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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Charles Bukowski: Such (ein Gedicht)

Es gilt als der „in den USA vielleicht nicht berühmteste, doch in den Buchläden meistgeklaute Autor“. Er war ein „eigenwilliges Unikum, das sich weder einordnen noch kategorisieren lässt.“ Mit seinem „Credo der absoluten, literarisch unverstellten Wahrhaftigkeit von Empfinden und Darstellung“ muss man ihn als modernen, ironischen Naturalisten sehen. Seine Helden sind Kleinkriminelle, Säufer, Obdachlose, Prostituierte und er selbst in Form seines literarischen Alter Egos Henry Chinaski (genannt Hank), einen „kompromisslos unangepassten, pessimistischen“ Protagonisten schlechthin. (Quelle: de.wikipedia.org). Die Tageszeitung Die Welt nannte ihn einen „göttlichen Gossenpoeten“. Ich spreche von Charles Bukowski, 1920 in Andernach als Heinrich Karl Bukowski geboren und 1994 in Los Angeles gestorben, einen US-amerikanischen Dichter und Schriftsteller deutscher Abstammung. Er veröffentlichte zwischen 1960 und den frühen 1990er-Jahren über vierzig Bücher mit Gedichten und Prosa.

Charles Bukowski schrieb Kurzgeschichten, Romane und Gedichte über das Leben in den Randzonen der bürgerlichen amerikanischen Gesellschaft und galt schon zu Lebzeiten als Kult-Autor. Bisher habe ich ihn hier fast völlig vernachlässigt, obwohl ich einige seiner Bücher gelesen habe, die ich wirklich witzig fand. Charles Bukowski „ist nicht fein und subtil, sondern deftig und deutlich, dabei stets originell“ (Westfälische Nachrichten). – Was noch nicht ist, kann ja noch werden. Veröffentlicht wird Bukowski heute wie früher bei Zweitausendeins. Dort ist nun auch ein Band mit 439 Gedichte aus seiner Feder erschienen. Hier eine kleine Kostprobe:

Such

Der Hund springt aufs Bett und robbt
über mich.
„Weißt du das Wort?“ frage ich ihn.
Er gibt keine Antwort.
„Weißt du das Wort? Ich such das
richtige Wort.“
Er sieht mich mit seinen ernsten
Braunen Augen an.
„Ich warte auf das richtige Wort“
erkläre ich ihm. „Ich komme mir vor
als würde ich durch eine große heiße
Bratpfanne schnalzen.“
Er wedelt und versucht, mein
Gesicht zu lecken.

    Charles Bukowski mit Hund

„Hör mal“, ruft sie aus dem Bade-
zimmer, „kommst du jetzt endlich
aus den Federn und hörst auf,
mit dem Hund zu reden?!“

Meine Eltern haben mich auch
nie verstanden.

weitere Gedichte von Charles Bukowski im Original bei poemhunter.com

Feuchtgebiete – der Film (2013)

Es war viel Aufsehens um das Erstlingswerk „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche. Der Roman geht in expliziter und provokanter Weise mit Themen wie Ekel und Sexualität um. Während viele Rezensionen den offenen Umgang mit gesellschaftlichen Tabus und auch den unbefangenen Erzählstil lobten, kritisierten andere den derben Erzählstil sowie die schlichte Handlung und sprechen von „Pseudo-Tabubruch“ ( „… ein Super-Girl im Pipi-Kaka-Land“Andrea Ritter, Silke Müller, Ulrike Schäfer).

Vielleicht muss man sich Auszüge aus der Vita der Charlotte Roche anschauen, um ein etwas eindeutigeres Bild von der Autoren zu bekommen. Zum einen ist sie da die „Queen of German Pop Television“ (Harald Schmidt). Manchen bekannt geworden sein dürfte sie durch eine Lesereise durch Deutschland, bei der sie Auszüge einer Dissertation von Michael Alschibaja Theimuras aus dem Jahr 1978 mit dem Thema Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern vortrug.

Roche vertritt religionskritische Positionen („Ich betrete keine Kirche …“), ist Mitglied von attac und engagiert sich für die Abschaffung von Kernkraftwerken in Deutschland. Den klassischen 1970er-Jahre-Feminismus – wie etwa die vollständige Ablehnung von Pornografie – hält Roche für überholt und vertritt eher einen Sex-positiven Feminismus.

In frühen Jahren unternahm Charlotte Roche viel, um aufzufallen – so fügte sie sich u.a. selbst Wunden zu, um Bilder mit ihrem Blut malen zu können. Ein sicherlich prägendes Ereignis war anlässlich ihrer in London geplanten Hochzeit im Juni 2001 der Unfalltod ihres Bruders und zweier Stiefbrüder, wobei auch ihre Mutter schwer verletzt wurde (verarbeitet in ihrem 2. Roman).

Nun der Roman „Feuchtgebiete“ ist zum großen Teil autobiografisch (lt. Roche zu 70 %). Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Helen Memel, die u.a. von ihren bisherigen sexuellen Erfahrungen, ihrer Einstellung zu Körperflüssigkeiten wie Menstruationsblut, Eiter und Sperma und von ihr angewendeten Selbstbefriedigungspraktiken berichtet. Roche zufolge soll das Buch auf bestehende Tabuisierungen in der Gesellschaft hinweisen und übertriebene Reinlichkeitsvorstellungen kritisieren. Der Roman war in Deutschland das am meisten verkaufte Buch des Jahres 2008. Roches zweiter Roman „Schoßgebete“ erschien am 10. August 2011 mit einer Startauflage von 500.000 Exemplaren, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Ich gehe wohl nicht zuweit, wenn ich behaupte, dass Voyeurismus die Verkaufszahlen gefördert hat.

    Feuchtgebiete – der Film (2013)

2013 nun kam die Verfilmung des Romans in die Kinos und ist jetzt auf DVD bzw. Blu-ray Feuchtgebiete erhältlich. Regie führte David F. Wnendt.

