Kategorie-Archiv: Geistesblitze

Vom Denken und Dichten – Von Philosophie, Wissenschaft bis Religion

40. Todestag von Martin Luther King

In Zeiten von fragwürdigen Superstars und Idolen fragt man sich vielleicht, welche Idole man selbst hat. Es gibt sicherlich zwei Menschen, die ich zu meinen Idolen erklären könnte. Sie sind es, weil sie ein Ideal vertreten, dem auch ich mich verpflichtet fühle: Widerstand gegen Diskriminierung alles Art, aber gewaltlos. Da fällt sicherlich vielen gleich der Name Gandhi ein. Richtig! Der andere ist Martin Luther King, der wohl größte Führer des gewaltlosen Protestes für die Gleichberechtigung der Schwarzen in den USA, der sich auf Gandhi berief.

Martin Luther King hatte mich schon in meiner Kindheit fasziniert. Besonders der so genannte Montgomery Bus Boycott in Alabama 1955/56, der über ein Jahr dauerte, am Ende aber erfolgreich war und durch den Martin Luther King bekannt wurde, hatte mich sehr beeindruckt.

Die Rassentrennung in den Bussen sah zu dieser Zeit vor, dass Schwarze nur bestimmte Sitzreihen in einem Bus nutzen durften. In Montgomery mussten sie vorne ihr Fahrgeld bezahlen und dann wieder aussteigen, um im hinteren Teil des Busses zu ihren Plätzen zu kommen – nicht selten fuhr dann der Busfahrer ab, ohne die Schwarzen einsteigen zu lassen. Hinzu kam eine ständige Belästigung durch die Fahrer und Mitfahrer, so dass diese rassistische Praxis für zunehmende Proteste sorgte. So wurde Rosa Parks am 1. Dezember 1955 in Montgomery festgenommen, nachdem sie sich geweigert hatte, ihren Platz für einen weißhäutigen Mitfahrer freizumachen. Diese Festnahme hatte landesweit für Aufsehen gesorgt und führte unter den 42.000 Schwarzen in der Stadt zu dem Entschluss, zivilen Ungehorsam zu leisten. 381 Tage lang wurden die Busse durch die schwarze Bevölkerung boykottiert.

Ein anderes Ereignis sorgte ebenso für weltweites Aufsehen: Am 28. August 1963 demonstrierten friedlich mehr als 250.000 Menschen, darunter 60.000 Weiße und neben King sechs weitere schwarze Führer, auch um die Bürgerrechts-Gesetzgebung Präsident Kennedys zu unterstützen. Hier hielt King seine wohl bekannteste Rede I Have a Dream. Darin entwarf er seine Vision von einem Amerika, in dem Schwarze und Weiße gleichberechtigt miteinander leben.

Martin Luther King Jr. 1963: I Have a Dream

„Ich habe einen Traum“, rief er, „dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenhaltern auf den roten Hügeln von Georgia am Tisch der Bruderschaft zusammensitzen können.“ Und er fuhr fort: „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht nach der Farbe ihrer Haut, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden.“

Heute vor 40 Jahren wurde Martin Luther King durch die Gewehrschüsse eines weißen Rassisten tödlich verletzt.

siehe zdf.de: Weit entfernt von Kings Traum

Bilderserie zdf.de – „Haltet durch Brüder“

siehe auch zu den Hintergründen des Mordes: focus.de

Arche Noah für Pflanzen

Zunächst mutet es schon wie Science Fiction an, dabei ist es sehr real und eine gute Idee: Heute wird auf der Polarinsel Spitzbergen unweit des Nordpols eine tiefgekühlte Schatzkammer für die Kulturpflanzen der Menschheit eröffnet. In 130 Meter Höhe hat Norwegens Regierung drei Hallen in einen von ewigem Frost gekühlten Berg bohren lassen, um eine gigantische Sammlung von Pflanzensamen aus aller Welt einzulagern. Bis zu 4,5 Millionen Samenproben können hier aufgenommen werden.

