Kategorie-Archiv: Familie

Familien-Tagebuch

Die drei Herren ohne Kontrabass …

Ich weiß, es heißt: Drei Chinesen MIT dem Kontrabass. Wir sind zwar drei, auch männlichen Geschlechts, wenn auch keine Chinesen und OHNE Kontrabass, wie auch ohne Geigen, Trommeln oder Gitarren …

Willi, Jan & Manni
Foto: Sunat Mustafov

Das Foto wurde beim Abschlussball des Jahrgangs 2010 am Gymnasium Tostedt während eines Fotoshootings aufgenommen. Es zeigt mich, unseren erfolgreichen Sohn Jan und Onkel/Patenonkel Manfred, da meine Frau gleichzeitig beim Abschlussball der Realschule (für unseren Sohn Lukas) weilte.

Schulabschluss 2010 in Tostedt

Unsere beiden Söhne haben es geschafft: Am vergangenen Freitag, den 18. Juni, fanden für beide die Entlassungsfeiern an ihren Schulen statt. Jan besuchte seit August 2003 das Gymnasium in Tostedt und absolvierte mit guten Noten (1,8 im Schnitt) die Schule (insgesamt erreichten 76 Schülerinnen und Schüler – 48 Abiturientinnen und 28 Abiturienten – ihre Hochschulreife), Lukas ging seit August 2004 zur Erich Kästner-Realschule und schaffte jetzt den erweiterten Realschulabschluss.

Gymnasium Tostedt

Erich Kästner-Realschule Tostedt

Gymnasium Tostedt

Erich Kästner-Realschule Tostedt

Leider gab es für uns Eltern einigen Stress, da die Abschlussfeier an der Realschule um 12 Uhr, die am Gymnasium um 13 Uhr begann. Wie gut das beide Schulaulen ziemlich nah beieinander liegen. Und auch die Abschlussbälle beider Schulen fanden am Freitagabend statt; der der Realschule im Schützenhaus in Tostedt, der Abschlussball des Gymnasiums in einem Gasthaus in Nenndorf. So mussten sich meine Frau und ich leider ‚teilen’ (ich ging zum Abschlussball des Gymnasiums).

Wie geht es nun mit unseren Söhnen weiter? Jan, der ältere, will in Hamburg (ggfs. in Kiel) Physik studieren. Lukas wird weiterhin zur Schule gehen und ab August an der BBS Stade (berufsbildende Schule) die Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung mit dem Schwerpunkt „Verwaltung und Rechtspflege“ beginnen.

Ja, meine Frau und ich sind ‚stolz’ auf unsere beiden Söhne. Beide haben einen wichtigen Meilenstein in ihrem Leben erreicht. Und beide haben klare Ziele vor sich. Sie werden ihren Weg im Leben gehen. Dort, wo wir es können, werden wir sie hilfreich begleiten.

Schulabschluss Erich Kästner-Realschule Tostedt 18.06.2010

Schulabschluss Gymnasium Tostedt 18.06.2010

Schulabschluss Erich Kästner-Realschule Tostedt 18.06.2010

Schulabschluss Gymnasium Tostedt 18.06.2010

Schulabschluss Erich Kästner-Realschule Tostedt 18.06.2010

Schulabschluss Gymnasium Tostedt 18.06.2010

Nachtrag: Porzellanhochzeit

Endlich bin ich trotz des ganzen Durcheinander der letzten Tage dazu gekommen, die Fotos der letzten Wochen zu ‚sichten’. Inzwischen sind drei Wochen seit unserem 20. Hochzeitstag vergangen; es wird also Zeit, den Freundinnen meiner Frau für ihre Mühe zu danken, die sie sich mit der ‚Dekoration’ unseres Gartens gemacht haben: Kristin und Catarina, dem ‚Import’ aus Island und Finnland, sowie Astrid.

Porzellanhochzeit

Porzellanhochzeit

Porzellanhochzeit bei AlbinZ (20. Hochzeitstag)

Porzellanhochzeit

Porzellanhochzeit

Wünsch dir ‘was …

Was wäre der Mensch ohne Wünsche. Wünsche begleiten uns das ganze Leben. Dabei können Wünsche sehr profan sein, als Wunsch eigentlich fast nicht mehr wahrzunehmen: die Wünsche des täglichen Lebens in der Begrüßung oder beim Essen und Trinken.

