Kategorie-Archiv: Glotzkiste

Neues und Altes im Kino & TV

Preiskrieg um Harry Potter

Eigentlich sollten DVD und Blu-ray von Harry Potter 7.1, also von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 1), erst am 15. April auf den Markt kommen. Nun haben wir unsere DVD bereits gestern erhalten. Und so konnte ich abends mit meinem jüngsten Sohn in unserem Videokellerraum den etwa 140-minütigen Film in Ruhe ein zweites Mal (nach dem Kinobesuch im November) anschauen.

Bestellt hatte ich die DVD am 3. April bei amazon.de, also vor genau einer Woche. Da sollte die einfache DVD noch 13 € 95 kosten. Am 7. April bekam ich dann die Nachricht per Mail, dass die DVD nur noch 7 € 90 kosten solle – und kam damit in den Genuss der „Vorbesteller-Preisgarantie“. Nur 10 Stunden später am 8. April wurde ich informiert: Der Preis beträgt nur noch 6 € 99. Damit halbierte sich fast der Preis.

Noch am Freitag lief eine Werbung einer Elektronikverkaufskette („Ich bin doch nicht blöd …?!“) im Fernsehen, die die DVD wie Sauerbier für (ich glaube) 7 € 90 anbot. Preiskrieg nennt man so etwas wohl.

Ich gehe davon aus, dass selbst die knapp 7 € noch Gewinn bringen, nicht viel, aber immerhin (an Dumpingpreise glaube ich hier nicht); wie viel Gewinn bringt es dann, wenn der Verkaufspreis beim Doppelten liegt?! (… das ist eine rein rhetorische Frage!)

Martin Walser: Der Sturz

Mit dem Roman Der Sturz endet die so genannte Anselm Kristlein-Trilogie von Martin Walser, die mit Halbzeit begann und mit Das Einhorn fortgesetzt wurde.

Aus dem Umschlagtext:

Im Zentrum des 1973 erschienenen Romans steht jener Anselm Kristlein, der in „Halbzeit“ als Vertreter und Werbefachmann aggressiv und übermütig im Wirtschaftsleben Erfolge suchte; und der sich in „Das Einhorn“ als Schriftsteller vergeblich mühte, etwas aus dem gelebten Leben, z.B. Liebe, in die Erinnerung zu retten. Dieser Anselm Kristlein erreicht in „Der Sturz“ sein letztes Stadium; seine Erlebniswelten, seine Reibungsflächen, seine Sturzbahnen sind die gleichen: Ökonomie und Liebe.

Konsequent und unerbittlich zieht das Roman „Der Sturz“ die Summe von Kristleins Leben in unserer Zeit. In ihm endet die Biografie eines Mannes, der an der vorgegebenen Ordnung der Gesellschaft scheitert.

„Der Sturz“ beschreibt die bundesrepublikanischen Verhältnisse Anfang der siebziger Jahre mit einem leidenschaftlichen Interesse, also realistisch, das in der zeitgenössischen Prosa seinesgleichen sucht.

„Wenn man den ersten Satz des Buches gelesen hat, ist man gezwungen, weiterzulesen bis zum letzten Satz. Das ist Sprachkunst, die zum Lesen zwingt.“ Aurel Schmidt

Wer etwas intensiver in diesem, meinem Blog liest, wird es wissen, dass Martin Walser einer meiner Lieblingsautoren ist. Diesen dritten Band der Anselm Kristlein-Trilogie (suhrkamp taschenbuch 684 – erste Auflage 1981) habe ich in diesen Tagen nun bereits zum vierten Mal gelesen (nach 1987, 1995 und 2003 jetzt 2011 … also alle acht Jahre, wenn das etwas zu bedeuten hat?!) und ich kann mich immer noch für dieses Buch begeistern.

„Ich glaube, es war im November 1972, als sich Anselm Kristlein das letzte Mal bei mir meldete …“ – so beginnt im Nachwort der Nachruf auf einen Verstummten, nämlich auf Anselm Kristlein. „… Geboren 1920. …“ wurde dieser Anselm Kristlein, also sieben Jahre vor Martin Walser. „Er war allein. Alles war Feindesland. … Er muß anziehend gewirkt haben auf in Schwierigkeiten geratene Abenteurer. Also auf seinesgleichen.“ – und „Mein Gott, wie wohlgesonnen zog er immer aus, und wie zugerichtet kam er jedes Mal zurück!“ (aus: Nachwort – Nachruf auf einen Verstummten – und ebenso hier:) „… Von 1958 bis 1960, 1964 und 1965 und dann noch von 1970 bis 1972 war er rund um die Uhr bei mir. …“, also bei Martin Walser, der in dieser Zeit an den drei Teilen der Trilogie schrieb.

Ohne Zweifel hat dieser Anselm Kristlein viel mit Martin Walser gemeinsam. Er ist in Vielem das Alter Ego Walsers. Nicht umsonst hat Walser diesem Anselm Kristlein drei Romanbände gewidmet, die allerdings von Band zu Band in der Seitenzahl merklich schrumpften. Der Erzähler Kristlein (aka Walser) zeigt sich deutlich diszipliniert, denn ihm sind die verbalen Exzesse durch Lebensüberdruss nach und nach abhanden gekommen. Das hindert Kristlein-Walser aber nicht daran, die Phantasie weiterhin ausschweifen zu lassen. Hat mich Walsers „Das Einhorn“ schon beeindruckt, so zähle ich „Der Sturz“ zu meinen absoluten Lieblingen, wenn mir auch das Ende (siehe unten) nicht so ganz gefällt. Das hat Martin Walser wohl selbst gemerkt und hat dem Roman ein Nachwort verfasst (siehe oben).

