Kategorie-Archiv: Musik und mehr

Von Musik und allem Drumherum

Taking Woodstock

Der 34-jährige Elliot Teichberg arbeitet als Innenarchitekt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village und lebt noch immer bei seinen Eltern, die in der Kleinstadt Bethel im US-Bundesstaat New York ein eher erfolgloses Motel betreiben. Um das Geschäft anzukurbeln hatte Teichberg bereits in den Vorjahren kleine Musikabende organisiert und daher als einziger eine Lizenz um im Ort Musikfestivals abzuhalten. Diese hatte er sich als Präsident der lokalen Handelskammer auch selbst ausstellen können. Für dieses Jahr hatte er eine kleine experimentelle Theatergruppe eingeladen, die in einer Scheune hinter dem Motel unterbracht ist.

Als Teichberg erfährt, dass der Musikproduzent Michael Lang plant, ein großes Musikfestival auf die Beine zu stellen, nimmt er Kontakt mit Lang auf, und bietet ihm an, dieses auf dem Areal des Motels seiner Eltern abzuhalten. Das Gelände erscheint den Organisatoren aber als ungeeignet, stattdessen stellt der befreundete Farmer Max Yasgur seine Weiden zur Verfügung.

Quelle: de.wikipedia.org

Taking Woodstock ist ein 2009 produzierter Historienfilm, der, anlässlich des 40. Jahrestages, die Geschichte des Woodstock-Festivals zum Thema hat. Die Handlung basiert auf dem Roman und der wahren Geschichte von Elliot Tiber. Regie führte Oscar-Preisträger Ang Lee.

Gestern sah ich mit meinem jüngsten Sohn den Film über eines der größten Festivals, die die Welt gesehen hat. Mit seinen 16 Jahren ist selbst meinem Sohn Woodstock ein Begriff, obwohl Woodstock (oder genauer Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York) eigentlich ein kleiner Punkt in sehr weiter Ferne für ihn sein müsste. Der Film des taiwanesischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Ang Lee ist eine Hommage an die Organisatoren des Festivals und fängt wunderbar das Gefühl dieses ereignisreichen und generationsdefinierenden Festivals ein. Für jeden Rockbegeisterten ist dieser Film neben der dreistündigen Dokumentation ein absolutes Muss.


Taking Woodstock

Peter Gabriel: Scratch My Back

Wenn die Herren Rockmusiker in die Jahre kommen, dann tun sie sich zunehmend schwer und versuchen sich immer wieder selbst neu zu erfinden. So Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull, der von Konzert zu Konzert eilt, was seiner Stimme aber – wie hier an anderer Stelle ausreichend diskutiert – nicht gerade gut tut. Ähnlich konzertwütig zeigt sich auch ein anderer Heroe der Rockmusik: Peter Gabriel, der in diesen Tagen 60 Jahre alt wurde. Während Gabriels Stimme zwar rau klingt, aber nicht so ‚neben sich liegt’ wie bei Anderson, zeigen beide Musiker erstaunlich viele Parallelen auf: Beide sind oder waren Frontmann und Gründungsmitglied bekannter Progressive-Rock-Bands, und beide haben späterhin traditionelle, nichtwestliche Musikformen in ihre Kompositionen einfließen lassen.

Während Ian Anderson schon früh auch Überschneidungen der eigenen Musik mit der klassischen Musik beschritt (A Classic Case von 1985, 1993 und 2008 wiederveröffentlicht unter dem Titel The London Symphony Orchestra Plays Jethro Tull unter der Leitung des Ex-Mitglieds David Palmer – oder Ian Anderson Plays the Orchestral Jethro Tull von 2005) feiert Peter Gabriel seinen 60sten Geburtstag mit der Veröffentlichung der CD Scratch My Back (Special Edition) – Lieder im klassischen Gewand – wenn auch nicht die eigenen.

