Kategorie-Archiv: Glotzkiste

Neues und Altes im Kino & TV

Flohmarkt in Tostedt und ‚Wetten, dass ..?’

Der Flohmarkt in Tostedt, der größte in Norddeutschland, findet jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober statt. Und am diesen Samstagabenden gibt es fast immer auch ‚Wetten, dass ..?’ im Fernsehen.

Nun, dieses Jahr fiel der Flohmarkt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Meine Frau, die gewissermaßen zum Inventar des Flohmarktes gehört, stand zwar noch in den Startlöchern, hoffte auf ein Nachlassen des Dauerregens, der vom frühen Morgen an auf Tostedt niederprasselte. Aber gegen 10 Uhr gab sie es auf und war nach 1993, als sechs Tage später der jüngere unserer beiden Söhne geboren wurde, wieder einmal nicht mit ihrem Stand auf dem ‚Töster Markt’, wie man den Flohmarkt hier nennt, vertreten. Erst nach 13 Uhr hörte der Regen dann auf.

Und am Abend gab es dann tatsächlich wieder „Wetten, dass ..?“. Nach Gottschalks letzter Sommerparty im Mitte Juni 2011 stieg nach langer Nachfolgersuche Markus Lanz in den freigewordenen Ring. 13,62 Millionen Zuschauer schalteten die 200. „Wetten dass ..?“-Ausgabe ein, der Marktanteil lag bei sehr starken 43,7 Prozent. Viele Zuschauer waren einfach gespannt, wie sich der Gottschalk-Nachfolger schlagen wird. Diese Quote dürfte die Sendung wohl so schnell nicht wieder erreichen. Der RTL-Konkurrent „Das Supertalent“, bei dem sich Gottschalk nach einem erfolglosen Intermezzo im ARD-Vorabendprogramm und seine frühere „Wetten, dass ..?“-Assistenten Michelle Hunziker inzwischen wiedergefunden haben, hatte dagegen nicht mal beim Anteil der jungen Zuschauer etwas zu melden.

    Wetten, das ..?

Markus Lanz selbst war es, der Gottschalk einmal kurz erwähnte („Ich habe das hier nicht gewollt. Von mir aus hätte das Thomas Gottschalk bis ins Rentenalter machen können.“), ansonsten wurde er erfolgreich verdrängt. Auch dass es die 200. Sendung war, wurde nicht weiter angesprochen. Im Vorfeld der Sendung war von gewissen Neuerungen gesprochen worden, die dann aber doch nur marginal ausfielen: Ein neues, jetzt sogar fahrbares Sofa. Die Gäste kamen gleich zuhauf händchenhaltend mit ihren Wettkämpfern zu Beginn der Sendung auf die Bühne und durften zugunsten der Kandidaten bei jeder Wette mittippen. Dafür gab es keine Gummibärchen, aber eine rund 40 minütige Überziehung der Sendung.

Markus Lanz, der mir bisher völlig unbekannt war, wirkte von Anfang an ziemlich angespannt. Um die Sendung entsprechend aufzupeppen, gab man ihm gleich drei so genannte Comedian zur Seite: Michael Kessler als Günther-Jauch-Parodie wirkte dabei ziemlich blass. Die Unterschichtsikone Cindy aus Marzahn fungierte als Komoderatorin, was nicht gerade dazu beitrug, das Niveau der Sendung zu heben. Und Bülent Ceylan, der mit den viele Haaren, gab sich bescheiden als Wettpate aus. Viel zu lachen gab es aber nicht. Ansonsten war alles eigentlich wie gehabt: Belanglose Interviews mit den Promis, obwohl sich Lanz sichtlich bemühte, seinen Gästen auf den Zahn zu fühlen. Und Wetten, die entgegen der Ansicht von Herrn Lanz (ein wiederholter Ausruf: „… sensationelle Wette!“) dann doch nicht allzu aufsehenerregend waren. Besonders bei der Hundehaarwette dauerte es, bis die Kandidatin nach gefühlten 12 Stunden mit ihrer ersten Antwort, natürlich einer falschen, herausrückte. Am Schluss verabschiedete sich ein sichtlich erschöpfter Moderator von seinen Zuschauern.

Nichts gegen Markus Lanz. Er ist mir um Längen sympathischer als dieser Egomane Gottschalk. Aber für mich bleibt es dabei: Die Sendung hat längst ihren Zenit überschritten, das Konzept der Sendung ist schlicht und einfach verbraucht. Ähnlich wie Herr Gottschalk selbst gehört die Sendung in die Requisitenkammer der deutschen Fernsehgeschichte. Aber solange die Zuschauerquoten halbwegs stimmen werden, wird es die Sendung geben. Dann eben doch auch lieber mit Markus Lanz als mit einem alternden Thomas Gottschalk.

siehe auch meine Beiträge:
Wetten, was ..?!
Dauerwerbesendung

Eine Nacht in Rom (Room in Rome)

Eine Nacht in Rom (Originaltitel: Habitación en Roma) ist ein 2010 von Regisseur Julio Médem inszeniertes spanisches Erotikdrama, zu dem er auch das Drehbuch verfasste. In den Hauptrollen sind Elena Anaya und Natasha Yarovenko zu sehen.

Elena Anaya kennen wir bereits als Belén aus dem Film Lucía und der Sex (ebenfalls in der Regie von Julio Médem) und zuletzt aus Hierro – Insel der Angst.

    Eine Nacht in Rom (Room in Rome)

Zum Film Eine Nacht in Rom: Zwei junge, attraktive Frauen – die Spanierin Alba (Elena Anaya) und die Russin Natasha (Natasha Yarovenko) – begegnen sich an ihrem letzten Abend in Rom. Alba lädt Natasha auf ihr Hotelzimmer ein. Im Laufe der Nacht gehen sie zusammen auf eine körperliche Abenteuerreise, während sich ihre Seelen anfangen zu berühren. Am nächsten Morgen stehen beide vor der unausgesprochenen Frage: War dies mehr als nur ein unvergesslicher One Night Stand …?

aus: filmstarts.de


Room in Rome – Trailer Deutsch (Ofizieller Trailer) 2010

Was sich zunächst wie nach einen dieser vielen öden Softpornos anhört, ist eines der poetischsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe (vielleicht „Lucía und der Sex“ ausgenommen, aber der Film stammt ja auch von Julio Médem). Es ist ein erotisches Kammerspiel von sommerlicher Leichtigkeit. „Dass sie [die beiden Frauen] fast die ganze Zeit nackt sind und sich wiederholt lieben, wirkt im Halbdunkel des Raums weder exhibitionistisch noch voyeuristisch und wird von der Kamera dezent wiedergegeben.“ (Quelle: dieterwunderlich.de)

Es ist „ein mit leichter Hand inszenierter erotischer Film über die Lust des Augenblicks und die Angst emotionaler Verbindlichkeit.“ (Quelle: 3sat.de) Es geht um Intimität und Identität, um die Frage, wie viel ich bereit bin, von mir selbst preiszugeben. Wie weit traue ich mich in einem intimen Moment mit einem Menschen, der mir auf Anhieb sympathisch ist? Médem thematisiert Fragen unserer Existenz auf leichte, dabei immer auch hintergründige Art.