Lesenswert ist ohne Zweifel hierzu eine Rezension von Peter Wapnewski bei spiegel.de

Und wie „Das Einhorn“ so wurde auch dieser Roman verfilmt, wenn Walser diesmal auch nicht am Drehbuch mitgewirkt hatte. Regie des 1979 entstandenen Films führte Alf Brustellin, die Hauptrollen spielten Franz Buchrieser als Anselm Kristlein, Hannelore Elsner als seine Frau Alissa und Wolfgang Kieling als Edmund Gabriel, Anselms ‚besten’ Freund. Das Drehbuch schrieben Alf Brustellin und Bernhard Sinkel. Musik: Klaus Doldinger. Leider habe ich bisher nicht ermitteln können, ob der Film, in welcher Form auch immer, erhältlich ist. Vielleicht kann einer von Euch mir hier weiterhelfen. Mich würde der Film wirklich brennend interessieren.

Nachtrag zur Verfilmung: Inzwischen sind bei YouTube vier Filmausschnitte eingestellt worden (weitere Informationen zu diesem Film auf der Website des Regisseurs Bernhard Sinkel, der wie erwähnt auch am Drehbuch beteiligt war – ich recherchiere weiter nach einer Filmkopie):


Der Sturz – nach dem Roman von Martin Walser – Regie: Alf Brustellin

Hier noch einige Sätze aus den letzten Seiten des Romans. Das Verstummen des Anselm Kristlein kommt nicht von ungefähr. Auf dem Weg in den Süden mit seinem alten Mercedes samt Anhänger und darauf ein Segelschiff, überquert er mit seiner Frau Alissa die Alpen. Von Splügen in der Schweiz aus wählt er eine alte Passstraße, die ihn bei Schneetreiben ins Verderben und zum Verstummen führt:

„Wir standen schon bergauf, Richtung Splügen. … Es ist die alte Paßstrasse. Sie führt durch kein Tunell. Sie führt oben drüber. ….Ich weiß, daß wir bei diesem Wetter mit Sommerreifen und einem 7 Meter langen Segelschiff nicht ohne weiteres über den 2117 Meter hohen und nicht gut gebauten Paß kommen werden. … Drunten an der Abzweigung wird der Paß längst als geschlossen angezeigt. … Selbst wenn es uns so gelingen sollte, ins ennetbirgische Misox zu kommen, kann ich es nicht ändern. Dann sind wir eben entkommen und rutschen irgendwie ermattet ins Italienische, in die Kastanienwälder Chiavennas hinunter. … Der Trailer steht schon fast senkrecht zu uns. Jetzt knackt schon Blech. Etwas splittert. Wir kippen. Wir sind nicht mehr auf der Straße. Es geht hangabwärts mit uns.“

(S. 348 –352)


Größere Kartenansicht
Splügen – Chiavenna über Splügenpass
(Fahrtroute von Anselm Kristlein)

Der Roman besteht aus drei Kapiteln mit jeweils 19 Unterkapitel. Die Kapitel sind benannt. Die Unterkapitel selbst tragen keine Überschriften, so habe ich diese ihrem Inhalt gemäß wie folgt beschriftet:

I. Geldverdienen

1 Bewegungslos im Bett
2 Schwimmen, Pferd und Schmetterlinge
3 Irmgard, die Cousine … zuvor: Hotel und 72.000 DM „Verlust“
4 Geldverdienen – Absage beim BuSoM (Bund sozialdemokratischer Millionäre) … und wieder auf der Wiese ohnmächtig …
5 Waffenklang der Währungen oder Der Dollarstrom
6 Armenische Arbeit …
7 Leiter Blomichs Betriebserholungsheim am Bodensee (in Reutenen)
8 der Gegentyp
9 Genovev im Grasbett
10 Fortsetzung „der Reise“
11 Fabrikarbeit – Angis Brust – Genovev-Alma „wiedergefunden“
12 Traum: Blomichs Ansprache an Anselms Erschöpfung
13 „Leben“ mit der sechsfingrigen Finchen …
14 Blomichs Bote – der unangreifbare Heinrich Müller …
15 Birnmostkommune (Agi & Co.) und der “neue” Anzug
16 Loch ausgraben – Dr. Zerrls Rassenforschungen und Frau Finchen (2) – Hajar-Kommune und Festnahme
17 Anklage wegen Doppelmord …
18 Tracht Prügel dem Allgemeinen zuliebe auf dem Weg zu Alissa
19 Bewegungslos im Bett (Schluß des Kreislaufs, s. I. 1)

II. Geldverdienen. Phantasie der Angestellten

1 Alissa pachtet das Gästehaus – statt Angestelltentum u.a.
2 Königs (Sozialabt.) Ansichten zum Kaiser (Liegenschaften) – vor ihrem gemeinsamen Tode …
3 Loch schaufeln
4 Gespräche über Blomich – 2 Schreibmaschinengeräusche vom Band (Edmunds Buch …)
5 Anselm und Hanni im Schäferkarren, zuvor die Apothekenhelferin – Alissa mit Schock im Krankenhaus …
6 Vorweihnacht: Alissa im Krankenhaus; abendliche Gespräche, u.a. mit Fritz Hitz, dem dichterischen Anarchisten …
7 Silvester(vorbereitungen)
8 Im neuen Jahr schlechte Nachrichten und Michel Enzingers Briefe (bis zu seinem Tod in Anselms Grube)
9 1. Schub Weibliche – 2. Schub Männliche – Verkauf der Blomich-Gruppe an die Amis und damit „Schluss“
10 Der Gegentyp (2)
11 Familienausflug mit Semmelautomaten und Unfall
12 Zukunftspläne
13 Anselms Vorstellungen …
14 Edmunds „Selbstmord“
15 Edmunds Notizen (Spinnensexualität)
16 Tod (Blomich u.a.) im Atombunker …
17 Probleme mit Lissa und ein weiterer Freitod …
18 Vor dem Auszug
19 Alissas Innenleben

