn und Fähre bezogen wir etwas außerhalb von Stromness auf der Hauptinsel der Orkney-Inseln, Mainland, Quartier im Haus Lindesfarne. Hier liehen wir uns Fahrräder aus, um etwas von der Insel auszukundschaften:


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Haus Lindesfarne in Stromness/Orkney Insel (von der Hauptstraße aus)

Es ging dann wieder zurück nach Inverness und von dort nach Keith auf dem (Malt) Whisky Trail, dann weiter nach Stonehaven an die Nordsee:


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Strecke Inverness – Keith nach Stonehaven

In Keith bezogen wir ein Familienzimmer auf der Haughs Farm bei Jean Jackson, etwas außerhalb des Ortes. Keith liegt auf dem so genannten (Malt) Whisky Trail, und so besuchten wir in Keith selbstverständlich eine Whiskybrennerei, das Stammhaus von Chivas Regal, die Strathisla Destillery, die einen guten Single Malt Whisky brennt (siehe meinen Beitrag: Slainte!). Leider bietet Street View keinen direkten Zugang zu der Farm und endet bei der Einmündung der A96, der Zufahrt zu mehreren Häusern und eben auch der Haughs Farm:


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Keith – A96 – Zufahrt zur Haughs Farm

Von Keith ging es dann weiter mit dem Zug an die Nordsee nach Stonehaven. Unser eigentliches Ziel hieß: Dunnotttar Castle. Aber Stonehaven gefiel uns auch so. Eine schöne Kleinstadt direkt am Meer. Hier nun bezogen wir (wiederum) ein Familienzimmer im Belvedere Hotel an der Evan Street, das inzwischen aber wohl den Pächter gewechselt hat:


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Belvedere Hotel, 41 Evan Street, Stonehaven, Kincardineshire AB39 2ET

siehe auch Google Street View (1): Torre des Mar
Google Street View (2): Prag
Google Street View (3): Kyleakin
Google Street View (4): Edinburgh & Inverness

Eine Kerze für Oma Maria

Es sind gerade einmal neun Monate verflossen, seitdem mein Vater gestorben ist. Gestern verstarb ganz friedvoll im Beisein meiner Geschwister meine Mutter Maria im Alter von 91 Jahren in einem Pflegeheim in Lilienthal.

Sommerfest 2009 im Pflegeheim Haus am Markt in Lilienthal

Sommerfest 2009 im Pflegeheim Haus am Markt in Lilienthal

Meine Mutter Maria (mit meiner Schwester bzw. meinem Bruder)
Sommerfest 2009 im Pflegeheim ‚Haus am Markt‘ in Lilienthal

Vor unserem Haus haben wir gestern Abend noch eine Kerze entzündet, die auch des Nachts leuchtet: Nun hat auch meine Mutter Ruhe gefunden

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Dir am Donnerstag, den 27. Januar 2011 um 14 Uhr in einer Trauerfeier in der Kapelle auf dem Friedhof Lilienthal, Falkenberger Landstraße.

Google Street View (4): Edinburgh & Inverness

Google Street View, einem Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth (Google Street View zeigt Ansichten in 360°-Panoramabildern aus der Straßenperspektive) macht es natürlich auch möglich, Orte aufzusuchen, die man vor geraumer Zeit besucht hat.

Im Sommer 2005 war ich ja mit meiner Familie für gut drei Wochen in Schottland unterwegs. Es war zum großen Teil eine Rundreise, die in Edinburgh begann und endete (wir waren mit dem Flieger von Hamburg gekommen), die dann weiter nach Inverness (mit dem Zug) und hinauf zu den Orkney-Inseln führte. Als Unterkünfte hatten wir Bed & Breakfast (siehe: Rückblick auf unsere Schottland-Reise 2005 (Unterkünfte)) gebucht. Ansonsten verpflegten wir uns selbst (oder gingen in Restaurants).

Zunächst waren wir also einige Tage in Edinburgh. Und was uns gleich ins Auge fiel, das waren die vielen Lidl-Läden in Schottland. Ich will hier keine Werbung für diesen deutschen Discounter betreiben, aber die Lidl-Läden schienen uns auch auf der britischen Insel beliebt, da preiswert zu sein. Übrigens war der Supermarkt, von dem ich in meinem Beitrag Von Bündnisse, Feindschaften und Vereinsfarben berichtete (ich unterhielt mich dort mit einem Fan von Celtic Glasgow),ein Lidl-Laden.