Einen weiteren spanische Filme mit Elena Anaya werde ich mir wohl in den nächsten tagen anschauen. Es ist der neueste Film von Pedro Almodóvar: Die Haut, in der ich wohne – u.a. mit Antonio Banderas.

Hierro – Insel der Angst

Auf 3sat lief im Rahmen der Spielfilmreihe „Emoción – Neues spanisches Kino“ der 2009 in der Regie von Gabe Ibáñez gedrehte Film: Hierro – Insel der Angst. Ich gestehe, dass ich allein schon wegen Elena Anaya, die die Hauptrolle spielt, den Film gesehen habe. Elena Anaya kennen wir als Belén aus dem Film Lucía und der Sex (Regie: Julio Médem).

    Hierro – Insel der Angst

„Die alleinerziehende Mutter Maria reist mit ihrem Sohn Diego zu der Kanareninsel El Hierro. Während der Schiffspassage verliert sie den Jungen kurz aus den Augen, und plötzlich ist er nicht mehr aufzufinden. In Panik durchsucht sie das Schiff, aber ohne Erfolg. Auch die Polizei auf der Insel kann ihr nicht helfen. Diego bleibt verschwunden. Gebrochen und verzweifelt kehrt Maria zurück. An ein normales Leben ist nicht mehr zu denken – bis sich die Polizei bei ihr meldet: Ein Junge in Diegos Alter wurde tot aufgefunden. Noch einmal reist Maria nach El Hierro, doch der tote Junge ist nicht Diego. Maria beginnt eine verzweifelte Suche nach der Wahrheit, die immer mehr zum Albtraum wird als sie merkt, dass auch die schroffen Inselbewohner ihr feindlich gesinnt sind.“

Quelle: 3sat.de

Im Mittelpunkt des Films Hierro – Insel der Angst (der deutsche Titel ist ziemlich unpassend) – hierzu der Trailer – steht eine junge Frau auf der Suche nach ihrem Sohn – und die Insel El Hierro selbst, die kleinste der Kanaren. Es ist besonders und gerade die eigenwillige Naturkulisse der Insel, die für eine eher bedrückende Atmosphäre, für die düstere Grundstimmung des Films sorgt. Die spärliche Pflanzenwelt und das dunkle Lavagestein vermitteln den Eindruck, am Ende der Welt angekommen zu sein. Man vermutet sich auf einer einsamen Insel des Nordens. Diese Atmosphäre, die visuelle Kraft der Landschaft ist die Essenz des Films, in dem selten ein Wort fällt. „Stattdessen wird eine verzweifelte und aufreizende Elena Anaya durch eine experimentierfreudige Kamera in Szene gesetzt.“ (Quelle u.a. horrorpilot.com)

Obwohl der Film oft die Stilmittel des Horrorfilms benutzt, ist es ein sehr realer Film und alles andere als ein Mystery-Film. Er ließe sich vielleicht unter der Rubrik psychologischer Thriller einordnen, wobei Thriller schon wieder übertrieben wäre. Die Hauptperson des Films ist Maria (Elena Anaya) und als Zuschauer ist man ständiger Begleiter von ihr. Wie sie, so erlebt man die Ereignisse aus ihrer eigenen, sehr subjektiven Sicht. Dabei vermischen sich immer wieder Realität und (Wunsch-)Traum, bis auch für den Beobachter die Grenzen verschwimmen.

Das spurlose Verschwinden einer Person, besonders das eines Kindes, ist sicherlich kein neues Filmthema. Die Auflösung des Falles mag zunächst verwirren, hängt aber unmittelbar mit der Sicht der Dinge der suchenden Frau zusammen, bei der das Wunschdenken die Wirklichkeit überlappt. Neben den Bildern von der Insel ist gerade diese bereits angesprochene Subjektivität des Betrachtens, die auf den Zuschauer übertragen wird, das wesentliche Element des Films. Ich hoffe, damit insgesamt nicht zuviel vom Ende verraten zu haben.

Ich bin kein ausgesprochener Freund von Mystery- und Horrorfilmen. Unter diesen Genres wurde der Film mangels genauerer Zuordnung durch einige Kritiker eingeordnet. Dem habe ich widersprochen. Mir hat der Film eben durch die angesprochenen Komponenten gut gefallen. Zum einen fand ich die Bilder von der Insel El Hierro (ich habe ein besonderes Verhältnis zu Inseln) sehenswert, wenn sie vielleicht auch kaum als Werbefilm für die Insel geeignet erscheinen. Zum anderen ist es das sich eigentlich zunächst unbewusste Hineinversetzen in eine andere Person ein suggestives Moment, der einen gefangen hält.

Übrigens: Ich habe noch zwei weitere spanische Filme mit Elena Anaya in petto. Zum einen ist es ein erotisches Kammerspiel in der Regie von Julio Médem: Eine Nacht in Rom. Zum anderen ist es der neueste Film von Pedro Almodóvar: Die Haut, in der ich wohne – u.a. mit Antonio Banderas. Dazu später mehr.

Marvel’s The Avengers

Marvel’s The Avengers ist ein US-amerikanischer Action- und Science-Fiction-Spielfilm aus dem Jahr 2012, der als Comicverfilmung auf dem Superheldenteam The Avengers (in früheren deutschen Übersetzungen „Die Rächer“) des Verlages Marvel basiert. Regie führte Joss Whedon, die Hauptrollen spielen Chris Evans, Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Jeremy Renner und Robert Downey Jr..

Marvel’s The Avengers ist der sechste Film nach Iron Man (2008), Der unglaubliche Hulk (2008), Iron Man 2 (2010), Thor (2011) und Captain America – The First Avenger (2011), der direkt in Eigenfinanzierung von der zu Marvel gehörenden Produktionsgesellschaft Marvel Studios produziert wurde.

    Marvel’s The Avengers

Es ist noch keine vier Wochen her, als ich mir aus dem Marvel’schen Comickosmos den Vorgänger Thor anschauen musste. Und wie befürchtet 😉 kam ich an Marvel’s The Avengers nicht vorbei. Gut, wer diesen Film sieht, kann sich die anderen Filme eigentlich ersparen. Vielleicht ist Iron Man noch halbwegs empfehlenswert (Teil 1 eher noch als Teil 2). Mit „Avengers“ sollte dann der ganze Superhelden-Zirkus auch endlich ein Ende finden.

