Im Fernsehen und im Radio ausgestrahlte Weihnachts- oder Silvesterbotschaften gekrönter und gewählter Häupter sind in vielen Ländern Tradition. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr die britische Queen ihre Weihnachtsbotschaft am 25. Dezember nicht nur per Radio und Fernsehen übertragen, sondern über das Videoportal YouTube auch weltweit im Internet zu sehen sein.
Wie ein Sprecher des Buckingham Palasts mitteilte, hat das Königshaus seit Sonntag, den 23.12., eine eigene Video-Internetseite, auf der heute zum 1. Weihnachtsfeiertag ab 16 Uhr auch die Ansprache der britischen Monarchin abgerufen werden kann. Schon vorher können sich Anhänger auf YouTube frühere Weihnachtsbotschaften sowie alte und neue Aufnahmen der britischen Königsfamilie anschauen: The Royal Channel
Ja, wieder ist ein Jahr fast zu Ende und wir feiern Weihnachten. Das ist immer ein Anlass, all denen zu danken, die uns etwas bedeuten. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die fast regelmäßig meinen Blog besuchen (so aufs Jahr gerechnet sind das fast 120.000, ich glaube es kaum). Ich hoffe, dass Ihr das weiterhin tut. Für Euren Besuch möchte ich Euch hiermit danken und Euch ein geruhsames, friedvolles Weihnachtsfest wünschen mit möglichst wenig Stress. Und ich wünsche Euch ein gutes Neues Jahr 2008, in dem alles für Euch in Erfüllung geht, das Ihr Euch wünscht. Für den einen oder anderen Kommentar zu meinen Beiträgen hier wäre ich natürlich auch dankbar. Aber das müsst Ihr halten wie Ihr wollt …
Nun denn, entspannen wir uns in diesen Tagen und lassen uns verwöhnen (oder besser noch: verwöhnen die Menschen, die uns etwas bedeuten, sie haben es verdient).
Merry Christmas & Happy New Year (englisch)
Joyeux Noël et Bonne Année! (französisch)
Feliz Navidad y Próspero Año Nuevo (spanisch)
Buon Natale e Felice Anno Nuovo (italienisch)
Nollaig chridheil huibh (schottisches Gälisch)
Nadolig LLawen a Blwyddyn Newydd Dda (walisisch)
Vrolijk Kerstfeest en een Gelukkig Nieuwjaar! (niederländsich)
Prejeme Vam Vesele Vanoce a stastny Novy Rok (tschechisch)
Glaedelig Jul (dänisch)
Gledileg Jol og Farsaelt Komandi ar! (isländisch)
Wesolych Swiat Bozego Narodzenia (polnisch)
Hristos s-a Nascut si Anul Nou Fericit (rumänisch)
Meri Kirihimete (Maori)
Sinifesela Ukhisimusi Omuhle Nonyaka Omusha Onempumelelo (Zulu)
Natale hilare et Annum Nuovo! (latein)
Ein wirkliches Highlight bei den Weihnachtsliedern ist für mich das Album „Klassische Weihnachtslieder“ von Herman van Veen und dem Amsterdam Baroque Orchestra unter der Leitung von Ton Koopman aus dem Jahre 1980. Wenn ich das richtig sehe, so gab es 15 Jahre später noch einmal eine Zusammenarbeit zwischen Herman van Veen und dem Orchester, um diese Weihnachtslieder erneut und zusätzliche einzuspielen.
Es gibt im deutschen Sprachraum einige typische Weihnachtslieder von „Stille Nacht, heilige Nacht“ über „O du fröhliche“ bis hin zu „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (kein Ross, ihr Pfeifen, eine Rose …), die am Heiligabend auch in der Kirche gesungen werden (zumindest in der evangelischen). Ein Weihnachtslied gefällt mir aber besonders: Adeste fidelis.
Mit diesem Lied möchte ich Euch nun ein schönes, geruhsames und auch besinnliches Weihnachtsfest wünschen. Lasst Euch vom Lärm dieser Zeit nicht vereinnahmen, sondern sucht, wenn es auch nur für einige Augenblicke ist, die Ruhe, die uns Kraft gibt. Und schaltet endlich Euren Rechner aus, es gibt auf diesem Globus nicht nur Internet und Gedaddele … Aber, okay, lauscht zuvor noch einmal dem guten Herman …
Nun, min Deern un Jungs, is ja wieder mal soweit: Weihnachten steht vor der Tür. Aber kein Wahalla-Marsch … Wir lassen das Fest auch so hinein. Soll ja nicht draußen erfrieren.