Arche Noah auf Spitzbergen

Der Vorrat soll sicherstellen, dass auch nach riesigen oder sogar globalen Naturkatastrophen neue Samen bereitliegen, um wieder mit dem Anbau von Lebensmitteln beginnen zu können. Die drei je sechs Meter hohen Lagerhallen werden permanent auf 18 Grad minus gekühlt. Das ist die ideale Temperatur, um das eingelagerte Samengut für gut 1000 Jahre frisch zu halten.

siehe auch zdf.de: Samen für die Ewigkeit

ZDF-Video: Spitzbergen – Paradies in der Arktis

Brockhaus online und kostenlos

Wikipedia bekommt nun Konkurrenz, zumindest in deutscher Sprache. Unter www.brockhaus.de wird zum 15.4.2008 ein umfangreiches kostenloses Lexikonportal online gehen. Dabei soll »Brockhaus online« relevante und geprüfte Informationen aus allen Wissensgebieten liefern und nach eigener Aussage auch in der multimedialen Ausstattung neue Maßstäbe setzen. Das Wissensportal bietet dann neben den erweiterten Inhalten der »Brockhaus Enzyklopädie« auch zahlreiche weitere Lexika und Inhalte des Verlags. Andere Verlage werden nachziehen müssen, so heißt es in der Branche. Allerdings fallen die gedruckten Brockhaus-Bände diesem Online-Trend zum Opfer. Finanziert soll die Enzyklopädie ab April durch Werbung werden.

Der Brockhaus

siehe auch meine Beiträge:
Wikipedia feiert Geburtstag
Meyers Konversationslexikon

Kleine Denkaufgabe

Um den Nebel im Gehirn etwas zu lichten (z.B. auf grund der Nachwirkungen resp. ‚Spätfolgen’ durch die durchzechte Silvesternacht), hier eine kleine Denkaufgabe, die die grauen Zellen vielleicht wieder in Bewegung bringt:

Ein Mann wird von zwei Wachen in einem Raum gefangengehalten, der zwei Ausgänge hat. Beide Türen sind geschlossen, aber nur eine ist zugesperrt. Der Gefangene weiß ferner, dass einer seiner Wächter stets die Wahrheit sagt, der andere dagegen immer lügt. Welcher der beiden aber der Lügner ist, weiß er nicht. Seine Aufgabe, von deren Lösung seine Freilassung abhängt, besteht darin, durch eine einzige Frage an einem der beiden Wächter herauszufinden, welche der beiden Türen nicht versperrt ist.

Lösung: Der Mann deutet auf eine Tür und fragt eine der Wachen (wobei es gleichgültig ist, auf welche Tür er zeigt und welche Wache er fragt): „Wenn ich Ihren Kameraden fragen würde, ob diese Tür offen ist, was würde er sagen?“. Lautet die Antwort „nein“, so ist diese Tür offen, wenn „ja“, so ist sie zugesperrt.

aus: Paul Watzlawick/Janet H. Beavin/Don D. Jackson: Menschliche Kommunikation

Manipulation der Wahrnehmung

Von Paul Watzlawick ist vielleicht die „Anleitung zum Unglücklichsein“ bekannt. Jetzt habe ich Watzlawicks Buch ”Menschliche Kommunikation – Formen – Störungen – Paradoxien” (zusammen mit Janet H. Beavin und Don D. Jackson verfasst) begonnen, ein etwas sperrigeres Buch, da wissenschaftlich ausgerichtet, trotzdem höchst interessant und aufschlussreich.

Bereits gestern habe ich ein kleines Beispiel zitiert (Kulturbedingtes Paarungsverhalten), das verdeutlicht, welche Missverständnisse auftreten können, wenn die Zusammenhänge, die ein Verhalten ausmachen können, nicht bekannt sind. In der Kommunikation zwischen Menschen kann ein solches Verhalten fast nur in ihrem Kontext verstanden werden.

