Kategorie-Archiv: Feiertage

… wenn ’s was zu feiern gibt

Wart Ihr auch alle brav?

Welche Frage? Die Antwort ist klar: Natürlich! Oder doch nicht? Für die hat der gute Nikolaus bekanntlich seine Rute, mit der es dann Schläge geben könnte. Dass das pädagogisch der Schnee von gestern ist, dürfte auch dem Nikolaus bekannt geworden sein. So bleibt es bei der ‚Verwarnung‘. Und wer immer brav und artig war, dem ist es dem bärtigen Mann mit Mütze auch nicht gerade recht. So etwas gibt es nicht, nur noch im Himmel! Kein Mensch ist ein Jahr lang ohne sündhaftes Tun. Also: Wart Ihr auch das ganze letzte Jahr brav?

Willi als Nikolaus - werder-bremisch
Willi als Nikolaus – werder-bremisch

Der Nikolaus

Hurra, gleich kommt der Nikolaus –
O märchenbunte Aura!
Wie glücklich sehn die Kinder aus!
Sie heißen Tim und Laura.

Jetzt klingelt es! Hurra, wie toll!
Wir haben ihm geschrieben,
Wie er die beiden loben soll:
Wir kennen unsre Lieben.

Er spricht. Und schmeißt sie durcheinand’,
Die Namen, Zahlen, Daten.
Das Briefing scheint ihm unbekannt.
Er spricht von bösen Taten.

O Nikolaus, o süßer Brauch.
O Todesangst der Kleinen.
Das Glück ist weg, die Kohle auch.
Die Frau fängt an zu weinen.

von Thomas Gsella (Festgedichte: mit Zeichnungen von Rudi Hurzlmeier)

Fast vergessen: 30. Jubeljahr

Jubiläum steht für lateinisch annus jubilaeus „Jubeljahr“. Davon durfte ich vor 10 Jahren (Dienstjubiläum) und 5 Jahren (nur noch … Jubiläum) bereits zwei ganz offiziell feiern. Heute ist es wieder soweit: Seit 30 Jahren arbeite ich in ein und derselben Firma. Und hätte ich heute Morgen nicht das Kalenderblatt des letzten Monats abgerissen, ich wäre nicht darauf gekommen: 1. Oktober, da war doch was …

    Willi arbeitet (oder tut so)

Kaum auf der Arbeit, durfte ich Hände schütteln, einige Damen in den Arm nehmen und mich über Glückwünsche freuen. Was soll ich dazu sagen (schreiben)? Das habe ich eigentlich schon alles vor besagten 10 bzw. 5 Jahren geschrieben, so u.a. „Und wenn man es tatsächlich geschafft hat, genau diese 25 [30] Jahre in ein und derselben Firma ausgehalten zu haben, dann wundert einen gar nichts mehr.

Und weiter schrieb ich: „Aber das ist heute ein Tag wie jeder andere. Schnittchen und so (ja, ich weiß, ich bin ein Knauser) gibt’s, wenn’s wirklich auch ’was zu feiern gibt. Und das ist eben erst in mindestens 2 Jahren/5 Monaten bzw. in maximal 5 Jahren/ein Monat.“ Und genau diese maximale Anzahl von Jahren/Monaten habe ich in 29 Kalender- bzw. 15 Arbeitstagen erreicht (Stichwort: Rente!). Dann wird es auch Schnittchen (oder dergleichen) geben.

Weihnachten 2018

 

 

 

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2019

Alle Jahre wieder … Ist es schon wieder soweit? Es ist! In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten und eine Woche darauf entschweben wir erneut in ein neues Jahr, dem Jahr 2019! Und so wünsche ich allen Freunden, Bekannten, Verwandten und Besuchern meines Weblogs ein geruhsames Weihnachtsfest 2018 und einen gelungenen Start ins Neue Jahr 2019.

Mögen die Geschenke zahlreich, besonders aber sinnvoll sein, die Weihnachtsgans nicht allzu fett und der Tannenbaum feuerfest.