Helen Memel (Carla Juri) ist eine sehr „unmädchenhafte“ 18-Jährige, die immer ausspricht, was ihr in den Sinn kommt und die reihenweise gesellschaftliche Tabus bricht – besonders jene sexueller Art. Hygiene ist für sie ein Fremdwort. Trotz ihrer ungewöhnlichen Art wünscht sich Helen nichts sehnlicher, als dass ihre geschiedenen Eltern (Meret Becker, Axel Milberg) wieder zusammenfinden. Diese sind einer Wiedervereinigung jedoch eher wenig zugeneigt und so bleibt Helen nur ihre beste Freundin Corinna (Marlen Kruse), mit der sie durch dick und dünn geht und immer wieder unkonventionelle Sachen ausprobiert. Eines Tages verletzt sich Helen bei einer Intimrasur und muss daraufhin ins Krankenhaus. Schon bald steht im Hospital alles Kopf, denn mit ihrer Art erregt Helen immer wieder die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen und sorgt für Irritationen. Das betrifft den Chefarzt Professor Notz (Edgar Selge) genauso wie den jungen Krankenpfleger Robin (Christoph Letkowski). Der hat es Helen angetan und sie verdreht ihm schon bald gehörig den Kopf.

aus: filmstarts.de

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Feuchtgebiete – der Film

Vom Hype um das Buch habe ich mich damals nicht anstecken lassen. Ich bin immer ziemlich skeptisch gegenüber ‚Bahnbrechendes’, das ungebremst die Charts erobert. So viele Hörer, Zuschauer und wie in diesem Fall: Leser können sich nicht irren. Oder doch? Und jetzt der Film. Da konnte ich mir nur 100 Minuten meines Lebens vertun. So habe ich mir den Film also angetan.

Ich habe mich immer schon gefragt, warum bestimmte ‚Dinge’, die im Leben passieren, z.B. in Literatur und Film ausgeklammert, einfach ignoriert werden. Diese ‚Dinge’ haben immer etwas mit Körperflüssigkeiten zu tun. Da prägen sich manche Ausnahmen sehr schnell ein: Frank Zappa auf dem Klo, selbst Albert Einstein, der dem Betrachter die Zunge zeigt, muss hierzu gerechnet werden. Stellt man nun diese ‚Dinge’ in den Mittelpunkt, dann ist das in der Regel ‚Pornografie’ oder eben so ein Tabubruch a la „Feuchtgebiete“. So gesehen hat sich das Buch lediglich einer Marktlücke bedient, die eigentlich schon seit ewigen Zeiten unübersehbar aufgeklappt nach ‚Füllung’ heischt. Eine Verfilmung ist dann nur noch logische Konsequenz.

Ich habe mir also diesen Film angetan. Und da ich ‚locker’ an die Sache herangegangen bin (mehr als 100 Minuten Lebenszeit vertun war ja nicht drin), bin ich durchaus positiv überrascht (aber eigentlich habe ich nichts anderes erwartet und wäre enttäuscht, hätte der Film mich enttäuscht). Was der Film bietet, das ist ein durchaus „feinfühliges Porträt einer ungewöhnlichen Protagonistin, unter deren tougher Schale […] langsam das verletzliche Mädchen zum Vorschein“ kommt. Überzeugend gespielt von der Hauptdarstellerin Carla Juri als Helen (und schön auch, Axel Milberg, einen meiner Lieblings-Tatort-Kommissare, als Helens Vater zu sehen). Sicherlich hat das alles etwas Postpubertäres an sich (und bezieht man die 70 % Eigenanteil der Romanautorin mit ein – etwas Paraphiles). Manches mag dann wirklich auch ekelig sein. Bedenkt man aber, auf welch schlüpfrigen Terrain sich der Regisseur bewegte, so erstaunt das filmische Ergebnis durchaus. Selbst der unappetitlichen Pizzabäckerszene (nicht umsonst mit Pornodarstellern gedreht … – so weiß man, warum die Spinatpizza so ‚komisch’ schmeckte – mehr verrate ich nicht …) gewinnt man aufgrund der stilistischen Überhöhung mit „Blauer Donau …“ usw. geradezu poetische Züge ab. Es mag manchmal Schmuddelecke sein, ist aber deutlich fernab von Pornografie. Also nicht unbedingt etwas für Voyeure.

Es ist eben nun einmal so: Der Film (wie das Buch) zeigt uns bestimmte ‚Dinge’, die im Leben passieren … und etwas mit Körperflüssigkeiten zu tun haben. Was andere Filme (und Bücher) ignorieren, steht hier im Mittelpunkt. Und das hat einen durchaus unterhaltsamen Charakter.

Gunter Gerlach: Tod in Hamburg – Brahms ermittelt

    Vielleicht war das bereits Liebe? Drohte die Zweisamkeit als Vereinzelung und spezielle Form der Einsamkeit, der Rückzug aus dem urbanen Leben. Die Paarbildung führte zur Lösung aus der Gruppe, war gerade deshalb Pfeiler der Macht des Staates. Gruppen ließen sich nicht so gut lenken. In ihnen herrschte Solidarität. Paare verlangten untereinander Loyalität. Brahms schwankte …
    (Gunter Gerlach: Tod in Hamburg, S. 107)

Auf besondere Empfehlung hin habe ich den Kriminalroman Tod in Hamburg: Brahms ermittelt (Ein Ellert & Richter Krimi – Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2008) von Gunter Gerlach gelesen. Er spielt in Hamburg und Hamburg spielt dabei eine durchaus wichtige Rolle. Ich mag Krimis mit Lokalkolorit.

    Gunter Gerlach: Tod in Hamburg - Brahms ermittelt

Lutz Brahms, Gitarrist und privater Ermittler, findet die Leiche seines Bandkollegen Robert Manley. Schnell wird klar: Robert Manley hatte viele Feinde. Doch wer war sein letzter Gast?
Brahms nimmt die Ermittlungen auf und lässt sich von seiner Spürnase kreuz und quer durch Hamburg führen – sehr zum Verdruss seines Vaters, eines bekannten Kaffee-Importeurs, der seinen Spross endlich im Familienunternehmen sehen will.
Von den grünen Vierlanden bis zum noblen Blankenese, von der szenigen Schanze bis zum schicken Eppendorf – Gunter Gerlach fängt die Atmosphäre und den Charme der Hansestadt ein und lässt seinen Helden und Hundekenner an allen Ecken schnüffeln.
(aus dem Umschlagtext)

Im Nachhinein hat dieser Kriminalroman seine eigenen Besonderheiten. Selten haben sich so viele Verdächtige selbst bezichtigt. Und am Ende stellt sich der Fall als ein Doppelmord heraus. Nicht das zwei Menschen ermordet werden, nein, ein Mensch wird – unabhängig voneinander – von zwei Menschen ermordet. Die Idee hat etwas. Aber die Umsetzung scheint mir nicht so ganz geglückt.

