Kategorie-Archiv: Reisen

AlbinZ Urlaubsreisen

Inselaufenthalt Neuwerk: 6. Tag

Urlaub auf Neuwerk Die Tage auf Neuwerk gingen wie alle Urlaubstage viel zu schnell vorbei. Für die Rückfahrt nach Cuxhaven hatten wir zunächst die Fähre am Abend gebucht (Abfahrt sollte um 19 Uhr 30 sein). Ein Aufenthalt auf Neuwerk ohne eine Wattwagenfahrt ist aber wie eine Suppe ohne Salz.

So war unsere Wirtin der Ferienwohnung im Haus Seeblick so nett und buchte für uns um. Da die Fähre nur bei Flut, die Wattwagen aber nur bei Ebbe fahren, ging die Fahrt bereits kurz vor 11 Uhr los und nach Sahlenburg, von wo aber eine Busverbindung nach Cuxhaven und dort zum Bahnhof besteht. Gebucht wurde die Wattwagenfahrt bei Thomas Fischer (leider noch ohne Internetauftritt. Tel. 04721/28770 – e-Mail), der ansonsten auch für die Müllabfuhr auf der Insel zuständig ist (allerdings mit einem Lastwagen).

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk – Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Da die Wattwagen während des Niedrigwassers auch noch die Rückfahrt bewältigen, ging die Fahrt so früh los. Und im Watt war nicht nur in den Prielen noch reichlich Wasser vorhanden. Aber die Pferde, die die Wagen ziehen, sind daran gewöhnt, sogar bis zum Kopf im Wasser zu laufen, und werden schon früh ‚angelernt’. Allerdings mögen sie es nicht so gern, wenn ihnen das salzige Wasser in die Augen spritzt.

Der Weg von Neuwerk nach Cuxhaven-Duhlen bzw. Sahlenburg ist mit so genannten Pricken versehen. Das sind Orientierungshilfen meist aus jungen, etwa fünf bis sieben Meter hohen Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln. Die Neuwerker würden ihren Weg wahrscheinlich auch ohne diese Pricken finden. Sie helfen aber besonders den Wanderern, die zu Fuß den Weg zur Insel wagen (für die rund 13 km benötigt man etwa 2 ½ bis 3 Stunden). Wer sich an die Regeln fürs Wattwandern hält, sollte eigentlich nicht in Seenot geraten. Für die Unverbesserlichen gilt es auf dem Wattwanderweg nach Neuwerk auf halben Weg immerhin drei Rettungsbaken, die aus einem stählernen Mast mit einem geschlossenen Korb aus Metallgitter an der Spitze bestehen, der über eine Bodenluke mit Leiter erreichbar ist. Dieser Gitterkorb bietet Platz für etwa sechs Personen und dient bei Gewitter als Faradayscher Käfig, der vor den Auswirkungen von Blitzschlag schützt.

Rettungsbake im Wattenmeer

Rettungsbake im Wattenmeer

Rettungsbake im Wattenmeer

Nach anderthalb Stunden Wattwagenfahrt kamen wir gegen 12 Uhr 15 in Sahlenburg an. Mit Bus und Bahn ging es dann wieder nach Hause.

Inselaufenthalt Neuwerk: 5. Tag

Urlaub auf Neuwerk Am 5. Tag hatten wir auf der Insel Neuwerk von morgens bis abends herrlichstes Sonnenwetter. Und da wir die Insel im Wesentlichen ausgekundschaftet hatten, war für diesen Tag Strand, Meer und Sonne angesagt. Nach dem Frühstück ging es los zur Südseite von Neuwerk, zur Badestelle gleich neben dem kleinen Jachthafen.

Natürlich war bereits Ebbe und der Höchststand des Wassers mit der nächsten Flut sollte um 18 Uhr 14 sein. So war zunächst Buddeln im Watt angesagt. Meine Jungs bauten eine Burg mit allem Drum und Dran, sonnten sich wie meine Frau und ich. Und gegen 14 Uhr ließen wir es uns im „alten Fischerhaus“ gut gehen mit Kaffee, Kuchen, Eis und sonstigen süßen Leckereien (je nach Nase, unter die das Naschwerk geschoben wurde).

