Weihnachten von A bis Z: I wie „In Weihnachtszeiten“

Zum Buchstaben I gibt es nur wenige Stichworte im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein, aber einen Verweis auf ein kurzes Gedicht des Erzählers und Nobelpreisträgers Hermann Hesse (1877-1962): In Weihnachtszeiten, das ich hiermit zitiere:

Weihnachten von A bis Z

In Weihnachtszeiten

In Weihnachtszeiten reis‘ ich gern
Und bin dem Kinderjubel fern
Und geh‘ in Wald und Schnee allein.
Und manchmal, doch nicht jedes Jahr,
Trifft meine gute Stunde ein,
Daß ich von allem, was da war,
Auf einen Augenblick gesunde
Und irgendwo im Wald für eine Stunde
Der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn
Und wieder Knabe bin…

(Hermann Hesse)

Weihnachten von A bis Z: H wie Heilige Drei Könige

Ich habe eben einen kurzen Blick in „Monty Pythons Das Leben des Brian“ geworfen. Der Film beginnt mit der Ankunft der Heiligen Drei Könige in Bethlehem. Versehentlich landen sie in einem Stall, in dem ein gewisser Brian geboren wurde. Aber sie bemerken bald ihren Irrtum … Dem Film wurde oft genug Blasphemie vorgeworfen – von humorlosen, dogmatisch ausgerichteten Christen. Jesus hätte sich wohl eher wie ich gekringelt vor Lachen.

H also wie Heilige Drei Könige oder die drei Weisen (Magier) aus dem Morgenland – da sind Caspar (übersetzt „Schatzmeister“), der aus dem fernen Persien kam, Melchior (der Name stammt aus dem Hebräischen und heißt „Mein König des Lichts“), dessen Palast sich in Afrika befand, und Balthasar (das babylonische „Balatsuucur“ heißt übersetzt „Beschütze sein Leben“), von der Küste eines fernen Meeres.

Im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein finden sich auch viele Stichworte mit Hamburg beginnend, z.B. Hamburger Apfelkuchen, ein Hefeteigkuchen aus dem Alten Land, der gern zu Silvester aufgetischt wird und u.a. Korinthen, Kardamom, Zimt, Zitronat und viele Äpfel enthält. Der Hamburger Dom ist kein Gotteshaus, sondern Hamburgs größter Kirmes, der insgesamt viermal im Jahr stattfindet; kurz vor Weihnachten als Winterdom. Dann gibt es natürlich auch noch den Hamburger Quarkstollen, einer Variante des nordwestdeutschen „Klöben“, bei dem in den Teig Quark untergemengt wird, der aber keine Mandeln enthält.

Weihnachten von A bis Z

Kaiser Karl der Große (768-814) versuchte anstelle der römischen Monatsnamen volkstümliche deutsche Namen einzuführen, so z.B. Heilagmanoth für Dezember.

Und noch eine kulinarische Köstlichkeit: Helgoländer sind ein aromatisches Buttergebäck in Blütenform, das vor dem 5. Dezember gebacken sein muss, denn an diesem Tag ziehen die Kinder von Haus zu Haus und singen ein Nikolauslied. Dafür bekommen sie dann ein Tütchen mit Helgoländern.

Und etwas aus dem ferneren Schottland und in flüssiger Form: Die Schotten stoßen selten mit Sekt auf das neue Jahr an. Sie bevorzugen den Hot Pint, einen Punsch aus Starkbier, Whisky und Eiern. Früher trugen die Schotten das heiße Gebräu in Kupferkesseln durch das Dorf und überbrachten damit zugleich die Neujahrswünsche.

Weihnachten von A bis Z: G wie Glögg

Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen. Besonders in der kalten Winter- resp. Weihnachtszeit. Glögg z.B. ist die skandinavische Variante unseres Weihnachtspunsches. Dabei müssen Rotwein, Muskateller, Wermut und Augustura zusammen mit Rosinen, Orangenschalen, Kardamonsamen, Nelke und Zimtstangen mindestens über Nacht ziehen. Der Glögg wird schließlich vor dem Verzehr erhitzt und noch mit Zucker, Mandeln und Aquavit verfeinert. Nun, ja …

Das Glückgreifen war in Ostpreußen ein beliebtes Silvesterspiel. Dabei gab es folgende sieben Zeichen: Geldbeutel, Ring, Mann/Frau, Kind, Leiter, Brot und Totenkopf. In der Stunde von null Uhr bis 1 Uhr in der Silvesternacht wurden die Figuren auf den Tisch gelegt und unter einem Tuch verschoben, damit niemand mehr wusste, wo dieses oder jenes Zeichen lag. Jeder Mitspieler durfte dreimal zugreifen und erhielt mit der Aufdeckung der gegriffenen Symbolfiguren einen Hinweis für das kommende Jahr.