Ich kenne Hamburg nun einmal einwenig. Aber „die Atmosphäre und der Charme der Hansestadt“ kommen nicht wirklich herüber. Und auch die Protagonisten bleiben eher blass, allen voran Lutz Brahms, Gitarrist in einer Band, ehemaliger Kammerjäger, jetzt privater Ermittler und zudem Hundeflüsterer. Welch kuriose Mischung.

    Gunter Gerlach: Internationaler Krimitag 2012 zugunsten von Hinz&Kunzt

Natürlich kann und muss man wohl Gunter Gerlachs Kriminalroman aus einer etwas anderen Sicht betrachten. Ich habe bisschen auf Gerlachs Website gestöbert und bin dabei auf durchaus Interessantes gestoßen, z.B. seine visuelle Poesie und öffentlichen Performances. Gunter Gerlach besticht durch außergewöhnliche Ideen (die Idee vom „Doppelmord“ hat ja etwas – oder die Allergie-Krimis). Es ist wohl schon richtig, dass „seine Helden in kein Schema passen, seine Sprache anders ist.“ (Joachim Schneider, Badische Zeitung). So habe ich mich auch für ein Zitat (siehe oben) aus dem Buch entschieden, das so gar nicht zu einem Kriminalroman passen will und vielleicht doch ganz gut den „Tonfall“ des Buchs wiedergibt.

siehe auch Gunter Gerlachs Beiträge im CULTurMAG: Gerlachs Unmögliche Lektüren (u.a.)

SPAM

Wer kennt sie nicht, die unerwünschten, oft kommerziellen Massen-E-Mails oder -Postings im Internet, mit denen Mail-Konten u.a. vollgemüllt werden. Mehr als die Hälfte aller weltweiten E-Mails sind Spams (die Schätzungen schwanken, aber jeder wird selbst wissen, wie viele seiner Mails unaufgefordert zugesandt werden), so nennt man diesen digitalen Schrott. Und die Spamflut ist ungebrochen.

    SPAM - Spiced (Pork and) Ham

Aber nur die wenigstens werden wissen, woher der Ausdruck SPAM kommt. Viele übersetzen ihn mit Müll. Dabei ist SPAM eigentlich, d.h. ursprünglich etwas mehr oder weniger Leckeres (nun ja …). SPAM ist gepökeltes, im eigenen Saft gegartes und gewürztes Schweinefleisch (Muskelfleisch, Speck und Schwarte), das meist in Dosen angeboten wird. Das Wort selbst ist ein so genanntes Kofferwort aus dem Englischen: Spiced (Pork and) Ham, zu deutsch: gewürzter Schinken.

    Monty Python

Was hat nun gewürztes Schinken mit Massen-E-Mails zu tun? Eigentlich nichts. Aber da gab die britische Komikergruppe Monty Python vor nun fast schon 45 Jahren am 5. Oktober 1969 ihren Einstand im britischen Fernsehen mit der Comedy-Show Monty Python’s Flying Circus. Und es war wohl der 15. Dezember 1970, da wurde ein Sketch namens SPAM zu ersten Mal im britischen Fernsehen ausgestrahlt.

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Monty Python: SPAM

Dieser Sketch von Monty Python ist gewissermaßen “die Mutter aller Spams”: Ein Ehepaar ‚schwebt’ in einem Imbiss ein. Der Mann fragt die Kellnerin, was es denn so zu essen gebe, und diese beginnt, die Speisekarte vorzulesen. Je länger die Speisekarte wird, desto mehr Spam enthalten die Gerichte, es beginnt mit „Eier und Spam“ und führt bis zu „Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, gebackene Bohnen, Spam, Spam, Spam und Spam“.

Geschlagene 132-mal wird das Wort SPAM genannt. Wegen dieser massenhaften Wiederholung desselben Wortes in kurzer Zeit übernahmen Usenet-Benutzer den Begriff auch für ihr Medium: Das massenhafte Verbreiten desselben Artikels in den Newsgroups wurde ebenfalls mit „Spam“ bzw. dem entsprechenden Verb „spamming“ bezeichnet. Von dort wurde der Begriff später auf E-Mails übernommen. Gemeint ist immer ein massenhaftes Verbreiten („zumüllen“) mit ein und derselben Sache. (Quelle: aidex.de)

Hier auch die gesamte Folge (2. Staffel – Folge 12) aus Monty Python Flying Circus:

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Monty Python’s Flying Circus S2E12

Wie komme ich eigentlich auf dieses Thema? Über den Internetauftritt der Firma, bei der ich arbeite, können neuerdings Newsletter abonniert werden. Diese werden über eine E-Mail-Marketing-Firma versandt und sehen im Quelltext in etwa wie folgt aus:

From: Newsletterdienst <newsletter@meine_firma.de>
Return-Path: <bounce+99999@bounce-email.marketing.de>

Es liegen also gewissermaßen zwei unterschiedliche E-Mail-Adressen des Absenders vor. Viele Mail-Server der Empfänger weigern sich nun, die Absenderadresse zu akzeptieren (fehlende Authentifizierung des Postausgangsservers) und bewerten eine solche Mail (mit Newsletter) als SPAM.

Starkbierzeit und so

Am letzten Mittwoch, dem Aschermittwoch (lat.: Dies Cinerum), begann für viele Menschen wieder die vierzigtägige Fastenzeit bis Ostern. Meine Frau und auch mein jüngerer Sohn wollen diese Tage nutzen und auf Süßigkeiten aller Art verzichten. Man spricht dann von Enthaltung oder Abstinenz. Der Sinn ist aber ein ähnlicher: Man verzichtet bewusst auf etwas, um z.B. die eigene Wahrnehmung und Aufmerksamkeit zu fördern bzw. die Willenskraft zu erhöhen.