Burgbauen im Watt von Neuwerk

Ein Sonnenbad auf Neuwerk

trocken gelegter Jachthafen von Neuwerk

Burgbauen im Wattenmeer – Sonnenbaden auf Neuwerk

So ab 15 Uhr 30 kam dann das Wasser. Es dauerte nicht lange, und da meine Jungs ihre Burg auf einer Sandbank vor einem Priel gebaut hatten, dieser vor dem anderen Wattenboden überschwemmt wurde, überraschte das Wasser Jungs und Burg und unterspülte diese (die Burg) schneller als man gucken konnte.

Gegen 18 Uhr, als das Wasser seinen Höchststand fast erreicht hatte, machten wir uns auf zu unserer Ferienwohnung, um uns für den Abend zu präparieren. Im „Anker“ gingen wir zum Essen – ich gönnte mir auf der Sonnenterrasse ein reichhaltiges Bauernfrühstück, das für mich schon zur Tradition gehört. Auf früheren Radtouren in meiner Jugend durch Norddeutschland aß ich abends öfter ein solches Bauernfrühstück, weil es meist das preiswerteste Gericht und zudem nach vollbrachtem Radeln gut sättigend war.

Ein Verdauungsspaziergang beendete dann den Tag, an dem ich mir immerhin trotz Sonnencreme den Pelz gehörig verbrannte.

Noch ein Insel-Internum: Wenn so viele Gäste jeden Tag die Insel bevölkern, dann fragt man sich natürlich, wo der Müll bleibt. Es gibt natürlich keine Müllabfuhr wie bei uns. Aber einer der Insulaner, der sonst einen Wattwagen chauffiert, holt an bestimmten Wochentagen bestimmten Müll ab. Am Mittwoch war das Altglas dran. Neben der Kläranlage (auch das braucht die Insel natürlich) wird der Müll gesammelt. Und per Müllschiff, das sich an diesem Tag schon früh am Morgen gegen 5 Uhr durch dumpfes Gehupe ankündigte und am Staatsanleger auf der Westseite der Insel anlegte, wird der Müll abgeholt.

Inselaufenthalt Neuwerk: 4. Tag

Urlaub auf Neuwerk Am 4. Tag unseres Aufenthalts auf der Insel Neuwerk durchwanderten wir das Ostvorland der Insel, das nur auf markierten Wegen begangen werden darf, da hier viele Vögel nisten bzw. ruhen und Futter suchen. Gekennzeichnet ist das Ostvorland Neuwerks durch Salzwiesen, die ebenfalls geschützt werden sollen.

Diese Salzwiesen waren 1925 zunächst durch die Errichtung des Sommerdeiches von einer regelmäßigen Salzwasserzufuhr abgeschnitten, sodass die Salzpflanzen durch die zunehmende Versüßung des Bodens zurück gedrängt wurden. Da die intensive Bewirtschaftung dieses Inselteils ab 2003 aufgegeben wurde und die Ostschleuse (nach Errichtung eines trennenden Damms zwischen Nord- und Ostvorland – das Nordvorland wird weiterhin landwirtschaftlich genutzt) jetzt dauerhaft geöffnet bleibt, kann das Salzwasser wieder in das natürliche Prielsystem einströmen. So wachsen hier Salzpflanzen, die an erhöhte Gehalte von leicht löslichen Salzen an ihrem Standort angepasst sind und sich unter diesen Bedingungen fortpflanzen können, wie z.B. Hauhecheln und Strandwermut.

Möve auf Pfahl

Salzpflanzen: Hauhecheln

Prielsystem zwischen den Salzwiesen

Salzwiesen im Ostvorland von Neuwerk – mit Möve, Haudecheln und Prielsystem zwischen den Wiesen

Am Nachmittag beobachteten wir an der Badestelle im Nordvorland das Kommen der nächsten Flut. Der Höchststand war für 17 Uhr 30 vorgesehen, aber schon gegen 16 Uhr war das Wattenmeer hier unter Wasser. So ist es allgemein bei längeren Wattwanderungen ratsam, spätestens mit Erreichen des Tiefststandes des Wassers den Rückweg anzutreten. Wer denkt, aus eigener Kraft, z.B. durch Schwimmen, aus dem Wasser kommen zu können, wird sich arg täuschen. Auch wenn das Wasser generell Richtung Land strömt, so ergeben sich immer wieder Gegenströmungen (z.B. durch querlaufende Priele), die ein Vorwärtskommen unmöglich machen. Rettungsmaßnahmen werden teuer.

