Kategorie-Archiv: Jethro Tull

Ian Anderson und seine Jungs

Ian Anderson liest aus Sir Walter Scott: Marmion

Vor drei Jahren gab es hier einen Beitrag u.a. mit dem Titel „Weihnachtliches mit Onkel Ian“, in dem Ian Anderson von der Gruppe „Jethro Tull“ etwas der jetzigen Weihnachtszeit Gemäßes vortrug. Hier noch einmal aus gegebenen Anlass und weil ich es natürlich schön finde:

Apropos Weihnachten! Da habe ich doch auch etwas Nettes und komme so auch wieder auf unser eigentliches Thema zurück: Vielleicht kennt Ihr es ja bereits. Der Herr Anderson, wenn seine Singstimme auch nicht mehr das Wahre ist …, wenn er spricht, so finde ich die Stimme noch voll in Ordnung (wenn sie hier auch etwas kratzig klingt):

Es handelt sich hierbei um einen Radio-Beitrag zu einer Sendung namens „A Toss the Feathers Christmas Special 2004“ und wurde eben vor sechs Jahren über den amerikanischen Sender Public Radio International ausgestrahlt. Neben „Another Christmas Song“ und „Ring Out Solstice Bells” (am Ende) liest Ian Anderson aus Sir Walter Scott’s „Marmion“– Dichtung in sechs Gesängen (A Tale of Flodden Field in six Cantos) etwas Weihnachtliches vor:

INTRODUCTION TO CANTO SIXTH

Heap on more wood!-the wind is chill;
But let it whistle as it will,
We’ll keep our Christmas merry still.
Each age has deem’d the new-born year
The fittest time for festal cheer: 5
Even, heathen yet, the savage Dane
At Iol more deep the mead did drain;
High on the beach his galleys drew,
And feasted all his pirate crew;
Then in his low and pine-built hall, 10
Where shields and axes deck’d the wall,
They gorged upon the half-dress’d steer;
Caroused in seas of sable beer;
While round, in brutal jest, were thrown
The half-gnaw’d rib, and marrow-bone, 15
Or listen’d all, in grim delight,
While scalds yell’d out the joys of fight.
Then forth, in frenzy, would they hie,
While wildly-loose their red locks fly,
And dancing round the blazing pile, 20
They make such barbarous mirth the while,
As best might to the mind recall
The boisterous joys of Odin’s hall.

And well our Christian sires of old
Loved when the year its course had roll’d, 25
And brought blithe Christmas back again,
With all his hospitable train.
Domestic and religious rite
Gave honour to the holy night;
On Christmas eve the bells were rung; 30
On Christmas eve the mass was sung:
That only night in all the year,
Saw the stoled priest the chalice rear.
The damsel donn’d her kirtle sheen;
The hall was dress’d with holly green; 35
Forth to the wood did merry-men go,
To gather in the mistletoe.
Then open’d wide the Baron’s hall
To vassal, tenant, serf, and all;
Power laid his rod of rule aside, 40
And Ceremony doff’d his pride.
The heir, with roses in his shoes,
That night might village partner choose;
The Lord, underogating, share
The vulgar game of ‘post and pair.’ 45
All hail’d, with uncontroll’d delight,
And general voice, the happy night,
That to the cottage, as the crown,
Brought tidings of salvation down.

The fire, with well-dried logs supplied, 50
Went roaring up the chimney wide:
The huge hall-table’s oaken face,
Scrubb’d till it shone, the day to grace,
Bore then upon its massive board
No mark to part the squire and lord. 55
Then was brought in the lusty brawn,
By old blue-coated serving-man;
Then the grim boar’s head frown’d on high,
Crested with bays and rosemary.
Well can the green-garb’d ranger tell, 60
How, when, and where, the monster fell;
What dogs before his death he tore,
And all the baiting of the boar.
The wassel round, in good brown bowls,
Garnish’d with ribbons, blithely trowls. 65
There the huge sirloin reek’d; hard by
Plum-porridge stood, and Christmas pie:
Nor fail’d old Scotland to produce,
At such high tide, her savoury goose.
Then came the merry maskers in, 70
And carols roar’d with blithesome din;
If unmelodious was the song,
It was a hearty note, and strong.
Who lists may in their mumming see
Traces of ancient mystery; 75
White shirts supplied the masquerade,
And smutted cheeks the visors made;
But, O! what maskers, richly dight,
Can boast of bosoms half so light!
England was merry England, when 80
Old Christmas brought his sports again.
‘Twas Christmas broach’d the mightiest ale;
‘Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man’s heart through half the year. 85

Eine deutsche Übersetzung habe ich leider bisher nicht gefunden (wahrscheinlich gibt es auch keine), so dürft Ihr Euch selbst mit dem Schottischen herumschlagen (leider spricht Ian Anderson alles mehr oder weniger englisch aus. Schade eigentlich … Oder er kann nicht richtig schottisch).

Das war’s …

Heute Nacht wurde das YouTube-Konto JOANandTULL wegen Urheberrechtsverletzung gekündigt. ‚Urheber’ dieser Kündigung ist die Globe Music Media Arts, dem Label von Herrn Eddie Jobson. Es ist immer das Gleiche: Wieder sorgt ein eher bedeutungsloses Video dafür, dass das breite Angebot an wirklich interessanten Videos (Jethro Tull, Joan Armatrading, David Lindley) vom ‚Markt’ verschwindet. Dabei ist Markt das völlig falsche Wort: Es gab kein Interesse daran, die Musik anderer (hier: bedeutender Musiker) für eigene Zwecke zu vermarkten. Mit der Bereitstellung dieser Videos wurde kein Euro-Cent verdient.

