Archiv für den Monat: November 2011

Wole Soyinka: Die Ausleger

„Fünf Freunde, alle etwas Mitte Dreißig, haben nach dem Studium in einem Beruf Fuß gefaßt und versuchen nun, in ihrer jeweiligen Profession voranzukommen und zugleich ihren Platz in der Gesellschaft zu festigen: Sagoe ist Journalist, Bandele Universitätslehrer, Egbo Angestellter im Auswärtigen Amt, Kola Maler und Dozent und Sekoni Ingenieur und Bildhauer aus Liebhaberei. In einem Land wie Nigeria aber, das, gerade in die nationale Unabhängigkeit entlassen, allerorten Kriecher und Streber hervorbringt und wo überall die Korruption blüht, gleicht das einem Abenteuer, zumal diese fünf Freunde selber alles andere als Heilige sind; auch sie unterliegen der korrupten Gesellschaft.
Je näher Soyinka seine ‚Helden’ mit den Vertretern der fragwürdigen neuen nigerianischen Führungsschicht in Berührung kommen läßt, um so entlarvender treten die Reaktionen auf Phänomene wie Rassismus, Generationskonflikt, religiöse Intoleranz, Homosexualität oder Polygamie zutage. Der Kampf des einzelnen gegen einen übermächtigen Staatsmechanismus scheint aussichtslos; der Roman endet pessimistisch und desillusionierend: Der Biafra-Krieg wirft seine Schatten voraus.“
aus dem Klappentext zu: Wole Soyinka: Die Ausleger (Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, 1983 – Dialog Afrika – Übersetzung von Inge Uffelmann – Original: The interpreters, 1965)

Wole Soyinka: Die Ausleger

„Ich muß zugeben, mir gefällt die Idee mit den Eseln“, sagte Kola. „Aber es könnte sein, daß sie gegen den Geruch allergisch sind.“
„Gasmasken. Die Polizei kann sicher genügend zur Verfügung stellen.“
„Gasmasken an Esel auszugeben, könnte aber ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeuten. Stellt euch mal vor, die veranstalten eine Demonstration, dann wäre der Einsatz von Tränengas ja völlig nutzlos.“
Umschlaggestaltung Hermann Schelbert

Einen der Helden aus dem Roman von Wole Soyinka, Träger des Nobelpreises für Literatur 1986, haben wir bereits indirekt kennengelernt: Sagoe, der Journalist philosophiert über den Leerizismus [Teil 1] [Teil 2] [Teil 3], eine Wortschöpfung von Soyinka (im Original: voidancy zu voidance = Entleerung). Es ist eine persönliche Philosophie, mit der er die gängigen -ismen für sich verneint; er muss als der am meisten „verwestlichte“ in diesem Kreis gelten. Kalo arbeitet an einem großen Gemälde, in dem er alle seine Freunde und Bekannten als Yoruba-Gottheiten porträtiert. Sekoni ist nach einem abgelehnten Kraftwerksprojekt zum Bildhauer mutiert. Bandele ist vielleicht am wenigsten greifbar geblieben, er hat kein konkretes „Projekt“, mit dem er sich identifiziert. Egbo steht vor allem zwischen zwei Frauen, verkörpert aber das Gegenstück zu Sagoe, nämlich den „Traditionalisten“.

Soyinka macht es besonders den europäischen Leser nicht leicht. Er experimentiert und lässt so „provokant klassisch-westliche Formelemente auf die traditionellen Formprinzipien des Yoruba-Dramas stoßen. […] Wer sich an Soyinkas Buch mit festgefügten Vorstellungen zur Romanstruktur macht, wer feste, an europäischen Konventionen und Traditionen epischen Erzählens gebildete Erwartungen an die literarische Form Roman heranträgt, wird von Soyinka schon auf den ersten Seiten […] enttäuscht und verwirrt.“ (aus dem Nachwort von Eckhard Breitinger). Aber genau das macht den Reiz dieses Roman aus. Er entführt uns in eine andere (auch sprachliche) Welt, in der weniger der Einzelne im Mittelpunkt steht als die Gemeinschaft. Sicherlich erfordert dieser Roman einige Aufmerksamkeit, um den Überblick über die gerade geltende Zeit, die gerade aktiven Personen (Zuordnung der Personen) und die inneren Bezüge zu behalten. Aber als Leser gewöhnt man sich schnell an dieses ‚Fließen’ der Handlung.

Eng im nigerianischen Kontext bleibt Soyinkas erster Roman aus dem Jahr 1965, „The Interpreters“ – Die Ausleger“. Der Titel bezieht sich auf fünf Akademiker verschiedener Fachrichtungen, die das Leben im gerade unabhängig gewordenen Nigeria interpretieren, jeder auf seine Art, alle aber in dem sehr afrikanischen Bewußtsein, Teil des Ganzen und verantwortlich für die Gemeinschaft zu sein. Die verschiedenen Interpretationsansätze, die Soyinka mit Humor, Ironie, auch Sarkasmus auf seine fünf Hauptpersonen verteilt, gelten so auch für das Nigeria der achtziger Jahre und manchen anderen Staat der „Dritten Welt.“
Almut Seiler-Dietrich – Die Zeit Nr. 24 vom 05.06.1987 – S. 55

siehe auch Zeit online Literatur: Schwarzer Orpheus, springender Tiger

Stücke, Romane und Gedichte von Wole Soyinka

Neu gekauften PC entrümpeln?