Weihnachten ist nun einmal viel, viel Arbeit. Muttern huckt in der Küche und backt fleissig Kekse, damit alle was zum Spachteln haben. Und Opa sägt den letzten Tannenbaum im Garten um, soll ja inner guten Stube den Weihnachtsbaum machen, mit Engeln dran, Lametta und so … und natürlich viele Kerzen. Und Vatern muss noch kräftig arbeiten, damit das Weihnachtsgeld stimmt für die vielen Geschenke, die es zu kaufen gibt.
Und die Kinners machen jetzt schon große Augen, die voller Erwartung sind und da der Dinge harren, die auf den Gabentisch kommen. Soll ja was Ordentliches sein.
Und Gustav, die Weihnachtsgans, guckt ganz trübe, als wisse sie, dass sie bald mit Äpfeln gefüllt in den Ofen wandert.
Dann plötzlich ist soweit: Der Weihnachtsmann klopft anner Tür: Ho, ho. ho … und so. Und die Kinners, sonst so frech, machen auf Schüchtern, so als könne sie kein Elb-Wässerchen trüben. Vielleicht schneit es ja auch mal wieder, wäre nicht schlecht.
Schon sagen die Kinners ein Gedicht auf: Lieber, guter Weihnachtsmann, schau mich nicht so böse an … und all den Kram. Und der Weihnachtsmann fuchtelt mit der Rute herum: Wart ihr auch immer alle brav?
Na klar doch …
Und dann gibt ’s Geschenke … Jede Menge … Vatern ist ja kein zauseliger Knauser, der sich lumpen lässt. Alles vom Feinsten. Und zuletzt, wenn der Weihnachtsmann längst bei den Nachbarskinnern ist, wird die Gans aufgefahren. Bischen fett … was soll’s! Vatern und Opa trinken zur Verdauung nen ordentlichen Köm.
Und um zwölwe ist dann Sendeschluss und alles geht ab in die Daunen. Und das war ’s dann auch schon fast wieder.
Ja, das ist so was … mit Weihnachten bei uns! Oder wie wir sagen: Wiehnachten!
Unbedingt ein Fan bin ich nicht von ‚den Hosen‘, wie man Die Toten Hosen kurz und bündig nennt. Mit meinem älteren Sohn war ich zwar Ende 2004 und im Mai 2005 bei zwei Konzerten der Band, fand das auch ganz okay, aber das war dann doch eher unfreiwillig.
Nun die Toten Hosen sind aus dem Punk entstanden. Sie heute noch als Punk-Band zu bezeichnen, wäre etwas vermessen, dafür setzen Campino und Co. doch ziemlich auf Kommerz. Musikalisch ist das auch nicht so mein Ding, vieles ist mir doch etwas zu schlicht gestrickt. Aber es gibt eine Reihe von Liedern, die mir durchaus gefallen, die auch textlich in Ordnung sind.
In ihrer Heimatstadt Düsseldorf (der sich die Band sehr verbunden zeigt) fand am 26.12.1998 in der Philipshalle ein Konzert der Hosen statt, das unter dem Motto „Wir warten auf’s Christkind“ stand. Und die Band intonierte auch einiges Weihnachtliche. Das ganze Konzert ist auf DVD gebannt; u.a. wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ angestimmt, auch „We Wish You A Merry Christmas“, „Merry X-Mas Everybody“ und „Still, Still, Still“ mit Kuddel am Mikrophon (nicht schön, aber laut), wie nachfolgend zu sehen/hören ist:
Wer die Beiträge der letzten Tage meines Weblogs liest, könnte meinen, ich befände mich auf einem Weihnachtstripp. Dem ist natürlich nicht (ganz) so, zu sehr bin ich (auf der Arbeit) noch mit anderen Dingen beschäftigt, als dass mich eine Art von Weihnachtsstimmung überkommen könnte. Aber wer auf den Kalender schaut, sieht, dass die Tage gezählt sind, die uns vom Weihnachtsfest trennen. Musik hilft sicherlich, mich in eine entsprechende Stimmung zu bringen. Hoffe ich nur noch, dass das Wetter langsam winterlich-weihnachtlich wird (kälter werden soll es ja).
