Kategorie-Archiv: Tostedt

Tostedt – Kuh- und Schweinekaff in der Heide – 900 Jahre alt – und Umgebung

Grillfest

Die Grillsaison ist längst eröffnet. Aber bei diesem bescheidenen Wetter brutzelt man höchstens in der trockenen Küche seine Steaks und Bratwürste … Heute aber wird draußen gegrillt, da mag kommen, was will. Und wenn es denn noch bei Freunden in der Nachbarschaft ist, dann bereitet man auch gern und schnell noch einen Salat zu: ansonsten werden wir uns ’bedienen’ lassen (wer mag das nicht). Und ganz so schlecht sind die Wetteraussichten dann auch wieder nicht, oder? Also hinaus in Nachbars Garten …

Man sieht sich …!

Grillfest in Nachbars Garten

Das richtige Werkzeug ist wichtig: Hier alles, was man/frau so zum Grillen braucht.

… zum Arschauswischen

Heute muss ich mich wieder einmal auskotzen. Und es geht wieder einmal um den Streik der GDL bei meinen ‚geliebten’ Metronom-Zügen, mit denen ich auf der Strecke Bremen – Hamburg zur Arbeit unterwegs bin (siehe meinen Beitrag hierzu: GDL on strike again). Der letzte Streik ging eigentlich nur übers Wochenende und ist heute bereits 10 Tage her. Während des letzten Streiks gab es übrigens einen ‚erfolgreichen’ Hackerangriff auf die Website des metronoms. Das nur am Rande. In diesen Tagen hat sich dann doch einiges getan:

Die Kommunalpolitik ist endlich aus ihrem Tiefschlaf erwacht. Und angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen in Niedersachsen erkannten einige Politiker, dass auch Bahn-Pendler Wähler sind. So riefen drei Bürgermeister aus dem Landkreis Harburg (Wilfried Geiger aus Buchholz, Dirk Bostelmann von der Samtgemeinde Tostedt und Günter Schwarz von der Gemeinde Seevetal) in einem offenen Brief die beiden Streithähne auf, schnell zu einer Einigung zu kommen.

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

#Tostedt Bürgermeister fordern schnelle Einigung von #Metronom und #GDL In einem offenen Brief rufen drei (cont) http://tl.gd/bjrgud

Und endlich bemüht sich die metronom Eisenbahngesellschaft mbH um eine Schlichtung. Die GDl ist aber über das Stadium der gründlichen Prüfung dieses Vorschlags bisher noch nicht hinausgekommen (wenigstens äußert sie sich bisher nicht dazu). Inzwischen hat u.a. die CDU einen möglichen Schlichter ausgeguckt:

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

Kein #Streik der #GDL, dafür Vorschlag zur Schlichtung durch #metronom, #NOB und #Cantus – kommt in die Pötte … http://t.co/CVnguYS

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

CDU-Politiker Gansäuer soll im #Metronom-Streit vermitteln #GDL – Das schlägt der Landesverband Niedersachsen (cont) http://tl.gd/bjri3v

Zum Teufel mit metronom und GDL

Nun es geht um einen einheitlichen Bundes-Rahmen-Lokomotivführer-Tarifvertrags (BuRa-LfTV) für alle Lokführer und zusätzlich um einen Betreiberwechsel-Tarifvertrag, die der metronom jetzt endlich ins Netz gestellt hat. Die GDL hat daraus bisher wohlweißlich ein großes Geheimnis gemacht. Beleuchteten neutrale Juristen diese Verträge, würde sich herausstellen, dass ersterer der Verträge ein Knebelvertrag ist – und der Betreiberwechsel-Tarifvertrag zwar die hehren Ziele der GDL dokumentiert, aber reichlich weltfremd ist. Die GDL ersehnt sich alte DB-Zeiten herbei (als die DB noch Deutsche Bundesbahn hieß) und wieder ein Beamtentum der Lokführer.