Sicherlich mag es dem geneigten Leser nicht allzu sehr interessieren, wo z.B. in Edinburgh oder Inverness dieser deutscher Discounter zu finden ist, trotzdem habe ich (für mich und meine Lieben gedacht) die beiden Läden herausgesucht, bei denen wir öfter eingekauft haben. Zunächst beginnen wir in Edinburgh. Hier der Laden, in dem das Grün-weiß-Celtic-Werder-Gespräch stattfand:


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Edinburgh, 56/58 Nicolson St – Lidl

Wenn man nun die Nicolson Street in Richtung Süden weiterverfolgt, kommt man bald (zu Fuß, dem Taxi oder dem Bus – alle drei Möglichkeiten haben wir genutzt) in die Minto Street. Hier unter der Hausnummer 36 hatten wir ein Familienzimmer im „Bellerose Guest House“ gebucht:


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Edinburgh EH9 2BS, Minto St 36 – Bellerose Guest House

Es ging dann weiter nach Inverness mit der Bahn. Unmittelbar in der Nähe unseres Bed&Breakfast-Quartiers war auf der anderen Straßenseite der Telfort Street wiederum ein Lidl-Laden gelegen:


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Inverness, Telford St – Lidl

Wechselt man die Straßenseite und geht nur ein kurzes Stück weiter stadtauswärts (nach rechts), dann kommt man unter der Hausnummer 64 zum The Kemps Guesthouse. Hier bekam ich zum Frühstück u.a. neben Porridge auch Haggis, eine schottische Spezialität, die u.a. auch bei Lidl erhältlich ist und mir trotz der Zutaten durchaus geschmeckt hat:


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The Kemps – 64 Telford Street, Inverness, IV3 5LE

siehe auch Google Street View (1): Torre des Mar
Google Street View (2): Prag
Google Street View (3): Kyleakin

Dein Name in altägyptischen Hieroglyphen und japanischer Schrift

Als Kind interessierte sich mein älterer Sohn für das alte Ägypten und damit auch für die Schrift der alten Ägypter, die Hieroglyphen. So konnte er seinen Vornamen natürlich auch in Hieroglyphen schreiben:

Der Name Jan in Hieroglyphen
Der Name Jan in Hieroglyphen

Es gibt eine Website, die die bekanntesten Namen in Hieroglyphen übersetzt und auch einen Online-Übersetzer. Und für alle Interessierten hier einen weiteren Link ins Internet zum größten Wörterbuch für altägyptische Sprache, in dem man „blättern“ kann und sicherlich viel Interessantes findet (leider muss man sich jetzt hier online registrieren lassen).

Wer sich dafür interessiert, wie sein Name in japanischen Schriftzeichen aussieht, für den gibt es den folgenden Online-Namensübersetzer (ist zwar auf Englisch, dürfte aber auch für deutsche Namen geeignet sein): Japanese Name Translator

Grundlage ist dabei das Katakana Alphabet. Die Schrift der modernen japanischen Sprache besteht aus den Kanji, die der chinesischen Schrift entstammen und als Logogramme meist den Wortstamm bilden, den Silbenschriften Hiragana (oft für grammatikalische Formen) und eben Katakana, die hauptsächlich für Fremdwörter benutzt wird – außerdem wird auch das lateinischen Alphabet benutzt, das in Japan als Rōmaji bezeichnet wird. Diese Schriftarten haben unterschiedliche spezifische Funktionen und werden in Alltagstexten parallel verwendet.

Gebärdensprachen

Wer wie ich ganz allgemein ein Faible für Sprachen hat, wird sich vielleicht auch für die unterschiedlichen Gebärdensprachen interessieren. Als Gebärdensprache bezeichnet man eine eigenständige, visuell wahrnehmbare natürliche Sprache, die insbesondere von gehörlosen und schwerhörigen Menschen zur Kommunikation genutzt wird.

Verwunderlich finde ich dabei, dass viele Sprachen ihre eigene Gebärdensprache haben und es keine richtige internationale Gebärdensprache gibt. Weit verbreitet ist natürlich die American Sign Language (ASL). Und auf internationalen Veranstaltungen kommt zunehmend die sogenannte internationale Gebärdensprache zum Einsatz. Diese im Entstehen begriffene Gebärdensprache entwickelt sich durch Konventionen verschiedener länderspezifischer Gebärden nach pragmatischen Aspekten.

Nun, wer sich für Gebärdensprache interessiert, den darf ich die folgende Website Spread the Sign empfehlen. Hier finden sich nicht nur die Alphabete (als Bilder), sondern auch viele Begriffe in verschiedenen Gebärdensprachen (per Video) wieder.

Willi im Alphabet der deutschen Gebärdensprache
Willi im Alphabet der deutschen Gebärdensprache

Übrigens: Ziemlich witzig finde ich das Zeichen für Schottland … (sieht nach einem Dudelsack aus, oder?)