Weihnachten von A bis Z

Die wohlschmeckende Frucht des Granatapfelbaumes gehört für die alteingesessenen Hamburger Familien zu den besonderen Köstlichkeiten des Weihnachtstellers. Der Granatapfel gehört als alttestamentarisches Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit zu Weihnachten. Sein Verzehr soll nach der Überlieferung reichlich Glück bringen.

Der Name für die Figur des Truthahns in der englischen Weihnacht lautet Gregor.

Gripschen (kommt vom niederdeutschen Wort „griepen“, welches greifen oder erheischen bedeutet) bezeichnet das Tun der Kinder beim Heischegang (Umzüge in der Vorweihnachtszeit in Norddeutschland, um von den Dorfbewohnern mit Lärm, Musik, Liedern oder Gedichten allerlei Gaben und Geld zu erheischen) zu Martini am 11. November, wo nach Gaben gebettet wird.

Das Grünkohlessen zählt in Schleswig-Holstein immer mehr zum klassischen Weihnachtsessen in Clubs und Vereinen. Gereicht wird Grünkohl mit kleinen runden, in Zucker gewendeten Bratkartoffeln; die Fleischbeigaben wechseln je nach Region (Pinkel, Rauchfleisch oder auch geräucherte Mettwurstenden).

Weihnachten von A bis Z: F wie Festlichkeit

Der Einfluss vorchristlicher, also heidnischer Bräuche ist auch heute unverkennbar. Februatio ist der lateinische Name für ein heidnisches Fest, das am 2. Februar gefeiert alle Vergehen sühnen und die Einflüsse böser Dämonen vertreiben sollte. Im 5. Jahrhundert führte Papst Sergius I. (Gelatius) dieses Fest als „Maria Reinigung“ ein. Der 2. Februar ist nebenbei nicht nur Murmeltiertag, sondern gilt vielen auch als Ende der Weihnachtszeit.

Weihnachten von A bis Z

Nationalsozialismus und DDR-Sozialismus versuchten die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes zu verdrängen, was ihnen aber nicht gelang. So bezeichnete man in der DDR das Weihnachtsfest gern als „Fest des Tannenbaums“. Etwas einfallslos.

Da es hier nicht nur um Weihnachten geht, sondern auch die Tage davor und danach (also auch Silvester und Neujahr) einbezogen sind, hier zunächst ein alter Brauch aus England: Dort beeilt man sich, nach 24 Uhr in der Silvesternacht möglichst als „First Footer“ bei guten Freunden oder Verwandten aufzutauchen und ein Stückchen Kohle als Glücksbringer zu überreichen. In vielen norddeutschen und skandinavischen Gegenden isst man zu Silvester und Neujahr Fischsuppe, weil dies Glück und Gesundheit im neuen Jahr bringen soll.

Und da wir gerade im Norden sind: Der Föhrer Pöbelkuchen ist ein traditioneller Weihnachtskuchen der nordfriesischen Insel Föhr, der aus Rübensirup, Gewürzen, Mehl und Schmalz besteht.

Monsieur Claude und seine Töchter (2014)

Monsieur Claude und seine Töchter (Originaltitel: Qu’est-ce qu’on a fait au Bon Dieu?) ist eine französische Filmkomödie des Regisseurs und Drehbuchautors Philippe de Chauveron aus dem Jahr 2014. In der Hauptrolle des Monsieur Claude Verneuil ist Christian Clavier zu sehen, den deutsche Zuschauer aus den Rollen des Asterix in den ersten beiden Realverfilmungen des Comics bzw. des Napoléon in der gleichnamigen TV-Miniserie kennen.