Fliegender Weihnachtsmann

Fröhliche Weihnachten 2018 - Euer Willi

Fliegender Weihnachtsmann

Grainau 2017 (3): Fackelwandern zur Neuneralm

Wenn sich im Dunkeln noch dunklere Gestalten mit Fackeln durch Deutschlands Straßen und Wege bewegen, dann verheißt das meist nichts Gutes. Die deutsche Geschichte spricht für sich. Als wir uns aber am 27. Dezember während unseres Grainau-Urlaubs zu Weihnachten 2017 um 18 Uhr mit anderen Angereisten vor der Touristeninformation trafen, da ging es allein um eine Gaudi, um eine Wanderung mit Fackeln durch die winterliche Landschaft hin zur Neuneralm. Auf dem Hinweg wurde die längere Strecke durch den Ort Grainau am Rodelhügel vorbei weiter auf dem Panoramaweg gewählt.

Die Fackel ist entzündet
Die Fackel ist entzündet

Erstaunt war ich, wie viele Menschen sich zu dieser abendlichen Wanderung eingefunden hatten. Schnee und Feuer haben in dieser Kombination eben ihre besondere Faszination.

Fackelwandern am 27.12.2017 in Grainau zur Neuneralm
Fackelwandern am 27.12.2017 in Grainau zur Neuneralm

Nach einer Stunde kamen wir dann auf der Neuneralm an, die extra für uns noch geöffnet hatte. Und bei einer zünftigen Brotzeit und der einen oder anderen halben Maß spielte die Musi in Gestalt der Neuneralm-Musi auf.

D'Neuneralm-Musi spuit auf - Manager sitzt gleich mit am Tisch
D’Neuneralm-Musi spuit auf – Manager sitzt gleich mit am Tisch

Wir fanden das alles ganz okay. Sicherlich dient ein solches Fackelwandern dazu, auf die Gastronomie auch außerhalb der Ortschaft aufmerksam zu machen. Die Neuneralm hat ihren ganz besonderen rustikalen (bajuwarischen) Reiz und wir kennen sie bereits von unserer Tour 2002 zur Höllentalklamm und weiter zur Höllentalangerhütte her. Damals kehrten wir dort ein, um uns bei einem Getränk zu erfrischen. Ich habe das Foto von damals mit meinen Lieben ausgegraben:

Erfrischungspause auf der Neuneralm auf dem Weg zur Höllentalklamm 2002
Erfrischungspause auf der Neuneralm auf dem Weg zur Höllentalklamm 2002

Nach gut zwei Stunden waren wir gestärkt und machten uns auf dem direkten Weg Richtung Oberer Dorfplatz in Grainau auf. Damit wir nicht vom Weg abkommen konnten, bekamen wir auch für den Heimweg Fackeln in die Hand. Und wie es manchmal im Leben so spielt: Nach vier ½ Tagen Sonnenschein, hatte sich das Wetter an diesem Nachmittag geändert und Wolken zogen auf. Und als wir jetzt die Neuneralm verließen, hatte es zu schneien begonnen. Viel mehr konnten wir uns in diesem Augenblick nicht wünschen.

Auf dem Heimweg von der Neuneralm nach Grainau - 27.12.2017
Auf dem Heimweg von der Neuneralm nach Grainau

Frohe Weihnachten 2017

 

 

 

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2018

Oh je, ist es schon wieder soweit? Wie die Zeit vergeht … Alle Jahre wieder um diese Zeit: Allen Freunden, Bekannten, Verwandten und Besuchern meines Weblogs wünsche ich ein geruhsames Weihnachtsfest 2017 und einen gelungenen Start ins Neue Jahr 2018.

Mögen die Geschenke zahlreich, besonders aber sinnvoll sein, die Weihnachtsgans nicht allzu fett und der Tannenbaum feuerfest.