Eigentlich darf ich das gar nicht sagen, aber mein Rechner zu Hause wird morgen acht Jahre alt. Am 19.11.2003 habe ich den bei Aldi gekauft. Damals für heute teure 1179 € (ja, den Euro gab es damals schon). Aber er tut immer noch seinen Dienst, auch wenn er manchmal herumspackte. Netzteil (noch während der Garantiezeit) und Grafikkarte mussten allerdings inzwischen ausgetauscht werden. Das sind nach meiner Erfahrung die anfälligsten Teile eines PCs. Warum ich mir noch keinen neuen Rechner gekauft habe? Zum einen hat dieser eine TV-Karte, die auch analoge Anschlüsse unterstützt (mit analogem Kabelanschluss lebe ich auch noch fast im Mittelalter), über die ich z.B. meine alten Videokameras anschließen kann und so alte Video-Aufnahmen digitalisieren kann. Und die Kiste läuft eben noch und läuft …

Aber die Tage meines Rechners sind gezählt. Ich überlege nur noch, was für einen Rechner ich mir kaufen werde und wo. Es gibt ja Läden, bei denen man sich einen Rechner nach seiner Wahl zusammenschrauben lassen kann (z.B. Atelco), Beratung inklusive. Wenn ’s denn alleridings ein Rechner vom Discounter sein sollte (und dort die Komponenten wir Prozessor, Festplatte, Laufwerke und sonstige Teile wie z.B. TV-Karte stimmen), sollte man heute (und nicht erst seit heute) gedenken, dass sich meist jede Menge Versionen von vorinstallierten Testprogrammen (mindestens ein Virenscanner, Brennersoftware bis hin zu Textverarbeitung und Multimedia-Programme) auf dem Rechner befinden, die nur eine bestimmte Laufzeit (30 bis 90 Tage in der Regel) haben. Spätestens dann soll der frischgebackene Computerbesitzer mit Popup-Fernstern immer wieder zum Kauf der teuren Vollversionen überredet werden.

Solche „Crapware“ genannten Testversionen bremsen den neuen Rechner aus. Alfred Krüger von zdf.de (und nicht nur der) rät hier zu einem Entrümpeln des neuen PCs auf. Wer sich selbst nicht traut, die entsprechenden vorinstallierten Programme über Start-Einstellungen-Systemsteuerung-Software zu deinstallieren, dem sei folgendes empfohlen:

„‚Es ist eine ziemlich frustrierende Erfahrung, wenn man einen brandneuen Computer auspackt und dann gleich mit einem ganzen Bündel von Testprogrammen zugespammt wird’, sagt Jason York, Elektroingenieur aus Detroit im US-Bundesstaat Michigan. York hat ein kleines Programm geschrieben, das Abhilfe schaffen soll. Sein Name: PC Decrapifierzu Deutsch etwa: ‚PC Entrümpler’.

Der ‚PC Decrapifier’ ist für Privatanwender kostenlos und soll neue Rechner möglichst gründlich von lästiger ‚Crapware’ befreien. Er durchsucht die Festplatte des Rechners und listet alle unerwünschten Programme automatisch auf. Anschließend kann der Nutzer entscheiden, welche Software er tatsächlich löschen möchte. Nach einer Warnung und einem letzten Mausklick auf ‚OK’ werden die Programme dann endgültig gelöscht.“

Hitler und das Urheberrecht

Die ZDF-Dokumentation „Hitler und das Geld“ zeigt uns Adolf Hitler, der sich immer wieder gern als asketischen, opferbereiten, selbstlosen „Führer“ im Dienste seines Volkes darstellte, als Multimillionär und Steuerbetrüger. Anfangs verzichtete er zwar zu Gunsten verarmter Parteigenossen auf sein Gehalt als Reichskanzler, um später nach dem Tod Hindenburgs auch noch dessen Gehalt und Aufwandsentschädigungen zu kassieren. Und als er als Reichskanzler einen Steuerbescheid mit einer Steuerlast von etwa 405.000 Reichsmark erhielt, intervenierte er erfolgreich beim zuständigen bayerischen Finanzministerium. Seitdem hat Hitler nicht einen Pfennig Steuern gezahlt.

Schon sehr früh wurde er von der Industrie des In- und Auslandes mit Spenden unterstützt. Zwischen 1933 und 1945 wurden von der deutschen Industrie etwa 700 Millionen Reichsmark in einen Fond eingezahlt, der zur „persönlichen Verfügung des Führers“ stand. Und seit 1922 spendete auch der US-amerikanische Autohersteller und Antisemit Henry Ford. Später wurden auf sein Geheiß von den deutschen Ford-Werken jährlich 50.000 Mark als Geburtstagsgeschenk auf Hitlers Privatkonto überwiesen.