Stark-, Bock- und Doppelbockbiere – aus deutschen Landen

Fastenzeit ist allerdings auch Starkbierzeit, genauer: Doppelbockbierzeit. Zur Verbreitung des Bockbieres trugen zum großen Teil die Klöster bei, die in den Fastenzeiten, nach dem Motto „Flüssiges bricht Fasten nicht“, dieses besonders süffige und nahrhafte Getränk bevorzugten. Anderswo habe ich gelesen, dass während der Fastenzeit die Einnahme von drei Bissen Brot, drei Schluck Wasser und drei Schluck Bier erlaubt war. Damit die Mönche halbwegs bei Kräften blieben, braute man in dieser Zeit ein besonders gehaltvolles Bier.

Nicht, dass ich die Enthaltsamkeit meiner Lieben sabotieren will. Aber ich mag nun einmal ein gehaltvolles, dunkles Bier und in diesen Tagen gibt es davon eine ganze Menge. Ich habe mich auf jeden Fall auch in diesem Jahr mit einem Kasten verschiedener Bock-, Stark- bzw. Doppelbockbiere eingedeckt und werde diesen ganz suutje piano, wie man hier im Norden sagt (gemächlich und leise), ‚vertilgen’. Einige der Biere habe ich ja bereits an anderer Stelle vorgestellt: Kloster Andechs Doppelbock dunkel 7,1 %, Paulaner Salvator 7,9 % und Weltenburger Kloster Asam Bock 6,9 %. Diesmal habe ich auch ein Bier aus dem Norden Deutschlands gewählt: das naturbelassene, untergärig dunkle Störtebeker Starkbier mit Stammwürze 16,9% und 7,5% vol. Dieses hat besonders kräftige Malzaromen, die an schwarzen Kaffee, gar an herbe Schokolade erinnern und das von besonders dunkler Farbe ist.

Kloster Andechs Doppelbock dunkel 7,1 % vol.

Paulaner Salvator 7,9 % vol.

Kloster Andechs Doppelbock dunkel 7,1 % vol.

Paulaner Salvator 7,9 % vol.

Weltenburger Kloster Asam Bock 6,9 % vol.

Störtebeker Starkbier 7,5 % vol.

Weltenburger Kloster Asam Bock 6,9 % vol.

Störtebeker Starkbier 7,5 % vol.

Überhaupt die Farbe, die vom Malz geprägt wird: Wie das Störtebeker Starkbier, so ist auch das Asam Bock von sehr dunkler, fast schwarzer Farbe. Das Salvator ist dagegen schon fast hell (rötlich goldfarbend) – und Andechs Doppelbock dunkel liegt irgendwo dazwischen. Die Farbe, der Malz bestimmt so gewissermaßen auch den Geschmack. Alle Biere sind auf jeden Fall süffig und gehaltvoll. Man sollte ein „geübter Biertrinker“ sein, wie ich einmal im Zusammenhang mit einem anderen Bockbier las. Auf jeden Fall ist so ein Bier viel zu schade, um es in Mengen in sich hineinzuschütten. Hier steht der bewusste Genuss ganz klar vor dem Alkoholexzess.

Okay, es ist für mich nicht gerade eine Fastenzeit, die Tage bis Ostern. Aber trotz eines süffigen Bieres am Abend werde auch ich mich bewissen Einschränkungen hingeben, Tag für Tag auf eine andere Art (einen alkohol- und damit bierfreien Tag gibt es sowieso jede Woche mindestens einen). Am Wochenende war z.B. mein älterer Sohn bei uns und bereitete fürs Abendessen einen veganen Matjeshering zu. Also fleischlose Kost. Matjes? Vegan? Jo!

Statt Heringsfilets nimmt man Auberginen, schneidet diese längst in entsprechend große Scheiben, salzt diese mehr oder weniger kräftig und packt die gesalzten Scheiben Schicht für Schicht in Haushaltspapier (Küchenrolle). Das Ganze auch noch etwas beschweren, damit die Flüssigkeit aus dem Gemüse entweicht. Das Rezept stammt von Jerôme Eckmeier und aus seinem Kochbuch Vegan: Tut gut – schmeckt gut!. Bei Youtube gibt’s dann auch noch jede Menge Rezepte-Videos dazu. Der vegane Matjesheringssalat schmeckte dank vieler Zwiebeln, Apfelstücke und frischem Dill (Sahne war aus Soja) annähernd originalgetreu. Mir mundete es auf jeden Fall (… und da schmeckte das Doppelbock am Abend fast noch besser!).

Gravity

Gravity ist ein US-amerikanisch-britischer Weltraum-Thriller von Alfonso Cuarón mit Sandra Bullock und George Clooney aus dem Jahr 2013, der im August desselben Jahres bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere hatte. Der Filmstart in den deutschsprachigen Kinos war am 3. Oktober 2013. Im Filmjahr 2013 gewann der Film mehrere Auszeichnungen, darunter sieben Oscars.

Die brillante Bio-Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) geht auf ihre erste Weltraum-Mission. An ihrer Seite ist der Astronaut Matt Kowalski (George Clooney), ein Veteran auf seinem letzten Trip ins All vor dem Ruhestand. Doch ein Routineausflug der beiden Astronauten außerhalb der Raumkapsel endet im Desaster. Das Shuttle wird zerstört, Ryan und Matt befinden sich plötzlich ganz alleine in den dunklen Tiefen des Weltraums – um sie herum nur Stille. Die Raumfahrer haben jeglichen Kontakt zur Erde verloren und es gibt keine Aussicht auf eine Rettung, während ein Verbindungsband wenigstens verhindert, dass sich die beiden auch noch gegenseitig verlieren. Jeder Atemzug frisst etwas mehr von dem wenigen Sauerstoff, den sie noch haben, und schließlich wird Angst zu Panik und dann zu tiefer, hoffnungsloser Verzweiflung.

aus: filmstarts.de

    Gravity (2013)

Ohne Zweifel ist der Film, der jetzt als DVD bzw. Blu-ray Gravity erhältlich ist, außergewöhnlich: der ultimative Weltraumfilm. Es erstaunt besonders, wie ein solcher Film überhaupt entstehen konnte. Modernste Animationstechnik machte es möglich.