Zum Inhalt: „Loki (Tom Hiddleston), Adoptivsohn des Gottes Odin, hat sich nach seinem gescheiterten Angriff auf die Erde mit einer außerirdischen Rasse verbündet. Er ist nun mächtiger als je zuvor und es gelingt ihm, Professor Erik Solveig (Stellan Skarsgard) sowie Agent Clint Barton (Jeremy Renner), genannt Hawkeye, in seinen Bann zu ziehen. Mit deren Hilfe stiehlt Loki den Würfel Tesseract, eine grenzenlose Energiequelle, aus dem Bunker der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D für seine finsteren Zwecke. S.H.I.E.L.D.-Direktor Nick Fury (Samuel L. Jackson) reaktiviert zur Rettung der Menschheit den Supersoldaten Captain America (Chris Evans), der über Jahrzehnte im Eis eingefroren war. Furys Spionin Black Widow (Scarlett Johansson) holt zudem den Wissenschaftler Bruce Banner (Mark Ruffalo) ins Team, der den Tesseract aufspüren soll. Und auch Milliardär Tony Stark (Robert Downey Jr.) alias Iron Man wird um Hilfe gebeten. Schneller als erwartet erscheint Loki im deutschen Stuttgart wieder auf der Bildfläche. Dort gelingt es Captain America und Iron Man, ihn gefangen zu nehmen. Doch auf dem Rücktransport werden sie attackiert: Donnergott Thor (Chris Hemsworth) will seinen Adoptivbruder befreien, um ihn selbst in der Götterwelt Asgard zu bestrafen. Doch Loki will gar nicht gerettet werden, denn in den Reihen der Helden wartet eine ungeheure Zerstörungskraft auf ihre Entfesselung, die er sich zunutze machen will: der unglaubliche Hulk!“

Quelle: filmstarts.de


Marvel’s The Avengers | Trailer & Filmclips

Okay, auf großer Leinwand gibt der Film ein enormes Spektakel her. Und einige Selbstironie der Helden sorgt auch für den geistigen Anspruch noch für einiges Futter. Mehr dann aber nicht. Es ist sicherlich eines jeden notwendiges Bedürfnis, unseren Planeten in Frieden durch das All sausen zu sehen. Wären da nicht die vielen Bösewichte, denen wir nichts Gutes wünschen. Wer soll uns also erretten, wenn nicht eine Ansammlung von Superhelden. Nur haben die im Zusammenspiel oft auch ihre Probleme. Nicht jeder ist teamfähig und werkelt lieber allein für sich. Am Ende, soviel weiß man bereits zu Beginn eines solchen Films, wird dann alles gut. Das Böse wird bekämpft (es sei denn, es taucht einen Film später wieder auf) und die Helden, die sich gar nicht so gern feiern lassen, versammeln sich in einer Spelunke, um eher gelangweilt ihren Imbiss zu verdrücken (siehe die kurze Filmsequenz nach dem Abspann).

Das kann dann so weitergehen, bis die Helden alt geworden sind. Oder wir, die Zuschauer. Aber vielleicht ist schon früher Schluss, wenn keiner mehr mag. Die Helden nicht oder wir die Zuschauer, die übersatt von solchen Superheldenepen geworden sind. Für die Unersättlichen gibt es notfalls die Comics, die Videospiele oder die x-te Wiederholung der Filme.

Modelsuche in Sibirien (arte.tv)

Sie leben in ärmlichen Verhältnissen und träumen vom Erfolg als Model: Mädchen aus Sibirien, die in der Modebranche zum Label geworden sind. Zart, mitunter elfengleich, geben sie mit ihren exotischen Gesichtern den Look auf Hochglanzmagazinen und Laufstegen vor. Mädchenhafte Unschuld gepaart mit Sinnlichkeit – perfekte Projektionsflächen der Modeindustrie. Einigen wenigen sibirischen Mädchen hat das den ersehnten Wohlstand und Unabhängigkeit gebracht. „360°- Geo Reportage“ begleitet junge Mädchen auf dem Weg von ihren Dörfer auf den Laufsteg und erkundet dabei das Geschäft, das sie im Rampenlicht strahlen lässt. Sie erzählt vom Alltag der Mädchen in ihrer sibirischen Heimat, ihren Sehnsüchten fernab davon und fragt, ob die Träume dieser Mädchen tatsächlich wahr werden und sie am Ende glücklich machen.

Anna Juschakowa, Modelscout aus Sankt Petersburg und die Fotografin Valeria Kritsova sind seit acht Tagen mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs. Doch statt Brot, Wurst, Käse oder Wodka, wie die anderen Reisenden, haben sie ihre Laptops auf den Knien, die Ausbeute ihrer Tour. Mehr als 150 Mädchen haben sie in den Dörfern und Kleinstädten gesichtet, fotografiert oder auf Videos festgehalten.

Models aus Sibirien

Die 16-jährige Anja hat ihr erstes Casting hinter sich gebracht. Hier, am Ufer des riesigen Jenissei ist sie zu Hause. Während sie Steine auf dem Wasser hüpfen lässt, wehen ihre langen braunen Haare und nur manchmal lugt das dicke Pflaster unter ihrem linken Auge hervor. Ein Junge aus dem Dorf warf ihr einen Stein ins Gesicht.

Trotzdem hat sie im Kulturpalast von Krasnojarsk unter dem strengen Blick der Modelscouts ihr erstes Casting absolviert. Es könnte der Anfang eines neuen Lebens sein, eines das Wohlstand verspricht und Unabhängigkeit. Ob ihr das gelingen wird, trotz der Narbe und ihrem etwas wackeligen und unbeholfenen Gang auf Highheels? Wird sie eines jener weltweit begehrten Mädchen aus Sibirien?

aus: arte.tv


arte.tv – 360° Geo Reportage: Modelsuche in Sibirien (Ein Film von Galina Breitkreuz)

weitere Ausstrahlungstermine auf arte:
Freitag, 21. September 2012, 11:45
Samstag, 22. September 2012, 10:00

Lucia und der Sex

Als die junge Kellnerin Lucía ihre große Liebe, den Autor Lorenzo, verliert, sucht sie auf einer Insel im Mittelmeer nach Spuren ihres Geliebten. Dort trifft sie auf Elena und Carlos, die auf der Insel Ruhe suchen. Lucía ahnt noch nicht, dass die Leben der beiden geheime Verbindungen zu Lorenzo aufweisen. Nach und nach taucht Lucía immer weiter in eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit, Sinnlichkeit und Begehren und kommt den Geheimnissen Lorenzos immer näher.

aus: filmstarts.de

Gewissermaßen als Kompensation zu dem Film Thor, Blockbuster dieser Art gehen mir langsam auf den Geist, habe ich mir den schon etwas älteren spanischen Film Lucía und der Sex (Original: Lucía y el sexo – 2001) angeschaut (als DVD Lucía und der Sex erhältlich). Der Film ist ein Drama von Regisseur Julio Médem. Für Paz Vega brachte ihre erste Hauptrolle den Durchbruch im Filmgeschäft, wenn sie auch mit Filmen wie Spanglish mit Adam Sandler im Hollywood’schen Mainstream eher baden ging.

    Lucía und der Sex

Apropos Baden: ‚Lucía und der Sex’ ‚besticht’ durch sehr explizite Sexszenen. Und so beginnt die eigentliche Handlung mit einer Sexszene im Wasser vor einer Insel in einer Vollmondnacht zwischen Lorenzo, dem Schriftsteller und einer Unbekannten, deren Namen wir aber bald erfahren: Elena. Beide bleiben sich zunächst unbekannt und wissen über den anderen nur, dass sie aus Valencia stammt und dort die beste Paella-Köchin der Stadt ist, er in Madrid lebt und gerade an diesem Tag seinen 25. Geburtstag hat.

Dann tritt Lucía auf den Plan: Sie hat Lorenzos ersten Roman gelesen und immer wieder lesen müssen. Und wie ein Stalker hat sie Lorenzo die letzte Zeit verfolgt, weiß, wo er wohnt, wo er sich mit Freunden trifft, wo er zum Essen geht. Sie gesteht es ihm ganz freimütig und bekundet dabei ihre große Liebe zu ihm. Er ist fasziniert von der jungen, attraktiven Frau. Und so ziehen sie bald zusammen.