Hier ein einfaches Beispiel, das belegt, wie ‚Verhalten’ manipulierbar ist, sodass viele der Versuchspersonen am Ende nicht einmal ihrem eigenen Wahrnehmungsvermögen trauen:

In Untersuchungen über den Einfluss von Gruppen auf Einzelindividuen wurde eine Versuchsanordnung von eleganter Einfachheit verwendet. Es wurde mit Gruppen von acht Studenten gearbeitet, die im Halbkreis um den Versuchsleiter herumsaßen und von denen einer nach dem andern anzugeben hatte, welche von mehreren parallelen Linien (allen zugleich auf einer Reihe von Tafeln sichtbar gemacht) gleich lang waren. Sieben der Teilnehmer waren jedoch vorher instruiert worden, bei jeder Tafel einstimmig dieselbe falsche Antwort zu geben. Nur ein Student, die eigentliche Versuchsperson, war nicht eingeweiht und saß so, dass er als vorletzter an die Reihe kam, nachdem also sechs andere Studenten bereits mit großer Selbstverständlichkeit dieselbe falsche Antwort gegeben hatten. Es wurde herausgefunden, dass unter diesen Umständen nur 25 Prozent der Versuchspersonen ihren eigenen Wahrnehmungen trauten, 75 Prozent sich in einem kleineren oder größeren Grad der Mehrheitsmeinung unterwarfen, einige blindlings, andere mit beträchtlichen Angstgefühlen.

Der gepixelte Jesus

Wer es nicht bis Mailand und dort in die Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie schafft, kann jetzt das Abendmahl von Leonardo da Vinci auch im Internet bewundern. Das neben der Mona Lisa wohl bekannteste Gemälde Leonardos misst stolze 8,8 m x 4,6 m und wurde bis 1999 aufwändig restauriert.

Jetzt wurde das über 500 Jahre alte Wandgemälde hochauflösend digitalisiert. Bei einer Farbtiefe von 16 Bit misst das Bild 172.181 Bildpunkte in der Länge und 93.611 in der Breite, also rund 16 Milliarden Pixel. Natürlich lässt sich das Gemälde nur ausschnittweise, dafür aber bis ins ‚letzte‘ Detail, betrachten: Leonardo da Vinci: Das Abendmahl

Ausschnitt: Jesus

Ausschnitt aus Leonardo da Vincis „Das Abendmahl“ – Jesus

Ausschnitt: Nase Jesus

Ausschnitt: Detail Nase Jesus

Hurrah, wir verblöden …

Die Flut an Informationen, die uns jeden Tag aufs Neue heimsucht, kann unser Gehirn kaum noch verarbeiten. Immerhin ist unser Gehirn so ’schlau‘, viele der Informationen im Vorfeld zu filtern, Brauchbares evtl. zu integrieren oder auf viele andere Weisen zu verändern, bevor diese in unser Bewusstsein gelangen können.

Und wir als ‚moderne‘ Menschen nutzen Hilfsmittel und Geräte als Speicher, um unseren biologischen Arbeitsspeicher (eben das Gehirn) zu entlasten. Telefonnummern, Adressen, Termine und vieles mehr speichern wir auf Handys, Computern und natürlich manchmal auch noch ganz manuell (handschriftlich) in realen Notizbüchern ab, um zur rechten Zeit am richtigen Ort diese Infos abzurufen.

Jetzt wurde nachgewiesen, dass diese Speicherwut ihre Tücken hat. Ganz abgesehen davon, dass diese Daten verloren gehen können, fördert sie in unserer Abhängigkeit von der Technik unsere Vergesslichkeit. Und das Ganze hat dann auch noch einen Namen: „digitale Demenz“.

digitale Demenz

Okay, bei der „digitalen Demenz“ handelt es sich nicht um eine Krankheit wie etwa bei der echten Demenz, die durch eine voranschreitende Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet ist und nicht geheilt werden kann. Digitale Demenz ist vielmehr eine soziale und kulturelle Erscheinung, die die Veränderungen der modernen Gesellschaft verkörpert.