Die Website sagt über sich selbst:

Spread the sign ist ein Projekt zum Transfer von Innovationen im Programm „Leonardo da Vinci“ der Europäischen Union. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission durch das Schwedische Büro für Internationale Programme in Erziehung und Ausbildung unterstützt. Wir arbeiten mit Gebärdensprachen aus verschiedenen nationalen Staaten im Internet. Spread the sign ist ein pädagogisches Selbstlern-Instrument und kann überall auf der Welt frei verwendet werden. Nur die Fantasie setzt langfristig der Nutzung dieses Lexikons Grenzen. Vordringlich aber soll Spread the sign die sprachlichen Möglichkeiten von Berufsschülern bei Auslandsaufenthalten verbessern. Zwischen Oktober 2008 und Oktober 2010 werden wir Gebärden aus den meisten Berufsfeldern zur Verfügung stellen und das Lexikon weiter ausbauen können. Als neue Elemente werden wir in diesen 2 Jahren Sprachdateien und 3-D-Animationen anbieten. Darüber hinaus werden sich auch Länder außerhalb der EU an dem Lexikon beteiligen. Spread the Sign wird international!

Kindsköpfe

Kindsköpfe (Originaltitel: Grown Ups) ist eine amerikanische Komödie mit Adam Sandler, Kevin James, Chris Rock, David Spade und Rob Schneider aus dem Jahr 2010. Sandler und Fred Wolf schrieben das Drehbuch und Dennis Dugan führte Regie. Der Film wurde von der Firma Sandler Produktion Happy Madison und Filmverleih Columbia Pictures produziert.

Eine halbe Ewigkeit ist es her, dass die fünf Freunde Lenny (Adam Sandler), Eric (Kevin James), Kurt (Chris Rock), Marcus (David Spade) und Rob (Rob Schneider) in ihrer Kindheit eine wichtige Basketball-Meisterschaft gewonnen haben. Dieser Triumph mit den obligatorischen Siegpunkten in letzter Sekunde ist längst zur Legende geworden. Einige der fünf zehren noch in der Gegenwart davon. Als ihr damaliger Coach Buzzer (Blake Clark) in die ewigen Jagdgründe übergeht, treffen sich die Freunde von früher bei der Beerdigung wieder. Lenny, der es in Hollywood als Künstleragent zu Reichtum und einer Modedesignerfrau (Salma Hayek) gebracht hat, organisiert das Wiedersehen. Das Haus am See, wo sie einst ihren Erfolg gefeiert haben, soll für ein Wochenende die Stätte seliger Erinnerungen und mit Wonne erzählter alter Geschichten sein. Samt ihren Familien zieht das Quintett in das Idyll ein – doch mit der Ruhe ist es bald vorbei. Vielmehr entwickelt sich ein heilloses Chaos, das die eine oder andere Lebenslüge zutage fördert…

aus: filmstarts.de

Filme mit Adam Sandler weisen meist eine recht herbe Komik auf. Betätigt er sich dann auch noch als Drehbuchautor, dann wird es besonders brachial oder wie in diesem Fall: infantil. Der deutsche Titel Kindsköpfe passt so ganz gut.

Da mein jüngerer Sohn ganz gern Filme mit Adam Sandler sieht, so haben wir auch diesen Film angeguckt, der ab 21. Januar auf DVD Kindsköpfe erhältlich sein wird.

Nun frage mich einer, wie ich den Film finde. Eigentlich ist es ein ganz mieser Film, mit seinen abgeschmackten Witzen ist er infantil und geradezu pubertär. Und so lautet die Frage unweigerlich, ob Männer wirklich so sind, wenn sie sich ‚zusammenrotten’. Ich fürchte ja. So ist der Film, wenn auch unfreiwillig, eine durchaus ‚gelungene Studie’ über eine Männerclique aus alten Schulfreunden, die sich nach Jahren mit ihren Familien wiedersehen – und ihre spätjugendlichen Albernheiten treiben. Ähnlich wie im Film so hat Adam Sandler seine mit ihm seit 20 Jahren befreundeten Schauspielerkollegen für den Film zusammengetrommelt. Auch wenn es keine hochgeistige Kost ist, die hier verabreicht wird, so kann man sich als Mann durchaus über den Film amüsieren (wohl auch als Frau), wenn man sich für gut 90 Minuten selbst als Kindskopf sieht.


Kindsköpfe – Trailer

Winterurlaub in Predeal/Rumänien

Auf den Tag genau ist es nun schon 25 Jahren her, dass ich mit meiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau zum 2. Mal in Winterurlaub nach Rumänien reiste. Für unseren damals besonders schmalen Geldbeutel war das erschwinglich (drei Wochen mit Flug, Hotel, Vollpension und Skikurs kosteten pro Person heute kaum glaubliche 801 DM, also 400 €). Damals regierte noch Nicolae Ceauşescu das Land mit eiserner sozialistischer Hand. Für die wohl eher wenigen westlichen Touristen war man dankbar. Den Menschen in Rumänien ging es damals nicht sehr gut. Obwohl das Land über Öl- und Erdgasquellen verfügt, waren Benzin, Heizöl usw. rationiert.

Am 16. Januar 1986 flogen wir mit der rumänischen Fluggesellschaft Tarom in einer russischen Tupolew TU 154 von Hamburg nach Bukarest (Flughafen Bukarest-Otopeni) mit über vier Stunden Verspätung ab. Nach zwei Stunden Busfahrt kamen wir dann in Predeal gegen 22 Uhr 30 an.