III. Geldverdienen. Phantasie der Angestellten. Mit dem Segelschiff über die Alpen

1 Unterbringung der Kinder: Lissa und die Saucen
2 Unterbringung der Kinder: Guido und die Beerengewinnung des Onkel Josef
3 Unterbringung der Kinder: Drea und die Friedhofgärtnerei
4 Unterbringung der Kinder: Philipp und die Reinlichkeit
5 Kinder aussetzen oder ab mit ihnen ins Akademische …
6 Fortschreibung des Gegentyps
7 Die Cousine im Fetzenkleidchen
8 Aufbruch (mit dem Segelschiff …)
9 Erinnern an die Kinder – Jobs im Hotel …
10 Empfangschef und Anselm, der Kofferträger
11 Unerkannt …
12 Hoteldiener als Hochstapler – vom unaufhaltsamen Fall und der Unbestimmtheit des Tuns …
13 Über Stoppeln springen und ein weiterer Sturz
14 Dieses Hin und Herr … und Alissas Sieg
15 Im Schlafsack einkehren unter dem milchigen Gletscher …
16 Das wird Anselm nie vergessen …
17 Vor ’m Nadelöhr
18 Über die Alpen …
19 Papierschneeweiß liegend zwischen Autoteilen, Weg- und Satzzeichen

Nachwort – Nachruf auf einen Verstummten

„Walser hat im „Sturz“ das Höllenhafte unserer Existenz zum Furchtbaren hin zu gespitzt … Seine Gegen-Utopie trägt die realen Züge des Spätkapitalismus.“
Peter Laemmle

„… das konsequenteste Denkspiel der deutschen Nachkriegsliteratur.“
ARD-Fernsehen

Und nach etwas: Martin Walser wurde vor wenigen Tagen (am 24. März) 84 Jahre alt. Das hindert ihn aber nicht daran, weiterhin produktiv zu sein. Am 15. Juli erscheint im Rowohlt Verlag mit Muttersohn ein weiteres umfassendes Werk aus seiner Feder. Ich bin sehr gespannt. „Thema sei das Verhältnis von Glauben und Wissen. Im Mittelpunkt stehe ein dreißigjähriger Mann, dem seine Mutter beigebracht habe, dass zu seiner Zeugung kein Mann nötig war. Der Roman spiele in der Landschaft zwischen Donau und Bodensee mit ihren vielen Klosterbauten, wo Glaubensleistungen erbracht worden sind wie sonst kaum wo in Europa.“ (Quelle: St. Galler Tagblatt)

noch ein Nachtrag: Die nach wie vor sehenswerten Kinofilme von Bernhard Sinkel (Co-Autor am Drehbuch zum Film „Der Sturz“) sind jetzt in einem 6-DVD-Schuber erhältlich: Lina Braake, Berlinger, Der Mädchenkrieg, Taugenichts, Kaltgestellt, Der Kinoerzähler

Die etwas anderen Cops

Die etwas anderen Cops ist eine US-amerikanische Actionkomödie des Regisseurs Adam McKay. Produziert wurde die Komödie von der Produktionsfirma des Hauptdarstellers Will Ferrell und des Regisseurs (Gary Sanchez Productions).

„Gegen die Cops Christopher Danson (Dwayne Johnson) und P.K. Highsmith (Samuel L. Jackson) wirkt selbst Dirty Harry wie ein Waisenknabe. Bei der Verfolgung eines harmlosen Haschischdealers legen die Haudraufs auch schon mal halb New York City in Schutt und Asche. Ganz anders Allen Gamble (Will Ferrell) und Terry Hoitz (Mark Wahlberg), zwei typische Schreibtischhengste, die sich um Dansons und Highsmiths Papierkram kümmern, statt selbst auf den Straßen der Metropole für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Doch dann tut Allen einen Fall von Wirtschaftskriminalität im Umfeld des Finanzinvestors David Ershon (Steve Coogan) auf, der sich bald als ausgewachsene Verschwörung darstellt. Endlich erhalten die Cops aus der zweiten Reihe die Chance, nicht weiter im Schatten ihrer gefeierten Kollegen zu stehen, sondern auch einmal selbst für Schlagzeilen zu sorgen…“

aus filmstarts.de


Die etwas anderen Cops – deutscher Trailer (2010)

Kriminalfilm und Komödie – das ergibt eine ganz besondere Mischung. Und spätestens seit Inspektor Clouseau ((DVDs von Inspektor Clouseau) wissen wir, wie das ‚gehen’ muss. Will Ferrell kennen wir u.a. aus Schräger als Fiktion (2006) und Die Eisprinzen (2007). Jetzt ist ein weiterer Film mit ihm auf DVD Die etwas anderen Cops [Director’s Cut] bzw. Blu-ray Die etwas anderen Cops (Extended Edition) erschienen – und unwillkürlich musste ich beim Betrachten an Clouseau denken, ein Clouseau des 21. Jahrhundert.

Wer Inspektor Clouseau für zu überdreht, albern oder gar infantil hält, sollte die Finger von diesen ‚etwas anderen Cops’ lassen. Denn dieser Film fackelt ein leuchtendes Feuerwerk an zündenden Gags ab. Dabei wird an Absurdität nicht gespart (z.B. in der minutenlangen Diskussion der beiden Protagonisten über den hypothetischen Krieg zwischen Löwen und Thunfischen). Und wie bei den Clouseau-Filmen gibt es auch hier einige Running Gags besonderer Art.

Manchmal strotzen die Gags aber schon etwas zu sehr vor Irrwitz und Hirnverbranntheit. Da ist mir der dann doch eher etwas dezentere Inspektor Clouseau ein wenig lieber. Übertreibung tut nicht immer gut.

So spielt das Leben

So spielt das Leben (Original: Life as We Know It) ist eine US-amerikanische Komödie mit Josh Duhamel und Katherine Heigl in den Hauptrollen. Regie führte Greg Berlanti.