Claude und Marie Verneuil (Christian Clavier, Chantal Lauby) sind ein wohlhabendes, leicht konservatives katholisches Ehepaar in der französischen Provinz. Sie haben vier attraktive Töchter. Für die jungen Frauen können sich die Verneuils nichts Schöneres vorstellen, als dass diese von Männern mit den Attributen „attraktiv, französisch, männlich“ geehelicht werden. Doch Tochter Ségolène (Emilie Caen) heiratet den Chinesen Chao (Frédéric Chau), Isabelle (Frédérique Bel) den Muslim Rachid (Medi Sadoun) und Odile (Julia Piaton) den Juden David (Ary Abittan). Da hängt der familiäre Haussegen der Verneuils gewaltig schief. Wenigstens ihre jüngste Tochter Laure (Elodie Fontan) ist mit einem französischen Katholiken zusammen. Doch als dieser zum ersten Abendessen vorbei kommt, reißt den besorgten Eltern der Geduldsfaden: Charles (Noom Diawara) ist schwarz. Claude und Marie geben ihre Töchter aber nicht so einfach auf. Sie nutzen die Hochzeitsvorbereitungen, um die unerwünschten Beziehungen zu sabotieren…

aus: filmstarts.de

Monsieur Claude und seine Töchter war in Frankreich einer der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten und kam wohl auch in Deutschland gut an. Es geht um Rassismus, Borniertheit, Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz – hier dargestellt als Komödie anhand der französischen Bourgeoisie. Und Weihnachten kommt auch vor.

    Monsieur Claude und seine Töchter (2014)

Sicherlich ist der Film eine amüsante Familienkomödie über kulturelle Vorurteile und andere Misslichkeiten. Aber betrachtet man den Film ganz im Ernst, dann zeigen sich seine Bedenklichkeiten. Die gezeigte Familie ist gut bürgerlich. Und auch die Schwiegersöhne ‚mit Migrationshintergrund’ sind im Grunde voll und ganz in die französische Gesellschaft integriert. Vielleicht ist es die Anzahl, die Monsieur Claude verzweifeln lässt: Keine der vier Töchter konnte sich für einen alteingesessenen Franzosen entscheiden. Ansonsten bedient sich der Film des Klischees, das jede Figur hemmungslos auf ihre ethnische Abstammung reduziert. Julia Dettke geht auf zeit.de noch etwas weiter: „Situationskomik und Spannungsaufbau funktionieren in Monsieur Claude und seine Töchter nur über Empathie mit den beiden Hauptfiguren: Der Zuschauer muss die Ausgangssituation einer durch ‚fremde‘ Schwiegersöhne vom Schicksal gebeutelten Familie als Problemlage akzeptieren, um im Folgenden mitzulachen und mitzufiebern. Alltagsrassismus wird als Identifikationsbasis vorausgesetzt. Der Film macht sich nämlich nicht über Vorurteile lustig, er basiert auf ihnen.“


Monsieur Claude und seine Töchter | Trailer & Filmclips [HD]

Eine weitere Frage, die sogar im Film gestellt wird, ist, wie würde der Film wohl aussehen, wenn Monsieur Claude statt vier Töchtern vier Söhne hätte? Ja, es ist gar nicht so einfach, ein heikles Thema wie Fremdenfeindlichkeit mit viel Humor aufzuarbeiten. Und: „Sind wir nicht alle ein bisschen rassistisch?“, ein Satz, der in der Mitte des Films fällt.

Weihnachten von A bis Z: E wie Engel

Was bei uns der Glühwein ist, das ist in den USA Egg Nogg. Dieser wird aus frischen Eiern, braunem Zucker, Whisky und braunem Rum gemixt. Das Getränk wird heiß serviert und mit einer Prise Muskatnuss versehen.

Weihnachten von A bis Z

Der Einlegebrauch ist eine heute nahezu unbekannte Bezeichnung für das Aufstellen von Schuhen und Aufhängen von Strümpfen und Körbchen der Kinder, damit der Nikolaus diese mit Gaben füllt. Belegt ist dieser Brauch bereits seit dem 16. Jahrhundert.

Werden die Tage kürzer, dann heißt es in Bayern: „Es geht wieder einwärts“. Wenn’s auswärts geht, dann werden die Tage wieder länger.