Zum Urheberrecht möchte ich mich an dieser Stelle hier und heute nicht äußern. Ich weiß, das die bereitgestellten Videos gegen das Urheberrecht verstoßen. Aber wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. Und wenn ja, dann kann man dies auch auf andere Weise regeln (ohne gleich ganze Konten zu sperren), wie es inzwischen auch bei YouTube möglich ist.

Wenn es mir um jemanden Leid tut, dann um all die Fans, die sich die Videos angeschaut haben, die die Möglichkeit, die Videos zu kommentieren, genutzt haben. Vom 13.11.2007 bis zum gestrigen Tag gab es innerhalb dieser gut drei Jahre über neun Millionen Videoaufrufe auf dem Konto JOANandTULL, zuletzt im Schnitt über 15.000 Aufrufe der über 190 Videos am Tag.

Altes „Neues“ von Jethro Tull (8)

Hi, Freunde. Heute nur etwas in aller Kürze – und zudem quasi eine Quizfrage mit sofortiger Auflösung:

Man kann sich selbst als Tull-Fan kaum die Namen aller Musiker merken, die irgendwann einmal bei Jethro Tull mitgespielt haben, ganz abgesehen von denen, die nie auf einem Album mitgewirkt haben. Da kommen gerade in den letzten Jahren (mangels CD-Veröffentlichungen) einige zusammen (auf die Schnelle fallen mir nur Florian Opahle und Mark Mondesir ein).

Und in diesem Zusammenhang nun die angekündigte Frage: Kennt einer von Euch einen Francis Wilson?

Francis Wilson: Seewetterbericht

Ne, keinen Schimmer? Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Francis Wilson unterstützte den Meister Ian Anderson gewissermaßen auf dem Album Stormwatch. Klingelt’s jetzt? Auch nicht? Macht nichts. Francis Wilson war bis Juni 2010 der Kachelmann des britischen Fernsehens. Er hat keine Freundinnen mutmaßlich vergewaltigt, das nicht: Er war der Wettermann. Zunächst ab 1978 bei Thames TV. Dann ab 1983 bei BBC Breakfast, also dem britischen Frühstücksfernsehen – und von 1993 an bei Sky News, wo er die TV-Wetterfront führte, die 24 Stunden am Tag den Wetterbericht für Europa verkündete.

Auf „Stormwatch“ ist Wilson gleich zweimal zu hören. Im Stück „North Sea Oil“ verliest er den Seewetterbericht (Shipping Forecast) – und er spricht die Einleitung im Lied „Dun Ringill“. (“Lines join in faint discord and the stormwatch brews a concert of kings as the white sea snaps at the heels of a soft prayer whispered….”):


Jethro Tull – Stormwatch (Shipping Forecast ca. 1:50)


Jethro Tull – Dun Ringill

Soviel für heute …

Ernst und/oder unterhaltend (Musik)

Es ist ein Kreuz mit den Schubkästchen. Spätestens seit Aristoteles ist es Brauch, alles Mögliche zu klassifizieren und in Gattungen, Arten und dergl. zu untergliedern. Wie sollte es da mit der Musik und der Literatur nicht anders sein. Die Krux ist es aber, nicht immer das richtige Fach zu finden.

Verbleiben wir heute einfach nur bei der Musik. Da unterscheidet man zunächst einmal ganz schlicht zwischen E- und U-Musik – und eine F-Musik kommt für alle Fälle auch noch hinzu. E steht für ernst und kulturell wertvoll, U für unterhaltend, populär, fast immer kommerziell und ohne Anspruch, Kunst zu sein. Und F für funktional (Militärmusik, Kirchenmusik, Bühnenmusik und Filmmusik). Sie wird auch Gebrauchsmusik genannt und soll hier vernachlässigt werden.

Die Klassifizierung in E- und U-Musik ist ziemlich neu. Gern wird dabei eine „hohe“ Musik von einer „niederen“ unterscheidet (Im Englischen kennt man die Begriffe ‚serious music’ und ‚art music’ bzw. ‚popular music’ und ‚light music’).

Die Grenzen zwischen E- und U-Musik sind natürlich fließend und zudem nur im zeitlichen Kontext zu sehen. Musik, die früher einmal der U-Musik zugerechnet wurde (z.B. Operetten), kann heute zur E-Musik gehören; umgekehrt allerdings weniger (vielleicht nur durch exzessiven kommerziellen ‚Missbrauch’, z.B. für Werbung).

Ob eine Unterscheidung von U-Musik und E-Musik möglich ist und ob damit Werturteile verbunden sind, ist Thema der Musikästhetik und der Musiksoziologie und wird in den Interessenverbänden kontrovers diskutiert – auch deshalb, weil diese Einteilungen mit ökonomischen Interessen verbunden sind.

Ernste Musik oder Kunstmusik wird meist in ein Mäntelchen eingehüllt, dem wir das Synonym klassische Musik gegeben haben und im Wesentlichen die europäische Musiktradition (von der alten bis zur neuen Musik) betrifft. Ohne Probleme ordnen wird da Komponisten und Musiker wie Johann Sebastian Bach, Mozart, Beethoven und auch Strawinski und Arnold Schönberg zu.