„Vor einigen Jahren hatten die Konditorin Holly Berenson (Katherine Heigl) und der Fernsehregisseur Eric Messer (Josh Duhamel), der bei Sportübertragungen die richtigen Kameraeinstellungen auswählt, ein Blind Date, das nicht einmal fünf Minuten dauerte und schrecklich in die Hose ging. Trotzdem müssen sich die beiden immer wieder sehen, haben sie doch dieselben besten Freunde, die jungen Eltern Peter (Hayes MacArthur) und Alison Nocack (Christina Hendricks). Als diese bei einem Autounfall ums Leben kommen, hinterlassen sie eine kleine Tochter und ein unerwartetes Testament. Fortan sollen sich Holly und Eric gemeinsam um das Baby kümmern. So richtig passt das keinem von beiden in den Kram, ist Eric doch dafür berüchtigt, alles flachzulegen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und auch Holly hat mit dem Kinderarzt Sam (Josh Lucas) gerade erst ihren vermeintlichen Traummann aufgetan. Doch ihre toten Freunde wollen sie auch nicht im Stich lassen, also müssen sich die Streithammel wohl oder übel zusammenraufen…“

aus: filmstarts.de


So spielt das Leben – deutscher Trailer HD

Die amerikanischen Filmemacher haben ihre Probleme, wenn es um den Tod geht. Etwas sehr schnell wird der Tod der Eltern so gut es eben geht unter den Tisch gekehrt. Der Film soll schließlich eine Komödie sein. Das es anders geht, hat ein britischer Film wie Vier Hochzeiten und ein Todesfall bewiesen. Trotzdem ist der jetzt auf DVD So spielt das Leben bzw. auf Blu-ray So spielt das Leben erschienene Film durchaus sehenswert, denn er hat neben einigen Längen auch seine Stärken in überdurchschnittlich ausgetragenen Screwball-Gefechten. Und geradezu köstlich sind die Szenen mit der überdrehten Sozialarbeiterin Groff (herrlich ironisch: Sarah Burns), die ansonsten offenbar nur hurende Transen als Klienten hat.

In der Flut an Komödien aus Hollywood nimmt dieser Film einen guten Mittelplatz ein. Wie gesagt: etwas zu lang. Dafür durchaus etwas für Romantiker. Auch mit akzeptablen Schauspielerleistungen. Aber eben auch ein Film, den man eher schnell vergisst. „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ wird nicht erreicht.

Adèle und das Geheimnis des Pharaos

Adèle und das Geheimnis des Pharaos (Orig.: Les aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec) ist ein französischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Luc Besson mit Louise Bourgoin in der Titelrolle, basierend auf den Comics „Les aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec“ von Jacques Tardi.

„Die so attraktive wie schlagfertige Adèle Blanc-Sec (Louise Bourgoin) lebt als emanzipierte Reporterin und Teilzeit-Archäologin im Paris des Jahres 1912. In Ägypten gelingt sie auf abenteuerliche Weise – und gegen den Willen ihres Konkurrenten Dieuleveult (Mathieu Amalric) – in den Besitz einer Mumie, die sie in ihre Heimatstadt verschifft. Sie hofft, die Mumie mit Hilfe der telekinetischen Fähigkeiten eines steinalten Professors (Jacky Nercessian) auferstehen zu lassen, damit diese ihrer Schwester dank antiker Medizin-Geheimnisse aus dem Koma hilft. Doch Paris steht gerade Kopf: Ein Flugsaurier ist aus einem Millionen Jahre alten Ei des Naturkundemuseums geschlüpft und versetzt die Großstädter in helle Aufregung. Inspektor Caponi (Gilles Lellouche) übernimmt die Ermittlungen und macht alsbald den Telekinese-Professor dingfest, dessen Fähigkeiten das Unheil zu verantworten haben. Das harsche Urteil: Enthauptung durch die Guillotine. Das verträgt sich jedoch gar nicht mit den Erweckungs-Plänen Adèles und so schnell gibt die rasende Reporterin nicht auf.“

aus: filmstarts.de

Nach dem schwer verdaulichen Stoff von „Enter the Void“ genehmigte ich mir zusammen mit meinen Lieben mit dem Film am Samstagabend weitaus leichtere Kost. Der Film ist sowohl als DVD Adèle und das Geheimnis des Pharaos als auch Blue-ray Adele und das Geheimnis des Pharaos erhältlich.


Adèle und das Geheimnis des Pharaos – Deutscher Trailer

Im Mittelpunkt steht die titelgebende Adèle Blanc-Sec (wie der Wein: weiß und trocken), eine Art weiblicher Indiana Jones. Indiana Jones für Arme, wie ich irgendwo las. Aber das finde ich nicht ganz gerecht. Vergleiche hinken bekanntlich (schon der Vergleich Dani Levy mit Woody Allen zum Film Das Leben ist zu lang hatte diesen Klumpfuß). Sicherlich ist die Geschichte etwas verfahren. Und die Spezialeffekte hinken (schon wieder?!) dem gegenwärtigen Standard leicht hinterher. Aber langweilig wird der Film dank der rasanten Abfolge der Ereignisse, der teils skurrilen Situationen und den gnadenlos (besonders optisch) überzeichneten Figuren nie.

Der eigentliche Grund, diesen Film zu betrachten, ist die witzig überzeugende Louise Bourgoin mit ihrer charismatischen Präsenz. Ja, die Bourgoin, die ihr Debüt vor nicht allzu langer Zeit in Anne Fontaines „Das Mädchen aus Monaco“ feierte.

Sicherlich: Wer beim Namen Luc Besson etwas mehr erwartete, wer enttäuscht sein. Aber für einen entspannend-spannenden Filmabend reicht der Film (eher Kinder- oder Jugendfilm) allemal.

Enter the Void

Enter the Void ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 2009. Gaspar Noé schrieb das Drehbuch und führte Regie.