Wünsche - Wunschzettel

Es gibt gute und böse Wünsche, vernünftige und unvernünftige, mögliche und unmögliche (vergebliche) Wünsche und gerechte und ungerechte Wünsche. Nach Sigmund Freud unterscheiden wir außerdem nach bewussten und unbewussten Wünschen. Das Begehren nach Wunscherfüllung ist oft eine starke Kraft, Neues zu erreichen.

Und nicht nur Freud sondern auch die Philosophen von Epikur bis Wittgenstein haben sich mit Wünsche beschäftigt. Wünsche bestimmen auch die Religionen und wäre es nur der Wunsch auf ein besseres Leben nach dem Tod.

Natürlich werden Wünsche auch kommerzialisiert. Überhaupt stehen materielle Wünsche heute oft im Vordergrund. Notfalls hilft die Industrie mit Werbung nach, um „Wünsche“ zu wecken. In den Medien, voran das Fernsehen, spielt das Wünschen auch eine Rolle: „Der Wunschfilm der Woche“ oder wie vor vielen Jahren in der Spielshow Wünsch Dir was.

Auf das Thema Wünsche bin ich durch einen Tweet bei twitter.com gekommen. Dieser verlinkt auf einen Beitrag mit dem Titel: Bestellungen beim Universum aufgeben. Wichtig danach ist auch die Form der Wunsches bzw. der „Bestellung“. Wie auch immer …

Und wie steht’s mit mir? Natürlich bin ich nicht wunschlos glücklich, das wäre zu schön. Aber mir sind seelisches und körperliches Wohl sehr wichtig – für mich und meine Lieben.
Und wenn ich mir viel Geld wünsche, dann nicht des Geldes wegen, sondern um Unabhängigkeit zu erzielen. Und sonst? Meine beiden Söhne sind Wunschkinder. Mehr Zeit für meine Lieben zu haben, das wäre ein Wunsch. Und natürlich die Wünsche, die eigentlich jeder haben sollte und die im Hexenkessel des Alltags so schnell untergehen: die Wünsche nach Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden! Ganz ohne Pathos gewünscht …

Krebs-Tagebuch eines Angehörigen (8)

Wer den Humor verliert, verliert auch jegliche Hoffnung. Der Alltag hat uns wieder und das heißt auch wieder lachen, Spaß haben.

Eine Krebserkrankung ist wie ein Hindernis, das im Raume steht. Man kann es ignorieren, was auf Dauer wenig Sinn macht. Man kann es überbrücken oder, noch besser: man kann es abbauen, also aus dem Weg räumen.

Für einen Krebskranken bedeutet das, alles zu tun, um die Krankheit dauerhaft zu besiegen. Lachen, Spaß haben, einfach den Humor nicht verlieren: auch das kann dazu beitragen, wieder gesund zu werden.

20. Hochzeitstag

Als ich heute Morgen zur Arbeit losging, hing an der Haustür ein Porzellanbecher und im Vorgarten waren Porzellanteller aufgereiht. Für diese Dekoration sorgten wohl in der Nacht einige aus unserem Freundeskreis. Ja, heute feiere ich mit meiner Frau den 20. Hochzeitstag – Porzellanhochzeit!

Mit meiner Frau bin ich seit 1990 verheiratet. Damals wohnten wir noch in Hamburg-Niendorf. Unsere Hochzeitsreise, die eigentlich nicht als Hochzeitsreise geplant war, führte uns nach Ísland.

... inzwischen 20 Jahre verheiratet!

Vor nun 20 Jahren heirateten wir zunächst standesamtlich in Bremen. Das war am 10. Mai 1990. Bremen hatten wir aus mehreren Gründen ausgewählt. Zum einen, weil dort das zentrale Standesamt in einer alten Villa in der Hollerallee unmittelbar in der Nähe des Bürgerparks untergebracht ist. In Hamburg hätten wir im Fachamt Personenstandswesen (Standesamt) des Bezirksamtes Hamburg-Eimsbüttel heiraten müssen, das in den Grindelhochhäusern ziemlich prosaisch beherbergt ist. Zum anderen wohnen und wohnten die meisten meiner Familie in Bremen.