Unterhaltsame Musik gliedert sich im Grunde in Popularmusik und Volksmusik, wobei beides ursprünglich das Selbe beinhaltete: Der deutsche Begriff „Volkslied“, als Übersetzung der englischen Bezeichnung „popular song“, stammt aus einer 1773 erschienenen Rezension von Johann Gottfried Herder über eine 1765 in England erschienene Sammlung von englischen und schottischen Balladen. Im Gegensatz zur Popularmusik (auch Popmusik) sieht man in der Volksmusik heute meist die regionaltypische Musiktradition (siehe hierzu auch den Beitrag: Was ist bloß mit Ian los? Teil 70: Von folkloristischen grauen Haaren aus Dublin)

Soweit die Unterscheidung im Groben. Der U-Musik sagt man meist nach, sie wäre gekennzeichnet durch „Einfachheit“ oder gar „Trivialität“ und zeichne sich durch eine als angenehm empfundene einfache Harmonik und durch leicht einzuprägende und nachsingbare Melodiefolgen aus. Wie war das noch mit der Krux?

Neben „Der Mai ist gekommen“ gilt „Komm lieber Mai und mache“ als eines der beliebsteten Lieder, die eben zu einer Zeit gesungen werden, in der Bäume ausschlagen und kleine Veilchen blühen. Letzteres stammt von keinem Geringeren als Johann Amadeus Mozart (KV 596), genau dem, der hier im Text weiter oben als eindeutig der E-Musik zugeordnet wurde. Ist das aber nicht ein Volkslied – eigentlich? Oder doch ‚schon’ ein Kunstlied? Ähnlich verhält es sich mit Franz Schuberts Forelle.

Apropos ernst und kulturell wertvoll … und Mozart? Wie viele sicherlich wissen, war unser kleines Wolferl ein in mancherlei Hinsicht ganz Schlimmer. „Gute Nacht, gute Nacht, scheiß ins Bett, daß’ kracht; gute Nacht, schlaf fei’ g’sund, und reck’ den Arsch zum Mund!“ heißt es da.


Wolfgang Amadeus Mozart – Bona nox, bist a rechta Ox (KV 561)

Dem nicht genug, komponierte und dichtete Mozart den sechsstimmiger Kanon „Leck mich im Arsch“. Seine Entstehung lässt sich auf das Jahr 1782 datieren. Zu Lebzeiten des Komponisten blieb das Werk ungedruckt, erst seine Witwe Constanze Mozart überließ es dem Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel zur Publikation. Dort wurde allerdings die erste Zeile des Textes in „Lasst froh uns sein“ abgeändert. Der Kanon erhielt die Köchelverzeichnis-Nummer 231. Seit der dritten Auflage von 1937 trägt er dort die Nummer 382c und wurde so in einer Gruppe mit mehreren Kanons und kleineren Gelegenheitswerken, darunter auch „Leck mir den Arsch fein recht schön sauber“ KV 382d (ehemals KV 233), zusammengefasst.


Wolfgang Amadeus Mozart – Leck mich im Arsch (KV 382c)

Nur so am Rande: Über Mozarts Hang zur Koprolalie gibt es reichlich Belege, wahrscheinlich litt er sogar am Tourette-Syndrom (siehe Mozart und das Tourette-Syndrom). Aber das ist ein anderes Thema, gelt, Sauschwanz Wolfgang Amadé Rosenkranz?!

Aber genug zu Mozart an dieser Stelle (ich verweise auf Mozart an anderer Stelle in diesem Blog: Amadeus, der GrößteHappy birthday, Amadeus!Spirits of Mozart – Ian Andersons Mo’z Art MedleyAlso sprach Schincklass – Mozartetc.)

U-Musik ist also nicht immer hehrer Art, sondern kann durchaus auch sehr profan sein (wie schön, das zu wissen). Andersherum geht es natürlich auch. Was gern als alltäglich, simpel und fernab jeglicher Kunst betrachtet wird, kann durchaus die Kriterien der U-Musik erfüllen. Ein beliebtes Beispiel: Thick as a Brick von der Gruppe Jethro Tull (Jethro Tull live on 10th Feb. 1977 at Golders Green Hippodrome – Teil 1Teil 2)

Über Jethro Tulls „Thick as a Brick“ habe ich mich hier lang und breit ausgelassen. Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen. Im Zusammenhang mit diesem über 40-minütigen Stück wurde und wird immer wider der Begriff Konzeptalbum benutzt. Zusammen mit dem Text (Libretto) und dem Cover des Albums kann man durchaus auch von einem Gesamtkunstwerk sprechen. Ja, Kunstwerk, denn das ist dieses Album ohne Zweifel. Es wird dem Progressive Rock zugerechnet und ist neben melodischem Hardrock stark von Folk-Rock-Elementen, Jazz und in Teilen der klassischen sinfonischen Musik beeinflusst. Die Musik wechselt vielfach zwischen unterschiedlichen Stilen und Tempi und wirkt im Ganzen wie eine sinfonische Dichtung (von Suite, also einem Zyklus von Instrumental- oder Orchesterstücken, ist die Rede) oder – wegen des Gesangs – eine Kurzoper. In der Terminologie der klassischen Musik verwendet man gern auch den Begriff Programmmusik.

“Thick as a Brick” ist ein Grenzgänger zwischen E- und U-Musik und schon eher der ernsten Musik zuzurechnen, denn den vollen Genuss erlangt man erst, wenn man das Album „in aller Stille“ hört.

Ja, mit den Schublädchen ist das schon so eine Sache. Wie gut, dass sich eben doch nicht alles so einfach einordnen und beschriften lässt. Gerade anspruchvolle Musik, ob als E- oder U-Musik etikettiert, – und natürlich auch Literatur – verdient kein starres Korsett, sondern braucht Raum und Zeit, um ‚atmen’ zu können und als ‚schön’ wahrgenommen zu werden (Wahrnehmung = Ästhetik).

Jethro Tull und Berlusconi

Natürlich ist mir klar, dass die Videos von der Gruppe Jethro Tull auf meinen YouTube-Account eigentlich gegen Urheberrecht verstoßen. Aber wo kein Kläger ist, da ist kein Richter. Es sei denn, der Kläger heißt Berlusconi.