Lucía und der Sex (Original mit englischen Untertiteln)

Das Techtelmechtel in der Vollmondnacht war nicht ohne Folgen. Elena gebiert eine Tochter namens Luna. Und trotz der wenigen Informationen, die Lorenzo und Elena von sich haben, erfährt Lorenzo über seinen Agenten Pepe, dass er Vater ist.

Nach einiger Zeit verändert Lorenzo sich, wird depressiv, schläft nicht mehr mit Lucía und leidet unter einer Schreibblockade. Der Grund hierfür ist folgender: Um seine Tochter zu sehen, setzt sich Lorenzo auf eine Gartenbank bei einem Spielplatz, den das Kindermädchen Belén (Elena Anaya) mit Luna aufzusuchen pflegt. An einem Abend, an dem Elena mit ihrem Partner ausgeht und das Kindermädchen auf Luna aufpassen soll, holt Belén Lorenzo ins Haus. Als die beiden übereinander herfallen, hören sie den durch den von Beléns Geruch wild gewordenen Hund. Dieser zerfleischt Luna und verletzt Belén schwer. (Mehr zum Inhalt siehe dieterwunderlich.de)

In mancher Kritik wird dem Film vorgeworfen, die Kombinationsfähigkeit und Aufmerksamkeit des Zuschauers reichlich zu strapazieren, die dann mit sehr expliziten Sexszenen zurückgewonnen werden soll. Sicherlich ist die Geschichte, die Julio Médem erzählt, sehr komplex und kunstvoll verschachtelt. Dabei erscheinen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion oft so verschwommen, sodass man sich als Zuschauer fragt, ob Lorenzo das Gesehene tatsächlich erlebt oder nur für einen Roman erdacht hat. Erst gegen Ende wird einem klar, dass Lorenzos neuer Roman sehr dicht bei der Wirklichkeit liegt, er das scheinbar Alltägliches nur ins Poetische und Rätselhafte erhöht hat. Überhaupt geht von dem Film eine eigenartige Poesie aus. Der gezeigte Sex verkommt nicht zur Pornografie, im Gegenteil ist er Teil einer besonderen Symbolik, die Julio Médems ganz eigenen, faszinierenden Stil offenbart.

Thor – der Film

„Mit Aufklärung, Säkularisierung und Moderne gleich die Götter für abgesetzt zu erklären, wäre nicht nur verfrüht, sondern schlichtweg ein Irrtum. Die Sehnsucht nach Übermenschlichem und die Lust am epischen Heldenmythos liegen im Herzen unserer Zivilisation.“ (Quelle: filmstarts.de)

Die Sehnsucht gebiert Superhelden und neue Götter. Neue Götter? Nein, da gab es vor langer Zeit Götter genug, die müssen nur neu aktiviert werden. Immer wieder beliebt ist dabei die nordische Mythologie mit ihren diversen Göttergeschlechtern. Und so kam Donnergott Thor zunächst als Comic-Figur und daraus resultierend als Filmheld daher und glänzt so nicht nur als Gott, sondern auch als auf die Erde verbannter Superheld:

Thor ist ein US-amerikanischer Action- und Science-Fiction-Spielfilm aus dem Jahr 2011, der als Comicverfilmung auf der Superhelden-Comicfigur Thor des Verlages Marvel basiert. Regie führte Kenneth Branagh.

„Göttersohn Thor (Chris Hemsworth) steht kurz davor, zum König Asgards gekrönt zu werden, doch Allvater Odin (Anthony Hopkins) kann die feierliche Zeremonie nicht beenden – Grimmige Frostriesen-Renegaten haben den Friedenspakt zwischen Asgard und dem eisigen Jotunheim gebrochen und sind in Odins Waffenkammer eingedrungen. Gegen den Willen seines Vaters reist der aufbrausende Thor mit seinem Bruder Loki (Tom Hiddleston) und einer Schar alter Kampfgefährten in die Heimat seiner Feinde und lässt den uralten Konflikt der Reiche damit erneut entflammen. Erzürnt verbannt Odin seinen Sohn ins unterentwickelte Midgard (die Bezeichnung der Götter für unsere Erde). Während Thor sich dort mit dem Forscher-Trio Jane (Natalie Portman), Erik (Stellan Skarsgard) und Darcy (Kat Dennings) anfreundet, fällt der gramgeplagte Allvater in einen verwunschenen Schlaf, sodass nun der diabolische Loki auf dem Thron Platz nimmt…“
(Quelle: filmstarts.de)

Dem nicht genug: Inzwischen wurde auch Captain America aus dem Marvel’schen Comickosmos verfilmt – und zusammen mit Iron Man, Thor, Hulk u.v.a. kämpft Captain America für den Erhalt unserer lieben Erde: The Avengers schließen sich nahtlos an den Film Thor an.


Thor (Natalie Portman, Kenneth Branagh) | Trailer deutsch HD

„Thor“ und „Captain America“ sind inzwischen als DVD bzw. Blu-ray erhältlich: Thor/Captain America

Den Film Thor habe ich mir am Wochenende mit meinem jüngeren Sohn angeschaut. Ohne meinen Sohn hätte ich wohl schon längst in Filmsachen Superhelden die Leine gezogen. Diese immer wieder nach gleichem Strickmuster fabrizierte Filmware geht mir langsam auf den Geist (das ist wahrsten Sinne). Dem Spiderman konnte ich in seiner Selbstironie noch einiges abgewinnen – dieser Kraftprotz Thor aber gebärdet sich auf Midgard (unsere Erde) streckenweise wie eine Dumpfbacke.

Warum habe ich mir diesen Film also überhaupt angeschaut? Da wurde als Regisseur der Shakespeare-Profi Kenneth Branagh ausgewiesen. Aber was soll selbst ein Branagh gegen die Eigengesetzmäßigkeiten Hollywoods, wenn es darum geht, einen Blockbuster zu produzieren, der möglichst viel Kasse machen soll. Branagh kommt mir wie der Zauberlehrling vor, dem es nicht gelingt, die entfesselten Kräfte der Computeranimation zu bändigen. Optisch kommt so natürlich einiges zu Wege. Aber die Charaktere bleiben blass. Und eine den Kraftprotz Thor anschmachtende Natalie Portman ist geradezu ein Ärgernis.

Den Film Captain America habe ich mir geschenkt (den hat sich mein Sohn bereits mit seinen Freunden angeschaut). Und die in gut zwei Wochen als DVD/Blu-ray erscheinenden The Avengers muss ich dann wohl oder übel wieder angucken müssen 😉

Ry Cooder: My Blueberry Nights (Soundtrack)

Als der 2007 entstandene Spielfilm My Blueberry Nights in die Kino kam, ist er mir eigentlich nur aufgefallen, weil Norah Jones in dem Film die Hauptrolle spielt. Regie führte übrigens der Chinese Wong Kar-Wai. Erst jetzt klingelte es bei mir, dass die Filmmusik von Ry Cooder stammt. Soundtrack, wie oben geschrieben, stimmt nicht ganz, dann es gibt eine Reihe von Liedern, die nicht extra für den Film eingespielt wurden – im Gegensatz zur Musik Ry Cooders (im Englischen nennt man diese extra für einen Film komponierte Musik Score).