Hier noch zwei Insel-Interna: Neuwerk hat eine eigene Schule, die Inselschule, eine so genannte Zwergschule für die Klassen der Grundschule (wohl auch der Hauptschule); zz. sollen sieben Schüler und Schülerinnen (und Vorschüler) die Schule besuchen. Da die weiterführenden Schulen nur noch am Festland besucht werden können, müssen die Kinder, die eine solche Schule besuchen, in ein Internat, da die wechselnden Gezeiten einen geregelten Hin- und Rückweg unmöglich machen.

Inselschule Neuwerk
Betreten des Grundstücks auf eigene Gefahr: Inselschule Neuwerk

Und Neuwerk hat seine eigene Feuerwehr, die im Norden der Deichanlage zu finden ist. Sieben Männer und zwei Frauen bilden die wohl kleinste selbständig arbeitende Freiwillige Feuerwehr in Deutschland. Neben einem Löschfahrzeug und einen Rettungswagen gehört noch ein sieben Meter langes Boot zum Fuhrpark.

Inselaufenthalt Neuwerk: 3. Tag

Urlaub auf Neuwerk Was macht man so auf einer kleinen Insel von gerade einmal 3 km² wie Neuwerk, auf der nicht viel los ist, auf der im ‚normalen’ Leben gerade einmal knapp 40 Einwohner leben? Man guckt etwas hinter die Kulissen!

Die Einwohner von Neuwerk leben in erster Linie vom Tourismus. Es gibt ca. 140 Betten für die Pensionsgäste. Außerdem werden Zeltplätze (auch schon mit Zelten), Wohnwagenstellplätze und Lager (von Betten mag man nicht sprechen) in so genannten Heuhotels angeboten.

Heuhotel auf Neuwerk

Die Stadt Salzgitter unterhält auf der Insel ein Ferienlager. Außerdem gibt es zwei Schullandheime („Meereswoge“ und das Schullandheim am Turm).

Tagsüber kommen von Cuxhaven her viele Tagesgäste, die entweder per Fähre, Wattwagen oder auch zu Fuß die rund 13 km Strecke zurücklegen. So gibt es eine Handvoll Cafes, Restaurants, Pensionshäuser, Hotels und Ferienwohnungen:

Haus Seeblick
Zum Anker mit Nige Hus
Hus achtern Diek
Das alte Fischerhaus
Antjes Leuchtturm
Otto’s Gartenlokal mit dem Inselkaufmannsladen (Inhaber Hartmut Lange)

Die ganze Meute will natürlich versorgt sein. Und so bestellen die Insulaner ihre Ware am Festland und holen diese bei Ebbe mit Traktoren, an denen bis zu drei Anhänger befestigt sind, über den Wattwanderweg in Sahlenburg ab. Der Inselkaufmann bekommt z.B. jeden Mittwoch und Freitag neue Ware.

Traktoren Richtung Neuwerk

Reiter Richtung Festland

Traktoren und Pferdekolonne im Wattenmeer bei der Insel Neuwerk

Am dritten Tag unseres Aufenthalts auf Neuwerk liefen wir zunächst über den Deich Richtung Norden, dort weiter im Osten bis zum Beginn des Wattweges im Südosten der Insel, der nach Sahlenburg bzw. Cuxhaven-Duhnen führt. Da gerade wieder Niedrigwasser war, sahen wir eine lange Kolonne an Traktoren mit Anhängern, Wattwagen von Pferden gezogen und auch einzelne Reiter auf dem Weg Richtung Festland bzw. von dort kommend. Das sah aus wie ein Flüchtlingstreck während des 2. Weltkrieges.

Wir gingen dann im Watt im Süden bis zum Fähranlieger im Westen, wo einige Priele auch bei Ebbe noch Wasser zum Baden führen. Mein Jüngster kam nicht umhin, die Wassertemperatur zu prüfen (natürlich erwärmt sich das Wasser hier bei Sonnenschein ziemlich schnell) und schwamm einige Runden.