Fliegender Weihnachtsmann

Fröhliche Weihnachten 2017 - Euer Willi

Fliegender Weihnachtsmann

Türchen für Türchen

Türchen für Türchen ‚hangeln‘ wir uns in diesen Tagen durch den Adventskalender um das Ziel, Weihnachten, zu erreichen. Dieses Jahr bin ich für mich kalenderlos. Dafür hat meine Frau einen Adventskalender des Lions Club erworben, dessen Erlös Kindern und Jugendlichen in unserer Region zu Gute kommt. Von diesen Kalendern gab es 6000 Exemplare, die alle einen Abnehmer fanden. Statt etwas Süßem gibt es 550 Preise im Wert von ca. 20.000 Euro zu gewinnen. Schauen wir mal …

Nun die halbe Strecke (adventskalendermäßig) haben wir bereits bewältigt (und noch nichts gewonnen – aber die fetten Gewinne kommen ja erst noch), da wird es Zeit, die letzten Geschenke zu besorgen. Viel wird es in diesem Jahr nicht sein. Wir schenken uns Stunden des Beisammenseins (auch mit den Söhnen), nämlich eine Urlaubsreise. Und was schenkt Ihr Euch so (neben Aufmerksamkeit und all dem Vielen, das kein Geld kostet, aber umso lieber entgegengenommen wird)?

Wenn’s denn doch etwas käuflich zu Erwerbendes sein muss, dann sollte es vielleicht etwas Sinnvolles sein. Aus diesem Blog heraus kann ich da nur etwas empfehlen, das gewissermaßen zu dem einen oder anderen Thema passt. Da wäre zunächst etwas Musikalisches und vornweg Jethro Tull. Die Gruppe gibt es eigentlich nicht mehr, wenn ihr Mastermind Ian Anderson natürlich auch das 50-jährige Bestehen entsprechend zu feiern gedenkt. Unter dem Namen der Gruppe hat Herr Anderson vor geraumer Zeit auch das Album Jethro Tull: The String Quartets veröffentlicht. Zusammen mit dem Carducci Quartet hat Ian Anderson einige der bekanntesten Jethro Tull-Lieder in der Krypta der Kathedrale von Worcester und in der St Kenelm’s Kirche zu Sapperton, Gloucestershire, aufgenommen. Arrangiert wurde die Musik vom derzeitigen Keyboarder der Gruppe, John O’Hara. Ian spielt seine Flöte auf vielen der Stücke und wagt sich auch gesanglich an einigen Liedzeilen. Hätte er letzteres unterlassen, das Album wäre um einiges besser geworden.

Ian Anderson mit John O’Hara und dem Carducci Quartet © James Anderson
Ian Anderson mit John O’Hara und dem Carducci Quartet © James Anderson

Nach Aussage von Ian Anderson ist dieses Album “perfect for lazy, long sunny afternoons, crisp winter nights, weddings and funerals.” He forgot to add, perfect also after a night of wild, abandoned sex or to celebrate the win of your favourite football team. Also auch etwas für knackig (kalte) Winterabende! (Und Werder hat ja auch wieder gewonnen!).

Auch wenn sich die Geister an Martin Walser scheiden, so ist und bleibt er doch einer meiner Lieblingsautoren. Das kleine Büchlein Nirgends wäre ich lieber als hier: Mit Martin Walser unterwegs am Bodensee ist so etwas wie eine Einstiegslektüre in das Werk Walsers. Wie der Titel fast schon verrät, steht im Mittelpunkt der Bodensee, die Heimat des Autoren. Es enthält kurze Auszüge aus seinem Werk und macht reichlich Appetit auf diese Landschaft rund um den See.

Als Videofilmer und Sammler von Filmen komme ich nicht herum, die entsprechenden Speichermedien zu besitzen. Neben der internen Festplatte meines Rechners ist inzwischen auch eine drei Terabyte große externe Festplatte fast vollständig belegt. So wird es also Zeit, mir eine weitere Festplatte zuzulegen:

Zuletzt noch ein kulinarischer Hinweis (durchaus auch in eigener Sache). Meine beiden Söhne sind Veganer. Und so verzichten auch meine Frau und ich zunehmend auf den Konsum von Fleisch. Natürlich sind wir nicht ganz so streng, trinken aber statt tierischer Milch gern solche auf pflanzlicher Basis (weniger Sojamilch, eher Hafer-, Mandel- oder Hirsemilch; auch Cashewmilch ist lecker). Aufs Frühstückei am Wochenende verzichten wir eher ungern. Statt Honig gibt es jede Menge Alternativen – von Agavendicksaft (Sirup) bis hin zu Ahornsirup. Wer Lust verspürt, den ersten Schritt zu wagen, dem stehen viele Kochbücher zum Thema bereit.