Eigentlich gehört Peter Gabriel nicht zu den Musikern, die die Lieder anderer covern. Aber auf dieser neuen CD ist nicht ein Lied aus der eigenen Feder. Wer nun denkt, Gabriel covert hier nur oder versucht die Lieder anderer ‚neu zu interpretieren’, der kennt Gabriel nicht: Er dekonstruiert die Vorlagen teilweise bis zur Unkenntlichkeit und formt sie zu völlig neuen Klanggebilden. Und weil es sich ein Gabriel niemals einfach macht, gab’s obendrauf noch die Prämisse, dass keine Gitarren und kein Schlagzeug verwendet werden durften. Dafür gestattete sich der Engländer zum Teil üppige Orchesterbegleitungen. Schon der Opener „Heroes“ (von David Bowie) offenbart eindringlich, dass Peter Gabriel überhaupt kein Interesse an einer dem Original angemessenen Neufassung hatte.

Bowies ebenso energische wie letztlich romantische Vision vom Widerstand gegen Stacheldraht und Mauer in Ostberlin wird bei Gabriel zum wehmütigen Abgesang an den Sturm und Drang der Jugend. Hier singt ein alter, vom Leben schwer gezeichneter Mann von einstigen schwärmerischen Illusionen. Er kann sich noch daran erinnern, aber diese Zeiten sind wie eben auch bei Ian Anderson längst vergangen.

Seine Vergangenheit, die ihn von Art- und Progressiv-Rock zu Pop und World Music führte, spielt so auf dieser Scheibe auch kaum eine Rolle. „Scratch My Back“ wurde mit verschiedenen Chören und Orchestern eingespielt, wobei sich Gabriel beim Arrangieren seiner sehr persönlichen Versionen unter anderem von John Metcalfe (The Durutti Column) unterstützen ließ. Zum Schmunzeln ist der Titel, denn Gabriel dreht den Ausspruch „You scratch my back and I’ll scratch yours“ um – etwas einseitig als „Eine Hand wäscht die andere“ zu übersetzen-, ist doch geplant, dass alle hier gecoverten Gruppen bzw. Solokünstler sich nun mit Covern aus Gabriels Fundus revanchieren wollen. Die schwermütig und getragenen, manchmal dramatischen Lieder in Moll, in den die Streicher Trauer tragen, sind jedenfalls sehr eigenwillig und gelungen. Mit seiner prägnanten Stimme entführt Peter Gabriel die Stücke

„Heroes“ (David Bowie)
„The Boy In The Bubble“ (Paul Simon)
„Mirrorball“ (Elbow)
„Flume“ (Bon Iver)
„Listening Wind“ (Talking Heads)
„The Power Of The Heart“ (Lou Reed)
„My Body Is A Cage” (Arcade Fire)
„The Book Of Love” (Magnetic Fields)
„I Think It’s Going To Rain Today” (Randy Newman)
„Après Moi” (Regina Spektor)
„Philadelphia” (Neil Young)
und „Street Spirit (Fade Out)” von Radiohead

in eine sehr emotionale, sehr persönliche Welt. Einen einzelnen Song herauszunehmen, hieße das Ganze auseinander zu reißen, denn das Album mit seinen stark kontrastierten Versionen kennt kaum Höhen und Tiefen, es ist ein Werk im Fluss.

Obwohl ich nie ein großer Fan von Genesis und Peter Gabriel war und bin, so gefällt mir diese CD doch ausgesprochen gut. Ich muss gestehen, dass ich nur wenige der Originalfassungen der Lieder kenne und so schlecht vergleichen kann. Aber das ist auch gar nicht nötig. Die „dekonstruierten“ Fassungen von Gabriel klingen für sich:


Peter Gabriel -Heroes (David Bowie)

Weitere Lieder: Peter Gabriel – Listening Wind (Talking Heads)Peter Gabriel – The Book Of Love (Magnetic Fields) — alle weiteren Lieder siehe YouTube-Account von JonasOceansize

Sade: Soldier of Love

Fast fünf Jahre ist es schon wieder her, dass sich Kate Bush (Kate is back) nach jahrelanger Abstinenz zurückgemeldet hatte – und seitdem nichts wieder von sich hat hören lassen. Zehn Jahre dauerte es nun, bis Sade Adu und ihre Band ein neues Studio-Album veröffentlicht haben (vor acht Jahren gab es noch ein Live-Album). Mit Soldier Of Love meldet sich Sade zurück und erklimmt auch gleich die Charts in Europa.