Gravity (2013)

Die Kritiken haben sich geradezu überschlagen. Lobenshymnen ohne Ende. Wer wie ich den Film lediglich in 2D geschaut hat, hat’s dann doch eine Nummer kleiner. Ohne Zweifel zeigt uns Alfonso Cuarón grandiose Bilder, die in 3D spektakulär sein müssen. Es bleibt aber eine im Grunde einfache Geschichte, die da erzählt wird. Zunächst dachte ich, George Clooney im Weltall, wow. Aber seine Rolle ist doch eher begrenzt. Anders sicherlich Sandra Bullock, die Verzweiflung, aber auch Überlebenswillen allein in ihrem Gesicht hinter den Spiegelungen des Helmvisiers glaubhaft ablesen lässt. Für unsere Zeit verwunderlich sind die extrem langen Einstellungen des Films, die mich an das andere Weltraumspektakel 2001: Odyssee im Weltraum (1968) erinnern. Sie zeigen uns die berückende Schönheit, ebenso den existentiellen Schrecken des Kosmos, in dem irdische Gewissheiten nicht gelten. Eigentlich werden wir doch immer wieder mit schnellen Schnitten bombardiert.

Auch wenn der Film uns aufzeigt, wie anfällig unsere Technik ist, so bedient er sich ihrer auf eine nahezu unverschämte Weise. Der Film will uns staunend machen und setzt dabei in erster Linie auf die Optik. Mit der heute möglichen digitalen Technik wird dem Zuschauer ein zutiefst sinnliches Erlebnis vermittelt – und droht leider im Bombast zu ersticken. Dem versucht Cuarón entgegenzusteuern, indem er die ‚Geschichte’ nicht gänzlich aus den Augen verliert. Aber es sind dann doch ‚nur’ die Bilder, die uns beeindrucken und beeindrucken sollen. Es ist kein Spielfilm mehr, es ist ein Bilderbogen. Allerdings einer, der uns eine Sicht ermöglicht, die in Realität so nicht möglich ist: Der Blick aus dem Weltall selbst.

Wer Kino mag, kommt an diesem Film nicht vorbei. Diesen Film ‚muss’ man gesehen haben. Für mich heißt das aber auch, dass ich mich nach einem Film ‚sehne’, der mehr irdische Bodenständigkeit beinhaltet. Die menschliche Gesellschaft ist Kosmos genug.

Querbeet (4): Willi hat Rücken

Seitdem Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling seine sporadisch auftretenden Rückenprobleme mit „Ich habe Rücken!“ kommentiert, ist dieses „Ich habe …!“ (Kreislauf, Rücken, Füße, Steiß) zum geflügelten Wort geworden. Am Samstag nun ereilte auch mich „Rücken“ – ich komme halt ins Alter …

Dank therapeutischer Maßnahmen meiner Frau kann ich zwar wieder laufen, stehen, sitzen und liegen (und auch arbeiten). Aber so ganz bin ich noch nicht befreit. Der zeitweise eingeklemmte Nerv lässt mir zwar nicht mehr vor Schmerzen den Schweiß auf die Stirn treten, aber das linke Bein lahmt noch leicht. Wer mich also durch die Gegend turnen sieht („hoch das Bein, die Hüften kreisen …“), wird jetzt wissen, warum … (und erspart mir Eure Mitleidsbekundungen – danke!).

Rücken hatten am Samstagabend wenigstens die Spieler des SV Werder Bremen nicht. Auch wenn die Leistung in Nürnberg nicht die beste war, so war man zumindest ‚effektiv’, nutze die wenigen Chancen und gewann 2:0. Da konnte es sich Aaron Hunt sogar erlauben, auf einen ihm zugesprochenen Elfer zu verzichten: Hunt wies den Schiedsrichter Gräfe darauf hin, dass er nicht gefoult worden war und wurde am Ende für sein Fair Play von allen Seiten gelobt (na ja).

    ... aus den Fluten steigend: SV Werder Bremen

Vier Mal in Folge ungeschlagen, zum dritten Mal hintereinander kein Gegentor und der zweite Dreier in Serie. Werder sammelt derzeit wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Zehn Spieltage vor Ende der Saison haben die Bremer so acht Punkte Abstand zum Relegationsplatz (weiterhin der HSV). Das sollte die halbe Miete für die nächste Bundesligasaison sein. Aber nur nicht müde werden, meine Jungs.

Werder gewinnt – und der Frühling ist definitiv ins Land gezogen (da vergesse ich sogar meinen ‚Rücken’). Bis Freitag soll es sonnig und (nicht mehr ganz so) warm bleiben. Da könnte man sich glatt eine Auszeit gönnen. Übrigens: Vor genau einem Jahr hatten wir hier im Norden wieder Winter. Man weiß also nie, was da noch kommen kann …

Und gestern Abend hat Dauernuschler Schweiger als typisch einsamer Großstadt-Wolf wieder einmal die ganze Welt gerettet. Eine Story rund um ausländische Verbrecherclans in unseren Großstädten. Das gab es allerdings erst gerade als Tatort aus Bremen (die Bremer haben nun einmal die Nase vorn, liebe Hamburger).

Querbeet (3): Die 500 besten Songs aller Zeiten

Die Ergebnisse von repräsentativen Umfragen, der Begriff ist eigentlich ein Witz (wer oder was wird stellvertretend repräsentiert), wecken trotz ihrer ‚Fehlerhaftigkeit’ immer wieder großes Interesse. Nein, eigentlich hält man nicht viel davon (ich selbstverständlich auch nicht), aber „sag schon, wie lautet das Ergebnis?“

Nach den 100 größten Gitarrensolos der Rockmusik gibt es natürlich auch die 500 besten Songs aller Zeiten, eine 2004 von der US-amerikanischen Pop-Zeitschrift Rolling Stone veröffentlichte Liste mit den aus ihrer Sicht bis dahin 500 besten Lieder aller Zeiten.