Aber sicherlich hat die GDL nicht ganz Unrecht, wenn sie behauptet, private Bahnunternehmen wie der metronom würden den Wettbewerb gegenüber der Deutschen Bahn (DB) über Personalkosten austragen. Dafür hat die DB in anderen Bereichen (z.B. beim Kauf von Fahrzeugen ist die Bahn als großer Kunde der Industrie im Vorteil und die Preise für die Nutzung der Gleise und Bahnhöfe steigen ständig) Wettbewerbsvorteile – siehe Twitter (mit weiteren Infos):

#Lokführerstreik #GDL – Geschäftsführer: #Metronom droht das Todesurteil – Die GDL-Tarifforderung gefährdet (cont) http://tl.gd/bj4ivk

Aber warum schreibe ich das hier? Es gibt keinen Streik, also ist doch alles bestens, oder? Eben nicht – siehe Twitter:

Heute fallen verdächtig viele #Metronom-Züge aus: Wird jetzt krank gefeiert statt gestreikt? #GDL

Ja der metronom hat zz. wohl zu wenige Lokführer, die ihren Dienst versehen könnten. Es ist Urlaubszeit. Und wie es aussieht, machen viele andere Lokführer krank. So fallen besonders viele Züge morgens und am Nachmittag aus, Züge die außerhalb des allgemeinen Fahrtaktes fahren – Pendlerzüge. So fallen allein seit Dienstag drei von vier Zügen morgens aus, die von Tostedt starten. Mein Zug ist natürlich auch dabei. Ich muss also den nächsten Zug nehmen – und wenn dieser wie heute noch 10 Minuten Verspätung hat, dann komme ich über eine halbe Stunde später zur Arbeit.

Was mich eigentlich nervt (und wohl nicht nur mich), ist, dass ich seit Monaten nicht mehr weiß, ob meine Züge wirklich fahren. Ich kann keine privaten Termine planen, ohne davon ausgehen zu müssen, dass der Zug, den ich dann nehmen müsste, ausfällt. Fahrpläne sind so nur noch Makulatur, etwas für die Katz. Der vom metronom propagierte Wohlfühlfahrplan („Mein neuer Wohlfühlfahrplan! Der neue metronom Komfort, die neuen Verbindungen“) eignen sich höchstens dazu, sich den A… auszuwischen.

Ich fürchte (eigentlich fürchte ich mich gar nicht), der GDL gelingt es, nach und nach die privaten Eisenbahnunternehmen von den Gleisen zu drängen. Sie spielt der DB in die Hände. Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer beim Metronom: „Würden unsere Kosten durch den Rahmentarifvertrag auf das Niveau der Bahn steigen, führe spätestens 2018 der letzte Metronom-Zug.“ Das wäre dann ein Zug zwischen Bremen und Hamburg – über Tostedt – Mitte Dezember 2018 zum Fahrplanwechsel (ich nehme aber keine Wetten entgegen).

Kleiner, aber dicker Nachtrag:

„Die Eisenbahngewerkschaft EVG will den mit der Lokführergewerkschaft GDL geschlossen Grundlagenvertrag, der die Zusammenarbeit der Gewerkschaften regelt, auslaufen lassen. […] Im Kern ist geregelt, dass die EVG, die mit ihren 232.000 Mitgliedern alle möglichen Beschäftigtengruppen bei der Bahn umfasst, nur für diese Leute Tarife abschließt und die GDL nur für die Lokführer. Wenn dieser Vertrag gekündigt wird – das geht indes frühestens zum Juni 2014 –, könnten die Gewerkschaften versuchen, sich wechselseitig Mitglieder abzuwerben. Auch durch teure Tarifabschlüsse, woran die Bahn natürlich kein Interesse hat.“ (Quelle: zeit.de)

Die GDL frohlockt inzwischen: „Dieser Beschluss, sollte er dann von dieser Gewerkschaft überhaupt aufrechterhalten werden, wird als ein guter Tag für alle Beschäftigten des Fahrpersonals in die Geschichte eingehen: Denn damit wäre der Weg frei für eine tarifliche Vertretung der GDL für das gesamte Fahrpersonal.“

Dann gäbe es nicht nur, wie jetzt, monatelange Streiks der Lokführer, nein auch das weitere Fahrpersonal (Fahrgastbetreuer, Putzpersonal usw.) könnte durch Arbeitskämpfe den Zugverkehr lahm legen. Schöne Aussichten!

Tostedt: Jugendliche gegen rechte Szene (NDR-Fernsehen vom 06.04.2011)

Tostedt hat ein massives Problem mit der rechten Szene. Im Mittelpunkt steht ein Laden im Ortsteil Todtglüsingen, der diese Szene mit Kleidung, Musik usw. ausstattet und Anlaufpunkt der Rechtsextremen aus ganz Norddeutschland ist. Über diesen Laden wird auch der ‚Nachwuchs’ rekrutiert. Daher kam es in der Vergangenheit immer wieder zu brutalen Übergriffen besonders auf Jugendlichen, die sich gegen diese Nazi-Szene wehren. Ich habe hier in diesem Blog bereits öfter darüber berichtet (Übersicht meiner Beiträge siehe unten).

