Der erste Kirchentag an der Weser wird bunt und maritim. Zu den rund 2500 Veranstaltungen werden 100.000 Menschen erwartet; Veranstaltungen mit Abendgebeten und Diskussionen. Mit Musik und Vorträgen. Mit liturgischen Abenden, packenden Open Airs, einem Zentrum für Jugend und einem für Kinder (Programmheft als PDF – Stand: 01.03.2009 zum Download: 2,8 MB groß– aktuelle Datenbank online).
Mein Sohn Jan hat sich bereits gestern Abend mit der Evangelischen Jugend aus Tostedtper Fahrrad mit Zwischenhalt in Lauenbrück auf den Weg nach Bremen gemacht. In Achim, Syke, Delmenhorst und Lilienthal sammelten sich die Teilnehmer, um am heute Morgen in einer Sternfahrt nach Bremen aufzubrechen. Dort werden die Radreisegruppen von Bremens Umweltsenator Dr. Reinhard Loske, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen sowie dem Komponisten, Sänger und Musiker Fritz Baltruweit begrüßt. Bremen ist nämlich eine fahrradfreundliche Stadt mit vielen Radwegen.
Schriftstellerin Kay Eiffel (Emma Thompson) ringt mit sich, wie sie ihren letzten und möglicherweise besten Roman abschließen soll – sie muss sich nur noch ausdenken, wie sie ihre Hauptperson, Harold Crick, am besten umbringen kann, dann wäre ihr Buch fertig. Sie hat jedoch keine Ahnung, dass Harold Crick (Will Ferrell) in der wahren Welt auf unerklärliche Weise tatsächlich am Leben – und sich plötzlich ihrer Worte bewusst ist, die nur er hören kann! Fiktion und Realität prallen aufeinander, als der zunehmend bestürzte Harold begreift, was Kay mit ihm vor hat und sich mit Händen und Füßen dagegen zu wehren beginnt. Denn er muss dringend einen Weg finden, wie er das Ende ihres Romans (und sein eigenes) abwenden kann…
Der Film Schräger als Fiktion (Stranger than Fiction – USA 2006 – Regie: Marc Foster) mit Will Ferrell, Maggie Gyllenhaal, Dustin Hoffman, Emma Thompson und Queen Latifah lag bei mir schon einige Zeit herum. Ich hatte die durchaus guten Kritiken gelesen, aber irgendwie war es noch nicht an der Zeit, den Film anzuschauen. Da es am Freitagabend nichts Berauschendes im Fernsehen gab, stöberte mein Jüngster unsere Videobestände durch und kam mit dem besagten Film auf DVD und der Frage zu mir, wie der Film denn wäre. Ich wusste nur, dass er ganz gut sein soll, aber an den Inhalt konnte ich mich nicht mehr erinnern. So wagten wir es und legten die DVD in das Abspielgerät.
Viele ‚Lieblingsfilme’ habe ich nicht gerade, aber Schräger als Fiktion hat gute Chancen, mit zu den mir liebsten Filmen gezählt zu werden. Die Idee finde ich stark – und die Umsetzung mit gut aufgelegten Schauspielern ist bestens gelungen.
Man stelle sich einmal vor: Plötzlich hört man eine fremde Stimme, nein, keine innere Stimme, die einen zu beeinflussen versucht, sondern eine, die literarisch aufbereitet das kommentiert, was man gerade so macht. Statt in der Realität zu leben, ist man nur ein Teil einer Fiktion, eines Romans, den sich ein Autor ausdenkt.
Oder auch umgekehrt: Man schreibt einen Roman. Plötzlich bekommt man einen Anruf von der Hauptfigur, die scheinbar der Wirklichkeit angehört.
Sicherlich ließe sich dieser Plot auch in einem Roman realisieren. Aber der Film erweist sich als das hierfür beeigneteste Medium. Der Spiegel nannte es einen wunderbaren Kinobilderroman.
Schräger als Fiktion (USA 12006 – Regie: Marc Foster)
Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche zeigen Flagge gegen rechtsextremistische Umtriebe und unterstützen die Jugend-Initiative in Tostedt, die sich in einem Offenen Brief an die Politik gewandt hatte.