Die gesamte Liste wurde von Musikern, Produzenten und Kritikern, die eine Jury von insgesamt 172 Personen bildeten, gewählt. Jeder konnte 50 Stimmen abgeben, welche Lieder (nach dessen Meinung) die wichtigsten der gesamten Musikgeschichte sind/waren. Die Liste beginnt mit Lieder aus dem Jahre 1950 und endet 2003 (die Umfrage war ja 2004) – und sie ist natürlich extrem englisch-lastig (499 zu 1). Außerdem könnte man denken, die Musikgeschichte fing erst 1950 an …

    Fender & Gibson

Mit Sicherheit wird man seinen Lieblingsinterpreten auf dieser Liste vergeblich suchen (ich z.B. Jethro Tull). Aber selbst weil diese Liste so völlig unrepräsentativ, subjektiv und am Ende der vorletzte Dreck ist, so möchte man doch gern wissen, wer denn den Reigen dieser 500 Lieder anführt (und welche Lieder sonst noch genannt werden): Platz 1 „Like a Rolling Stone“ von Bob Dylan, Platz 2 „Satisfaction“ von den Rolling Stones (Schande über den, der Arges denkt was den direkten Bezug von Liedtitel bzw. Gruppenname zum Titel der Zeitschrift betrifft).

Ja, Umfragen sind schon eine Besonderheit unserer heutigen Gesellschaft. Deren Ergebnisse, dessen sollte man sich erst einmal bewusst werden, können durchaus Teile unseres Lebens bestimmen (siehe z.B. den Quatsch mit dem „Zug der Ideen“, deren geplante Umsetzung angeblich auch auf Umfragen beruht und mir zukünftig morgens wie abends bengalische Beleuchtung auf dem Weg zur Arbeit und zurück bescheren wird – okay, es gibt Schlimmeres). Teilnehmern an solchen Umfragen wird zunächst ihre Wichtigkeit bescheinigt, um ihnen dann die benötigten Antworten unterzuschieben – wenn’s denn sein muss. Umfragen und Statistiken dienen in erster Linie dem Zweck, etwas Gefordertes mit Zahlen zu untermauern. Werden die bewünschten Zahlen nicht erreicht, dann sind Umfragen etwas für den Papierkorb …

Und dann gibt’s auch noch die Liste der 500 besten Alben aller Zeit (2003 ebenfalls von der Zeitschrift Rolling Stone veröffentlicht. Diese beruht auf einer Abstimmung von 273 Musikern, Kritikern und Plattenfirmen).

Mit bengalischer Beleuchtung

Am Montag fuhr ich in einem Zug des metronom von Hamburg Richtung Bremen, der nach Aussage dieser Eisenbahngesellschaft zum ‚neuen Standard’ werden soll und bisher etwas mehr als ein Jahr auf der Strecke Uelzen-Hannover-Göttingen im normalen Linienverkehr unterwegs war: der „Zug der Ideen“. Schon aus der Ferne ist dieser Zug an seinen großflächigen Kennzeichnungen bestimmter Wagen von außen zu erkennen: „Ruhe-Wagen“ – „Fahrrad-Wagen“ und „Snack-Wagen“ (warum eigentlich mit Bindestrich?).

ME Metronom: Ruhe-Wagen mit bengalischer Innenbeleuchtung

„Der Ruhe-Wagen bietet den Reisenden eine entspannte Fahrt. Gewährleistet wird das unter anderem durch warmes Licht und eine reduzierte Lautsprecheranzahl.“

Vor mir hielt ein „Ruhe-Wagen“. Gleich neben dem Eingang, dort wo sich der Weg nach oben und unten verzweigt, klebte eine Tafel mit näheren Erläuterungen zur Bedeutung dieses „Ruhe-Wagens“: ein ellenlanger Text mit viel Bla-Bla, den zu lesen ein Fahrgast erst einmal keine Zeit haben dürfte. Ich sah nur einige Piktogramme, die sicherlich verdeutlichten, dass die Benutzung von Handys/Smartphones, MP3-Playern u.ä. in diesem Wagen untersagen sein soll.

Kaum war ich in den unteren Teil des Waggons eingetreten, fiel mir die seltsame Beleuchtung auf.: bengalische Beleuchtung – kam mir gleich in den Sinn, wie im Puff. Wer unter einem solchen Beleuchtungskörper saß, bekam orangenfarbenes Haar. Als ‚warm’ empfand ich dieses Licht nun nicht gerade.


metronom – „Zug der Ideen“

Eigentlich neu an diesem „Zug der Ideen“ ist ja nur der „Ruhe-Wagen“. Sicherlich ist diese „Idee“ gar nicht so schlecht. Nur bringt die Reduzierung der Lautsprecheranzahl um 50% nicht viel, wenn man unmittelbar unter einem solchen sitzt. Vielleicht sollte man sich bei den Durchsagen auf das Nötigste beschränken und Ansagen nicht wie am Montag geschehen mehrmals wiederholen. Allein die Lautstärke zu reduzieren wird man wohl nicht schaffen. Bimmelnde Handys mit absonderlichen Klingeltönen, dumpf und basstonig dahin wabernde Kopfhörer oder über Maß daherschwatzende Labertaschen – wen stört das nicht. Aber meine Damen und Herren vom metronom: Wir sind hier nicht in der Kirche, sondern in einem Zug des Öffentlichen Personennahverkehrs (auf längeren Strecken würden solche „Ruhe-Wagen“ durchaus Sinn machen), der werktags vor allem von Pendlern genutzt wird. Wollen Sie nun nach Rauch-, Alkoholkonsum- und –bereitstellungsverbot auch den Gebrauch von Handys u.ä. untersagen, wenn auch nur im „Ruhe-Wagen“?

Nett, wenn auch ziemlich weit hergeholt finde ich die weiteren „Ideen“, die sich ausgedacht wurden: z.B. der Verkauf von Kondomen am Automaten (daher auch die Puff-Beleuchtung im „Ruhe-Wagen“?). Der Schwangerschaftstest hat’s wohl nicht ins Sortiment geschafft. Schade finde ich dagegen, dass es zukünftig keinen Walgesänge auf der Toilette geben wird. Damit ließe sich so manches ungewöhnliche Geräusch übertönen. Und klar – aus Kostengründen natürlich – wurde gegen das viel geforderte WLAN entschieden.