Gestern (06.04.2011 – 19 Uhr 30) gab es nun in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ des NDR-Fernsehen eine Reportage, die die Lage in Tostedt beleuchtet.

Da auch Neo-Nazis dieses Video auf diversen Websites/Blogs benutzen und damit u.a. gegen alle Andersdenkenden hetzen, sogar verdeckt zur Gewalt aufrufen, so habe ich das Video hier wieder entfernt.

Seit der Jugend-Initiative gegen diesen Neo-Nazi-Laden vor zwei Jahren hat sich zwar einiges in Tostedt getan. Erst am 19. März d.J. kam es zu einer Demonstration in Tostedt gegen den Rechtsradikalismus. Aber der Laden – und damit der Treffpunkt – besteht weiterhin, auch wenn der Betreiber des Ladens vom Amtsgericht Tostedt wegen schweren Landfriedensbruchs zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wurde (Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig).

Die TV-Reportage ist hoffentlich wiederum Anstoß, um die Politik in Tostedt (bis hin zur Landesregierung Niedersachsen) wach zurütteln und nochmals auf das Problem aufmerksam zu machen. Es kann nicht sein, dass Tostedt mehr und mehr zu einer Hochburg neonazistischer Umtreibe verkommt.

Siehe hierzu meine Beiträge:
Jugend-Initiative gegen Neo-Nazi-Laden in Tostedt
Auf dem rechten Auge stark kurzsichtig
Die Kirche zeigt Flagge gegen Rechts
Resolution gegen Extremismus und Gewalt in Tostedt
Ehrung für Zivilcourage

Vor 200 Jahren: Großfeuer zerstört Teile des Ortskerns

„Auf seinem Feldzug nach Russland war #Tostedt für Napoleon und seine Truppen eine so wichtige Station, dass der Feldherr 1811 den Auftrag erteilte, die alte Heerstraße zwischen Hamburg und Bremen (in etwa jetzige B 75) auszubauen und damit eine wichtige Verbindung für den Handel zu schaffen.

Die französischen Soldaten hielten sich also zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts in Tostedt auf und ließen es sich hier durchaus gut gehen. Am 14. März 1811 [also heute vor genau 200 Jahren] waren die Soldaten dabei, sich Eierkuchen zu backen. Dabei verhielten sie sich so ungeschickt, dass sie ein Feuer entfachten, das so verheerende Ausmaße annahm, dass es in die Tostedter Geschichte einging.

Großfeuer 1811 in Tostedt

Tostedt, damals mit rund 400 Einwohnern ein gemütlicher aber wichtiger Ort, hatte seinen Ortskern rund um die alte Feldsteinkirche, die dort stand, wo jetzt das Gemeindehaus am Himmelsweg steht. Rund um die Kirche war der Friedhof (noch heute könnten Knochen gefunden werden, wenn tiefer gegraben würde) und darum herum standen die Häuser. Unter anderem auch die alte ‚Dubschmiede’, die schon 1659 von der Familie Prigge gegründet wurde.

Rund 150 Jahre lang wurde in ihr heißes Eisen geschlagen. Gestanden hat die alte Schmiede ziemlich genau dort, wo jetzt die alte Sporthalle der Dieckhofschule steht. Als 1928 mit den Ausschachtungen für die Halle begonnen wurde, wurden viele Schmiedeerzeugnisse gefunden. In dieser Schmiede also saßen die Franzosen, backten ihre Eierkuchen und steckten diese so in Brand. Und nicht nur die alte Schmiede wurde ein Opfer der Flammen, auch das Küsterhaus mit der Dorfschule und das alte Pfarrwitwenhaus. Eine große Katastrophe für die alten Tostedter. Stehen blieben glücklicherweise der Dieckhof und die alte Brennerei.