    Ry Cooder

Ry Cooder hat in den letzten Jahrzehnten schon einige Musik zu Filmen beigetragen (am Ende eine Übersicht der bisher in diesem Blog angesprochenen Filme, die zudem immer nocht nicht ganz vollständig ist). Auch diesmal hat er wieder u.a. seine Slidegitarre sehr sparsam eingesetzt und schafft so eine gelungene Synthese von Musik und Film.

Zum Film My Blueberry Nights: Eine gescheiterte Beziehung liegt hinter Elizabeth (Norah Jones), die seither an einigen Abenden Trost bei einem Blaubeermuffin in einem Café sucht und sich dabei mit Jeremy (Jude Law), dem Besitzer, anfreundet. Einige Nächte lang verbringen Elizabeth und Jeremy bei Gesprächen und Kuchen. Doch dann kommt Elizabeth plötzlich nicht mehr. Sie ist zu einer Reise quer durch die USA aufgebrochen, um zu vergessen. Ihr Trip führt sie zuerst nach Memphis. Dort arbeitet sie tagsüber in einem Diner und nachts in einer Bar. Der alkoholkranke Cop Arnie (David Strathairn) ist einer ihrer Stammkunden. Sie wird Zeuge, wie ihn die Liebe zu seiner untreuen Frau Sue Lynne (Rachel Weisz) langsam zu Grunde richtet. Das nächste Ziel liegt im Westen. In Nevada lernt sie die Spielerin Leslie (Natalie Portman) kennen. Auch sie besitzt ein trauriges Geheimnis. Während ihrer ganzen Reise hält Elizabeth mit Jeremy Kontakt, dem sie regelmäßig Postkarten mit ihren Gefühlen und Gedanken schickt…

aus: filmstarts.de


My Blueberry Nights – German Trailer

„Elizabeth (Norah Jones) hat ihre Liebe verloren und findet im Cafébesitzer Jeremy (Jude Law) einen verständnisvollen Tröster. Die Verlassene durchleidet die Nächte beim Blaubeerkuchen an Jeremys Bartresen. Mit seiner ersten US-Produktion liefert Regisseur Wong Kar-Wai nicht nur erneut eine grandiose Stilübung, in Cat Powers ‚The Greatest’ hat er auch das perfekte musikalische Thema für seinen poetisch-melancholischen Film gefunden. Wong und Norah Jones ergänzen sich perfekt: Er schickt seine Heldin auf eine Erkenntnisreise quer durch die USA und verhilft ihr damit zu einem überzeugenden Leinwanddebüt. Im Gegenzug hat ihn die Sängerin bei der Musikauswahl perfekt beraten. Zu hören sind vor allem Klassiker aus Soul, Folk und Jazz, den Score gestaltet Routinier Ry Cooder mit typischen Rootsminiaturen. Natürlich ist neben Otis Redding, Ruth Brown und Cassandra Wilson auch Norah Jones selbst mit einem exklusiven Song vertreten. Mit ‚The Story’ verarbeitet sie ihre Bedenken beim ersten Dreh zu einer wunderschönen Vorspannuntermalung.“ (Quelle: kulturnews.de)

„My Blueberry Nights“ soundtrack tracklist
01. „The Story“ – Norah Jones
02. „Living Proof“- Cat Power
03. „Eli Nevada“ – Ry Cooder
04. „Try a Little Tenderness“ – Otis Redding
05. „Looking Back“ – Ruth Brown
06. „Long Ride“ – Ry Cooder
07. „Eyes on the Prize“ – Mavis Staple (produced by Cooder)
08. „Yumeji’s Theme (Harmonica Version)“ – Umebayshi Shigeru
09. „Skipping Stone“ – Amos Lee
10. „Bus Ride“ – Ry Cooder
11. „Harvest Moon“ – Cassandra Wilson (Neil Young cover)
12. „Devil’s Highway“ – Hello Stranger (Ry Cooder produced; his sons’s band)
13. „Parajos“ – Gustavo Santaolalla
14. „The Greatest“ – Cat Power

Der Film ist als DVD My Blueberry Nights und der Soundtrack als CD My Blueberry Nights erhältlich.


Ely Nevada – Ry Cooder – My Blueberry Nights

Norah Jones’ Musik habe ich hier ja bereits öfter besprochen. Natürlich schauspielert sie nicht nur, sondern trägt auch ein Lied zu diesem Film bei. Neben weiteren Klassikern aus Soul, Folk und Jazz tut sich für mich besondern die Sängerin Cat Power mit zwei Liedern hervor, die zudem in einer kleinen Rolle zu sehen ist; u.a. singt sie im Film ihren Hit „The Greatest“:

Once I wanted to be the greatest
No wind or waterfall could stop me
And then came the rush of the flood
The stars at night turned you to dust


My Blueberry Nights – Cat Power – The Greatest

Die Lieder von Cat Power gefallen mir ausgesprochen gut, vielleicht weil sie sehr minimalistisch sind: Pure Musik mit wenig Klimbim, meist mit sparsamen Gitarren- und Pianoklängen begleitet. Dazu die rauchige Stimme, die irgendwie entrückt und zerbrechlich erscheint. Regisseur Wong Kar-Wai: „Wenn Charles Bukowski und Jane Birkin ein Kind hätten, dann wäre das Cat Power.“ („If Charles Bukowski and Jane Birkin had a child, it would be Cat Power,“ says Wong Kar-wai on the set of Blueberry Nights). Man ahnt, woher der Wind weht. Cat Power alias Chan Marshall ist eine in vierleilei Hinsicht bemerkenswerte Frau. Im Film V wie Vendetta ist sie ebenfalls zu hören, dazu auch auf dem Soundtrack des Films mit dem Song „I found a reason“. Zudem gehört ihr Song „Werewolf“ vom Album „You Are Free“ zum Soundtrack des Films Zerrissene Umarmungen des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar.

Hier noch ein Video von Cat Power aus ihrer Anfangszeit:


cat power-nude as the news

Wie bereits angekündigt hier eine Übersicht aller bisher von mir besprochenen Filme, für die Ry Cooder die Filmusik/den Score beigetragen hat:

Buena Vista Social Club
Das Gitarrenduell: Crossroads – Pakt mit dem Teufel
Ry Cooder – Pecos Bill
Ry Cooder: Long Riders (1980)
Ry Cooder: The End of Violence
Der seltsame Fall des Benjamin Button
Ry Cooder: Southern Comfort
Ry Cooder: The Border
Ry Cooder: Alamo Bay
Ry Cooder goes Rap: Trespass
Ry Cooder: Paris, Texas
Ry Cooder: Last Man Standing (Soundtrack)

Eine Extrawurst für ein Riesenwürstchen?

Zusammen mit meiner Familie bin ich ein Tatort-Fan. Die Krimi-Serie der ARD, die es bereits seit 1970 gibt, kenne ich von Anfang an. Viele Sonntagabende bin ich erst mit meinen Eltern, heute mit meiner eigenen Familie den Ermittlern und Kommissaren namens Trimmel, Kressin, Veigl, Finke, Haferkamp, Schimanski und Thanner, Stoever und Brockmöller , Wiegand, Odenthal, Ballauf und Schenk sowie natürlich Thiel und Boerne u.v.a. auf der Spurensuche gefolgt. Tatort hat sich immer wieder mit gesellschaftlich brisanten Themen befasst, kann auch sehr witzig sein, ist aber (fast) immer wirklich spannend.