Es wäre also durchaus sinnvoll, unser Hirnschmalz ab und zu ins Schmelzen zu bringen. Wie wäre es vielleicht damit, einmal wieder ein Gedicht auswendig zu lernen. Es muss ja nicht gleich Schillers Glocke sein. Ansonsten kann es geschehen, dass wir verblöden (und wir morgens den Rechner anschalten, damit dieser uns unseren Namen nennt und weitere wichtige Informationen, die man so zum Leben braucht).

siehe zdf.de: „Digitale Demenz“ auf dem Vormarsch

Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus

Wenn es um die Psychoanalyse geht, so bin ich eigentlich hin- und hergerissen, denn bis heute sind die Erkenntnisse der Tiefenpsychologie, die uns Siegmund Freud vermittelte, nicht unumstritten. Unklar ist für mich auch die Abgrenzung gegenüber der Psychiatrie, die sicherlich nicht nur Pillen verabreicht oder frankenstein-mäßig in den Hirnen psychisch Kranker herumschnippelt.

Wenn ich erklären sollte, woher eine gewisse Skepsis bei mir gegenüber Freuds Lehren herrührt, könnte ich keine genaue Antwort geben (Verdrängung, Widerstand?). Vielleicht liegt es daran, dass ich manche Erkenntnis der Psychoanalyse für zu statisch (u.a. im Sinne von allgemeingültig) ausgelegt halte. Natürlich ist es nicht so, dass jeder Junge mit dem Messer dahergerannt kommt, um seinen Vater zu töten, damit er sich sexuell an seiner Mutter befriedigen kann (Ödipus-Komplex). Und Mädels kommen auch ohne das Gehänge im Schritt aus (Penisneid). Unbewusst und in unterschiedlichster Ausprägung mag es aber solche Konflikte geben.

Ungeachtet meiner Skepsis interessiere ich mich schon für die Theorien der Tiefenpsychologie und habe einige Bücher zu diesem Thema gelesen. Denkanstöße bietet die Psychoanalyse allemal.

Im Zusammenhang mit einem Artikel über Pädagogik (ich bin Vater von zwei heranwachsenden Jungen, da möchte ich schon wissen, was ich in meiner Erziehung verbessern kann) bin ich auf folgendes Buch gestoßen: Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus (Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft, Nr.16).

Erikson (1902-1994) löst einwenig die von mir kritisierte Statik und erweitert die psychoanalytische Betrachtungsweise um die Erforschung der Ich-Identität, die natürlich auch von historisch-gesellschaftlichen Veränderungen abhängig ist. Das Buch gilt als ‚klassische’ Arbeit (zwischen 1946 und 1956 in drei Aufsätzen veröffentlicht) und erweitert (etwas anders ausgedrückt) den Interpretationsrahmen der Psychoanalyse – die Lebensgeschichte – um die „psychosoziale“ und die „psychohistorische“ Dimension. Insbesondere hat er den Menschen unter diesen Gesichtspunkten von seinen frühkindlichen Verhaltensweisen bis hin zu den Phasen des Erwachsenseins erforscht. Er war also Praktiker – besonders in der Jugendpsychologie.

Erik H. Erikson

„Identität, das ist der Schnittpunkt
zwischen dem, was eine Person sein will,
und dem, was die Welt ihr zu sein gestattet.“

Nach Erikson ist die Entwicklung der Persönlichkeit eine Abfolge „psycho-sozialer“ Krisen, die er in einem Phasenmodell (Phasen der psychosozialen Entwicklung) skizziert hat. Hierzu auch eine allgemein verständliche Zusammenfassung.