Ich bin jetzt wieder auf einen Musiktitel gestoßen, den u.a. auch Jethro Tull auf ihrem „Christmas Album“ veröffentlicht hat: Pavane von Gabriel Fauré. Zunächst sollte man wissen, dass dieses Stück eigentlich nichts mit Weihnachten zu tun hat. Pavane ist ein alter Streittanz des 16. und 17. Jahrhunderts. Der Name leitet sich wahrscheinlich von der italienischen Stadt Padua ab. Der Franzose Fauré komponierte sein Stück 1887 für Orchester (optional für einen Chor) in Fis-Moll (Opus 50). Aber es passt sehr gut in die Weihnachtszeit (der Meinung war wohl auch Herr Anderson, sonst hätte er es nicht für das Christmas Album von Jethro Tull eingespielt). Und: Vielleicht sollte man gerade in der Weihnachtszeit öfter das Tanzbein schwingen, damit fette Weihnachtsgans und hochprozentiger Punsch besser verdaut werden.
Von Jethro Tull bzw. Ian Anderson gibt es zwei mir bekannte Mitschnitte des Stücks. Zum einen spielte die Gruppe es 2003 beim Jazzfestival in Montreux. Dann war Ian Anderson Ende 2004 mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt in Deutschland unterwegs. Das Konzert am 08.12.2004 wurde im Rosengarten Mannheim aufgezeichnet und ist als DVD erhältlich. Hierbei wurde auch Pavane aufgeführt. Neben Ian Anderson und dem Orchester spielten u.a. Ians Sohn James Duncan (Drums and Percussion), John O’Hara (Keyboards and Accordion – er dirigierte auch das Orchester), David Goodier (Bass Guitar and Glockenspiel) und der damals 21-jährige Rosenheimer/Münchner Florian Opahle (Acoustic and Electric Guitar):
Ian Anderson & Orchestra: Pavane of Gabriel Fauré
Nun bei youtube gibt es natürlich noch weitere Interpretation von Faurés Pavane. Ganz interessant ist sicherlich die gesangliche Darbietung durch Barbra Streisand – Pavane und die Fassung für Klavier, gespielt von dem Japaner Hiromi Okada.
Die Adventszeit ist ja bekanntlich auch die Zeit der Betriebsweihnachtsfeiern. Ich bin kein großer Freund von solchen Veranstaltungen, aber es ist nicht gut, sich immer nur zu ‚drücken‘. So fand vor einigen Tagen auch in der Firma, in der ich meine Brötchen verdiene, eine dieser Betriebsfeier statt … mit kalten Buffett und so. Und unweigerlich musste ich mich an ein altes Lied von Reinhard Mey erinnern, das dieser Anfang der 70-er Jahre veröffentlicht hatte …
Die heiße Schlacht am kalten Buffett (Willi mittendrin)
Hier der Text. Es scheint so, als hätte sich in den vielen Jahren nicht viel verändert:
Die heiße Schlacht am kalten Büffet
Gemurmel dröhnt drohend wie Trommelklang
Gleich stürzt eine ganze Armee
Die Treppe herauf und die Flure entlang
Dort steht das kalte Büffet.
Zunächst regiert noch die Hinterlist,
Doch bald schon brutale Gewalt,
Da spießt man, was aufzuspießen ist,
Die Faust um die Gabel geballt.
Mit feurigem Blick und mit Schaum vor dem Mund
Kämpft jeder für sich allein,
Und schiebt sich in seinen gefräßigen Schlund
Was immer hineinpaßt hinein.
Bei der heißen Schlacht am kalten Büffet,
Da zählt der Mann noch als Mann,
Und Auge um Auge, Aspik um Gelee,
Hier zeigt sich, wer kämpfen kann, hurra!
Da blitzen die Messer, da prallt das Geschirr
Mit elementarer Wucht
Auf Köpfe und Leiber, und aus dem Gewirr
Versucht ein Kellner die Flucht.