Der Dubschmied Prigge ließ sich nicht unterkriegen und begann kurz nach dem Brand mit dem Bau eines neuen Hauses, das bis heute steht. In der Waldstraße, die damals noch ‚Bauerbackhausstraße’ hieß, baute Christoph Prigge sein neues Haus, das 1812 fertig wurde. Genau gegenüber, am jetzigen Standort des Ärztehauses an der Ecke zur Bahnhofstraße entstand seine neue Schmiede. Das Haus von Familie Prigge war damals das überhaupt erste Haus in der Bauerbackhausstraße, dahinter Pferdekoppeln und Kartoffelacker. Auch noch heute ist hinter den Gebäuden eine große Wiese. Sie liegt etwas tiefer als der Rest der Straße, hier wurde früher Sand her genommen für den Kirchenbau, daher ist die Wiese eine Senke. In der Wiese ist ein kleiner Bachlauf zu sehen, der an einer Stelle in der Erde verschwindet. Dies ist die Quelle der Töste! Sie wird am Rand der Wiese in ein Rohr geleitet, fließt dadurch unter den Straßen durch und kommt hinter dem Sande wieder aus dem Boden und ist dort für alle zu sehen.

Das alte Gebäude der Dubschmieds steht noch heute an gleicher Stelle. Nur das Strohdach wurde 1953 durch ein festes Dach ersetzt. Der Hof des Dubschmieds, der Hof Nr. 32 in Tostedt, war der letzte Hof des alten Dorfes, wie es über Jahrhunderte bestanden hat. Die danach erbauten Höfe gelten als Neubauerstellen und prägten das ‚moderne’ Tostedt.

… Die Bauerbackhausstraße … wurde nach dem ersten Weltkrieg in ‚Waldstraße’ umbenannt.“

aus: Tostedter Wochenblatt – Nr. 4/ 4. Jahrgang – 10. März 2011 – Seite 1 + 3

siehe auch meinen Beitrag: Napoleon in Tostedt?! – 200 Jahre B 75

Napoleon in Tostedt?! – 200 Jahre B 75

Durch einen dreiteiligen Beitrag in Harburger Anzeigen und Nachrichten bin ich darauf gestoßen: Die Bundesstraße 75, die auch durch Tostedt führt, wird 200 Jahre alt. Der Beitrag selbst beschäftigt sich mit der „Bremer Straße“ in Harburg. Hier zum Nachlesen:

Vor 200 Jahren begann der Bau einer Straße, die Harburg bis heute wesentlich prägt: Die Bremer Straße. Der Auftraggeber: Napoleon Bonaparte:

Teil 1: Über das Grab des Hunnenkönigs
Teil 2: „Ohnmächtige Weiber, kümmerliche Personen“
Teil 3: „Kaiserhof“ und „Heitmanns Höh’“


Größere Kartenansicht
Bremer Straße – B 75 von HH-Harburg bis Tostedt

Durch Tostedt führt als Kastanienallee, dann Unter den Linden und schließlich wieder als Bremer Straße die Bundesstraße 75. Der Ort war früher Zwischenstation und Ausspanne für die Postkutschen zwischen Hamburg und Bremen. In der alten Posthalterei am Sande (wo die Pferde der Postkutschen gewechselt wurden) im Hause der Familie Huth soll sich Napoleon aufgehalten haben. Nähere Belege hierfür konnte ich allerdings nicht finden.

Der Streckenabschnitt zwischen Bremen und Hamburg wurde von 1811 (also vor jetzt 200 Jahren) bis 1813 als Teil einer schnurgeraden napoleonischen Heerstraße von Münster nach Hamburg gebaut. Diese Route Impériale Nr. 3 war die erste ausgebaute Chaussee durch die nordwestdeutsche Tiefebene, sie durchquerte die einst unpassierbaren Moore und ersetzte historische Handelswege über die Geest (z. B. die Bundesstraße 74). Die heutige B 75 wird somit auch „Napoleon-Chaussee“ bzw. „Napoleonstrasse“ genannt.

Der französische Kaiser Napoleon I. schuf am 16. Dezember 1811 aus den bereits bestehenden oder im Bau befindlichen Chausseen ein Netz von Kaiserstraßen (routes impériales). Die wichtigsten Straßen mit den Nummern 1 bis 14 begannen in Paris und führten im Uhrzeigersinn in die verschiedenen Himmelsrichtungen, so auch als Route Impériale Nr. 3: Paris-Charleville-Givet (-Lüttich-Wesel-Hamburg)