Und wem das alles nicht ‚schmeckt‘, wird sich vielleicht mit einem Gutschein behelfen:

Film der Woche: Ein Lächeln nachts um vier (2017)

O je, du Fröhliche – da komme ich nun doch tatsächlich mit einem Film aus dem ZDF-Herzkino, also einem Liebesfilm mit viel Herz und Schmerz. Ich bin auf diesen Film gestoßen, weil er einige schöne Bilder von Hamburger Weihnachtsmärkten bietet. Und warum sollte ich in der Vorweihnachtszeit zusammen mit meiner Frau an einem draußen kalten und leicht verschneiten, in der guten Stube aber warmen Samstagabend nicht auch einmal einen solchen Film gucken, zumal auch der Grimme-Preis-Juror Tittelbach viereinhalb von sechs möglichen Punkten vergab, was für einen Film dieser Gattung außergewöhnlich viel ist.

Dezember in Hamburg: Die Stadt erstrahlt im Lichterglanz. Jule hat ihr Jura-Examen endlich in der Tasche und einen genauen Plan für ihr Leben. Die charmante Zufallsbegegnung mit Max passt da so gar nicht rein.

    Film der Woche: willizblog.de guckt TV

Okay, mein Bedarf an Liebesfilmen ist damit erst einmal für längere Zeit gedeckt. Und doch hat er mir ganz gut gefallen – trotz des vielen Kunstschnees, der immer wieder, wenn es die Dramaturgie zu erfordern schien (Blick aus dem Fenster), vom Himmel fiel. Wahrscheinlich lag es an den Schauspielern, die nicht so gekünstelt daher kamen, sondern in ihrer sympathischen Art durchaus natürlich agierten. Also Lust auf Herz und Schmerz?

Ein Lächeln nachts um vier (2017) – Link auf Webseite – Verfügbar bis 09.03.2018

(Wiederholter) technischer Hinweis: Ich getraue und bediene mich der Mediatheken Öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten (zusammen mit dem direkten Link auf den Film zum Herunterladen). Zudem bediene ich mich eines Videoplayers, der das Plugin Adobe Flash benötigt. Solltet Ihr damit Probleme haben, so findet Ihr hier auch immer den direkten Link auf die Webseite mit dem Video der entsprechenden Sendeanstalt.

Worte zum Wochenende (21. KW 2017): Himmelfahrt eines 100-Jährigen

Dank eines Brückentages erwartet mich und meine Lieben ein verlängertes Wochenende. Morgen ist also Himmelfahrt, den besonders potenzielle Väter für Ausflüge in die berauschende Natur bzw. den natürlichen Rausch nutzen. Leider gibt es bei uns auf der Arbeit diesmal keinen Hummeltag („Früher war alles besser!“).

Worte zum Wochenende (21. KW 2017 – WilliZBlog)

Der heutige Tag ist in meiner Familie ein besonderer. Mein Vater, der vor gut sieben Jahren im gesegneten Alter von 92 Jahren starb, wäre heute 100 Jahre alt geworden. Vor 10 Jahren feierten wir noch seinen 90. Geburtstag. Die Zeit galoppiert.

Das Wetter verspricht – besonders am ‚regulären‘ Wochenende – sommerlich schön zu werden. Da nichts Großartiges anliegt, so werde ich mit meiner Frau die Zeit draußen in der Sonne genießen. Da wartet u.a. ein Roman von Halldór Laxness, endlich zu Ende gelesen zu werden.

Worte zum Wochenende (17. KW 2017): … und Sonnenschein!

Habe schon wieder eine Arbeitswoche hinter mich gebracht (nach dem Osterurlaub) und werde mich an einem verlängerten Wochenende erfreuen, denn am Montag ist ja der Tag der Arbeit. Ist immer noch ein Feiertag in Deutschland. Und wenn dazu die Sonne lacht – umso besser!