„Die Samtgemeinde Tostedt muss jetzt hart durchgreifen“, fordert der stellvertretende Pastoralrats-Vorsitzende der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde, Matthias Kurrig, auf Anfrage. Alle gesetzlichen Möglichkeiten müssten ausgeschöpft werden (siehe: Gemeinsam gegen braunen Sumpf).
Und auch der Kirchenkreis Hittfeld der evangelischen Kirche bezieht eine eindeutige Position angesichts der jüngsten Eskalation in Tostedt. Die Pastorenschaft, die Diakone, der Kreisjugenddienst wie alle Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes stellen sich einmütig hinter die Forderung der Tostedter Jugendlichen, die ein entschlossenes gesellschaftliches Handeln gegen rechte Umtriebe einfordern (siehe: Kirchenkreis Hittfeld zeigt Flagge gegen Rechts); u.a. heißt es dort:
Der Kirchenkreis warnt vor jeder Form der Verharmlosung und Verdrängung. So sei es bei aller demokratischen Freiheit auch nicht hinzunehmen, dass der Eindruck entstehen könnte, die rechte Szene sei ein zu akzeptierender Teil der Gesellschaft, betonte Jäger. Von den öffentlich Verantwortlichen müssten unmissverständliche Signale ausgehen, um deutlich zu machen, dass die Zivilgesellschaft in großer Breite dem rechten Angriff auf die Demokratie widersteht.
Die neue Rechte sei gezielt auf der Suche nach Kontakten hinein in die bürgerliche Gesellschaft, so Jäger. Diese Taktik gelte es zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Vom oft noch vorherrschenden Bild des Neonazis in Springerstiefeln mit kahlgeschorenem Kopf müsse man sich verabschieden. Es sei eine zweite Generation von Neonazis unterwegs, die oft nicht leicht zu identifizieren sei.
„Den netten, weichgespülten Nazi von nebenan aber gibt es nicht“, betonte der Superintendent. Die Erscheinungsform habe sich verändert, die menschenverachtenden Inhalte seien jedoch die gleichen geblieben.
Der Kirchenkreis mahnt, den Blick in dieser Hinsicht zu schärfen und Zivilcourage zu zeigen. So sei es andernorts durch Aufklärung und breite Bündnisse von Kirchen, Politik, Gewerkschaften und Verbänden bereits gelungen, die schleichende Integration rechter Gedanken in die Schranken zu weisen. Insbesondere durch intensive Jugendarbeit in Vereinen und Organisationen könne erreicht werden, dass die Anfälligkeit für stumpfe, simple und ewiggestrige Parolen abnehme.
Am 25. Juli 2009 und nun auch – wegen der großen Nachfrage – am 24. Juli 2009, wird die Legende um das Schwert EXCALIBUR in der Kaltenberg Arena zu neuem Leben erweckt. Als Jubiläums-Event des weltweit größten Mittelalterspektakels „Kaltenberger Ritterturnier“ in der Arena beim Schloss in Kaltenberg startet dieses Konzertereignis voller Mystik und Magie und lässt den Zuschauer eintauchen in eine versunkene Welt der Könige, Ritter und Zauberer!
Die Celtic Rock Opera wurde komponiert und arrangiert von Alan Simon. Mitwirkende sind dabei u.a. Martin Barre von Jethro Tull, Alan Parsons, Jacqui McShee (von der früheren Gruppe Pentangle bekannt), die Gruppe Fairport Convention mit Simon Nicol, Dave Pegg, Chris Leslie und Gerry Conway, Corvus Corax, Andreas Völlenweider u.a. Der Schauspieler Michael Mendl spielt den Zauberer Merlin.
Excalibur – The Celtic Rock Opera – TRAILER
EXCALIBUR ist die Legende aller Legenden: erschaffen von einem Gott, vorausgesagt von einem Zauberer und gefunden von einem König. Ein uraltes Geheimnis, das nun musikalisch enträtselt wird.
Fernsehserien lassen mich heute völlig kalt. Ich habe einfach keine Lust (und auch keine Zeit), Woche für Woche, vielleicht sogar noch Tag für Tag die einzelnen Episoden einer Serie zu verfolgen. In jungen Jahren war das schon etwas anders. Ich erinnere mich an Serien wie Solo für O.N.C.E.L., einer US-amerikanische Fernsehserie des Geheimagenten-Thriller-Genres, die in den 60er Jahren lief. Die Hauptfiguren darin sind der Amerikaner Napoleon Solo (Robert Vaughn) und der Russe Illya Kuryakin (David McCallum), die für das „United Network Command for Law Enforcement“ (U.N.C.L.E) arbeiten.