„Nach dem Unfalltod ihrer Eltern haben Oscar (Nathaniel Brown) und Linda (Paz de la Huerta) sich geschworen, immer und ewig zusammen zu bleiben. Jahre später schlägt Oscar sich in Tokio als Drogendealer durch und spart, um für die Nachreise seiner Schwester aus den Staaten aufkommen zu können. Dass diese – endlich in Tokio angekommen – in einem Striplokal jobbt und mit ihrem Boss schläft, lässt erste Risse durch das innige Verhältnis laufen. Einmal noch stehen die Geschwister auf dem Balkon von Oscars düster-chaotischem Apartement und blicken gemeinsam ins Neon-Zwielicht Tokios. Dann begibt sich der junge Mann auf einen Trip, der ihn jenseits aller leiblichen Grenzen führen wird und der in seinem Bett beginnt. Dort halluziniert er sich auf Dimethyltryptamin (kurz: DMT) durch die Nacht, bis sein Kumpel Alex (Cyril Roy) auftaucht und ihn zum Treffpunkt eines Deals navigiert. Gerade eben noch kann der zugedröhnte Oscar den hastigen Schritten seines Freundes und dessen Ausführungen zum tibetanischen Buch der Toten folgen – dann kommt es zur Katastrophe. Die Spelunke „The Void“ erweist sich als Falle und kurz darauf sinkt Oscar von Polizeikugeln durchbohrt zu Boden. Während sein Körper zurückbleibt, erhebt sich seine Seele zur transzendentalen Odyssee…“

aus: filmstarts.de


Enter the Void – deutscher Trailer (siehe auch HD-Version)

Letzten Freitag traf sich meine Frau mit ‘ihren Damen’ zu einer Tupper-Party. Und meine beiden Söhnen waren bei einem Freund zur LAN-Party. Ich hatte also ‚sturmfreie’ Bude – und nutze den Abend, mir den Film Enter The Void (Limited Edition) (inkl. DVD) [Blu-ray] anzuschauen.

Regisseur Gaspar Noé sorgt mit diesem Film einmal nicht für einen Skandal, auch wenn dieser Film nicht gerade gewaltfrei zu nennen ist. Man könnte ihn unter das Motto „Sex and Drugs and … Tibetisches Totenbuch“ stellen. Das ist eine etwas merkwürdige Mischung, sicherlich, aber es trifft den Kern des Films. Und es ist ein Film aus drei ‚subjektiven Perspektiven’. Zunächst erleben wir den Film aus der Sicht von Oscar, den einen Protagonisten des Films. Die erste halbe Stunde des Films ist in Echtzeit, also ohne Schnitt gedreht – bis auf die Momente, in denen Oscar blinzelt und die durch so genannte Hypercuts imitiert werden und der minutenlangen DMT-Ekstase, einem pulsierenden Fraktalgebilde, das in diesem Zusammenhang an Mandala-ähnliche Gebilde erinnert.

Nachdem Oscar erschossen wurde, wechselt die Sicht. Oscar bzw. Oscars Geist (und damit der Zuschauer) sieht sich jetzt von hinten und steht so dem Zuschauer gewissermaßen im Weg. Zuletzt „löst sich die Kamera vom Kadaver und gleitet schwerelos in die Nacht, durchdringt Materie und folgt den Hinterbliebenen.“ Es beginnt eine körper- und schrankenlose Reise meist mit einer Sicht aus der Vogelperspektive, ob nun in Räumen oder über die neon-beleuchteten Stadt Tokio. Diese Reise ähnelt stark dem Zwischenzustand des Werdens aus dem Tibetisches Totenbuch: Das persönliche Karma und die Taten des Lebens Oscars werden durchlebt. Und es ist eine „bewusst ermüdende Irrfahrt zwischen Tod und Wiedergeburt, bis endlich ein Wiedereinstiegspunkt gefunden ist.“ Zuletzt erleben wir Oscars Wiedergeburt durch seine Schwester.

Also ein buddhistischer Film? Nach buddhistischer Lehre ist das Leben Leiden. Und die Protagonisten dieses Films leiden. Eine bedrückende Atmosphäre lastet auf dem Film. Ziel des Buddhismus ist es, den vermeintlichen Kreislauf der Wiedergeburten zu durchbrechen, um in das Nirwana einzutreten. Nirwana als das „Verlöschen“ oder als Eintritt in die „Leere“. Enter the Void?

Enter the Void ist nichts für müde Augen und müde Geister. Schon die eröffnenden Credits als nahezu unleserliche, hysterische Collage aus Farben und Schrifttypen gehen gewaltig auf die Augen. Dafür entschädigen die Kamerafahrten über ein bonbonfarbenes Tokio nur wenig. Sehr explizit ist manche Sexszene. Gaspar Noé entfaltet einen sehr eigenwilligen, atemberaubenden Stil, der manchem Zuschauer schon früh den Nerv rauben wird. Und doch fesselt der Film, wenn man sich auf ihn einlässt. Ein filmisches Halluzinogen mit spiritueller Verbrämung? Ohne Zweifel hat der Film eine Nachhaltigkeit, die jedem so genannten Blockbuster abgeht.

Das Leben ist zu lang

Das Leben ist zu lang ist ein deutscher Film des Schweizer Regisseurs Dani Levy aus dem Jahr 2010.