Aber das ist wohl nur der Anfang: „Natürlich können wir nicht plötzlich schneller als 160 km/h fahren oder alle Wagen mit Massagesitzen ausstatten. Aber wir haben viele Ideen und Anregungen erhalten, welche wir 2015 in einer zweiten Phase des Zug der Ideen vorstellen und testen werden.“, so Jan Görnemann, technischer Geschäftsführer des metronom.

Übrigens: Ich wurde bisher nicht gefragt, ob ich diese ‚tollen’ Ideen gutheiße. OK, man kann nicht jeden fragen. Zwei Ideen habe ich allerdings nebenbei bemerkt auch in den großen Topf zu werfen. Zum einen ist es die Frage, ob man den Konsum von Pommes und Hamburger, die nach ranzigem Frittenfett stinken, u.ä. nicht mit einem Verzehrverbot belegen sollte (siehe hierzu etwas ausführlicher meinen Beitrag Verzehrsituationen). Oft genug stinkt es wirklich unerträglich im Zug. Nun gut, das ist eine negativ geprägte Idee. Ich habe aber noch etwas Positives (aus Sicht der Reisenden): Wie wäre es mit mehr Pünktlichkeit?!

Bürgermeisterwahl: Unterstützung für Peter Dörsam

Am Sonntag, dem 25. Mai 2014 (8.00 Uhr – 18.00 Uhr) finden in der Samtgemeinde Tostedt neben der Europawahl auch zwei Direktwahlen statt. Zum einen wird der Landrat des Landkreises Harburg, zum anderen der Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Tostedt neu gewählt, da die Amtszeiten der bisherigen Amtsinhaber im Jahre 2014 ablaufen. Sofern bei den vorgenannten Direktwahlen eine Stichwahl erforderlich ist, findet diese am Sonntag, dem 15. Juni 2014 (8.00 Uhr – 18.00 Uhr) statt (Quelle: tostedt.de)

Neben dem Amtsinhaber, Herrn Bostelmann (CDU), kandidiert für die Wahl des Samtgemeindebürgermeisters in Tostedt Herr Reinhard Riepshoff für die SPD und der Grünen-Politiker Dr. Peter Dörsam, der als parteiloser Kandidat antritt.

Mit meiner Familie unterstütze ich für diese Wahl Herrn Dr. Peter Dörsam. Um als Kandidat antreten zu können, braucht Herr Dörsam jede Menge Unterschriften. Um die nötige Anzahl von Unterstützern zusammenzubekommen, ist er Ende dieser Woche in Tostedt unterwegs und sammelt Unterschriften aller zur Kommunalwahl berechtigten Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Tostedt.

Herr Dr. Peter Dörsam ist an folgenden Tagen anzutreffen:

Donnerstag, den 06.03.2014
von 18 Uhr – 22 Uhr im Hotel zum Meierhof

Freitag, den 07.03.2014
ab 11 Uhr auf dem Wochenmarkt in Tostedt

Samstag, den 08.03.2014
ab 10 Uhr vor Bade

Kommt vorbei und gebt Herrn Dörsam Eure Unterschrift, damit er am 25. Mai 2015 die Chance hat, als Samtgemeindebürgermeister-Kandidat anzutreten! Heute müsste der Flyer, in dem sich Herr Dörsam kurz vorstellt, zusammen mit dem Nordheide Wochenblatt im Briefkasten zu finden sein.

    Dr. Peter Dörsam – Kandidat für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters Tostedt

Für einen anderen Politikstil in der Samtgemeinde Tostedt:
Information, Beteiligung und offene Diskussion statt Hinterzimmerpolitik

Aus dem Flyer:

Was soll besser werden:

• Wichtigstes Ziel müssen gute Lösungen für die Menschen in der Samtgemeinde Tostedt sein.

Abbau der Verschuldung ist wichtig, trotzdem müssen dringende Aufgaben erledigt werden. Hierzu müssen klare Prioritäten gesetzt und überflüssige Projekte vermieden werden.

• Projekte wie die Verbesserung der Raumsituation der Grundschule in Todtglüsingen und die Sanierung des Freibades dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Flickschusterei lässt die Kosten unnötig explodieren.

• Auch bei Architektenleistungen muss Wettbewerb ermöglicht werden, sodass auch Tostedter Firmen wieder eine realistische Chance auf Aufträge bekommen.

• Die Samtgemeinde Tostedt hat fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Meine Aufgabe als Samtgemeindebürgermeister wird es nicht sein, Zeit und Effizienz durch unnötige Kontrolle zu verschwenden. Es gilt, im Team das Beste für die Menschen in der Samtgemeinde zu erreichen.

• Viele Menschen engagieren sich in der Samtgemeinde in den verschiedensten Bereichen ehrenamtlich. Dies ist für die Samtgemeinde sehr wertvoll und sollte breite Unterstützung finden.

www.peter-doersam.de
Ich freue mich, wenn Sie meine Kandidatur mit Ihrer Unterschrift unterstützen.

Warum möchte ich kandidieren?

Seit 32 Jahren engagiere ich mich in der Kommunalpolitik der Samtgemeinde Tostedt, hatte dieses Engagement aber aus beruflichen Gründen reduziert. Im Jahr 2010 hat mich dann die geplante Rathauserweiterung (Abriss auf unsere Kosten) nicht ruhen lassen, sodass ich das erfolgreiche Bürgerbegehren gegen die geplante Geldverschwendung initiiert habe. Sicherlich war ich nicht der Einzige, der gehofft hatte, dass aufgrund dieses starken Signals der Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Tostedt ähnlich unsinnige Projekte in der Zukunft unterbleiben würden. Leider war dem aber keinesfalls so, wie sich z. B. bei dem Bau des Kindergartens Dieckhofstraße zeigte. Dieser wird an einem ungeeigneten Standort nicht bedarfsgerecht gebaut.

Auffällig ist, dass der Großteil der Bauaufträge mit einem Bauvolumen von ca. 20 Mio. € an ein Architektenbüro ging, oft sogar ohne Ausschreibung. Maßgeblich verantwortlich für die vielen Fehlentwicklungen, welche die Verschuldung der Samtgemeinde von 2,46 Mio. im Jahr 2009 bis auf ca. 18 Mio. € ansteigen lassen werden, ist der jetzige Samtgemeindebürgermeister.