In den 70er Jahren war es die Western-Serie Rauchende Colts, die ich öfter sah – allein aber nur wegen des Schauspielers und Countrysängers Ken Curtis in der Rolle des Hilfssheriffs Festus Haggen (Synchronsprecher Gerd Duwner). Ich habe mich damals kringelig gelacht mit meinen Freunden.
Die Serie schlechthin war für mich aber Mit Schirm, Charme und Melone, die am 18. Oktober 1966 im damals noch jungen ZDF startete. Die erste deutsche Staffel (eigentlich schon die 4.) wurde alle vier Wochen ausgestrahlt und war noch in schwarz-weiß. Die folgende Staffel (die 5. Staffel in Großbritannien) begann dann Mitte 1967 und wurde jetzt bereits alle 14 Tage gesendet – und das in Farbe. Den Höhepunkt ihrer Popularität erreichte die Serie (nicht nur in Deutschland) eben mit der 4. (1965-66) und 5. (1967) englischen Staffel, als neben John Steel, der in allen Folgen der Serie zu finden ist, Diana Rigg als Emma Peel auftritt.
„Mit Schirm, Charme und Melone“ ist eine britische Fernsehserie mit dem Originaltitel „The Avengers“. Insgesamt wurden 161 Folgen von 1961 bis 1969 und 26 weitere Folgen von 1976 bis 1977 unter dem Originaltitel „The New Avengers“ gedreht. Die Serie vereint Krimi-, Action-, Science-Fiction- und Thriller-Elemente.
Vorspann zu “Mit Schirm, Charme und Melone” (4. englische Staffel – 1965 – 1966)
Ende 1966, Anfang 1967 war ich gerade einmal 12 bzw. 13 Jahre alt. Wenn ich heute ein besonderes Faible für britische Eigenarten habe (besonders für britischen Humor), dann wurde die Saat hierzu spätestens mit dieser Serie gesät. Und mit Diana Rigg als Emma Peel erahnte ich damals, was knisternde Erotik bedeutet:
Mit Schirm, Charme und Melone – Die Königin der Sünde
Diese englische Agentenserie lief bereits seit dem 7. Januar 1961 im britischen Fernsehen und erfreute sich auf der Insel großer Beliebtheit. Jedoch wurde das Konzept im Laufe der Jahre mehrmals geändert und auch der Spannungsbogen der einzelnen Geschichten ausgeweitet. Von Anfang an dabei war John Steed (Parick Macnee). Ihm zur Seite stand damals ein männlicher Partner mit Namen Dr. David Keel (Ian Hendry). Der englische Originaltitel der Serie war ‚The Avengers’ (Die Rächer). Der Name ist darauf zurückzuführen, dass Dr. David Keel den Mord an seiner verlobten rächen wollte. Er blieb dann noch seinem Partner John Steed erhalten und löste mit ihm gemeinsam weitere Fälle. 1962 stieg der Schauspieler Ian Hendry aus der Serie aus und die Figur des Agenten John Steed wurde etwas stärker in den Mittelpunkt gestellt. Die wesentliche Änderung im Konzept der Serie war, dass ab der 2. Staffel eine Frau mit Namen Dr. Catherine Gale (Honor Blackman) die neue Partnerin Steeds wurde. Und sie blieb ihm in zwei Staffeln (2 und 3) erhalten. Die Zuschauer gewöhnten sich schnell an das Agentenpaar und sahen die einzelnen Episoden mit großer Begeisterung. Völlig überraschend kündigte die Schauspielerin Honor Blackman Anfang 1964 ihren Vertrag, weil sich für sie die Chance zu einer Filmkarriere eröffnete. Der alles entscheidende Grund für ihren Ausstieg aus ‚The Avengers’ war das Rollenangebot der Pussy Galore in dem James-Bond-Film ‚Goldfinger’. Nun wurde seitens der Produzenten fieberhaft nach einer neuen Partnerin für John Steed gefahndet. Schließlich fiel nach langem Suchen die Wahl auf Diana Rigg. Fortan stand sie John Steed als Emma Peel zur Seite. Die junge Schauspielerin wollte das Medium Fernsehen einmal ausprobieren und nahm die neue Aufgabe gerne an. Was keiner erwartete, trat jetzt ein: Emma Peel und John Steel wurden von den Zuschauern zum beliebtesten Agentenpärchen auserkoren und innerhalb von nur zwei Jahren wurde die Serie weltweit von vielen Fernsehsendern ins Programm genommen. Mit diesem Siegeszug erreichte die Serie den Höhepunkt ihrer Popularität. Noch heute verbinden die Zuschauer ihre Erinnerungen an die Serie insbesondere mit den Folgen, in denen Diana Rigg als Emma Peel mitwirkte.