Lukas badet im Priel

Priel mit Schiff

Baden im Priel mit Schiff

Versinken im Schlick

Baden im Wattenmeer

Baden im Wattenmeer

Baden im Wattenmeer

Am Nachmittag, die Sonne ließ sich längere Zeit zeigen, badeten wir dann an der Badestelle im Süden der Insel, gleich neben dem Jachthafen. Der höchste Stand des Hochwassers sollte heute kurz nach 17 Uhr sein. Aber bereits zwei Stunden vor dem Höchststand flutet das Wasser das Wattenmeer.

Nationalpark-Haus auf Neuwerk

Zuvor besuchten wir noch das Nationalpark-Haus am Mittelweg und informierten uns über den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. In dem Haus wohnt u.a. auch die Vogelwartin.

Inselaufenthalt Neuwerk: 2. Tag

Urlaub auf Neuwerk Nach einem ausgiebigen Frühstück (und noch schnell den Gang für kleine Jungs und große Mädels) machten wir am 2. Tag unsere erste größere Wattwanderung. Es war um 10 Uhr gerade Niedrigwasser und das höchste Nochwasser sollte gegen 16 Uhr 20 kommen.

So gingen wir beim Radarturm auf der Westseite der Insel Neuwerk ins Wattenmeer. Hier mussten wir zuerst die Fahrrinne bzw. das Fahrwasser für die Fähre nach Cuxhaven durchwaten. Das Watt wird durchpflückt von Prielen, die selbst bei Niedrigwasser Wasser führen, da sie tiefer als die Ablagerungen wie Sand und Schlick liegen. Immer wieder bilden sich hier Sandbänke, auf denen sich Muscheln sammeln.

So eine Wanderung ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Im Schlick versinkt man mit bloßen Füßen immer ein Stück, an manchen Stelle sogar bis zu den Waden. Wegen der Muscheln ist es angebracht, mit Strandschuhen zu gehen (andere Schuhe eignen sich weniger, da diese vom Salzwasser angegriffen werden). Aber wer sich nicht so empfindlich gibt, wird es mögen, zumal das Wandern im Schlick einer Kneipp-Kur gleichkommt.

Wir gingen im Watt in Richtung Norden bis zum Badehaus. Dort besteht die Möglichkeit bei Hochwasser im Meer zu baden. Es begann zu regnen. Aber bei einem Aufenthalt an der Nordsee gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur bekanntlich die falsche Kleidung. Außerdem wechselt hier das Wetter ziemlich schnell – und nach Regen kommt auch bald wieder die Sonne hervor.

AlbinZ im Wattenmeer bei der Insel Neuwerk

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Priele

AlbinZ im Wattenmeer bei der Insel NeuwerK

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Muschelbank

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Schlick & Priel

Am Nachmittag gingen wir dann zum Leuchtturm von Neuwerk, dem Wahrzeichen der Insel – und da Neuwerk zu Hamburg gehört – dem ältesten Gebäude der Hansestadt. Dieser Leuchtturm wurde 1310 fertiggestellt und diente zunächst auch als Schutz vor Seeräubern. Das heute noch funktionsfähige Leuchtfeuer auf dem Turm wurde 1814 eingerichtet. Wegen seiner Lage am Zusammenfluss von Elbe- und Wesermündung war es ein wichtiges Seezeichen.

Im Leuchtturm gibt es sieben Fremdenzimmer, die angemietet werden können. Und man kann den Turm über 138 Stufen natürlich auch besteigen. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Insel – und natürlich auch einen Blick bis nach Cuxhaven. Übrigens gab dieser Leuchtturm der Insel seinen Namen: das neue Werk (Gebäude) wurde zu Neuwerk.

Leuchtturm der Insel Neuwerk

Blick Richtung Süden zum Jachthafen

Blick Richtung Westen Nordbake & Radarturm

Leuchtturm der Insel Neuwerk

Inselaufenthalt Neuwerk: 1. Tag

Urlaub auf Neuwerk Unsere Urlaubsvorbereitungen sind Realität geworden: Die Anreise zur Insel Neuwerk erfolgte über Cuxhaven mit der Bahn. Von dem Fähranleger „Alte Liebe“ beim „Alten Hafen“ erfolgte die Abfahrt mit der Fähre, der MS „Flipper“, um Punkt 12 Uhr und dauerte 1 ¾ Stunde. Das nächste Hochwasser, also der Höchststand des Wassers, war um 15 Uhr 54.