Und es flossen reichlich Tantiemen für sein Buch „Mein Kampf“, das bis 1945 eine Auflage von 10 Millionen Bänden erreichte: Acht Millionen Reichsmark brachte seine „Abrechnung“, eine geschönte Autobiografie und Hetzschrift, die u.a. vom Staat als Geschenk an alle Neuvermählten überreicht wurde.

Dem nicht genug: Hitler kassierte beim Verkauf von Briefmarken mit seinem Porträt und war wesentlich an den Einnahmen von Fotos beteiligt, die sein Haus- und Hoffotograf Heinrich Hoffmann von ihm schoss. Hoffmann selbst profitierte reichlich von diesem Vorrecht und kassierte für seine ‚Urheberrechte’. Darin waren die Nazis oberkorrekt. („Der Fotograf bildet ab, er hält fest, sonst nichts. Und er verschwindet auch symbolisch unter dem schwarzen Tuch, das ihn verhüllt.“ – sagte Adolf Hitlers Leib-Fotograf hinterher. Doch natürlich war nicht Dokumentation Heinrich Hoffmanns Intention, sondern das Gegenteil davon: Überhöhung und Verklärung Hitlers – Quelle: photoscala.de)

Adolf Hitler: Mein Kampf

Apropos Urheberrechte: Wie sieht es eigentlich mit den Urheberrechten für Hitlers „Mein Kampf“ aus?

Hitler war bis zu seinem Selbstmord in Berlin in München gemeldet. Sein Vermögen wurde zunächst von den Alliierten beschlagnahmt und dann nach Kriegsende vom Freistaat Bayern eingezogen. Seit 1945 nimmt das bayerische Staatsministerium der Finanzen das Urheber- oder genauer Nutzungsrecht des Buches in Anspruch, Druck und Vertrieb von Neuauflagen wurden in Deutschland verboten.

Und damit beginnt das Problem: Zwar war der Freistaat Bayern laut Urteil des Landgerichts München I vom 15. Oktober 1948 berechtigt, „Hitlers Vermögen zu beschlagnahmen; aber er war und ist nicht berechtigt, auch als Inhaber des Urheberrechts von Adolf Hitler aufzutreten, da das Urheberrecht ein Recht eigener Art mit ineinander übergreifenden verwertungs- und urheberpersönlichkeitsrechtlichen Befugnissen darstellt.“

Das bayerische Finanzministerium hat bisher einem Abdruck des Gesamtwerks nicht zugestimmt und vertritt die Auffassung, dass dieser auch nach Erlöschen des Urheberrechts als Verbreitung verfassungsfeindlicher Propaganda sowie als Volksverhetzung strafbar sei. Der Bundesgerichtshof hat dagegen 1979 entschieden, dass die Verbreitung des Buchs nicht strafbar ist. So ist der Besitz des Machwerkes legal und darf auch antiquarisch vertrieben werden. (Quelle: de.wikipedia.de)

In Zeiten des Internets ist das Buch inzwischen online in vielen Sprachen erhältlich, so natürlich auch auf Deutsch. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass es für diese Ausgaben keine Autorisierung oder Prüfung gibt, es daher nicht gewährleistet ist, ob sie tatsächlich der offiziellen Ausgabe entsprechen.

Urheber- und Nutzungsrechte, wie auch immer, sie enden für Hitlers „Mein Kampf“ am 1. Januar 2016 (70 Jahre nach Hitlers Tod, gemäß Urheberrechtsgesetz), und damit endet auch der „Streit der Gelehrten“ hinsichtlich dieser Rechte. Zu den Urheber- und Nutzungsrechten habe ich mich hier schon öfter geäußert (u.a. in den Beiträgen Urheberrecht, Patente und Piraten und Das Eigentor des Herrn Kauder), und es verwundert mich immer wieder, wie oft selbst Juristen den Unterschied zwischen Urheber- und Nutzungsrecht nicht begreifen. Wie auch immer: Es ist nicht meine Absicht, an dieser Stelle das Urheberrecht generell am Beispiel von Hitlers Hetzschrift zu beleuchten, das wäre äußerst makaber. Aber dieser kleine Lichtstrahl sei trotzdem erlaubt, weil er zeigt, welch seltsame Blüten das Urheberrecht treiben lassen kann.