Sicherlich kann eine solche Skizze (als tabellarische Übersicht) auch nur statisch sein. Wie ich aber bereits erwähnte: Wenn man sich die hier aufgezeigten einzelnen Entwicklungsstufen des Menschen vor Augen hält, bietet ein solches Modell genügend Stoff zum Nachdenken und Diskutieren (Denkanstöße). Und bei aller grauen Theorie lässt uns Erikson aufschlussreiche Einblicke in seine praktische Arbeit gewähren.

Ich-Psychologie: Freuds Drei-Instanzen-Modell
Drei-Instanzen-Modell

Siehe auch meine bisherigen Beträge zum Thema Psychoanalyse:
Die Kunst des Liebens – zum 25. Todestag von Erich Fromm
Freud’sche Fehlleistungen
Bestie Mensch

Protest der Nonnen und Mönche

Der Name des Landes Myanmar dürfte vielen unbekannt sein. Und vom früheren Namen Birma (Burma) weiß man höchstens noch, dass das Land in Südostasien liegt, irgendwo in der Nähe von Thailand. Da das Land seit nunmehr 45 Jahren von einem Militärregime regiert wird, ist es nach außen weitgehend abgeschottet. Es zählt zu den 20 ärmsten Ländern dieser Welt, obwohl es reiche Bodenschätze, u.a. Erdöl und Erdgas, besitzt. Die Junta regiert mit eiserner Hand. Auch nur wenigen dürfte der Name Aung San Suu Kyi etwas sagen, der Name der Bürgerrechtlerin, die 1991 den Friedensnobelpreis für ihr Engagement erhielt.

1989 verlieh die Junta dem Land den neuen Namen Myanmar; vor zwei Jahren verlegte sie den Regierungssitz von Rangun in die neu errichtete Hauptstadt Naypyidaw im Dschungel, die für Ausländer und Zivilisten gesperrt ist.

Nachdem es im Land zu massiven Preiserhöhungen kam (besonders für Benzin) formierten sich in diesen Tagen nach 1988, als Proteste blutig niedergeschlagen wurden, erstmals wieder Kundgebungen gegen die Militärregierung und für Demokratie. Angeführt werden diese Proteste von buddhistischen Nonnen und Mönche.

Bisher sind die Proteste friedlich verlaufen. Allerdings droht die Militärregierung von Myanmar und verstärkte inzwischen ihre Kräfte in Rangun. Die bisher unerwartete Zurückhaltung des Regimes könnte auf den Druck von China zurückzuführen sein. China ist der wichtigste Verbündete. Wenn die Militärregierung massiv gegen die Demonstranten vorgehen sollte, wird das auch das Image von China beschädigen. China zählt auf die großen Öl- und Gasvorkommen Myanmars zur Versorgung seiner boomenden Wirtschaft.

Olympiade 2008 in Peking

Im positiven Sinne könnte auch die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 in Peking dazu beitragen, dass es kein Blutbad in Rangun gibt. China kann sich ein solches Blutvergießen vor seiner Haustür so kurz vor der Olympiade nicht leisten. Auf jeden Fall sind die regierenden Generäle in einem Dilemma: Lassen sie die Demonstrationen weiter zu, werden sich immer mehr Bürger anschließen, greifen sie ein, wäre möglicherweise ein Aufstand gegen die Regierung die Folge.

Demonstrierende buddhistische Mönche in Myanmar

Hoffen wir auf einen friedlichen Verlauf der Proteste und einen demokratischen Wandel von Myanmar. Faszinierend finde ich die Bilder von den Menschenmassen in Rangun. Und mittendrin die buddhistischen Mönche (siehe hierzu auch meinen Beitrag: Hermann Hesse: Siddhartha) und Nonnen.