Diesmal hatten wir in Predeal im Kreis Braşov ein Hotel gebucht. Da das Hotel Bulevard aber bei der Ankunft belegt war, wurden wir im Hotel Orizont (Zimmer 320 mit Bad/WC und Balkon) untergebracht. Der Vorteil: Das Hotel war komfortabler und lag nicht gleich an der Hauptstraße, sondern etwas abseits. Unterkunft und Verpflegung waren wieder bestens. Und ordentlich Schnee, vor allem Frost, hatten wir genügend.


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Hotel Orizont – Str. Trei Brazi nr.6, 505300 Predeal, jud. Brasov

Am 06.02.1986 ging es dann wieder nach Deutschland zurück – dabei verbrachten wir noch die letzte Nacht vor dem Rückflug in Bukarest im Hotel Bucureşti (Zimmer 816, also im 8. Stock ganz oben).

In Predeal betrieben wir diesmal Skilanglauf, hatten auch einen Skilehrer für einige Tage, Gigi, der auch gleichzeitig Masseur und Bademeister des hoteleigenen Swimmingpools war. Er zeigte uns viele Wege und scheuchte uns ganz schön durch die Gegend. Am Schluss gab es auch eine Art Prüfung und dann einen ‚Blechorden’. Ich war, glaub ich, danach nie wieder so fit, wie nach diesen drei Wochen in Rumänien. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Kilometer wir auf Skiern abgerissen haben. Dazu kamen dann ja noch einige Kilometer im Schwimmbecken.

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Eisig ist’s …?!

Mit Lauflauftretern

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Cabană Trei Brazi (Drei Tannen) – 1128 m

Mit Gigi, unserem Skilehrer

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Predeal/Rumänien im Januar/Februar 1986

Willi unterwegs auf Skiern …

Neben einigen kleineren Ausflügen waren wir fast immer im Ort und in der Umgebung auf Achse. Dabei lehrten wir neben dem Skilehrer Gigi und dessen Frau, der Reiseführerin Eleana sowie Reisenden aus Belgien und Luxemburg auch einige andere Einheimische kennen. Da war u.a. die deutschstämmige Kellnerin Crista, die uns fast mütterlich umsorgte. Oder jener ältere Portier, der zwar kein Deutsch konnte (und wir kein Rumänisch), der aber einmal die Bindung meiner Skier nachstellen half, und mit dem wir uns dann eben mit Händen und Füßen unterhalten haben. Eines Tages trug er eine schwarze Binde an seiner Jacke und guckte uns betrübt an. Seine Frau war gestorben. Wir versuchten ihn so gut es ging zu trösten. Zuletzt gaben wir ihm unser restliches rumänisches Geld, das einzigste, was wir für ihn tun konnten. In Predeal gerieten wir dann ja auch fast in Gefangenschaft, als wir uns im Wald verirrten und plötzlich vor einem Basislager eines Militärposten standen. Aber das ging ja dann doch gut aus.

Für uns beide war es eine schöne, fast unwirklich anmutende Zeit. Trotz der Armut dort begegneten wir immer freundlichen Menschen. Und was mir besonders nach der Heimkehr nach Hamburg auffiel. In Rumänien war die Luft klar und rein. Einen schöneren Sternenhimmel als z.B. in Predeal habe ich nirgends mehr gesehen. Und so verpestet kam mir die Luft in Hamburg nie wieder vor, wie nach der Rumänienreise. Und wenn es auch vor 25 Jahre wahrscheinlich geradezu exotisch war, Winterurlaub in Rumänien zumachen, so denke ich, dass es auch heute noch empfehlenswert ist, dorthin zu reisen (auch im Sommer sollte es sich lohnen).

siehe auch: Silvester 1984 in Sinaia/Rumänien
Jahreswechsel 1984/1985 in Sinaia/Rumänien

Martin Walser: Das Einhorn

Mit dem Roman Das Einhorn – dem zweiten Teil der Trilogie Anselm Kristleins, die mit dem “Sturz” abgeschlossen wurde – hat Martin Walser einen Liebesroman und gleichzeitig dessen Entstehungsgeschichte geschrieben. Der Vertreter und Werbefachmann Anselm Kristlein aus der Halbzeit ist Schriftsteller geworden. Er erhält den Auftrag, ein Buch über die Liebe zu schreiben. Sich selbst macht er zum Helden des Romans. Die literarische Erinnerung wird ihm zur Reise in die Wirklichkeit: Tätigkeiten, Orte und Personen aus seiner Vergangenheit tauchen auf. Vor allem aber Frauen, die ihn von sich selbst ablenken, die seine Erwartung, das Einhorn, übermächtig werden lassen.