Während der Restauration wurden die Kaiserstraßen in Königsstraßen (routes royales) umbenannt und in ihrer Streckenführung den veränderten politischen Gegebenheiten angepasst. Die Route 3, die von Paris über Soissons, Reims und Lüttich nach Hamburg führte, wurde umbenannt in 31 bzw. 51 (N 51 Épernay-Reims-Charleville-Mézières-Givet – 1811-1824 als Route Impériale Nr. 3 (bis Hamburg), seit 1824 als Nr. 51)

Für ein Land, das sich wie das Frankreich Napoleons fortwährend genötigt sah, sein Heer in die verschiedensten Richtungen zu schicken, war die Forderung nach gut ausgebauten Straßen leicht einsehbar. Frankreich galt als das klassische Land des Straßenbaus. Sein straff verwaltetes Staatswesen erlaubte die systematische Anlage von überregionalen Straßen. Während der Zeit von 1800 bis 1812 sind in dem damaligen Frankreich allein 300 Millionen Fr. für den Straßenbau verwendet worden.

Die französischen Heerstraßen wurden in der Mitte für die schwere Artillerie gepflastert und hatten an den Seiten Sandstreifen für die Marschkolonnen sowie Entwässerungsgräben.

siehe hierzu auch: wulfen-wiki.de

Heute hat die B 75 natürlich nicht mehr die frühere Bedeutung. Dafür gibt es die Bundesautobahn A 1, die Bremen mit Hamburg verbindet. Tostedt liegt aber ganz in ihrer Nähe und ist über die Anschlussstellen Hollenstedt oder Heidenau zu erreichen. Ab Buchholzer Dreieck wird diese Autobahn bis Bremen zz. sechsstreifig ausgebaut und ist damit für die nächsten Jahre weiterhin ein Ärgernis auch für Tostedt (Wenn die Brummis durch Tostedt rasen).

Eiszapfen

Was für ein Winterwetter …?! Da beginnt es zu tauen, überall tropft es von den Dächern und Bäumen. Aber es schneit noch, wenn auch in dicken Flocken. Und kaum hat man den matschigen Schnee weggeräumt, klart es auf, um wieder frostig zu werden.

Und der Winter zeigt ein neues Gesicht: An den Regenrinnen haben sich dicke Eiszapfen gebildet, die teilweise über einen Meter lang geworden sind und überall von den Dächern ragen. Noch finden sie Halt .. aber wenn es wieder tauen sollte (für Donnerstag, den 30.12., ist gefrierender Regen angekündigt, dann soll es so um die null Grad ‚warm’ werden), wird’s gefährlich. Die Eiszapfen können dann schnell zur ‚tödlichen Waffe’ werden.

Eiszapfen - Dezember 2010

Eiszapfen - Dezember 2010

Eiszapfen – Dezember 2010

Eiszapfen - Dezember 2010

Eiszapfen - Dezember 2010

Wintereinbruch in Tostedt – Dezember 2010

Temperaturen 24.11. - 22.12.2010 in Tostedt
Temperaturen ab 24.11. bis 22.12.2010 in Tostedt/Niedersachsen
Quelle: Wetterdaten Tostedt

Der erste Wintereinbruch hält bereits über vier Wochen an – und ein Ende ist nicht in Sicht. In Norddeutschland wird uns die weiße Pracht erhalten bleiben und sich zu Weihnachten auch noch etwas mehren: Weiße Weihnachten! Was wollen wir mehr. Da wir zu Hause bleiben und uns nicht in das Verkehrschaos (ob nun mit dem Auto oder mit der Bahn) stürzen wollen, so werden wir diese weiße Weihnacht genießen. Es darf also weiterschneien.

Hier einige Bilder von der weißen Pracht, die in unserem Garten liegt: ein kleines Schneeparadies zur rechten Zeit!

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Winter in AlbinZ Garten: Dezember 2010

Späte Reisende

Unser kleines Örtchen zeichnet sich als Einflugschneise für zahlreiche Zugvögel aus. Aber so spät noch im Jahr wundert es einen schon, wenn plötzlich lautes Geschnatter am Himmel zu vernehmen ist. Immerhin sind es viele Grad unter null, wenn auch der Himmel, wie am letzten Samstag, wolkenlos und klar erscheint. Ja, da fliegen letzte späte Reisende gen Süden, wo es um einiges wärmer ist als jetzt hier. Man hätte Lust, mit ihnen zu ziehen.