Am 4. November 1965 traf man im ZDF in Mainz die Entscheidung, dieses Erfolgsformat auch nach Deutschland zu holen. Aber ob dieses Konzept in unserem Land Erfolg haben würde, war fraglich. Noch etwas vorsichtig bei den Planungen erwarb man zunächst eine Lizenz für 13 Episoden aus der 4. Staffel. Man wählte die Folgen aus, die nach Einschätzung der Redaktion für das deutsche Publikum interessant sein könnten. Der Erfolg nach Ausstrahlung der ersten Folgen im Spätherbst 1966 war gigantisch. Die Serie entwickelte sich sofort zu einem Renner. Schnell wurde nun beim ZDF die Entscheidung getroffen, weitere Folgen aus dieser Serie auszuwählen und zu lizenzieren.
Auch der Deutsche Serientitel „Mit Schirm, Charme und Melone“ konnte nicht treffender sein. John Steed, der als Geheimagent mit besonders schwierigen Aufgaben innerhalb der Verbrechensbekämpfung betraut ist, ist stets korrekt gekleidet. Eben ein Gentleman mit feinem Spürsinn, der dazu noch über eine gehörige Portion Humor verfügt. Daneben ist Emma Peel als seine Partnerin die perfekte Ergänzung: schlagfertig und supersexy. Mit kühler Lässigkeit, Emmas Karatekünsten, verblüffendem Scharfsinn und humorvollem Charme gelingt den beiden die Aufklärung der kompliziertesten Kriminalfälle. Dabei sind drei Dinge für das taffe Agentenduo besonders wichtig: Schirm, Charme und Melone!
Mit ihren außergewöhnlichen Methoden zogen Emma Peel und John Steed die Zuschauer in Windeseile in ihren Bann. Emma Peel, eine Karate-Lady im Lederanzug, setzt ihre Kunst im Kampf gegen Ganoven ein. Stattdessen bevorzugt John Steed lieber einen Regenschirm als Waffe, in dem ein kleiner Degen versteckt ist.
(aus dem Beipackzettel zur 8-DVD-Boxset: Mit Schirm, Charme und Melone – Edition 1)
Die 4. Staffel (die erste in Deutschland) aus den Jahren 1965-66, eben mit Emma Peel als kongeniale Partnerin von John Steed, gibt es jetzt als Boxset mit insgesamt acht DVDs. Das sind 26 Folgen der Serie mit einer Laufzeit von über 20 Stunden. Als besonderes Schmankerl sind auch alle fürs Fernsehen entfallenden Szenen enthalten (teilweise im Original, wenn keine Synchronisation vorliegt, dann aber mit deutschen Untertiteln): Mit Schirm, Charme und Melone – Edition 1 (8 DVDs)
Okay, das Bild ist nicht immer ganz so scharf, der Ton (mono) aber gut zu verstehen. Als das Boxset bei mir eintraf, musste ich mir gleich einen Teil anschauen (Das schottische Schloss): Ach, Emma, ich liege Dir zu Füßen … und das Wochenende (da gibt es sowieso nur Murx im Fernsehen) ist gerettet.
Und wer nicht genug von John Steed und Emma Peel bekommen sollte, dem empfehle ich Mit Schirm, Charme und Melone – Edition 2. Am 21. August diesen Jahres kommen dann die weiteren Folgen mit dem Agentenpaar – diesmal in Farbe – auf dem Markt und können bereits jetzt vorbestellt werden.