Jetzt ging ein Raunen, nein ein gemeinsamer Aufschrei durch die Tatort-Gemeinde, als bekannt wurde, dass Til Schweiger die freigewordene Stelle als Ermittler in Hamburg übernehmen soll. Ich kann mich (und mit mir meine Familie) diesem Aufschrei nur anschließen. Dieser nuschelnde, selbstüberhebliche Macho, der Dieter Bohlen des Films, als Tatort-Kommissar ist einfach undenkbar.

Mag man manches Macho-Gehabe Schweigers als einen Anhauch von Selbstironie interpretieren (wie z.B. diese unselige Werbung für eine Boulevard-Zeitung), so bekommt man spätestens dann wieder den schiefen Blick, wenn man den nun auch langsam in die Jahre kommende Schweiger (er geht hart auf die 50 zu) protzen hört: „In den ersten fünf Minuten von meinem ‚Tatort’ wird mehr die Post abgehen als in den letzten 20 ‚Tatort’-Folgen zusammen.“ Nun, denn … Hamburg liegt bekanntlich in Amerika.

Til Schweiger trieft vor ‚Selbstironie’

Apropos Amerika: Schweiger ist ja unser aller Filmheld und ein deutscher Weltstar, der es selbst bis nach Hollywood geschafft hat. Erst letzte Woche konnte man einen absolut sensationellen Spielfilm aus den USA im Fernsehen bewundern, der wahrscheinlich für an Schlaflosigkeit leidende Mitmenschen in den frühen Morgenstunden gesendet wurde (jetzt leiden diese armen Menschen auch noch an Hysterie): Deuce Bigalow: European Gigolo aus dem Jahre 2005. Zur Hauptrolle hat es Til Schweiger zwar selbst bei einem solchen Machwerk nicht geschafft, dafür aber zur Filmleiche:

Gigolo Deuce (Rob Schneider) nimmt die Einladung seines „Kollegen“ T. J. (Eddie Griffin) an und fliegt nach Amsterdam. Dort wird Europas berühmter Callboy Heinz Hummer (Til Schweiger), auch bekannt als „Frankfurter Riesenwürstchen“, tot aufgefunden. Um den Mörder zu schnappen, trifft sich Deuce mit allen Frauen aus Hummers Adressbuch.

Die TV Movie Redaktion meint dazu: Die kindischen Sexwitzchen sind einfach nur zum Fremdschämen. Peinliche Pubertätspossen – pfui!

Wer solche Rollen übernimmt, muss an Großenwahn leiden, wenn er meint, hier bei uns in der wohl erfolgreichsten deutschen Fernsehreihe mitwirken zu können. Welche Fernsehverantwortlichen (Lutz Marmor, NDR Intendant, & Co.) sind nur auf die Schnapsidee gekommen, unsere Fernsehgebühren auf diese Art aus dem Fenster zu werfen?

Dem aber nicht genug: Großmaul Schweiger will für seine Fälle den Vorspann der Reihe, das Jahrzehnte alte Erkennungszeichen mit dem Fadenkreuz, ändern: „Der ist wirklich outdated.“ Der ‚Tatort’-Erfinder Gunther Witte meint dazu nur: „Die Forderung ist völlig absurd.“ Und Kollegin Simone Thomalla spottet: „Da muss ich lachen.“ Auch die dienstälteste Kommissarin Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal – seit 1989 Kommissarin im „Tatort“ Ludwigshafen – macht sich für den Trailer mit dem Blick durch ein Zielfernrohr und den Musik-Klassiker stark: „Ich finde den Vorspann, gerade weil er so alt und dadurch Kult ist, wunderbar. Der soll bleiben! Es gibt wichtigere Dinge zu revolutionieren beim ,Tatort‘ als den Vorspann. Wichtiger sind die Krimis, die nach diesem Vorspann kommen.“ Ulrich Tukur, der erst seit 2010 als Kommissar Felix Murot für das Erste in Wiesbaden im Einsatz ist, vergleicht die erfolgreichste deutsche Krimireihe mit einer „Kirche mit einer großen, gläubigen Gemeinde“. Tukur: „Am Wochenende ist Gottesdienst. Eine Kirche erneuert man spirituell und von innen heraus und nicht, indem man den Glockenturm abreißt.“ (Quelle: wuv.de)

Outdated? Wenn etwas oder wer outdated ist, dann bist Du es, lieber Til! Eine Extrawurst für ein Frankfurter Freiburger Riesenwürstchen? – Nein danke! Dreh deine Mainstream-Macho-Filmkomödien, aber bewahre uns vor Deiner knittrigen Visage im Tatort!

Hier ist die letzte Tatort-Folge aus Hamburg mit Mehmet Kurtulus „Die Ballade von Cenk und Valerie“ nochmals zum Anschauen:


Tatort Hamburg 2012: Die Ballade von Cenk und Valerie

Jaroslav Hašek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk

Manche Romanfigur ist allein von ihrem Typus her einmalig und daher unsterblich. Und manchen Schriftstellernamen kennt man nur noch dieser unsterblich gewordenen Romanfigur wegen. Das gilt insbesondere für Jarolav Hašek und seinen braven Soldaten Schwejk (Originaltitel: Osudy dobrého vojáka Švejka za svĕtové války, zu deutsch: Die Schicksale des braven Soldaten Schwejk während des Weltkrieges).

Schwejk (tschechisch Švejk) ist ein typischer Prager Charakter, der sich mit List und Witz durchs Leben schlägt und sich als Soldat der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg mit Chuzpe, also einer „Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit“, vor dem Kriegseinsatz zu drücken versucht. Zunächst lebt Schwejk zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Prag als Hundehändler. Er ist naiv und tölpelhaft, meistert sein Leben aber mit Witz und Bauernschläue. Schwejk steht im ständigen Kampf mit Bürokratie, staatlicher Willkür und Militarismus. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird er als Reservist in die österreichisch-ungarische Armee einberufen. Wie die meisten Bürger in den „Untertanenvölkern“ hat der Böhme/Tscheche Schwejk wenig Lust, für die Donaumonarchie in den Krieg zu ziehen.

Seine Laufbahn beim Militär, seine Spital- und Gefängnisaufenthalte, sein Fronteinsatz, seine Kriegsgefangenschaft und nicht zuletzt seine amourösen Abenteuer: Stets schafft es Schwejk, sich mit der Hilfe von guten Freunden und vor allem mit seinem unerschöpflichen Repertoire an Anekdoten aus der Affäre zu ziehen. Sein Mut gegenüber Autoritäten und seine stoische Gelassenheit im Angesicht des „alltäglichen Wahnsinns“ machen ihn zum sympathischen Lebenskünstler. Der brave Soldat Schwejk wurde zum Sinnbild des Widerstands gegen jegliche Obrigkeit über die Grenzen der Tschechoslowakei hinaus.

In vielem ist Schwejk ein Alter Ego seines Schöpfers Jarolav Hašek. Und in noch einer Figur, der des Einjährigenfreiwilliger Marek, erkennen wir Hašek wieder. Hašek selbst war ein Original und seine Lebensgeschichte einen Roman wert (siehe meinen Beitrag: Partei für gemäßigten Fortschritt in den Schranken der Gesetze). Allerdings brachte der Suff den Schöpfer des Schwejks um. Sternhagelvoll traf ihn mit noch nicht einmal 40 Jahren der Schlag. So blieb der Roman unvollendet, das Manuskript endet mitten im Satz. Übrigens: Anders als im Film mit Heinz Rühmann (siehe den nächsten Absatz) erfreut sich der Oberleutnant Lukasch auf der letzten Seite des Romans bester Gesundheit.