Was könnte also 2016 geschehen, wenn das Urheberrecht für Hitlers „Mein Kampf“ beendet ist? Da das Buch bereits heute in großer Auflage, wenn auch ‚illegal’, gedruckt wird, es im Internet für jeden im Grunde frei verfügbar ist – die große Buchschwemme dürfte so nicht zu befürchten sein. Interessant in diesem Zusammenhang ist u.a. ein auf „Zeit online“ (schon etwas länger zurückliegendes) veröffentlichtes Gespräch mit der Wiener Historikerin Brigitte Hamann (die auch in der ZDF-Dokumentation zu Worte kommt) über Adolf Hitlers bizarre Bekenntnisschrift und den Plan, sie neu zu edieren: Das verbotene Buch. Ob das Buch 2016 weiter verboten bleiben sollte, darüber mag man sich streiten. Ich halte es für sinnvoll, die „Aura des Verbotenen“ zu brechen. Schon in den fünfziger Jahren hatte Bundespräsident Heuss empfohlen, Hitlers „Mein Kampf“ kommentiert zu veröffentlichen, um ein für allemal vor nationalsozialistischen Tendenzen abzuschrecken. So liegt zz. ein Buch von Christian Zentner vor, indem dieser alle Passagen aus Hitlers ‚Mein Kampf’ ausgewählt und kommentiert, die den „Fahrplan für die Reise ins Chaos“ dokumentieren. Dabei hat er dort Richtigstellungen und Ergänzungen vorgenommen, wo Hitler seine Zitate – wie es sein Stil war – ohne Quellenangabe veröffentlichte: Adolf Hitlers Mein Kampf von Christian Zentner. Daneben gibt es jede andere Literatur zu Adolf Hitler: Mein Kampf.

Alle beisammen

Jetzt sind alle Teilnehmer für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine beisammen. Nachdem sich neben den Gastgebern Polen und der Ukraine als Gruppenerste bei den Qualifikationsspielen zur Euro 2012 Deutschland, Russland, Italien, Frankreich, die Niederlande, Griechenland, England, Dänemark und Spanien und als bester Gruppenzweiter Schweden bereits qualifiziert hatten, schafften es in den Relegationsspielen (alle weiteren Gruppenzweite) auch Irland (gegen Estland), Kroatien (gegen die Türkei), Tschechien (gegen Montenegro) und als letzter Portugal (gegen Bosnien-Herzegowina). Der Feld ist komplett.

Neben den vielen bekannten Gesichtern und der Ukraine, die als Gastgeber zum ersten Mal an einer EM teilnehmen, ist es eigentlich nur Irland, die nach 1988 zum 2. Mal die Teilnahme geschafft haben. Alle weiteren Nationalteams haben mindestens an eine der letzten beiden Europameisterschaft 2004 (in Portugal) und 2008 (in Österreich und der Schweiz) teilgenommen.

Wer nun gegen wen vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 spielt, das entscheidet sich am 2. Dezember. Die Auslosung der vier Vierergruppen der Finalrunde findet dann in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Neben den Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe D) werden die beiden stärksten qualifizierten Mannschaften als Gruppenkopf der Gruppen B und C gesetzt (derzeit Spanien und Niederlande). Die übrigen Mannschaften werden in drei Töpfe gemäß dem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, und jeder Gruppe wird je eine Mannschaft jedes Topfes zugelost – hier die Setzliste:

Topf 1: Polen, Ukraine, Spanien, Niederlande
Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland
Topf 3: Griechenland, Schweden, Dänemark, Kroatien
Topf 4: Frankreich, Tschechien, Irland, Portugal

Wer sind nun die großen Favoriten dieser EM 2012? Ganz vorn ist aus heutiger Sicht neben dem Titelverteidiger Spanien vor allem das deutsche Team zu sehen. Nach der Weltmeisterschaft 2010 hat die deutsche Mannschaft eine beeindruckende Saison gespielt, sich nicht nur ohne Punktverlust souverän für die EM qualifiziert, sondern hat auch beeindruckende Siege gegen Brasilien und gestern mit 3:0 gegen die Niederlande (zz. immerhin noch vor Deutschland Weltranglistenzweiter) errungen. Einzigster Wermutstropfen war die Niederlage Ende März gegen Australien.

Bundestrainer Joachim Löw hat ein außergewöhnliches, besonders junges Team zur Verfügung. Besonders tun sich dabei Spieler wie Mesut Özil als Mittelfeldregisseur, Thomas Müller und der sich in einem zweiten Fußballerfrühling befindliche Miroslav Klose hervor. Und im Hintergrund wartet ein Supertalent wie Mario Götze, auch wenn das „Experiment“, Götze und Özil gleichzeitig spielen zu lassen (beim 3:3 gegen die Ukraine), noch nicht so ganz klappte.

Natürlich steigt mit dem Erfolg auch der Erwartungsdruck. Das Potential, Europameister zu werden, hat die Mannschaft aber ohne Zweifel. Jetzt kommt es darauf an, gut in die nächste Saison zu starten und den Spielrhythmus zu finden. Das gilt besonders für die Abwehr, dem einzigsten Sorgenkind. Dann kann das deutsche Team nicht nur die Niederlande schlagen, sondern auch Mannschaften wie England und zuletzt Spanien. Auf jeden Fall darf man sich weiterhin auf einen attraktiven, schnellen und dann hoffentlich auch erfolgreichen Fußball mit dem deutschen Team freuen.