Im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein kommt natürlich der Engels-Begriff nicht zu kurz. Von Engel selbst über Engelsbrot bis hin zu Engelsworte – Der Engelschor ist in Norddeutschland ein schöner Adventsbrauch für die Kinder. Vom 1. Dezember an gesellt sich an einem zentralen Ort jeden Tag zu dem allein stehenden ersten Sänger ein weiterer dazu, bis schließlich am 24. Dezember singende und musizierende Engel das Weihnachtsfest mit den Kindern feiern können.

Weihnachten von A bis Z: D wie Dreikönigslegende

Im Jahr 1164 brachte Rainald von Dassel, Kanzler von Kaiser Friedrich Barbarossa (1125 – 1190), die vermeintlichen Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln, wo sie im kunstvoll angefertigten „Dreikönigsschrein“ aufbewahrt wurden. Über diesem Schrein soll dann angeblich der Kölner Dom errichtet worden sein. Genaueres erfahren wir bei Umberto Eco in seinem Roman: Baudolino. Zu den Heiligen Drei Königen gibt es eine Unmenge von Stichwörtern im Weihnachtslexikon von Theo Herrlein.

Weihnachten von A bis Z

Nennenswert finde ich den Begriff des Döppchestages: In der Rhön wurde der Tag nach Heilige Drei Könige auch „Döppchestag“ genannt. An diesem Tag mussten die Dienstboten bis in die Nacht hinein arbeiten, um die während des Jahres zerbrochenen Töpfe abzuarbeiten.

Weihnachten von A bis Z: C wie Christkind

Stichwörter mit Christ beginnend gibt es viele in dem Weihnachtslexikon von Theo Herrlein: Von Christabend über Christbaum bis hin zu Christfest, Christkind und Christrose. Der Monat Dezember wurde früher in Deutschland (etwa 15. – 18. Jahrhundert) auch Christmonat oder noch etwas früher Christmond genannt. Da die Norddeutschen überwiegend evangelisch sind, so feiert man hier das Weihnachtsfest mit der Geburt Christi als Christvesper am frühen Abend des Heiligen Abends. Dabei wird auch oft ein Krippen- oder Verkündigungsspiel aufgeführt.

Weihnachten von A bis Z

Interessant finde ich noch das Stichwort mit den Buchstaben C + M + B: Diese drei Buchstaben und die Jahreszahl werden am 6. Januar mit Kreide über die Haustüre geschrieben, was Glück und Segen für das Haus bringen soll. Diese Buchstaben stehen aber nicht, wie man meinen könnte, für die Namen der Heiligen Drei Könige, die als die Schutzpatrone von Haus und Hof gelten, sondern sie bedeuten „Christus Mansionem Benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“.

Weihnachten von A bis Z: B wie Barbarazweige

Stellst Du am Tag der heiligen Barbara (4. Dezember) Zweige von Obstbäumen in eine Vase, so werden diese mit ziemlicher Sicherheit an Weihnachten erblühen: Barbarazweige.

Der „Berliner Pfannkuchen“, kurz Berliner genannt, gehört im norddeutschen Raum traditionell zu jeder Silvesterfeier. Aber Vorsicht – manche Berliner sind nicht mit Marmelade sondern mit Senf gefüllt. Und da wir gerade bei Speis sind, sollte der Trank nicht fehlen: Zum festlichen Weihnachtsmahl genehmigen sich die Hamburger und Lübecker gerne einen „Bischof“. Hierzu werden gegarte und eingekerbte Pomeranzen in die typische Bischofsschale, ein Gefäß mit einem Deckel, der einer Bischofsmütze ähnelt, gelegt und mit „Rotspon“ (Rotwein) übergossen. Es wird geröstete Schwarzbrotrinde und Zimt dazugegeben und das Ganze einige Stunden warm gestellt. Danach vor dem Servieren erhitzt und mit Zucker abgeschmeckt.

Weihnachten von A bis Z

Kulinarisches kommt in dem Weihnachtslexikon von Theo Herrlein wirklich nicht zu kurz: Bratäpfel sollte jeder kennen; braune Kuchen stehen in Norddeutschland für Pfeffer- und Lebkuchen. Hier sind es meist flache, viereckige Kekse.

In Bremen gehört auf jeden Fall der Bremer Klaben dazu. Der Hefeteigstollen, mit Mandeln und Rosinen verfeinert, wird von den Bremern gerne dick mit Butter bestrichen. Dazu trinkt man Tee (oft auch mit einem ordentlichen Schuss Rum).