Die Zunahme rechtsgerichtete Ansichten bei den Jugendlichen in Deutschland ist leider eine nicht zu leugnende Tatsache. Fremdenfeindlichkeit breitet ich immer mehr aus bei den 14- bis 18-Jährigen. Das Problem ist also nicht auf einen kleinen Ort wie Tostedt begrenzt. Hier wird aber das Thema durch die Präsenz eines Neonazi-Szeneladens verschärft. Dessen Inhaber ist eine berüchtigte Größe in rechten Kreisen. Außerdem stand Tostedt bereits in früheren Jahren, besonders in den 90er Jahren (u.a. sind selbst auf der Website der BBC heute noch Informationen aufrufbar), immer wieder durch rechtsextreme Aufmärsche usw. im Brennpunkt der Öffentlichkeit. Tostedts Ruf ist bis heute in diesem Punkt nicht der beste.
Daher sollte die Politik besonders sensibel reagieren, wenn Jugendliche sich in einem Offenen Brief an diese wendet, um auf den erstarkenden Rechtsextremismus in Tostedt hinzuweisen, den die Jugendlichen vor Ort an den Schulen beobachtet haben.
So trafen sich am Montagmorgen gegen 11 Uhr in einem öffentlichen Gespräch die Vertreter der Jugend-Initiative mit dem Bürgermeister der Samtgemeinde Tostedt, Dirk Bostelmann. Das Ergebnis dieses Gesprächs war für die Jugendlichen ernüchternd.
Herr Bostelmann sieht zunächst das Ansehen Tostedts gefährdet und verweist dabei auf die Tatsache, dass viele Rechte aus ganz Norddeutschland nach Tostedt kämen, aber auch die Linken anreisten, um Krawall zu machen; u.a. warnte er die Jugendlichen davor, das Recht in die eigene Hand zu nehmen.
In seinem offensichtlichen Bemühen das Problem herunterzuspielen, bekam der Samtgemeindebürgermeister Unterstützung vom Polizeichef des Landkreises Harburg, Uwe Lehne, indem dieser erklärte, Tostedt hätte im Moment kein wirkliches Problem mit den Rechten, die Situation sei nicht besorgniserregend.
Spätestens am Montagabend mussten sich Bürgermeister und Polizeichef eines Besseren belehren lassen:
Zehn vermummte Personen warfen am Montag gegen 21 Uhr 45 Steine auf Fensterscheiben eines Hauses in Wistedt, in dem einer der Initiatoren des Offenen Briefes wohnt und skandierten rechte Parolen. Es wurde dabei wenigstens niemand verletzt.
Timo V., der Betroffene, sieht in dieser Attacke eine Chance: „Jetzt kann die Problematik nicht mehr heruntergeredet werden.“ Und: „Jetzt haben wir etwas gegen die Rechten in der Hand.“ Der Schüler erstattete Anzeige.
Gestern am Abend gab es nun aufgrund der Attacke eine spontane Demonstration von Anhängern der linken Szene (Antifa) in Tostedt, die friedlich verlief und nach gut einer Stunde beendet war.
Eigentlich sollten unsere Politiker froh sein, junge engagierte Mitbürger zu haben. Zu viel Engagement scheint mir dann aber bei einigen nicht so sehr willkommen zu sein. Wenn Herr Bostelmann die Jugendlichen davor warnt, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, so klingt das für mich so, als wolle er die Jugendlichen in die linke Ecke drängen (in Anspielung auf die Antifa, die „das Heft in die eigene Hand’ nimmt). Aber genau das wollen die Jugendlichen nicht, darum suchen sie das Gespräch mit Vertretern der öffentlichen Hand. Diese zeigt sich aber auf dem rechten Auge stark kurzsichtig.
Sicherlich gibt es in der letzten Zeit zunächst kein offensichtliches Problem mit den Rechten in Tostedt, keine Aufmärsche und keine bekannt gewordenen Gewalttaten (von der Attacke jetzt einmal abgesehen). Die Wählerstimmen für rechtsextremistische Parteien sind nicht höher als in anderen Gemeinden und Städte, eher niedriger. Die Rekrutierung junger Menschen geschieht im Verborgenen, der Zulauf von Mitläufern nimmt von der Öffentlichkeit unbeobachtet stetig zu. Ausgangspunkt ist dabei der Neonazi-Laden in Tostedt.