Leerizismus (3): Göttliche Abbilder

Im ersten Teil ließ Wole Soyinka, Träger des Nobelpreises für Literatur 1986, seinen Romanhelden Sagoe „allen anderen –ismen, vom homöopathischen Marxismus bis zum Existentialismus“ grabsingen und pries den Leerizismus, einem von Soyinka kreierten, ins Deutsche übersetzten Neologismus (voidancy zu voidance = Entleerung). Und im zweiten Teil pries Sagoe das Schweigen dabei. Zuletzt will dieser Sagoe getröstet sein und lässt sich von seiner Freundin aus seinem Pamphlet zitieren: dem Buch der Erleuchtung, über die Philosophie des Leerizismus:

Leerizismus – leere Hände

Und er war erst zu beruhigen, als sie sich bereit erklärte, sein Buch der Erleuchtung auszugraben und ihm von einer beliebigen Seite vorzulesen.

„… Aus dieser Periode meiner Kindheit, und die Tür zu unserer riesig ausgedehnten Wohnanlage gewährte immer Unterschlupf, entsinne ich mich der Farbporträts zweier übermenschlicher Wesen, ätherisch, unweltlich, mit Kronen und Juwelen, breiten Pelzkragen, Gold, Samt und Hermelin, mit Reichsäpfeln und Zeptern und hinter ihnen goldene Throne. In meinen Kinderaugen waren diese Abbilder – und damit der Plazierung dieser Porträts keine besondere ideologische Bedeutung zugemessen werden konnte, hingen die Porträts auch im Wohnzimmer und in den Schlafzimmern, denn meine Leute waren überzeugte, treue Royalisten -, in meinen Kinderaugen waren diese Figuren nichts geringeres als Engel oder Gott und seine Frau. Es war eine kritische Phase meiner Introspektionsentwicklung, und hätte ich in diesem Lande hier gelebt, in dem alle Möglichkeiten offen stehen, ich hätte zweifellos die Laufbahn eines hauptberuflichen Schizophrenen eingeschlagen. Die Beschränkungen dieses grazilen, unwirklichen Paares wurden zur Zwangsvorstellung. Machten sie, oder machten sie nicht? Wie in einer Séance offenbarte sich die Lösung mit blendender Klarheit. Während einer Sitzung rein leerizierender Natur, erkannte ich die Verhaltensgrenze innerhalb dieser menschlichen Verrichtung. Sie waren Leeriker; doch Jesuschristus, niemals das andere! Scheißen ist menschlich; sich entleeren göttlich.
Dies war die Geburtsstunde der konkreten Formulierung des Leerizismus …“
(Seite 227 f.)

Der Leerizismus begegnet den Lesern noch einige Male – als Andeutung. Zuletzt, in einem Gespräch mit seinen Freunden, Kola, den Maler, und Egbo, den Angestellten des Auswärtigen Amtes, beteuert er: „ […] eines trunkenen Tages habe ich diesem Weib da blödsinnigerweise versprochen, daß ich mein Buch der Erleuchtung verbrenne, wenn wir heiraten.“ (S. 351) Dieses Weib ist Dehinwa, mit der Sagoe schon lange zusammenlebt. Und wenn wir auch nur Ausschnitte aus dem Buch der Erleuchtung erfahren, so sollte das genügen, um den Leeriszismus zu verinnerlichen, ähem, eher im Gegenteil, DAS zu veräußerlichen, oder?!

aus: Wole Soyinka: Die Ausleger (Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, 1983 – Dialog Afrika – Übersetzung von Inge Uffelmann – Original: The interpreters, 1965)

Tostedts neuer Bürgermeister

Mit diesem Ergebnis hatte wohl keiner gerechnet. Die Gemeinde Tostedt wählte überraschend Gerhard Netzel (SPD) zum neuen Bürgermeister, obwohl CDU, FDP und die WG Tostedt mit 16 von den 31 Ratsmitgliedern die Mehrheit im Rat haben. Deren Kandidat, Ernst Müller (CDU), kam aber nur auf 13 Stimmen.

Bürgermeisterwahl 2011 in der Gemeinde Tostedt
Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt Nr. 44a vom 05.11.2011/40. Jg. (Seite 8 )

Nach dem doch deutlichen Debakel bei der letzten Kommunalwahl 2011 in Niedersachsen für CDU und FDP (zusammen verloren die Parteien 15 %), mussten beide Parteien jetzt auch noch diese Wahlschlappe hinnehmen.

Das letzte Blatt am Baum

Ein stürmischer Tag genügte, um fast alle Blätter vom Kirschbaum zu fegen. Jetzt Mitte November der erste längere Frost: Wenigstens scheint die Sonne am Tag, und lässt die sonst so traurigen Novembertage trotz der ersten Kälte angenehm erscheinen.

    Das letzte Blatt am Baum

Ich bin kein Dichter. Prosa liegt mir mehr als Lyrik. Und doch habe ich mich vor vielen Jahren einmal an ein Herbstgedicht gewagt: Das letzte Blatt am Baum … Obwohl ich meinen ganzen Papierkram auch früherer Jahre durchsucht habe, das Gedicht bleibt verschollen. Es war von einer herbstlichen Stimmung geprägt, die eher depressiv als ermutigend zu nennen ist. Das letzte Blatt als Sinnbild für Einsamkeit.