Manches Buch, hält man es erst einmal in Händen, lässt einen so schnell nicht wieder los. So ist es mir mit Walsers Einhorn geschehen, dessen ca. 380 Seiten ich in diesen Tagen zum bereits vierten Mal gelesen habe. Dabei ist es gar nicht so ‚leicht’ zu lesen – und dank vieler Randnotizen, die ich mir bereits beim ersten Lesen gemacht hatte, kommt man durch den bildungsbürgerlichen Wörterdschungel deutlich schneller voran (bei manchen Worterklärungen musste ich fast lachen, zeigen sie mir auf, wie sehr sich der eigene Wortschatz im Laufe der Jahre geweitet hat). Und & aber auch: Es ist eines der wichtigsten Bücher meines Lebens.

War es im ersten Teil, Halbzeit, noch die (göttliche) ‚Mieze’, die Anselm Kristlein oft am Gängelband hielt, so ist es jetzt das ‚Einhorn’, sind es die ‚Erwartungen’, die den Romanhelden in vielerlei erotisch-exotisch-sexuelle Abenteuer führen (Anselms Einhorn ist immerhin ‚alkohollöslich’). War ‚Halbzeit’ ein Roman aus der Zeit Ende der fünfziger Jahre, so stehen wir mit ‚Einhorn’ am Anfang der 60er. „’Das Einhorn’ erschien 1966 im Suhrkamp Verlag; mein Exemplar ist das Suhrkamp taschenbuch 684 – 1. Auflage 1981 (Die Anselm Kristlein Trilogie – zweiter Band: Das Einhorn).

Jetzt könnte man darangehen und schauen, was sich im Laufe der fast 50 Jahre im Bezug auf ‚Liebe’, Sexualität und Partnerschaft geändert hat. Das ist sicherlich viel. Aber – wenigstens aus meiner Sicht – bezogen auf diesen Roman: eigentlich nichts. Wenn auch keiner heute mehr so schreibt, wie Walser damals geschrieben hat, das Buch ist auch heute noch ‚modern’, also zeitgemäß … oder ich bin altmodisch (kann ja auch sein): Denn in vielem erkenne ich mich wieder, was Walser da schreibt. Das heißt nicht, dass ich, wie Anselm Kristlein es tut, meine Frau betrüge. Aber was dem guten Anselm so durch den Kopf geht, könnte gut auch durch meinen Kopf gehen. So sind wir Männer nun mal (Manchmal frage ich mich heute allerdings, ob ich so bin, wie ich bin, weil ich früh schon das Buch gelesen habe, oder ob ich so bin, weil ich auch ohne Buch so wäre … Avete capito?).

Nun aus Anselm Kristlein ist ein Schriftsteller geworden. Und da sein Roman (analog der Roman ‚Halbzeit’) mehr Wirklichkeit als Fiktion enthält, Anselm auch ungern reale Namen zu ändern gedachte, sahen sich er und seine Familie geradezu genötigt, einen Wohnungswechsel vorzunehmen. So sind die Kristleins von Stuttgart nach München in die Marsstraße gezogen.


München: Marsstraße – Größere Kartenansicht

Hier ernährt er seine Familie u.a. durch Vortragsreisen (Themen: 1. Familie, Jagdwild der Werbung. 2. Werbung: Information oder Psychagogik? 3. Verdirbt das Image die Politik? 4. braucht Gott public relations?) und Auftritten bei Podiumsdiskussionen (Unterschied zu heute: die Diskussionen finden im Fernsehen statt). Er wird so zum Fachmann für Schicksalsfragen. Bis er eines Tages den Auftrag erhält, ein Buch über die Liebe zu schreiben. Auftraggeberin: Melanie Sugg, Schweizerin, Herausgeberin erotischer Literatur, Propagandistin einer „Neuen Sittlichkeit“. Was soll das denn sein? Ein Sachroman. „Nichts Erdachtes, etwas Genaues (öppis Gnaus), nach dem Leben …“ (S. 75 meiner Ausgabe) … und Anselm Kristlein als Held!

Um ungestört an diesem Buch arbeiten zu können, vermittelt die Verlegerin Anselm Kristlein eine Unterkunft in einem Gästehaus am Bodensee, das zu einer Villa des Industriellen Blomich gehört. Aber zur Ruhe findet er hier natürlich nicht. Manches amouröse Abenteuer bahnt sich an. Bei einem Fest, zu dem neben Kristlein viele illustre Gäste geladen sind, will Blomich seine gerade einmal 23-jährige Freundin Rosa vorstellen, gewissermaßen ‚in die Gesellschaft’ einführen. Man kann sich denken, dass Kristleins Tour d’Amour bei dieser Rosa nicht endet.