Abfahrt von Cuxhaven nach Neuwerk mit der MS Flipper

Abfahrt von Cuxhaven nach Neuwerk mit der MS Flipper

Abfahrt von Cuxhaven nach Neuwerk mit der MS Flipper

Insel Neuwerk

Insel Neuwerk - Ankunft mit der MS Flipper

Insel Neuwerk – Ankunft mit der MS Flipper

Bei der Abfahrt regnete es noch einwenig; die Ankunft auf Neuwerk im hamburgischen Wattenmeer gegen 13 Uhr 45 erfolgte aber bei herrlichem Sonnenschein. Mit auf der Fähre war der Postbote, der an diesem Samstag seine Arbeit noch vor sich hatte. Sein Postrad steht immer dienstbereit beim Fähranleger:

Dienstbereites Fahrrad für den Postboten auf Neuwerk

Abfahrt von Cuxhaven nach Neuwerk mit der MS Flipper

Dienstbereites Fahrrad für den Postboten auf Neuwerk

Leerungszeiten: "gezeitenabhängig"

Unsere Unterkunft hatten wir rechtzeitig im Haus Seeblick gebucht, eine Ferienwohnung für uns vier Personen. Und tatsächlich hatte das eine Zimmer, Wohn- und Schlafzimmer mit Küchenzeile einen wunderschönen Blick auf die See, genauer auf die Ostseite der Insel, wo sich neben dem Fähranleger auch ein Radarturm und die Nordbake, ein Seezeichen aus Holz, das der Markierung des Fahrwassers dient, befinden.

Friedhof der Namenlosen

Da gerade Hochwasser war, erkundeten wir zunächst die Insel, suchten den Jachthafen mit der Badestelle im Süden auf, warfen einen kurzen Blick auf den Friedhof der Namenlosen und gingen dann den Mittelweg der Insel längst; auf einem künstlich aus Erde aufgeschütteten Hügel, einer Warft (hier Wurt genannt), befindet sich das Wahrzeichen der Insel, der alte, 1310 fertiggestellte Leuchtturm. Früher diente dieses Bauwerk als Wehrturm gegen Piraten und Plünderer. Hier gibt es auch den einzigsten Laden der Insel (H. Lange) mit Ottos Gartenlokal, das besonders von den Tagereisenden frequentiert wird.

Abends aßen wir dann „Zum Anker“, in einem rustikal-maritim eingerichteten Restaurant und ließen es uns mit hier frisch geräuchertem Fisch, dazu Salat und Bratkartoffeln, schmecken.

Unser erster Eindruck: Hier lässt es sich aushalten. Kein Autolärm, dafür das Geschnattere und Geschrei der vielen Seevögel, die die Insel bevölkern. Und neben der weniger als 40 ständigen Bewohner der Insel (die Angaben schwanken zwischen 34 und 38) gibt es viele Pferde und Jungochsen, die aber überwiegend als Pensionsgäste im Sommer anzutreffen sind. Groß ist die Insel nicht (rund 3 km²), aber wenn man alle Wege zu Fuß zurücklegen muss, dann kommen schon einige Kilometer am Tag zusammen.

8 ° Ost: Klimahaus Bremerhaven

Klima geht uns alle etwas an. Um mitreden zu können, sollte man aber über die nötigen Informationen verfügen. Das gilt für alle, also auch schon für die Kleinen.

Wer in der Ferienzeit mit seinen Kindern nicht unbedingt wochenlang verreist, kann die Zeit durchaus sinnvoll nutzen. In vielen größeren Städten gibt es Museen und so genannte Science Center, also wissenschaftliche Ausstellungshäuser, die man besuchen kann, und in denen man neben Spannung auch viel Wissenswertes vermittelt bekommt – für Große wie Kleine.

Es ist erst wenige Tage her, da wurde in Bremerhaven das Klimahaus eröffnet. Die rund 18.800 m² große Wissens- und Erlebniswelt greift dabei in vier Ausstellungsbereichen den Themenkomplex Klima und Klimawandel auf.