Natürlich heißt der Kläger nicht namentlich Silvio Berlusconi. Es geht um die Fernseh-Sendergruppe Mediaset, die von Herrn Berlusconi gegründet wurde und mehrheitlich der Familie Berlusconi gehört. Und es geht um die Aufzeichnung einer Fernsehsendung des Senders Canale 5 vom 20.09.1991, in der die Gruppe Jethro Tull aufgetreten ist.

Jethro Tull und Berlusconi (Mediaset)

Diesen TV-Mitschnitt hatte ich nun über YouTube veröffentlicht. Eigentlich nichts besonderes, da Jethro Tull hier mit Playback auftritt. Nun machte Mediaset ihre Urheberrechte geltend, das Video wurde entfernt. Es geht dabei um die Fernsehauszeichnung, nicht um die Musik von Jethro Tull selbst, also nicht um die Urheberrechte von Herrn Ian Anderson. Da das die zweite Urheberrechtsbeschwerde zulasten meines YouTube-Kontos ist, führt eine einzige weitere Beschwerde zur Kündigung des Kontos.

Maddy Prior: Woman In The Wings (1978)

In letzter Zeit habe ich mich mit den Jethro Tull Side Projects, gewissermaßen mit den Seitenlinien der Gruppe, beschäftigt (John Glascock (1951-1979), BassistZinc (Eddie Jobson): The Green Album). Maddy Prior, bekannt geworden durch die Folkrockgruppe Steeleye Span und durch Soloprojekte, gehört zwar nicht unmittelbar dazu, da sie nie für Jethro Tull, aber mit Bandmitgliedern gearbeitet hat.

Maddy Prior haben wir in diesem Blog vor längerer Zeit bereits einmal kurz kennen gelernt: Schottisches Märchen: Thomas der Reimer. Das Lied wurde Mitte der 70-er Jahre (1974) von der Folkrock-Band Steeleye Span (Maddy Prior: vocals; Peter Knight: violin, vocals; Tim Hart: acoustic guitar, vocals; Robert Johnson: electric guitar; Rick Kemp: bass, vocals; Nigel Pegrum: drums, recorder) auf deren LP “Now We Are Six” veröffentlicht. Es wurde in den Morgan Studios bei London aufgenommen. Ian Anderson von Jethro Tull zeichnete dabei als beratener Produzent und mischte auch den Ton ab.


Thomas The Rhymer / Steeleye Span

Aber es sollte nicht die letzte Zusammenarbeit von Maddy Prior und Ian Anderson bleiben. Maddy Priors erstes Soloalbum aus dem Jahre 1978 Woman in the Wings wurde dabei nicht nur unter der Mithilfe von Ian Anderson, sondern auch noch mit der weiterer Mitglieder von Jethro Tull erstellt. Die Herren Ian Anderson, David Palmer und Robin Black produzierten es für Salamander and Son Music Ltd., technischer Aufnahmeleiter war Robin Black im Maison Rouge – alles Hausmarken von Ian Anderson.

Hier erst einmal die Line-up und Setlist des Soloalbums von Maddy Prior – Woman in the Wings (1978):

Maddy Prior, vocals;
Andy Roberts, guitar [1, 2, 4, 5, 7, 9, 10, 11];
Barriemore Barlow, drums [1, 2, 4, 7, 8, 9, 10];
John Glascock, bass [1, 7, 9, 10];
David Palmer, keyboards [1, 3];
David Olney, bass [2, 4, 5, 8, 11];
Martin Barre, guitar solo [2];
Barry Booth, piano [2, 11];
Ian Anderson, flute [4];
John Halsey, drums [4, 5, 11];
Bob Gill, guitar [8];
Shona Anderson, Cherry Gillespie, backing vocals [10]

Arrangements by David Palmer;
Leader of Strings: Patrick Halling;
Leader of Brass: Don Morgan

1. Woman in the Wings (5.21)
2. Cold Flame (3.41)
3. Mother and Child (1.56)
4. Gutter Geese (3.33)
5. Rollercoaster (3.47)
6. Deep Water (2.19)
7. Long Shadows (3.36)
8. I Told You So (2.34)
9. Rosettes (3.32)
10. Catseyes (2.48)
11. Baggy Pants (2.57

Wer richtig hingeguckt hat, wird sich sicherlich über den Namen Shona Anderson wundern. Ja, es ist die Ehefrau von Ian Anderson und sie hat tatsächlich bei den so genannten Backing Vocals eines Liedes (Catseyes – siehe das letzte Video unten) mitgewirkt.

Shona Jacqueline Learoyd ist die zweite Ehefrau von Ian Anderson und mit diesem seit 1976 verheiratet. Beide haben zwei Kinder: James Duncan (hat als Schlagzeuger bei seinem Vater bei einigen Studioaufnahmen und auch bei Konzertauftritten ausgeholfen) und Gael (diese ist in der Filmbranche tätig und mit dem Schauspieler Andrew Lincoln verheiratet) – siehe auch meinen Beitrag: Ian Anderson privat.

Shona ist z.B. auch die „Jack-A-Lynn“ des gleichnamigen Lieder (siehe: Jethro Tull: Mother Goose/Jack-A-Lynn (7/131991)). Eine Abbildung von Shona Anderson finden wir auf der Rückseite des Covers zu „War Child“ (sie ist die Ring-Mistress mit dem schwarzen Zylinder auf dem Kopf). Außerdem stammt von ihr das Foto der Gruppe auf der Rückseite des Heavy Horses-Album. Heute arbeitet sie in der Verwaltung rund um die Gruppe.