Ein paar Veteranen im Hintergrund
Tragen Narben auf Hand und Gesicht,
Quer über die Nase und rings um den Mund,
Wohin halt die Gabel sticht.
Ein tosendes Schmatzen erfüllet den Raum,
Das rülpst und das grunzt und das quiekt.
Fast hört man des Kellners Hilferuf kaum,
Der machtlos am Boden liegt.
Da braust es noch einmal wie ein Orkan,
Ein Recke mit Übergewicht wirft sich auf‘s Büffet im Größenwahn,
Worauf es dann donnernd zerbricht.
Nur leises Verdauen dringt noch an das Ohr,
Das Schlachtfeld wird nach und nach still.
Aus den Trümmern sieht angstvoll ein Kellner hervor,
Der längst nicht mehr fliehen will.
Eine Dame träumt lächelnd vom Heldentod,
Gebettet in Kaviar und Sekt,
Derweil sie, was übrigzubleiben droht,
Blitzschnell in die Handtasche steckt.
Das war die Schlacht am kalten Büffet,
Von fern tönt das Rückzugssignal,
Viel Feind‘, viel Ehr‘ und viel Frikassee
Na denn: „Prost“ bis zum nächsten Mal – hurra!
Das war die Schlacht am kalten Büffet
Und von dem vereinnahmten Geld
Geh‘n zehn Prozent, welch‘ noble Idee,
Als Spende an „Brot für die Welt“ – hurra!
Es überrascht schon zu sehen und zu hören, dass die spröde Blonde Aimee Mann ein Weihnachtsalbum herausgebracht hat. Das ist inzwischen allerdings ein Jahr her. Da ich schon dabei bin, diverse Musiker, die meinem Gusto (halbwegs) entsprechen und die uns mit Weihnachtsalben, einzelnen Weihnachts- oder winterlichen Liedern überrascht haben (Jethro Tull, Frank Zappa, Blackmore’s Night und zuletzt Ry Cooder), hier Gehör zu verschaffen, so möchte ich hier auch auf das Album One More Drifter in the Snow von Aimee Mann zu sprechen kommen.
Entsprechend amerikanischer Tradition bummelt nun also auch Aimee Mann durch den weihnachtlichen Schnee. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung ihrer liebsten Weihnachtslieder, die sie betont ruhig und sparsam instrumentiert. Bis auf „Calling on Mary“, von Paul Bryan und ihr komponiert, gibt es eine Auswahl an Wehnachtsklassikern wie z.B. „White Christmas“ und „God Rest Ye Merry Gentlemen“, das wir auch instrumental von Ian Anderson & Band kennen.
Es mag sicherlich an den Liedern selbst liegen, dass ich mich für viele nicht begeistern kann, vielleicht weil sie zu hollywood-mäßig sind (die begleitende Hawaii-Gitarre finde ich fast schon kitschig). Aber zwei, drei Lieder sind schon ganz okay so. Besonders die Bläser (und das schmetternde Becken) auf „God Rest Ye Merry Gentlemen“ ist sehr reizvoll und natürlich die Eigenkomposition. Aimee Mann sollte bei ihren eigenen Liedern bleiben. Immerhin ein Versuch, einen eigenen Beitrag zum Fest der Liebe zu leisten. Nicht ganz gelungen zwar, aber es gibt Schlimmeres.
Hier die gesamte Playlist:
1. Whatever Happened To Christmas
2. The Christmas Song
3. Christmastime
4. I’ll Be Home For Christmas
5. You’re A Mean One Mr. Grinch
6. Winter Wonderland
7. God Rest Ye Merry Gentlemen
8. Have Yourself A Merry Little Christmas
9. White Christmas
10. Calling On Mary
Aimee Mann: „One More Drifter in the Snow“ (Samples)
Aimee Mann: Whatever Happened To Christmas
Calling on Mary
I heard the sidewalk Santa say:
Merry Christmas, Merry Christmas
Salvation’s coming cheap today
Merry Christmas, Merry Christmas
I searched the skyline for a star
Merry Christmas, Merry Christmas
And baby I wondered where you are
Merry Christmas, Merry Christmas
‚Cause comfort’s not possible when
You look past the joy to the end
Calling on Mary is voluntary
Unless you’re alone like me
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree
When I was young I couldn’t see
Merry Christmas, Merry Christmas
All that my true love gave to me
Merry Christmas, Merry Christmas
She offered sight to the blind
But I’m not the miracle kind
Calling on Mary is voluntary
Unless you’re alone like me
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree
And to all the lost souls down below:
Merry Christmas, Merry Christmas
What’s one more drifter in the snow?