Zuvor morgen Nacht werden bekanntlich wieder die Hexen los sein: Walpurgisnacht. Für alle anderen ist es ein Tanz in den Mai. Dann tanzt mal schön …

Worte zum Wochenende (17. KW 2017 – WilliZBlog)

Wie auch immer: Der Mai wird kommen und sich als arbeitsscheu entpuppen. Neben dem 1. Mai-Feiertag wartet ja auf uns noch Himmelfahrt (25.05.). Und gleich zu Anfang Juni gibt’s Pfingsten mit einem weiteren arbeitsfreien Tag. So könnte das weitergehen. Wird es aber nicht. Immerhin winkt dann schon der Sommerurlaub, wenn auch noch in heute weiter Ferne …

Sommers wie winters: Besuch der Hallig Langeneß 2016

Zu Weihnachten war ich ja mit meiner Familie auf die Hallig Langeneß geflüchtet (siehe: Fotoshow: Hallig Langeneß in der Nordsee). Aber bereits im Sommer hatte ich die größte der deutschen Halligen in der Nordsee mit meiner Frau besucht. Es war lediglich ein Tagesausflug mit Bahn und Fähre, aber wir bekamen einen ersten Eindruck von dem doch ziemlich einsamen Leben auf so einem kleinen Eiland mitten im Meer. Es war ein schöner Hochsommertag mit viel Sonne.


Tagesausflug zur Hallig Langeneß (19.07.2016)

Für unseren einwöchigen Weihnachtsurlaub hatten wir ein extra großes Auto gemietet, um all die benötigten Sachen mitnehmen zu können. Trotzdem saß ich mit meiner Frau auf dem hinteren Sitz eng bedrängt von einer Kiste mit Wasser und einem großen Koffer, die zwischen uns lagen. Der jüngere meiner Söhne hatte die große, schwere Reisetasche seines Bruders, der das Auto fuhr, auf dem Schoß. Neben den Klamotten und was man sonst noch so für eine Reise braucht, hatten wir reichlich Proviant (Getränke und Lebensmittel, auch noch einige Küchengeräte und einen großen Kochtopf) mit an Bord, denn auf Langeneß gibt es keinen Laden, in dem wir hätten einkaufen können. Allerdings bringt im Winter ein Lieferservice (immer donnerstags) vom Festland her mit einem Transporter die bestellten Waren (im Sommer zweimal), und ab 100 € Warenwert ist der auch kostenlos. Wir hatten uns aus verschiedenen Gründen dafür entschieden, unsere Verpflegung selbst mitzubringen.

Hallig Langeneß Dezember 2016: Willi im Sturm (...das zieht einem glatt die Unterhose aus!
Hallig Langeneß Dezember 2016: Willi im Sturm (…das zieht einem glatt die Unterhose aus!“)

Wir kamen trockenen Fußes in unserem Quartier, einer Ferienwohnung der Familie Petersen auf der Hunnenswarf an. Und, was nicht unbedingt vorauszusetzen ist, auch wieder auf inzwischen abgetrockneten Straßen auf Langeneß wieder zur Fähre. Denn während unseres Aufenthalts hatten wir ‚Land unter‘ (siehe auch „Land unter“ auf der Hallig Langeneß). Die Warft, einem künstlich aufgeschütteten Hügel, auf dem die Häuser stehen und in einem von denen wir wohnten, wurde von dem Wasser der Nordsee umspült.


Hallig Langeneß – Weihnachtsurlaub 2016

Wir wunderten uns übrigens nicht schlecht, als wir sahen, dass wir nicht die einzigen Irren waren, die an diesen Tagen fernab des Weihnachtstrubels Ruhe und Erholung suchten. Und nach uns war die von uns gebuchte Ferienwohnung bereits erneut belegt von Silvesterflüchtlingen.

Was macht man also zu Weihnachten auf einer einsamen Hallig? Gemeinsam mit seinen Lieben die Ruhe genießen, sich den Sturm um die Nase wehen lassen. Und einmal wieder erkennen, wie mächtig die Naturgewalten, Wind und Wasser, sein können. Ich habe versucht, das alles im Video festzuhalten. Manche Aufnahmen sind allerdings reichlich verwackelt. Das lag weniger an einem Tremor meinerseits, sondern ist dem Sturm geschuldet, der mir die Kamera förmlich aus den Händen zu reißen suchte.