Aber zurück zum Soloalbum von Maddy Prior. Es ist ein schönes Folkrockalbum mit einigen sehr schönen Liedern. Natürlich ist Maddy Prior keine Kate Bush, mit der Zeit wirkt ihre Stimme doch etwas ‚eintönig’. Bei dem Album sind vor allem auch die Arrangements von David Palmer erwähnenswert, der ja auch für Jethro Tull in dieser Richtung einigen interessanten Einfluss musikalischer Art genommen hat. Hier zunächst das Lied, zu dem Martin Barre, der Gitarrist von Jethro Tull, ein Solo beisteuert:


COLD FLAME (Maddy Prior & Martin Barre)

Und bei diesem Lied hat der Maestro Ian Anderson kurz einmal seine Flöte herausgeholt, um dem Lied mit seinen Flötentönen beizuspringen:


GUTTER GEESE (Maddy Prior & Ian Anderson)

Zuletzt das bereits angesprochene Lied, bei dem Shona Anderson als Begleitsängerin fungiert. Es klingt nach Karibik und fällt so etwas aus dem Rahmen dieses Albums:


Maddy Prior: Catseyes (1978)

Zinc (Eddie Jobson): The Green Album

Mitte des Jahres 1980 zog sich Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull zu Aufnahmen ins Maison Rouge Mobile und Maison Rouge Studio, Fulham, London, zurück, um das Album „A“ aufzunehmen. Neben Ian Anderson, Martin Barre und Dave Pegg wirkten Mark Craney (Drums) und Eddie Jobson (Keyboards, elektrische Geige) als neue Mitglieder der Gruppe mit. Das Album erschien am 29.08.1980 in Großbritannien und am 01.09.1980 in den USA.

Die dazugehörige „A“-Tour der Band begann am 04.10.1980 im State College von Salisbury, Md. USA, und endete am 24.02.1981 im Palais des Sports von Lyon, Frankreich. Dieses Konzert in Lyon war gleichzeitig der letzte Auftritt von Mark Craney mit Jethro Tull. Von dieser Tour gibt es auch zusammen mit der CD Jethro Tull: A (Remastered) eine Bonus-DVD mit den Konzertaufnahmen.

Eddie Jobson trat dann noch einmal mit Jethro Tull anlässlich des 300. Geburtstag von Johann Sebastian Bach im International Congress Centrum zu Berlin am 16.03.1985 auf.

Es gibt zu diesem Auftritt in Berlin noch einen kurzen Videoschnipsel von einer Probe mit Eddie Jobson (der sitzt eigentlich die ganze Zeit nur am Klavier …): Jethro Tull USA 1985 news segment Bachs Birthday rehearsal w Eddie Jobson

Im Zusammenhang mit Jethro Tull wurde Eddie Jobson in diesem Blog schon öfter erwähnt. Jobson fiel allein durch sein Äußeres aus dem Rahmen. Hier die besonders männlich wirkenden Anderson, Barre und Co., dort der androgyne Typ eines Eddie Jobson. Hinzu kam natürlich, dass Ian Anderson mit dem „A“-Album einen stilistischen Bruch seiner Musik hin zum Electronic Rock vollführte und Jobson musikalisches Material dazu lieferte. Ich habe fast den Eindruck, als ob mancher alter Tull-Fan Jobson in gewisser Hinsicht verantwortlich für diesen Stilwandel machte.

Vor der Arbeit mit Jethro Tull hatte sich Jobson einen Namen bei Curved Air und als Nachfolger von Brian Eno (einem ähnlichen Typen wie er, wenn auch früh schon mit hoher Stirn) bei Roxy Music gemacht. Außerdem arbeitete Eddie Jobson eine zeitlang mit Frank Zappa zusammen. Eine Merkwürdigkeit: Auf dem Cover von Zoot Allures ist Jobson zwar abgebildet, hat aber nicht mitgespielt. Erst auf dem Live-Album „Zappa in New York“ wirkte Jobson mit. Ende der 1970er Jahre formierte sich aus ehemaligen Mitgliedern diverser Progressive-Rock- und verwandter Bands mit U. K. die letzte Prog-Supergroup der 70er – u.a. mit Eddie Jobson.

Nach der Zusammenarbeit mit Jethro Tull stellte Jobson seine eigene Band namens „Zinc“ zusammen, welche ein einziges Album (The Green Album) auf den Markt brachte. Das Album erschien 1983 als LP und wurde 1993 noch einmal als CD aufgelegt. Heute ist es fast eine Rarität: Eddie Jobson (Zinc).

All Songs Written By Eddie Jobson

1. „Transporter“ 1:11
2. „Resident“ 6:01
3. „Easy for You to Say“ 4:07
4. „Prelude“ 2:30
5. „Nostalgia“ 2:27
6. „Walking from Pastel“ 2:07
7. „Turn It Over“ 4:15
8. „Green Face“ 4:22
9. „Who My Friends…“ 6:31
10. „Colour Code“ 1:05
11. „Listen to Reason“ 5:56
12. „Through the Glass“ 6:03
13. „Transporter II“ 0:22

Für die Studioaufnahmen holte sich Jobson diverse Musiker. Einer davon rangt für mich besonders heraus: Gary Green – langjähriges Mitglied der Band Gentle Giant, einer meiner Lieblingsgruppen. Im Grunde handelt es sich aber bei der Gruppe „Zinc“ um ein erstes Solo-Projekt.