Merry Christmas, Merry Christmas
Merry Christmas! Merry Christmas!
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree
Wer ins Alter kommt, der beginnt Denkmäler zu bauen – meist für sich selbst. Ry Cooder, der Musiker und Musikethnologe, ist nun auch schon 60 Jahre alt. Aber die Denkmäler, die er baut, sind die für andere. Was die Gebrüder Grimm für die deutsche Märchenwelt waren, das ist Ry Cooder für die amerikanische Musiktradition. Er zeichnet auf, und da er so nebenbei noch ein außergewöhnlicher Musiker ist, entstehen Musikalben, die es in sich haben.
Zurück in seiner Heimatstadt Los Angeles erzählte Cooder in seinem 2005 erschienenen Album „Chávez Ravine“ die Geschichte des gleichnamigen mexikanischen Viertels, das in den 50er Jahren in der L.A. Hillside blühte – und Stadtplanern und ihren Bulldozern weichen musste. Heute steht dort das Stadion der „Dodgers“. Es ist ein Konzeptalbum über klassische L.A./Hispanic/Pachuco-Legenden um Not, Korruption, Politik, die ‚Rote Gefahr‘, groß und klein, Nachbarschaft gegen große Companys – alles auf einmal.
Pünktlich zu Weihnachten jetzt sein neuestes Album: My Name Is Buddy mit dem Untertitel „Another Record by Ry Cooder“. Es ist wieder ein Konzeptalbum geworden und eine Fabel besonderen Ausmaßes: Buddy, die Katze, und Lefty, die Maus (oder Ratte, wie man es nimmt) werden Freunde – und anhand dieser beiden werden die Geschichten der Arbeiter und der Armen Amerikas erzählt, die ansonsten langsam dem Vergessen anheim fallen würden. Nur soviel: Es ist eine komisch-ernste und traurig-fröhliche Geschichte. Schon allein die Texte sind ein Geniestreich von Ry Cooder. Alles weitere wird in zahlreichen Rezensionen näher erläutert: [1][2][3][4]
Komme und bleibe ich bei der Musik: Ry Cooder ist nach diversen Ausflügen in die Weltmusik in seine Heimat zurückgekehrt: das Amerika des Folks und des Bluegrass, des Blues und des Rocks. Aber Cooder wäre nicht Cooder, würde er das neue Album nicht auch mit musikalischen Exkursionen wie TexMex, Pop-Soul-Gospel oder Jazz schmücken. Alles in allem sind es scheinbar „alte“ Songs aus einem Repertoire, das Cooder Zeit seines Lebens faszinierte. Aus der Feder Ry Cooders werden die Lieder allerdings zu einer „Modern Folk Music“ von seiner besten Seite.
Der Blues-Heroe Pops Staples meinte einmal über Ry Cooder: “Immer, wenn ich ihn höre, bekomme ich eine Gänsehaut. Er gräbt einen alten Song aus, den meine Eltern mir einst beibrachten, und ich habe das Gefühl, die Zeit dreht sich zurück.”
Und anderswo las ich über Cooder: „Seine Saitenarbeit weist alle anderen Gitarristen in die Schranken und ist dabei so unauffällig, dass es schon unverschämt ist.“ Dem kann ich mich nur anschließen. Für mich ist Ry Cooder einer der größten Gitarristen dieser Welt. Seine Musik ein Bestandteil meines Lebens. Und schön ist es zu wissen, dass es mit ihm auch noch den ‚anderen‘ US-Amerikaner gibt.