Was ein Bumann ist? Ob nun mit h oder ohne: In Norddeutschland wird der Nikolausbegleiter auch als „Bumann“ bezeichnet. Dieser hat übrigens je nach Region viele Namen in Deutschland.

Weihnachten von A bis Z: A wie Advent

Vor sechs Jahren schenkte mir meine Frau ein Weihnachtslexikon mit allem Wissenswerten zum Fest der Feste. Gesammelt wurden die Informationen zu den immerhin 3200 Stichwörtern von Theo Herrleinvon Aachener Printen bis Zwölfernächte.

Zum einen mag ich Nachschlagewerke. Und wenn es kuriose Lexika wie dieses Weihnachtslexikon sind, dann um so mehr. Es macht Spaß, in einem solchen Werk zu blättern. Man schlägt es willkürlich irgendwo auf, liest den einen oder anderen Artikel – und ist im Nachhinein um einiges schlauer.

In dieser kleinen Reihe „Weihnachten von A bis Z“ bediene ich mich einwenig aus diesem Lexikon. Die Weihnachtszeit ist auch heute noch für mich eine besondere Zeit. Als meine Söhne klein waren, galt das vor allem. In einer so schnelllebigen Zeit wie der heutigen, ist es angebracht, ab und zu Zeit zur Besinnung zu finden. Die Weihnachtszeit eignet sich hierfür besonders.

Als Schwerpunkt werde ich hier Stichwörter heraussuchen, die einen regionalen Hintergrund haben – aus meiner Sicht: alles Passende zu Norddeutschland. Aber nicht nur. Und den Begriff Weihnachten fasse ich auch nicht allzu eng: Es ist für mich die Zeit ab 11.11., dem Martinstag bis hin zum Dreikönigstag, den 6.1. im neuen Jahr. Es fasst also die Adventszeit, dann die Festtage selbst – und geht über Silvester und den Neujahrstag bis ins neue Jahr hinein.

selbst gebundener Adventskranz bei AlbinZ (Wohnzimmer)

selbst gebundener Adventskranz bei AlbinZ (Küche)

Aber genug der Vorrede: Passend zum heutigen Tag, wir feiern den ersten Advent, so findet sich natürlich zum Stichwort ‚Advent’ vieles in diesem Buch. Das Wort Advent kommt vom lateinischen adventus und bedeutet übersetzt Ankunft. Bereits im 6. Jahrhundert nach Christi Geburt legte Papst Gregor der Große die Grundzüge der Adventsliturgie fest. Diese vier Wochen vor Weihnachten sollen symbolisch auf rund 4000 Jahre hinweisen, die die Menschheit nach kirchlicher Berechnung auf die Ankunft des Herrn und Erlösers warten musste. Mit dem ersten Advent beginnt das Kirchenjahr.

Nach altem Volksbrauch beginnt die Adventszeit am 30. November, dem Andreastag. Und zum Advent eine kleine Kuriosität schriftlicher Art: Das einzige deutsche Wort mit vier „tz“ ist Atzwentzkrantzkertze – vermutlich rheinischer Herkunft.

Natürlich gibt es zu diesem Stichwort noch viele weitere Einträge – von Advent, einem Drama von August Strindberg – bis zu Advent, einem Gedicht von Rainer Maria Rilke. Aber auch viele weitere Lemmata beginnen mit Advent: Von Advent anblasen bis hin zu Adventszug.

Mit A beginnen auch einige Begriffe mit norddeutschem Hintergrund: Altjahresumritte gibt es noch heute auf den nordfriesischen Inseln. Am Silvesternachmittag reitet eine Gruppe von jungen Männern von Haus zu Haus und wünscht den Bewohnern ein glückliches neues Jahr. Dafür bekommen sie Speise und Trunk. Solche und ähnliche Bräuche finden sich überall in Deutschland. Kinder, Jugendliche aber auch ältere Menschen ziehen aus, um den Mitmenschen Glück zu wünschen – und sich dafür mit Gaben unterschiedlichster Art beschenken zu lassen.