Nun, fast alle Blätter sind vom Kirschbaum gefegt. Und doch sind es mehr Blätter noch als nur eines. Und die Sonne bescheint diese letzten Blätter: Es ist ein Bild dafür, eigentlich nie allein zu stehen, selbst in scheinbar trüben Tagen. Und ein bisschen Sonne erhellt selbst die einsamsten Seelen …

Leerizismus (2): Stichwort Schweigen

Im ersten Teil ließ Wole Soyinka, Träger des Nobelpreises für Literatur 1986, seinen Romanhelden Sagoe „allen anderen –ismen, vom homöopathischen Marxismus bis zum Existentialismus“ grabsingen und pries den Leerizismus, einem von Soyinka kreierten, ins Deutsche übersetzten Neologismus (voidancy zu voidance = Entleerung). Wie schön, dass Soyinka seinen Helden weiterhin leerifiziert philosophieren respektive aus seinem Manuskript zitieren lässt. Köstlich, einfach köstlich – wie ich finde (zum eigentlichen Roman später etwas mehr):

Leerizismus – leere Hände

„Schlag es auf – irgendwo, wo’s dir gefällt.“

Eilfertig, wie jemand, der sich letztlich an eine aufgezwungene Vergnügung gewöhnt hat, gehorchte Mathias.

„Mhm, gut. Jetzt trink, und dann können wir anfangen …
… Und das Schweigen ist für den Leeriker wie der Opiumrausch für den Mystiker des Orients. Die Ruhe in der Toilette eines englischen Vorstadthaushalts, wenn der Gastgeber und die Nachbarn zur täglichen Arbeit gefahren sind, und der Gast alleine leerifizieren kann, dies ist ein Schweigen zum Anfassen. In Frankreich verflacht dieser Mythos der geistigen Vertiefung natürlich zu einer seichten und unangenehmen Pose – wie laichende Kröten. Dort suchte ich den Opiumrausch des Schweigens vergeblich, bis ich mich schließlich, um dem seelenentwürdigenden Zustand der Studentenheimtoilette zu entfliehen, mit Buch und Schaufel in die nahen Wälder zurückzog, wo ich wenigstens diese eine Erfüllung fand, denn die Wälder dehnten sich kilometerweit. Hier errichtete ich mir eine kleine Laube, in der ich regelmäßig meditierte, las oder einfach dem Gezwitscher gallischer Vögel lauschte. Ich gestehe, es war ein verkrampfter Leerizismus, er ließ die tiefe Befriedigung vermissen, die völlige Muskelentspannung. Schlimmer noch: streifte mich plötzlich inmitten meiner Andacht ein nasser Grashalm, so sprang ich in Panik auf, fürchtete ich doch, eine Schlange züngle mir um die Eier. Doch das feuchte, schwere, vogelgezwitscherdurchsetzte Schweigen stellte eine mystische Erfahrung dar, der gegenüber sich das Risiko der Entmannung als unbedeutende Farce ausnahm. Nun freilich, meine Freunde, muß ich von einer schmachvollen Episode berichten. Zwei Wanderstudenten folgten mit eines Tages, neugierig herauszufinden, wohin die tägliche Kombination von Buch und Schaufel führe. Noch immer empört mich alles in mir bei dem Gedanken, daß ich wahrhaftig bei dieser allerintimsten der menschlichen Verrichtungen beobachtet wurde. Doch sie erwiesen sich als interessierte Schüler. Sie reinigten sich von dem Tabubruch, indem sie die Geldration von drei Tagen an einem einzigen Nachmittag im Bistro ausgaben. Ich erteilte ihnen die Absolution, und da der Wein mich großzügig machte, initiierte ich sie in die Mysterien des Leeriszismus. Doch gelang es ihnen, in die Tiefen der Lehre vorzudringen? frage ich mich heute. Sie waren, soweit ich mich erinnere, zu etwas konvertiert, das mir als bloße Entspannungsfähigkeit erschien. In feuchter Erde und in nassem Unterholz, so behaupteten sie, in klammheimlicher Handhabung von Rankengewächs und niederem Buschwerk läge die wahre Leerifizierung. Das ist , schrie ich, die wahre Leerifizierung bedarf der Kunst und Wissenschaft. Indirektes Licht muß gedämpft dem Auge schmeicheln; für den Luftreiniger – denn das ist der Weihrauch – muß mit Hingabe die richtige Duftnote gewählt werden, es bedarf der rechten Bücher und Gemälde, so daß der Wunsch, die Gedanken schweifen zu lassen, nicht in Frustration endet. Lautsprecheranlagen für eine sorgfältig ausgesuchte musikalische Untermalung – nicht die Launen der natürlichen Jahreszeit. Drei Tage lang schwelgten wir in der Dialektik des Leeriszismus. Du bist ein Bourgeoisleeriker, kreischten sie – Sie wissen, wie sehr die Franzosen die Polemik lieben -, und ich antwortete, ihr seid leerifizierte Pseudonegritudinisten! Ihr abtrünnigen Schwachköpfe, begreift ihr denn nicht, daß eine Kirchenatmosphäre geschaffen werden muß! Meine Buch-und-Schaufel-Unternehmung war doch lediglich eine zweckdienliche Notlösung. Aber sie schleuderten mir Andrew Marvell entgegen, bombardierten mich mit green thoughts to [in] a green shade! Gegenüber ihrer Vision von der jungfräulichen Natur und der Laubenleerifizierung erwiesen sich meine Warnungen vor der Schlangenbedrohung als ineffektiv. Es war ein befriedigendes Gefühl, den Samen des Leerizismus auf dem Kontinent gesät zu haben, doch zugleich war es auch eine kleine Niederlage, denn ich war machtlos gegenüber dieser verdammten Regression …“