Ich kenne Sade Adu seit ihrem Debütalbum 1984 Diamond Life. Das bekannteste Lied stammt von diesem Album: Smooth Operator


Sade: Smooth Operator, Live in Munich 1984

I ‘m at the borderline of my faith
I ‘m at the hinterland of my devotion
I ‘m in the front line of this battle of mine
But I ‘m still alive

aus: Soldier of Love

Die Gruppe Sade besteht heute wie vor den vielen Jahren aus der Sängerin Sade Adu und den Musikern Stuart Matthewman (Gitarre, Sax), Andrew Hale (Keyboards) und Paul S. Denman (Bass), die alle im Wechsel auch für die Kompositionen zeichnen, der Text stammt von Sade Adu höchst persönlich. Sade Adu ist als Tochter des Nigerianers Bisi Adu und der Britin Anne Hayes in Nigeria geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern kam sie im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder Banji nach Colchester in England. Sie studierte in London Modedesign und arbeitete als Fotomodell, bevor sie 1980 ins Musikgeschäft wechselte.

Das neue Album zeichnet sich durch meist sanfte Liebesballaden aus; die Stimme von Sade Adu ist in den Jahren gereift und dabei dunkler, also tiefer geworden. Instrumental hat mir die Gruppe früher besser gefallen, besonders das Schlagzeug nervt in manchen Stücken doch etwas. Aber die Stimme der inzwischen 51-Jährigen gleich das wieder aus. Ich habe lange überlegt, in welches Schächtelchen Sade zu stecken wäre, und bin dabei auf die irrwitzige Vorstellung gekommen, sie ließe sich zwischen Joan Armatrading und Norah Jones ansiedeln, vom leichten Fluss der Melodien her vielleicht sogar in die Nähe der anfangs erwähnten Kate Bush stellen. Aber ganz so absurd erscheint mir das dann auch wieder nicht. Hier der Titelsong der neuen CD, der allerdings nicht ganz so typisch für die gesamte Scheibe ist. Insgesamt gefällt mir die Musik, wenn sie mit ihrer Mischung aus Bar Jazz (daher der Norah Jones-Vergleich) und Soul (ähnlich einer Joan Armatrading – am Anfang ihrer Karriere) sicherlich nichts wirklich Neues bietet. Es ist ein langer, majestätisch schöner und unaufgeregt dahinfließender Liederstrom.


Sade – SOLDIER OF LOVE

Georg Friedrich Händel: Der Messias

Es war Otto, unser Nachbar und pensionierter Pastor („Otto find ich gut!“), der uns die Karten überließ. Er hatte Freunde eingeladen, die aber wegen der Wetterlage nicht nach Tostedt kommen konnten. Und bevor die Karten verfielen, fragte es uns, ob wir Interesse an dem Konzert hätten. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt in einem Konzert mit klassischer Musik war. Von Händel haben wir einige Schallplatten (Wassermusik und die Feuerwerksmusik), sodass meine Frau und ich sehr gern einmal Händels Oratorium „Der Messias“ sehen und hören wollten.

So waren wir, meine Frau und ich, gestern Abend also in der Johanneskirche zu Tostedt, um Händels Messias in einer gekürzten Fassung (die Aufführung beschränkte sich auf die Teile 1 und 2 von drei Teilen) zu lauschen. Vorgetragen wurde das Werk von dem Lüneburger Bachorchester und der Johanneskantorei Tostedt (u.a. mit Otto als kraftvollem Bariton) – unter der Leitung von Wiebke Corleis, Kantorin resp. Kreiskantorin aus Tostedt. Als Solisten wirken mit: Ilse-Christine Otto (Sopran), Tiina Zahn (Alt), Sven Olaf Gerdes (Tenor) und Konstantin Heintel (Bass).

Es ist schon beeindruckend, ein solches Werk live und unter den besonderen akustischen Bedingungen einer Kirche zu hören. Besonders die Einzelstimmen kamen zu besonderer Geltung. Lediglich bei den Koloraturen in den Arien offenbarten sich bei allen vier Sängern und Sängerinnen leichte Schwächen, die aber den Gesamteindruck in keiner Weise schmälerten: Der nicht enden wollende Applaus am Schluss belohnte eine wunderbare musikalische Leistung, die im Chorwerk „Halleluja“ – auch mit Pauken und Trompeten – seinen Höhepunkt und Abschluss fand.