Bilderserie bei zdf.de: Mönchsproteste in Birma

Video bei zdf.de: Proteste in Myanmar weiten sich aus

München 2007: Besuch des Deutschen Museum

Wer sich für Technik und Naturwissenschaften interessiert, für den ist das Deutsche Museum in München ein Muss. Ich gestehe, dass mich Technik, besonders im mobilen Bereich (Autos, Flugzeuge, Eisenbahnen und Schiffe), nur bedingt interessiert. Schön, wenn man mit ihnen voran kommt und sein Ziel möglichst schnell (aber auch möglichst umweltfreundlich) erreicht. Stundenkilometer, Reichweiten oder Motorleistung interessieren mich dann nur noch am Rande.

Nun, während unseres Urlaubs in diesem Jahr in Grainau an der Zugspitze gab es auch einen weniger sonnigen Tag (bewölkt und morgens, dann wieder abends leichter Regen). Und so machte ich mich mit meinen Lieben auf nach München, um dort etwas zu bummeln und zu shoppen – und auch das Deutsche Museum zu besuchen.

Sicherlich ist es beeindruckend zu sehen, welche schöpferische Energie der Mensch für die (Weiter-)Entwicklung von Fortbewegungsmitteln aufgewendet hat – die Ergebnisse sind in München anhand der Exponate, teilweise im Original, zu besichtigen.

Für mich war da aber eher die umfangreiche Sammlung an Musikinstrumenten höchst interessant (und auch für meinen ältesten Sohn, dem Bassgitarrenspieler). So gibt es eben für (fast) alle etwas zu sehen.

So nebenbei: Wen es nicht bis ganz nach München zieht, wer sich aber für Technik und speziell für Wasserfahrzeuge interessiert, dem sei (auch als Ergänzung zu München) das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven anempfohlen.

Deutsches Museum in München 2007 Deutsches Museum in München 2007
Besuch im Deutschen Museum in München 2007
Deutsches Museum in München 2007 Deutsches Museum in München 2007
Deutsches Museum in München 2007 Deutsches Museum in München 2007

Gandhi und Hermann Kallenbach

Anlässlich des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit Indiens am 14. August zeigte der Sender Arte den 1982 unter der Regie von Richard Attenborough entstandenen Spielfilm Gandhi mit Ben Kingsley in der Rolle des Mahatma Gandhi. Ich sah diesen Film mit meinem älteren Sohn und fragte ihn anderentags, wie er den Film fand, besonders was er von Gandhi hält. Für meinen Sohn ist Gandhi ‚genial‘ gewesen. Und ich denke, dass ist wirklich zutreffend. Für viele mag Gandhi wie ein Heiliger gewirkt haben mit seinem Eintreten für Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit. Aber es war mehr, was diesen kleinen Mann aus Indien auszeichnete. Er war sich seiner Sache immer ganz sicher und wusste auch sehr genau, was er zu tun hatte. Seine friedlichen Aktionen gegen die britische Kolonialmacht waren effektiver als jeder gewaltsame Akt gegen die Besatzer.

Gandhi mit Hermann Kallenbach und Sekretärin
Gandhi mit seiner Sekretärin Sonia Schlesin und Dr. Hermann Kallenbach kurz vor dem historischen Marsch von Natal nach Transvaal, 1913
Copyright: Vithalbhai Jhaveri/GandhiServe

Übrigens: In einer Nebenrolle im Film taucht der deutsche Schauspieler Günther Maria Halmer auf, der den in Deutschland geborenen Juden Hermann Kallenbach spielt, einem „Baugewerksmeister“, eine Verbindung von Maurer, Zimmermann und Architekt, der sich später dem Zionismus widmete. Gandhi und Kallenbach waren sich bereits in Südafrika begegnet. Erst 1937, nach 23 Jahren, trafen sich beide wieder in Indien.

Zu Gandhi gibt es im Internet eine große Sammlung an Materialien, einschl. Videos, Audios, Schriften (englisch, aber auch deutsch), u.a. ein sehenswertes Video:
Mahatma Gandhi – Pilger des Friedens