Bemerkenswert sexistisch (oder nicht?) ist, wie Martin Walser manches dieser Abenteuer sprachlich verarbeitet und z.B. Anselm klassifizieren lässt: Da gibt es den „Typ Nummer Eins: Große Erstickerin. Die Frau, die gacksend in die Binsen geht. Drucksend die Augen verdreht. Stumm schreiend die Kiefer aufklappt. …“(S. 198). Oder: „Rosa, mit Deinen Schreilauten bleibst Du für immer die größte Vokalistin, begründest mir den Typ Zwei: die Schreierin.“ (S. 209) Wie das geht? Man lese es selbst …

Orli Laks aus dem Roman „Das Einhorn“, Anselm Kristleins große Liebe
aus: Martin Walser: Leben und Schreiben: Tagebücher 1963-1973
Orli Laks aus dem Roman „Das Einhorn“, Anselm Kristleins große Liebe

Durch einen Beinaheunfall beim Segeln auf dem Bodensee lernt Anselm Kristlein dann die junge Niederländerin Orli Laks lernen, die mit ihrem Freund Urlaub auf einem Zeltplatz am Bodensee macht. Ihr Auftritt ist für unseren ‚Held’ eine ‚Erscheinung’: „Dann muß ihn um 11 Uhr 59 das Bewußtsein verlassen haben. Es ist mir auch unbekannt, ob er seitdem das Bewußtsein wieder erlangte.“ – „… der Film ist stehen geblieben, … das Bild zittert und ruckt, der Ton ist verstorben …“ (S. 285).

Später nach Wochen des Zusammenseins mit ihr prüft Anselm seine Erinnerung, prüft, was von jener Orli noch übrigblieb. Das Schreiben bestätigt den Verlust, die verlorene Zeit bleibt verloren. Und die Suche nach „Wörtern für Liebe“ gerät zum Nachruf auf das Unwiederbringliche – einer natürlichen Form des Liebesromans.

Die Zeit mit Orli (ihr Freund ist sang- und klanglos abgereist) ist für Anselm eine Zeit der Anfechtungen, aber „ihm genügt es, mit Dir herumzulaufen. Am liebsten barfuß. Am liebsten durch Gras.“ (S. 325) Und doch genügt das nicht. Wer Anselm Kristlein aus ‚Halbzeit’ kennt, ahnt schnell, dass es mit Orli nicht gut gehen kann. Schon ist von Heirat die Rede (dabei ist Anselm ja verheiratet und hat fünf Kinder), bis … ja bis Orli wohl selbst erkennt, dass es so nicht weitergehen kann und Anselm über Nacht, während er schläft, verlässt.

Zurück bleibt ein geschlagener Held, ein Antiheld, der in die Arme seiner Familie heimkehrt. Und noch eins: „Nicht Erstickerin, nicht Schreierin, Orli ist Stöhnerin. Wehmutterhaft. Innig. Und klagend. Stöhnerin Orli …“ (S. 376). Und was wird aus Orli? Aus Orli Diana Laks wird am 3. Januar 1963 eine Mrs. Booty in Cambridge (Massachusetts).

Was für ein Buch – für damalige Zeiten (1966)! Ein Liebesroman? Vielleicht zu einem Teil, zum anderen schildert es die Wege und Irrwege auf der Suche nach Liebe in einer Gesellschaft, die vom Erfolgs- und Gewinnstreben geprägt ist und in der sich für die Liebe keine Sprache mehr finden lässt: Der Protagonist Anselm versucht vergeblich, ein Buch zu schreiben über eine Liebe, die dieses Gesellschaftssystem sprengt. Oder wie Urs Jenny auf der Rückseite des Bucheinbandes schreibt: „’Das Einhorn’ ist ein witzig ironisches und glaubhaft pathetisches Buch über die Liebe.“

Übrigens wurde der Roman 1978 durch den österreichische Regisseur Peter Patzak mit Peter Vogel und Gila von Weitershausen als Ehepaar Kristlein verfilmt (als DVD Das Einhorn erhältlich).


Miniausschnitt: Das Einhorn – Regie: Peter Patzak – mit Peter Vogel (Anselm) + Lucie Visser (Orli)

Der Witzableiter (25): Abschied vom Witz, mit Humor

Fortsetzung von: Der Witzableiter (24): Das Tabu, das alte Ekel

Mit der Kolumne „Der Witzableiter“ von Eike Christian Hirsch, die 1984 im ZEITmagazin erschien, geht es heute zu Ende: ein Abschied vom Witz … mit Humor. Wer über sich selbst lachen kann, wer über sich selbst Witze zu machen versteht, der besitzt Humor. Denn nicht jeder Witz ist voller Humor …

Das Buch zur Kolumne: Eike Christian Hirsch – Der Witzableiter: Oder Schule des Lachens

Die junge Kellnerin stolpert und gießt einem Gast etwas von der heißen Soße über die Glatze. Der Gast fährt herum, betastet seinen Kopf und fragt erstaunt: „Glauben Sie wirklich, daß das noch helfen könnte?“

Der Mann hat Humor, und genau der soll auch die letzte Station unseres Weges durch die Witzlandschaft sein. Ja, auch der Witz kann Humor haben! Aber bitte erwarten Sie jetzt nicht von mir, daß ich Ihnen Witz und Humor definiere. Auf der Suche nach abgrenzenden Formeln sind schon ganz andere verunglückt. Nur so viel: Im Witz schäumen die Gefühle mächtig (und therapeutisch sinnvoll) auf, im Humor sehen wir sie schon überwunden, abgeklärt und vergoldet.