Wir waren mit dem Auto angereist, ließen dieses aber all die Tage stehen, um zu Fuß die Gegend zu erkunden. Ich bin kein Mützenträger, aber bei diesem Sturm, meist in Orkanstärke, ist eine Mütze ein Requisit, ohne das man hier vor Ort nicht auskommt. Handschuhe und Schal sind auch nicht schlecht. Und festes Schuhwerk. Und wer sich im Dunklen hinauswagt, sollte immer eine Taschenlampe dabei haben. Hier gibt es keine Straßenbeleuchtung. Allerdings sollte man Rücksicht auf die Vogelwelt nehmen. Jeder Lichtstrahl macht die Vögel nervös.

Gutes Essen und Trinken gehörte genauso dazu, wie abends beisammenzusitzen, um sich mit Spielen die Zeit zu vertreiben – oder auch einmal den Film zu gucken, den man gemeinsam längst einmal wieder sehen wollte. Langeweile gab es nicht – im Gegenteil: Die Zeit verging viel zu schnell.

Es gibt bekanntlich diese Vorstellung der Dinge, die man ‚getan‘ haben muss, wenn man in einer bestimmten Gegend lebt und sich dieser Gegend zugehörig fühlen will. Für den Bayern mag da das Erklimmen der Spitzspitze von Bedeutung sein. Für uns Norddeutsche, so finde ich, sollte ein Aufenthalt (möglichst mit ‚Land unter‘) auf einer Hallig dazugehören.

Bierkalender (Advent) 2016 – Türchen 19 bis 24

Nun es dauerte etwas, bis ich auch die restlichen sechs Türchen (19 bis 24) an meinem gerstensaftig-hopfigen bzw. weizenmalzig-hefigen Adventskalender geöffnet und die dahinterliegenden Inhalte verköstigt hatte. Mir kamen der Weihnachtsurlaub mit meiner Familie und auch noch einige andere bierbraumeisterliche Überraschungen dazwischen. Hier nun aber …

19. Odin-Trunk Biermischgetränk mit Honig – Schloßbräu Craft-Bier-Brauerei Fürstlich Dehna, Luckau – 5,4 %

Also kein reinheitsgebotsmäßiges Bier, das da aus dem Landkreis Dahme-Spreewald in Niederlausitz/Brandenburg kommt. Mit den alten germanischen Göttern hat es man so, wie das Bier der Götter aus dem Örtchen Wacken (genau das, wo es lauter als in der Hölle ist) beweist. Dazu aber später mehr (meine Söhne haben mich mit einem Karton des Wacken-Bieres zu Weihnachten überrascht).

Ohne Zweifel ist der Odin-Trunk ein Bier von erstaunlicher Komplexität mit festem Schaum, golddunkelfarbend, vollmundig und für mich leider eine Spur zu honig-aromatisch-süß. Nichts gegen Honig, aber man sollte es den Bienchen lassen. Vielleicht ist das ein Bier für süße Schleckermäule.

20. Bayreuther Hell 4,9 % Vol. – Bayreuther Bierbrauerei (Bayreuther Brauhaus)

Von den nächsten und letzten fünf Bieren sind drei Helle aus Bayern zu finden. Wie wohl schon erwähnt: Im Gegensatz zu hellen Bieren aus Norddeutschland (Jever, Flensburger oder auch Dithmarscher) so sind solche Biere aus Bayern meist weniger herb und dafür umso süffiger. Das Hell aus Bayreuth überrascht dabei durchaus mit einer ausgewogenen Hopfenherbe. Oder wie der Braumeister aus der oberfränkischen Stadt der Richard-Wagner-Festspiele zu sagen pflegt: ehrlich, frisch und würzig.

21. Helles Vollbier – Hofbräuhaus – 5,1 % Vol.

Nicht unbedingt für uns Deutsche, selbst nicht für die meisten Bayern, dafür umso mehr für viele ausländische Touristen ist das Hofbräuhaus in München der Inbegriff deutscher Saufkultur (die CSU-Spezis reden da eher von ‚deutscher Leitkultur‘). Wer nach München kommt, findet sicherlich geeignetere Lokalitäten, um bayerische Biere zu genießen. Das hielt mich aber nicht davon ab, das Helle aus dem Hofbräuhaus zu genießen. Hier gilt Ähnliches wie für viele der bayerischen hellen Biere: Es schmeckt frisch und spritzig, ist also süffig und überrascht mit einem durchaus deutlichen Hopfenaroma.