G. F. Handel – Messiah – Halleluja – Karl Richter

Für meine Frau und mich war das ein wunderschöner Abend, der Anlass sein wird, öfter einmal ein Konzert zu besuchen – so sicherlich demnächst wieder in der Johanneskirche Tostedt – 27. März 2010, 20 Uhr: „Europäische Lautenmeister und die Botschaft des Himmels“ – Sigurd Schmidt, Laute

Norah Jones: The Fall

Norah Jones lässt sich Zeit mit der Veröffentlichung neuer Alben. Anfang 2007 erschien „Not too late“, Ende des letzten Jahres nun die neue CD: The Fall

Norah Jones: The Fall (2009)

Viel hat sich eigentlich nicht getan seit dem letzten Album. Immer noch kreist alles um Norah Jones rauchiger Stimme, die Instrumentalisierung ist eher spärlich. Und doch hat sich sehr viel getan – für eine Norah Jones, denn auf „The Fall“ greift sie häufiger zur Gitarre, weniger in die Tasten. Und wenn doch, dann eher in jene von Wurlitzers verzerrtes E-Piano anstatt in die eines Klaviers – stets begleitet von der klassischen Formation aus Bass, Gitarre und Schlagzeug. Träumerische Balladen (“December“) sind ebenso vertreten wie Countryklänge (“Tell Yer Mama“), Blues (“Back To Manhattan“) und Rock (“It’s Gonna Be“), das aber nicht so richtig aus den Startlöchern kommt.

Das Ganze wirkt erdiger und hat dadurch mehr Power und ist abwechslungsreicher als das ewige Geklimpere auf dem Piano früherer Alben. Trotzdem dürfte sich „The Fall“ wieder passend als stimmungsvoller Begleiter zur Dämmerstunde in Cafés und Lounges höchster Beliebtheit erfreuen. Typisch Norah Jones eben, und doch eben einen Tick anders!

Videos und Audios zur neuen CD sind zahlreich auf der Website von Norah Jones zu finden, ansonsten hier …


Norah Jones – Chasing Pirates


Norah Jones – Man Of The Hour ( Live Good Morning America 11/16/2009 )

siehe auch auf meinem Blog : Norah Jones: Sunrise

Leona Lewis: Echo

Rihanna, Lady Gaga oder die mit diversen Grammys gesegnete Alicia Keys – alles attraktive junge Damen mit durchaus hörenswerten Stimmen, die erste auf Barbados gebürtig, die beiden anderen in New York. Es gibt eine ganze Garde solcher Frauen, die die Hitparaden stürmen.

Auf der Suche nach ‚neuer Musik’ wurde ich durch einen überschwänglich lobenden Artikel in einer Zeitschrift auf Leona Lewis aufmerksam. Da diese gerade ein neues Album veröffentlicht hat, habe ich einmal näher hineingehört: Echo

Leona Lewis: Echo (2009)

Was soll ich sagen? Leona Lewis ist zwar bei den meisten Liedern als Co-Autorin genannt, aber ich habe den Eindruck, dass die Lieder doch eher auf anderem Mist gewachsen sind. Stilistisch versuchte man ein breites Spektrum abzudecken, blieb aber dem Mainstreams verhaftet. Die Lieder sind melodiös; die Stimme von Leona Lewis hat schon etwas, ist für meinen Geschmack aber noch viel zu mädchenhaft und in höchsten Höhen kommt sie an den engelsgleich-glasklaren Ton einer Kate Bush nicht heran. Oft ist es mir auch viel zu viel großes Herz-Schmerz-Kino, als müsse sie ständig mit dem Teufel kämpfen. Und den orchestralen Klangteppich, der wie Soße ums Hauptgericht wabbert, finde ich in der Fülle am Ende nervig.

Es ist nicht so, dass ich die Lieder schlecht finde, man kann sie sich anhören. Aber der große Aha-Effekt bleibt aus. Irgendwie hat man solches schon oft genug gehört (und hört es jeden Tag aufs Neue). Wieder nur eine Lady mehr (neben den bereits genannten), die die Charts bevölkern.