Da Weihnachten vor der Türe steht, hier das Lied „Christmas in Southgate“, in dem es aber u.a. heißt: „I’d even give up drinking whiskey and gin – If Jesus and Santa ever get back down to Southgate again“, ein Lied in einem 3/4-Takt, selbst für Cooder eher ungewöhnlich:
Ry Cooder: Christmas in Southgate
Lyrics mit Akkord-Angaben (zum geneigten Mitklampfen): My Name is Buddy
Meine Schwägerin beschwerte sich dieser Tage bei einer der beiden Tageszeitungen in Bremen über die Berichterstattung von fast nur noch ausschließlich deprimierenden Horrornachrichten in der Zeitung.
Sicherlich ist es erschreckend, was die Medien in letzter Zeit zu berichten haben. Da die Leichenfunde kleiner Kinder, dort der Mord an fünf Geschwisterkindern (wahrscheinlich durch die eigene geistig verwirrte Mutter). Wieder einmal ein Amoklauf in den USA. Und weil das nicht genug ist, gleich noch mehrere Schießereien vor amerikanischen Kirchen. Da ignoriert man fast die Nachrichten von den kruden CIA-Verhörmethoden.
Und das alles zu Weihnachten. Aber das hier soll eine weihnachtliche und keine weinerliche Botschaft werden. Trotzdem kommt man nicht umhin festzustellen, dass sich gerade zu so einer festlichen Zeit wie der Weihnachtszeit solche nicht nachvollziehbaren Gewalttaten häufen. Sicherlich gibt es hierfür Erklärungen, die im Kontrast zwischen dem feierlichen Anspruch insgesamt und dem seelischem Zustand einzelner zu finden ist. Aber genug …
Wir alle haben so unsere Probleme im Umgang mit unseren Mitmenschen. Das bleibt nicht aus und soll besonders zu Weihnachten besser werden. Aber gerade dann, wenn wir alles besser machen wollen, laufen wir Gefahr, alles noch schlechter zu machen als es ist. Es ist vielleicht ein merkwürdiger Ratschlag: Aber ich empfehle, sich nicht zu viel für die Festtage vorzunehmen (und fürs neue Jahr). Eher sollte man nichts Besonderes vornehmen und dafür versuchen, den Status Quo zu wahren. Mit Sicherheit läuft es dann von sich aus besser als gedacht.
In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Besuchern eine möglichst geruhsame, zumindest nicht zu stressige Adventszeit. Versucht Euch zu entspannen, wo es geht, und wenn es nicht geht, so verliert wenigstens nicht den Kopf.
Ritchie Blackmore kenne ich natürlich noch aus alten Deep Purple-Zeiten. Nicht das ich ein Fan der Gruppe war, ein Kumpel war es um so mehr, aber die Gruppe war in den 70-er Jahren so populär, dass man nicht umhin kam, sie immer wieder zu hören (im Radio und bei Feierlichkeiten – nicht nur bei meinem alten Kumpel).
Um so erstaunter war ich dann natürlich, als ich die ersten Lieder von „Blackmore’s Night“ hörte, Ritchies Gitarrenspiel und Candice Nights (naja) elfenartiger Gesang. Dieser mittelalterliche Touch hatte sicherlich etwas, wenn mir manches aber auch zu honig-süß aus den Lautsprechern troff. Mein Herr Anderson (Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull) hat übrigens auf einem ihrer Lieder auch schon einmal seine Flöte ausgeliehen.
Nun es ist nicht nur mehr im angelsächsischen Musikgeschäft (inzwischen auch bei uns) Tradition, wenigstens einmal ein Weihnachtsalbum zu veröffentlichen (2003 war ja bekanntlich Jethro Tull soweit: Christmas Album). Und bei dem Stil von „Blackmore’s Night“ verwundert es fast, dass es bis 2006 dauerte, bis auch Blackmore und Night ein entsprechendes Album veröffentlichten: Winter Carols – fast durchgehend aus der angelsächsischen Tradition stammende Weihnachtslieder.
Hier in einem Video das typische Weihnachtslied „Christmas Eve“ (Heiligabend), das wohl in etwa unserem „Stille Nacht, heilige Nacht“ entspricht:
Blackmore’s Night: Christmas Eve
Wer Interesse an anderen englisch-sprachigen Texten von Weihnachtsliedern zeigt, der schaue hier: Christmas Songs