Zugvögel: Ab in den warmen Süden

Zugvögel: Ab in den warmen Süden

Zugvögel: Ab in den warmen Süden

Zugvögel: Ab in den warmen Süden

Zugvögel: Ab in den warmen Süden

Ziviler Ungehorsam

Der Zug mit den Castor-Behältern ist inzwischen im Verladebahnhof Dannenberg angekommen, nachdem die Polizei die Schienenblockade von Castor-Gegnern halbwegs friedlich geräumt hat.

Unterdessen wettert unsere allseits geliebte Frau Bundeskanzlerin gegen die Anti-Castor-Aktionen. Das sei teils kein friedlicher Protest mehr, sondern einfach nur kriminell. Ich finde es schon „bemerkelswert“, wie hier verallgemeinert wird. Und das politische Kalkül will es wohl, dass alles in einem Topf geworfen wird oder Sack, auf den dann eingedroschen werden kann.

„Bemerkelswert“ ist es eben, wie Konflikte wieder aufgebrochen werden, die durch den verabschiedeten Atomausstieg längst befriedet waren. Wie fern jeder Realität hausen da Regierungsmitglieder in ihren Wolkenkuckucksheimen in Berlin und entscheiden über unsere Zukunft. Sicherlich sind Umfrageergebnisse keine Wahlergebnisse. Aber wie Merkel und Westerwelle Stimmungsbilder ignorieren, das ist schon keine Arroganz mehr, das ist Größenwahn.

Aber wie sollte es anders auch sein: Ein Kippen des bisherigen Atom-Konsenses durch Schwarz-Gelb war vorhersehbar. Die beabsichtigten Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken sind längst nicht der Weisheit letzter Schluss. Spätestens in drei Jahren, wenn Umfrageergebnisse doch zu Wahlergebnissen geworden sind, dürfte es die Umkehr von der Umkehr geben (aber dieses Hin und Her kann wirklich nicht der Sinn von Politik sein).

Ich will hier nicht philosophieren. Und es wäre fast schon anmaßend, sich auf Persönlichkeiten wie Gandhi oder Martin Luther King Jr. zu beziehen. Aber ich kann gut verstehen, wenn Tausende auf die Straße gehen, um gegen eine verantwortungslose Politik zu protestieren. Ziviler Ungehorsam heißt das Stichwort und beinhaltet auch einen bewussten Verstoß gegen rechtliche Normen. Und wie anders als mit zivilen Ungehorsam können Bürger gegen politische Entscheidungen vorgehen, die zwar von einer mit Mehrheit gewählten Regierung verabschiedet, die aber nicht von einer Bevölkerungsmehrheit getragen werden.

Ziviler Ungehorsam ist per Definition mehr als Demonstration und Gesprächsrunde (die z.B. die Bundesumweltminister anbietet); es ist kalkulierte Regelverletzung symbolischen Charakters, die durch ihre Illegalität auf die Dringlichkeit des vertretenen Anliegens hinweisen soll. Ziel ist es, die Mehrheit durch Appelle an deren Gerechtigkeitssinn und die Einsichtsfähigkeit aufzurütteln. Und ziviler Ungehorsam richtet sich gegen „gesetzliches Unrecht“.

Das Problem ist nun aber die Frage, ob es sich z.B. bei den Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke (AKW) um solches Unrecht handelt. Die Bundesregierung verneint diese und stempelt jede Aktion wie z.B. das so genannte „Castor-Schottern“ als kriminell ab. Illegal ist dieses so oder so. Ähnlich verhält es sich auch bei den Sitzblockaden. Die Polizei war nur so großmütig, die Blockierer ziehen zu lassen.

Der Ausstieg aus der Atomkraft war beschlossene Sache und wurde durch die neue schwarz-gelbe durch Laufzeitverlängerungen bestehender Atomkraftwerke ausgehebelt. Man versteht sie als Brückentechnologie. Das bedeutet, das weiterhin hochradioaktiver Atommüll anfällt, der in Zwischenlagern wie in Gorleben 40 Jahre lang abkühlen muss. Ein Endlager für diesen Müll ist weiterhin nicht vorhanden. Inzwischen hat sich die Mehrheit der deutschen Bürger gegen diese Weiternutzung gewandt. Über die Risiken der Atomkraft brauche ich mich hier wohl nicht weiter zu äußern. Viele sehen es so als unverantwortlich an, alte AKWs länger als nötig betreiben zu lassen. In meinem Augen kommt das einem „gesetzlichen Unrecht“ gleich.