Dagegen ist etwas zu tun. Wenn der Polizeichef warnt, nicht einseitig zu polarisieren, die Rechten nicht auszugrenzen und ihnen gegenüber gesprächsbereit zu bleiben, dann kann das nur für die Mitläufer gelten. Der harte Kern wird unbelehrbar bleiben. Oder möchte Herr Lehne, der Polizeichef, es einmal mit Herrn Silar versuchen? Es wäre hoffnungslos.
In Tostedt hat sich Widerstand gegen rechts etabliert, der sich zu den demokratischen Grundlagen bekennt: Das Forum für Zivilcourage mit ihrer Tostedter Erklärung. Die drei Initiatoren des Offenen Briefes, die sich u.a. auch ehrenamtlich in der Kirchenjugend betätigen, arbeiten dort mit.
Erste kleinere Maßnahmen sind bereits geplant. Was fehlt ist die Unterstützung der Politik. Herr Bostelmann, wachen Sie auf! In der nächsten Sitzung des Samtgemeinderates wird das Nazi-Problem auf der Tagesordnung stehen – dank der Grünen, die einen entsprechenden Antrag eingebracht haben.
Neben seinen diversen Ausflügen in die Weltmusik wurde Ry Cooder auch für seine Komposition und Arrangements für die Soundtracks einer größeren Anzahl von Filmen bekannt. Dabei arbeitete er öfter mit dem Regisseur Walter Hill zusammen. So entstand 1980 der Film Long Riders, ein Western, für den Cooder viele traditionelle Lieder verarbeitete, aber neben David Lindley auch eigene Stücke beisteuerte.
Der Film „Long Riders“ zeigt das Leben der verschiedenen Mitglieder der berühmt-berüchtigen James-Younger-Bande, die durch Überfälle den ohnehin schon wilden Westen unsicher machte. Jesse James dürfte dabei den meisten bekannt sein. Das Bemerkenswerte an diesem Film ist der Umstand, dass alle historischen Brüder von Schauspielern dargestellt werden, welche auch im realen Leben Brüder sind:
James und Stacey Keach als Gebrüder James, David, Keith und Robert Carradine als Gebrüder Younger, Dennis und Randy Quaid als die Brüder Miller und Christopher und Nicholas Guest als die Ford-Brüder.
Aus dem Soundtrack habe ich zwei unterschiedliche Stücke herausgesucht und (das erste verkürzt) zu einem zusammengefügt. Das erste ist ein überliefertes Lied mit dem Titel:
Yes, we’ll rally ‚round the flag, boys
Rally once again
Shouting the battle cry of freedom
Rally from the hillsides
Gather from the plain
Shouting the battle cry of freedom
The Union forever
Hurrah, boys, hurrah
Down with the traitor
And up with the star
As we rally ‚round the flag, boys
Rally once again
Shouting the battle cry of freedom
Mine eyes have seen the beauty
Of the land that’s bright and fair
Shouting the battle cry of freedom
And my soul looked back and wondered
How we made the journey there
Shouting the battle cry of freedom
We will welcome to our numbers
The loyal, true and brave
Shouting the battle cry of freedom
And although we may be poor
Not a man shall be a slave
Shouting the battle cry of freedom
Das zweite Stück ist ein Instrumentaltitel aus der Feder von Ry Cooder namens BETTER THINGS TO THINK ABOUT:
Ry Cooder: Rally ‘Round the Flag (gekürzt)/Better Things to Think About
Im letzten Jahr feierten wir Deinen 75. Geburtstag, lieber Klaus. Du wurdest 1933 in Treuburg in Ostpreußen, dem heutigen Olecko (Oletzko) geboren. Es war eine schwierige Zeit. Trotzdem hattest Du mit Deinem jüngeren Bruder Günter eine schöne Kindheit in dem kleinen Ort in Masuren. Die Kriegswirren brachten Dich dann wohl nach Thüringen, später nach Tostedt, wo Du Dich mit Deiner Familie niederließ.