Ich kenne Schwejk von dem Film mit Heinz Rühmann her. Dieser 1960 gedrehte Film ist nur wenig originalgetreu, besonders Hašeks radikale Kritik an staatlicher und kirchlicher Obrigkeit fehlt fast vollständig. Aber Rühmann spielt den Schwejk immerhin liebenswert, verschmitzt augenzwinkernd und vornehmlich mit leisen Mitteln. Erst vor kurzem lief dieser Film im Fernsehen; ich habe ihn aufgezeichnet und inzwischen mit viel Schmunzeln gesehen. Und es gibt eine 13-teilige Fernsehfassung (1972/76) mit einem kongenial spielenden Fritz Muliar in der Titelrolle, die werkgetreu nacherzählt ist (in diesen Tage habe ich mir die DVD-Box bestellt).


Film mit Heinz Rühmann (1960) in voller Länge

Aber nichts geht über den fast 800 Seiten starken Roman, den ich mir 1989 gekauft habe, der 1988 in der damals noch existierenden DDR erschienen ist (Aufbau-Verlag Berlin und Weimar – Bibliothek der Weltliteratur – 11. Auflage 1988). Gerade in der DDR war Schwejk sehr beliebt. Die erste und wichtigste Übersetzung in eine andere Sprache war die ins Deutsche von Grete Reiner-Straschnow (1926), die auch heute noch den ganzen Charme des Romans offenbart.

    Der brave Soldat Schwejk

Noch etwas zum Inhaltlichen: Bemerkenswert ist das Verhältnis von Schwejk zu Oberleutnant Lukasch, dessen Diener (Putzfleck) er ist. Wie Schwejk ihn immer wieder in den Schlamassel (‚Schlamistik’) zieht, zuletzt seine Versetzung an die Front bewirkt, hat etwas Tragikomisches. Trotzdem kann Lukasch nicht von Schwejk lassen. Beide eint ein unteilbares Schicksal:

   Oberleutnant Lukasch drehte sich auf dem Stuhl zur Türe und sah, wie sich die Türe langsam und leise öffnete; und ebenso leise trat in die Kanzlei der II. Marschkompanie der brave Soldat Schwejk, der bereits zwischen der Türe salutierte, was er augenscheinlich schon getan hatte, als er geklopft und die Aufschrift „Nicht klopfen“ betrachtet hatte.
   Oberleutnant Lukasch schloß für einen Augenblick die Augen vor dem Anblick des braven Soldaten Schwejk, der ihn mit seinem Blick umarmte und küsste.
   Ungefähr mit demselben Wohlgefallen hatte der verschwenderische verlorene und wiedergefundene Sohn seinen Vater betrachtet, als dieser ihm zu ehren ein Lamm am Spieße drehte.
   „Melde gehorsamst, Herr Oberlajtnant, daß ich wieder hier bin“, meldete sich Schwejk von der Türe her mit einer so aufrichtigen Ungezwungenheit, daß der Oberleutnant mit einem Schlag zu sich kam.
… (S. 430).

Hašek verspottet in erster Linie die Herren Offiziere der k.u.k. Armee. Nur Lukasch, der sich gegenüber Schwejk menschlich verhält, ist mehr oder weniger ausgenommen. Und mit diesen Offizieren und ihren obersten Kriegsherrn, dem Kaiser von Österreich, zieht Hašek über die ganze Obrigkeit her und den Krieg. Denn der Roman ist auch eine Abrechnung mit der Sinnlosigkeit des ersten Weltkrieges:

„Schwejk ist ein Geschöpf des alten Österreich. Er konnte nur in jener Atmosphäre von Borniertheit, Schlamperei, gutmütiger Perfidie, anachronistischem Absolutismus und nationaler Unterdrückung entstehen, die den alten Donaustaat charakterisierten. Er konnte nur in einer Zeit, da dieser morsche Staatskadaver in seinen letzten Zuckungen lag, nur im Krieg, zum lächerlichen, blöd-verschlagenen Helden werden, an dessen verschmitzter, fatalistischer Sabotage der Staat nicht zuletzt zugrunde ging.“ F.C. Weiskopf

„Es ist der kleine Mann, der in das riesige Getriebe des Weltkriegs kommt, wie man eben da so hineinrutscht, schuldlos, ahnungslos, unverhofft, ohne eigenes Zutun. Da steht er nun, und die andern schießen. Und nun tritt dieses Stückchen Malheur den großen Mächten der Erde gegenüber und sagt augenzwinkernd leise, schlecht rasiert die Wahrheit.“ Kurt Tucholsky: Herr Schwejk

Nun der Film mit Heinz Rühmann beginnt im Gasthaus „Zum Kelch“. Allerdings passt die im Film gezeigte Umgebung nicht zur Straße Na Bojišti in Prag. Egal. Und hier endet der Film denn auch, eben weil sich Schwejk mit seinem alten Kameraden Woditschka hier „bis der Krieg vorbei sein wird“ verabredet hatte.


Größere Kartenansicht
Prag, Na Bojišti („Auf dem Schlachtfeld“) 12-14 – Gasthaus “Zum Kelch”

   Als Schwejk und Woditschka Abschied nahmen, weil jeder von ihnen zu seinem Truppenteil abgehen sollte, sagte Schwejk: „Bis der Krieg vorbei sein wird, so komm mich besuchen. Du findest mich jeden Abend ab sechs Uhr beim ‚Kelch’, Na Bojischti.“
   „Freilich komm ich hin“, antwortete Wodtschka, „gibt’s dort Unterhaltung?“
   „Jeden Tag kommst dort zu was,“ versprach Schwejk, „und wenn’s zu ruhig wär, so wern wir schon aufmischen.“
   Sie trennten sich, und als sie bereits einige Schritte voneinander entfernt waren, rief der alte Sappeur Woditschka Schwejk nach: „Also schau aber bestimmt, daß du eine Unterhaltung zustand bringst, bis ich hinkomm!“
   Worauf Schwejk zurückrief: „Komm aber bestimmt, bis der Krieg zu Ende is!“
   Dann entfernten sie sich voneinander, und nach einer beträchtlichen Pause konnte man hinter der Ecke von der zweiten Reihe der Baracken hier abermals Woditschkas Stimme vernehmen: „Schwejk, Schwejk, was für Bier ham sie beim ‚Kelch’?“
   Und wie ein Echo ertönte Schwejks Antwort: „Großpopowitzer.“
   „Ich hab gedacht, Smíchover!“ rief Sappeur Woditschka von weitem.
   „Mädl gibt’s dort auch!“ schrie Schwejk.
   „Also nachm Krieg, um sechs Uhr abend!“ schrie Woditschka von unten.
   „Komm lieber um halb sieben, wenn ich mich irgendwo verspäten möchte“, antwortete Schwejk.
   Dann ließ sich noch aus weiter Ferne Woditschka vernehmen: „Um sechs Uhr kannst du nicht kommen?“
   „Also komm ich um sechs“, erreichte Woditschka die Antwort des sich entfernenden Kameraden.
   Und so trennte sich denn der brave Soldat Schwejk vom alten Sappeur Woditschka. „Wenn Menschen auseinandergehn, so sagen sie auf Wiedersehn!“
(S. 421 f.)