Ich weiß, dass ich es besser machen kann. Daher habe ich mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen und für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters zu kandidieren.

Nachtrag: Lt. eigenen Angaben hat Peter Dörsam über 400 Unterstützungsunterschriften bekommen. Benötigt waren 170. Herzlichen Glückwunsch!

Datenübernahme von Outlook Express nach Thunderbird

    Am 8. April 2014 stellt Microsoft den Support für Windows XP ein. Damit dürfte dann auch das Ende für Outlook Express (OE), einem E-Mail-Programm, kommen. Windows XP war das letzte der Microsoft-Betriebssysteme, auf denen OE lief …

Nachdem mein Uralt-Rechner nach über zehn Jahren ‚abgeraucht’ war und ich mir schnell einen neuen besorgt hatte, stand ich vor dem Problem, mein Adressbuch und vor allem auch die Mail-Daten selbst aus dem E-Mail-Programm zu retten. Ich benutzte immer noch Outlook Express in der letzten Version 6.0 aus dem Jahre 2001, weil ich zu träge war, z.B. auf Thunderbird umzustellen. Spätestens jetzt war dazu natürlich die beste Gelegenheit.

    WilliZ neuer Rechner (2014)

Neben dem Problem, die Daten von Outlook Express nach Thunderbird zu transferieren, hatte ich erst einmal das Problem, den alten Rechner nicht mehr starten zu können. Also Festplatte ausbauen und mit einem USB-Adapter als externe Festplatte an den neuen Rechner anschließen.

Kann man seinen Rechner noch starten, dann ist es verhältnismäßig einfach, das Adressbuch und die Mail-Daten von Outlook Express nach Thunderbird zu übernehmen (Quelle: thunderbird-mail.de):

Legen Sie Outlook Express als Standard-Mailprogramm fest und starten Sie Ihren Computer neu.

Starten Sie nun Thunderbird und den dort eingebauten Import-Assistenten unter ‘Extras -> Importieren’ (Menüleiste evtl. mit F10 ‚aktivieren’) und wählen Sie aus, was Sie importieren möchten:

* Nachrichten
* Adressbücher
* Einstellungen

Dann wählen Sie als Programm Outlook Express. Sobald der Import abgeschlossen ist, können Sie nun in dem Ordner Outlook Express Import auf Ihre Mails zugreifen.

Aufwändiger ist es, wenn man nur noch Zugriff auf die nackte Festplatte hat – wie in meinem Fall. Zunächst muss man wissen, wo Microsoft die Outlook Express-Daten abspeichert. Zuerst die Mail-Daten, die entsprechend den Ordnern in Outlook Express heißen und auf *.DBX enden. Diese Dateien findet man in einem Verzeichnis namens: C:\Dokumente und Einstellungen\USERNAME\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Identities\{Identitätsnummer}\Microsoft\Outlook Express.

Zudem zeigt auch Outlook Express selbst den Pfad zum Mailordner an. Der entsprechende Dialog versteckt sich hinter Extras -> Optionen -> Wartung -> Speicherordner.

Hat man die Dateien gefunden, so kopiert man diese am besten auf die interne Festplatte des (neuen) Rechners. Über Thunderbird (wie oben) den Import-Assistenten unter ‘Extras -> Importieren’ aufrufen und jetzt nur * Nachrichten auswählen. Nächste Auswahl: Outlook Express. Da Outlook Express nicht auf dem neuen Rechner zu finden ist, so öffnet sich ein Fenster ‚Ordner auswählen’. Hier sucht man dann den Ordner, in dem man zuvor die *.DBX-Dateien gespeichert hat. OK drücken, dann Fertigstellen und schon sollten alle Mail-Ordner samt Daten im Lokalen Ordner von Thunderbird zu finden sein.

Kontakte (Namen mit E-Mail-Adressen usw.) werden in Outlook Express gesondert im Adressbuch gespeichert. Der Pfad hierzu findet sich über die Registry unter HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ WAB\WAB4\Wab File Name und lautet im Regelfall C:\Dokumente und Einstellungen\USERNAME\Anwendungsdaten\Microsoft\Address Book\USERNAME.wab

Bevor ich hier ausschweifend erkläre, wie man über einen Registry-Eintrag dann die Adressdaten doch NICHT nach Thunderbird übertragen bekommt, rate ich dazu, solange Outlook Express auf einem alten Rechner noch läuft, von dort das Adressbuch über Datei -> Exportieren -> Adressbuch -> dieses als Textdatei (mit Kommas als Trennzeichen), also in eine CSV-Datei zu exportieren. Man kann hierzu die Felder auswählen, die man exportieren möchte (wichtig sind auf jeden Fall Name und E-Mail-Adresse). Bevor mein alter Rechner total den Geist aufgab, hatte ich ihn noch einmal ordnungsgemäß booten können und habe diesen Adressbuch-Export durchgeführt. Glück gehabt!

Für Thunderbird gilt dann das Gleiche wie für die Nachrichten (Mail-Daten): Extra –> Importieren -> * Adressbücher – und dann: Textdatei (weiter >) -> Datei auswählen (beachte: Dateityp auswählen, dann öffnen), dann muss man noch die Adressbuch-Felder von Outlook Express denen von Thunderbird richtig zuordnen – anschl. OK.

Alles wäre so einfach, wenn das so ohne weiteres klappen würde. Natürlich benutzt Outlook Express beim Export in eine CSV-Datei als Trennzeichen das Semikolon (;) und nicht das Komma. Thunderbird will aber tatsächlich das Komma als Trennzeichen haben. So ruft man vor dem Import die CSV-Datei am besten mit Wordpad auf, über Bearbeiten -> Ersetzen ersetzt man dann alle Semikolons mit Kommata.

Eigentlich dachte ich immer, ich wäre einer der letzten Knallköppe, die Outlook Express benutzt haben. Aber inzwischen weiß ich, das dieses alte Mailprogramm von Microsoft nach wie vor sehr beliebt ist (soweit man noch mit Windows XP-Rechner arbeitet, und damit arbeiten noch ziemlich viele).