Kirchlich heirateten wir dann einen Tag später (heute also vor 20 Jahren) in der Johannes-Kirche in Tostedt. Tostedt war der alte Wohnort meiner Frau. Hier wohnen ihre näheren Verwandten. Und seit 1995 wohnen wir beide nun auch hier mit unseren Söhnen.

Aber schon im August 1985 gab es eine Hochzeit … in Gretna Green/Schottland während eines Urlaubs in Großbritannien. Das war natürlich keine offizielle Hochzeit, sondern fand beim Schmied des Ortes statt, der allerdings früher einmal auch die Befugnis hatte, Ehepaare zu trauen.

'Hochzeit' in Gretna Green/Schottland

Abschied von Opa Hermann

Am Mittwoch, den 5. Mai, trafen wir uns um 12 Uhr 30 im engeren Familienkreis, um von meinem Vater, der am 14. April gestorben war, Abschied zu nehmen. Er wurde auf dem Friedhof in Bremen-Walle auf dem Urnenfeld W 183 beigesetzt.

Anschließend setzten wir uns bei strahlendem Sonnenschein (‚Petrus’ hatte auch an diesem Tag ein ‚Einsehen’ mit unserer Familie) in einem Cafe in der Überseestadt von Bremen, um bei einer Tasse Milchkaffee die weiteren Schritte zu besprechen. Leider fällt beim Tod eines Menschen auch immer viel bürokratischer Kleinkram an, der geklärt werden muss (‚Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare!’).

Waller Friedhof, Bremen - Urnenfeld Cafe im Europahafen, Überseestadt Bremen
Waller Friedhof, Bremen – Urnenfeld Cafe im Europahafen, Überseestadt Bremen

Krebs-Tagebuch eines Angehörigen (6)

Rosa Schleife – Symbol der Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Frauen

Seit dem Mittwochnachmittag ist meine Frau wieder zu Hause. Sie hat die Operationen im Krankenhaus Buchholz gut überstanden. Alle weiteren Untersuchungen sind gut verlaufen; es wurden keine Metastasen des Krebses gefunden. Die Wunde ist gut verheilt. Nächste Woche werden dann die Fäden gezogen.

Mitte Mai ist meine Frau dann zu einem Beratungsgespräch geladen. Bereits jetzt ist aber klar: Sie bekommt das ‚volle Programm’, d.h. alle drei Wochen bis zu sechs Mal Chemotherapie. Anschließend dann wohl auch noch Strahlentherapie. Sie will auf jeden Fall sicher gehen, dass sich der Brustkrebs nicht wieder entwickeln kann oder gar andere Organe befällt.

Heute nun waren wir alle vier zum Gottesdienst in der Johannes-Kirche in Tostedt. Meine Frau verspürte den Wunsch, einmal wieder einen Gottesdienst zu besuchen. Und obwohl wir alles andere als fleißige Kirchgänger sind, waren ich und unsere beiden Söhne gern bereit, sie zu begleiten. Heute ist Sonntag Kantate (lat. cantate, „singet“), der vierte Sonntag nach Ostern im Kirchenjahr. Und gemäß dem Brief des Paulus an die Kolosser Kap. 3,12–13 predigte Pastor Meier gewissermaßen über den „Kleiderschrank Gottes“: 12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

Und gemäß dem Motto Cantate Domino canticum novum („Singt dem Herrn ein neues Lied.” Psalm 98,1) wurde mit Unterstützung des Kirchenchors kräftig gesungen.

Selbst am abschließenden Abendmahl nahmen wir alle vier teil. Ich fand es wohltuend, in entspannter Atmosphäre die Ruhe zu finden, die wir jetzt brauchen. Für meine Frau ist es wichtig, Energie zu sammeln – dieser Gottesdienst leistete einen Beitrag dazu.