„Alfi Seliger (Markus Hering) versucht seit Jahren vergebens an den Erfolg früherer Jahre anzuknüpfen. In der Filmindustrie ist der Glanz seines Erfolgsfilms „Mein blaues Wunder“ längst verblasst und so bemüht sich der liebenswerte Loser zunehmend verzweifelt sein neuestes Drehbuch an den Mann zu bringen. Privat ergeht es dem sich selbst als Nebbich bezeichnenden Alfi auch nicht viel besser. Die beiden Kinder empfinden ihn als peinlich und seine Pornos synchronisierende Frau (Meret Becker) würde ihren jüdischen Hypochondergatten liebend gern für ihren Boss verlassen. Auch von der Mutter (Elke Sommer) bekommt Alfi Druck, der Hausarzt (Heino Ferch) konfrontiert ihn allzu gern mit möglichen Krankheiten und sein Psychiater-Guru Tabatabai (Udo Kier) rät ihm auch schon mal zum Selbstmord. Auf einem Empfang trifft der Unglückliche dann auf die durchtriebene Natasha (Veronica Ferres), die ein Auge auf ihn und zugleich auf eine Rolle in seinem Skript wirft. Sie nötigt ihren einige Jahre älteren Produzenten-Ehemann dazu, dass Projekt umzusetzen. Doch der Deal birgt einige Tücken und das Leben hat noch einige weitere Gemeinheiten für Alfi parat…“

aus: filmstarts.de


Das Leben ist zu lang [Trailer]

Ich halte immer einmal Ausschau nach einem guten Film aus deutschen Landen. Deutsche Filme gibt es jede Menge, meist sind das Komödien – leider sehr unterschiedlichster Qualität. So kam ich zu diesem Film, der natürlich auf DVD Das Leben ist zu lang erhältlich ist, und kann mich irgendwie nicht entscheiden, ob ich ihn nun empfehlen soll oder nicht.

Zunächst ist der Film ein Porträt der Filmindustrie und eine Erzählung von der Gier nach Ruhm und Geld. Und es ist ein Film über einen nicht mehr taufrischen jüdischen Regisseur, dessen Erfolge schon etwas länger her sind. Dieser erinnert mit seiner Hornbrille allein vom Aussehen her (aber eben nicht nur) Woody Allen und der Figur des Alvy Singer aus Allens „Stadtneurotiker“. Der Vergleich mit Allens Film drängt sich also auf und soll es wohl auch: Allen ist einer der großen Vorbilder von Regisseur Dani Levy. Und hier setzt die Kritik dann auch an: Levy ist „unerreichbar weit weg von seinem großen New Yorker Vorbild.“ Der Anspruch Levys, eine Art deutschsprachiger Woody Allen sein zu wollen, wächst ihm über den Kopf und erfüllt sich nicht, wenigstens nicht ganz.

„Alfi Seliger ist ein Filmemacher, dessen große Zeit vorbei ist. Man erinnert sich noch an eine ziemlich gute Komödie von ihm, aber eigentlich ist er aus dem Geschäft. Seit Jahren arbeitet er an einem Drehbuch über die Mohammed-Karikaturen. Denn Humor, sagt er, sei die letzte Form der Freiheit. Ein alter Filmproduzent nimmt das Projekt tatsächlich an. In Wirklichkeit hat er aber kein Geld mehr und würde viel lieber eine TV-Serie daraus machen, selbstverständlich ohne muslimisches Ärgerpotenzial. Alfis Bank geht pleite, seine Frau langweilt sich in der Ehe und bändelt mit einem anderen an. Seine Kinder hassen ihn, seine Mamme nervt. Er hat Krebs. Sein Psychiater sagt: Wer nicht mehr kann, der will einfach nicht. Das ist genug für einen 50-Jährigen, und so schluckt Alfi einen Cocktail aus Schlafmitteln, Schnaps und Allzweckreiniger.

Und dann ist er trotzdem nicht tot. Er wacht wieder auf und merkt, dass er buchstäblich im falschen Film ist, will sagen, er rebelliert gegen diese ganze klischeehafte Verstrickung, die sein altes Leben gewesen war. Er spürt diesen „Levy“ auf, der ihn an den Regie-Fäden hält, und bleibt doch der Schwächere in dieser filmischen Lebensfiktion, der er nicht entkommt. Das Leben des anderen bleibt immer das eigene.“ (Quelle: zeit.de)

Ich denke, das Problem des Films ist folgendes: Er handelt von einem 50-jährigen Nebbich, einem neurotischen Versagertypen, von „einen, dem sich das Leben unter den Händen auflöst, bloß noch krasser hier, jüdisch überzeichnet, also verzweifelt“. Und wer interessiert sich schon wirklich für einen solchen Menschen. Denkt man sich das große Vorbild Woody Allen einmal weg, dann ist das ein ganz passabler Film. Irgendwie erinnerte mich der Film gleich zu Anfang an die Film- und TV-Produktionen von Helmut Dietl (u.a. Rossini und Kir Royal), denen man einen gewissen Unterhaltswert nicht absprechen konnte. Vielleicht liegt es bei mir auch daran, dass ich in die Altersklasse des Protagonisten des Films bestens hineinpasse. Oder ist es dieser jüdische Flair, der dem Film zweifellos Charme verleiht?

Happy Birthday, Janosch!

Heute gestern wurde Janosch (eigentlich Horst Eckert) 80 Jahre alt. Er ist ein deutscher Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller. Besonders als Kinderbuchautor wurde er über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Sein bekanntesten, aber wohl auch sein schönstes Kinderbuch ist: Oh, wie schön ist Panama. 1979 erhielt Janosch dafür den Deutschen Jugendbuchpreis. Eigentlich kauft man sich im zarten Alter von Mitte zwanzig Jahren keine Kinderbücher, es sei denn für die eigenen Kinder. Vor dreißig Jahren kam ich aber nicht umhin, das Buch MIR zu kaufen.


Janosch: Oh, wie schön ist P a n a m a

Zwar sind meine beiden Söhne inzwischen (fast) erwachsen. Groß geworden sind beide u.a. auch mit Janosch und seinen Büchern – und mit der TV-Produktion des Südfunk Stuttgart, in der die Geschichten liebevoll umgesetzt wurden: TV-Produktion Janoschs Traumstunde auf insgesamt 4 DVDs (Laufzeit: ca. 718 Min – zum Preis vom 35 €)

Wer kleine Kinder hat, ob als die eigenen oder im Familien- und Freundeskreis, dem kann ich nur wärmstens Janoschs Bücher empfehlen. Selbst für Erwachsene sind sie ein großer Spaß.