Eddie Jobson – vocals, keyboards, electric violin, vocoder
Michael Barsimanto – drums on 6 tracks
Jerry Watts – bass on 5 tracks
Alon Oleartchik – bass on 4 tracks
Nick Moroch – guitar on 4 tracks
Michael Cuneo – guitar on 4 tracks
Gary Green – guitar on 2 tracks
Cary Sharaf – guitar on 1 track

Doug Lunn- bass(„Turn It Over“ video only)

Ob Eddie Jobson jemals mit „Zinc“ live aufgetreten ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich denke aber: eher nicht. Aber Youtube sei dank gibt es einige Videos mit den Aufnahmen dieses Albums. Jobson singt sogar seine Stücke zum ersten und letzten Male selbst – und unterstreicht mit seiner hohen Stimme (sie ähnelt der von Jon Anderson von der Gruppe Yes, mit der Jobson später wohl auch noch zusammengearbeitet hat) sein androgynes Äußeres. „The Green Album“ hat bei vielen Stücken viel Ähnlichkeit mit dem „A“-Album von Jethro Tull – sowohl von der Rhythmik her, dem Vorrang der Tasteninstrumente und dem Einsatz der elektrisch verstärkten Geige (statt der Querflöte). Die Keyboards klingen manchmal so pompös wie die von Keith Emerson von Emerson, Lake & Palmer, nur nicht ganz so aufdringlich. Aber es gibt auch Stücke mit klassischen Ansätzen (z. B. Prelude). Bemerkenswert ist auf jeden Fall die Verbindung von Keyboards und Geige (von daher auch live von einer Person nicht nachspielbar). Wer die Gruppe „Yes“ und Tulls „A“-Album mag, dem wird dieses Album sicherlich auch gefallen. Für mich hat es auf jeden Fall einige ganz interessante Ansatz und gefällt mir insgesamt ganz gut. Aber hören wir doch einfach hinein. Eddie Jobson ist auf alle Fälle ein Ausnahmemusiker – was allein die Tatsache beweist, dass Leute wie Ian Anderson und Frank Zappa sich seine Dienste zu eigen gemacht haben. Hier einige der Stücke vom „The Green Album“ (in der Reihenfolge des Albums – noch am besten gefallen mir die Stücke „Listen to Reason“ und „Nostalgia”: Hier fallen die Töne des Keyboards wie Wassertropfen und werden von einer zarten Melodie auf der Geige überlagert: sehr schön wie ich finde):


Zinc (Eddie Jobson) – Transporter/Resident


Zinc (Eddie Jobson) – Easy for You to Say


Zinc (Eddie Jobson) – Turn It Over


Zinc (Eddie Jobson) – Who My Friends


Zinc (Eddie Jobson) – Listen to Reason

Altes „Neues“ von Jethro Tull (7)

Zwar gibt es von Herrn Anderson & Co. kein neues Album, keine DVD-Veröffentlichungen alter Konzertaufnahmen (die es weiterhin gibt, die aber angeblich ein Herr Jeffrey Hammond zu verhindern weiß), aber „Uraufführungen“ von zwei neuen Stücken. Beide Stücke wurden am 21. Oktober, also vor wenigen Tagen, aufgezeichnet, das erste ist vielleicht etwas „herrenlos und verdutzt“ uns einwenig, klingt es doch vertraut (Herr Anderson zitiert sich gern selbst), das andere ist … nun ja, hört selbst (wenn noch nicht getan):


Adrift and Dumbfounded


That F#cking Tune

An der Klampfe ist übrigens wieder einmal Florian Opahle zu hören/sehen. Sollte sich hier nun wirklich langsam ein neues Album entwickeln? Folgende neue Stücke gibt ja nun schon:

Tea with the Princess
Change of Horses
Hare in the Wine Cup
The Donkey and the Drum(mer)
That Fucking Tune
Adrift and Dumbfounded

Und laut John O’Hara gibt es noch mehr neue Stücke. Eines davon soll „Galliard“ heißen, außerdem noch eine akustische Nummer „Child In My Garden“ usw. – Warten wir es ab … (siehe hierzu auch meinen Beitrag: Altes „Neues“ von Jethro Tull (6))

Da wir gerade bei neuen Stücken und Konzertauftritten sind. Ebenfalls mit Florian Opahle kredenzt Ian Anderson (am 14. Oktober aufgezeichnet) 15 Minuten „Thick as a Brick“. Musikalisch durchaus ansprechend (eigentlich wie immer), und wenn’s mit der Stimme nicht mehr klappt, dann wird halt rezitiert … Und das Ganze ungefärbt (haaremäßig)?


Thick As A Brick – Ian Anderson Live In Montreal 2010

Als der älteste meiner beiden Söhne ungefähr vier Jahre alt war, habe ich mit ihm öfter das Video vom „Hasen, der seine Brille verloren hat“ betrachtet. Das damals schon aufgeweckte Bürschlein von Sohn hatte richtig großen Gefallen daran. Und obwohl er zu der Zeit eigentlich kein Englisch konnte, wusste er genau, um was es geht (etwas nachgeholfen habe ich wohl schon). Ich finde die kleine musikalisch untermalte Geschichte heute noch ganz witzig. Und Ian Anderson wohl auch, denn plötzlich spielt er den Märchenonkel und trägt die Geschichte auch bei Konzerten vor. Wie gut, dass Herr Anderson nicht seine Brille verloren hat.


The Hare Who Lost His Spectacles … mit Brille

Ach, übrigens. Da gibt es bei Amazon tatsächlich ein echtes „Schnäppchen“, die 25th Anniversary Box Set (4 CDs), für die ich vor langer Zeit einmal knapp 100 DM gezahlt habe (wenn ich mich richtig erinnere – das war damals auch schon viel Geld).