Krebs-Tagebuch eines Angehörigen (5)

Wohin man guckt, so ziemlich alles ist bestimmt von einem Auf und Ab. So sind die letzten Tage bei uns von diesem Auf und Ab bestimmt, gute Nachrichten und dann wieder schlechte reihen sich aneinander.

Am Mittwoch fand die Trauerfeier für meinen verstorbenen Vater in Lilienthal bei Bremen statt. Als ich nach Hause kam, lag in der Post eine Absage für die Bewerbung unseres jüngsten Sohnes für einen Praktikantenplatz in Hamburg. Außerdem hatte eine Spedition etwas geliefert, was schon lange gecancelt. Und dann rief meine Frau aus dem Krankenhaus Buchholz an und teilte uns mit, dass sie am nächsten Tag ein weiteres Mal unters Messer müsse. Das wäre bereits das 3. Mal, nachdem sie am Montag mit einem geplatzten Blutgefäß erneut operiert werden musste. Immerhin ergab die Untersuchung der Wächterlymphknoten, dass sich der Krebs nicht weiter im Körper gestreut hat.

Am nächsten Tag – endlich wurde das Wetter wieder besser – fuhr ich mit unserem Sohn nach Stade, wo er sich für einen weiteren Praktikumsplatz beworben hatte. Das Gespräch verlief weitaus positiver. Jetzt muss er zwar noch etwas warten, bis alle ‚Formalitäten’ abgewickelt sind. Aber wir haben ein gutes Bauchgefühl. Abends nach der weiteren OP rief meine Frau sogar persönlich aus dem Krankenhaus an – ihr gehe es bestens …

Gestern war ich nun erneut im Krankenhaus und besuchte meine Frau – ein weiterer Befund wird voraussichtlich am Dienstag vorliegen (durch die Kernspintomographie bzw. MRT, also Magnetresonanztomographie war ein zweiter sehr kleiner Tumor entdeckt und entfernt worden). Abhängig von diesem Befund wird entschieden, ob meine Frau eine Chemo- oder Strahlentherapie bekommt. Also deutet aber daraufhin (weil eben zwei Tumore gefunden und entfernt wurden), dass meine Frau um eine Chemotherapie nicht herumkommt.

Es ist ein steiniger Weg, der uns in unseren Gefühlen durch das Auf und Ab immer wieder zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und herreißt. Aber wir lassen uns nicht von Zweifeln oder gar von Verzweiflung niederdrücken. Wenn der Weg auch steinig ist, so ist er ein Weg, auf dem wir gemeinsam voranstreiten.

Morgen werde ich wieder mit unseren Jungs meine Frau besuchen. Am Mittwoch, davon gehen wir aus, wird meine Frau aus dem Krankenhaus entlassen werden. Da unser jetziger Drei-Männer-Haushalt durchaus gut funktioniert, so werden wir ‚die Dame des Hauses’ schonen können und selbst alle Arbeiten in Teamarbeit erledigen. Unser ältester Sohn hat am Dienstag seine letzte von vier schriftlichen Prüfungen (in Chemie – die anderen drei liefen nicht optimal, aber doch gut genug) und kann dann vermehrt seinen Beitrag zum Haushalt leisten. Gemeinsam sind wir stark!

Krebs-Tagebuch eines Angehörigen (4)

Gestern wurde meine Frau im Krankenhaus Buchholz am Nachmittag operiert. Kurz nach 16 Uhr 30 kam sie auf die Station zurück – sie hat also die Operation überstanden und es geht ihr ‚den Umständen entsprechend’ gut. Eigentlich mag ich diese Phrase überhaupt nicht, weil sie so nichtssagend ist. Aber zusammen mit dem primären Adjektiv und der Tatsache, dass sie wieder auf der ‚normalen’ Station ist, so lässt sich auch aus dieser Floskel Positives ziehen.