Klimahaus Bremerhaven

Wer also in Norddeutschland wohnt oder gerade einmal in der Nähe von Bremerhaven ist und nichts Besseres vor hat – ein Blick ins Klimahaus Bremerhaven kann bestimmt nicht schaden. Eintrittspreis für Erwachsene 12,50 € – für Kinder ab 5 Jahre 8,50 € (es gibt auch Familienkarten u.ä.).

Grau-in-grau, so farbenfroh

Grau-in-grau, so farbenfroh (0)

Vielleicht kennt Ihr den Film Pleasantville, in dem Teenies aus den 90ern plötzlich in einer schwarz-weißen TV-Serie der 50er Jahre landen. Durch eine rote Rose kommt zum ersten Mal Farbe in das triste Schwarz-weiß. Und je mehr Teenager ihre Individualität entdecken, desto bunter wird Pleasantville.

Ähnlich geht es in dem Film Sin City zu. Der Film ist wie die Comics, die als Vorlage dienten, in Schwarz-Weiß gehalten. Einige wenige Elemente (wie beispielsweise Augen, Autos, Lippen usw.) sind jedoch farbig dargestellt (Colorkey-Technik). Dieser Effekt wurde dadurch erreicht, dass der Film in Farbe gedreht und erst später in hochauflösendes Schwarz-Weiß konvertiert wurde.

Ich neige zu Spielereien und habe mir einige Fotos von unserem Urlaub vor zwei Jahren in Grainau (mit Abstecher zu dem Ritterturnier in Kaltenberg und nach München, u.a. ins Deutsche Museum) herausgesucht. Aus diesen Bildern habe ich ein Objekt herausgeschnitten, dann das ganze Bild in ein Graustufenbild umgewandelt und das farbige, ausgeschnittene Objekt wieder an die alte Stelle eingefügt (zuvor musste ich die Farbtiefe des Graustufenbildes wieder erhöhen).

Grau-in-grau, so farbenfroh (1)

Grau-in-grau, so farbenfroh (2)

Grau-in-grau, so farbenfroh (3)

Grau-in-grau, so farbenfroh (4)

Grau-in-grau, so farbenfroh (5)

Ich finde es schon bemerkenswert, wie sich die Sichtweise auf solche Bilder verändert. Auf dem letzten Bild würde man die junge Frau mit dem Bierkrug wohl nicht so ‚vordergründig’ wahrnehmen, wenn das ganze Bild in Farbe wäre. Und die Natur (Bild 2 und 3) verliert viel von ihrer ‚Majestät’, wenn sie sich nur noch in Grautönen präsentieren darf.

Ferienzeit: Museen zum Mitmachen

Die Ferien- und Urlaubszeit steht an. Auch wenn das Geld nicht reichen sollte, eine längere Reise zu unternehmen, so möchte man doch seinen lieben Kleinen einige unterhaltsame Stunden bieten. Wenn es zudem noch lehrreich ist, dann ist es um so besser. Jede größere Stadt hat ihre Museen. Und seit vor 40 Jahren das Exploratorium in San Fransisco seine Pforten öffnete, haben Science Center auch bei uns in Deutschland einen Siegeszug angetreten. So gibt es hierzulande inzwischen zahlreiche Mitmach-Museen.

siehe hierzu einen Streifzug bei ard.de: Science Center in Deutschland

Universum Bremen

Bei uns in der Nähe, d.h. in Bremen, gibt es seit der Weltausstellung 2000 in Hannover das Universum Bremen. Mit unseren beiden Jungen (und oft auch mit Freunden von ihnen) haben wir bereits öfter dieses Erlebnismuseum besucht (siehe meinen Beitrag: AlbinZ im Universum).

Also schnell einige Butterstullen geschmiert, Eier hartgekocht oder eine Schüssel Kartoffelsalat zubereitet – und mit dem Auto oder der Bahn (mit den Ländertickets der Bahn können bis zu fünf Personen fahren – sie gelten meist auch in Verkehrsverbünden) kann es dann losgehen. Viel Spaß!

siehe auch meinen Beitrag: München 2007: Besuch des Deutsches Museum

Urlaubsvorbereitungen: Insel Neuwerk

Urlaub auf Neuwerk Allzu viel Geld haben wir nicht im Säckel. Aber für einige Tage wollen wir doch aus den eigenen vier Wänden hinaus: Es ist nicht mehr lang hin, dann beginnen die Sommerferien – und auch mein Urlaub lässt nicht lange mehr auf sich warten.