John Glascock (1951-1979), Bassist

John Glascock (* 2. Mai 1951 in Islington, Großbritannien; † 17. November 1979 in London) war von 1975 bis 1979 Bassist der britischen Rockgruppe Jethro Tull und spielte auf folgenden Alben der Gruppe:

Too Old To Rock ‚N‘ Roll, Too Young To Die (1976)
Songs From The Wood (1977)
Heavy Horses (1978)
Live – Bursting Out (1978) (live) (2 LP)
Stormwatch (1979).

Während der Heavy-Horses-Tour der Gruppe erkrankte er schwer, als eine Zahnerkrankung sein (durch einen von seinem Vater ererbten Herzklappenfehler bereits vorbelastetes) Herz schädigte. Eine Operation, bei der die defekte Herzklappe ersetzt wurde, brachte nicht die erhoffte Besserung, und nachdem er bereits im Jahr 1978 nicht mehr alle Auftritte der aktuellen Tour bestreiten konnte, stand er am 1. Mai 1979, genau drei Jahre nach seinem Debüt, zum letzten Mal für Jethro Tull auf der Bühne.

Während der Aufnahmen zum aktuellen Album „Stormwatch“ verschlechterte sich sein Zustand zusehends, und John war gezwungen, die Gruppe zu verlassen. Die noch fehlenden Parts am Bass übernahm Ian Anderson selbst. Sein Nachfolger wurde später Dave Pegg.

Nachdem sein Körper die neue Herzklappe schließlich abgestoßen hatte, starb John Glascock am 17. November 1979 in London.

Jethro Tull-Fans kennen John Glascock nicht nur von den genannten Alben her, sondern auch von den wohl besten Filmaufnahmen, die es bisher von der Gruppe gibt:


Jethro Tull 1976 live in Tampa/Florida


Jethro Tull 1977 live at Golders Green Hippodrome

Weitere Stationen seiner Karriere vor Jethro Tull führten John Glascock zu „The Gods“ (1965 bis 1969 mit Ken Hensley und Lee Kerslake, beide von Uriah Heep bekannt), „Head Machine“ (1970), „Toe Fat“ (1969-1970 mit Cliff Bennett) und Chicken Shack (1971 bis 1972).

Mit der Gruppe Chicken Shack nahm John Glascock das Album Imagination Lady (1972) auf. Hier einige der Lieder (bei YouTube) – es ist Musik im Bluesstil und ähnelt in der Gitarrenspielweise etwas der von Jimi Hendrix:

Chicken Shack – Cryin‘ Won’t Help You
Chicken Shack – Poor Boy
Chicken Shack – Daughter of the Hillside
Chicken Shack – If I Were A Carpenter
Chicken Shack – Going Down

Von 1973 bis 1975 spielte John Glascock, zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Brian, bei „Carmen“, einer innovativen Flamenco-Rock-Band aus Los Angeles. Mir ist keine Band in der bisherigen Rockgeschichte bekannt, die Rockmusik derart mit traditioneller Flamenco-Musik verbunden hat (deshalb auch unten eine größere Auswahl der Stücke). Sicherlich ist die Musik etwas gewöhnungsbedürftig. Aus dem Rahmen fallen auch die Tanzeinlagen von Sänger und Sängerin. Nicht ganz mein Geschmack sind dabei die Gesangparts, die mich manchmal mehr an Musicals als an Rockmusik erinnern. Dafür überzeugen mich aber die instrumentalen Teile, die die Rhythmik von Rock und Flamenco gekonnt verbinden.

Bei einem Engagement von „Carmen“ als Vorgruppe für die War-Child-Tour von „Jethro Tull“ lernten sich John Glascock und Jethro Tull-Frontman Ian Anderson kennen. „Carmen“ löste sich im Jahr 1975 auf. Die Band hatte finanzielle Probleme, keinen aktuellen Plattenvertrag, und ein Engagement als Vorgruppe der „Rolling Stones“ wurde kurzfristig abgesagt. Außerdem hatte sich der Schlagzeuger der Gruppe bei einem Sturz von einem Pferd schwer verletzt.

John Glascock mit Carmen

Von der Gruppe „Carmen“ erschienen insgesamt drei Alben:

Carmen – Fandangos In Space (1973)
Tracks: Bulerias (Cante-Baille-Reprise) / Bullfight / Stepping Stone / Sailor Song / Lonely House / Por Tarantos / Looking Outside (Theme-Zorongo-Finale) / Tales Of Spain / Retirando / Fandangos In Space / Reprise

Carmen – Dancing On A Cold Wind (1974)
Tracks: Viva Mi Sevilla / I’ve Been Crying / Drifting Along / She Flew Across The Room / Purple Flowers /Rememberances: Table Two For One – She’s Changed – Gypsy Girl – Time – People Dressed In Black – Dancing On A Cold Wind (Instrumental – Vocal) – The Horseman – Conclusion

Carmen – The Gypsies (1975)
Tracks: Daybreak / Shady Lady / High Time / Dedicated To Lydia / Joy / The Gypsies / Siren Of The Sea / Come Back / Margarita

Das letzte Album “The Gypsies” war Ian Anderson und Terry Ellis, früherer Jethro Tull-Plattenproduzent und -Manager, gewidmet.