Gestern haben wir meine Frau noch in Ruhe gelassen. Heute Abend werde ich sie zusammen mit unseren Söhnen und ihrer Mutter besuchen. Dann wissen auch wir Angehörige, wie es ihr wirklich geht. Und in etwa drei Tagen werden wir dann auch wissen, wie die weiteren Befunde sind, nachdem der Wächterlymphknoten näher untersucht sein wird. Dieser Befund gibt Aufschluss darüber, ob sich das Krebsgeschwür im Körper gestreut hat. Alle Anzeichen sprechen aber dagegen. Dann werden wir auch wissen, welcher weiteren Therapie sich meine Frau unterziehen muss (Chemotherapie oder Strahlentherapie)

In den ersten Tagen, nachdem wir die fatale Nachricht von der Erkrankung meiner Frau erfahren hatten, fiel es mir als ihr Mann schwer, andere Menschen in unserem Umfeld von ihrer Krankheit zu informieren. Mir standen Tränen in den Augen. Sicherlich saß der Schock nicht nur bei meiner Frau, sondern auch bei mir zunächst tief. Aber ich denke, dass es etwas anderes ist, ob man selbst betroffen ist oder ‚nur’ als naher Angehöriger oder Lebenspartner. Dem Leid gesellt sich gern Selbstmitleid zu. Im ersten Schock denkt man auch an das Schlimmste, was kommen könnte, den Tod! Und damit stellt sich die Frage nach dem Danach und dem, was man (ich) ohne seinen Lebenspartner macht.

Heute, mit dem Abstand von zehn Tagen, erkennt man den eigenen Egoismus, der sich hinter diesem Selbstmitleid verbirgt. Es kann nicht darum gehen, was aus mir wird, es kann nur darum gehen, wie es meiner Frau geht. Es kann nur um sie gehen, nicht einmal um die Krankheit, die zunächst alles verdunkelt.

Krebs lässt sich bekämpfen. Aber nicht allein mit Messer, Medikamenten oder ionisierenden Strahlen. Der Kampf muss auch von innen geführt werden – mit der eigenen positiven Einstellung. Jede Hilfe von außen, jeder Zuspruch verstärkt diese innere Energie. Diese Erkenntnis hilft auch den Angehörigen, dem Ehepartner oder den Kindern.

Der Weg ist noch lang. Aber die ersten Schritte sind getan. Gemeinsam werden wir als Familie den schweren Weg meistern.

Krebs-Tagebuch eines Angehörigen (3)

Gestern war meine Frau zu weiteren Untersuchungen im Krankenhaus Buchholz, u.a. in der ‚Röhre’, wie man wohl sagt (Kernspintomographie bzw. MRT, also Magnetresonanztomographie). Die Ergebnisse sind positiv – im Sinne von gut. Der Tumor ist nicht größer geworden – und Metastasen, also Tochtergeschwulste (z.B. in den Lymphknoten) wurden nicht entdeckt. Bedenken bereitet nur die Tatsache, dass meine Frau Schmerzen in der Brust hat. Das lässt vermuten, dass Muskelgewebe oder Nerven vom Krebstumor befallen sind.

Am Montag wird meine Frau erneut ins Krankenhaus eingewiesen: Da sie wie ein Notfall behandelt wird, wurde ein OP-Termin noch nicht festgelegt. Es kann also sein, dass sie den ganzen Tag warten muss, bis sie ‚unters Messer’ kommt. Eine Operation ist aber vorgesehen. Dabei soll auch der Wächterknoten mit entfernt werden, der dann genau untersucht wird. Ist dieser nicht vom Krebs befallen, so stehen die Chancen noch um ein Weiteres besser, dass meine Frau schnell geheilt sein wird. Eine Chemotherapie ist daher erst einmal nicht vorgesehen. Dafür findet eine Strahlentherapie statt.

Ich denke, meine Frau sieht der folgenden Woche ruhig entgegen. Sie nützt das Wochenende, um Energie für die Strapazen zu sammeln, die auf sie zukommen werden. Sehr dankbar ist sie natürlich für die Anteilnahme, die sie in diesen Tagen erfahren durfte. Viele Menschen haben ihr Mut zugesprochen, sie aufgemuntert – jede freundliche Geste trägt dazu bei, mit Zuversicht den Weg zu bestreiten, der jetzt auf sie wartet.