Feierlich schloß Sagoe das Buch, und beide verharrten in nachdenklichem Schweigen.

„Ich wußte es, Mathias, du bist ein Naturtalent. Du bist sogar so was wie ein Hellseher. Nicht viele Menschen haben ein Fingerspitzengefühl, das genau auf ihre Psyche abgestimmt ist.“

„Wenn Sie sagen, Oga …“

„Ich weiß es, Mathias. Schweigen, das war es. Schweigen. Du hast das Manuskript beim Stichwort Schweigen aufgeschlagen. Ein genialer Akt. […]“

aus: Wole Soyinka: Die Ausleger (S. 139 ff. – Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, 1983 – Dialog Afrika – Übersetzung von Inge Uffelmann – Original: The interpreters, 1965)

Vor vollendeten Tatsachen

Es geht doch nichts über gute Nachbarschaft, oder? Wenn’s denn eine ‚gute’ wäre …

Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte und sind mit unserem direkten Nachbarn immer mehr oder weniger klar gekommen, wenn wir ihn auch für einen ‚merkwürdigen Vogel’ halten, dem Äußerlichkeiten bedeutend wichtiger sind als uns, denn er mag es immer gern groß aufgetragen. Ein Großkotz eben. Nun hat sich unser Nachbar einen Kamin einbauen lassen, dessen Schornstein monströs über allen Gipfeln thront und ab demnächst seinen Beitrag zur Luftverpestung beitragen wird. Wie gesagt: Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte und damit auch unser Nachbar. Er wohnt also nicht in einem Einzelhaus, noch weniger in einer Villa.

Damit der Schornsteinfeger (Vorschrift ist Vorschrift) zum Fegen auf den Dachfirst gelangen kann, wurde eine Leiter aufs Dach genagelt, geschraubt, was weiß ich … Direkt am Schornstein wurden zwei Stufen (Alu-Gitter) befestigt. Und genau diese wurden mindestens zur Hälfte auf unserer Dachhälfte angebracht, weil’s auf der anderen Seite nicht ging (Dort hatte unser Nachbar bereits zwei große Fenster mit Rollläden einsetzen lassen). Diese Stufen wurden nun montiert, ohne dass wir zuvor gefragt wurden, ob wir damit einverstanden sind oder nicht.

Ich habe keinen Bock auf Streit. Was mich aber stört ist, dass wir einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und dann dieser selbstherrliche Fratzke und sein Psychogelaber: Entschuldigung, aber … … wir hätten ja auch nicht für alles eine Zeichnung … … immer gute Nachbarschaft, bla, bla, bla … und schließlich hätten wir unseren Schornstein (für unsere neue Zentralheizung, die jetzt im Keller ist) außen angebracht, da hätte ihn ja auch keiner gefragt: Wozu auch, wir haben ja nichts auf seinem Dach montiert.

Ich bin gespannt, wie er jetzt reagiert. Ich habe ihm nur noch gesagt, er solle es so lassen wie es ist, alles andere wäre ‚sinnlos’ (was ‚sinnlos’ wäre, sagte ich nicht) … bevor ich unsere Haustür in den Grundfesten wanken ließ. Wenn er nicht der Armleuchter ist, für den ich ihn halte, dann wird er die besagten zwei Stufen (Gitterrost) quer oder wie auch immer anbringen lassen (was sich durchaus bewerkstelligen ließe) und so nicht mehr auf unserem Dach lastet. Ansonsten werde ich ihn weiterhin für den Armleuchter halten, der er allem Anschein nach auch tatsächlich ist.