Bierkalender 2016: 19. bis 24. Türchen

22. TAP 4 – Schneider Weisse – Meine Festweisse – für festliche Höhepunkte – 6,2 % Vol. – Hefeweissbier

Das Schneider Bräuhaus aus München ist bekannt für seine Weissbiere, die wir hier im hohen Norden durchaus auch als Weizenbiere benennen dürfen. Schneider und Weissbier – das ist Schneider Weisse. Inzwischen auch für uns Norddeutsche ein Inbegriff.

Und so kommt aus dem Hause Schneider eine Vielzahl an Weissbieren, gewissermaßen für jeden Anlass eines. Für einen festlichen Höhepunkt wie das Weihnachtsfest ist das TAP 4 – meine Festweisse gedacht. Ganz Bio aus Gersten- und Weizenmalz mit den Hopfensorten Neuseeländischer Cascade und Hallertauer Tradition gebraut, natürlich auch aus dem Bio-Anbau.

Dieses Weissbier kommt mit frisch-herber Note und leuchtend-goldener Farbe daher. „Ein Hauch von Frühlingsfrische“ kann auch im Winter nicht schaden. Mit 6,2 % Vol. steht dieses Bio-Hefeweizen ordentlich im Glas. Aber diese Stärke hat Tradition, denn bis 1944 wurde es als Oktoberfestbier ausgeschenkt und musste entsprechend der Maßgabe kräftig sein. Es ist also kein klassischer Weizenbock, sondern ein kräftiges Weizen.

23. Antoniter Bayerisch Hell – 5,0 % Vol. – Kaiser Bräu, Neuhaus an der Pegnitz

Noch ein Helles und noch ein Bier aus dem Fränkischen. Auch hier ist es ein ordentlich erfrischendes Bier, prickelnd weich mit angenehm leicht herbem Hopfen und etwas Zitrus, also süffig. Also okay, viel mehr dann aber auch nicht.

24. Königl. Festtags-Bier – 5,6 % Vol. – König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg

Ein König Ludwig dunkel habe ich mir auch schon vor Ort in Kaltenberg bei den Ritterturnieren gegönnt. Und bei meinem Getränkehändler gab es auch immer einen Kasten davon. So war ich neugierig, das Königliche Festtagsbier kennenzulernen, das nur zur Weihnachtszeit gebraut wird.

Ohne Zweifel ist es ein edles Spezialbier. Kräftig in der Farbe und feinwürzig im Geschmack eignet es sich besonders gut zu kräftigen Gerichten, wie diese oft zu Weihnachten auf den Tisch kommen. Malz und Hopfen harmonisieren auf für mich wunderbare Weise. Und so muss es nicht unbedingt die fette Weihnachtsgans oder der Silvesterkarpfen sein, um mir so ein Bier gefallen zu lassen.

Nun die Inhalte meines Adventskalenders sind vertilgt und haben neben viel Üblichen durchaus auch die eine oder andere Überraschung parat gehalten. Zuhause im Keller steht so noch ein fast voller Kasten Weltenburger Winter-Traum, zudem die Biere der Götter sowie von der Weihnachtsreise übrig gebliebene Craftbiere diverser Herkunft. Da darf der Winter endlich kommen. Ich bin bestens eingedeckt …

Hier auch noch einmal die ersten jeweils sechs Türchen meines Bieradventskalenders 2016:

Bierkalender (Advent) 2016 – Türchen 1 bis 6
Bierkalender (Advent) 2016 – Türchen 7 bis 12
Bierkalender (Advent) 2016 – Türchen 13 bis 18

Und zuletzt noch einmal ein Rückblick auf meinen Bieradventskalender aus dem Jahr 2014:

Bierkalender (Advent) 2014 – Türchen 1 bis 12
Bierkalender (Advent) 2014 – Türchen 13 bis 24