Da es früher auf der Insel Amrum keine Nadelbäume gab, behalfen sich die Insulaner mit hölzernen Weihnachtsbäumen, zuerst aus Besenstielen und angeschwemmten Strandholz. Später entstanden kunstvoll geschnitzte oder geschnittene Bäume, deren Rundbogen mit Weihnachtsgrün verziert wurden: Amrumer Weihnachtsbaum. Auf den Querästen befinden sich die Lebenssymbole, wie Segelschiff, Mühle, Fisch, Hahn, Kuh und Schaf. Auffällig ist, dass sich die Symbole von Amrum und den Halligen deutlich von denen auf dem Festland unterscheiden. Am Fuße des Amrumer Baumes befindet sich als christliches Symbol noch ein kleiner Lebensbaum mit Adam und Eva. Zusätzlich wurde der Baum auch noch mit roten Äpfeln, Backpflaumen oder mit Rosinenketten geschmückt. Der Amrumer Weihnachtsbaum ist bis zu einem halben Meter hoch und hat sich in den letzten Jahren wieder einer verstärkten Beliebtheit erfreut.

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition

Nach zuletzt A Passion Play, von Steven Wilson neu in einer Stereo-CD-Version und 5.1-DVD-Version abgemischten, in zwei CDs und zwei DVDs schweren, als ‚erweiterte Aufführung’ des Passionsspiel von Jethro Tull erschienen Neuauflage (An Extended Performance), ist nun War Child aus dem Jahr 1974 dran als War Child – 40th Anniversary Theatre Edition (wiederum in der Box mit zwei CDs und zwei DVDs). Heute frisch auf dem Ladentisch

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition

Zu diesem Album sind hier in diesem Blog schon einige Anmerkungen gefallen. Bemerkenswert ist dabei, dass das Album als Musik für ein Filmprojekt geplant war, die Idee dann aber nicht umgesetzt wurde. Irgendetwas mit Ballett und so gab es allerdings. Da muss ich nachschauen. Später sicherlich etwas mehr dazu. Jetzt in der Vorweihnachtszeit drängeln andere Sachen … (Apropos (Vor-)Weihnachten: Ich lasse mir diese Vierfach-War-Child-Box zu Weihnachten schenken – da ist die Vorfreude am größten, die bekanntlich größer noch als jegliche andere Freude ist).

Die Setlists sind ziemlich lang, es ist ja auch ziemlich viel Material im Angebot, manches sogar Previously Unreleased, also bisher unveröffentlicht. Übrigens findet sich hier auch die so genannte Quad-Version wieder. Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen:

Disc One (CD):

1. WarChild
2. Queen and Country
3. Ladies
4. Back-door Angels
5. SeaLion
6. Skating Away on the Thin Ice of the New Day
7. Bungle in the Jungle
8. Only Solitaire
9. The Third Hoorah
10. Two Fingers

Disc Two (CD) – The Second Act: Associated Recordings:

1. Paradise Steakhouse
2. Saturation
3. Good Godmother*
4. SeaLion II
5. Quartet
6. WarChild II*
7. Tomorrow Was Today*
8. Glory Row
9. March, The Mad Scientist
10. Rainbow Blues
11. Pan Dance

WarChild Orchestral Recordings:

12. The Orchestral WarChild Theme*
13. The Third Hoorah (Orchestral Version)*
14. Mime Sequence*
15. Field Dance (Conway Hall Version)*
16. Waltz Of The Angels (Conway Hall Version)
17. The Beach (Part I) (Morgan Master Recording)*
18. The Beach (Part II) (Morgan Master Recording)*
19. Waltz Of The Angels (Morgan Demo Recording)*
20. The Beach (Morgan Demo Recording)*
21. Field Dance (Morgan Demo Recording)*

* Previously Unreleased

DVD 1 (Audio & Video):

Contains:
* WarChild remixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and 96/24 PCM stereo.
* A flat transfer from the original 1974 LP master at 96/24 PCM stereo.
* A flat transfer of the original 1974 Quad LP (with additionally Glory Row & March, The Mad Scientist) at 5.1 (4.0) DTS and AC3 Dolby Digital surround sound.
* Video clips of a Montreux photosession and press conference on 11th January 1974 and The Third Hoorah promo footage with remixed stereo audio.

DVD 2 (Audio):

Contains:
* An additional eleven group recordings from the WarChild sessions and later, including 3 previously unreleased tracks, and 4 orchestral recordings from the WarChild sessions mixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and 96/24 PCM stereo.
* Six additional orchestral recordings (five previously unreleased) mixed by Robin Black in 1974, now in 96/24 PCM stereo.