Nur so nebenbei: Meine Frau als Tagesmutter hat früher seine Kinder eine Zeitlang betreut (mit Mittagessen und Unterstützung bei den Hausaufgaben) und ihm einen ‚Nachbarschaftsrabatt’ eingeräumt. In seiner moralischen Ahnungslosigkeit prahlte er damit, dass er mehr Geld vom Arbeitgeber für die Kinderbetreuung erstattet bekäme als er meiner Frau bezahlte (hätte das meine Frau früher gewusst …). Und: Unser Doppelhaus ist an einer Drainage angeschlossen. Das Abwasser sammelt sich in einem Schacht und wird über eine Pumpe entsorgt. Diese Pumpe verbraucht natürlich Strom auf unsere Kosten, für den der Nachbar bis heute noch keinen Pfennig respektive Cent gezahlt hat (inzwischen verbrauchte die Pumpe über 500 KW/h). Wenigstens eine kleine Aufmerksamkeit ab und wann wäre vielleicht drin gewesen …

Es geht doch nichts über gute Nachbarschaft, oder? Ich kann durchaus drauf pfeifen

Fieser Fuchs

Meine Söhne sind ja nicht nur musikalisch kreativ, sondern betätigen sich auch zeichnerisch. Von Jan, dem Älteren, habe ich ja bereits einige Kalenderblätter (für das Jahr 2006) hier vorgestellt – und auch zwei Comics anlässlich meiner Geburtstage 2007 und 2009 (was soll ich nur von einem so ‘respektlosen’ Sohn halten?). Lukas, der Jüngere, ist mindestens genauso kreativ, vor allem wenn es um die Entwürfe von Comic-Figuren geht (ich muss ihm einmal einige Zeichnungen abluchsen). Früher hat er u.a. auch T-Shirts entworfen.

Nun ist der ältere meiner Söhne noch einen Schritt weiter gegangen und setzt seine Figuren in 3D um, d.h. er erweckt sie als Stofftiere zum Leben. Dafür hat er sogar extra einen Nähmaschinenkurs absolviert. Meine Frau hat ihm bereits eine eigene Nähmaschine besorgt. Eines seiner ersten Produkte ist der „fiese Fuchs“, ein Unikat, das er am letzten Wochenende einer Freundin zum Geburtstag geschenkt hat. Zuvor habe ich schnell noch einige Fotos geschossen, damit das Stofftier auch für ‚die Ewigkeit’ erhalten bleibt.

Fieser Fuchs - © Jan Einar Albin

Fieser Fuchs - © Jan Einar Albin

Fieser Fuchs – © Jan Einar Albin

Weihnachten steht vor der Tür. Und so ist damit zu rechnen, dass sich weitere Comic-Helden in Stoff und Füllwatte materialisieren (ich habe meinen Geschenkwunsch, einen ‚wilden Willi’, schon in Auftrag gegeben – gewissermaßen). Wann das Ganze dann in Serienproduktion geht, ist zz. noch nicht abzusehen 😉

Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

In diesen Tag ist die CD „Kugelkreuz“ erschienen: Es handelt sich dabei um ein Projekt der evangelischen Jugend im Sprengel Lüneburg – realisiert durch die Ev. Jugend im Kirchenkreis Hittfeld (das entspricht in etwa dem Landkreis Harburg bei Hamburg). Kugelkreuz ist ein Jugend-Bandwettbewerb gegen rechte Gewalt und für ein gewaltfreies Miteinander aller Menschen. Inzwischen haben 13 Bands an diesem Bandwettbewerb aus dem Sprengel Lüneburg teilgenommen. Die CD wurde im Tonstudio GrohPA in Bendesdorf und Flatfork in Hamburg-Wandsbek aufgenommen. Das Booklet der CD enthält neben den Liedtexten kurze Gedanken der Bands zum Thema Gewalt.

    Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

Mit dieser CD will die evangelische Jugend für Fremdenfreundlichkeit, für ein friedliches Miteinander aller Kulturen, für Demokratie, Toleranz und Akzeptanz einsetzen. Das Kugelkreuz ist dabei gleichzeitig christliches Symbol als auch Zeichen des Widerstandes gegen (neo-)nationalsozialistische ‚Umtriebe‘.

Ohne finanzielle Unterstützung, z.B. durch den Lions-Club Rosengarten und Generation 2.0 wäre die CD natürlich undenkbar gewesen.

Die CD ist als Gegenentwurf zu den in den letzten Jahren häufig auftauchenden Schulhof -CDs der rechten Szene gedacht. Die CD soll jedoch bewusst nicht an Schulen verteilt, sondern Konfirmanden sowie interessierten Jugendlichen als Geschenk von der evangelischen Jugend überreicht werden. Konfirmanden, Jugendliche und junge Erwachsene sollen über die CD einen eigenen Zugang zu den Themen Rechtsextremismus, rechter Gewalt an sich und ihrer Aktualität in unserem Alltag finden.

    Setlist der CD

Auch meine beiden Söhne haben mit ihrer Band „herr nachbar“ an diesem Projekt teilgenommen. Besetzung der noch ziemlich neuen Gruppe:

Philipp (der das folgende Lied auch geschrieben hat): Gitarre, Gesang
Jan: Gitarre, Keyboards
Lukas: Bassgitarre
Dennis: Schlagzeug

herr nachbar: Planet
(Der Text ist leider nicht ganz vollständig)

herr nachbar: Gedanken der Band