Die weitere Frage ist, mit welchen Mitteln, Aktionen usw. der zivile Ungehorsam durchzuführen ist. Ich will hier nicht zum Aufruhr aufrufen, obwohl mir manchmal danach zu Mute ist. Henry David Thoreau, der den Begriff prägte, protestierte u.a. gegen die Sklavenhaltung, indem er keine Steuern mehr bezahlte. Ähnlich könnte auch bei uns gegen die weitere Nutzung von Atomstrom vorgegangen werden. Eine erste und zudem völlig legale Maßnahme wäre es, den Stromanbieter zu wechseln (weg von den Energieriesen wie Eon und RWE) bzw. auf Öko-Strom umzusteigen. Das kann natürlich nicht genügen.

Um was es mir eigentlich geht: Jeder sollte sich fragen, ob er zum Vieh gehört, das man am Wahltag zur Urne schleifen kann, um es dann abzuschlachten, oder ob es Sinn macht, gegen Entscheidungen anzugehen, die unsere Zukunft und die unserer Kinder betreffen. Die Politik muss endlich begreifen, dass sie bei Themen wie Stuttgart21 und AKW-Laufzeitverlängerungen nicht am Bürger vorbei entscheiden kann.

Und: Wer den Bürgerwillen wohlweislich ignoriert, dem sollte nicht nur die politische Rechnung (Abwahl) vorgelegt bekommen, sondern der sollte auch auf andere Weise zur Verantwortung gezogen werden können. Wie das aussehen könnte, will ich hier offen lassen.

Töster Markt 2010 – Flohmarkt in Tostedt

Leider hat auch in diesem Jahr das Wetter nicht ganz mitgespielt. Zum 38. Flohmarkt in Tostedt, kurz Töster Markt genannt, stellte sich wieder Regen ein, kein Dauerregen, aber eben kein Sonnenwetter – wie es für morgen vorausgesagt wird. Aber das konnte dem Treiben keinen Abbruch tun. Neben den vielen „echten“ Flohmarktständen, die Trödel und dergleichen feilboten, gibt es immer mehr Fress- und Saufbuden, die für das leibliche Wohl sorgen.

In einem Jahr geht’s dann weiter …

Flohmarkt Tostedt 2010 - Töster Markt

Flohmarkt Tostedt 2010 - Töster Markt

Flohmarkt Tostedt 2010 - Töster Markt

Flohmarkt Tostedt 2010 – Töster Markt

Flohmarkt Tostedt 2010 - Töster Markt

Flohmarkt Tostedt 2010 - Töster Markt

38. Flohmarkt in Tostedt (Töster Markt)

Es ist wieder soweit: Am kommenden Samstag (02. Oktober) findet in unserem kleinen Heideort Tostedt, auf halber Strecke zwischen Bremen und Hamburg gelegen, Norddeutschlands größter Flohmarkt mit rund 700 Ausstellern auf ca. 6.580 Metern Standfrontfläche statt – in diesem Jahr zum 38. Mal. Der Flohmarkt in Tostedt wird auch kurz Töster Markt genannt (Töst ist die niederdeutsche Form von Tostedt).

Der Flohmarkt öffnet offiziell von 10.00-18.00 Uhr seine Pforten. Insider stehen aber schon ab 5 Uhr auf der Matte. Neben den rund 700 Ausstellern gibt es auch Musik mit der Pankopen Kapelle, Horny Jazz Union, und Schülerband. Außerdem dabei Bungee-Jumping und Ekki, das Maskottchen des veranstaltenden Werbekreises Tostedt.

Töster Flohmarkt 2009

Noch verspricht die Wettervorhersage meist wolkiges, aber trockenes Wetter. Erst am Abend soll es einige Regentropfen geben. Hoffen wir also das Beste.

Kleiner Tipp am Rande:
Flohmarkt in Tostedt mit dem DRK, ab 7.00 Uhr Frühstück,
ab 11.30 Uhr Mittagessen, ab 14.00 Uhr Kaffeestube, in der
Geschäftsstelle, Himmelsweg 23, Info: Dieter Weis, Tel.: 04182-1233.

Am Sonntag, den 3. Oktober gibt es dann auch noch einen verkaufsoffenen Sonntag in Tostedt von 12.00- 17.00 Uhr., Info: Jens Gerlach und Christian Wilkens, ein Termin des Werbekreises Tostedt.

siehe auch das folgende Video: Flohmarktfieber: Töster Markt 2009