Wie jeder Tag einmal zu Ende geht, so geht auch das Leben zur Neige. Gestern verstarb mein Schwiegervater, Klaus K., im Alter von 76 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.
Heute ist nicht nur Muttertag oder Willis und Christas 19. Hochzeitstag: Heute
vor zehn Jahren übernahm Thomas Schaaf, bis dahin Trainer der 2. Mannschaft, die Geschicke als Chefcouch von Felix Magath beim SV Werder Bremen. Was nach einer Übergangslösung aussah, ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Werder gewann nicht nur vor 10 Jahren noch auf die Schnelle den DFB-Pokal gegen die Bayern. 5 Jahre später holte Werder unter Schaaf Meisterschaft und Pokal, also das Double. Und weitere fünf Jahre (nach fünfmaliger Teilnahme an der Champions League) steht die Mannschaft in den Endspielen von UEFA-Cup und (nochmals) DFB-Pokal.
Thomas Schaaf, das ist Werder. Denn immerhin seit 37 Jahren ist der 48-Jährige Mitglied des SV Werder, dabei war er lange Zeit auch Spieler in der ersten Mannschaft: Thomas Schaaf – lebenslang grün-weiß
Thomas Schaaf ist etwas verschrien als knurrig, wortkarg und verschlossen, der den Interviews gern aus dem Wege geht. Wenn man ihn aber vors Mikrophon bekommt, dann zeigt sich sein ganz besonderer Humor: Schaafs Sprüche …
Nun seine Spieler hatten zu Schaafs 48. Geburtstag, dem Tag des Hinspiels im UEFA-Cup-Halbfinale gegen den HSV am 30. April, versprochen zu gewinnen. Leider verlor Werder das Spiel zu Hause. Aber im Rückspiel eine Woche später in Hamburg beendete die Mannschaft Hamburgs letzten Titeltraum durch einen 3:2-Sieg und setzte sich damit auch im Halbfinale des UEFA-Cups durch. Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk also. Am 20. Mai spielt der SV Werder nun im Endspiel gegen Schachtar Donezk. Das Finale wird im Sükrü-Saracoglu-Stadion, Heimstätte des 17-maligen türkischen Meisters Fenerbahce Istanbul, ausgetragen.
Der Sieg kam dabei etwas kurios zustande: Eine kleine Papierkugel entschied einen großen Pokalfight – hätte sie nicht im Weg gelegen, hätte es keine Ecke gegeben und Bremens Baumann hätte vermutlich nicht das 1:3 erzielt …
Gerade zu Schaafs 10-jährigem Arbeitsjubiläum berichten Medien, dass der VfL Wolfsburg Interesse an Schaaf als Trainer zeigt. Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass er in Zukunft den Arbeitsplatz wechseln könnte Ich denke aber, dass er auch in der kommenden Saison Trainer des SV Werder Bremen bleiben wird. An seiner Seite steht übrigens Wolfgang Rolfs (gemeinhin auch Schaafs Wolle genannt) als Co-Trainer, geboren zwischen Hamburg und Bremen, der als Idealbild eines Co-Trainers gilt.
Übrigens: Im Anschluss an das UEFA-Cup-Spiel zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen (2:3) haben frustrierte HSV-Anhänger Busse mit Werder-Fans angegriffen. Dabei erlitten zwei Bremer Schnittverletzungen, die ambulant behandelt wurden. Sieben Personen wurden vorläufig festgenommen. Die Busse mit den Werder Fans wurden bei der Abfahrt mit Eisenstangen und Steinen attackiert. Wegen der befürchteten Übergriffe zwischen den verfeindeten Fanlagern wurden die Bremer konsequent von der Polizei begleitet und durften nach Spielende das Stadion erst nach den restlichen Zuschauern verlassen.
Es ist eine geradezu unendliche Geschichte: Tostedt und die Neo-Nazis. Im Ortsteil Todtglüsingen gibt es jetzt seit einiger Zeit einen Laden, der neben Klamotten aus der rechten Szene auch Musik auf CDs und DVDs aus dem rechten Umfeld verkauft. Der Laden ist zudem Treffpunkt von Neo-Nazis (nicht nur aus Tostedt, aber leider auch).