„Sie treffen ja ständig daneben!“ mault der Förster. „Macht doch nichts“, meint der Sonntagsjäger, „die Hasen sehen jedenfalls meinen guten Willen.“

Die Menschheit hat eine steile Entwicklung durchmachen müssen, bevor sie zu jenem feinsinnigen Witz fand, mit dem einer über sich selbst lacht. Angefangen hat das Lachen in der menschlichen Urhorde wahrscheinlich als Triumphgeheul des Siegers in einem Zweikampf. Das ist die These amerikanischer Wissenschaftler aus den zwanziger Jahren. Dieses Hohnlachen war wiederum ein Nachklang des Kampfgebrülls; daran erinnert noch heute das Zähnefletschen beim Lachen. Man zeigt den anderen die Zähne. Heute ist Lachen in seiner feinsten Form ein Lächeln über eigenes Unglück.

Die ältere Dame kommt aus dem Irland-Urlaub, auf den sie sich so lange gefreut hatte. Zufrieden meint sie: „Der Regenwechsel hat mir gut getan.“

Bis vor hundert Jahren lachte man ziemlich ungeniert über Krüppel und Idioten. Da haben wir uns doch gebessert. Im deutschen Kaiserreich beschränkte man sich später auf die sogenannten Witzblattfiguren, auf den Grafen, den Leutnant, Frau Neureich oder den zerstreuten Professor. Nun waren es doch wenigstens „die da oben“, über die man sich amüsierte. Liebenswürdiger ist es noch, wenn man sich selbst verspotten kann.

Der Chef zu seinem kaufmännischen Lehrling: „Jetzt sind Sie zwei Jahre bei uns und haben viel gelernt. Und heute machen wir Pleite, damit Sie auch das lernen.“

Ausgerechnet „Exzellenz“ Kuno Fischer, vor hundert Jahren Professor in Heidelberg und wegen seiner Eitelkeit weltberühmt, rang sich am Ende seiner Betrachtung über den Witz zu der Erkenntnis durch: „Das Höchste und Tiefste, was der Mensch an sich vollbringen kann, ist es, sich selbst lächerlich zu erscheinen, die komische Vorstellung der anderen heiter über sich ergehen zu lassen“. So ist es. Humor hat nur derjenige, der seinen Witz auch gegen sich selbst richtet.

Witzableiter (25)

Als der Freund ihrer Tochter anruft, ist die Mutter am Telefon, ohne daß der Freund das gleich merkt. Da unterbricht sie ihn: „Tut mir leid, mein Junge, aber hier ist nicht Ihr Luxusschiffchen, hier spricht der alte Schraubendampfer!“

Bescheidenheit hat man bei anderen auch gern. In seinem Atelier wird der Bildhauer gefragt: „Ist es nicht wahnsinnig schwer, einen Löwen zu meißeln?“ „Überhaupt nicht“, antwortet der Meister, „man schlägt vom Marmorblock einfach alles weg, was nicht nach Löwe aussieht.“

Nun haben wir den Humor genug herausgestrichen. So weit aber wollen wir nicht gehen, daß wir den Witz seinetwegen schlecht machen. Nein, der Witz ist das entladende Gewitter, der Humor ist die Ruhe nach dem Sturm. Ein bißchen heile Welt sogar. Das mag man nun auch nicht immer. Aber manchmal.

Hochwürden repariert eigenhängig den Gartenzaun. Ein kleiner Junge kommt vorbei, als sich der Pfarrer gerade auf den Daumen gehauen hat und verzweifelt aufstöhnt. „Gelt, Hochwürden“, sagt der Kleine, „jetzt sollt man halt fluchen dürfen.“

Oder nehmen wir diese rührende Geschichte als Beispiel für den Humor Marke lieblich. Das junge Liebespaar kommt aus der Disco. „Bist du müde?“ fragt sie zärtlich . „Ja“, antwortet er. „Bist du schrecklich müde?“ „Ja.“ „Bist du zu müde?“

Frauen hätten die größere Chance, die Reifestufe, die man Humor nennt, zu erreichen als Männer. Das meint der amerikanische Psychotherapeut Martin Grotjahn. Ich schließe mich ihm gerne an.

Die jungen Eheleute müssen sehr sparen. Statt des Gänsebratens steht zu Weihnachten nur ein falscher Hase auf dem Tisch. „Ein Weihnachten ohne Gans gab es bei uns zu Hause nicht“, mäkelt er. „Aber Liebling, dafür hast du doch jetzt mich.“

Der 70jährige Sigmund Freud hat sich noch einmal mit dem Humor beschäftigt und ihn dabei einen „Triumph des Ichs“ genannt. Das Stichwort „Triumph“ kommt uns bekannt vor, damit hatte das Lachen in der Urhorde angefangen. Statt über den unterlegenen Gegner lacht der humorige Witz über die eigenen Schwächen und Nöte.