Was ich erst im Nachhinein weiß: Leona Lewis wurde Ende 2006 mit dem Gewinn der dritten Staffel der Castingshow The X Factor bekannt, die von dem britischen Musik- und TV-Produzenten Simon Cowell erfunden und produziert wurde und im britischen Fernsehen läuft (der Name des Mr. Cowell taucht in meinen Blog schon viel zu oft auf). Leona Lewis’ Vater stammt aus der Karibik, ihre Mutter aus Wales. Sie wurde in Islington, London geboren.

Hier die Setlist der neuen CD „Echo“:

1. Happy 4:02
2. I Got You 3:45
3. Can’t Breathe 4:14
4. Brave 3:36
5. Outta My Head 3:39
6. My Hands 4:12
7. Love Letter 4:00
8. Broken 4:03
9. Naked 3:49
10. Stop Crying Your Heart Out 4:08
11. Don’t Let Me Down 4:36
12. Alive 3:29
13. Lost Then Found 11:09

Hier zunächst das erfolgreiche Lied „Bleeding Love“ von ihrer ersten CD „Spirit“:


Leona Lewis- Bleeding Love

Vom neuen Album stammt das Lied “Happy”, das auch bereits als Singleauskopplung auf dem Markt erschienen ist (siehe/höre hierzu auch die Videofassung auf myvideo.de):


Leona Lewis – Happy

Leona Lewis hat auch ihren Beitrag zum Soundtrack des neuesten Films „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ von James Cameron geleistet. Das Lied heißt „I see you“ (und ist hoffentlich noch nicht wegen Urheberrechtsverletzungen bei YouTube gelöscht worden):


Leona Lewis – I See You (Avatar Soundtrack)

Excalibur – auf Tour 2010

Von Excalibur – The Celtic Rock Opera habe ich ja bereits berichtet. Nach einer fulminanten Premiere am 24. und 25. Juli 2009 in der Kaltenberg Arena wird die Legende im Januar 2010 auf Tour gehen (Mitwirkende u.a. der Jethro Tull-Gitarrist Martin Barre):

02.01.2010 – Bremen AWD Dome
04.01.2010 – Mannheim – SAP Arena
07.01.2010 – Hamburg Colorline Arena
08.01.2010 – Leipzig Arena
09.01.2010 – Hannover TUI Arena
13.01.2010 – München Olympiahalle
16.01.2010 – Berlin Max-Schmeling-Halle
18.01.2010 – Köln Lanxess Arena
19.01.2010 – Stuttgart Schleyerhalle
21.01.2010 – Zürich Hallenstadion
22.01.2010 – Oberhausen Arena
23.01.2010 – Frankfurt Festhalle
26.01.2010 – Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung

Zwischen den Jahren

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nennt man die Zeit „zwischen den Jahren“ (die Nächte, die längsten des Jahres, nennt man Raunächte). Die Medien nutzen diese Zeit für Rückblicke auf das nun fast vergangene Jahr. Einen solchen Rückblick, gar ein Resümee, will ich mir nicht anmaßen. In dem kleinen Video Absurdistan 2009 – Der Jahresrückblick findet sich aber alles trefflich zusammengefasst, was uns in diesem Jahr ‚auf den Geist’ gegangen ist.

AlbinZ Weihnachtsbaum 2009

Aber heute ist ja noch Weihnachten, der 2. Weihnachtsfeiertag, der uns dank der Bismarckschen Sozialgesetzgebung bis heute erhalten geblieben ist. Daher aus Wolfgangs Schatzkammer (Wolfgang’s Vault) 22 Christmas Tunes (kostenlose Anmeldung ist erforderlich) mit einigen weihnachten Musikschätzen aus Rock und Pop.

Und noch mehr aus Wolfgangs Schatzkämmerlein (4)

Wieder einmal hat Wolfgangs Schatzkammer eine Reihe von Konzertaufnahmen für uns bereitgestellt, die auch mich interessieren. An langen Winterabenden ist es vielleicht keine schlechte Idee, einmal dem einen oder anderen Konzert zu lauschen.

Wolfgang's Vault

Keine vielen Worte dazu, nur soviel: Viel Spaß beim Hören!

