Mancher Filmregisseur liebt es, einen Kurzauftritt in den eigenen Filmen zu haben. Besonders bekannt sind diese so genannten Cameo-Auftritte vom Meisterregisseur Alfred Hitchcock.
Einige dieser Auftritte habe ich bereits vor längerer Zeit bzw. erst vor kurzem vorgestellt. Ich habe noch einmal weitergeforscht – und wurde fündig. Hier also noch acht weitere Bilder von den Auftritten des großen Regie-Meisters.
Zuvor aber doch noch einer der großen Filme von ihm. Ich habe den Film ‚Der unsichtbare Dritte‘ aus dem Jahr 1959 in diesen Tagen gesehen. Trotz seiner 60 Jahre, die er auf dem Buckel hat, ist er mit Cary Grant in der Hauptrolle noch absolut sehenswert (leider ist die Synchronstimme von Erik Ode, bekannt aus der Kriminalserie Der Kommissar, nicht gerade passend – Grants eigentliche Synchronstimme wurde in diesem Film dem Schauspieler Leo G. Carroll als ‚der Professor‘ geliehen). Dieser Film enthält einige Szenen, die in die Filmgeschichte eingegangen sind. Die bekannteste dürfte die so genannte „Maisfeldszene“ sein, oft in anderen Filmen referenziert und kopiert. Ebenfalls bekannt geworden ist die Flucht von Eve und Thornhill über die steinernen Präsidentenköpfe des Monuments von Mount Rushmore gegen Ende des Films.
Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Die Filmfehler-Szene
Obwohl Hitchcock als sehr akribisch galt, ist ihm dennoch ein – mittlerweile legendärer – Filmfehler („blooper“) unterlaufen: Als Eve Kendall im letzten Drittel des Films Thornhill zum Schein erschießt, hält sich ein kleiner Junge im Hintergrund in Erwartung des lauten Knalls bereits Sekunden vor dem Schuss die Ohren zu, obwohl er nichts von Eves Absicht wissen und die Waffe aus seinem Blickwinkel nicht sehen kann.
Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Hitchcocks Cameo-Auftritt
Und natürlich hatte Hitchcock auch in diesem Film seinen Cameo-Auftritt. Diesmal gleich am Anfang (noch während des Vorspanns).
Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959)
Aber komme ich auf Alfred Hitchcock und seinen weiteren acht weiteren Cameo-Auftritten zurück:
Erpressung (1929) |
Mord – Sir John greift ein (1930) |
Die 39 Stufen (1935) |
Sabotage (1936) |
Eine Dame verschwindet (1938) |
Rebecca (1940) |
Der falsche Mann (1957) |
Frenzy (1972) |
In Erpressung (1929) liest Hitchcock in der U-Bahn eine Zeitung und wird dabei von einem Jungen gestört, der ihm den Hut über die Ohren zieht (nach 11 Min.). Im Film Mord – Sir John greift ein (1930) sehen wir Hitchcock, wie er im Gespräch mit einer Frau an dem Haus vorbeigeht, in dem der Mord stattfand (nach 60 Min.). In Die 39 Stufen (1935) geht er über den Gehsteig und wirft eine Kaugummipackung weg, während Robert Donat und Lucie Mannheim fluchtartig das Theater verlassen (nach 6 Min.). in Sabotage (1936) geht Hitchcock bereits nach 9 Minuten an einem Kino vorbei. Fast ganz am Schluss geht Hitchcock in dem Film Eine Dame verschwindet (1938) in der Londoner Victoria Station mit dunklem Mantel und einer Zigarette hastig auf den Bahnsteig entlang. Auch ziemlich zum Ende zu geht er in dem Film Rebecca (1940) hinter George Sanders vorbei, als dieser neben einer Telefonzelle mit einem Polizisten diskutiert. In Der falsche Mann (1957) schließlich tritt er am Anfang des Films persönlich auf und spricht den Prolog. Dies ist gleichzeitig seine einzige Sprechrolle in einem seiner Kinofilme. Hitchcock beginnt mit den Worten: „Meine Damen und Herren, hier spricht Alfred Hitchcock. Der Film, den Sie heute sehen werden, ist von all meinen früheren Filmen grundverschieden …“. Am Anfang des Films Frenzy (1972), als die Leiche in der Themse gefunden wird, steht er in der Menge und ist der einzige, der dem Redner nicht applaudiert (nach 3 Min.).
Alle Bildausschnitte sind übrigens etwas größer auf meiner Facebook-Seite: Hitchcocks Cameo-Auftritte zu sehen.