Von der Gruppe „Carmen“ mit John Glascock gibt es bei YouTube leider nur eine Videoaufzeichnungen von einem TV-Auftritt (immerhin), Glascock finden wir rechts:


Carmen – Bulerias (mit Tanzeinlage – 1973 David Bowie’s Midnight Special)

Dafür gibt es allerdings viel Audio-Material, das ich wie folgt (nach Alben getrennt) zusammengestellt habe:

Carmen – Fandangos In Space (1973)
Carmen – Bullfight
Carmen – Stepping Stone
Carmen – Sailor Song
Carmen – Lonely House
Carmen – Looking Outside (My Window)
Carmen – Fandango in Space

Carmen – Dancing On A Cold Wind (1974)

Carmen – Viva mi Sevilla (Tanzszenen)

Carmen – I’ve been crying
Carmen – Purple Flowers
Carmen – The City / The Horseman

Carmen – The Gypsies (1975)
Carmen – Daybreak
Carmen – Shady Lady
Carmen – The Gypsies

Nachdem er für mehrere Monate arbeitslos war, erhielt John Glascock eine Einladung von Ian Anderson, den sich anderen Projekten zuwendenden bisherigen Jethro Tull-Bassisten Jeffrey Hammond-Hammond zu ersetzen.

Interessante Fakten: Obwohl John Glascock Linkshänder war, spielte er einen Rechtshänder-Bass — John war bekannt für seine originellen Bühnen-Outfits, die er in der Regel selber geschneidert hatte — Der Bruder Brian Glascock spielte u.a. auf Alben von Joan Armatrading (Info lt. Wikipedia – ich habe alle Alben durchforstert, bin dabei aber nicht auf den Namen Glascock gestoßen, vielleicht doch ein Fake) — Die Sängerin von der Gruppe Carmen, Angela Allen, singt die Backing Vocals auf dem Album „Too Old to Rock ’n‘ Roll, too Young too Die“ von Jethro Tull bei den Stücken „Crazed Institution“ and „Big Dipper“ (neben Maddy Prior, für deren Alben öfter der Gitarrist von Jethro Tull, Martin Barre, gearbeitet hat).

siehe auch meinen Beitrag: Jethro Tull live 1. April 1980 München Olympiahalle

Altes „Neues“ von Jethro Tull (6)

Das Neueste gleich am Anfang: Ian Anderson macht auf „soziales Netzwerk“ und nutzt seit wenigen Tagen die Dienste von Twitter unter @jethrotull bzw. Facebook: Jethro Tull. Viel tut sich da noch nicht, ist ja auch noch jung. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht (oder ob es sich schon bald als Todgeburt herausstellt).

Immer wieder stellen sich alte (natürlich auch junge) Tull-Fans die Frage, wann denn wieder einmal etwas Neues auf Tonträger von Jethro Tull auf den Markt kommt. Dazu müssten die Jungs nicht nur genügend Material zusammenbekommen, sondern auch einmal wieder ein Tonstudio von innen betrachten. Mein Ton verrät es sicherlich: Ich glaube eher an den Weihnachtsmann als …

In meinem schon längere Zeit zurückliegenden Beitrag Neues aus Ians Werkstatt? hatte ich von zwei Stücken berichtet, die neu sind: Tea with the Princess und Change of Horses. Inzwischen gibt es auch ein Video bei Youtube von einem weiteren neuen Stück: Hare In The Wine Cup. Ich traue mich nicht richtig, etwas dazu zu schreiben. Das Stück klingt folkig, gut geeignet für Altherrenabende bei einem guten Glas Wein (darf auch a wee drum of whisky sein) als Hintergrundsmusik. Schon etwas älter (das Stück, nicht die Herren) dürfte der Instrumentaltitel The Donkey and the Drum(mer) sein.

Aber genug gelästert. Mir und einigen anderen Tull-Fans bleibt immerhin genügend Videomaterial aus alten Tagen zur Betrachtung verfügbar – und dank YouTube kommt das eine oder andere Video in etwas besserer Qualität hinzu (und auch bisher Ungesehenes erfreut das Gemüt):

Jethro Tulls alte Kleider

JT: The Witches Promise (sieht nach Beat Club von Radio Bremen 1970 aus)
JT: Minstrel in the Gallery
JT: North Sea Oil & Old Ghosts (RockPop, 1980)
JT: Crossfire (RockPop, 1980)
JT: Requiem Live 1989

Ein absolut geiler optischer Schmackerl ist das folgende Video: Jethro Tull mit „Teacher“. Aufgenommen für den altehrwürdigen Beat-Club in Bremen 1970. Klar, es ist nur Playback (und die Version mit der Orgel), aber den Meister auf ’ner E-Gitarre (Gibson) klampfend sieht man nicht alle Tage.


Jethro Tull – Teacher (Beat Club, 1970)

Jethro Tull – „Roadies on the Road“ 1992

Bei YouTube bin ich über eine interessante TV-Dokumentation gestolpert, die ich hier gern vorstellen möchte. Auf dem Account von steamrollerblues3000 findet sich (in drei Teile aufgeteilt) eine Produktion des Hessischen Rundfunks (HR) aus dem Jahre 1992 mit dem Titel „Roadies on the Road“. Ha, die Anspielung auf den Tull-Titel „Rocks on the Road“ habt auch Ihr verstanden, sehr gut.

Ja, es geht um die Arbeit von Roadies anlässlich einer Tournee von Jethro Tull durch Deutschland aus dem Jahre 1992. Und einige längere Konzertmitschnitte werden in der gut 25-minütigen Dokumentation gleich mitgeliefert. Es ist ein hartes Brot: der Job als Roadie. Ein echtes Privatleben gibt nicht, wenn die Jungs auf Tour sind. Während Herr Anderson seinen Feierabend bereits genießen darf, müssen die Jungs noch einmal kräftig ranklotzen, um Anlage und Instrumente abzubauen und in die LKWs zu verfrachten. Und beim Aufbau der Anlage gibt es immer wieder das eine oder andere technische Problem, das zu lösen ist. Am Abend muss alles funktionieren, sonst gibt es Ärger mit Herrn Anderson.


Jethro Tull – „Roadies on the Road“ 1992 in 3 Teilen