Zu Pfingsten war ich ja mit meiner Familie und dem Austauschschüler aus Polen für einen Tag in Cuxhaven und dort bei Ebbe im Wattenmeer wandern. Von Cuxhaven kann man zu Fuß oder mit der Pferdekutsche einen Ausflug zur Insel Neuwerk unternehmen. Und so kam uns die Idee, vielleicht einmal mehrere Tage auf der Insel zu verbringen. Wir haben nun einmal ein Faible für Inseln.

Muscheln im Wattenmeer - Insel Neuwerk

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und für eine Reise zu planen, wenn es denn auch nur eine kurze Reise wird, macht viel Spaß. Am Montag nun forschte ich im Internet nach Unterkünften auf Neuwerk und der Möglichkeit mit der Fähre dorthin zu kommen.

Von Cuxhaven fährt in der Sommerzeit täglich eine Fähre zu der kleinen Insel. Und eine Ferienwohnung für uns vier war auch schnell gefunden, gebucht und bestätigt.


Insel Neuwerk

Mit meiner erster Urlaubswoche geht es nun also nach Neuwerk. Die Insel ist wie Helgoland eine ‚verwaltungstechnische’ Besonderheit. Als Stadtteil „Insel Neuwerk“ gehört sie im Bezirk Hamburg-Mitte zur Freien und Hansestadt Hamburg und liegt im südöstlichen Teil der Nordsee bzw. im nordwestlichsten Teil der Elbmündung ca. 13 km von Cuxhaven entfernt. Neuwerk gehört zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und ist geprägt von den Gezeiten. So sollte man beim Wattwandern schon wissen, wann das nächste Hochwasser kommt. Auf jeden Fall bietet die Insel viel entspannende Ruhe und selbst meine Söhne freuen sich schon sehr auf den Inselaufenthalt.

Polnischer Gegenbesuch

Anfang September letzten Jahres war mein Sohn Jan für rund 10 Tage als Austauschschüler im Partnerort von Tostedt, in Lubaczów unweit der Grenze zur Ukraine, zu Besuch. Er war Gast bei Piotr, einem Schüler des Lizeums in Lubaczów. Seit 1996 besteht dieser Schüleraustausch im 2-jährigen Rhythmus, wobei im September das Treffen in Polen, im darauf folgenden Mai/Juni in Deutschland stattfindet.

Am 25. Mai kamen die polnischen Schüler nun zum Gegenbesuch. Zum Programm gehörten u.a. Besuche der Städte Hamburg und Lüneburg. Außerdem waren sie für einen Tag im Heidepark bei Soltau.

Am Pfingstsonntag war Familientag abgesagt. So fuhren wir mit unserem polnischen Gast, jenem Piotr, bei dem unser Sohn im letzten Herbst zu Besuch war, nach Cuxhaven, damit er die Nordsee kennenlernt und hier speziell das Wattenmeer. Während unseres Aufenthalts in Cuxhaven war gerade Ebbe, sodass wir zu Fuß weit ins Wattenmeer hineinlaufen konnten.

Wanderung durchs Watt

Wattwurm

Wanderung durchs Watt

Wattwurm

Wanderung durchs Watt

Wanderung durchs Watt

Wanderung durchs Watt

Fischereihafen von Cuxhaven

Kutschfahrt durchs Watt

Fischereihafen von Cuxhaven

Heute sind sowohl die polnischen Schüler wie ihre deutschen Gastgeber nach Berlin aufgebrochen, um dort bis morgen zu verweilen. Die Polen fahren von dort aus dann per Bus wieder nach Hause zurück.

Nun Piotr sprach etwas Deutsch. Ansonsten klappte die Verständigung auf Englisch ganz gut. Bei anderen Gastschülern gab es da wesentlich größere Probleme mit der Sprache, da diese kaum Deutsch und noch weniger Englisch konnten. So mussten sie sich mit Händen und Füßen verständigen.

siehe meine Beiträge: Ab nach PolenCzesc, Polska!Besuch des KZ Auschwitz-Birkenau