Happy Birthday, Janosch!

Siehe auch meine Beiträge: Oh, wie schön ist PanamaJanoschs Traumstunde: Schnuddelbuddel

und siehe auch zdf.de: Video Janosch wird 80

weser-kurier.de: Janosch feiert heute 80. Geburtstag. Testen Sie ihr Wissen in unserem Janosch-Quiz

Stichtag

Stichtag ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Todd Phillips aus dem Jahr 2010 mit Robert Downey Jr. und Zach Galifianakis in den Hauptrollen.

Peter Highman (Robert Downey Jr.) hat keine Zeit zu verlieren, seine Frau (Michelle Monaghan) erwartet in wenigen Tagen in Los Angeles ihr erstes Kind. Alles kein Problem für den gut organisierten Architekten, der sich momentan noch in Atlanta, also (fast) am anderen Ende der Vereinigten Staaten, aufhält. Bereits vor dem Flughafen stößt Peter jedoch mit dem Möchtegern-Schauspieler Ethan Tremblay (Zach Galifianakis) zusammen. Gepäckstücke werden vertauscht und Peter muss beim Sicherheitscheck einen gefundenen Joint erklären. Doch damit beginnt die Katastrophe erst: Noch bevor das Flugzeug startet, wird der adrette Peter wegen Terrorismus-Verdachts festgehalten und mitsamt seines neuen „Freundes“ Ethan auf die No-Fly-List gesetzt! Ohne Gepäck und Brieftasche muss Peter eine alternative Reisemöglichkeit auftun. Der nervtötende Ethan bietet ihm als Wiedergutmachung an, ihn in einem Leihauto nach Kalifornien mitzunehmen. Mit einem schlechten Gefühl steigt Peter ein – eine Entscheidung, die er bereits nach wenigen Meilen schon wieder zutiefst bereut…

aus: filmstarts.de


Stichtag – Deutscher Trailer (OT: Due Date)

Mit Hangover hatte der Schauspieler Zach Galifianakis seinen großen Durchbruch. Und wie in diesem Film so führte auch in ‚Stichtag’ Todd Phillips Regie. Robert Downey Jr. kennen wir aus Sherlock Holmes und Iron Man (Teil 1 und 2). Mich erstaunte es dann schon, beide Seite an Seite in einer Road-Trip-Komödie wiederzufinden. Sollte das gut gehen?

Nun der Film ist vor Kurzem als DVD Stichtag bzw. Blu-ray Stichtag erschienen und die Erwartungen, die ich und mein jüngerer Sohn in diesen neuen Film steckten (denn ‘Hangover’, diese aberwitzige Komödie, hatte uns sehr gut gefallen), wurden nur zum Teil erfüllt.

Sicherlich ist es ein verrückter Road-Trip durch Amerika. Aber wer auf die ganz großen Knaller wartet, wird eher enttäuscht. Dazu wird nach meinem Geschmack zu sehr auf die Klamottenkiste zurückgegriffen. Die Szene im Flugzeug, die dazu führt, dass beide Protagonisten aus dem Flieger geworfen werden, hat es woanders schon ähnlich (wenn nicht sogar besser) gegeben. Vertauschte Koffer oder die Kaffeedose mit den Überresten eines Vaters (die Asche findet später versehentlich als Kaffeepulver Verwendung) – irgendwie kennt man das schon. Und wenn Ethan Tremblay alias Zach Galifianakis eine Ausfahrt nach Mexiko mit einer Texaco-Tankstelle verwechselt, nun ja, das ist neu, aber nur begrenzt witzig.

Vielleicht gaben die beiden Hauptdarsteller wegen ihres Gegensatzes dann doch ein gut harmonierendes Gespann ab, Harmonie aber in einem eher negativen Sinne. Und was den Film letztendlich herausreißt, ist, dass er immer herrlich unkorrekt und unangepasst bleibt. Das gilt in besonderer Weise für Peter Highman alias Robert Downey Jr., dessen Charakter bis zum Schluss unfreundlich bleibt. Man spürt die Erleichterung, die er empfindet, als sein Gegenspieler, der Möchtegern-Schauspieler Ethan, endlich die Kurve kratzt. Wohl keiner der Zuschauer würde es lange mit diesem Typen (ich meine Ethan) ausgehalten haben, die gut 90 Minuten Filmlaufzeit einmal ausgenommen.

Männertrip

Männertrip (Originaltitel: Get Him to the Greek) ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Nicholas Stoller aus dem Jahr 2010 mit Russell Brand und Jonah Hill in den Hauptrollen.

„Aldous Snow (Russell Brand) steht samt Band Infant Sorrow auf dem Zenit seines Schaffens. Dann begeht er den folgenschweren Fehler, sich als Weltverbesserer zu inszenieren. Das lächerliche Album ‚African Child’ wird ein katastrophaler Flop (‚The worst thing for Africa since Apartheid’) und schickt Snows Karriere auf eine jahrelange Talfahrt. Nebenher geht die Ehe mit Popstar Jackie Q (Rose Byrne) in die Brüche; Snow flüchtet sich mehr denn je in Drogen und Alkohol. Bei seiner Plattenfirma in Los Angeles treibt der extrovertierte Boss Sergio (P. Diddy alias Sean Combs) seine Mitarbeiter an, den Laden mit bahnbrechenden Ideen neu zu beleben. Der unscheinbare Frischling Aaron Green (Jonah Hill) wagt sich aus seinem Schneckenhäuschen und schlägt vor, zum zehnjährigen Jubiläum von Snows legendärem Live-Album ins Greek Theatre nach Los Angeles zurückzukehren – Millionenumsatz garantiert! Sergio ist begeistert und gibt Aaron die Chance seines Lebens, während der daheim mit seiner Freundin Daphne (Elisabeth Moss) vor dem Aus steht. Die Krankenschwester bekommt eine berufliche Chance in Seattle und will umziehen. Beide trennen sich – so halbwegs. Aaron fliegt nach London und soll Snow innerhalb von 72 Stunden pünktlich zum Revival-Konzert in L.A. abliefern. Aber der Rockstar pflegt seine Allüren und hält Aaron von der ersten Minute an auf Trab: Der Geleitschutz muss mitsaufen, um Aldous bei Laune zu halten…“