Joan Armatrading – Bottom Line 4/5/1977
Tracy Chapman – Estadio River Plate 10/15/1988
Van Morrison – Bottom Line 11/1/78

The Sex Pistols – Winterland (San Francisco, CA) 1/14/1978

Peter Gabriel – Estadio River Plate 10/15/1988
Peter Gabriel – Bottom Line (New York, NY) 10/4/78
Genesis – Nassau Coliseum 11/29/1981

Bruce Springsteen & the E Street Band – Estadio River Plate 10/15/1988

Bryan Ferry – Bottom Line 6/23/1977
Roxy Music – Arena 8/27/1982

Creedence Clearwater Revival – Fillmore West 3/14/1969
Creedence Clearwater Revival – Fillmore West (San Francisco, CA) 7/4/1971

Hot Tuna – Fillmore West 7/3/1971

Mountain – Capitol Theatre 12/30/1973

Deep Purple – Long Beach Arena 2/27/1976

Johnny Winter – Palace Theatre 11/7/1973
Johnny Winter – BBC 1/1/1978

B.B. King – Fillmore East 6/19/1971

Richie Havens – Bottom Line 9/12/1976
Richie Havens – Bottom Line 2/16/78

Cream – Winterland 3/10/1968
Jack Bruce – Bottom Line 11/16/77

Mahavishnu Orchestra – Berkeley Community Theatre 11/9/1972
Mahavishnu Orchestra – Century Theater (Buffalo, NY) 1/27/1973
Di Meola, McLaughlin and De Lucia – Warfield Theatre 12/6/1980
Santana and McLaughlin – Berkeley Community Theatre 9/5/1973

Jimi Hendrix Experience – Winterland 10/11/1968
Jimi Hendrix Experience – Berkeley Community Theatre (Berkeley, CA) 5/30/1970

Focus – Denver 11/18/1972

Mothers of Invention – Fillmore West 11/5/1970

Bob Marley and the Wailers – Hammersmith Odeon (London, England) 10/6/1976
Bob Marley and the Wailers – Oakland Auditorium (Oakland, CA) 11/30/1979
Peter Tosh – Bayou (Washington, DC) 3/14/1979

Pentangle – Berkeley Community Theatre 5/29/1970

Miles Davis Quintet – Fillmore East 3/6/1970
Miles Davis – Tanglewood (Lenox, MA) 8/18/1970

Bob Dylan & The Band – Los Angeles Forum (Los Angeles, CA) 2/14/1974

Stevie Ray Vaughan – Ripley’s Music Hall (Philadelphia, PA) 10/20/1983
Stevie Ray Vaughan – Austin Opera House 4/15/1984

Leo Kottke – Palace Theater Waterbury 5/19/1973

Taj Mahal – Ash Grove 2/26/1967

King Crimson – Stanley Theatre 5/14/1974

Lou Reed – Bottom Line 5/11/1977

Traffic – Winterland 1/26/1973

James Duncan & The Fancy Toys

Wenn der Vater mit dem Sohne ….? Selbst alten Tull-Fans ist der Name James Duncan nicht unbekannt. Immerhin handelt es sich um den Sohnemann von Ian Anderson, der seinem Dad in der Vergangenheit trommelnderweise bei diversen Plattenproduktionen und Live-Auftritten zur Seite gesprungen ist.

James Duncan sind ja nur seine Vornamen. Auf seinen Nachnamen hat er verzichtet; vielleicht um nicht mit seinem Vater ‚in einen Topf’ geworfen zu werden. Wie auch immer … Seit einiger Zeit geht nun dieser James Duncan seinen eigenen Weg und spielt mit einem gewissen Mickaël Téo (Toys, Bubble Gun, Lead Vocals, Guitar, Glockenspiel, Ukulele, Stylophone…) in einer Gruppe namens The Fancy Toys. Klingt etwas seltsam. Und betrachtet man die Instrumente, die er dort bedient (Toys, Cajon, Drums, Shakers, Guitar, Backing Vocals, Glockenspiel, Melodion and the famous Shoe-Tambo), dann klingt das noch etwas seltsamer. Neben den beiden gibt es dann noch Maurice the Monkey, der aber nur als Maskottchen dient. Dafür gibt es einige Gastmusiker wie Simon Robinson (Double Bass, Trumpet, Keyboards, Backing Vocals), Holly Madge (Percussion, Vibraphone), Sébastien Piasco (Electric Bass, Percussion), Lorris Piasco (Vibraphone, Keyboards), Cedric Lepinasse (Violin, Guitar) und gewissermaßen als Leihgabe seines Vaters Anna Phoebe mit ihrer Geige.