Inhaber des Ladens ist der einschlägig bekannte Stefan S.; u.a. verbüßte er eine mehrjährigen Haftstrafen wegen Todschlags:
Am 18.03.92 prügelten zwei Neonazis den Buxtehuder Gustav Schneeclaus zu Tode. Stefan Silar, einer der beiden Täter betreibt heute einen Laden für Nazi-Dreck in Tostedt.
aus: de.indymedia.org
Am 15.3.2007 bekam Stefan Silar, Inhaber des Tostedter Naziladens „Streetwear Tostedt“ in Niedersachsen, Besuch von der Polizei. Ziel des Überraschungsbesuchs waren CDs der Naziband „Deutsch, Stolz, Treue“ („DST“ bzw. mit der Tarnbezeichnung „XXX“) gegen die von der Berliner Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung ermittelt wird.
aus: de.indymedia.org
Jetzt übergab eine Jugend-Initiative der Jugendausschuss-Vorsitzenden des Samtgemeinderates Tostedt einen offenen Brief mit der Forderung, „öffentlich Stellung gegen den Naziladen und die verstärkten rechtsextremen Strukturen in Tostedt“ zu beziehen. Unterstützt werden die Jugendlichen u.a. durch den Ehrenbürger und Alt-Bürgermeister Tostedts, Günter Weiß.
aus: Kreiszeitung Nordheide-Elbe & Geest vom 09.05.2009
Ich finde es sehr wichtig, dass Jugendliche selbst das Heft in die Hand nehmen, um auf rechtsextreme Tendenzen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen, und gleichzeitig aufzeigen, dass sie gewillt sind, gegen Neo-Nazis vorzugehen.
Die Politik in Tostedt hat sich dagegen eher ein Armutszeugnis ausgestellt. Den Laden gibt es bereits mehrere Jahre. Und es kam immer wieder zu Zwischenfällen, die aber unsere Politiker nicht wahrgenommen haben oder nicht wahrnehmen wollten. Es bedurfte einer Initiative von Jugendlichen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Durch die Medien ist auch Hannover aufmerksam geworden und hat den Bürgermeister der Samtgemeinde Tostedt zum „Rapport“ bestellt. Dieser nun bestellte umgehend für Montag, den 11.05.2009, eine Pressekonferenz ein. Gut geschlafen, Herr Bostelmann?
Der Windows 7 Release Candidate, eine Vorab-Version des neuen Windows-Betriebssystems von Microsoft mit sämtliche Funktionen, die auch das fertige Betriebssystem enthalten soll, ist fertiggestellt und zum Download bereit.
Nun, nachdem sich Windows Vista als Ressourcenfresser erwies, auf dem viele liebgewonnene Anwendungen nicht mehr liefen, reagiert der Release Candidate flotter auf Eingaben und ist weniger anspruchsvoll bei der Hardware-Ausstattung als Vista. Schon ein Gigabyte Arbeitsspeicher und ein Prozessor mit einem Gigahertz Taktfrequenz – die Standardausstattung von Netbooks, auf denen Vista erst gar nicht eingesetzt werden kann – reichen für flüssiges Arbeiten aus.
Die wichtigste Neuerung gibt’s dagegen nur als Extra-Download. Gemeint ist der „Windows XP-Mode“ (XPM), der ältere Anwendungen unter Windows 7 zum Laufen bekommt. Dahinter verbirgt sich eine Virtuelle Maschine (VM), also eine spezielle Software, die den Programmen ein XP-System vorgaukelt. Besonders kleine und mittelständige Unternehmen will man mit dieser Funktionalität locken, damit diese besonders ihre Text- und Tabellenprogramme zu Laufen bekommen.
Neu ist auf jeden Fall auch „Windows Touch” – soweit man einen Touch-Screen-Monitor besitzt. Mit dem optimierten Windows Media Center lassen sich z.B. via USB-TV-Tuner neben analogen auch digitale HDTV-Sendungen empfangen und aufzeichnen.
Der Internet Explorer 8 ist ja mittlerweile als endgültige Version veröffentlicht.
Daneben gibt es verbesserte Taskleisten, eine verbesserte Geräteverwaltung und mit ‚Windows Search’ eine verbesserte Suche nach Daten, die sich auf dem Rechner befinden.
Das neue Windows7 soll nach Ansicht von Fachleuten noch vor dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft verfügbar sein.