aus: filmstarts.de

Nach Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt schon wieder ein Musikerfilm. Wer erinnert sich nicht an die Schlagzeilen von den Exzessen, die z.B. die Stones trieben und bei denen manche Hotelsuite zu Bruch ging. Sex, Drugs & Rock N‘ Roll – dafür soll auch der Film „Männertrip“ stehen, der jetzt als DVD Männertrip bzw. Blu-ray Männertrip (Party Edition) erhältlich ist.


Männertrip – offizieller Trailer

Der Film ist als Komödie umgesetzt und bietet so wenig Authentisches. Die Gags sind zwar durchaus gelungen, aber das Ganze ist doch so angesetzt, um ein möglich breites Publikum zu bedienen. Auch das ‚Happy End’ von Männertrip mag als frohe Botschaft dienen und sagen, Jungs und Mädels lasst die Finger von Drogen. Aber so richtig überzeugend wirkt das dann leider nicht. Immerhin sehenswert ist die Präsenz, die Russell Brand als Rockstar Aldous Snow bietet, wenn man den vorgetragenen Songs allerdings nicht so recht abnehmen mag, dass sie hitverdächtig sind.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Original: Scott Pilgrim vs. the World) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 2010, bei dem Edgar Wright Regie führte; er basiert auf der Comicbuchserie Scott Pilgrim von Bryan Lee O’Malley.

Der 22-jährige Titelheld Scott Pilgrim (Michael Cera) lebt in Toronto eine klassische Slacker-Existenz ohne Job oder größere Ambitionen. Seine wenig intensive Beziehung (erotischer Höhepunkt: Spontan-Umarmungen) zum deutlich jüngeren Schulmädchen Knives (Ellen Wong) wird von all seinen Freunden und zunehmend auch von ihm selbst als Fehler angesehen. Und seine Band Sex Bob-omb sollte es wohl nie über den Status eines Lo-Fi-Hobbyprojekts hinausschaffen. Aufregend wird Scotts Leben erst, als er auf einer Party seine Traumfrau Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) trifft. Die zeigt zwar – nach einem katastrophalen ersten Annäherungsversuch – tatsächlich Interesse an ihm, hat aber auch Altlasten der besonderen Art im Gepäck: Sieben Verflossene haben sich zu einer Liga der teuflischen Ex-Freunde formiert und stellen sich Scott der Reihe nach in Duellen auf Leben und Tod in den Weg…

aus: filmstarts.de


Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt – offizieller Trailer

Nach Die Legende von Aang schon wieder eine Realverfilmung einer Comic-Serie? Das schon, aber eine, die durchaus Spaß macht. Meine Söhne fanden den Film zwar ziemlich ungewöhnlich, aber ansonsten ‚ganz cool’. Ab Donnerstag gibt es den Film jetzt als DVD Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt bzw. als Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Limited Edition im Metallic-Schuber) [Blu-ray] im Handel zu kaufen.

„Das herausstechendste Merkmal an Scott Pilgrim ist aber, wie diese Geschichte erzählt wird. Wright überträgt Scotts Fantasie und Gefühlswelt direkt auf die Leinwand und wertet das winterlich-triste Kanada durch schier endlose optische Spielereien auf, die direkt aus Comics und Videospielen zu entstammen scheinen – da werden Geräusche durch animierte Lautwörter unterstützt, rollenspielartige Erfahrungswerte den Charakteren zugeordnet und auf der Toilette gar ein gelber Pixelbalken eingeblendet, der sich simultan zu Scotts Blase entleert. Basierend auf der sechsbändigen, im Manga-Stil gehaltenen Graphic Novel ‚Scott Pilgrim’ ist Wrights Film somit die visuell eindrucksvollste Comic-Verfilmung seit „Sin City“. Die Detailverliebtheit setzt sich auch auf der Tonspur fort, für die unter anderem Soundeffekte aus den ‚Zelda’- und ‚Street Fighter’-Spielen lizensiert wurden, während die Musik von den Indieveteranen wie Beck (der die Songs der Filmband ‚Sex Bob-omb’ beigesteuert hat), Broken Social Scene und Metric stammt.

So richtig spektakulär wird es aber erst, wenn es zu den hyperkinetischen Kämpfen mit Ramonas Ex-Freunden kommt, die von Wright irgendwo zwischen Prügelspielen, ‚Dragonball’-Animes und ‚Guitar Hero’ inszeniert werden.“

Nun da mir sowohl „Dragonball“-Animes als auch „Guitar Hero“ durchaus ein Begriff sind, konnte ich mit dem Film durchaus etwas anfangen. Ansonsten ist es ein Film für eher junge Zuschauer, denn es ist ein „überdrehte(r), knapp zweistündige(r) Sturm auf die Sinne“ mit vielen „kleinen Anspielungen – seien es Querverweise zu Videospielen, Seitenhiebe auf Hipster- und Indie-Attitüden oder augenzwinkernde Kommentare zu Hollywood“.

Wer sich noch nicht völlig zum alten Eisen zählt, wird an diesem Film ebenfalls Spaß haben. Empfehlen kann ich den Film auch Eltern, die Kinder im Alter so um die 20 Jahre haben. Ich fand die Tricks durchaus gelungen. Vielleicht sind es dem Ende zu etwas zu viele ‚Kampfszenen’ – das ermüdet dann doch. Witzig fand ich als alter Bassgitarrist auf jeden Fall die „Bass Battle“ (Guitar Hero lässt grüßen).