siehe auch: Bierpfützenpoesie als Weltliteratur: Jaroslav Hašek zum 125. Geburtstag

Aimee Mann (4): Magnolia & Big Lebowski

Mit dem Film Magnolia aus dem Jahre 1999 gelang Aimee Mann der große Durchbruch als Songwriterin. So wurde sie auch in Deutschland bekannt. Hollywood-Regisseur Paul Thomas Anderson, Aimee Mann „und ihr Ehemann Michael Penn sind alle in der lebendigen Kreativ-Szene des alten jüdischen Viertels von West-Hollywood zu Hause und seit Jahren befreundet; Penn […] schrieb bereits die Soundtracks zu Andersons ersten Filmen ‚Hard Eight’ und ‚Boogie Nights’. Eines Tages bat Anderson Aimee, ihm doch eine Kassette mit ihrer Musik fürs Auto aufzunehmen. Das war die Geburtsstunde von ‚Magnolia’, denn wie Anderson in seinem Kommentar zum Album klarstellt, entstand der Film auf der Basis der Songs. Das geht so weit, daß er seine Figuren Sätze aus Aimees Texten nachsprechen läßt, die ihn besonders beeindruckten. Etwa diesen: ‚Jetzt, wo wir uns getroffen haben, wärst du einverstanden, daß wir uns nie wiedersehen?’“ (Quelle: michaelsailer.de)

Der Film als DVD Magnolia oder als Blu-ray Magnolia – dazu der Soundtrack als CD Magnolia

Der Film beginnt im Vorspann mit Aimee Manns Version eines Liedes von Harry Nilsson: One (is the Loneliest Number):


Aimee Mann – One (is the Loneliest Number)

Außerdem bietet der Film weitere sieben Lieder von Aimee Mann. Sicherlich ein Höhepunkt ist „Wise Up“, das Lied, das plötzlich im Film zeitgleich alle vor sich her singen:


Magnolia – Aimee Mann – Wise Up

Der eigentliche Titelsong ist aber „Save me“: „Errette mich aus den Reihen der Freaks, die denken, sie könnten niemals jemanden lieben …“ ( But can you save me, come on and save me; if you could save me from the ranks of the freaks who suspect they could never love anyone). Das Lied ist Ausgangspunkt eines geradezu klassischen Dramas, und wurde u.a. für den Oscar nominiert:


Magnolia – Aimee Mann – Save me

Zum Film selbst: „’Magnolia’ bietet keine Handlung im üblichen Sinn. Anderson verknüpft die Lebensgeschichten seiner Figuren in einer Art zirkulären Erzählung, die keinen sichtbaren Anfang und kein sichtbares Ende hat, aber winzige Chancen, dem Kreislauf von Geburt und Tod und dem, was dazwischen geschieht, eine andere Bedeutung zu geben. Reinigung und Erlösung sind die unmittelbaren Ziele, das Eingeständnis der eigenen Schuld die unbedingte Voraussetzung, um diese Ziele zu erreichen. Wir treffen auf den todkranken, an Krebs leidenden TV-Produzenten Earl Partridge (Jason Robards), der von Phil Pharma (Philip Seymour Hoffman) gepflegt wird und ihm seine Sünden beichtet. Er liebte seine Frau, aber er betrog sie. Seine Frau heißt Linda (Julianne Moore) und ist angesichts des bevorstehenden Todes von Earl völlig verzweifelt und selbstmordgefährdet; sie steht unter Drogen. Erst jetzt, als Earl dem Tode nahe ist, wird ihr bewusst, dass sie ihn geliebt hat, sie, die ihn jahrelang mit anderen Männern betrogen und ihn nur wegen seines Geldes geheiratet hatte. Earl bittet Phil, seinen Sohn zu suchen, den er vor seinem Tod noch einmal sehen will. Wir treffen auf Earls Sohn Frank Mackey (Tom Cruise, in einer seiner besten Rollen), der eine Macho-TV-Show unter dem Motto ‚Alle Macht den Schwänzen’ mit großem Erfolg (unter Männern) leitet. Frank will von Earl nichts wissen, er hasst Earl, weil der Franks Mutter verlassen und auch in der Zeit, als sie todkrank war, nicht einmal angerufen hatte. Als die Fernsehreporterin Gwenovier (April Grace) ihn interviewt, kommen allerlei Lügen über sein Leben ans Tageslicht, die Frank sich zurechtgelegt hatte, um seinem Leben eine Art positive (fast über-männliche) Logik zu geben.

Wir treffen weiter auf den Showmaster Jimmy Gator (Philip Baker Hall), ebenfalls krebskrank, der nur noch zwei Monate zu leben hat. Er leitet Earls beste Show ‚What did kids know?’, in der drei Kinder gegen drei Erwachsene in einem Quiz antreten. Gator versucht angesichts seines bevorstehenden Todes, sich mit seiner Tochter Claudia (Melora Walters, mit einer phantastischen Leistung) auszusprechen. Er gesteht seiner Frau Rose (Melinda Dillon), dass er sie betrogen habe. Anderes kann er dagegen nicht aussprechen. Claudia, die ständig Drogen nimmt, flüchtige Männerbekanntschaften hat und völlig am Ende scheint, schmeißt ihren Vater wütend hinaus. Claudia ist ein missbrauchtes Kind, missbraucht durch ihren eigenen Vater. Eines Tages klopft Officer Jim Kurring (John C. Reilly) wegen einer Beschwerde an ihre Tür. Kurring ist von Claudia begeistert, sucht sie ein zweites Mal, ein drittes Mal auf, bis sich beide nach Jims Dienstschluss verabreden.

An Gators Show nimmt Stanley Spector (Jeremy Blackman) teil, ein Superkind, das alles zu wissen scheint, angetrieben von einem ehrgeizigen Vater (Michael Bowen). Doch in einer Quizsendung weigert sich Stanley plötzlich, die Fragen Gators zu beantworten. Er will nicht mehr. Und dann ist da noch Donnie Smith (William H. Macy), früher ‚Quiz Kid Donnie Smith’, wie Stanley war er als Kind gefeierter Showstar. Jetzt ist Donnie am Ende, entlassen von seinem Chef Solomon Solomon (Alfred Molina), unglücklich verliebt in einen Barkeeper, verzweifelt …“

aus: filmstarts.de

Ein Jahr vor „Magnolia“ kam „The Big Lebowski“ von den Coen-Brüdern in die Kinos mit Jeff Bridges als Jeffrey Lebowski, dem ‚Dude’. In einer Minirolle sehen wir hier Aimee Mann als deutsche Nihilistin sogar auf der Leinwand; in einer Szene bestellt sie Pfannkuchen. Ihr kleiner rechte Zeh spielt in dem Film dagegen eine etwas größere Rolle. In den Credits im Abspann des Films wird ihr Name immerhin vor Saddam aufgeführt, ja genau dem.

Aimee Man als deutsche Nihilistin in ‚The Big Lebowski’

Der Film als DVD The Big Lebowski oder als Blu-ray The Big Lebowski

Musik von Aimee Mann