Der Feldwebel brüllt: „In zwei Minuten steht der ganze Kompanie auf dem Appellplatz!“ Ein Rekrut, ganz sanft: „Herr Feldwebel, dürfen wir, wenn wir wollen, auch früher kommen?“

Und zum friedlichen Schluß noch diesen: Der Börsianer im Spielkasino: „Croupier, drehen Sie ein bißchen fixer, so langsam kann ich mein Geld auch an der Börse verlieren.“

Eike Christian Hirsch – Der Witzableiter (Kolumne in 25 Teilen)
aus: ZEITmagazin – Nr. 52/1984

[das war’s]

Gibraltar Encyclopedia of Progressive Rock

Ende der 60er Jahre entstand in England eine Musikrichtung, die Genre bestehender populärer Musik wie Pop- und Rockmusik und Blues aufgriffen und um stilistische Merkmale anderer musikalischer Gattungen ergänzten. Dazu gehörte die klassische Musik, aber auch Einflüsse aus Jazz und traditioneller, teilweise sogar nichtwestlicher Musik. Das Ganze nannte sich Progressive Rock (kurz: Prog oder Prog-Rock). Besonders in den 70er Jahren wurde diese Musik durch Gruppen wie King Crimson, Emerson, Lake & Palmer, Yes, Genesis, Gentle Giant und Jethro Tull populär und eroberte die Charts. Neben Gitarre, Keyboards, Bassgitarre und Schlagzeug kamen bei diesen Gruppen auch Streich- und Blasinstrumente sowie besondere Tasteninstrumente wie den Moog-Synthesizer oder das Mellotron zum Einsatz.

Der Progressive Rock gründete sich auf eine besondere musikalische Komplexität und beanspruchte einen an der europäischen Kunstmusik orientierten Stil. Nach dem steilen Aufstieg dieser Musik gab es allerdings sehr bald einen Wandel. Zum einen vergraulte man das subkulturelle Club-Publikum in England, das sich schnell anderen musikalischen Richtungen, z.B. dem Punk, zuwandte. Auch wie handwerkliches Können auf narzisstische Weise zur Schau gestellt wurde (z.B. von Keith Emerson) trug nicht dazu bei, einerseits den Kunstanspruch zu bekräftigen, andererseits ein breites Publikum zu bedienen. So gab es Gruppen, die versuchten, dem Publikumsgeschmack zu entsprechen, was aber z.B. bei einer Gruppe wie Gentle Giant gehörig in die Hose ging. Sie gewannen keine neuen Fans, vergraulten aber ihr ‚Stammpublikum’.

Inzwischen hat sich der Progressive Rock weiterentwickelt und kommt heute u.a. als Artrock, New Artrock oder New Prog daher. Viele Schubläden eben.

Nun wie oben bereits angesprochen, stand der Progressive Rock in der Kritik, gab aber dadurch auch genügend Anlass, literarisch aufgearbeitet zu werden. So gibt es eine sicherlich interessante Website The Progressive Rock Bibliography, die viele Verweise zu meist englischsprachiger Literatur aufzeigt. Dann gibt es eine deutsche Website mit den Rezensionen klassischer Prog-Alben Suppersready.

Gibraltar Encyclopedia of Progressive Rock

Aus einer Anzahl weiterer englischsprachiger Websites wie ProgarchivesDPRP (mit einem chronologischen Überblick über die Geschichte des Prog-Rocks) ragt aber die Gibraltar Encyclopedia of Progressive Rock, ergänzt durch das Gibraltar Prog Blog, hervor. Hier findet sich nicht nur reichlich Material zu all den Größen dieser Musikrichtung, sondern auch genügend Informationen zu all den anderen Gruppen, die eher nationale, wenn nicht gar nur lokale Erfolge erzielten. Und es bleibt nicht auf England bzw. Großbritannien beschränkt. Natürlich kann nicht jede hier aufgeführte Gruppe allein dem Progressive Rock zugeordnet werden. Es gibt reichlich Grauzone, also viele Randgebiete, die hier nicht vernachlässigt werden, was der ganzen Übersicht dann eher gut tut.

Progressive Rock lebt also auch heute noch, wenn auch manchmal unter einem anderen Mäntelchen. Ohne mich hier elitär oder dergleichen geben zu wollen: Aber ich finde es nach wie vor gut und wichtig, wenn sich eine Richtung der Rockmusik eines gewissen Kunstanspruches bedient. Seichtes Musikgeplänkel gibt es genügend und für mich zum Überdruss. Gute, anspruchsvolle Musik findet gerade deshalb auch heute ihre Hörer.