Bei solch merkwürdiger Ansammlung von Instrumenten fragt man sich natürlich: Was für eine Musik machen die Jungs? Es ist nach eigenen Angaben eine Mischung aus akustischen Titeln mit French Pop, World Music und Jazz. Der Duft frischgebackenen Baguettes liegt in der Luft. Oder von Crème brûlée? Es sind nicht mehr die Fußstapfen des Vaters. Aber wer will es ihm verübeln. Meine Musik ist das zwar nicht, aber die Leichtigkeit kitzelt dann doch das Gehör. Einiges an Material von der Gruppe findet sich bei Myspace, Facebook oder (natürlich) bei YouTube. Hineinhören soll nicht schaden …

Tom Waits: Glitter & Doom Live

Interviews und Bühnenauftritte sind nicht gerade sein Ding. Daher ist es schon fast erstaunlich, dass sich Tom Waits im Juni/Juli 2008 zu einer dann ausverkauften und hochgelobten Tour, die den kalifornischen Songwriter 2008 durch die USA und Europa führte, aufraffen konnte. Das Ergebnis liegt jetzt als Doppel-CD vor: Glitter and Doom, soviel wie Glanz und Verderben.

Tom Waits sang schon immer düstere, melancholische bis depressive Lieder über romantische Verlierer, die nachts zusammengesunken irgendwo in einer Kneipe rumhängen und über warmes Bier und kühle Frauen lamentieren. Seine Songs klangen wie Vertonungen des berühmten Edward-Hopper-Gemäldes „Nachtschwärmer“, auf dem drei einsame Barbesucher ohne jeden Bezug zueinander sinnlos ihre Zeit absitzen.

Tom Waits: Glitter and Doom - live

Auf „Glitter & Doom Live“ ist das nicht anders. Es gibt wenig Neues. Fans kennen die meisten Lieder bereits, wie das bei den meisten Live-Alben der Fall ist. Dennoch steht Waits nicht im Verdacht, sich mit der Veröffentlichung nur eine zusätzliche, leichte Einnahmequelle erschließen zu wollen. Es lohnt sich, das Album zu kaufen, und dafür sorgt Waits selbst. Er präsentiert seine Lieder live in leicht veränderter Form und trägt sie mit einer Innbrunst vor, die man von den Studioalben so nicht kennt.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem ersten Lied dieser CD (die 2. Scheibe „Tom tales“ ist eine Zusammenstellung von Zwischenbemerkungen, Anekdoten und Bühnenansprachen, mit denen sich Waits während des Klavier-Sets mit dem Publikum austauscht):


Tom Waits live: Lucinda/Ain‘ goin‘ down to the well no mo‘ (Birmingham, 03.07.2008)

Übrigens: Barney Hoskyns, einer der renommiertesten britischen Musikjournalisten, hat über Tom Waits eine kenntnisreiche und einfühlsame Biografie geschrieben, die jetzt als Buch erschienen ist: “Tom Waits: Ein Leben am Straßenrand“. Siehe hierzu eine Buchbesprechung von Buchmesse 2009.ARD.de

Und: Am 7. Dezember wird Tom Waits 60 Jahre alt. Der Deutschlandfunk sendet am Vortag, den 06.12., um 20 Uhr 05 ein Feature über Tom Waits, indem es den wichtigsten Stationen in Tom Waits‘ künstlerischem Schaffen quer durch die USA folgt – über L. A. und New York nach Nordkalifornien, wo der dreifache Familienvater lebt und arbeitet. Es erzählt die Geschichte des Thomas Alan Waits, der vom Barpianisten zum Schauspieler, Songwriter und „Independent Entertainer“ wurde: Amerikas heiserer Troubadour